Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 19. Dez 2016, 11:11

Liebe Marsi,

Glückwunsch zu der Entscheidung seinen Geburtstag zu ignorieren. Es ist besser so als einen Glückwunsch zu schicken. Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht, denn drei Monate nach der Trennung hatte er Geburtstag und unser Maikontakt war ja im Februar beendet. Dann im April sein Geburtstag und ich entblödete mich nicht, ihm einen Glückwunsch zu schicken. Warum nur dackelte ich ihm wieder nach und zeigte ihm damit, dass er nicht vergessen ist? Wahrscheinlich verband ich insgeheim damit eine Hoffnung, dass er wieder Kontakt aufnehmen würde.
Zwei Wochen später hatte ich Geburtstag und es kam ein - wie mir schien - halbherziger und pflichtschuldiger Glückwunsch zurück, der noch dazu am falschen Tag (einen Tag zu früh) eintraf. Nicht mal meinen Geburtstag konnte er sich merken.
Das war definitiv die letzte Mail gewesen, die ich ihm jemals schrieb.

Und jede Reaktion von ihm sorgt bei Dir wieder für Enttäuschung. Sagt er "Danke", ist es zu wenig. Und äußert er noch die Hoffnung, dass es Dir gut geht, könntest Du ihn vor Wut an die Wand knallen. Reagiert er nicht, ist es auch nicht recht. Und sollte er sogar was aus seinem Leben preisgeben, was aber sehr unwahrscheinlich ist, fragst Du Dich: Was will er?

Also ist Deine Entscheidung die einzig richtige. Weihnachten ist bald vorbei und wenn das geschafft ist, kannst Du Dich auf Hamburg freuen. Wenn es heuer ein komisches und wenig erfreuliches Weihnachten werden sollte, dann ist es halt so. Es kommen noch andere Weihnachten!

LG
Sonnenblume

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Mo 19. Dez 2016, 13:39

Liebe Sonnenblume,

ja, Du hast Recht. Jede Antwort, egal in welcher Form, wäre unnütz und wenig sinnvoll für meinen Weg. Von daher bin ich froh, dass ich mich dazu durchgerungen habe. Aber ganz ehrlich: Manchmal glaube ich, nur mein Leben ist ein A.........

Mein Chef hat mir am Freitag schon gesagt, dass ich heute mit zu der neuen Agentur fahren muss. Für die nächsten Ausgaben unserer Zeitschriften ist ein völlig neues Layout gefertigt worden und zur Zwischen- und Endbesprechung muss ich da halt dabei sein. Das war für mich völlig okay, ich hab mich auch auf den Termin heute gefreut. Was ich nicht bedacht habe ist, dass diese "Agentur" eben genau so eine Agentur ist, in der auch mein Ex arbeitet, genau dieselbe Branche, genau dieselben Aufgaben. Das fiel mir dann erst ein - gefolgt von einem Herzschlag bis zum Hals und Schweißausbruch - als wir vor dieser Bürotür in einem typisch für Werbeagenturen und Grafikdesigner entworfenen Bürokomplex.

Nachdem ich meine kurzfristige Schnappatmung im Griff hatte, kamen dann die beiden Leutchen, mit denen wir das durcharbeiten mussten. Super. Was kam da an, ich dachte ich fall vom Ei. Mein Ex, in dunkelhaarig. Genauso groß, genau denselben Haarschnitt, Ziegenbärtchen, schlank und blaue Augen. Natürlich ist das kompletter Bullshit, wahrscheinlich sieht in jeder zweiten Werbeagentur einer davon aus wie der oder wie mein Ex. Das waren einfach nur wieder Bilder die sich in meinem Hirn zu so einem Gedanken zusammengesetzt haben. Das Gespräch verlief super, es war ultra lustig, sehr produktiv und nach fünf Minuten hatte ich ihn auch wieder vergessen. Aber WTF, was ist bloß los, dass uns das Leben immer wieder in so einer Zeit mit der Nase immer und immer wieder durch den Dreck schieben muss?

