Liebe Ebby,
jetzt hatte ich heute Morgen schon einen langen Text verfasst und dann ist mein PC heiß gelaufen und alles ist verschwunden...
Ich versuche es aber gerne noch einmal
Ebby hat geschrieben: ↑Sa 2. Jun 2018, 20:47
Habe mich mit meiner super schlechten Laune + Kopfschmerzen noch mit einem alten Freund getroffen. Hat sehr gut getan einen Kaffee zu trinken, Karten zu spielen und sich so wieder etwas aus dem Trauerkreisel rauszumanövrieren. Bin danach noch bei einem anderen Freund vorbei und hab Pizza gegessen.
Irgendwie kamen dann plötzlich meine Bauchschmerzen zurück - diese Magenschleimhautsache. Ich weiß nicht, irgendwie frag ich mich gerade ob das auch wieder ne Reaktion darauf ist, dass ich aktuell wieder soviel übers Reisen nachdenke - was mir unheimlich Angst macht.
(Oder bloß Produkt meiner ungesunden Ernährung. Haha)
Es ist ganz witzig, du gibst dir mMn die Antworten meistens schon selbst
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Ich glaube die Kombination "Liebeskummer (=Stress+Angst) + Zukunftsangst + fehlende Sicherheit + ungesunde Ernährung" lassen deinem Körper gar keine andere Wahl, als sich so zu melden und dir mitzuteilen, dass etwas gerade nicht so läuft, wie es sollte.
Hast du schon einmal beobachtete, ob es nach fettigen oder glutenhaltigen Speisen schlimmer wird? Dann (auch wenn ich Pizza eine heilsame Wirkung zu schreibe) wäre es vielleicht eine Möglichkeit ein wenig mehr Schonkost in deinen Essensplan fließen zu lassen. So kümmerst du dich auch automatisch besser um dich und gibst dir selbst das Signal: Ich kümmere mich um die Signale und nehme meinen Körper ernst-
Ebby hat geschrieben: ↑Sa 2. Jun 2018, 20:47
Bei mir liegt gerade irgendwie soviel Veränderung in der Luft. Das wühlt mich schon etwas auf.
Erst die Trennung, jetzt ziehen wohl zwei Freunde (die hier immer ein Cafe hatten, indem sich unser Freundeskreis andauernd getroffen hat) weg und gestern hat mir meine Therapeutin noch offenbart, dass sie schwanger ist und ab September erstmal die Praxis verlässt.
Dazu kommt, dass ich mittlerweile echt gar keine Lust mehr auf meinen Job habe.
Da rückt der Gedanke der eigenen Veränderung (Ausland!) natürlich extrem in die Nähe.
Puh, es strengt mich allein schon an das nochmal so zu lesen.
Auch hier: Auch ohne Liebeskummer sind das Veränderungen, die jeden ein wenig aus der Bahn werfen würden. Deine Therapeutin ist eine Sicherheitsquelle, ebenso deine Freunde. Das es Angst macht, gerade im Hinblick auf deine Zukunftspläne, ist doch völlig normal!
Das 'Nette' ist aber doch, dass du dich darauf vorbereiten kannst. Überlege dir, was das alles genau in dir auslöst (Und nicht nur 'Angst', sondern wovor) und dann überlegst warum und was du dagegen provisorisch schon tun kannst. Die Trennung vom Ex-Partner kam vielleicht nicht komplett überraschend, aber sich darauf vorzubereiten ist deutlich schwieriger und hat weniger Vorbereitungszeit.
Nimm es als Übungsprojekt, um dich besser kennenzulernen
Außerdem: Ich lese immer, dass dir das Ausland so viel Angst bereitet. Warum denn eigentlich? Und was war der ursprüngliche Auslöser, dass du den Schritt wagen wolltest?
Ebby hat geschrieben: ↑Sa 2. Jun 2018, 20:47
Egal. Ich setze mir vorerst wieder Ende Juni als Ziel für die mögliche Kontaktaufnahme. Habe da heute nochmal mit einem Freund drüber gesprochen und das hilft echt. Sich immer wieder zu sagen: Dann darfst du ihn kontaktieren - aber vorher nicht. Wenn es soweit ist, verhandle ich dann nochmal neu.
Kannst du erklären, was du dir davon erhoffst? Was wünscht du dir?
Ich stelle zum Beispiel immer wieder fest, dass mich ein unheimliches Sicherheitsbedürfnis zu meinem Ex zieht und dann irrationale Dinge machen lässt (Doch mal am Haus vorbeizufahren, um zu schauen, ob denn das Fenster offen ist), schauen ob ich ihn an der Uni treffe etc.
Ein Teil von mir möchte das gar nicht, weiß, dass es weh tut und alles nur lange hinauszögert und es an der Situation einfach nichts ändert. Der andere möchte einfach nur verstanden und gehalten werden. Ich weiß, dass mein Ex mir in meiner Situation super hilfreiche Tipps geben könnte und für mich da wäre. Und ich vermisse das, und gerade an anstrengenden, angsterfüllten Tagen ist der Wunsch total stark.
Und auch meiner würde sich wahrscheinlich sogar mit mir hinsetzen und es gar nicht als 'schlimm' erachten.
Aber ich gebe in den Momenten ein Stück von mir ab. Und auch wenn ich kein Problem habe das mit guten Freunden zu machen, oder eben hier im Forum, möchte ich mich nicht mehr einfach so hergeben. Und ich signalisiere mir dadurch selbst nur: Er ist weiterhin der Halter deiner Sicherheit und ohne ihn kannst du sie nicht spüren.
