Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 24. Nov 2016, 09:19

Sonnenblume10 hat geschrieben:Ich war seinerzeit auch zweimal bei einem Beratungsgespräch bei einem PO (Psycho-Onkel), der so "onkelig" gar nicht war. Schon nach dem ersten Gespräch wurde mir erstmals klar, dass es hier wirklich nur um mich ging und mein blöder Bindungsphobiker nur der Adressat meiner Ängste, Defizite und Verletzungen war. Und von daher war er nicht so wichtig, wie ich mir eingebildet hatte. Zu erleben, dass das, warum ich hier saß, nur mit mir zu tun hatte, war wie eine Erleuchtung und ließ den Ex., über den ich mich beklagen wollte, in den Hintergrund treten.
Und genau das erhoffe ich mir auch. Dass eben diese Beziehung oder das Ende in den Hintergrund tritt und ich mit einer völlig fremden, vorurteilsfreien Person über mich sprechen kann. Denn letztendlich ist dieser komplette Prozess der Ablösung nur an meiner Person festzumachen. Davon abgesehen möchte ich mich einfach auch besser "kennenlernen", denn ich glaube über die Jahre habe ich mich mir selbst gegenüber "entfremdet". Darauf freue ich mich wirklich sehr und ich geh da auch mit vollem Elan und großer Zuversicht ran.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Bestimmt hat er sich nur deswegen von Dir getrennt! Oder?
Ja nur deswegen, was glaubst Du wie lange ein Mann auf einen Tee wartet? Mich wundert dass er es überhaupt so lange ausgehalten hat ;)
Sonnenblume10 hat geschrieben:Offenbar ist Mensch doch lernfähig.
Diese Hoffnung habe ich auch :D

Liebe Grüße
Marsi

EDIT: Ich hab mir gestern gleich ein Buch bestellt, dass ich bei der PT in der Praxis im Regal gesehen hab. Allein der Titel hat mich direkt angesprochen: "Das Brave-Mädchen-Syndrom". Ich hab da die ersten Seiten überflogen und hab mich echt erschreckt :) Bin gespannt wieviel ich darin entdecke, das auf mich zutrifft.

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 24. Nov 2016, 10:32

Das brave Mädchen, oh ja, das kenne ich - wieder mal von mir selbst. Ich wurde eben so erzogen. Sei mal brav, sei gehorsam, zicke nicht rum, schrei nicht rum, mach keinen Lärm, mach Dich nicht schmutzig, sondern sei so, wie ich es für Dich für richtig halte. Das war mein Erziehungsmodell und ich vermute, dass ich in dieser Hinsicht immer noch viele Altlasten mit mir rumtrage. Daher war ich auch nie ein rebellisches Kind, lediglich bockig, wenn mir was gegen den Strich ging. Aber irgendwie muss man den Druck ja auch mal ablassen. Das "Bockige" ist mir ein wenig geblieben. Wenn ich etwas nicht will, bringt mich keine Macht der Welt dazu, denn dann werde ich stur und völlig resistent gegen gutes Zureden. Ich schätze, das ist so ein Mechanismus der Wehrlosen, sich zu wehren.

Der Titel ist gut, das Buch werde ich mir bestellen. Könnte tatsächlich sehr interessant sein.
Ich freue mich schon, von Deinen PT-Stunden zu lesen. Hoffentlich hältst Du uns hier auf dem Laufenden.

Heute ist übrigens ein guter Tag, ein super Tag, das habe ich eben beschlossen! Mach Du es auch!

Sonnenblume

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Do 24. Nov 2016, 13:02

Ja, ich glaube von diesen "Braven Mädchen" gibt es noch viele. Die heutige Generation ist eventuell ein bisschen anders erzogen, aber auch bei mir - genau wie Dir - galt es eben als typisches Mädchen auch typische Mädcheneigenschaften an den Tag zu legen. Ich bin zwar beispielsweise im Beruf ziemlich großmäulig und lass mir auch nichts gefallen weil ich sehr wohl weiß, dass ich meine Sache mehr als gut mache, aber gerade im privaten Bereich gibt es da viele Überschneidungen.

