Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 8. Dez 2016, 09:10

Lieber Cabonga,

hab Dank für Dein Beispiel mit den Weichen :) Ich stell mir das in der Tat jetzt immer so vor und auf den Mitarbeiter im Stellwerk freu ich mich. Ich bring ihm ein Präsent wenn er mich wieder auf Spur bringt :)

Ich hab gestern einfach scheiße gebaut, kann es nicht anders sagen. Gefühlt hab ich mich um Wochen zurückgeschmissen, aber es schmerzt anders als noch vor Wochen. Gestern Mittag musste ich für meine Gruppe bei FB etwas posten, hab dann noch ein paar Nachrichten beantwortet. Ich war so zornig auf mich und ihn, dass ich ihn dann komplett blocken wollte. Er sollte nichts mehr von mir sehen. Befreundet sind wir auf FB ohnehin nicht gewesen, aber Profilbilderänderungen oder Dinge, die ich öffentlich poste, könnte er sehen. Also hab ich die Einstellungen aufgemacht, sein Kürzel eingegeben und dann ging links die Leiste auf mit Vorschlägen :o Ich dachte wirklich nicht, dass das passiert, damit hab ich relativ wenig Erfahrung. Dann sah ich, dass er sein Profilbild geändert hatte. Ja und dann hab ich eben das gemacht, was ich mir jetzt 8 Wochen lang verboten hatte, ich hab ihn angeklickt. Viel kann ich bei ihm ohnehin nicht sehen, weil er nur für Freunde postet, aber eben auch hier - wie bei mir - die öffentlichen Sachen. Es war ein Bild von ihm und seinem Bruder, die haben da irgendwas nachgestellt. Ich hab da wie gebannt hingeschaut, bestimmt 5 Minuten lang. Nur geschaut und das auf mich wirken lassen. Aber ich hatte weder Herzklopfen bis zum Hals, noch wurde mir warm oder es tat weh. Es war irgendwie ... ja, neutral würd ich sagen.

Aber nein, ich bin dann nicht etwa wieder raus. Ich hab dann natürlich geschaut, wer das Bild geliket hat. Und dann war ich mittendrin im Stalken, aber sowas von. Ich hab dann gesehen, dass seine Schwester im Oktober geheiratet hat. Am 28.10. Am 07.10 haben wir das letzte Mal telefonisch Kontakt gehabt, ich war im September fünf Tage bei ihm. Nichts, nicht ein einziges Wort darüber. Er hat seit Jahren keinen Kontakt bzw. wenig Kontakt zu ihr. In der Zeit als die Jungs noch beim Vater gewohnt haben (sie ist 5 oder 6 Jahre älter als er), hat sie immer die Mutter so niedergemacht, wirklich übelst, mit Beschimpfungen und so. Und die Jungs lieben ihre Mutter, auch wenn es schwierig war, weil die depressiv ist/war und die Kinder deswegen im Alter von 8 Jahren zum Vater mussten. Das hat er seiner Schwester nie verziehen. Nichts desto trotz bin ich mir sicher, dass eben die Familie gesagt hat, du musst da hin, eventuell hat er sich auch vorher mit ihr vertragen, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat er es mir nicht erzählt. Auch egal, muss er ja nicht, ich spiele keine Rolle mehr in seinem Leben und in unserer Trennung hatte er wahrscheinlich auch anderes im Kopf. Aber trotzdem hat es mich gepiekt und geärgert.

Was aber geht mir durch den Kopf? Aha, jetzt musste es so schnell gehen weil er mit jemand anderen da hingeht? Aha, jetzt musste es schnell gehen, weil er dort ja jemanden kennenlernen könnte? Ich war einfach total und völlig daneben. Dann hat er ein Bild als Titelbild von Forrest Gump, der ganz einsam in einem Zimmer sitzt. Da hab ich natürlich auch geschaut wer hat das geliket und wieso bitte dieses Bild. Jetzt beim Schreiben muss ich lachen und schäme mich gleichzeitig, weil das so ein furchtbares Verhalten ist.

Geliket haben die üblichen Verdächtigen UND eine neue Person. Oha, Futter für den Stalker. Ich saß drei Stunden (!!) am Rechner und hab sämtliche Freunde/Freunde von Freunden und was weiß ich noch durchgeklickt und nachgeschaut, wo die Verbindung zwischen ihr und ihm ist. Das Ergebnis: Gefunden hab ich nichts, aber dafür war ich eben gestern ab dem Abend zu nichts mehr zu gebrauchen.

