Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sonnenblume10
Beiträge: 2949
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 11:31

Marsi, die Gescheite und Kluge, hat fast parallel geschrieben, aber die Tendenz bei uns beiden ist dieselbe und wir haben uns nicht abgesprochen ;)
Was er so einbringt, ist weniger als das, was Du tust. Da ist ein massives Ungleichgewicht und Dein Lohn dafür (und jeder der sich für was einsetzt, will auch einen Lohn!) sind bisher Unsicherheit, Hilflosigkeit und auch Frust. Und das zu oft. Und die Dinge, die er so einbringt, sind dagegen zu wenig, denn er lebt sein Junggesellenleben weiter und die Beziehung läuft so nebenher. Und Du spürst das und hast auch das Gefühl dass zu viel Verantwortung auf Dir lastet, die beiden Schiffchen auf Kurs zu halten. Und das macht wiederum unfrei. Marsi hat das auch gut erkannt.

Arbeite an Deiner inneren Freiheit. Wer weiß, was noch kommt. Du musst Dich ja auch erst mal beruflich etablieren und wirst noch viele Erfahrungen machen -sehr viele, wenn Du erst mal arbeitest.Und dann kannst Du nicht mehr diese Energie aufbringen und Deinen Tolpatsch mit zu ziehen, weil auch Du mal den Rücken frei brauchst und mentale Unterstützung brauchst. Denn zwei Baustellen schafft keiner auf Dauer.
Mach Dich frei davon, dass das mit ihm das Ende Deiner Beziehungen sein muss. Du wirst eines Tages aus der Enge ausbrechen, Dich erproben, selbstständiger werden und das wünsche ich Dir auch wirklich. Es tut gut, wenn man weiß, dass man sich auf sich selbst verlassen kann, ohne sich ständig darüber Gedanken machen zu müssen, wie sage ich es und wann oder sage ich lieber gar nichts?

Er macht sich nicht groß Gedanken über Dich, aber Du Dich über ihn. Stell das ab! Es taugt nichts, es schafft nur Ärger, weil sich irgendwann die Wut anstaut. Als ich ständig die Unterlegene war und kein Land gewann und immer wieder nur eins auf die Mütze kriegte, wurde ich irgendwann wütend. Und dann fing ich an, ihn abzuwerten. Das kleine Arschloch schickt wieder mal eine SMS. leck mich! So waren meine Gedanken, weil ich zu viel in mich rein gefressen hatte, was meine innere Freiheit aber noch mehr blockierte. Denn aus Angst war Wut geworden. Man kann sich fragen, was da besser war. Nichts davon, aber Wut hilft , weil sie einem zeigt, dass man doch noch viel Energie hat.

Aber ich ließ mich dann auch wieder sehr leicht einlullen, ein paar kleine Liebesbeweise und ich war wieder obenauf. Das war schon extrem damals, denn ich hatte jegliche innere Souveränität verloren, ohne es zu merken.
Heute bin ich anders. Ich bin okay und er ist auch okay, auch wenn er oft mal nervt. Aber jeder Partner nervt auch. Aber ich möchte meine innere und äußere Unabhängigkeit bewahren. Früher bewahrte ich nur die äußere (ich wollte immer mein eigenes Geld verdienen und nie abhängig sein), heute bewahre ich auch die innere.
Ich habe keine Angst um meinen jetzigen Partner, dazu besteht kein Anlass. Aber mit dem vorherigen war Angst mein Dauerbegleiter und Angst macht alles kaputt.
Stell sie ab und arbeite in kleinen Schritten an Dir. Dann geht sie auch mal zurück. Aber Deine Gedanken kreisen zu viel um diesen Tolpatsch und zu wenig um Dich.

Sonnenblume

Sole13
Beiträge: 116
Registriert: Mo 7. Mär 2016, 15:19
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Fr 25. Nov 2016, 13:04

Ich saß eben die ganze Zeit da und hab mir überlegt, bei wem von uns beiden jetzt der Fokus liegt - weil ihr sein Verhalten bemängelt habt, aber im Endeffekt die Quintessenz war, dass ICH lockerer und freier werden muss. Aber es ist bei uns beiden arbeit nötig und man kann das garnicht so richtig trennen, oder?

