Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Hi Sonnenblume,
es war nicht ernst gemeint. Aber der Teil hat gepasst. Aber warum sollte ich einen Zugang finden Deiner Meinung nach? Ich finde ich bin so gut unterwegs, dass der Teil nicht notwendig ist. Stand heute sehe ich nicht, was es mir bringen würde. Scheuen würde ich mich nicht vor irgendwas. Also her mit Deinem Input.
LG
Cabonga
es war nicht ernst gemeint. Aber der Teil hat gepasst. Aber warum sollte ich einen Zugang finden Deiner Meinung nach? Ich finde ich bin so gut unterwegs, dass der Teil nicht notwendig ist. Stand heute sehe ich nicht, was es mir bringen würde. Scheuen würde ich mich nicht vor irgendwas. Also her mit Deinem Input.
LG
Cabonga
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Es muss ja nicht bei Dir der Fall sein. ABer es gibt Menschen, die leiden unbewusst unter etwas, was u. U. ganz tief vergraben wurde. Bei Missbrauchsopfern ist das häufig. Das Erlebte war so schlimm, dass das Kind das praktisch vergisst.
Und dann im Erwachsenenleben merken manche Menschen, dass in ihrer Biografie manches seltsam läuft oder dass sie z.B unter immer wiederkehrenden Depressionen leiden und keinen Grund finden.
Manche landen dann beim PT und dann wird vielleicht aufgedeckt, weil sich der Patient mehr und mehr öffnet, was damals passiert ist. Und dann müssen sie nochmals durch den Schmerz und Ekel durch, um halbwegs damit leben zu können.
Das sind natürlich Extremfälle, aber Vergessen kann auch eine Taktik des Bewussten sein. ETwas wird verdrängt und vergessen und wütet unbewusst.
Wenn es Dir gut geht (besser als früher), dann würde ich jetzt da auch nicht rumbohren. Sollte aber irgendwann mal ein dunkler Gedankenfetzen auftauchen, der möglicherweise verkleidet und undeutlich daher kommt, dann lohnt es sich vermutlich, da mal nachzubohren.
Sonnnenblume
Und dann im Erwachsenenleben merken manche Menschen, dass in ihrer Biografie manches seltsam läuft oder dass sie z.B unter immer wiederkehrenden Depressionen leiden und keinen Grund finden.
Manche landen dann beim PT und dann wird vielleicht aufgedeckt, weil sich der Patient mehr und mehr öffnet, was damals passiert ist. Und dann müssen sie nochmals durch den Schmerz und Ekel durch, um halbwegs damit leben zu können.
Das sind natürlich Extremfälle, aber Vergessen kann auch eine Taktik des Bewussten sein. ETwas wird verdrängt und vergessen und wütet unbewusst.
Wenn es Dir gut geht (besser als früher), dann würde ich jetzt da auch nicht rumbohren. Sollte aber irgendwann mal ein dunkler Gedankenfetzen auftauchen, der möglicherweise verkleidet und undeutlich daher kommt, dann lohnt es sich vermutlich, da mal nachzubohren.
Sonnnenblume
Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um
Darf ich auch mal kurz zwischenrufen?Marsi hat geschrieben:Und auch hier sehe mich wieder. Mein Bruder war immer der "Gute", hat im Haushalt mitgeholfen, war ein guter Handwerker, er war halt toll. Obwohl er in der Pubertät und auch später öfter mal scheiße gebaut hat. Und ich hab genau wie Du, immer durch Leistungen versucht, das zu kompensieren. Ich sehe schon, das wir ein langes Gespräch bei der PTSonnenblume10 hat geschrieben:Das habe ich mich auch oft gefragt. Wieso macht man das? Such in Deiner Erziehung, da liegt oft der Hund begraben. Ich wurde zu einem braven Kind dressiert. Es gab zahlreiche Verhaltensregeln, die ich immer wieder hörte. Dahinter war die Botschaft: Du bist nicht okay, Du bist dann okay, wenn Du Dich so verhältst, wie ich es für Dich für richtig halte. Das war die unbewusste Botschaft meiner Mutter. Also erlebte ich mich als nicht okay. Dank Schule konnte ich da einiges ausbügeln, denn gute Leistungen wurden belohnt. Mit Lob, mit Liebe, mit Bestätigung. Ich war nie eine Überfliegerin, aber eine gute Schülerin, die mit guten Noten Bestätigung suchte und Lob einheimste. Danach lechzte ich förmlich.Und mein Ehrgeiz hatte tiefe Wurzeln.

