Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Mo 17. Okt 2016, 13:28

Sonnenblume10 hat geschrieben:Dennoch ist es gut, wenn nichts von ihm kommt. Denn alles, alles täte Dir wieder weh. Und es ist gut, dass Du nicht hinterher stalkst. Denn der Verlassene hinterfragt alles und fragt sich permanent, ob das neue Profilbild von ihm womöglich mit ihm zu tun hat. Das sind oft ziemlich lächerliche Gedanken, auf die ohnehin keiner eine Antwort weiß.

Eines Tages wirst Du clean sein und sagen: es ist gut, dass er kam und es ist gut, dass er ging. Wenn Du aus der Trennungskrise für Dich Kapital schlägst, war es nicht umsonst. Und das willst Du ja auch, mit Dir ins Reine kommen, denn da sind auch viele Dinge, die mal zugelassen und erkannt werden wollen.
Glaub an Dich und alles wird gut!
Einfach nur: Danke :)

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Di 18. Okt 2016, 09:04

Die letzten beiden Posts von summer und knoff lassen mir gerade keine Ruhe. Jetzt bin ich gerade innerlich total aufgewühlt, weil ich im Grunde genauso wütend bin, eigentlich schon war, bevor wir uns mit unseren langen Mails voneinander verabschiedet haben bzw. "gesprochen" haben. Er konnte ja nie sprechen. Schreiben liegt ihm mehr. Ja, ich bin sauer, wütend und ich möchte ihm am liebsten an die Gurgel. Stattdessen geh ich in meinem Liebes-Gefühlsdusel-Schmuse-Chaos her und schreib ihm noch wie sehr ich ihn versteh und dass es besser ist wenn wir keinen Kontakt mehr haben, weil er ja zwischen den Stühlen sitzt und ihm das Gefühlschaos ja auch weh tut.

Ach soooo. Ja Marsi, Du bist so dämlich, denk ich grad. IHM tut das weh. ER sitzt zwischen den Stühlen. ER weiß ja im Moment nicht was er tun soll. Großartig. Wirklich großartig, dass ich in all meinem Schmerz, so wund und krank wie ich mich fühle noch hergehe und immer noch versuche es ihm Recht zu tun und zu schauen, dass es ihm gut geht. Meine Fresse, bitte hol Dir doch ne große Keule und hau Dir damit über Deine dämliche Rübe :oops:

Ich war wütend mein lieber J. und ich bin noch wütend auf DICH. Statt mit MIR zu reden (denn angeblich hast Du ja keinen mit dem Du reden kannst), besprichst Du alles mit Dir selbst und kommst zu dem Schluss, dass Du lieber eine "normale" Beziehung möchtest. Ja, natürlich. Neee, versteh ich nicht. Hast Du Dir bitte auch mal überlegt wieviele zig Möglichkeiten es gibt, aus unserer Beziehung eine "normale" Beziehung zu machen? Nein? Hast Du nicht? Tja, Blödmann, spontan fallen mir fünf Stück ein. Hast Du mich danach gefragt? Hast Du mich überhaupt je gefragt in dieser Zeit, wie ich zu alldem stehe? Nein, hast Du nicht. Wieso auch. Du hast beschlossen Dich zu entlieben und den leichten Weg zu gehen. Den Weg des Beziehungsendes, denn das ist wesentlich leichter, als sich mit Problemen herum zu ärgern.

Ist in Ordnung. Ich werde irgendwann damit klarkommen. Ich werde irgendwann damit klarkommen, dass es für Dich ein Leichtes ist sich nicht mehr zu melden. Dir keine Gedanken darüber zu machen was ich wohl gerade tue, wie es mir wohl gerade geht. Es ist in Ordnung, dass Du jetzt das Leben führst, dass Du Dir ausgesucht hast und glücklich damit bist. Denn irgendwann wird es bei mir genauso sein. Und ich hoffe im Moment nur, dass diese Wut auf Dich, die ich Dich nie habe spüren lassen, nicht das Gefühl ist, das mir letztendlich aus unserer gemeinsamen Zeit bleibt.