Die Unterstützung von seiner Seite aus lass ich oft einfach garnicht zu, obwohl ich sie gerade sehr bräuchte. Ich glaube das liegt daran, dass ich irgendwann das Gefühl hatte, ihn während unserer Beziehung dahingehend "aufgebraucht" zu haben. Wir haben ja schon einiges miteinander durchgestanden - kennengelernt haben wir uns zu Prüfungszeiten meiner Berufsausbildung, dann ist über die Zeit der Festanstellung (zwei Jahre) etwas Ruhe eingekehrt, dann hab ich es in Erwägung gezogen, einen neuen Berufszweig einzuschneiden und dann kam der Tod meines Papas. Da hat er mir den Rücken freigehalten, mich unterstützt wo es nur ging, zu der Zeit hat sich viel ausschließlich um mich gedreht. Das ist zu Teilen selbstverständlich, da es eine Ausnahmesituation dargestellt hat, das ändert aber nichts daran, dass er viel Kraft für uns beide aufbringen musste. Mit der Zeit wurde es besser, das Studium lief gut an, wir haben diese Wendung in meinem Leben gut miteinander umgesetzt. Aber als es dann bei mir wieder angezogen hat mit den beruflichen Herausforderungen, waren da auch bei ihm beruflich viele Hürden, die zu meistern waren. Natürlich kann man sich gegenseitig tragen und unterstützen, aber ich glaube, der Tod meines Papas und die lange Zeit danach hatte seine Nachwehen und er war schlicht und einfach total überfordert. Er sagte ja auch bei der Trennung, dass er keine Kraft mehr hat.
Und da ich weiß, dass sich seine berufliche Situation noch nicht allzu sehr gebessert hat, halt ich mich da momentan sehr zurück, weil ich nicht um seine Kraftreserven weiß. Das ist falsch, das merk ich schon. Zum Einen, weil die alte Beziehung abgehakt ist und es zum Schluss einfach auch ein Ausnahmezustand war und zum anderen, weil ich mich dadurch schon wieder zurück stelle. Die Rechnung geht einfach nicht auf.
Aber versteht man so ungefähr, wo es herkommt und dass ich Schwierigkeiten hab, mich in der Rolle wieder einzufinden?

Fakt ist nämlich auch, dass ich die ganzen Herausforderungen auch alleine schaffe. Weiß ich ja durch die Zeit nach der Trennung! Nur jetzt wird es intensiver und enger zwischen uns und ich glaube, dass ich einfach von einem Partner erwarte, dass man sich dann gegenseitig unterstützt. Dafür muss ich mich aber auch öffnen.

Alles grade ein bisschen wirr, ich bin schon ziemlich durcheinander :?

Ich glaube, die vielen Mutmaßungen und Vorsichtigkeiten sind das Problem. Wir sollten mehr miteinander reden, damit jeder weiß, was beim anderen abgeht. Dann kann man Situationen auch besser einschätzen und eiert nicht so umher.
Und wenn ihm das dann zu anstrengend ist und ihn abschreckt, dann muss ich halt wohl leider einsehen, dass ein gemeinsamer Weg auf Dauer nicht möglich ist. Kräftetechnisch komm jetzt nämlich ich dann an meine Grenzen. Da kann ich mich noch so dagegen wehren, damit werde ich keinen Erfolg haben.

Marsi
Beiträge: 224
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 18:40
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Marsi » Fr 25. Nov 2016, 13:23

Sonnenblume10 hat geschrieben:Marsi, die Gescheite und Kluge, ....
*laaach* Ich hatte eine sehr gute Lehrerin Blümchen :D :D Du hast mir schon viel Auftrieb gegeben während meiner Aufbereitungsphase.

