So, nachdem ich heute beruflich bis eben unterwegs war, hatte ich ein bisschen Zeit um alles, was mir seit 2-3 Tagen im Kopf rum schwirrt, ein wenig sacken zu lassen. Abends - das ist auch immer in meinem Kopf - wird alles ein wenig ruhiger. Ich komme allgemein zur Ruhe, das tut sehr, sehr gut.
Marsi, zuerst möchte ich noch auf deinen Beitrag antworten:
Grundsätzlich keine schlechte Idee, aber in dem Fall für mich gefühlt nicht zielführend, da ich ihr diese Worte und Taten zeigen wollen würde. Da es dann aktiv wäre. Aber - und das ist auch ganz wichtig - ich werde es jetzt nicht einfach so wieder "in die Kacke hauen".Und wenn Du es einfach Hier und Jetzt rauslässt? Wenn Du einen langen Brief schreibst an sie, aber eben hier im Forum? Du hast es drei Monate geschafft lieber knoff, hau das jetzt nicht in die KackeLass die Gefühle raus, ganz konkret mit Worten, aber hier bei uns. Vielleicht hilft Dir das.
Denn: Ja, momentan ärgere ich mich etwas, dass diese Gefühle gerade so (zwischenzeitlich unglaublich) verrückt spielen. ABER ich bin mittlerweile viel gefestigter als noch vor einigen Wochen. Da wäre die Nachricht oder was auch immer schon längst abgeschickt worden. Das ist jetzt nicht passiert, da ich klarer darüber nachdenken kann. Daher werde ich - hoffentlich - auch weiterhin so klar denken und es nicht machen.
Die Frage vom lieben schiffchen, WARUM ich (momentan) kämpfen will, habe ich ja bereits unten beantwortet. Ich habe aber auch nochmal weiter drüber nachgedacht, weiter in mich gehorcht. Tja, es bleibt die gleiche Antwort. Ich weiß, dass meine Gedanken gefühlsgesteuert sind - ich weiß, dass ich nicht weiß was SIE denkt und wie SIE es sieht. Letztendlich weiß ich nur, dass SIE den Kontakt nicht aktiv sucht und durch die neue WG und diese extreme Veränderung in ihrem Leben so oder so nicht mit mir plant. Keine neue Erkenntnis, aber ich will damit sagen: Ich weiß, dass ich die Füße stillhalten sollte, dass ich es eher "schlimmer" machen könnte als besser (zumindest, wenn man darauf wetten würde...

Ein Satz von schiffchen hat mich auch weiterhin beschäftigt:
Zum einen frage ich mich, warum du darauf gewartet hast. Was war für dich so viel klarer als für mich?es ist vollkommen gut, und ehrlich gesagt habe ich nur auf den Post gewartet...
Verstehe mich nicht falsch - ich war mir immer sicher, dass ich noch grundsätzliche Gefühle für sie habe. Ich war mir aber auch sicher, dass ich damit schon viel weiter wäre. Und vor allem war ich mir NICHT sicher, dass die Liebe (meinerseits) immernoch so groß ist, dass ich mir ein Leben mit ihr vorstellen könnte - irgendwann mit allem was dazu gehört (und damit meine ich auch Heirat - für mich ein Schritt, den ich vor einigen Jahren kategorisch und lebenslang ausgeschlossen habe!). Und eben auch nicht, dass die Gefühle momentan zumindest gefühlt eher größer statt kleiner werden. Das sind Punkte, über die ich mir zum Schluss tatsächlich weniger sicher war als jetzt - auch wenn es nichts ändert.
Nur würde mich interessieren, wie du das so gesehen hast, was du gedacht oder gelesen hast.
Naja, der nächste Punkt ist und bleibt die Ungeduld. Auch da musste ich weiter drüber nachdenken. 3 Monate. Ein viertel Jahr. Wahnsinn. Das ist eine lange und doch eine unglaublich kurze Zeit, auch im Vergleich zu fast 6 Jahren. Ich habe es im ersten oder in einem der ersten Beiträge bereits erwähnt - ich war früher schon ein kleiner Junge, der gerne alles sofort haben wollte. Habe ich es nicht sofort bekommen, war ich sicher nicht einfach. Im Erwachsenenleben will ich als Beispiel einen neuen Fernseher haben und überlege, ihn in zwei Monaten zu kaufen. Wenn ich mich damit aber befasse und merke, wie toll ich den doch jetzt schon finden würde - dann kaufe ich ihn sofort. Tja und wenn ich verlassen werde und keine Chance auf eine Rückkehr sehe, dann will ich sofort damit abgeschlossen haben - spätestens aber nach einer kurzen und gerne heftigen Trauerphase. Zumindest soweit, dass kein doller Rückschlag kommt.
