Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 30. Dez 2016, 13:34

Genau, liebe Marsi,

lade die blöden traurigen Gedanken samt Trauer-Mann zu Dir zum Kaffee ein und dann schicke sie wieder fort! Damit hast Du sie nicht einfach nur verdrängt, sondern Dich ihnen gestellt und dann können sie auch mal wieder Ruhe geben.

Silvester in Hamburg - wird sicher ganz toll! Und vielleicht bringt diese Reise auch für Dich eine entscheidende Wende wie für mich damals Berlin (das war allerdings schon gut über ein Jahr nach der Trennung)!

Alles Liebe
Sonnenblume

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Mo 2. Jan 2017, 21:11

Zunächst einmal hoffe ich sehr, dass Ihr Alle gut ins neue Jahr gekommen seid und wünsche Euch dafür nur das Allerbeste.

Hamburg war schön, wirklich schön. Ich habe viel erlebt und gesehen, aber Silvester war einfach nur furchtbar. Ganz viele Menschen um mich herum, alle waren glücklich, meine Freunde waren so lieb und furchtbar süß zu mir, aber ich hab das gefühlsmäßig einfach nicht verpacken können. Ich habe einfach nur mit vielen Tränen das neue Jahr in Empfang genommen. Die Tatsache 2016 ohne ihn zu beenden und 2017 ohne ihn anzufangen überrannte mich mit aller Macht, obwohl ich mir wirklich geschworen habe, nur das Positive zu sehen.

Ich kann es nicht. Ich leide extrem unter der Tatsache, dass er sich weder zu Weihnachten noch zu Silvester wenigstens mit guten Wünschen gemeldet hat. Gerade habe ich nach Tagen mein Mailfach gecheckt, NICHTS. Ich finde das schlicht und ergreifend echt erbärmlich. Der Mann, der sogar in seiner Abschiedsmail und beim letzten Telefonat gesagt hat, dass er mich noch sehr lieb hat, genau diesem Mann ist es offensichtlich scheiß egal, wie es mir geht. Und es ist mir wirklich sowas von scheiß egal, ob ich nun in seinem Leben noch stattfinde und dass mich sein Leben im Grunde nichts mehr angeht oder all das andere Zeugs, was ihn davon abhält, mir wenigstens zu zeigen, dass ihm sechs Jahre nicht komplett am Arsch vorbei gehen. Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund, so ein Verhalten zu entschuldigen, tut mir leid. Das ist einfach nur zum Kotzen.

Ja, ich lade mittlerweile wieder jeden Tag meine Gefühle und den Trauermann zum Kaffee trinken ein und es geht mir aufn Sack. Ich bin grade echt total bräsig und kann dem Ganzen nichts Gutes abgewinnen. Ich hoffe sehr, dass diese Gefühlslage sich demnächst verabschiedet.

Alles Liebe
Marsi

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Di 3. Jan 2017, 10:15

Ich habe heute morgen mal wieder Kaffee mit meinen Gedanken und Gefühlen getrunken. Wirklich erbauend find ich es nicht, dass das neue Jahr anfängt wie das alte aufgehört hat. Aber gut, da muss ich wohl durch.

Ergebnis der Unterhaltung: Ich bin immer noch angepieselt. Angepieselt von der Tatsache, dass der Mensch, für den ich sechs Jahre lang alles war offensichtlich nicht die geringste emotionale Intelligenz besitzt. Abseits von allem "muss er nicht"/"beschützen wollen"/"interessiert ihn nicht" finde ich es einfach immer noch echt arm, dem Menschen von dem man sich im Guten getrennt hat, so dermaßen die Arschkarte zu zeigen, dass man selbst über so bedeutende (jedenfalls für den verlassenen Menschen) Tage wie Weihnachten und Neujahr nicht dazu in der Lage ist, eine kurze Nachricht abzusetzen.

Was mir das bringen würde? Auch das habe ich versucht im Gespräch zu klären und ich bin mir aus tiefster Seele sicher, dass es mich einfach nur freuen würde und mir zumindest die Genugtuung verschafft, dass ich nicht vergessen bin. Dass der Mensch, den ich immer noch liebe und der mich sechs Jahre lang jeden Tag begleitet hat noch manchmal an mich denkt. Mehr will ich gar nicht. Ich will ihn nicht zurück, denn eine gemeinsame Zukunft gibt es nicht für uns. Ich habe im Moment einfach nur das Gefühl, dass ich ohne Nachricht von ihm nicht abschließen kann. Mein Weg ist gut und richtig, das weiß ich. Ich tue alles dafür um abschließen zu können. Aber eben genau dieser kleine fiese Gedanke, der sticht immer. Jeden Tag. Und dieser Gedanke hält ihn gedanklich immer noch bei mir. Ich möchte nicht mehr an jedem bedeutenden Tag in mein Mailfach schauen. Sein Geburtstag ist jetzt bald, da werde ich an ihn denken. Mein Geburtstag kurz danach. Auch da werde ich wieder schauen ob er geschrieben hat. Dann wieder diese verfluchte Enttäuschung, wenn er sich wirklich nicht meldet.