Deine Marsi

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 18. Okt 2016, 09:26

Glückwunsch, Marsi, Du bist schon einen Schritt weiter gekommen!
Denn nach der anfänglichen Heulphase bist Du nun in der Wutphase angekommen. Begrüße sie freudig, denn damit hast Du Step 1 (maßlose und untröstliche Traurigkeit, Heulkrämpfe und das Gefühl, dass Du ihn noch immer furchtbar liebst und niemals mehr so lieben wirst) überstanden.

Die Wutphase ist ein Zeichen des Lebenswillens. Aber sie ist nicht angenehm, denn Du spürst immer eine bohrende Wut, die mal gegen Dich, mal gegen ihn gerichtet ist. Dazwischen wieder mal ein Heulkrampft.

Bitte, schreib Dir die Wut von der Seele, aber niemals schick ihm einen Brief! Du würdest es später bereuen, weil Du Dich dafür schämen würdest. Schreibe, beschimpfe ihn, wünsche ihm Tod und Teufel, es ist alles legitim, aber lass ihn in Ruhe.

Er kann nichts dafür, dass er anders mit der Sache umgeht als Du. Aber das verstehst Du jetzt nicht, weil Du zu gekränkt und verletzt bist.
Ich bin damals in der Wutphase auch zu dem Therapeuten gegangen und was soll ich sagen, hinterher war mir klar, dass das alles ganz viel mit mir zu tun hat und dass er eigentlich nur ein Stellvertreter war, auf den ich meine Defizite geworfen habe.
Es tat weiterhin weh, keine Frage, auch die Wut kam wieder und wieder, aber erstmals begriff ich, dass er eigentlich gar nicht so wichtig war, wie ich glaubte.
Er war meine Projektionsfläche und ich die seine. Es gibt kein schuldig und unschuldig, das Versagen ist beidseitig. Nur geht er anders damit um als Du und Du kannst nicht verlangen, dass er es genauso macht wie Du.

Nach einigen Wochen kehrt dann auch wieder mehr Ruhe ein und irgendwann lichten sich die Gedanken dann auch ein wenig.
Keine Sorge, die Wut bleibt nicht ewig, denn sie würde Dir ja jegliche Lebensfreude rauben. Danach kommt was anderes, so was wie stille Resignation, die eine Vorstufe zur Akzeptanz sein kann.

Sonnenblume

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Di 18. Okt 2016, 10:33

Deine Worte in Gottes Gehörgang liebe Sonnenblume :)

Ja, ich denke auch, dass ich aus dieser Tiefphase der Traurigkeit raus bin. Es sei denn ich höre entsprechende Lieder oder sehe Bilder. Eventuell wird es auch noch einige Momente wie Weihnachtsmärkte, Silvester usw. geben, die wieder für eine kleine Weile traurig machen. Die Wut macht es aber auch ein bisschen leichter damit umzugehen.

Ich freue mich nur jetzt schon auf den Moment, an dem ich in Liebe und mit Leichtigkeit auf diese Zeit die wir hatten zurückblicken kann und mich freuen kann, einen so wunderbaren Menschen in meinem Leben gehabt zu haben.

Bis dahin schreibe ich sicher noch einige Wutbriefe (die ich selbstredend nicht abschicke) hier ins Forum, heul mich aus und freue mich über Eure Geduld, dabei zuzuhören :)

Du beschreibst es immer sehr treffend Sonnenblume, das hilft mir sehr, danke :)

Ich versuche auch gerade mich wieder ein stückweit an gewisse Dinge zu gewöhnen. Mein Smartphone liegt jetzt immer auf dem Schreibtisch neben mir bzw. zu Hause auf dem Küchentisch. Da liegt es weiter entfernt, so dass ich nicht immer drauf schaue, aber ich möchte auch gerne wieder für den Rest der Welt erreichbar sein und vor allen Dingen, muss ich mich irgendwann ja einmal dieser Sache stellen, dass eben KEIN Anruf und KEINE SMS mehr kommt. Auch hier im Büro schaue ich mittlerweile nicht mehr zu unseren Anrufzeiten aufs Telefon. Klar hab ich immer noch Herzklopfen wenn es klingelt, aber warten tu ich nicht mehr drauf. Da er bei mir gelöscht ist, kann ich ihn auf Whats App nicht sehen und hab auch schon mit einer Freundin dort geschrieben. Das ist immer noch ein merkwürdiges Gefühl, aber es wird :)

