Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sole13
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mo 26. Dez 2016, 12:42

Ihr Lieben, ich war die letzten Tage wieder fleißig dran, bei Neele weiterzulesen - und dabei bin ich auch nicht von der aktuellen Seite, bei der ich gerade war, abgerückt, um sie schnell wieder zu finden... Und neele, dann schreibst du mir in deinem Thread und dann auch noch hier und ich sehs nicht :roll: Ich musste schon sehr lachen :lol:

Weihnachten ist ja jetzt auch fast schon wieder um, ich hoffe, ihr hattet alle eine schöne Zeit!

Auch du, Marsi - ich hoffe, du hast aus der Situation das beste gemacht! <3

Ich bin grade wieder ziemlich am Grübeln und ein wenig planlos, was ich machen soll. Er hatte die Woche vor Weihnachten Urlaub und wir waren dienstags auf meinen Wunsch hin in einem etwas weiter entfernten Ort auf dem Weihnachtsmarkt. Er hat mich abgeholt, wir waren dort nett Kaffee trinken, danach gings weiter zum Glühwein und da gab es dann das ein oder andere Thema, wo wir nicht einer Meinung waren, was mich auch kurz traurig gemacht hat. Dann wurde von ihm noch das Thema Weihnachtsgeschenk angesprochen - für mich war ganz klar, dass ich ihm was schenke, nur bei ihm hat sich das anders angehört. Fand ich jetzt auch nicht so prall :roll: Wir waren dann noch Abendessen, sind nach Hause gefahren und obwohl erst halb acht war, kam er nicht mehr mit hoch. Das fand ich auch schade. Auf der anderen Seite gab es an dem Nachmittag/Abend ja auch zwei kleine Reibereien und ich dachte mir, er müsse jetzt vielleicht einfach wieder in seine Höhle.

Ich hab ihm am nächsten Tag nochmal zwecks der Schenkerei geschrieben, weil ich es blöd fand, darauf zu "bestehen" und hab angemerkt, dass ich es viel toller finde, wenn er mich zwischendurch mit Schoki oder sonstwas überrascht - so wie es jetzt schon öfter der Fall war - und ein Weihnachtsgeschenk jetzt so gezwungen echt nicht sein müsse, die anderen spontanen, kleinen Nettigkeiten zwischendurch seien mir viel mehr wert. Er hat dann geantwortet, dass es ihm immer nur darum ging, dass ihm bewusst sei, dass bei mir grade das Geld knapp ist, und er deshalb nicht wollte, dass ich für ihn jetzt was ausgeben muss. Und gezwungen sei nichts. Da war ich schon n bissle stolz auf uns :roll: Früher wär es so gelaufen, dass ich dann was von ihm bekommen hätte und mich nur kaum darüber gefreut hätte, weil ich ständig gedacht hätte, dass ich ihm ja quasi "vorgeschrieben" hab, dass wir uns was schenken. Und gegen Ende der Beziehung hab ich Kleinigkeiten dann tatsächlich sogar bewusst eingefordert und selbst unter diesen Voraussetzungen gerne angenommen, aber nicht bekommen, weil ER sie dann als gezwungen sah und er sich dabei blöd vorkam. Verkehrte Welt! Jetzt sieht ER nichts mehr als gezwungen und muss MICH davon überzeugen, dass es das eben nicht ist :shock:

Donnerstag hat er dann gefragt, ob er abends vorbeikommen könne - ich hatte Zeit und er war dann auch da. Trotzdem hatte ich insgesamt irgendwie gedacht, dass wir uns öfter sehen, wenn er Urlaub hat. Da war ich schon n bissle genervt. Aber da er sich die meiste Zeit eigentlich schon was denkt, bei dem was er tut (kam ja jetzt durch mehr REDEN, immer wieder raus...), geh ich nicht davon aus, dass er mich irgendwie satt hatte... Er weiß ja, wie sehr ich gerade durch die Seminararbeiten eingespannt bin und mit hoher Wahrscheinlichkeit wollte er mir einfach keine Zeit rauben. Trotzdem frag ich mich zwischendurch, obs ihm nicht einfach so reicht und wir da einfach andere Vorstellungen von "wieviel Zeit verbringen wir miteinander" haben... Und ob das dann funktionieren kann. Und DANN fällt mir wieder auf, dass wir uns dienstags und donnerstags gesehen haben - ist ja jetzt auch nicht unbedingt wenig :roll: Ich bin ja schon auch n bisschen n komischer Kauz :oops:

Freitag waren wir beide feiern, er mit den Jungs aufm Weihnachtsmarkt und ich mit meinen Freunden bei nem Kumpel. Hab ihn dann Samstagmittag gefragt, wie es war und wir haben kurz hin- und hergeschrieben.
Joa und seitdem kam nix mehr :shock: Mir ist BEWUSST, dass auch das grade mal wieder zwei Tage her ist, aber es waren eben die Weihnachtstage... Ja, da hab ich erwartet (böses Wort...), dass er zwischendurch zeigt, dass er an mich denkt. Und da dacht ich mir dann schon auch immer mal wieder "mhm, so wird das glaub echt nix..."

Passenderweise bin ich bei Neeles Thread grade auch bei der Zeit um Weihnachten (2014) und insgesamt seh ich da grade viele Parallelen - vor allem in Bezug auf diesen "Schwebezustand". Bis auf die Tatsache, dass ich nicht grübel, ob er mit einer Anderen was am Start hat. Anfang Dezember haben wir ja mal über unseren Status gesprochen und es war für uns beide so "wir versuchen es wieder und schauen was draus wird", ABER von ihm kam auch die Aussage "ganz klar, dass wir dabei nicht zweigleisig fahren". Und das ist glaub schon ein bedeutender Unterschied, weil ich glaube, dass Neele mit diesem Wissen viiiiiiiel entspannter gewesen wäre. Trotz allem bin ich immer wieder hin- und hergerissen zwischen "ist ok, so wie es gerade ist. ich geb uns zeit." und "oh man, irgendwie gehts nicht voran."

Ich schreib jetzt grade hier, um wieder einen klareren Kopf zu bekommen und weil ich drauf und dran war, ihm zu schreiben. Dann les ich wieder die letzten paar Seiten hier quer und stelle fest: Es war IMMER positiv, wenn ich mehr bei mir war. Und ich glaube auch, wenn ich jetzt schreiben würde, dann nur, weil ich von Angst und Unsicherheit geleitet wäre. Drum lass ich das jetzt mal (vorerst) sein.
Grundsätzlich bin ich mehr bei dem Gedanken "Es wird sich schon am Ende alles gut sein". Vor allem gestern Abend, als ich leicht angetüdelt war. Und das bringt mich schon aus dem Konzept, weil ich es nachvollziehbarer gefunden hätte, wenn ich da sentimental und schwach geworden wäre. Da war aber total dieses "ich bin gespannt, wann bei ihm ankommt, dass da schon ein bisschen mehr kommen muss von seiner Seite. Aber es ist, wie es ist und ich kann es nicht ändern, also wieso drüber ärgern?" präsent. Und trotzdem kommt (wie heute morgen) schon immer wieder zwischendurch das Teufelchen und mäkelt, dass das jetzt nicht zwei normale Tage waren, sondern Weihnachten, gepaar mit dem Gedanken "was fällt dir eigentlich ein, mir nicht einmal frohe Weihnachten zu wünschen?!" :?

Ich les jetzt mal bei Neele weiter und bin gespannt, wie mein Bauchgefühl heute noch so zu mir spricht... :roll: :D

Sole13
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mi 28. Dez 2016, 23:45

Mhm... Ich hab mich grad wie vor nem Jahr gefühlt...

Kurz vorab zu dieser Woche.. Er hat am Montag nachmittags dann geschrieben, ob ich noch den ganzen Tag familiär eingespannt sei.Ich war gegen halb acht zu Hause, sodass er noch vorbei kam und wir hatten einen schönen Abend.
Ich hab ihn dann gefragt, ob er heute Zeit hat, allerdings wusste er noch nicht, ob er an dem Tag nicht länger arbeiten muss und meinte, dass wir das ja spontan machen können. Ich antwortete daraufhin, dass ichs lieber vorher wissen würde, weil ich meinen Abend dann anderweitig verplan, wenns nicht klappt. Deshalb meinte er, er würde es Dienstag abklären und sich dann nochmal bei mir melden. Gestern hat er dann gegen Mittag geschrieben...
Er: "Hab mich Gott sei Dank vertan. Hab morgen nur bis 5 Dienst."
Ich: "Das freut mich für dich! :) ... und für mich auch, falls du dann Lust hast vorbei zu kommen :-P"
Er: "Können wir machen. Falls du aber schon andere Pläne gemacht hast, ist es auch kein Problem."
Ich: "Neeeeee! War ja ausgemacht, dass da jetzt erstmal für dich reserviert ist und du dich heute meldest :)"
Er: *daumenhoch* hiermit erledigt :D"