Ich bin so sauer, wütend, zornig und gleichzeitig traurig, manchmal fühle ich mich irgendwie gedemütigt. Merkwürdig ja, aber ich kann ja nichts für meine Gefühle. Ich will diese "bedeutsamen" Tage nicht mehr, ich will diese Gedanken an eine Nachricht von ihm nicht mehr. Jeden Tag sage ich mir: Er muss Dir nicht schreiben und Du musst auch nicht darauf warten. Sei Dir selbst etwas wert, irgnoriere diese Gefühle. Er verdient es nicht, dass Du immer noch auf Nachricht von ihm wartest.

Gestern war ich kurz davor ihm eine E-Mail zu schreiben und zu schicken. Heute habe ich die Mail bereits angefangen. Die ganze Wut und der Zorn, alles Unausgesprochene der letzten Wochen steht da drin. Und ich wünschte mir von Herzen, ich könnte sie ihm schicken. Ihm ins Gesicht schleudern was für ein Arsch er ist. Ich tu es nicht, auch wenn ich gefühlsmäßig permanent den Finger "am Abzug" habe. Ich tu es nicht aus Überzeugung, nein bei weitem nicht. Ich tu es nicht, weil ich mich schützen muss, das weiß ich sehr wohl. Ich tue es auch nicht, weil ich mich nicht zum Affen vor ihm machen will, ich will einfach nicht so weit in die Knie gehen, um ihm die Genugtuung zu geben zu wissen, dass ich immer noch auf der Warmhalteplatte für ihn liege. Aber von der Überzeugung bin ich noch weit entfernt und in den Träumen immer noch gefangen.

Ja, ich bin stolz auf alles bisher Erreichte. Ich bin auf einem guten Weg, aber ich hätte gerne einen riesengroßen Bagger der mir hilft, die Steine schneller aus dem Weg zu räumen.

Liebe Grüße
Marsi

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 3. Jan 2017, 10:18

Liebe Marsi,

schade, dass Du das neue Jahr nun doch mit Tränen begrüßt hast, aber das ist nun nicht zu ändern. Er ist und bleibt eben weg, aber diese offensichtliche Gleichgültigkeit des Verlassenden tut dann oft noch mehr weh als die Trennung an sich.
Weihnachten und Silvester sind neuralgische Zeitpunkte und man wünschte sich nur ein kleines Signal, einen Wunsch zum neuen Jahr oder zu Weihnachten, aber da ist nur Sprachlosigkeit, die einen selbst wieder sprachlos macht.
Was hätte ich mir gewünscht, einmal zu erleben, dass er noch ab und zu an mich denkt, dass ich ihm nicht komplett egal bin, aber ich musste diese Tatsache auch akzeptieren, dass nichts von ihm kam. Gar nichts.

Ich verstehe oft nicht, was in den Männern vorgeht. Tun sie das aus falscher Rücksichtnahme oder aus Angst vor Abweisung oder aus Gleichgültikgkeit? Oder sagen sie sich, wie Du mir, so ich Dir? Da Du Dich nicht meldest, melde ich mich auch nicht. Das habe ich mich oft gefragt, aber eine Antwort darauf gibt es nicht.
Und das schmerzt dann noch mehr als alles Andere.

Er ist zu neuen Ufern aufgebrochen, wie immer diese auch aussehen mögen und da wirft man das Alte einfach so in die Tonne, als ob es uns nie gegeben hätte? Dafür hätte ich wirklich gerne eine Erklärung, aber ich kann damit wirklich nichts anfangen.

Im Grund genommen hattest Du ein wenig gehofft, dass was von ihm käme. Und die Erwartung wurde enttäuscht und dann kam die Traurigkeit wieder über Dich.