Ich freu mich, dass Du das Buch auch liest. Mal schaun, wie oft wir uns darin wiedererkennen :D

Ich schließe mich Dir an. Ein wunderbarer Tag heute :)

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 25. Nov 2016, 09:30

7. Woche seit Kontaktabbruch und gerade geht es mir ganz gut. Ich streiche keine Kalendertage mehr aus, hab aber immer noch ungute Gefühle ins Wochenende zu gehen. Komischerweise ist es aber meistens ganz okay. Letztes Wochenende hatte ich mal einen Hänger, aber ansonsten bekomm ich es ganz gut hin mit der Ablenkung.

Dieses Wochenende steht Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Das wird schon ein bisschen schwer werden, denn da hab ich sehr lustige und schöne Erinnerungen an meinen Ex. Aber ich bin da eher der direkte Konfrontationstyp. Je eher ich dieses Herz-Aua in Verbindung mit sowas hinter mir habe, desto eher werde ich auch wieder "eigene" Erinnerungen an Weihnachtsmärkte, Zoo, Kirmes usw. haben. Ich möchte mich auch ungern über Weihnachten oder in der Vorweihnachtszeit eingraben. Also direkt drauf los und mal schaun was passiert :)

Natürlich wird das nicht ohne Traurigkeit ablaufen und mir graut auch schon davor mir Urlaub zu nehmen zum Plätzchen backen. Aber wie gesagt: Je eher ich diese Situationen hinter mir habe, desto eher werde ich auch wieder freier sein. So hoffe ich zumindest :)

Mal schaun wie der Tag noch wird. Für den Fall, dass ich nichts mehr schreiben sollte heute, wünsche ich Euch allen schon einmal ein wunderschönes Wochenende

Liebe Grüße
Marsi

Sole13
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sole13 » Fr 25. Nov 2016, 09:57

Marsi hat geschrieben:Dieses Wochenende steht Weihnachtsmarkt auf dem Programm. Das wird schon ein bisschen schwer werden, denn da hab ich sehr lustige und schöne Erinnerungen an meinen Ex. Aber ich bin da eher der direkte Konfrontationstyp. Je eher ich dieses Herz-Aua in Verbindung mit sowas hinter mir habe, desto eher werde ich auch wieder "eigene" Erinnerungen an Weihnachtsmärkte, Zoo, Kirmes usw. haben. Ich möchte mich auch ungern über Weihnachten oder in der Vorweihnachtszeit eingraben. Also direkt drauf los und mal schaun was passiert :)

Natürlich wird das nicht ohne Traurigkeit ablaufen und mir graut auch schon davor mir Urlaub zu nehmen zum Plätzchen backen. Aber wie gesagt: Je eher ich diese Situationen hinter mir habe, desto eher werde ich auch wieder freier sein. So hoffe ich zumindest :)
Find ich gut! ... also natürlich nicht das Grauen und das ungute Gefühl vorab, aber du wirst danach definitiv freier sein!!!
Jetzt einmal durch durch den ganzen Mist und da es das erste Adventswochenende ist, zweifel ich garnicht daran, dass du dieses Jahr auch noch schöne Weihnachtsmarkt-Besuche erleben wirst, schließlich ist danach noch massig Zeit für weitere Besuche. Es wird immer weniger weh tun und in deinem Fall bin ich mir dabei so sicher, weil du so super an die ganze Sache rangehst und nach diesem ersten Besuch auch WILLST, dass die weiteren Eindrücke und Momente nur dir gehören und dir vor allem gut tun. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Du achtest sehr auf dich und hast immer klare Ziele vor Augen - voll gut, liebe Marsi!! :)

... wenn's dich am Wochenende arg bedrückt, dann gönnst du dir halt einen Glühwein mehr als sonst ;)

Ich hoffe, du kannst es trotz allem genießen! ... spätestens beim zweiten Besuch!

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 11:36

Marsi, Übung macht den Meister! Je öfter man etwas alleine macht, desto leichter geht es. Zeig dem Leben die Zähne !!!

Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 25. Nov 2016, 13:28

Danke sole für das Kompliment :) Ja, ich geb mir wirklich alle Mühe und ich merke jeden Tag mehr wie es mir besser geht.

Blümchen: Das werd ich, jeden Tag ein bisschen mehr. Ich hoffe meine Zähne halten das aus :D

Wenn ich Euch nicht hätte hier im Forum, dann sähe das Ganze finsterer aus, ganz ehrlich. Das Lesen und Schreiben hier, Euer Mitgefühl, die vielen Posts und letztendlich die damit verbundene Geduld und Zeit, ich kann nur danke sagen. Das hat mir die letzten Wochen wirklich sehr geholfen.