Heute kam er gegen halb acht und hat mir gleich erzählt, dass heut nicht so sein Tag sei, er auch nicht so recht wisse, was los ist... Hab gefragt, obs bei der Arbeit blöd war und er meinte "nee, es war jetzt nicht irgendwie stressig oder so, ich weiß auch nicht, gestern und heute bin ich einfach irgendwie komisch drauf." Weil hier grade einiges rumgeht hab ich dann noch gesagt "nicht, dass du jetzt noch krank wirst...", worauf hin er mit den Schultern zuckte und bedröppelt aus der Wäsche geguckt hat.

Ich war grade noch am Essen als er kam und als ich fertig war, haben wir nen Film geguckt. Lagen dabei zusammen aufm Sofa eingemummelt unter einer Decke wie sonst auch, ich hab mich immer wieder an ihn gekuschelt und zwischendurch hat er sogar seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt, was mich gefreut hat, weil er sonst eigentlich von sich aus nicht so der Streichel-/Kuscheltyp ist. Wahrscheinlich hätt ich da schon stutzig werden sollen... :?

Der Film war aus, wir haben kurz drüber geredet, ich kuschel mich grad wieder an ihn, er dreht sich zu mir um und sagt "Ich geh dann jetzt" :shock:
BÄM! Das hat gesessen! War wie n Schlag ins Gesicht, mir hat sich alles zusammengezogen... Das kam irgendwie so derart plötzlich, dass mit einem Mal sämtliche Erinnerungen an die Trennung da waren, mit all den negativen Gefühlen und damit eben auch mit einer riesigen Angst.

Ich war kurz so überrumpelt, dass ich erstmal garnix gesagt hab und wir uns für einen kurzen Moment nur angeschaut haben. Er hat dann noch hinterher geschoben "mit mir ist doch heut eh nichts mehr anzufangen." Ich konnt immer noch nix sagen, hab nur die Decke zur Seite und ihm somit quasi "den Weg frei" gemacht.
Dann war nach einer gefühlten Ewigkeit zum Glück wieder die Verbindung zwischen meinem Sprachzentrum und dem Mund da und ich hab ihm gesagt, dass das jetzt irgendwie plötzlich kam und mich deshalb überrumpelt hat und es irgendwie wichtig gewesen wäre zu wissen, dass das jetzt nicht an mir lag. Mit total souverän war da in dem Moment nix mehr, das hätt er mir auch nicht abgenommen - der hat diese komische Stimmung genauso gespürt wie ich. Er antwortete darauf "aber das hab ich doch damit gemeint, als ich sagte, dass mit mir heut eh nichts mehr anzufangen ist." ... mhm ... :?

Er saß dann noch aufm Sofa und hat sich seinen Pulli angezogen, sich daraufhin zu mir umgedreht, sagte "sorry" und gab mir einen Kuss. Als er aufstand, meinte er dann, ich solle mich doch jetzt am besten so aufs Sofa fläzen wie die Katze - die lag da aufm Rücken, hat alle Viere von sich gestreckt und dabei die komplette eine Hälfte des Sofas in Anspruch genommen.
Hab entgegnet, dass ich jetzt leider noch an meiner Seminararbeit weiterschreiben muss - fand er genauso blöd wie ich.

Ich bin noch mit in Richtung Tür, als er seine Jacke anhatte, kam er wieder ein paar Schritte auf mich zu, sagte ganz lieb "Gute Nacht" und gab mir wieder nen Kuss. Aufm Weg nach draußen fragte er mich noch, ob ich denn nicht lieber Feierabend für heute machen wolle.