Morgen müssen wir wieder hin, aber jetzt weiß ich ja was auf mich zukommt :) Es ist okay, es sind kurze Stiche, ein bisschen Wehmut, ein bisschen Trauer, alles zusammengepackt in einem kurzen Moment dieses Gefühls und dann ist er auch wieder weg. Er rückt immer weiter von mir weg und ich merke deutlich, dass ich ihn noch nicht komplett gehen lassen will. Ich merke es, aber ich will oder kann es im Moment auch noch nicht abstellen. Aber es ist längst nicht mehr diese herzschmerzverursachende Gefühlswelt wie noch vor drei oder vier Wochen. Es wird weniger, aber manchmal für Minuten intensiver und dann flaut es ab und ist weg.

Warum will ich ihn noch nicht gehen lassen? Vielleicht weil mir sechs Jahre meines Lebens etwas bedeutet haben, was ich nicht einfach ad acta legen kann. Vielleicht weil er einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben war? Vielleicht aber auch, weil ich ihn noch liebe? Es ist gut so, was ich fühle ist gut, es hilft manchmal, es tut manchmal weh. Aber jeder Gedanke ist ein Meter mehr in Richtung neues Leben. Ein Stück weit mehr hin zu mir selbst.

Ich habe seit dem Wochenende ein Bild von mir: Ich stehe in Schottland auf einem Hügel. Unter mir das grüne moosbewachsene Tal, Steinmäuerchen, Schafsherden und ein kleines schottisches Dorf. Über mir der blaue Himmel mit ein paar Wölkchen und ein fester Wind, der mir den wunderbaren Geruch der schottischen Highlands um die Nase weht. Da stehe ich, mit einem befreienden Lächeln auf dem Gesicht, hebe die Arme in die Luft und merke, wie all das was mich monatelang gefangengehalten hat, geht. Wie es mit dem Wind davon geweht wird.

An dieses Bild denke ich jetzt immer ganz fest, wenn mein Trauer-Mann zu nahe an mich ranrückt oder meine Gefühle zu Gedanken werden und mich quälen. Das tut mir gut.

Liebe Grüße
Marsi

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 19. Dez 2016, 17:14

Marsi hat geschrieben:Das waren einfach nur wieder Bilder die sich in meinem Hirn zu so einem Gedanken zusammengesetzt haben.
Das ging mir damals auch so. Ich lief durch die Stadt. Die Gedanken beim Ex., wie so oft. Auf einmal läuft er vor mir her!!! Ich dachte, mein Herz bleibt stehen. Blitze durchzuckten mich, Panikgefühle stiegen auf. Oh nein, das konnte doch nicht sein!
Er war es natürlich nicht, aber der Mann erinnerte mich so stark an ihn. Mausgrau-farblose kurze Haare, dieselbe Kopfform, schlank und groß. Auch mir hatte mein Gehirn einen Streich gespielt. Wenn mir mit etwas stark verbunden waren und den Absprung noch nicht geschafft haben, suggeriert uns unser Gehirn den Menschen, wie mir scheint. Du siehst äußerliche Merkmale, die Dich sofort an ihn erinnern und für einen Augenblick meinst Du, den vertrauten Menschen zu sehen.
Marsi hat geschrieben:dass uns das Leben immer wieder in so einer Zeit mit der Nase immer und immer wieder durch den Dreck schieben muss?
Ist nur ein Streich Deines Gehirns. Das Leben kann eigentlich nichts dafür.
Marsi hat geschrieben:Vielleicht weil mir sechs Jahre meines Lebens etwas bedeutet haben, was ich nicht einfach ad acta legen kann. Vielleicht weil er einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben war? Vielleicht aber auch, weil ich ihn noch liebe?
Ja, Du willst ihn los lassen, aber eigentlich doch nicht. Er ist nicht ersetzt und Du trägst immer noch Trauer. Aber ab und zu ein buntes Oberteil darfst Du Dir schon gönnen!
Vielleicht siehst Du irgendwann, dass die sechs Jahre doch keine verplemperte Zeit war? Die Zeit ist lang, aber manche Dinge dauern eben, ehe sie zu Ende gehen. Und mal ehrlich? War das, was er Dir geboten hat (eine heimliche Beziehung, ein Raushalten aus seinem Leben) etwas, was Perspektive hatte? Ein ganz klares Nein. Aber natürlich hättest Du die Scheuklappen vorher abnehmen können. Aber das war halt nicht der Fall.
Marsi hat geschrieben:An dieses Bild denke ich jetzt immer ganz fest, wenn mein Trauer-Mann zu nahe an mich ranrückt oder meine Gefühle zu Gedanken werden und mich quälen. Das tut mir gut.
Jeder findet seine Mechanismen, damit fertig zu werden. Schön, dass Du ein positives Bild vor Augen hast. Und weißt Du was? Wenn der Ex. rum ist ums Eck, suchst Du in Schottland mal nach dem Hügel, dem Tal, den Schafen und dem Dorf. Das hat was Tröstliches, oder nicht?