Ich glaube, mein Ehrgeiz bricht mir gerade das Genick. Wirklich - ich führ zur Zeit den größten Kampf mit mir selbst. Die Wurzeln liegen sicher darin begründet, wie ihr es ausgeführt habt - auch ich erfuhr durch meine Eltern immer eine große Anerkennung und Bestätigung bei guten schulischen Leistungen / Leistungen im Beruf.
Und jetzt bin ich grade zutiefst verwirrt, weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist, ob ich mich einfach nur dumm anstelle oder es wirklich Grenzen gibt.
Kurze Zusammenfassung, was die letzten Monate so los war: Ich hab Mitte November meine Abschlussarbeit abgegeben, nachdem ich seit Mitte September intensiv daran geschrieben hab. Wir hatten für diese Arbeit vier Monate Zeit (Anmeldung und Startschuss war Mitte Juli), da ich aber Ende Juli noch eine wichtige Klausur geschrieben hab, danach zwei Wochen in meinem einen Nebenjob die Stunden für August vorarbeiten musste, weil ich dann von Mitte August bis Mitte September in einem Vollzeitferienjob gearbeitet hab, bin ich zuvor zu kaum was gekommen. Schon im gesamten August/Anfang September hatte ich permanent ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht mehr geschrieben hab - schließlich wusste ich, dass nach Abgabe noch drei weitere Seminararbeiten bis zu den Abschlussprüfungen im Frühjahr anstehen. Ich war im März drei Tage mit Mama und Oma auf Mallorca, ansonsten hatte ich keinen Urlaub dieses Jahr - erst durch den Umzug und dann eben durch den Schreibkram. Als ich dann eine Woche vor Abgabefrist soweit durch war mit der Abschlussarbeit hab ich es mir herausgenommen, einen Tag in eine Therme zu gehen - am nächsten Tag war ich krank. Einen Tag hab ich mich gezwungen liegen zu bleiben, die Arbeit musste aber noch teilüberarbeitet, gedruckt und gebunden werden, also gings halt am Tag darauf trotz Krankheit weiter. Hat dann auch alles geklappt, ich hab fristgerecht abgegeben. Die folgende Seminarbeit musste bis 6.12. fertig sein, diese Abgabefrist wurde Anfang Oktober von Januar auf dieses Datum vorgezogen. Da war allerdings auch schon ausgemacht, dass ich die 2. Seminararbeit bis 22.12. abgeben muss. Fast eine komplette Woche ging für die Anmeldung für die Abschlussprüfungen drauf, also noch weniger Zeit. Ich war Ende November zwischendurch so dermaßen müde und irgendwie ausgebrannt, dass das Schreiben echt mühsam war. Letztendlich hab ich die 1. Seminararbeit in knapp einer Woche Hardcore-Schreiben fertiggestellt und abgegeben. Das war letzten Mittwoch und Donnerstag hab ich mir "frei" genommen. Über das Wochenende kam immer mehr Panik in mir auf - die 2. Seminararbeit ist vom Umfang her größer, aber immer wieder dacht ich mir: das schaffst du jetzt auch voll! Produktiv war ich aber kaum, eher wieder mit permanent schlechtem Gewissen unterwegs, nach dem Motto "du musst was machen, reiß dich zusammen jetzt!" - aber ich war wie gelähmt. Montag war dann die reinste Katastrophe, ich musste so viel weinen

Ich konnte die Abgabefrist auf 30.12. verlängern (Aussage der Professorin: "Realistisch gesehen komm ich vor dem neuen Jahr eh nicht dazu, Ihre Arbeit zu korrigieren, weil ich noch so viel auf dem Schreibtisch habe. Ich kann Ihnen aber auch keine Garantie geben, dass ich es schaffe, Sie bis zum 21. Februar zu korrigieren." ... falls das so wäre, werd ich nicht zu den Abschlussprüfungen zugelassen, ist dann wohl unter persönlichem Pech zu verbuchen ...

Es ist bis 30.12. definitiv zu schaffen! Und trotzdem gehts mir miserabel. Ich bin ständig so dermaßen müde und weinerlich, nerv mich schon selbst so extrem. Ich glaub, ich kann es nicht ertragen, dass ich etwas einmal nicht geschafft habe wie geplant.