Wie kann man nur so erschreckend dumm sein? Wie kann man nur so die Selbstbeherrschung verlieren. Ich habe mich ganz furchtbar über mich selbst geärgert, dieser Ärger war viel größer als alles was ich bei ihm gesehen oder eben nicht gesehen habe. Es hat mir nicht einmal weh getan, ihn zu sehen. Ich selbst bin der Auslöser gewesen für dieses Gefühlschaos gestern. Das einzige was mich am meisten geärgert hat bei ihm war wieder mal die Tatsache, dass er fröhlich vor sich hin postet, aber sich nach 9 Wochen Kontaktabbruch nicht mal meldet. Und auch dieser Gedanke und dieses Ärgern macht mich wütend auf mich selbst, weil es verschwendete Zeit ist. Es ist völlig egal ob er sich meldet oder nicht, denn er ist nicht mehr wichtig und ich bin für ihn nicht mehr wichtig. Er hat ein Leben ohne mich und ich eines ohne ihn. Und für mich muss es vorwärts gehen. Die Schritte gestern, die ich rückwärts gemacht habe, werde ich umgehend wieder einholen. Er ist jetzt geblockt, ich laufe nicht mehr Gefahr da etwas zu sehen und ich werde wieder weniger auf FB unterwegs sein. Das war eindeutig zu früh viel zu viel Zeit. Es ging mir besser, als der Rechner abends aus war.

Seine Telefonnummer habe ich gestern Abend weggeschmissen. Ich hab den Zettel in tausend Teile zerrissen und morgen früh fahre ich auf die Deponie mit einem Sack voller Geschenke, Briefe und andere Kleinigkeiten von ihm. Die Sachen hatte ich ja gleich am ersten Tag in einen Karton verpackt und in den Keller bzw. Schrank gestellt. Jetzt fliegen sie raus. DAS muss mein nächster Schritt sein, er darf nicht einmal mehr in meinen Hintertürchen sein.

Durch die vielen Posts war ich gestern auch in Beziehung auf die vielen Jahre gedanklich auf einem Tiefpunkt. Als ich mir das alles durchgelesen hatte war ich verzweifelt, weil ich darüber nachdachte, ob die Zeit wirklich so vergeudet war? Ich habe sechs Jahre meines Lebens im Prinzip in die Tonne gekloppt, auch wenn vieles daran schön war. Aber was bleibt denn letztendlich: Nichts! Ich kann im Moment nur sehen, dass ich eine ungesunde ... ja was eigentlich ... Beziehung (?) geführt habe. Ich habe mich hinhalten lassen, habe mich bewusst in die Heimlichkeit begeben und habe bewusst die Kümmerin gemimt. Ich kann die schönen Sachen nicht mehr sehen und wenn ich sie sehe, kann ich sie nur "schlecht" sehen, weil ich sie komplett auseinandernehme und dann ist da nichts mehr Schönes. Sechs Jahre lang? Das ist absolut vergeudete Zeit gewesen und jetzt muss ich viel Zeit dafür aufwenden um über diese lange Zeit hinweg zu kommen. Was für ein Scheiß!

Aber heute geht es mir wieder etwas besser, ich denke ich bin wieder auf Kurs. Ich versuche nicht mehr gegenzusteuern wenn die Gedanken oder Gefühle kommen. Das strengt mich auch zu sehr an. Und ich werde mir wie Blümchen den Trauerklops auf einen Stuhl setzen und ihn bei mir haben. Bis der Mann vom Stellwerk kommt und mich dahin umleitet, wo ich hingehöre. Und ich werde aufhören mich darüber zu ärgern, dass ich einen schwachen Moment hatte. Perfekt bin ich nun einmal leider nicht :)

Danke Euch allen und liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Cabonga » Do 8. Dez 2016, 14:04

Gerade der letzte Passus gefällt mir. Der Rest war nicht ok. Aber die Reaktion doch mehr als akzeptabel

LG

Der Stellwerksleiter
:lol: -
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 8. Dez 2016, 16:23

Cabonga hat geschrieben:Gerade der letzte Passus gefällt mir. Der Rest war nicht ok. Aber die Reaktion doch mehr als akzeptabel