Wie hab ich mich dann gefühlt, als er weg war?
Erstmal hab ich ein paar Tränchen verdrückt und der Gedanke machte sich breit "Scheisse, jetzt fängt das Ganze wieder von vorne an!" ...
Dann hab ich gleich nem Kumpel angerufen, weil ich unbedingt mit jemandem reden musste. Der konnt sich das auch nicht erklären, hat sich auch erst kurz von meiner Hysterie anstecken lassen, meinte aber letztendlich, dass es doch am wahrscheinlichsten sei, dass er tatsächlich nur einen blöden Tag hatte. Schon während diesem Gespräch kam ich mir zwischendurch doof vor, weil ja irgendwie alles darauf hindeutet, DASS diese Situation tatsächlich nichts mit mir zu tun hatte; dass er gehen MUSSTE, um sich in seiner Höhle zu verkrümeln und sich um sich selbst zu kümmern... Ich weiß um diese männliche Eigenschaft und trotzdem... Trotzdem war da dieses beängstigende Bauchgefühl.
Und mit diesem die ätzenden Fragen à la "Hätte ich mich in den letzten Wochen irgendwann anders verhalten sollen?", "Hätte ICH mich einfach über Weihnachten melden sollen?", "Vermittel ich bei ihm den Eindruck, als wäre ich nicht mehr unbedingt daran interessiert, dass wir wieder zusammenkommen?"
... zur gleichen Zeit fing es dabei aber auch an in mir zu rebellieren und ich dachte mir "Alles Blödsinn!" ... "Ich kann nicht immer alles retten, bin nicht für alles alleine verantwortlich" ... "Ich kann es eh nicht aufhalten, wenn er sich jetzt wieder von mir distanziert" ... und ... "Verdammt nochmal! Ich kann auch ohne ihn!!"

Mittlerweile bin ich wieder um einiges ruhiger, aber trotzdem geschockt, dass ich kurz so dermaßen neben der Spur war. Es hat mir gezeigt, dass ich gefühlstechnisch doch schon wieder sehr nahe an ihm dran bin. Ich weiß grade nicht, inwiefern ich das gut finde :?

Dieser Wirbelsturm an Gefühlen hat mich jetzt doch ziemlich platt gemacht..

Ahja... Der tollste Gedankengang zwischendurch war...
Ich hatte ihn vor Weihnachten gefragt, ob er mir helfen könne, mein Bücherregal an der Wand festzuschrauben, wenn er an diesem Abend vorbei kommt (wie schon länger ausgemacht war). Er schrieb dann zurück, ob es nicht auch noch nach den Feiertagen reichen würde und ich antwortete "Passt". Er war aber da wie ausgemacht, nur dass wir eben nix rumgehandwerkt haben. Am 1. Weihnachtsfeiertag kam allerdings die ganze Familie zu mir und da Mama und Oma seit Monaten schon fragen, wann ich dieses Ding endlich mal ordentlich befestige und einräume, wollte ich mir nicht nochmal die Blöße geben... Aber! Frau ist ja selbstständig und weiß sich zu helfen! Hab nen Kumpel gefragt, der hat mir am nächsten Tag kurz geholfen und ich war endlich raus aus der Nummer. Ja und vorhin? Da denk ich mir dann "Er hat das aufm Weg zum Klo auf jeden Fall gesehen - fühlt er sich jetzt in seiner Männlichkeit gekränkt, weil ich ihn übergangen habe und er mir dadurch nicht mehr helfen konnte?" :shock:
Gehts eigentlich noch blöder?!?!?! :roll: :evil: :oops:

Marsi
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Marsi » Do 29. Dez 2016, 09:42

Liebe sole,

blöder geht immer, kann ich aus Erfahrung so sagen :D

Du bist wieder (oder immer noch) total unentspannt und "zerdenkst" wieder alles. Klasse fand ich beispielsweise, dass Du einen Kumpel gebeten hast, das Regal aufzuhängen. Wieso auch nicht. Wenn es der Olle nicht schafft, dann eben jemand anders. Und statt das hängende Regal hinzunehmen, denkst Du darüber nach, ob er sich in seiner "Männlichkeit" verletzt fühlt. Ääähhmm ... na und? Deine Wohnung, Dein Regal, Dein Entschluss wer es aufhängt. Ob er nun deswegen mit eingezogenem Wedel rumrennt oder nicht, spielt für Dich eigentlich keine Rolle.

Du bist was ihn und seine Reaktionen angeht, doch eigentlich auf "Dauer-neben-der-Spur". Das läuft einfach nicht entspannt genug, jedenfalls für Dich. Und wenn ich das manchmal lese, dann frag ich mich wirklich - und ich meine das nicht böse - ob nun ich besser dran bin, weil ich auf keinen Fall meinen Ex zurückbekomme oder Du, der Du zwar auf diesem Weg bist, aber wo dann beide Parteien permanent wie die Katze auf dem heißen Blechdach umeinander laufen. Das geht bei Euch von völlig entspannt in drei Sekunden auf den freien Fall. Ganz ehrlich: Ich wäre wahrscheinlich genau wie Du und deshalb bin ich grade froh, dass ich diese Gratwanderung nicht bewältigen muss.