Und dann kommen diese Gedanken... Quasi das Teufelchen... Ich hab mir nicht genug Mühe gegeben, ich hätte produktiver sein können. Warum bist du nicht jeden morgen schon früher aufgestanden und bist ab sieben oder halb acht am Schreibtisch gesessen, andere fangen im Büro doch auch so früh an!
Dann spielt auf der anderen Seite noch mit rein, dass die letzten vier Weihnachten so dermaßen beschissen für mich waren. Dieses Jahr wollt ich die Zeit endlich mal wieder etwas genießen. Aber nein - du darfst nicht genießen! Außerdem sind noch viele Weihnachten da, irgendwann genießt du die auch wieder. (Tatsächlich? Nachdem mein Papa von heute auf morgen ganz plötzlich gestorben ist, bin ich mir schon auch der Tatsache bewusst, dass es vielleicht auch nicht mehr sooooo viele nächste Weihnachten geben könnte)
Ich seh meine Liebsten alle kaum noch und muss mir die freie Zeit penibelst gut einteilen, um alle rundrum wenigstens alles 3 - 4 Wochen mal zu sehen. Aber! Ja ich treff mich zwischendurch noch mit denen, geh am Samstag auch auf die Weihnachtsfeier vom Verein und Sonntag zu einer Freundin auf den Geburtstag. Hätte ich es bis 22.12. schaffen können, dann nur, wenn ich mich zu Hause weggesperrt hätte. Und da kann ich grad nicht mehr unterscheiden. Was ist zumutbar und legitim und was darf man sich noch gönnen? Wenn ich mir etwas gönne - einen Kaffee mit einem Kumpel, einen Fernsehabend mit dem Ex, eine Stunde auf dem Weihnachtsmarkt, hockt da das schlechte Gewissen im Hintergrund und schimpft. Ich kann echt nicht mehr unterscheiden, ob ich mich nur anstelle und faul bin oder ob ich zu Recht grade am äußersten Limit bin.
Ich hab selbst das Bild von mir, dass ich noch mehr tun hätte können und auf der anderen Seite schaff ich es nicht, gegen diese Müdigkeit und Unproduktivität anzukämpfen.
Ich kann mich an kein Wochenende in den letzten Monaten erinnern, an dem ich nicht gearbeitet habe, teilweise hab ich freitags und samstags auch bis ein oder zwei Uhr nachts geschrieben. Und trotzdem seh ich hauptsächlich nur, wie ich hier auch manchmal Stunden wie gelähmt saß und nix geschafft hab.
Es ist jetzt doch ziemlich lange geworden, tut mir leid

Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Liebe sole,
ich bin noch ein wenig blind von dem vielen Schreiben in EINEM Absatz
Also ich denke Du baust Dir grade Druck auf wo keiner ist oder sein muss. Was soll das? Du hast bis auf eine Arbeit alle abgegeben, wenn auch mit ein wenig Gehuddel. Besser machen kann man immer etwas, mehr arbeiten kann man auch immer. Woran es Dir vielleicht ein bisschen fehlt, ist an einem gescheiten Zeitmanagement. Wieso musst Du Dir alles auf einmal aufhalsen?
Wenn Du krank bist, dann bist Du eben krank. Wie krank? Erkältung? Okay, dann kann man vielleicht im Bett ein bisschen Literatur zusammenstellen. In aller Ruhe, mit viel Rotze und Tee. Rückenschmerzen? Hier gilt dasselbe? Wenn Du also nicht den Kopf unterm Arm hast, ein bisschen was mit einplanen. Einen Tag die Woche MUSS Ruhe herrschen, egal was ist. Therme, Couchen, nur Fernsehen, Buch lesen, scheiß egal was, aber RUHE. Keine Einwirkung von außen gar nichts. Dass Du die Familie in der Zeit nicht siehst, ist nun mal Schicksal und muss sowohl die Familie als auch Du ertragen. DEINS geht im Moment vor.