LG

Der Stellwerksleiter
:lol: -
:lol: :lol: :lol:

Darüber hab ich grade wirklich sehr gelacht :D :D Gib zu, das ist bloß wegen dem Stellwerksleiter-Geschenk :D

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Cabonga » Do 8. Dez 2016, 18:41

Marsi hat geschrieben:Gib zu, das ist bloß wegen dem Stellwerksleiter-Geschenk
Logisch, wegen was denn sonst
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 9. Dez 2016, 09:58

Hallo Ihr Lieben,

heute sind es 9 Wochen seit Kontaktabbruch. Meinen Rückschlag von vorgestern habe ich verdaut, ich ärgere mich nicht mehr über mich. Ist halt passiert und jetzt gehts eben wieder weiter. Es geht mir heute wieder gut damit und ich fühle mich auch okay. Gut so, ich dachte nämlich das hängt mir länger nach. Aber ich bin wohl in meinem Prozess schon so ein gutes Stück Weg gegangen, dass auch so ein Rückfall gefühlsmäßig gut verarbeitet wird.

Heute steht bei mir noch einiges an Arbeit an, fürs Wochenende ist Weihnachtsmarkt geplant und DVD schauen. Der Urlaub ist dann auch vorbei und am Montag gehts wieder ins Büro. Also alles in allem hab ich auch die freuen Tage ganz gut hinbekommen.

Gestern habe ich nochmal zur Verarbeitung eine sehr lange E-Mail geschrieben und alles was mich stört und wütend macht aufgelistet. Das hat auch gut getan und ich hab sie mir als Entwurf gespeichert damit ich in schwachen Momenten immer wieder drauf zugreifen und lesen kann. Das Schreiben hat noch einmal etwas Ballast von mir genommen. Wenn es zeitlich klappt, werde ich mir die Buchempfehlung von knoff kaufen. Mir ist nämlich das Lesematerial ausgegangen :)

Danke nochmal für Eure langen und ausführlichen Antworten in den letzten Tagen. Vieles davon hat mich aufgewühlt, aber auch wachgerüttelt. Es hat mir gezeigt, wo die Fehler lagen und wo die Hürden liegen die ich noch zu überwinden habe.

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Cabonga » Fr 9. Dez 2016, 10:45

siehst du, da kam die Automatikweiche zum Einsatz. Hab wenig Zeit im Moment ;)
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 9. Dez 2016, 11:19

Cabonga hat geschrieben:siehst du, da kam die Automatikweiche zum Einsatz. Hab wenig Zeit im Moment ;)
Automatikweichen bekommen aber keine Geschenke ;)

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 9. Dez 2016, 11:59

Liebe Marsi,

Du bist immer so ungeduldig mit Dir! Du bist gerade mal 9 Wochen getrennt, das ist gar nichts! Das ist keine Zeit für eine Bewältigung, denn die dauert nun mal viel länger.
Aber für die Kürze der Zeit bist Du wahnsinnig weit mit Dir gekommen, das muss ich ganz klar sagen. Ich war damals nicht mal annähernd so weit, denn mein Weltbild war ja klar. Er war der Böse, den ich trotzdem immer noch so entsetzlich lieb hatte!
Und erst nach drei Monaten nach der Trennung kam ich in einer richtigen Wutphase an, in der ich am liebsten die ganze Welt zerdeppert hätte. Ihn als allererstes. Ich male mir aus, dass er fahren würde und einen schweren Verkehrsunfall erleiden und künftig im Rollstuhl sitzen würde. Ich malte mir aus, dass er schwer krank werden würde und dann richtig viel Zeit hätte, über sein schofliges Verhalten (sein Verhalten war so, das sage ich auch heute noch. Er war oft unfair und trat mich dann gerne nochmals verbal) nachzudenken und zu bereuen. Ich male mir aus, ich würde die Bremsen seines blöden Autos manipulieren (keine Ahnung wie das überhaupt ginge!) und er würde losfahren und es erst bemerken, wenn er voll Fahrt erreicht hätte. Sein blödes Gesicht, wenn er die Kontrolle über sein Auto verlieren würde, seine Panik! Hach, Balsam für meine gquälte Seele!
Noch besser: er würde tödlich verunglücken und ich würde NICHT zur Beerdigung gehen, sondern irgendwann später an seinem Grab stehen und triumphierend sagen: Siehst Du wohl, ich lebe noch! (was ja bei Licht betrachtet, auch kein Verdienst ist ;) .