Sonnenblume

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Mo 19. Dez 2016, 21:13

Sonnenblume10 hat geschrieben:
Marsi hat geschrieben:Vielleicht weil mir sechs Jahre meines Lebens etwas bedeutet haben, was ich nicht einfach ad acta legen kann. Vielleicht weil er einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben war? Vielleicht aber auch, weil ich ihn noch liebe?
Ja, Du willst ihn los lassen, aber eigentlich doch nicht. Er ist nicht ersetzt und Du trägst immer noch Trauer. Aber ab und zu ein buntes Oberteil darfst Du Dir schon gönnen! Vielleicht siehst Du irgendwann, dass die sechs Jahre doch keine verplemperte Zeit war? Die Zeit ist lang, aber manche Dinge dauern eben, ehe sie zu Ende gehen. Und mal ehrlich? War das, was er Dir geboten hat (eine heimliche Beziehung, ein Raushalten aus seinem Leben) etwas, was Perspektive hatte? Ein ganz klares Nein.
Nein, im Grunde hatten ich/hatten wir keine Perspektive. Das sage ich mir auch immer wenn ich wieder zweifle. Der letzte Schubs, den ich ihm geben möchte wird kommen.

Die Zeit heute in der Agentur und meine Gefühle diesbezüglich haben ihren Tribut verlangt. Ich hab auf der Heimfahrt im Auto wieder eine 5-Minuten-Heulattacke gehabt. Wollte es erst unterdrücken, aber ich hab es dann doch laufen lassen. Es war auch okay, wenn ich auch den Abend über wieder diese Wehmut im Hintergrund habe.

Ansonsten gönne ich mir beinahe jeden Tag ein buntes Oberteil :) Eine schöne Umschreibung wieder Mal Blümchen. Und mein Bild in Schottland werde ich nächstes Jahr im Juni in die Tat umsetzen. Vielleicht kann ich auch das Gefühl, dass ich vor meinem inneren Auge dann schon in die Tat umsetzen.

Habt eine gute Nacht und süße Träume
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 19. Dez 2016, 21:53

Träum auch süß, aber nicht vom Ex. Wenn ich morgen Zeit habe, berichte ich mal von dem Traum, den ich hatte, als ich ihn zwei Jahre später auf einer Veranstaltung angesprochen habe. Irgendwie war der Traum eine Botschaft für mich: lass es bleiben, es führt zu nichts.
Süß war der Traum nicht, aber auch kein Alptraum, aber es kamen viele dunkle Dinge vor und Regen, viel Regen, der auf mich einprasselte.