Nein, Spaß beiseite :) Liebe sole, ich kann Dir nur raten die Posts alle noch einmal durchzulesen, besonders die von Sonnenblume. Ich schreibe meist die Dinge, die mir aus dem Herzen und Bauch zufließen und wie ich die Eindrücke dort verwerte. Sonnenblume analysiert das ganze sehr viel ausführlicher, mit viel Kopf und Verstand und daher stimmt da einfach alles 1 : 1. Die Tipps kannst Du Dir zu 100% aneignen.

Was in Deinem letzten Post steht find ich auch wieder bezeichnend für die Gesamtsituation. "Ich glaube das liegt daran ...." "er war schlicht und einfach überfordert" usw. usw.

Du glaubst, Du analysierst, Du bist nicht spontant, Du hast ANGST spontan oder auch mal rücksichtlos zu sein. Du sagst selbst die alte Beziehung ist eigentlich abgehakt. Für Dich ist gar nichts abgehakt. Nur weil ihm die Kraftreserven damals gefehlt haben (Dir vielleicht im Übrigen auch mit Papa usw.), kannst Du doch jetzt nicht die ganze Zeit auf Samtpfoten laufen. Das wird nicht funktioniert. Du musst erst einmal wieder Du selbst sein und zwar unabhängig von ihm. Denn nur dann wird es ein "mit ihm" geben.

Wenn ihr weiter - wie Blümchen sagt - so einen Eiertanz aufführt, und zwar alle Beide, dann wird bei Euch ne Bombe platzen und dann ist es ganz aus.

sole muss sole werden und bleiben. Dein Mantra fürs Wochenende :D

Liebe Grüße
Marsi

Sole13
Beiträge: 116
Registriert: Mo 7. Mär 2016, 15:19
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Fr 25. Nov 2016, 14:10

Marsi hat geschrieben:Du hast ANGST spontan oder auch mal rücksichtlos zu sein.
Bingo! Das zieht sich durch alle meine sozialen Kontakte! Aber ihr dürft mir glauben, ich hab mich da schon gebessert :D ... auch wenn es nicht den Anschein hat, es kommt ja immer drauf an, wo man gestartet ist. Im Freundeskreis hab ich mal ein bisschen aussortiert und Menschen aus meinem Leben verbannt, bei denen immer nur ich alles dafür getan hab, dass die Freundschaft erhalten bleibt. Je enger die Bindung wird, desto schwieriger wirds bei diesem Punkt aber für mich. Bei meiner Familie kann ich das noch nicht so gut, es fällt mir wirklich sehr schwer, mich selbst da in den Fokus zu stellen. Die Dämonen schreien da noch zu oft "Aber du musst...", "Du kannst nicht...", "... sonst werden sie böse auf dich sein." Ich unterschlag dabei meine Grenzen und achte oft noch nicht darauf, was mir gut tut. Aber! Auch hier wird es besser. Ich komme zwar noch immer vielen Anforderungen nach, aber mein Inneres rebelliert viel häufiger. Es ist noch ein langer Weg, aber in kleinen Schrittchen beweg ich mich auch innerhalb der Familie vorwärts. Und er bewegt sich immer mehr auf die Bedeutungsebene der Familie zu, weshalb ich vermutlich immer mehr Schwierigkeiten damit hab, meinen Weg zugunsten von mir selbst fortzusetzen. Denn am Anfang der Annäherung war ich um EINIGES entspannter, ausgeglichener und achtsamer.
Marsi hat geschrieben:Du sagst selbst die alte Beziehung ist eigentlich abgehakt. Für Dich ist gar nichts abgehakt. Nur weil ihm die Kraftreserven damals gefehlt haben (Dir vielleicht im Übrigen auch mit Papa usw.), kannst Du doch jetzt nicht die ganze Zeit auf Samtpfoten laufen.