Ich war so böse, aber dahinter war auch jede Menge Verzweiflung. Es ging mir ja wie Dir. Die bittere Erkenntnis, dass ich gekämpft hatte für nichts, dass er Zeitverschwendung war, dass ich seine schlechten Eigenschaften in gute verkehrt hatte und dass ich immer noch machtlos war.
Ich glaube, diese Machtlosigkeit schon in der Beziehung, aber erst recht hinterher hat mich am meisten berührt. Immer war er obenauf, immer war er der Überlegene und auch in der Trennung war er obenauf, denn er hatte sich ja von mir getrennt und nicht etwa umgekehrt (ich weiß, dass ich das nie geschafft hätte!).
Und dann die bittere Einsicht, dass ich einfach keinen Anteil mehr an seinem Leben hatte. Das stimmte so ja nicht, denn ich hatte ja Anteil. Denn damals schrieben wir uns noch, damals war er noch nicht völlig desinteressiert. Ich schrieb ihm über meinen Besuch beim PT (das interessierte ihn wirklich!) und er über eine Gedenkfeier über eine kürzlich an Krebs verstorbene Freundin von ihm.

Ich wurde immer wieder wütend, nicht äußerlich, aber innerlich und dann kam immer wieder die Wut auf meine längst verstorbene Mutter. Das war kein Wunder, denn auch sie hatte mich ja oft unterdrückt, kalt gestellt und mir das Gefühl gegeben: Du bist nicht gut genug, Du bist nicht okay, wie Du bist.
Und genau das hatte ich mit ihm nacherlebt, weil es sein musste. Damit ich mich endlich einigermaßen von diesen inneren Dämonen befreien konnte. Es sind noch genug von der Sorte übrig, keine Sorge ;) !

Von Einsicht war ich Meilen entfernt und das habe ich auch bei Dir übersehen. Du kannst das alles jetzt noch nicht erkennen, weil Du noch mittendrin hängst und keinen von Emotionen verstellten Blick darauf haben kannst. Daher kommt ja das Gefühl der Verwirrung. Was war denn richtig und was falsch oder gibt es überhaupt ein Richtig oder Falsch? Vielleicht war ja alles ganz anders. als ich es sehe? Vielleicht war er mir gar nicht so überlegen, wie ich es immer empfunden hatte? Ich kannte mich auch nicht mehr aus.

Vier Monate nach der Trennung war ich dann bei dem PT (es war damals im Dezember und es war lausig kalt und es lag überall so viel Schnee. Den Winter 2010 werde ich nie vergessen). Ich eierte auf einer Landstraße zum PT und kam gerade noch pünktlich, das weiß ich noch.
Und dann saß ich in einer Art Wohnzimmer bei ihm und wusste nicht was ich sagen sollte. Er sagte auch nichts, er sagte nur, normalerweise haben Leute, die zu mir kommen, ein Problem.
Und dann sagte ich drei Worte und die handelten von mir und nicht etwa von ihm. Das hat mich damals doch sehr beschäftigt. Wollte ich denn nicht über ihn reden, den Auslöser des Übels. Irgendwie schon, aber dann merkte ich, es ging doch hier gar nicht um ihn. Er war irgendwie unwichtig, rückte in den Hintergrund.

Und als die Wutphase irgendwann vorbei war, kam allmählich die Akzeptanz. Dass es letztendlich gut war wie es gekommen war und dass es nicht umsonst war.
Und dann brauchte ich Monate, um mich wieder einzunorden, um mein Leben wieder als lebenswert zu empfinden. Mir wurde einiges klar: ich hatte für ihn gelebt und eigentlich hatte er mich gelebt. Mich gab es ja gar nicht mehr, ich war die Resonanzmasse auf sein Verhalten. Er konnte mich fröhlich machen und dann wieder bitter enttäuschen.
Wer war ich? Gab es mich denn überhaupt? Was wollte ich denn im Leben? Ich fühlte mich eigenartig substanzlos, weil ich merkte, dass ich emotional verstrickt gewesen war, handlungsunfähig und blockiert. Mein Leben bestand aus ihm, denn wenn ich ihn nicht sah (was meist der Fall war wegen Fernbeziehung), dann hatte ich an ihn gedacht. Unentwegt beschäftigte er mich gedanklich. Wieso geschieht so was?
Wie kann ich mir selbst helfen, mein Leben wieder auf Vordermann bringen?

