Hallo ihr Beiden!
Ich gehe eben nacheinander auf euch ein und erzähle dann von meinen Strategien
Erstmal: Schiffchen!
Ich hab gerade wieder ein Buch hervorgeholt was ich mir mal gekauft habe, aber die Ratschläge darin leider nie richtig umgesetzt habe. Es heißt "Goodbye Herzschmerz" Und ich kann es euch wirklich sehr empfehlen
Ich hole mir gefühlt zu jeder Lebenskrise einen neuen Ratgeber, den ich kurz querlese und dann in einem Karton verschwinden lasse
Irgendwie habe ich das Gefühl, diese Bücher geben mir etwas mehr Sicherheit, weil sie einem eine Art Leifaden an die Hand geben. Und gerade in einer Zeit die einen so durcheinanderwirbelt, wie eine Trennung, in der ungefähr nichts gewiss ist, weil ich in 2 Minuten wieder das Gegenteil von dem fühlen kann, was ich die letzten 3 Stunden gefühlt habe - gerade da, stützt mich das total. Ich tendiere dazu einzelne Ratschläge aus diesen Büchern auf mein Leben anzuwenden und andere lasse ich links liegen. Es freut mich, dass du aus diesem Buch etwas für dich ziehen kannst!
Deshalb ist es glaube ich gut sich auch die negativen Dinge in Erinnerung zu rufen - immer und immer wieder. Mein Problem ist, dass es sich anfühlt als würde ich mich dabei selbst belügen. Schließlich hat mich Verhalten X ja nicht so genervt, dass ich gegangen wäre - und dann Frage ich mich: Wofür denn hier künstlich etwas erzeugen
Ich kann dich verstehen! Meine Beziehung ist ja im Guten auseinander gegangen. Und ganz oft habe ich mir dann gedacht: Besser hätte es nicht auseinander gehen können. Ich habe nichts kaputt gemacht und er war ehrlich zu mir. Vor Freunden, die mir eigentlich nur Gutes wollen habe ich ich mir oft anhören müssen, wie es denn sein kann, dass ich überhaupt nicht wütend bin. Und ich habe ihn dann immer verteidigt und gesagt, dass ich es gut finde wie offen er mir gegenüber war. Dass er mich nicht betrogen hat, sondern ehrlich mit mir darüber gesprochen hat, dass er sich irgendwo noch zu sehr danach sehnt "frei" zu sein und sich alleien weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt, weil ich selbst oft den Gedanken hatte, habe ich mir nicht das Recht zugesprochen wütend zu sein.
Aber neben all diesen Dingen, all diesen Wahrheiten, gibt es trotzdem einen Teil in mir der verletzt ist. Einen Teil, der auch Wut verspürt. Wut darüber, dass seine Entscheidung für sich soviel mit mir macht. Dass irgendwo für mich mit entschieden wurde, gegen meinen Willen. Und wenn diese Wut hochkommt stelle ich mich jetzt nicht mehr dagegen und verteidige ihn. Er hat in seiner Situation das für ihn Richtige getan und das wird ihm keiner absprechen - aber ich brauche diese Energie auch für mich um vorwärts zu kommen. DIe Wut, die in mir hochkommt lässt mich Druck ablassen und entspannen. Ich höre dabei oft Musik, fahre Rad, bewege mich und bin danach für eine Zeit lang wieder total entspannt und frei.
Es ist eigentlich wie du es beschrieben hast: Nimm die Emotion mit, wie eine Welle auf der du surfst.
Du musst nichts künstlich erzeugen. Das hat niemals Sinn. Aber wenn du schon Nachts davon aufwachst, dann schreit wahrscheinlich etwas in dir danach dieser Emotion Raum zu geben
Ich finde es immer interessant, dass egal wie unterschiedlich die Geschichten doch sind, alle fühlen und denken ja doch das Gleiche.
Und am Ende kommen wir doch alle raus, mal schneller mal langsamer, aber wenn wir es richtig anstellen: stärker.
Word.
So und jetzt zu dir, Novaspace!
Das vorbeten von schlechten Eigenschaften des expartners etc kenne ich nur auch zu gut.
Hilft dir das ? Man sagt wenn es oft genug für das gehirn wiederholt, dann glaubt das gehirn es irgendwann und es wird zur Gewohnheit....
Tatsächlich habe ich damals mal im Anschluss an einen der heftigsten Streits die wir hatten, einen Brief an mich selbst geschrieben, mit Dingen die ich nicht mehr will. Ab und an werfe ich einen Blick darauf - und natürlich fange ich dann automatisch wieder an zu neutralisieren. So schlimm wie auf diesem Brief, war er natürlich nicht. Aber eben auch nicht so perfekt, wie meine Erinnerung mich manchmal glauben lässt. Es gibt eben immer eine Wahrheit die irgendwo dazwischen liegt. Aber einige Punkte, möchte ich in meiner nächsten Beziehung doch anders haben.