Ach ja sole, von wegen Glühwein :) Das werde ich tatsächlich machen. Zu Hause der Schnaps wenns Telefon klingelt und draußen der Glühwein. Wenn ich so weitermache kann ich hinterher gleich ne Entziehungskur machen :D

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 14:47

Liebe Marsi,

ich bin sicher, dass Du das richtige Maß für Dich findest! Denn Alkohol verstärkt zumindest bei mir oft die Stimmung, in der man sich bereits befindet. Also bei mir wirkt Alkohol als Frustkiller kaum, im Gegenteil, bin ich eh schon angeknackst, verstärkt sich das durch Alkohol sogar oft noch.

Schade übrigens, dass kein Anruf mehr von unbekannt einging. Da könntest Du Deine Strategien sogar noch verbessern. Es ruft Jemand an. Marsi, sagt, Frechheit, der meldet sich ohne Namen.
Also gehe ich nicht ran, denn wer seinen Namen nicht von vornherein sagt, kriegt auch kein Gespräch! :D

Schönes Wochenende, trotzdem oder besser gesagt, jetzt erst recht!
Sonnenblume

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 25. Nov 2016, 16:31

Also bevor hier der Eindruck entsteht, ich würde meinen Kummer dauerhaft im Alkohol ertränken :D :D Ich trinke eigentlich gar keinen Alk, nicht einmal zu Silvester. Weswegen auch der Schnaps zum Telefonat die Wirkung hatte, dass ich überhaupt nicht mehr hätte telefonieren können hinterher ;)

Ach ja, gut dass Du es ansprichst Sonnenblume, es hat doch tatsächlich noch einmal "unbekannt" angerufen. Ich bin aufgestanden, habe mir einen Tee gemacht und gewartet, ob es noch einmal klingelt. Hat es, aber auf meinem Hauptapparat und diese Nummer haben eigentlich nur drei Leute, unter anderem die Ärztin. Ich bin dann rangegangen und zwar schon auf 180, weil ich dachte, das wäre wieder so ein bescheuertes Marktforschungsinstitut. Es war meine Ärztin :D Die hat mit einer Nummer angerufen, die bei mir nirgends gespeichert ist, also war auch sie das auf dem Handy. Komischerweise war ich hinterher irgendwie erleichtert. Die Aufregung war eigentlich auch völlig umsonst, der traut sich eh nicht anzurufen. Ich schätze mal, falls er sich überhaupt jemals meldet, dann per Mail, aber nicht am Telefon.

Du siehst, alles ohne Alkohol überstanden :D

Schönes Wochenende und schönen Advent
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 18:37

Na prima, dann war es die Ärztin. Also war er es nicht. Ein Anruf ist immer schwieriger, weil man nie weiß, wie der Angerufene gerade drauf ist und dann die mündliche Kommunikation, die dann so rumeiert:
Hi, wollte bloß mal fragen, wie es so geht?

Dann - wenn überhaupt - besser per Mail. Da kannst Du Dir überlegen, ob Du zurückschreibst und was überhaupt.

Und ich wünsche Dir ausdrücklich ein schönes Wochenende, denn die komische Stimmung war letztes, das muss sich jetzt wirklich nicht wiederholen. Ich gehe übrigens morgen abend ins Theater in ein Schauspiel - ganz alleine und darauf freue ich mich jetzt schon.
Das habe ich übrigens nach der Trennung angefangen, allein ins Theater zu gehen. Früher wollte ich das nicht, denn ich dachte mir immer: alle kommen zu zweit, bloß ich nicht. Und das sieht aus, als ob ich niemanden hätte und dann oh Gott, die Pause. Was tue ich denn da, so ganz alleine. Mir ein Getränk holen und blöd rumstehen?

Mit dem vorher wäre ich sowieso nie ins Theater gegangen, der hätte keinen Draht dazu gehabt und mit meinem heute geht es auch nicht, denn der hat kein Interesse.
Und nach der Trennung habe ich es einfach ausprobiert und bin eines Tages allein reinmarschiert. Es tat nicht weh, es war nicht komisch, ich fühlte mich nicht einsam. Und das gefiel mir so gut, dass ich ab jetzt immer allein ins Theater gehe. Das ist mir lieber, als wenn ich in der Pause quatschen muss. Man kann gerade von einer Trennung viel profitieren, weil man manchmal Neues ausprobiert, was sich als echte Bereicherung herausstellen kann.

Es grüßt
die Sonnenblume

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