Und wenn man das mal gegeneinander aufwiegt, steht doch eigentlich sehr wenig auf der langfristigen "Gewinn"seite.
Ebby hat geschrieben: ↑Di 5. Jun 2018, 21:47
Irgendwie will es bei mir immer noch nicht so richtig bergauf gehen. Hatte gestern Abend einen kleinen Zusammenbruch bei dem einen Menschen, den ich auf dieser gewissen Datingplattform kennengelernt hab. Wir sind mittlerweile echt auf dem Weg gute Freunde zu werden (-nach dem einen Mal, ging übrigens nichts mehr. Wir machen weiter wie zuvor) und er hat mich gestern echt lieb getröstet. Ich weine eigentlich nie wirklich vor anderen. Keine Ahnung, gestern musste es wohl einfach raus.
Ich freue mich ehrlich gesagt darüber. Klar ist das Weinen und 'Zusammenbrechen' nichts schönes, aber andererseits siehst du dadurch vielleicht auch, dass es noch andere Menschen als deinen Ex gibt, bei dem du dich etwas fallen lassen kannst und der dir Sicherheit vermittelt, dass du nicht allein bist.
Richtig weinen und die Wahrheit aussprechen, das kann ich nur bei ganz wenigen Menschen. Ich rede viel, ich bin recht offen, aber die Wahrheit sage ich kaum Menschen, das ist mir in den letzten Wochen aufgefallen. Bei meinem Ex war ich schonungslos ehrlich, was sicherlich auch nicht immer gut war. Aber ich hatte dieses 1000% Vertrauen, dass mein gesamtes ICH bei ihm gut aufgehoben ist.
Ebby hat geschrieben: ↑Di 5. Jun 2018, 21:47
Heute war es das schon etwas besser, aber nicht mehr so befreit wie noch einige Wochen zuvor. Hatte ja echt Tage dazwischen, an denen ich kaum an ihn gedacht habe. Wer weiß, vielleicht hatte das auch mit der Sonne und den damit einhergehenden Aktivitäten an der frischen Luft zutun. Jetzt ist es nur noch schwül und bewölkt und ich bin kraftlos und deprimiert.
Morgen muss ich wieder arbeiten und habe so gar keine Lust.
"Ein Optimist ist jemand der weiß, daß ein Schritt zurück nach einem Schritt vorwärts keine Katastrophe ist, sondern ein Cha-Cha!"
Du erwartest schon wieder zu viel von dir
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Das ganze ist ein Prozess, und in einem Prozess gibt es mal Tage, mal Wochen da geht es vorwärts, dann bleiben wir stehen, gehen einen Schritt zurück und wenn wir gar nicht damit rechnen, doch nach vorne.
Ich hab meinen Ex heute in der Universität gesehen, wir haben uns zugenickt 'gelächelt'. Ein kleiner Teil von mir hat in dem Moment gedacht: Halt stop, das tat gar nicht so weh! (Und dann tat es wieder doch sehr weh, weil ich mir gewünscht hätte er wäre auf mich zugekommen). Aber da war ein kleiner Teil und der hat sich auch gefragt: Sag mal, wer ist denn das eigentlich?
Seit 4 Monaten versuche ich meinen neuen Weg zu gehen, bin sooft hingefallen und wollte nur stehenbleiben, zurückschauen und nichts anderes, als 'zurück'. Und auch wenn ich noch nicht alles umsetzen kann, hat sich doch so viel in mir und meinen Gedanken getan, die er gar nicht mitbekommen hat. Von außen bin ich vielleicht noch gleich, aber nicht mehr von innen.
Und das Gleiche trifft auf ihn wahrscheinlich auch zu. Unsere Wege verlaufen nicht mehr Parallel, sondern haben sich getrennt. Das tut weh, gleichzeitig weiß ich doch auch gar nicht, ob ich die Person immer noch so toll finden würde, oder ob er vielleicht Ansichten/Macken/Verhaltensweisen entwickelt hat, die mir tierisch auf den Keks gehen würden und die nicht mehr zu meiner Entwicklung passen.
Ich hab meine Ansprüche neu gesteckt, ganz langsam und für mich gar nicht so richtig deutlich, aber durch die Leute die ich neu kennengelernt habe und die Erlebnisse, die ich gemacht habe.
Meine Angst, meine Zweifel etc. wollen von so etwas natürlich nichts hören. Die zeigen nur, was ich 'verloren' habe, was er hat/ist und ich nicht habe und dass er auf jeden Fall die 'bessere' Entwicklung vollzieht und noch besser/schöner/schlauer/erfolgreicher ist und in noch weitere Ferne rückt.
Allein das aufzuschreiben ist anstrengend.
Aber ich schaue auch nur von außen drauf und das ist nur ein Teil der Wahrheit.
Also, verurteile dich nicht so doll, gib dir Zeit und siehe es als einen PROZESS! Und das bedeutet auch mal einen Schritt zurückzugehen um festzustellen, was nicht so gut gelaufen ist, um dann mit Anlauf über die Hürde zu springen.
(Noch eine Sache dazu: Ich hab heute festgestellt, dass ich seit 2 Wochen normal esse und wider eine gesunde Portion Schlaf brauche um zu funktionieren. Klingt nicht spektakulär und sind keine krassen, glückshormonausschüttenden Gedanken/Veränderungen, aber sie zeigen die Richtung. Und die heißt: Nach vorne und 'zurück' zur Normalität
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