Und ja, Du könntest in der Tat morgens früher aufstehen und früher am Schreibtisch sitzen
Ist nun mal so. Mit einem guten Zeitplan kannst Du alles einplanen und terminieren. Und dann kommst Du ohne Hektik und schlechtes Gewissen durch solche stressigen Situationen. Das ist eigentlich ganz einfach, aber Du machst Dir nicht nur Druck und schlechtes Gewissen, Du siehst mittlerweil auch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Gib Dir mal ne ordentliche Backpfeife, hau Dich in die Badewanne, trink Dir einen Glühwein und hau Dich früh ins Bett. Und dann gehts in alter/neuer Frische am nächsten Tag mit einem bitte per Computer erstellten Zeitplan wieder weiter
Immer ruhig Blut, alles wird gut
Liebe Grüße und drück Dich
Marsi
ich bin noch ein wenig blind von dem vielen Schreiben in EINEM Absatz


Also ich denke Du baust Dir grade Druck auf wo keiner ist oder sein muss. Was soll das? Du hast bis auf eine Arbeit alle abgegeben, wenn auch mit ein wenig Gehuddel. Besser machen kann man immer etwas, mehr arbeiten kann man auch immer. Woran es Dir vielleicht ein bisschen fehlt, ist an einem gescheiten Zeitmanagement. Wieso musst Du Dir alles auf einmal aufhalsen?
Wenn Du krank bist, dann bist Du eben krank. Wie krank? Erkältung? Okay, dann kann man vielleicht im Bett ein bisschen Literatur zusammenstellen. In aller Ruhe, mit viel Rotze und Tee. Rückenschmerzen? Hier gilt dasselbe? Wenn Du also nicht den Kopf unterm Arm hast, ein bisschen was mit einplanen. Einen Tag die Woche MUSS Ruhe herrschen, egal was ist. Therme, Couchen, nur Fernsehen, Buch lesen, scheiß egal was, aber RUHE. Keine Einwirkung von außen gar nichts. Dass Du die Familie in der Zeit nicht siehst, ist nun mal Schicksal und muss sowohl die Familie als auch Du ertragen. DEINS geht im Moment vor.
Und ja, Du könntest in der Tat morgens früher aufstehen und früher am Schreibtisch sitzen

Gib Dir mal ne ordentliche Backpfeife, hau Dich in die Badewanne, trink Dir einen Glühwein und hau Dich früh ins Bett. Und dann gehts in alter/neuer Frische am nächsten Tag mit einem bitte per Computer erstellten Zeitplan wieder weiter

Immer ruhig Blut, alles wird gut

Liebe Grüße und drück Dich
Marsi
Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Letzter Ausflug hierhin.Sonnenblume10 hat geschrieben:Es muss ja nicht bei Dir der Fall sein. ABer es gibt Menschen, die leiden unbewusst unter etwas, was u. U. ganz tief vergraben wurde. Bei Missbrauchsopfern ist das häufig. Das Erlebte war so schlimm, dass das Kind das praktisch vergisst.
Und dann im Erwachsenenleben merken manche Menschen, dass in ihrer Biografie manches seltsam läuft oder dass sie z.B unter immer wiederkehrenden Depressionen leiden und keinen Grund finden.
Manche landen dann beim PT und dann wird vielleicht aufgedeckt, weil sich der Patient mehr und mehr öffnet, was damals passiert ist. Und dann müssen sie nochmals durch den Schmerz und Ekel durch, um halbwegs damit leben zu können.
Das sind natürlich Extremfälle, aber Vergessen kann auch eine Taktik des Bewussten sein. ETwas wird verdrängt und vergessen und wütet unbewusst.
Wenn es Dir gut geht (besser als früher), dann würde ich jetzt da auch nicht rumbohren. Sollte aber irgendwann mal ein dunkler Gedankenfetzen auftauchen, der möglicherweise verkleidet und undeutlich daher kommt, dann lohnt es sich vermutlich, da mal nachzubohren.
Sonnnenblume
Das Bedürfnis habe ich nicht (derzeit, kein Mensch weiß, was kommt). Wenn es soweit käme, wie du schilderst kann ich mir diesen Versuch durchaus vorstellen. Allerdings befinde ich mich auf einem sehr guten Weg und den möchte ich nicht verlassen.
LG
Cabonga
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.
Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
10 Wochen auf den Tag genau, seit wir keinen Kontakt haben. Wie gehts mir damit? Mal besser, mal schlechter. Was mich wirklich zwackt ist immer noch die Tatsache, dass ihm das so gleichgültig ist. Und da ist es mir auch egal, ob es nun in seinem Leben keine Rolle spielt oder er mich schützen will oder er sich schützen will ... scheißegal welche Gründe auch immer. Ich finde es wäre ein Zeichen von Respekt und Anstand, dass man wenigstens mal einen lieben Gruß oder eine liebe Nachfrage schickt. Bringt mir das was? Weiß ich nicht, aber ich glaube, dass es für mich ein gutes Gefühl wäre zu wissen, dass er noch manchmal an mich denkt. Würde es mich pieken? Kann ich nicht genau sagen, ich denke auch nicht, dass ich ihm antworten würde. Aber wie gesagt, das Gefühl, dass man ihm dann doch nicht ganz wurscht ist, wäre schon ein schönes.
Nun, ändern kann ich es nicht, darüber weiter Gedanken mache ich mir auch nicht.
Die PT-Stunde war gut. Sie macht das wirklich toll. Ich hab zu Anfang etwas aus meiner Kindheit erzählt worüber sie sehr erschrocken war und dass ich deswegen heute eine Wut auf meine Mutter habe. Sie hat mich darin bestärkt und mir bestätigt, dass das völlig okay ist. Hat mich nach Auswirkungen gefragt, wie ich meine Partner kennen gelernt habe und wie ich sie beschreiben würde. Ich hab ihr erzählt, dass mein Selbstwert Richtung null geht seit einiger Zeit, dass ich im Spiegel eine völlig fremde Frau sehe manchmal, dass ich mich teilweise nicht mag usw. All dieses Zeug was man als Frau eben mal so empfinden kann.
Sie hat mir dann gesagt, dass oberstes Ziel erst einmal wäre, dass ich mich wieder mag und akzeptiere. Dann gab sie mir einen Zettel auf dem ein Spruch zum eigenen Ich stand. Den musste ich dann vorlesen. Sie hat dann gesagt ich müsse ihn bitte mit dem ganzen Volumen meiner Stimme bestätigend vortragen. Das hab ich dann getan (auch wenn ich erst dachte, Alter was für ein Firlefanz). Dann hab ich die Augen schließen müssen, beruhigend atmen und mir selbst ein Lächeln schenken müssen. Und siehe da. Aus dem Nichts kamen die Tränen. Ich hatte weder an irgend etwas gedacht, noch hat sie etwas gesagt, sie kamen einfach. Ich hab 10 Minuten lang geweint, sie hat mich immer wieder aufgefordert es bitte laufen zu lassen, es wäre okay.
Als ich mich beruhigt hatte fragte sie mich, ob ich wisse warum ich geweint habe. Das habe ich verneint, ich wusste es wirklich nicht. Ich habe um mich selbst geweint. Um den Menschen der ich einmal war, um den Menschen, der ich gerne wieder wäre. Um all das was ich mir selbst angetan habe, um mich, die ich irgendwo in meinem Leben verschüttet gegangen bin. Die Erkenntnis fand ich total krass, aber das muss es wohl gewesen sein, denn wie gesagt, gedanklich war ich bei nichts und niemanden.
Sie fand auch, dass wir eine gute Stunde hatten und sie hat mich dafür gelobt, dass ich so offen zu ihr bin, keine Scheu habe über mich oder meine Befindlichkeiten und meine Erlebnisse zu sprechen. Und es hat mir wirklich gut getan. Natürlich bin ich noch nicht bei mir, noch lange nicht. Und bis ich mich wieder so mag, wie das mal war, dauert es noch eine Weile. Aber ich merke deutlich, dass ich auf einem guten Weg bin.
Zweite Stunde nächste Woche, dann mehr und etwas ausführlicher.
Im Moment graut mir wieder vor den Weihnachtstagen. Ich befürchte, dass mich da meine Gefühle wieder überrollen. Ich habe mir für beide Feiertage nichts vorgenommen. Ich denke ich möchte das was da kommt auch ausleben. Es nützt mir im Moment nichts, wenn ich das alles mit Unternehmungen übertünche und letztendlich kommts dann doch irgendwann hoch. Zu Silvester bin ich ja schon verplant in Hamburg, da kann ich mit viel Sekt die Traurigkeit ein bisschen wegspülen
Habt ein schönes Wochenende falls wir uns nicht mehr lesen.
Liebe Grüße
Marsi
Nun, ändern kann ich es nicht, darüber weiter Gedanken mache ich mir auch nicht.