Ich hab hier noch große Schwierigkeiten in der Unterscheidung - wo lern ich etwas daraus und wo darf ich wirklich vergessen. Weißt du, wie ich meine? Mir fehlt die Begabung, nur die nützlichen Dinge aus den Erkenntnissen nach dem Ende unserer Beziehung zu ziehen und die restlichen Eindrücke und Gedanken dort zu lassen, wo sie waren - nämlich unter "verarbeitet" abgelegt. Denn dort waren sie schon. Das ist nämlich auch der Punkt, der mich grade am meisten nervt:
Marsi hat geschrieben:Du musst erst einmal wieder Du selbst sein und zwar unabhängig von ihm.
Denn unabhängig war ich schon, ich hab da einfach einen Rückschritt gemacht! Ich versuche die Dinge positiv zu sehen und freue mich deshalb, dass sich in mir jetzt viel schneller jegliches sträubt, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Aber ich bin noch zu inkonsequent auf meinem Weg, hab im Moment die falsche Abzweigung gewählt - nämlich jene, die in einer groooooßen Schlaufe wieder zu meinem "alten" Weg zurückführt. Ein Glück hat da doch was rebelliert in mir und mit eurer Hilfe nehm ich jetzt hoffentlich schnell die nächste Abzweigung in die gegengesetzte Richtung.

Es ist noch nichts verloren, nur sollten wir beide mal damit anfangen, auch die Herausforderungen anzupacken. Denn niemand hat gesagt, dass es einfach wird! Aber im Moment seh ich noch, dass sich der gemeinsame Weg lohnt, schließlich wollen wir es beide. Nur müssen wir davon abkommen, auf der Straße mit einem Abstand von einigen Metern vor uns hin zu tingeln und da etwas mehr zusammen rücken.
Marsi hat geschrieben:sole muss sole werden und bleiben.
:D Sehr schön! Ich werds mir immer wieder in Gedanken rufen!
Sole muss vor allem auch lernen, dass eine gewisse Rücksichtslosigkeit ihrer Umgebung zuzumuten ist und äußerst heilsam für sie selbst! ;)

Sonnenblume10
Beiträge: 2949
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 14:19