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Di 20. Dez 2016, 20:24

Sonnenblume10 hat geschrieben:Träum auch süß, aber nicht vom Ex. Wenn ich morgen Zeit habe, berichte ich mal von dem Traum, den ich hatte, als ich ihn zwei Jahre später auf einer Veranstaltung angesprochen habe. Irgendwie war der Traum eine Botschaft für mich: lass es bleiben, es führt zu nichts.
Süß war der Traum nicht, aber auch kein Alptraum, aber es kamen viele dunkle Dinge vor und Regen, viel Regen, der auf mich einprasselte.

Sonnenblume
Ich bin schon gespannt :) Ich glaube der Traum war einfach aufgrund des Tages in der Agentur. Da hab ich einfach verarbeitet, dass ich wieder getriggert wurde. Heute war ich wieder bis abends dort und es hat viel Spaß gemacht. Ich fühl mich auch gut, hatte nicht das Gefühl, dass ich weinen musste. Also war es einfach nur dieses erste Mal. Auch schön :)

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Cabonga » Mi 21. Dez 2016, 08:04

Marsi hat geschrieben:Ich hab auf der Heimfahrt im Auto wieder eine 5-Minuten-Heulattacke gehabt. Wollte es erst unterdrücken, aber ich hab es dann doch laufen lassen. Es war auch okay, wenn ich auch den Abend über wieder diese Wehmut im Hintergrund habe.
Liebe Marsi,

lass es zu - ich find´s voll ok - (weißt Du eh). Ich habe keine Heulattackten mehr, aber immer wieder Wehmut. Gerade in den letzten Wochen. Warum auch immer. An Weihnachten liegt das bei mir nicht. Aber ich find´s o.k. Weißt Du, ich lerne ausreichend neue Leute kennen. Irgendwann wird das was (dann fahren wir gemeinsam mit dem Womo und den Rädern hinten dran nach Schottland :lol: ). Und dann verschwindet alles im Hintergrund was war. Es wird immer wieder auftauchen. Aber es wird nicht mehr wehtun. Das zu wissen, macht es einfacher. Und Dein Weg passt doch wunderbar.

Alles Liebe

Cabonga
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Mi 21. Dez 2016, 09:29

Lieber Cabonga,

ja ich lass es ja zu, aber ich hasse es :) Ich kann es nur immer wieder sagen: Es kostet mich einfach immer wieder enorm Kraft, vor allen Dingen emotional. Körperlich ist das alles soweit wieder okay, aber die Seele ist mittlerweile ein bissle kraftlos. Es wird aber, ich bin ja ein Kämpferlein :)

Und Du weißt ja, mit Schottland und dem WoMo. Du bist FESTGENAGELT :D Ich nehm ich sowas von beim Wort, das glaubst Du gar nicht ;)

Liebe Grüße
Marsi

Cabonga
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Cabonga » Mi 21. Dez 2016, 10:00

Marsi hat geschrieben:ja ich lass es ja zu, aber ich hasse es Ich kann es nur immer wieder sagen: Es kostet mich einfach immer wieder enorm Kraft, vor allen Dingen emotional. Körperlich ist das alles soweit wieder okay, aber die Seele ist mittlerweile ein bissle kraftlos. Es wird aber, ich bin ja ein Kämpferlein
Gut so und weiß ich!
Marsi hat geschrieben:Und Du weißt ja, mit Schottland und dem WoMo. Du bist FESTGENAGELT Ich nehm ich sowas von beim Wort, das glaubst Du gar nicht


Ich bin dabei. Da müssen wir nur noch den Termin abstimmen. Das wird nicht einfach. Du weißt warum :lol: :lol: :lol:
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Beitrag von Marsi » Fr 23. Dez 2016, 09:28