Die PT-Stunde war gut. Sie macht das wirklich toll. Ich hab zu Anfang etwas aus meiner Kindheit erzählt worüber sie sehr erschrocken war und dass ich deswegen heute eine Wut auf meine Mutter habe. Sie hat mich darin bestärkt und mir bestätigt, dass das völlig okay ist. Hat mich nach Auswirkungen gefragt, wie ich meine Partner kennen gelernt habe und wie ich sie beschreiben würde. Ich hab ihr erzählt, dass mein Selbstwert Richtung null geht seit einiger Zeit, dass ich im Spiegel eine völlig fremde Frau sehe manchmal, dass ich mich teilweise nicht mag usw. All dieses Zeug was man als Frau eben mal so empfinden kann.
Sie hat mir dann gesagt, dass oberstes Ziel erst einmal wäre, dass ich mich wieder mag und akzeptiere. Dann gab sie mir einen Zettel auf dem ein Spruch zum eigenen Ich stand. Den musste ich dann vorlesen. Sie hat dann gesagt ich müsse ihn bitte mit dem ganzen Volumen meiner Stimme bestätigend vortragen. Das hab ich dann getan (auch wenn ich erst dachte, Alter was für ein Firlefanz). Dann hab ich die Augen schließen müssen, beruhigend atmen und mir selbst ein Lächeln schenken müssen. Und siehe da. Aus dem Nichts kamen die Tränen. Ich hatte weder an irgend etwas gedacht, noch hat sie etwas gesagt, sie kamen einfach. Ich hab 10 Minuten lang geweint, sie hat mich immer wieder aufgefordert es bitte laufen zu lassen, es wäre okay.
Als ich mich beruhigt hatte fragte sie mich, ob ich wisse warum ich geweint habe. Das habe ich verneint, ich wusste es wirklich nicht. Ich habe um mich selbst geweint. Um den Menschen der ich einmal war, um den Menschen, der ich gerne wieder wäre. Um all das was ich mir selbst angetan habe, um mich, die ich irgendwo in meinem Leben verschüttet gegangen bin. Die Erkenntnis fand ich total krass, aber das muss es wohl gewesen sein, denn wie gesagt, gedanklich war ich bei nichts und niemanden.
Sie fand auch, dass wir eine gute Stunde hatten und sie hat mich dafür gelobt, dass ich so offen zu ihr bin, keine Scheu habe über mich oder meine Befindlichkeiten und meine Erlebnisse zu sprechen. Und es hat mir wirklich gut getan. Natürlich bin ich noch nicht bei mir, noch lange nicht. Und bis ich mich wieder so mag, wie das mal war, dauert es noch eine Weile. Aber ich merke deutlich, dass ich auf einem guten Weg bin.
Zweite Stunde nächste Woche, dann mehr und etwas ausführlicher.
Im Moment graut mir wieder vor den Weihnachtstagen. Ich befürchte, dass mich da meine Gefühle wieder überrollen. Ich habe mir für beide Feiertage nichts vorgenommen. Ich denke ich möchte das was da kommt auch ausleben. Es nützt mir im Moment nichts, wenn ich das alles mit Unternehmungen übertünche und letztendlich kommts dann doch irgendwann hoch. Zu Silvester bin ich ja schon verplant in Hamburg, da kann ich mit viel Sekt die Traurigkeit ein bisschen wegspülen

Habt ein schönes Wochenende falls wir uns nicht mehr lesen.
Liebe Grüße
Marsi
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Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Gute Wege, Cabonga, sollte man nie verlassen!
Sole: ein wenig mehr ruhig Blut. Meist regt man sich mehr auf als es sein müsste. In der Ruhe liegt die Kraft, nicht in der Hektik und im schlechten Gewissen.
Bei uns geht es mit dem Lernen auch um Weihnachten rum los, weil Prüfungen im Januar anstehen. Da setzt man sich halt auch mal an den Feiertagen einige Stunden in die Bibliothek (ohne Ablenkung von außen) und lernt und schreibt ... Such Dir einen Ort mit viel Ruhe und halte diszipliniert Lernzeiten ein. Also z.B. um spätestens 9 Uhr sitze ich am Schreibtisch oder in der Bib. Dann hast Du Zeit und kannst am Abend vlt. noch was Anderes unterbringen.
Du musst angesichts der besonderen Lage dann halt mal sonstige Kontakte zurückstellen, denn keiner kann auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Setze Prioritäten für Dich! Feiern kannst Du später auch noch.
Ehrgeiz ist ein guter Antrieb, aber ausbrennen darf man nicht. Hier ist es wichtig, eine Balance zu finden, mit der man gut leben kann.