Weißt Du, dass ich zum Jahreswechsel auch geheult habe? Das erste Mal seit ich mich erinnern kann. Es dauerte nicht lange, aber ich freute mich nicht aufs neue Jahr und dachte mir nur, was dieses Jahr wohl wieder alles passieren wird.
Vier Tage vor Weihnachten ist ein guter Freund von mir an Krebs gestorben. Wir hatten eine eher lose Verbindung und gingen im Abstand von Monaten miteinander zum Essen. Er war acht Jahre älter als ich und ich glaube, dass ich ihm mal gefallen habe. Aber es war sehr schnell klar, dass ich mich nicht in dem Maße für ihn erwärmen konnte. Ich mochte ihn, ich schätzte ihn, mehr aber nicht. Dennoch sprachen wir, wenn wir uns sahen, oft über sehr persönliche Dinge. Ich weiß nicht mehr, wann das letzte Treffen war, es liegt Ewigkeiten zurück.
Letztes Weihnachten wurde bei ihm die Krankheit entdeckt. Er litt unter massiver Verstopfung, nachdem ihm tagelang schlecht war und er auf einen Infekt tippte. Dann ging es nicht mehr, er kam in die Notaufnahme und man entdeckte einen faustgroßen Tumor im Darm. Er lebte weit entfernt von hier, sodass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Nachdem die Schulmedizin ihn ergebnislos aufgegeben hatte, versuchte er es mit einer anthroposophischen Klinik, in der er sich wohl fühlte. Damals schrieben wir noch ein paar Mal und er hoffte, dass er im Frühjahr wieder hierher kommen würde, denn er arbeitete hier. Aber es war wohl schon zu spät. Wochenlang hörte ich nichts mehr von ihm und dachte mir nur, dass es ihm wohl schlecht gehen wird. Dann kam die Nachricht von seinem Tod. Da ich die Tage Urlaub hatte und es erst am 23.12. erfuhrt, als die Beerdigung war, stellte sich mir auch nicht die Frage, ob ich dorthin fahren sollte oder nicht.
Bei meinem Vater wurde Prostatakrebs festgestellt, aber die Untersuchungen sind noch nicht zu Ende. Und erst danach entscheidet der Arzt über eine mögliche Therapie.
Alles Tatsachen, die den Jahreswechsel nicht unbeschwert machten. Wenigstens hatte ich Weihnachten keine Zeit zum Nachdenken.

Du siehst, ich bin auch nicht unbedingt glücklich, wenn auch aus anderen Gründen. 2017 schmeckt schal und nach Belastung, obwohl es erst der dritte Tag ist. Naja, es kann ja noch besser werden, aber irgendwie glaube ich nicht so recht daran.

Dann leben wir halt so weiter, laden unsere Trauermänner auf einen Kaffee ein und fragen uns, wann sie wohl wieder verschwinden werden.

Es grüßt Dich
die Sonnenblume, die sich alles andere als sonnig fühlt.

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 3. Jan 2017, 10:28

Meine Antwort und Dein Post haben sich praktisch überschnitten.
Marsi, mache es wie ich. Schreib die ganze Wut auf ihn raus, schreibe seitenlange Briefe, aber bitte, bitte schicke sie niemals ab! Du würdest Dich damit nur selbst ein Bein stellen und Dich demütigen, aber das weißt Du Gott sei Dank selbst.
Tue es nicht! Den Senden-Button gibt es nicht!

Du wirst diese Briefe lesen, nach Monaten oder nach Jahren und dann wirst Du froh sein, dass Du nicht so weit gesunken bist, ihm die Ergebnisse Deiner Wut zu schicken und ihm damit den Beweis zu liefern, dass Du nicht annähernd mit ihm abgeschlossen hast.
Du wirst hinterher, wenn die Wut verraucht ist und Du sein Versagen akzeptiert hast, zumindest ein wenig, erleichtert sein, ihm das nicht geschickt zu haben.
Was würde denn auch damit anfangen? Was darauf antworten? Vermutlich nichts oder er würde lapidar sagen: ich hoffe, dass es Dir bald besser geht!
Ich glaube, darauf kannst Du auch verzichten.

Irgendwann ist er Vergangenheit und Du wirst an ihn zurück denken und Dir sagen, ich muss ihm sein Verhalten verzeihen, denn er wusste es nicht besser. Ich habe mehr von ihm erwartet, als er geben konnte und wollte.
Im Grund genommen geht es ja auch darum. Wir hatten überzogene und falsche Erwartungen an einen Menschen und haben nicht gesehen, wie er wirklich war. Und das haben wir uns auch selbst zuzuschreiben. Warum haben wir erwartet, dass er uns glücklich machen würde? Weil wir unerfüllte Wünsche in uns tragen und dann hoffen, dass ein Anderer sie erfüllen kann. Damit fällt man todsicher immer auf die Schnauze.
Ich denke, da haben wir noch viel vor uns!