Komm wieder zu Dir zurück, bleib ruhig, kümmere Dich um Deine Seminararbeiten. Lass ihm ein wenig Leine und genieß es, dass er nach ein paar Schritten wieder zurückkommt. Er ist lieb zu Dir, hat trotz allem seine kleinen Probleme und braucht vielleicht ein paar mehr Freiheiten. Aber alles in allem läuft es doch entspannter als vorher, oder?

Ich wünsch Dir alles Gute für das neue Jahr, ganz ganz ganz viel Liebe und Glück :)
Drück Dich
Marsi

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von angefahrenesreh » Mi 4. Jan 2017, 07:51

Hi Sole,

erstmal frohes neues Jahr. 8-)

Bei Deinem letzten Post dreht sich mir der Magen um. Fühl Dich mal gedrückt :)

Ich weiß genau von welchem Gefühl du sprichst, das hatte ich auch schon in meinem Leben, meist kurz bevor ich verlassen wurde.
Ein Bauchgefühl, welches ich nie mehr haben will, und mir fest vorgenommen habe auch nicht mehr zu haben.
Es ist ein Gemisch von Verlustangst, Unsicherheit, Liebesentzug usw .. ganz mies und man fühlt sich in dem Moment so machtlos.

Das soll nicht heißen dass auch da das Ergebnis Trennung sein wird, aber ich bin der Meinung dass dein Körper Dir aus gutem Grund diese Warnsignale schickt, dein Unterbewusst sein weiß schon ganz genau wann etwas nicht in Ordnung ist.
Höre darauf, wenn du diese Warnsignale bekommst, solltest du etwas ändern, an Dir, Euch was auch immer, da musst du genau in Dich hinein hören und Ehrlich zu Dir sein das wird Dir im Detail keiner sagen können.

wie ist es denn seit dem Treffen gelaufen ?
„Manche Liebesgeschichten sind keine epischen Romane. Manche sind Kurzgeschichten. Aber deswegen sind sie nicht weniger erfüllt mit Liebe.“

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 11. Jan 2017, 18:59

Sole, morgen kriegst Du eine PN, wenn ich dazu komme!

Sonnenblume

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mo 16. Jan 2017, 14:55

Liebe Sonnenblume, ich würde mich über deine Antwort freuen, aber nach wie vor gilt: es eilt nicht nicht! Und ich hab vollstes Verständnis, wenn es nicht reicht.

Bei mir ist momentan viel los - die zweite Januarwoche ist aus einigen privaten Gründen immer eine herausfordernde Zeit.
Aktuell lieg ich krank im Bett und bin noch dabei, mich zu sortieren. Aber liebes Reh, sei gewiss, ich werd euch bald auf den neusten Stand bringen.

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Fr 27. Jan 2017, 22:05

So, ich fasse dann mal zusammen:

Silvester haben wir gemeinsam mit Freunden gefeiert, da war er sehr distanziert. Hab mich aber nicht draus bringen lassen und hatte trotzdem einen schönen Abend.
Am 2. Januar war er dann abends da, hat mir erklärt, dass und warum er sich nicht mehr treffen möchte (seit der woche vor Weihnachten hat es sich für ihn wieder so gezwungen angefühlt, vielleicht ging alles doch irgendwie zu schnell, vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn wir in der zeit wo wir uns nicht getroffen haben, jemand anderen gehabt hätten - damit man auch andere Erfahrungen in die Wiederannäherung mit einbringt). Meinerseits keine Szene, mir war nichtmal nach weinen. Ich kann ihn nicht halten, das weiß ich mittlerweile. Und möchte es auch nicht mit aller Gewalt - er soll ja von sich aus gerne mit mir zusammen sein.
Heute die Nachricht: Er hat eine neue Freundin - sie wohnt weiters weg, er verbringt dieses Wochenende bei ihr.

Ich fasse noch kürzer zusammen:
- vor 6 wochen: "Ich möchte mit dir über meinen 30. Geburtstag in den Urlaub fahren."
- vor 3 wochen: "Ich möchte nicht, dass wir uns weiter treffen."
- jetzt: Neue Freundin, da Fernbeziehung vermutlich heute schon in gemeinsamen Bett mit allem drum und dran.