Meine Meinung: Du hast noch mehrere Weihnachten vor Dir und heuer ist halt mal was Anderes wichtiger, denn Du willst ja Deinen Abschluss machen!
LG
Sonnenblume
Sole: ein wenig mehr ruhig Blut. Meist regt man sich mehr auf als es sein müsste. In der Ruhe liegt die Kraft, nicht in der Hektik und im schlechten Gewissen.
Bei uns geht es mit dem Lernen auch um Weihnachten rum los, weil Prüfungen im Januar anstehen. Da setzt man sich halt auch mal an den Feiertagen einige Stunden in die Bibliothek (ohne Ablenkung von außen) und lernt und schreibt ... Such Dir einen Ort mit viel Ruhe und halte diszipliniert Lernzeiten ein. Also z.B. um spätestens 9 Uhr sitze ich am Schreibtisch oder in der Bib. Dann hast Du Zeit und kannst am Abend vlt. noch was Anderes unterbringen.
Du musst angesichts der besonderen Lage dann halt mal sonstige Kontakte zurückstellen, denn keiner kann auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Setze Prioritäten für Dich! Feiern kannst Du später auch noch.
Ehrgeiz ist ein guter Antrieb, aber ausbrennen darf man nicht. Hier ist es wichtig, eine Balance zu finden, mit der man gut leben kann.
Meine Meinung: Du hast noch mehrere Weihnachten vor Dir und heuer ist halt mal was Anderes wichtiger, denn Du willst ja Deinen Abschluss machen!
LG
Sonnenblume
Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Marsi, nur kurz, da vom Handy und von unterwegs: das klingt doch toll und diese Stunden werden dir sehr helfen. Super!
Silvester stehen wir dann beide in der Nähe der Elbe und geben dem Jahr 2016 einen dicken, fetten Tritt in den Allerwertesten!
Knoff
Silvester stehen wir dann beide in der Nähe der Elbe und geben dem Jahr 2016 einen dicken, fetten Tritt in den Allerwertesten!
Knoff
Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Oh fein, dann denke ich an Dich wenn ich den Korken in den Himmel schießeknoff hat geschrieben:Marsi, nur kurz, da vom Handy und von unterwegs: das klingt doch toll und diese Stunden werden dir sehr helfen. Super!
Silvester stehen wir dann beide in der Nähe der Elbe und geben dem Jahr 2016 einen dicken, fetten Tritt in den Allerwertesten!
Knoff


Re: Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!
Heute Nacht habe ich tatsächlich von ihm geträumt
Allerdings sind es nur Fetzen die mir in Erinnerung sind. Ich weiß den Ort nicht mehr, hab ihn selbst auch nicht in Erinnerung, aber ich weiß noch, dass er wohl geweint hat und irgendwas gefaselt hat von wegen dass es ihm leid täte. Da war wohl der Wunsch der Vater der Träume 
Mir soll es recht sein, wenn es mir dabei hilft auf meinem Weg weiter vorwärts zu kommen und meine Träume einen Verarbeitungsprozess widerspiegeln, dann her damit, ich möchte mehr.
Es geht jetzt stramm auf seinen Geburtstag zu, im Januar ist es soweit. Aber ich werde ihm keine Glückwünsche senden, dass weiß ich jetzt schon sicher. Wozu auch. Auf Mails oder SMS mit verkrampfter Unterhaltung oder eventuell gar keine Rückmeldung hab ich keine Lust und muss ich auch nicht haben.
Jetzt geh ich mich mal ins Einkaufsgewimmel stürzen
Habt ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Marsi


Mir soll es recht sein, wenn es mir dabei hilft auf meinem Weg weiter vorwärts zu kommen und meine Träume einen Verarbeitungsprozess widerspiegeln, dann her damit, ich möchte mehr.
Es geht jetzt stramm auf seinen Geburtstag zu, im Januar ist es soweit. Aber ich werde ihm keine Glückwünsche senden, dass weiß ich jetzt schon sicher. Wozu auch. Auf Mails oder SMS mit verkrampfter Unterhaltung oder eventuell gar keine Rückmeldung hab ich keine Lust und muss ich auch nicht haben.
Jetzt geh ich mich mal ins Einkaufsgewimmel stürzen

Habt ein schönes Wochenende
Liebe Grüße
Marsi
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