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 3. Jan 2017, 10:30

Nachtrag von mir:
Gestern bin ich zufällig auf Mails von ihm gestoßen, die ich noch immer nicht gelöscht hatte. Ich überflog sie und löschte sie. Ich wollte mich mit dem Krampf von damals nicht mehr aufhalten. Gut so, dass ich das endlich getan habe. Es tat auch nicht weh, überhaupt nicht.

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Di 3. Jan 2017, 11:58

Liebes Blümchen,

es tut mir wahnsinnig leid zu lesen, dass es Dir nicht gut geht. Es ist schlimm, Freunde zu verlieren, auch wenn man "nur" sporadisch Kontakt hatte und schade auch, dass ihr nicht gemeinsam den letzten Weg gehen konntet. Das mit Deinem Paps ist natürlich noch um einiges schlimmer. Ich kann das nachvollziehen, da meine Mutter seit zwei Jahren Blasenkrebs hat und kurz vor Weihnachten wieder etwas festgestellt wurde. Ich hoffe sehr für Deinen Papa, dass er eine positive Prognose bekommt und sich die Krankheit in den Griff kriegen lässt und ich wünsche mir für Dich und Deine Familie ganz viel Kraft, diesen Weg miteinander zu gehen. Wie klein erscheinen mir meine "Probleme" doch wieder, wenn ich so etwas lese.

Viel mehr möchte ich dazu jetzt auch nicht sagen. Danke für Deine Worte, sie haben mir wie immer ein Stück weiter geholfen. Und deshalb lasse ich das jetzt einfach mal so stehen.

Ich drück Dich von Herzen
Deine Marsi

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von schiffchen92 » Di 3. Jan 2017, 23:01

Liebe Marsi,
und auch liebe Sonnenblume,
dass Eure Jahre nicht so toll gestartet sind, dass tut mir sehr leid. Ich habe an Euch gedacht, als ich das Jahr noch einmal Revue passieren lassen habe und weiß, dass ich es ohne Euch nicht so positiv hätte beenden können. Und daher hätte ich euch umso mehr einen besseren Start gewüscht, einen leichteren und vor allem weit entfernt von dem Beisein des kalten Mannes...

Zu deinem Post vor Silvester liebe Marsi:
Das ist genau das Gefühl, was mich in den Wahnsinn getrieben hat. Es hat mich aufgegessen und mir Dinge ins Ohr geflüstert, die schmerzhafter waren als alles andere davor.
Wie du weißt habe ich ihm damals zu Weihnachten geschrieben und er mir zu meinem Geburtstag und ich ihm zu seinem.
Hätte ich nicht den ersten Schritt gemacht, hätte er es auch nicht getan. Das hat sich dann gezeigt, als ich mich noch einmal mit ihm treffen wollte. Da zeigte sich, dass ihm sein Wohlbefinden, seine Interessen 100x wichtiger sind, als einem Menschen der einfach keinen großen Einfluss auf sein zukünftiges Leben haben wird, die Trennung zu erleichtern.
Das heißt auch die 'Floskeln' die man sich zu den 'besonderen' Tagen sendet, sie sind nichts wert. Sie sind leere Worte und gehören vielleicht zum Anstand, aber sie hätten dich nicht glücklicher gemacht. Dann hätte sich eine andere Stimme gefunden, die dir dann sagt, dass er ein Arsch ist, weil er sich nur aus Anstand bei dir meldety aber nicht weil es ihm so wichtig ist...
Die Gedanken werden immer einen Weg finden sich Gehör zu verschaffen und sie werden erst ruhen, wenn sie ihre Aufgabe erledigt haben...
Ich habe es bei mir schon geschrieben, aber als ich hörte, dass es ihm auch nicht so blendend ging, tat es mir gut, das zu hören ( auch wenn ich irgendwo Scham dabei empfunden habe...)..
Seitdem geht es mir besser. Ich habe nicht direkt mit ihm gesprochen, aber es hat einige Stimmen in mir zum Schweigen gebracht...
Was ich sagen möchte, gib dir genug Zeit. Es sind kaum 4 Monate vergangen, das ist nicht viel!
Und wenn es so weit ist, wenn du soweit bist, wenn du genug daraus gelernt hast, dann wird etwas kommen was dir helfen wird mit allem besser umzugehen.
1989

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Mi 4. Jan 2017, 10:06

Liebes schiffchen,

diese "Floskeln" per Mail oder SMS will ich mir bislang ersparen, deswegen lasse ich es auch ihm eine Mail zu schreiben. Weder zu seinem baldigen Geburtstag noch zu Silvester oder Weihnachten. Und dennoch nervt es einfach. Ich will mich auch nicht melden. Erstens hat er Schluss gemacht und ich denke wenn ich ihm wirklich je etwas bedeutet habe oder noch bedeute, dann findet er den Weg zu mir. Und zweitens möchte ich mich - wie Sonnenblume das auch geschrieben hat - nicht vor ihm klein machen.