Klappt nicht, wie man sieht. Leider wüsste ich nicht, wie ich dagegen steuern kann. Nicht für diese SItuation, nicht auf die schnelle. Auch das zu "bearbeiten" würde Zeit in Anspruch nehmen.
Die Trauer zulassen - auch darüber habe ich nochmals nachgedacht. Tja, am Anfang war ich am Boden zerstört. Ich habe geheult, bin halb zusammengebrochen, habe nichts gegessen, kaum etwas getrunken, habe mich zu Hause eingeigelt und wollte niemanden sehen. Dann, nach 1-2 Wochen, bin ich in eine andere Stadt gefahren. Danach habe ich angefangen Sport zu machen, viel hier geschrieben und mich am Wochenende oft mit Freunden gefeiert. Dann nach ca. 5-6 Wochen bin ich in den Urlaub gefahren. Ein guter Urlaub, der gleichzeitig durch ihren Geburtstag zum sehr bedrückenden Urlaub avancierte. Danach habe ich weiter viel Sport gemacht, mich ab und zu mit Leuten getroffen, gefeiert, gelesen. Seit Sonntag kommen ab und zu leichte, kleine Tränen zurück.
Was ich hiermit meine: Keine Ahnung, ob ich die Trauer genug zugelassen habe. Keine Ahnung, wie ich es besser machen sollte. Keine Ahnung, was ich noch für mich tun sollte, was mir noch gut tun würde.
Wovor habe ich Angst? Was lässt meine Gefühle gerade so verrückt spielen?
Ich bin das erste Mal seit langer Zeit wieder fast komplett zufrieden mit meinem Körper. Ich war vorher nicht direkt unzufrieden, aber es war dieses "Beziehungsbäuchlein und auch an anderen Körperstellen

Ich weiß, dass ich gut (und in manchen Punkten sogar besser) ohne Sie leben kann und dass ich Sie nicht benötige um mein Leben zu bereichern. Ich weiß, dass ich ein guter Freund in einer Beziehung, ein guter Freund für meine Freunde (von dem mir vom Freundeskreis sogar nachsagt, ich würde immer für jeden da sein, selbst wenn es mir nicht gut geht - ein guter Freund für viele - nachdenklich - für jeden Spaß zu haben - aufgeschlossen bin), ich habe ein normales bis teilweise ganz gut ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Und doch fühle ich mich... hilflos, wenn es um die momentane Situation geht. Weil ich sie wahrscheinlich noch nicht im Ganzen verstehe, weil ich sie noch nicht komplett so kannte.
So, nun saß ich hier knapp 30 Minuten, ganz ruhig und entspannt. Zum einen, weil ich sehr müde bin - mein Akku lädt einfach nicht mehr richtig auf und verliert immer mehr an Power, um solche Phasen vielleicht auch ein wenig entspannter anzugehen. Ich fühle mich tagsüber kaputt und abends zu wach.
Zum anderen, weil ich abends einfach innerlich weniger "Druck" verspüre. Immerhin mal.
Achso, ein Nachtrag noch zu dem Beitrag, wo es darum geht, dass ich vielleicht nicht mehr so fröhlich/glücklich sein kann, wie ich es mal war:
Ich muss nicht genau aus den gleichen Gründen so sein, aber ich bin es von meiner Natur her. Ich glaube einfach, dass ich das auch wieder dauerhaft sein kann - und das natürlich, wie sollte es anders sein, am liebsten sofort. Ich kann es für mich nicht akzeptieren, dass ich dauerhaft dieses ... Mhm, ich würde es Lebensgefühl nennen, verloren habe. Das ist einfach ein großer Teil meiner Persönlichkeit - um den werde ich zur Not mit den mir zur Macht stehenden Mitteln (z. B., dass ich vieles mehr reflektiere und aufarbeite) kämpfen.
Puh, das war ein sehr, sehr langer Text. Ich freue mich über jeden, der sich so viel Zeit nimmt, um das alles zu lesen.
Natürlich freue ich mich, wie immer, auf Eure Rückmeldungen. Ihr seht, ich nehme mir Eure Worte zu Herzen.
Habt eine erholsame Nacht,
knoff
EDIT, Donnerstag 09:00 Uhr:
Tja, was soll ich sagen. Morgens geht es mir wieder schlechter... Ich habe einfach weiterhin das Gefühl, dass die Füße still halten momentan einfach nicht das Richtige für mich ist. Das ich es eventuell irgendwann bereuen werde. Und das belastet mich defintiv.
Tja... Ich weiß genau so wenig weiter wie am Anfang der Trennung - aber auf eine ganz andere Art und Weise.