
Liest selbst und ich hoffe es hilft euch auch ein bisschen.
DAS LEIDEN IST EIN ILLUSION
Diese Zeilen richte ich als tiefen mich berührenden Wunsch an alle Frauen und Männer die an einer Trennung schmerzlich leiden oder vielleicht sogar Gefahr laufen, daran zu Grunde zu gehen.
Ich bitte Euch, ich bitte Euch, ich bitte Euch; lest genau was ich Euch leidenden Seelen zu sagen habe:
Das Leiden ist ein Illusion. Euer blutendes Herz, das schmerzvolle nicht endend wollende Gefühl von Leid, Hilflosigkeit, totale Abtrennung . . . es ist da, es ist natürlich echt und wahrhaftig.
Aber in Wirklichkeit ist es ein böses Spiel das Ihr mit Euch selbst treibt. Ihr geht Euch, besser gesagt Eurem Ego-Verstand, auf den Leim !
Ihr leidet nicht wegen dem verlorenen Menschen.
Ihr leidet Eurer selbst willen – welchem Willen ? Dem sich immer durch weiteren Schmerz hinzufügenden Willen Eures Verstandes (man könnte auch sagen erlerntem Bewusstsein seit Geburt). „ Darauf möchte ich später noch näher eingehen“
Das Leiden ist der Widerstand gegen das Verlassen werden, allein sein ohne die selbst geschaffene Identität mit einem Menschen, einer sog. Liebe, die in uns allen vorhandene Bedürftigkeit nach dem Vertrauten, der Nähe, des besonderen gewachsenen Sein´s, der intimen Welt mit einem anderen Menschen.
Die erste radikale Erkenntnis welche ich Euch vermitteln möchte ist;
Es geht nicht um den verlorenen Menschen, es geht nur um Euch selbst – besser gesagt; Ihr macht es selbst, und der Grund des unermesslichen Leidens ist eine Täuschung, welcher Ihr Euch beharrlich ausliefert.
Ihr seit der 100,00 %igen Überzeugung, ich möchte diesen Menschen bzw. diese Beziehung wieder haben. Nein, das wollt Ihr nicht ! Eurer Verstand (der leider größte Feind in dieser Lebenskrise) will die Beziehung zurück. Weil wir alles so gestrickt sind. Die Logik (und nur so funktioniert der Verstand) weis; ist die verlorene Person zurück, hat alles Leiden sofort ein Ende. Und das ist „scheinbar“ sogar die Wahrheit. Genauso wie unser Verstand weis was zu tun ist, wenn der Körper Nahrung braucht – er verpasst euch ein gehöriges Hungergefühl – Ihr wollt, und Ihr werdet essen.
Diesem sagen wir mal „vegetativen“ Reflex sind wir maximal ausgesetzt, wenn wir von einem geliebten Menschen verlassen werden. Lustigerweise sogar dann, wenn wir diesen Menschen selbst (bewusst oder unbewusst) abgetrennt haben. Es heißt ja nicht ohne Grund; in der Not frisst der Teufel Fliegen.
Genau diesem Mechanismus war ich selbst in meiner ca. fünf Jahre lang dauernden Beziehung, einhergehend mit einem zweimaligen Ende ausgesetzt.
Mein Leiden war unermesslich fatal und selbstzerstörerisch. Sie hat mich mit einem meiner engsten und ältesten Freunde verlassen. Und jetzt das unfassbare Wunder; Sie kam nach fast sechs Monaten wieder (voll und ganz). Ich war im Rausch des Glücks, ich war in einer Sekunde befreit von meinen Schmerzen. Und dieser Rausch hielt eine beachtliche Zeit an. Aber es war (was ich nicht zu erkennen verstand) nur ein Rausch. Ich habe zu essen bekommen und ich habe die rettende Nahrung verschlungen und genossen gleichermaßen.
Und jetzt kommt´s !!!
Als dieses hohe Gefühl „ich hab sie wieder“ nachgelassen hat, musste ich das erste mal kräftig rülpsen . . . der Rausch war vorbei, die Zeit des Leidens sowieso . . . ich war mit steigender Tendenz mehr und mehr ernüchtert über den wiedergewonnen Menschen. Sicher ich habe sie geliebt, wir waren uns vertraut, ich mochte ihr Lächeln, ihren schönen Körper auch vieles in ihrem Wesen, aber mit meiner Erinnerung des Gefühls nach dem scheinbar einzigartigen Wesen für mein Weiterleben, hat dieser Mensch wenig bis gar nichts zu tun gehabt. Nicht selten sogar im Gegenteil. Und da war ja noch Wut in mir, das ich (scheinbar) wegen „ihr“ so sehr leiden musste.
Wir haben dann geheiratet.
Nach vielleicht einem dreiviertel Jahr Eheleben hat sie mich wieder verlassen. Genau so wie damals; plötzlich, radikal und ohne einen einzigen Blick nach hinten gerichtet. Schnell war sie mit einem anderen Mann (zumindest sexuell) zu Gange und der Nährboden für eine weitere Apocalypse des Leidens war perfekt.
Jetzt begann eine Schmerzphase die alles vorhergehende bei weitem übertroffen hatte.
Die geschaffene Identität meiner großen Liebe zu ihr, jetzt sogar als meine mit mir verheiratete Frau, sollte die beste entwickelte Munition für mein auf mich selbst gerichtetes Geschütz der Illusion des schmerzvollen Leidens sein. Ich habe Wiederstand geleistet, ich habe mich selbst verzehrt, ich wollte sie unbedingt wieder haben.
Nein, ich wollte sie überhaupt nicht wieder haben, mein Ego-Verstand (welchen ich leider immer noch nicht zu erkennen vermochte) wollte diesen Menschen, diese Beziehung, diese rettende Nahrung für mein Dasein wieder haben.
Soweit in Kürze meine Geschichte.
Wenn du das liest, wenn du gerade, oder vor kurzem oder längerem verlassen geworden bist, dann sei dir über nachfolgendes im Klaren (und beobachte wie sich alles gegen das Einlassen mit meinen Worten in dir selbst wehrt):
Verstehe, dass du nicht leidest wegen dem verlorenen Menschen. Du leidest weil du deine Identifikation nicht aufgeben möchtest. Weil du jetzt nicht in der Lage bist zu erkennen, dass du um dein eigenes Leben zu leben, niemanden brauchst – schon gar nicht einen Menschen der sich von dir abwendet bzw. du dich selbst abgewendet hast.
Aber hiervon wirst du im Moment noch weit entfernt sein.
Noch viel wichtiger ist, diese sich wiederholenden Gedanken an den verlorenen Menschen, gemeinsam erlebtes, Gerüche und kleinste Kleinigkeiten welche schon außreichend sind den emotionalen Schmerz hervor zu bringen (ich nenne das „triggern“), du verarscht dich selbst bzw. dein vegetatives Bewusstsein ist an der Macht und arbeitet auf der Suche nach dem Notausgang . . . du willst „scheinbar“ diesen Menschen zurück. Du bist einer Illusion ausgeliefert, einem glorifizieren einer Identität – diese Identität ist entstanden in der gelebten Beziehung mit diesem Menschen (mit Liebe hat dies zunächst überhaupt nichts zu tun, denn einen Menschen oder ein Tier wahrhaft zu lieben, beinhaltet kein Einfordern und keine Ausschließlichkeit).
Du leidest nicht wegen diesem verlorenen Menschen – du bist vergiftet mit deinen evolutionärsten Bedürfnissen nach Vertrautheit, Geborgenheit, Liebe und leider dem Besitzanspruch an dem ausschließlichen Wir-Gefühl mit einem in Wirklichkeit x-beliebigen Menschen. Natürlich ist dieses Wesen aus deiner gelebten Erfahrung nicht x-beliebig, aber nur weil du diesem Geschöpf etwas zuordnest was du meinst, ohne dies nicht überleben zu können, was du scheinbar brauchst . . . ja du brauchst (zumindest dein Verstand sagt das) Liebe, Gewohntes, Vertrautes . . . aber das hat nichts mit diesem verlorenen Menschen zu tun, es ist ein dich quälendes Bedürfnis weil du (oder dein Verstand glaubt), es wurde dir genommen – oder vielleicht noch schlimmer, ein anderer oder andere hat jetzt das was du scheinbar so sehr brauchst. Lass dir eins gesagt haben; der neue/andere schafft ganz andere Identitäten und Gefühle wie du – das ein Eine und das Andere hat nichts mit dir, oder dem verlorenen Menschen zu tun.
So kurios das klingen mag; du musst verstehen das dass was du verstehst, ein Selbstlüge ist. Natürlich keine von dir gewollte Illusion, sondern ein außer Kontrolle geratenes Bedürfnis welches du auf einen bestimmen Menschen projezierst. Aber es hat mit diesem Menschen überhaupt nicht zu tun – das zu erkennen ist der Ausgang aus deiner schmerzlichen Not.
Egal ob du vielleicht mittelfristig (oder auch auf Dauer) alleine leben wirst. Wenn du das erkannt hast , dann hörst du auf dich mit einem Menschen zu identifizieren. Ich gehe sogar noch weiter; wenn du das zwanghafte Eigenleben deiner Bedürfnisse erkennst und dich davon befreien kannst (Erkennen ist bereits Befreiung), dann wirst du beginnen das glücklichste Leben zu führen – du hast etwas erreicht, das alles übertrifft was du jemals erahnt hättest, wie schön dein Leben sein kann. Du bist frei von Bedürftigkeit, frei von Leiden . . . alleine oder in der Liebe mit allen Menschen die dir wichtig sind, oder auch in einer Liebesbeziehung mit einem Mann oder einer Frau.
Ich bitte dich, werde frei und werde glücklich !
Davide (Uwe Sandner aus Stuttgart)