Ich hasse mich schon dafür, dass ich diese verflixten Gedanken an diese Unwichtigkeit nicht loswerde, befeuern möchte ich sie nicht auch noch. Und ganz ehrlich: Würde ich hören, dass es ihm scheiße ginge, dann wäre mir das ein großer innerer Radetzky-Marsch und ich würde mich nicht einmal dafür schämen, warum auch. Er schämt sich doch auch nicht dafür, dass er so gehandelt hat wie er es getan hat oder dass er sich nicht einmal frägt, wie es mir geht. Von daher: Herr lass einen Kübel Gülle über ihm ab, ich freu mich.

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 4. Jan 2017, 10:30

Marsi hat geschrieben:Herr lass einen Kübel Gülle über ihm ab, ich freu mich.
Oder lass ihn einen schweren Unfall erleiden oder eine schwere Krankheit bekommen. Eine, die ihn richtig quält.
Gott, wie abgrundtief böse das alles ist! Und ich war keinen Deut besser, bloß dass dieser Kübel Gülle für mich nicht ausgereicht hätte ....
Es ist niedrig, so was zu denken und zu wünschen, aber es ist leider auch menschlich.
Und auch daran sollten wir arbeiten, an der Akzeptanz, dass sich ein Mensch gegen uns entschieden hat und dass wir ihm nicht mehr wichtig sind. Und daran hapert es halt noch gewaltig.
Wie Schiffchen schon sagte, vier Monate sind nicht lang.
schiffchen92 hat geschrieben:Die Gedanken werden immer einen Weg finden sich Gehör zu verschaffen und sie werden erst ruhen, wenn sie ihre Aufgabe erledigt haben...
Ein sehr treffender Satz.
Marsi, Du bist verständlicherweise zutiefst verletzt und diese Gedanken kommen. Die Gedanken, wie er wohl den Silvesterabend verbringen wird, womöglich mit einer anderen Frau im Arm und glücklich und zufrieden und freudig aufs neue Jahr hoffend? Oder vielleicht eher zurückgezogen und nachdenklich und zweifelnd, was das neue Jahr wohl bringen wird? Oder vielleicht verspürt sogar er eine gewisse Wehmut und betäubt sich mit Feiern?
Und diese Gedanken drängen immer wieder ins Bewusstsein und das solange, bis sie ihre Aufgabe erfüllt haben und Du Dich abgenabelt hast.
Es wird so weit kommen und Du wirst Dich fragen, warum Du damals so abgrundtief böse auf ihn warst. Aber bis dahin musst Du sie wohl fließen lassen.

Schiffchen, ich bin ehrlich froh, dass Du jetzt schon sehr abgeklärt schreibst. Wenn ich an Deine endlosen Gedankenschleifen aus falschen Schuldgefühlen und Sehnsucht nach Aufmerksamkeit von ihm denke ... Aber das scheint sich jetzt doch weitgehend erledigt zu haben.

Marsi, diese Gedanken haben ihre Berechtigung, aber räume ihnen nicht die Macht ein, Dir Dein Leben zu vergällen. Das ist es nicht wert und das ist er nicht wert. Er wollte lediglich nicht mehr mit Dir zusammen sein und dieses Recht kann man leider niemandem absprechen. Und auch Schiffchen hat recht damit, wenn sie sagt, dass Dich auch diese Floskeln zum neuen Jahr im Grund genommen nur verärgert hätten!
Also weg mit bräsig und dem Gefühl, ich kann mich selber nicht leiden. Schippe mal eine Runde Schnee - und schon geht es Dir besser!
Mir geht es heute entschieden besser und ich weiß gar nicht warum. Während ich gestern unterschwellig noch Angst verspürte wegen der Schicksalsschläge, fühle ich mich heute richtig gut. "Rund", wie mein hypochondrischer Ex immer sagte und ein Selbstgefühl, von dem er meist meilenweit entfernt war. Wie gut, dass ich mir die leidigen Berichte über seine Befindlichkeiten nicht mehr anhören muss!
Ich arbeite jetzt mal wieder was und dann gehe ich in mein Lieblingscafe und gönne mir eine American Cappucchino (starker Expresso mit weniger Milchschaum) und schon sieht das Leben anders aus.

Sonnenblume

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