11 Wochen auf den Tag genau seit Kontaktabbruch und gerade ist mir furchtbar unwohl. Die letzte und diese Woche hatte ich richtig viel Stress und viel zu tun im Büro, da war es echt okay. Seit vorgestern aber hab ich ihn wieder ständig in meinem Kopf. Zum einen habe ich seit zwei Tagen einen Abholzettel von der Post zu Hause. Ich habe nichts bestellt und ich wüsste nicht, wer mir sonst etwas schicken würde. Weihnachtspost hab ich eigentlich keine. Seit zwei Tagen frage ich mich jetzt, ob das wohl was von ihm ist? Eigentlich eher unwahrscheinlich, wieso sollte er mir was schicken oder gar was schenken und Weihnachtskarten kommen in den Briefkasten. Aber den Arsch in der Hose, das abzuholen was da bei der Post ist, hab ich bislang auch nicht. Zum anderen steht Weihnachten jetzt absolut endgültig vor der Tür und ich mag es grad einfach gar nicht. Ich hab mir gestern einen Baum gekauft, den werde ich heute Abend auch schmücken. Aber ich muss mich wirklich extrem dazu zwingen so zu tun, als ob es mir wenigstens ansatzweise Spaß macht. Tut es nicht!

Ich weiß ich muss da durch, keine Frage. Aber ich war die letzten zwei Wochen einigermaßen schmerz- und gedankenfrei. Immer mal wieder taucht er auf, aber mein Trauer-Mann ist nicht mehr so oft bei mir. Wehmut kann ich mittlerweile aushalten, das ist okay. Aber jetzt tut es halt wieder weh und ich merke, dass ich wieder nah am Wasser gebaut bin.

Gestern war meine zweite PT-Stunde und auch die war wieder gut. Die Frau macht das toll. Wir haben uns über das Durchsetzen unterhalten. Ich bin in meinem Arbeitsalltag oder Freunden gegenüber überhaupt nicht aufs Maul gefallen, im Gegenteil. Im Büro weiß ich mich durchzusetzen und auch bei Freunden klappt das meist ganz gut auch mal nein zu sagen. Aber bei mir sehr nahestehenden Personen wie der Familie, da ist das meist nicht der Fall. Ich hock nicht tagtäglich Bobbes an Bobbes mit meinen Eltern oder meinem Bruder. Aber wenn ich z. B. nach drei oder vier Tagen mal bei der Mutter angerufen habe, dann ist die tödlich beleidigt. Nun kann mir das natürlich am Hintern vorbeigehen, tuts aber nicht wegen meinem Paps. Mein Bruder ist exakt dasselbe Kaliber wie meine Mutter. Sie hat mich aufgefordert jeden dieser drei Personen mit drei Worten zu beschreiben.

Witzig, ich saß da wie der Ochse vorm Berg. Mir ist da echt nichts eingefallen, zuerst jedenfalls. Als mir dann endlich etwas einfiel hat sie das aufgeschrieben. Mutter und Vater nebeneinander mit den Eigenschaften, den Bruder und mich nebeneinander, aber mich in rot und ohne Eigenschaften. Dann hab ich mich selbst beschrieben und siehe da. Mein Vater und ich haben genau dasselbe Problem mit meiner Mutter. Da fühlte ich mich gleich besser, denn mein Vater der arme Tropf, ist auch noch mit der Frau verheiratet :D

Nein, Spaß beiseite. Es ist war krass zu sehen, wohin wir uns im Laufe der letzten Jahre entwickelt haben. Jetzt ist es an mir, mich noch deutlicher abzugrenzen als bisher schon. Meine Verhaltensweisen entsprechend anzupassen und eben nur das zu tun, was mich auch glücklich macht, womit ich zufrieden bin. Ganz unabhängig davon, was andere (Familie) sagen oder wollen. Eigentlich war das ja schon vorher klar, aber das auf Papier zu sehen und noch einmal gesagt bekommen ist schon etwas anderes.

Nächstes Jahr gehts dann weiter. Bin schon gespannt. Eventuell möchte sie in der Therapie auch mal Hypnose anwenden. Ich bin schon neugierig, was sie da zu Tage fördert :)

Im Moment möchte ich einfach nur, dass diese blöden Feiertage endlich vorbei sind. Ich mag sie dieses Jahr nicht.

Liebe Grüße
Marsi

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