Eure Meinungen bitte...

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 3. Feb 2017, 11:17

Oh, Sole, das haut mich jetzt auch um!
Aber es kommt vor, dass Männer so vorgehen. Neue Freundin, Fernbeziehung und vor wenigen Wochen säuselte er noch vom gemeinsamen Urlaub. Der ist jetzt auf anderen Pfaden unterwegs, der schwebt wahrscheinlich auf Wolke sieben.

Ich hatte auch eine Beziehung vor x-Jahren, sozusagen ein Exexex. Bereits nach den ersten vier Monaten veränderte sich was. Ich fand zwar keine Begründung dafür, aber ich spürte es und schob es darauf, dass es ja normal sei, dass es etwas kühler wird. Er war damals neu in der Stadt und er war bei einem Kollegen zum Essen eingeladen. Der war verheiratet und zum Essen war rein zufällig auch die noch unverheiratete jüngere Schwester der Frau da. Er erzählte davon, dass es ein netter Abend zu viert gewesen sei und mich beschlich ein unangenehmes Gefühl, was ich weg schob.

Es plätscherte weiter vor sich hin und Weihnachten stand vor der Tür, das wir getrennt verbringen würden. Denn er fuhr zu den Eltern und Geschwistern nach Hause und nach Weihnachten ging es in den Skiurlaub mit Freunden, aber ohne mich, denn ich konnte eh nicht Ski fahren. Er erwähnte das so beiläufig, dass er das geplant habe und ich sagte nichts, fühlte mich aber übergangen und zurückgesetzt. Ich fuhr dann auch mit einem Freund weg - wie Du mir, so ich Dir.
Während des Urlaubs und stundenlanger Wanderungen wurde mir klar, dass es eigentlich nichts werden konnte mit uns und dass sein Verhalten in letzter Zeit so war, dass ich immer weniger eine Rolle spielte.
Tja, dann nach Weihnachten besuchte er mich und ich fiel in seine Arme. Beiderseitige Wiedersehensfreude, endlich spürten wir uns wieder und die Gedanken vom Urlaub waren wie weg geblasen. Ich folgte meinen trügerischen Gefühlen und dachte mir, es wird jetzt weiter gehen, es wird schön werden.

Bereits im Januar merkte ich wieder, dass er anders geworden war. Einmal hatten wir uns verabredet um 19 Uhr, er würde mit dem Auto kommen und dann würden wir noch weggehen. 19 Uhr - er kam nicht. 19.05 Uhr, er kam nicht. 19.10 Uhr, er kam nicht. Allmählich machte ich mir Sorgen, denn draußen war Schnee und Eis. War etwas mit dem Auto, war er ins Rutschen gekommen. Ich rief bei ihm an (Handy gab es damals noch nicht) und er hob nicht ab. So gegen halb acht trudelte er endlich ein und ich wartete wie die Rachegöttin in der Haustür. Ich fragte, warum er so spät kam, was untypisch für ihn war.
Er meinte, ich solle nicht so grantig sein und er habe nur telefoniert und da sei es ein wenig später geworden. Ich - obwohl ich mich hätte ohrfeigen hätte können - fragte noch: Ach, mit wem denn?
Er antwortete: mit meiner Mutter.
Ich wusste sofort dass es gelogen war. Seine Mutter hätte er eher abgewürgt und irgendwie wusste ich es, dass er mit einer Anderen, wahrscheinlich mit der Schwägerin des Kollegen telefoniert hatte.
Ich sagte nichts, schluckte wieder alles brav runter und tat das was ich immer tat: ich versuchte die Beziehung, die schon sehr fragil war, zu retten.

Kurze Zeit später kam ein Wochenende, an dem er ausnahmsweise mal nicht zu Muttern fuhr, sondern hier blieb. Was freute ich mich, ein WE mit ihm! Das wieder nicht gut verlief. Es gab kleine Reibereien und Konflikte wegen Nichtigkeiten. Und wieder hatte ich das Gefühl, dass auch er absichtlich dafür sorgte, dass es nicht harmonisch verlaufen konnte. Ein Handballspiel wollte er anschauen, ich "durfte" sogar mit gehen und hinterher träumte ich von einem Essen zu zweit, während er es vorzog, zusammen mit den Freunden noch unterwegs zu sein. Ich passte mich an - wie immer.
Spät nachts kamen wir heim und wir hatten noch Sex. Und wieder redete ich mir ein: es wird bestimmt alles wieder gut, eine vorübergehende Phase, weiter nichts.