Vielleicht wäre es sinnvoll sowas mal aufzuschreiben? Damit man es in schwachen Momenten klar vor Augen hat?
Hab ja keinen job mehr, wie in.meinem thread zu lesen, und deswegen manchmal auch zuviel zeit zum nachdenken.
Das kenne ich so gut, von meiner letzten Trennung. Gleicher Ex - andere Umstände. Ich kam gerade aus dem Ausland zurück und war dann 4 Monate arbeitslos. Es gibt nichts deprimierenderes. Bei mir kam dann aber auch gleichzeitig die Frage auf: Will ich in dem Berufsfeld bleiben? Richtige Quaterlifecrisis also. Man dreht sich halt echt 24/7 um sich selbst.
Ich weiß ja leider nicht wie deine Situation gerade ausschaut, und was die Gründe für deine Arbeitslosigkeit sind. Vielleicht bringt dir der folgende Rat auch gar nichts, aber nur für den Fall, dass du dich in einer ähnlichen Situation befindest wie ich damals:
Such dir (so schnell es geht) einen Job. Muss ja nichts für immer sein. Kellnern z.B. wäre eine super Mischung aus "beschäftigt" und "in Kontakt mit anderen Menschen". Einfach nur etwas, dass dich ins "machen" wirft. Hobbies runden das Ganze zusätzlich ab.
Ich würde das nächstes Mal auf jeden Fall schneller angehen. Bei der letzten Trennung dachte ich die ganze Zeit nur daran, wie schlimm es wäre wenn mein nächster Job nicht "der eine" ist. Was für ein Murks. Mein Job ist auch jetzt nicht perfekt, aber er trägt ungemein dazu bei mich abzulenken und voran zu bringen. Man kann ja später wenn es einem gut geht und sich die Baustellen minimiert haben immer noch nach einem besseren Job suchen.
Aufgrund meiner aktuellen situation , bin ich jetzt leider auf dem pfad “ ex zurück“ Denkweise.
So fangen wir doch alle einmal an
Und ich finde es auch gar nicht schlimm, ein wenig Hoffnung zu haben. Egal wie sehr du versucht die Hoffnung zwanghaft aufzugeben, sie wird ja doch in den unpassensten Momenten wiederkehren. Habe mir damals viele "Youtube - Ex-zurück"-Videos angeschaut. Geholfen hat mir vor allem, wie oft mir da eingeprägt wurde, dass die Kontaktsperre das A und O ist. Wenigstens das habe ich jetzt drauf. Und das hilft nicht nur für die Zurückgewinnung - sondern eben auch beim Abschluss. Was jetzt Anfangs die Motivation ist, ist ja egal. Hauptsache du ziehst das so lang es geht durch. Das mit der Hoffnung erledigt sich dann hoffentlich irgendwann von selbst.
So, und last but not least, meine aktuellen Strategien:
1. Jeden Abend ein paar Sätze zu meinem Tag in ein Heft schreiben. Außerdem: Jeden Tag ohne Kontakt zählen und als Überschrift verwenden. Ich bin jedesmal stolz, wenn ich sehe wie weit ich wieder gekommen bin und gleichzeitig bewahrt es mich davor einzubrechen. Für jeden Tag mit Kontakt muss nämlich wieder von vorne gezählt werden. Bin bei Tag 21
2. Wie du schon gesagt hast, Schiffchen: Spazieren. Bzw. lautet meine konrekte Regel hier: Mindestens 30 min an die frische Luft pro Tag. Ob spazieren oder Radfahren ist egal.
3. Freunde treffen! Jeden Tag. Oder jeden zweiten. So viel es geht halt.
4. Eis. Ja, Sport wäre auch gut. Aber Eis ist halt Eis.
5. Sich etwas suchen, was so überhaupt keine Berührungspunkte zum Ex hat. Etwas, das nur für einen selbst ist und begeistert. Ich beschäftige mich aktuell sehr ausgiebig mit Reiseplanungen. Sei es mit einer Freundin in den Urlaub oder ganz alleine weg. Ich sehne mich richtig danach das umzusetzen und habe dabei immer eine solche Energie in mir! Total gut
Ich schicke euch ganz viel Energie und dicke Umarmungen!
Hab gerade wieder ein kleines Hoch.
Hoffe der Text überfordert euch nicht haha..
Ebby