Marsi hat geschrieben:Was in Deinem letzten Post steht find ich auch wieder bezeichnend für die Gesamtsituation. "Ich glaube das liegt daran ...." "er war schlicht und einfach überfordert" usw. usw.
Das ist bezeichnend für die Gesamtsituation. Sole analysiert, hinterfragt, zerlegt. überlegt und nimmt ihn auch in Schutz. Ist okay, denn er ist nicht so stark, wie es aussieht. Als nämlich Deine Krisenzeit war, hat er abgebaut und ging schließlich und jetzt kommt's, denn Du warst auch schuld daran, weil Du ihn praktisch ausgesogen hast.
Das mag stimmen oder auch nicht, aber vlt. wurde es ihm einfach alles zuviel und da reduziert ein Mann gerne den Stress da, wo er reduzieren kann. Im Beruflichen ist das nur bedingt möglich, also geht es zu Lasten der Beziehung, damit wenigstens eine Baustelle mal halbwegs aufgeräumt ist.
Und da Du weißt, dass er nicht so belastbar ist, tappst Du jetzt auf Samtpfötchen rum, um ihm ja nicht mit unangenehmen Dingen zu belasten.
Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen, aber es muss schon im Gleichgewicht sein. Derzeit ist es das nicht.
Sole13 hat geschrieben:Zum Einen, weil die alte Beziehung abgehakt ist
Ist sie nicht, denn ohne diese Altasten wärt Ihr bzw. Du nicht so vorsichtig. Da ist noch viel im Hinterkopf. Ich weiß was damals war, es lief viel schief und das muss ich jetzt vermeiden. Das ist einfach so und ich glaube daher auch nicht dass man bei einer Neuauflage wieder so frei agieren kann wie in einer neuen Beziehung.
Sole13 hat geschrieben:Nur jetzt wird es intensiver und enger zwischen uns und ich glaube, dass ich einfach von einem Partner erwarte, dass man sich dann gegenseitig unterstützt. Dafür muss ich mich aber auch öffnen.
Das stimmt, Du musst Dich auch öffnen und auch Du darfst mal Schwäche zeigen. Aber auch er muss seinen Teil beitragen, aber so ganz scheint er nicht zu wissen, was sein Teil ist.
Sole13 hat geschrieben:Ich glaube, die vielen Mutmaßungen und Vorsichtigkeiten sind das Problem. Wir sollten mehr miteinander reden, damit jeder weiß, was beim anderen abgeht. Dann kann man Situationen auch besser einschätzen und eiert nicht so umher.
Reden schafft Vertrauen - etwas, was ich auch schlecht kann. Da ich eben auch immer darauf gepolt wurde, dass ich mit meinen Problemen schon allein fertig werden muss. Zudem gestehe ich höchst ungern Schwäche ein.
Du bist ängstlich und agierst daher nicht frei. Und er ist vom Background her schon keine Kommunikation gewohnt, weil in seiner Familie eben auch Schweigen vorherrscht bzw. Dinge, die einen berühren, nicht angesprochen werden.
Damit wirst Du leben müssen, denn einer, der nicht gerne "darüber" spricht, der lernt es auch nicht mehr. Bzw. erst, wenn auch er einen Gewinn darin sieht, z.B. wenn er merkt, dass es ihm auch gut tut, sich mal zu öffnen.
Sole13 hat geschrieben:Aber es ist bei uns beiden arbeit nötig und man kann das garnicht so richtig trennen, oder?
Ja, das ist so. Einer allein zieht die Karre nicht aus dem Dreck.
Sole13 hat geschrieben:Und wenn ihm das dann zu anstrengend ist und ihn abschreckt, dann muss ich halt wohl leider einsehen, dass ein gemeinsamer Weg auf Dauer nicht möglich ist.
So weit ist es noch nicht, aber ich schätze ihn so ein, dass er gerne davon läuft. Da muss er dann auf eine Party, in seltsame Kneipen, mit seinen Jungs feiern - nichts dagegen, aber manchmal hat das vielleicht auch Fluchtcharakter. Denn mit seinen Jungs fühlt er sich wohl, denn die machen ihm garantiert keine Probleme, sondern die Gemeinschaft stärkt ihn.

Und dann ist er ja schon mal abgehauen. Und diese Erfahrung wiederum möchtest Du nicht nochmals machen und daher agierst Du so vorsichtig, oft zaghaft. Manche Männer zeigen erst, was in ihnen steckt, wenn man sie auch mal fordert.

Liebes Solchen, Du bist ein sehr tapferes Mädchen und Du hast schon viel hinter Dir. Tod des Vaters - das ist nicht einfach. Dann hast Du unglaublich viel geleistet, denn nach einer Lehre und Berufstätigkeit hast Du jetzt ein Studium abgeschlossen! Das ist toll, ganz ehrlich!
Und Du bist klug und Du merkst alles. Du weißt oft was in ihm so abgeht. Gerade jetzt frage ich mich - ging mir nur so den Kopf - dass er vlt. auch Probleme hat, das richtig zu würdigen. Du hast vlt. mehr geschafft im Leben als er und da fühlt er sich womöglich unterlegen. Etwas was Männer oft nicht mögen, denn ein Mann zeigt nicht gerne Schwäche. Und von daher blockiert er oft wieder die Beziehung, weil er für ein gefühltes Gleichgewicht sorgen muss. Beruflich läuft es bei ihm nicht so glatt, wie Du sagst. Also hier hat er derzeit wenig Bestätigung. Und dann hat er Dich, aber ich denke, auch er sieht, dass Du Dich tough hoch gearbeitet hast. Und dafür "bestraft" er Dich unbewusst mit seinen Männerallüren.