Am nächsten Vormittag nach dem Frühstück sagte er: Ich möchte die Beziehung beenden, wir passen nicht zusammen.
Ich war für eine Sekunde wie vor den Kopf gestossen. Das konnte doch nicht sein! Er schlief noch mit mit, obwohl ihm klar war, dass er sich trennen würde. Ich weinte und weinte und er fuhr mich heim. Ich weinte über Stunden, fühlte mich missbraucht, weggeworfen, verraten und verkauft.

Am Montag ging ich in die Arbeit - wie immer und keiner merkte mir was an. Aber ich weinte bevor ich aus dem Haus ging und ich weinte, wenn ich wieder daheim war. Alles war trist und einsam geworden. Ich nahm deutlich ab, schlief schlecht und mein Selbstwertgefühl, dass immer zu klein war (was ich damals noch nicht erkannt hatte) war auf dem Nullpunkt angelangt. Ich fühlte Schmach und Sehnsucht und wusste, es war umsonst.

An einem Freitag trug ich - ich konnte einfach nicht anders - einen Beutel mit trockenem Brot zu ihm in sein Büro. Sie hatten Hasen daheim auf seinem Bauernhof. Und ich nahm das Brot als Vorwand, ihn sehen zu können, aber er war nicht mehr da. Ich traf die Sekretärin des Fachbereiches, in dem er arbeitete und sagte leichthin, ich wollte nur Brot für die Hasen vorbei bringen. Ach, meinte sie lachend, Werner hat heute frei. Der hat doch eine neue Freundin und mit der ist er zum Skifahren gefahren! Der ist doch mit der Schwägerin vom Matthias liiert, da hat es offenbar kräftig gefunkt!
Ich lachte auch und meinte: Ach so! Na dann!
Wusstest Du das nicht, fragte sie. Nein, das hatte ich nicht gewusst.

Wie ich wieder in mein Büro kam, weiß ich nicht mehr. Mein mieses Gefühl, meine Vorahnungen hatten sich bestätigt. Es hatte damals gefunkt bei dem Abendessen und dann hatte es offenbar angefangen mit Telefonaten, die nicht enden wollten. Und beim Skifahren damals an Weihnachten war sie vermutlich auch schon dabei gewesen. Und nach dem Urlaub war ihm klar geworden, dass er mich nicht mehr wollte. Er schleppte es noch vier Wochen weiter und dann machte er klar Schiff. Von einer Sekunde zur nächsten war ich abgesägt.

Ich brauchte Monate, um wieder auf Kurs zu kommen, mein zutiefst gekränktes Ego wieder aufzurichten und ich konnte ihm das nicht verzeihen. Gottlob sah ich ihn so gut wie nicht mehr. Ich wurde krank - immer wieder für zwei Tage. Magen-Darm-Beschwerden, für die man keinen Befund fand. Die Sache war klar, es ging von meiner verletzten Seele aus. Ich hatte Bauchkrämpfe, weil etwas in mir wütete. Ich kotzte, weil ich etwas rauswürgen musste, wofür ich keine Entlastung fand.
Es wurde besser, als ich mit dem Sport anfing. Ab da waren die Beschwerden weg, denn ich reagierte meine innere Wut, meine Enttäuschung und meine Verletztheit bei Step, Aerobic und Gerätetraining ab. Ich wurde supersportlich, weil ich mich abreagieren musste. Bewegung bei lauter Musik und die Trainerin, die ihre Anweisungen ins Mikro brüllte und ich war nur noch Bewegung. Das half, ich kam wieder auf die Beine.

Zwei Jahre später heiratete er diese Frau. Die Ehe hielt nicht lange, nach wenigen Jahren war er geschieden. Ich fragte mich manchmal, ob er damit für das bezahlt hat, was er mir angetan hatte. Ich weiß es nicht, aber ich glaube, das Leben schafft auf verschlungenen Wegen Ausgleich. Wir können nicht alles bedenkenlos hinschmeißen, anderen Menschen etwas vormachen und sie kurze Zeit später wegwerfen. Das kommt eines Tages zurück, todsicher. Wir bezahlen für alles, auch für unsere schlechten Taten.
Heute ist er mir egal Wenn wir uns begegnen, grüßen wir uns freundlich und sogar lachend. Es ist vorbei, aber es hat lange gedauert bis ich die Schmach überwunden hatte. Er interessiert mich nicht mehr, aber ich wünsche ihm nichts Schlechtes mehr.