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 19. Okt 2016, 09:28

Marsi hat geschrieben: Eventuell wird es auch noch einige Momente wie Weihnachtsmärkte, Silvester usw. geben, die wieder für eine kleine Weile traurig machen.
Eine Erinnerung kann Dich auch Monate später noch schmerzen. Irgend etwas erinnert Dich an ihn und zack ist er wieder da!
Bei mir war es eine Zugstrecke, die ich oft zu ihm fuhr. Und als wir getrennt waren, fuhr ich die Strecke ab und an dienstlich und jedes Mal kam wieder eine Spur Traurigkeit hoch.
Das hat lange gedauert, bis ich die Strecke fuhr ohne Gedanken an ihn. Aber es tat dann natürlich doch weniger weh.
Und heute denke ich gar nicht mehr an ihn, wenn ich diese Strecke mit der Bahn fahre. Der Mensch vergisst ... und kommt über vieles hinweg.
Marsi hat geschrieben:und mich freuen kann, einen so wunderbaren Menschen in meinem Leben gehabt zu haben.
Mein Ex. war auf seine Art auch ein wunderbarer Mensch. Wir hatten so viel gemeinsam, aber es kann gut sein, dass nur ich das so empfand und er weniger. Ich habe ihm so was wie ein ehrendes Andenken bewahrt, auch wenn er oft ein A... war. Aber auch die können recht liebenswert sein. Aber ich bin auch froh, dass er in meinem Leben keine Rolle mehr spielt. Nur wenn ich ihn sehe, dann rührt sich noch was in mir.
Marsi hat geschrieben:Ich versuche auch gerade mich wieder ein stückweit an gewisse Dinge zu gewöhnen
Sehr gut, das ist auch ein Fortschritt.

Du schaffst das schon, egal wie lange es dauert. Und zwischendurch schaust Du Dich mal an und dann solltest Du Dich über das, was Du siehst, freuen und stolz darauf sein. Zumindest ein wenig. Das ist eine gute Übung, um eine positivere Einstellung zu sich selbst zu bekommen.

LG
Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Mi 19. Okt 2016, 10:19

Gut dass Dein Beitrag vor meinem jetzigen kam :) Ich bin seit heute Morgen nämlich wieder extrem zugeschnürt und irgendwie in Erwartungshaltung. Kann nicht einmal erklären warum. Aber es hilft dann gerade in diesen Momenten zu lesen, dass sich die "Normalität" irgendwann einstellen wird. Gestern hatte ich einen wirklich guten Tag, ab und an mal an ihn gedacht, aber viel Forum gelesen und abends war ich mit einer Freundin essen. Das war wirklich schön.

Es geht aber auf Freitag zu und diesen Freitag sind es 14 Tage Kontaktabbruch. Forum lesen hilft, aber so im Hinterstübchen hat man immer diesen Gedanken, ob er sich wohl noch einmal meldet, wie das hier bei den Meisten passiert. Ich ärgere mich dann immer, weil ich ja weiß, dass ich auf einem guten Weg bin. Aber dann denkt ich doch immer, es würde mir bestimmt eine gewisse Genugtuung bereiten, wenn er nochmal schreiben würde nach ein paar Wochen. Ich weiß, dass das eigentlich Quatsch ist, weil es mir sicher nicht hilft. Es wird mich eher anfixen und hinterher hänge ich wieder in den Seilen. Heute hab ich irgendwo gelesen, "er wird sich schon melden, wenn Du ihm wichtig bist." Jetzt denke ich dauernd, was wenn er sich tatsächlich nicht mehr meldet. Bin ich ihm dann nicht wichtig, denkt er dann gar nicht an mich.

Hab mich für diese Gedanken auch schon geohrfeigt :) Denn es darf für mich überhaupt keine Rolle spielen was er denkt oder nicht denkt. Denn ich bin ja im Moment die wichtigere Person für mich. Sind Momente der Schwäche die auch vorbeigehen werden, aber es hilft sie aufzuschreiben und danach nochmal zu lesen.

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 20. Okt 2016, 12:01

Hier kannst Du alles abladen. Du kriegst mal Zuspruch und mal eine "Watsch'n", wie man bei uns sagt. Je nachdem, an wen Du gerätst.
Und Deine seelische Schaukel ist auch normal. Das Auf und Ab, immer wieder und doch geht es immer mehr ein wenig aufwärts. Oft kaum spürbar, aber doch.
Du bringst schon wieder Struktur in Dein Leben, weil Du weißt, dass Du Dich an Dich selbst halten musst.
Und mit den Schwankungen musst Du noch eine Zeitlang leben. Denn der Kummer ist ein zäher Bursche, ich kenne ihn und er ist lange Zeit geblieben. Mach ihn zu Deinem Freund, denn er will Dir ja nicht schaden.

Verplane Deine WE ein wenig, denn nichts ist schlimmer als die leeren WE, die sich wie Abgründe auftun.

Wird schon, Du bist auf einem guten Weg!

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 20. Okt 2016, 12:21

Ja, Sonnenblume, ich bin für Deine und für die anderen "Watschen" immer sehr dankbar :) Gerade weil sie von Menschen kommen, die all das durchmachen mussten oder noch müssen. Und sich gegenseitig zu stützen und zu helfen, ist quasi Hilfe zur Selbsthilfe :)

Mein Wochenende hab ich gerade "verplant": Ich habe mir 13 DVDs Inspector Lewis bestellt :D :D Ich stehe ja auf englische Krimiserien und den Inspector Barnaby bin ich durch. Ich hoffe am Samstag und Sonntag regnet es kübelweise und ich kann mich mit ner Decke und einem Tee auf die Couch werfen und mich mit Morden in englischen Dörfern ablenken :D

Ich bin froh, dass ich hier bin, danke Euch allen
Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 20. Okt 2016, 12:29

Hach, da komme ich doch gleich! Eine Tasse Tee, eine Decke und Morde in englischen Dörfern! Super Vorstellung und so erholsam und ablenkend.

Stattdessen: Essen kaufen, mal wieder putzen, Wäsche waschen und bügeln. Die Kümmernisse des Partners anhören, obwohl man da auch nicht helfen kann.
Krimis sind gut, denn sie lenken prima ab, regen den Geist an und sind dabei so real, aber eben doch so fern, dass sie uns nicht weh tun!

Wenn das so lese, würde ich jetzt gerne mal mit Dir tauschen!

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 20. Okt 2016, 15:12

Sonnenblume10 hat geschrieben:Hach, da komme ich doch gleich! Eine Tasse Tee, eine Decke und Morde in englischen Dörfern! Super Vorstellung und so erholsam und ablenkend.

Stattdessen: Essen kaufen, mal wieder putzen, Wäsche waschen und bügeln. Die Kümmernisse des Partners anhören, obwohl man da auch nicht helfen kann.
Krimis sind gut, denn sie lenken prima ab, regen den Geist an und sind dabei so real, aber eben doch so fern, dass sie uns nicht weh tun!

Wenn das so lese, würde ich jetzt gerne mal mit Dir tauschen!

Sonnenblume
Wäähhhh Du hast mich an die Dinge erinnert, die ich auch tun müsste, aber überhaupt keinen Bock habe :D Wobei: Ich habe letzten Sonntag meine DREI Bügelkörbe (hatte wirklich nichts mehr im Schrank) alle weggearbeitet in Begleitung von Inspector Barnaby ;) Na ja, am Samstag werde ich wohl ein Stündchen für mein Bad hergeben, mehr aber auch nicht. Der restliche Schmutz kann noch ein Wochenende warten.

Ich teile meinen Tee und meine Decke gerne mit Dir, komm einfach rüber :D

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