Der Kontakt war mittlerweile abgebrochen und ich fand wieder ins Leben zurück, in mein Leben! Im Juni fuhr ich dann nach Berlin auf diesen Kongress und mir ist heute noch klar, dass diese Reise für mich ein Wendepunkt war. Eine Art Freischwimmer für mich!
Hallooo, liebe Marsi, das war 10 Monate nach der Trennung! Nicht 10 Wochen, sondern MONATE!

Und da bist Du so ungeduldig mit Dir und kannst die Tiefschläge nicht als gegeben und normal hinnehmen??? Fass Dich mal an Deiner ungeduldigen Nase und zieh Dir selbst die Ohren lang. Ich kann es ja leider nicht tun.

Das mit dem Stalken: ich finde es gut, denn es ist normal. Und wenn mal ein Anfang gemacht ist, dann sucht man weiter. Weil man so was wie Sicherheit will, die Sicherheit des Wissens und daher klaubt man Brösel aus seinem Umfeld auf, wohl wissend, dass die weh tun werden. Es zeigt, dass Du immer noch eine intensive Bindung verspürst. Aber bis jegliches Interesse an ihm erlahmt ist, kann es auch Jahre dauern. Keine Sorge, der Schmerz wird weniger, auch wenn Du ein neues Profilbild von ihm findest.

Die Heirat seiner Schwester. Tja, das tut weh, aber Du hättest ihn doch eh nicht dahin begleitet. Der hätte nicht gewusst, was er machen sollte. Sollte er die Heirat vor dir verheimlichen? Schlecht möglich. Wenn er was sagt, hättest Du Dich gefragt, ob Du mit von der Parti bist. Und er hätte nicht gewusst, wie er es Dir sagen sollte, dass Du nicht seine Begleiterin werden würdest. Denn wie hätte das ausgesehen, wie ein Heiratsversprechen, ein offizielles Bekenntnis zu Dir?
Das hätte er nicht geschafft. Hast Du Dir schon mal überlegt, dass auch das ein Grund für die Trennung gewesen sein könnte? Das allein reicht natürlich nicht, aber es könnte doch ein Auslöser gewesen sein, jetzt klar Schiff zu machen. Der zeitliche Zusammenhang ist ja da.

Übrigens war meine Trauer kein Kloß. Nein, die Trauer ist ein Mann. Er ist groß, vielleicht 1,80 m, er ist schlank und er hat dunkle Haare. Sein Gesicht kenne ich nicht, aber natürlich schaut er ernst drein. Meist sah ich ihn von hinten, weil er vor mir geht. Und manchmal auch neben mir.
Im Lauf der Zeit wurden wir direkt Freunde. Ich mochte meinen Begleiter, denn ich weiß, er wollte mir nicht schaden. Denn es war normal, dass er bei mir war. Täglich, anfangs stündlich. Er sieht gut aus, aber ich habe ihn jetzt lange nicht mehr gesehen. Ich schätze, er ähnelt meinem Vater. Nicht weiter verwunderlich, nicht wahr?
Ach ja, er ist immer gut gekleidet. Schwarzer Anzug, schwarze Lederschuhe, das passt zu ihm. Ich glaube, er sieht ganz gut aus.

So liebe Marsi, jetzt werde mal ein wenig nachsichtiger mit Deiner Schwäche. Du darfst auch mal schwach sein. Das können die, die immer sehr stark sein wollen und sich nicht unterkriegen lassen, immer schlecht, dass sie die eigene Schwäche akzeptieren.
Ein wenig mehr Nachsicht mit Dir selbst wäre angebracht, Du Teufelsbraten!

Es grüßt Dich ganz herzlich
die doofe Sonnenblume

Cabonga
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Cabonga » Fr 9. Dez 2016, 14:43

Marsi hat geschrieben:
Cabonga hat geschrieben:siehst du, da kam die Automatikweiche zum Einsatz. Hab wenig Zeit im Moment ;)
Automatikweichen bekommen aber keine Geschenke ;)

Aber ich- oder???
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 9. Dez 2016, 16:29

Ich glaube, lieber Cabonga, darauf kannst Du lange warten!!!! :D

Sonnenblume

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