Aber es war mir eine Lehre, wie Männer vorgehen können. Leider lernte ich damals nichts daraus, ich wartete nur, bis es nicht mehr weh tat. Aber ich hinterfragte nicht, wie ich vorgegangen war. Ich vermied die Konfrontation mit mir selbst und daher musste ich Jahre später und nach noch einigen Erfahrungen lernen, was bei mir im Argen lag.

Liebe Sole, es tut mir leid, ehrlich, gerade Du hättest das nicht verdient. Aber irgendwie befürchtete ich es, dass es so kommen würde. Er ging zu rücksichtslos vor, zu bedenkenlos und Du warst wie ich und wolltest alles richtig machen und retten, was verloren war.
Deine Mühen wurden nicht belohnt, so scheint es.

Du wirst damit fertig werden, eines Tages und es wird Dir wieder gut gehen, auch eines Tages. Und dann geht es ihm vielleicht schlecht oder die neue Beziehung gedeiht t nicht so recht bei ihm. Denn möglicherweise hat er Schuldgefühle, die er beiseite schiebt, die im Inneren aber doch wüten und ihm dann wieder was kaputt machen. Eine neue Beziehung auf dem Unglück eines anderen aufzubauen, tut nicht gut, aber das weiß er nicht und er will es nicht wissen.

Sonnenblume

schiffchen92
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von schiffchen92 » Fr 3. Feb 2017, 12:28

Liebe Sole,
I ich habe mich zwar selten/ bei geäußert, habe deine Geschichte aber mit verfolgt - und es tut mir wirklich leid, dass es so ausgegangen ist...
Nicht umsonst kommen viele Studien zu dem Schluss, dass Männer sich erst abnabeln , wenn bereits etwas neues in Sicht ist.
Sonnenblume hat hier eine, wie ich finde, sehr berührende Geschichte von sich geschrieben, die dir vielleicht eine Perspektive geben kann.
Du kannst dir meiner Meinung nach aber nichts vorwerfen, du hast dein Bestes getan, es wurde von ihm nicht angenommen.
Ich drücke dich in Gedanken.
1989

Sonnenblume10
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 3. Feb 2017, 14:33

schiffchen92 hat geschrieben:
Fr 3. Feb 2017, 12:28
ass Männer sich erst abnabeln , wenn bereits etwas neues in Sicht ist.
Das ist wirklich so! Vorher gibt es doch keinen Grund, die Partnerin zu verlassen, denn er profitiert ja auch davon. Er hat Fürsorge, ein Weibchen, das sich um ihn kümmert, ein warmes Bettchen, Jemanden, der ihm die Socken wäscht.
Und wenn dann der Alltag richtig eingekehrt ist, die Partnerin an Reiz verloren hat, kommt man schnell mal auf Abwege, wenn sich was Neues bietet.
Dann bleibt man öfters weg, plant komische Unternehmungen wie Skifahren, auch wenn man nicht Ski fährt und ist "daheim" etwas knatschig und abwesend.
Sole, da hat sich schon was angedeutet, aber man erkennt es nicht, vor allem weil man es auch nicht erkennen will, schon aus Selbstschutz. Aber da war was im Busch und die Neue hat ihn jetzt ganz auf ihre Seite gezogen.
Dann muss er sich entscheiden und das Neue lockt stärker als das Alte.
Wir haben viele Fälle hier in der Arbeit: der Mann geht dann, wenn das nächste Nest bereit steht, vorher nicht, denn keiner zieht freiwillig in ein Junggesellenappartment.

Ich habe mich oft gefragt, warum die so vorgehen und dann auch schon mal die Partnerin hintergehen und damit verraten und dennoch zu feige sind, Konsequenzen zu ziehen. Stattdessen wird hingehalten, so getan, als hätte man Stress in der Arbeit und denkt in Wirklichkeit an was Anderes ...

Ich halte von Männern wesentlich weniger als früher und eine Portion Vorsicht und Abstand ist durchaus angeraten. Es gibt auch Goldstücke, aber die sind eher selten.

Sole, es wird vergehen, aber ich glaube, dass Du zutiefst verletzt bist.

Sonnenbluem

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