Oh je, die Sache wird immer verzwickert und wir verlieren uns in Mutmaßungen. Aber nachdem, was Du hier geschrieben hast, hast Du schon einiges durchgestanden. Und ich schätze Dich als um einiges klüger ein als ihn. Ein groß gewordener Junge ...
Hab Mut, denn den hast Du. Du hast es oft genug bewiesen und die Idee, dass die Beziehung dem nicht standhält, finde ich insofern gut, weil sie Dir auch Verkrampfung nimmt.
Wenn es klappt und auch er mal seinen Hintern hochkriegt und sich für etwas einsetzt, ist es gut. Wenn nicht, dann geht die Sache irgendwann zu Ende.
Die Gewissheit, dass alles passieren kann, aber nicht muss, macht im Endeffekt auch freier. Denn das was wir mit aller Macht halten wollen, das geht irgendwann. Warum das so ist, weiß ich nicht, aber ich schätze, dass das unbedingte Wollen alle einengt, ohne dass es ihnen bewusst ist. Dich oder mich damals, weil wir mit aller Macht eine Beziehung halten wollen und auch ihn, weil der Andere das spürt.
Es wirken so viele unbewusste Kräfte, dass man im Endeffekt schon nicht mehr wissen kann, was jetzt richtig läuft oder nicht. Tatsache aber ist, dass die Seele frei sein will. Sie will sich frei entfalten können, sie will einfach nur sein und alles was sie blockiert, macht Dich auf der bewussten Ebene traurig und ängstlich. Lass sie fliegen, lass sie sein und sorg dafür, dass es ihr gut geht. Denn wenn ihr gut geht, fühlst auch Du Dich wohl. Verdient hättest Du es allemal!

@Marsi: Danke für die Blumen, aber meine Tipps müssen nicht immer richtig sein.

Sonnenblume

Sonnenblume

Sonnenblume10
Beiträge: 2949
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 25. Nov 2016, 14:22

Schon wieder eine Überschneidung, aber Dein neues Mantra heißt: Sole muss Sole bleiben und Sole darf auch mal kein braves Mädchen sein!

Wenn Du mehr bei Dir bleibst anstatt Dir Deinen klugen Kopf über große Jungs zu zerbrechen, hast Du das Meiste schon gewonnen. Denn dann verlieren große Jungs auch ihren Schrecken.

Und das mit dem Rückschritt stimmt. Du hast auch hier im Forum schon viel freier und souveräner gewirkt als jetzt!

Sonnenblume

Sole13
Beiträge: 116
Registriert: Mo 7. Mär 2016, 15:19
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mo 5. Dez 2016, 23:41

Also jetzt muss ich euch mal kurz von heute Abend berichten, ich bin immernoch ganz perplex :shock:
Donnerstagabend war er noch bei mir, weil er ja freitag bis sonntag im skifahren war. Obwohl sein Wecker dafür um 3:20 uhr geklingelt hat und er eigentlich gegen acht ins Bett wollte und gefragt hat, ob wir uns nachmittags sehen, kam er dann doch abends, weil ich vorher keine zeit hatte und blieb bis kurz vor zehn. Gestern haben wir uns nur kurz aufm Sportplatz gesehen, mehr als ein hallo war nicht drin, weil er direkt zum Team weiter ist und ich im Anschluss gleich heim musste, sodass wir uns da auch nicht mehr gesehen haben. Abends schreibt er mir, wies mir geht, wie ich am Wochenende mit meiner seminararbeit vorangekommen bin und ob wir uns heute sehn.
Dann kam doch der Bub heut abend hier an und hält mir nen Kalender von 2017 unter die Nase :shock: möcht net wissen, wie doof ich kurz geguckt hab, auf jeden Fall hat er mir dann erklärt, dass er diese Woche noch seinen Urlaubsantrag für kommendes Jahr abgeben muss und ist mit mir doch dann tatsächlich die Monate durchgegangen, um das mit meinen Plänen abzugleichen :shock: :lol: :roll:
Ganz wichtig - und nicht weniger kompliziert - war es ihm, einen gemeinsamen Termin für Februar / März zu finden, wo "wir dann Urlaub machen" könnten...
... letzte Woche hatte ich erwähnt, dass es so aussieht, als wäre zwischen Ende der vorlesungszeit / Abgabe der restlichen schriftlichen arbeiten und der Abschlussprüfungen vielleicht doch noch eine kleine Auszeit für mich drin...
Als er dann noch sagte, dass der scheiss halt jetzt wäre, dass er den Urlaub dann erst mitte Januar genehmigt bekommen würde, saß ich echt nur noch da und hab blöd geguckt. Hätt der doch am liebsten gleich irgendwas gebucht :lol: zu ner spontanen, schlagfertigen antwort à la "wer hat denn eigentlich gesagt, dass ich da dann mit DIR wegfliege" war ich dann echt nicht mehr in der Lage :roll:

Ich muss schon noch anmerken, dass er sich samstag vor ner woche auf ner Party noch nen ziemlichen bock geleistet hat, woraufhin ich ziemlich verärgert war und wir dann doch auch mal über unseren aktuellen Status geredet haben und auch über die Geschichte mit dem skifahren...
Insgesamt war das ein sehr positives Gespräch, aber danach hab ich beschlossen, mich endlich wieder mehr zurück zu lehnen und mir mit genügend Abstand anzuschauen, was so passiert. Außerdem waren dann diese Woche schon auch immer mal wieder Zweifel bei mir da, ob das nochmal was werden kann zwischen uns und ob ich das alles so will. Ich hatte heute das Gefühl, er hat den braten fünf Meilen weit gegen den wind gerochen! Verrückt...

Marsi
Beiträge: 224
Registriert: Mo 3. Okt 2016, 18:40
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Marsi » Di 6. Dez 2016, 08:46

Liebe sole,

holla die Waldfee sag ich da nur :D

Das mit dem Urlaub von seiner Seite aus find ich klasse. Und Du hast es im letzten Absatz selbst gesagt: "Braten gerochen". Du siehst also, je relaxter und "abgebrühter" Du reagierst, desto mehr ziehst Du ihn zu Dir hin. Wenn er sich nicht unter Druck sieht und sieht, dass Du locker oder sogar in gewissen Dingen desinteressiert reagierst, umso bessere Karten hast Du.

Gönn Dir die lange Leine, zurück kommt er sehr wahrscheinlich eh von alleine :)

Gut gemacht sole, sei stolz auf Dich und bleib auf Kurs. Das wird schon. Und freu Dich schon mal auf 2017. Das sind doch tolle Aussichten für das neue Jahr.

Liebe Grüße
Marsi

Sonnenblume10
Beiträge: 2949
Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 7. Dez 2016, 12:41

Sole,

das freut mich jetzt wirklich sehr für Dich und ich bin sehr erleichtert. Wenn er schon mit einem Kalender anrückt und einen Urlaub fest einplant, dann ist das schon sehr, sehr, sehr positiv.

Es stimmt was Marsi sagt. Je mehr Du Dich entspannst, desto mehr Raum gibst Du ihm. Und der Effekt ist, dass er dadurch dass da jetzt kein klagendes, jammerndes, weinerliches Weibchen an ihm dranhängt, wieder den Weg zu Dir findet, weil er merkt, dass auch er den Hintern mal hoch kriegen muss, wenn die Sache was werden soll.

Solchen, bleib entspannt und es ist ja auch zu lesen: Männer sind wie Gummibänder. Sie gehen oft weit weg und man denkt, das Band zerreißt jeden Moment. Aber dann merken sie doch, dass bei aller Männertümelei und dem großen Schweigen auch noch was Anderes wartet, das man erhalten sollte. Und prompt schnellen sie zurück!

Freut mich für Dich. Das wird ein schönerer Advent als der letztes Jahr! Und auch Marsi wird ihn so verbringen, dass er ihr gefällt.

Sonnenblume

neele31
Beiträge: 3900
Registriert: Fr 23. Mai 2014, 22:09
Geschlecht:

Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von neele31 » Do 22. Dez 2016, 23:58

Ich sehe, meine Frage hat sich damit schon fast erübrigt :mrgreen: 2017 fein, fein! Schöne Festtage und hey, 2017 wird ganz groß! :D
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste