So dann melde ich mich mal zurück.
Also wo beginne ich am besten:
Vincent hat geschrieben:wo ich ihr zeige das ich die Trennung akzeptiere
Finde ich generell gut. Aber...
Akzeptierst du die Trennung wirklich??
Wenn ja: Mit welchem Teil? Herz oder Verstand? Das sind nämlich zwei wesentliche Unterschiede.
Wenn nein: Ist’s nicht abnormal ich hatte ebenfalls seeeeeehr lange bis es mal soweit war.
Ich bin jetzt aber mal so frei und behaupte dass die Trennung nur bei deinem Verstand angekommen ist. Und jetzt wird`s haarig...
So ist es fast unmöglich dich frei von den Verlustängsten, der Enttäuschung, der Verzweiflung, der Einsamkeit und den restlichen negativen Gefühlen zu machen. Daher lebt in deinem Herz die Hoffnung weiter, dass da noch nicht das endgültige Ende in Sicht ist. Der gemeine Nebeneffekt an der Sache ist, dass du empfänglich für einige "warmhalte Taktiken" wirst und bist. Erschwerend kommt hinzu dass dein Herz die Kontrolle über deinen Verstand nimmt. Äussert sich in Dingen wie z.B nicht wahrhaben wollen, dass sie mit dir Spielt. Du beginnst es mit Stupiden Gehirngespinsten zu rechtfertigen. Ist nicht selten das man denkt: " Ach, was labern die alle. Meine Ex-Freundin würde so etwas nie tun. Ich kennen sie doch besser als jeder andere..."
Und genau da mein Freund fällt man mit der Fresse volle Kanne auf den Asphalt...
Okay, das ich das bei Ihr das mit Party-machen in den Vordergrund gestellt habe war vielleicht ein wenig übertrieben, aber es hat mich bei deiner Antwort etwas stutzig gemacht...
Vincent hat geschrieben:Unsere Beziehung hat in den Monaten vor der Trennung teilweise schon seltsame Züge angenommen, jeder hat so ein bisschen sein Ding gemacht und wir lebten einfach so nebeneinander her. Der Fehler war, dass wir das zwar schon erkannt, sie etwas eher als ich, aber dennoch nie drüber gesprochen haben und versucht aktiv etwas zu ändern. Das sie da irgendwann mal Zweifel bekommt kann ich schon verstehen.
Vincent hat geschrieben:Und nein, ich denke sie hatte noch keine Zeit sich wirklich klar darüber zu werden, was es bedeutet, mich nicht mehr in ihrem Leben zu haben
Genau in dieser Zeit hatte sie die Möglichkeit darüber nachzudenken!!
Ich sehe das so: Ihr habt euch auseinander gelebt.
1. Du hast nichts unternommen weil du dich in der falschen Sicherheit gewogen hast, dass sich die wogen wieder glätten.
2. Du warst dir deiner Gefühle was sie betrifft sicher.
3. Sie hingegen war sich der Gefühle gegenüber dir nicht mehr sicher.
4. Sie wollte nichts dagegen unternehmen.
Und so kam eins zum anderen...
Es ist vielleicht nur eine Theorie. Ich denke aber, dass diese ziemlich nahe an der Wahrheit ist. Ich bin mir auch ziemlich sicher das sie nach dingen gesucht hat, die Ihr an eurer Beziehung nicht oder nichtmehr gepasst haben. Schlussendlich musste sie es sich selbst auch auf irgendeine Art und Weise Rechtfertigen.
Meine Theorie wird noch mit einem der Gründe den sie genannt hat untermauert. Nämlich dem, sie habe das Gefühl etwas verpasst zu haben...
Wie auch dieser Teil mit der Arbeit, dass es ihr im Moment über den Kopf wächst.
Die Tatsächlichen Gründe und vor allem die Gründe die schlussendlich zu der Trennung geführt haben, wird sie dir nicht gesagt haben. Ich nehme auch ziemlich stark an, dass sie diese selbst kaum kennt und sich auch nicht damit auseinandergesetzt hat, oder nicht wollte.
Ich kenne das von mir selbst, dass man auf einmal den Boden unter den Füssen verliert, den Horizont nicht mehr sieht, meinen etwas verpasst zu haben (was mehr als nur Schwachsinn ist) wenn einem die Arbeit Zuviel wird (bin ebenfalls selbstständig, also weis ich verdammt genau von was ich spreche)
Doch all diese Dinge, sind kein Grund um eine Trennung zu rechtfertigen. Genau dann muss es eigentlich heissen, mit dem Partner zusammen zu stehen und nach Lösungen zu suchen.
Und nicht gleich bei der erstbesten Möglichkeit die Flinte ins Korn zu werfen. Vorallem nicht nach 12 Jahren!!!
Vincent hat geschrieben:Ja, eine Trennung ist eine Trennung. Aber nicht jede ist gleich und es muss auch nicht immer das endgültige Aus bedeuten. Manchmal brauchen Menschen eben eine Auszeit um sich selber zu finden wenn mal nicht alles so Rund läuft im Leben.
Gebe ich dir zu 50% recht. Trennung ist nicht gleich Trennung und es ist nicht bei allen gleich, zumindest die Gründe der Trennung. Doch eines deckt sich zu 99% aller fälle und das ist das Verhalten der Partner die einem verlassen haben.
Nein bestimmt ist es nicht immer das endgültige aus! Aber: Für dich ist es besser wenn DU es als endgültiges AUS siehst!
Die Hoffnungen, die du dir machst wenn du es anders siehst, werden dein Genick brechen. Glaub mir mein Freund das ist nicht nur eine Theorie, dass ist Tatsache.
Ich behaupte in keiner Weise, dass du gleich bist wie ich, aber: Ich habe es mit den Hoffnungen soweit getrieben als mein Exfreundin mich verlassen hat, dass ich nur knapp einem Klinikaufenthalt entgangen bin.
Vincent hat geschrieben:Ja, ich habe noch Hoffnung, Carpe_diem. Es gibt nicht immer nur schwarz oder weiß.
Das ist genau dass was mir sorgen bereitet...
Schau, es ist doch so, es geht nicht darum wie kriege ich mit allen mitteln meine Ex zurück das es mir besser geht.
Es geht einzig und allein darum: Was kann ich tun, sollte der schlimmste Fall eintreten und sie nicht zurück kommt, um aus eigenen Stücken Glücklich zu sein!
Ich spekuliere mal...
Du willst aus diesen Gründen die Hoffnungen nicht aufgeben:
- Wenn du es tust, hast du Angst dass du aus sämtlichen Schienen fällst.
- Es hält dich am "Leben" (ist übrigens Quatsch der übelsten Sorte)
- Du denkst, dass DU dann versagt hast.
- Es ist dann wirklich zu 100%, ohne jeden Zweifel, mit absoluter Garantie AUS. (Ist es schon jetzt, was aber "vielleicht" nur ein Momentaner Zustand ist)
- Du müsstest dir selbst sagen, dass du aufgegeben hast.
Ich möchte mal meinen Zugführer zitieren:
"Ein guter Soldat, ist nicht nur bereit unter den widrigsten umständen zu kämpfen um die Ziele zu erreichen, sondern ist auch bereit, einen Taktischen Rückzug anzutreten um sich neu zu formieren. Um dann ein weiteres mal mit voller Wucht zuzuschlagen und das vermeintliche Ende für seine Gunst zu entscheiden. Ein Guter Soldat weiss, wenn es keinen Sinn mehr macht und ein Toter Soldat nützt schlussendlich niemandem noch irgendetwas."
Was in deiner Situation heissen soll: Sehe das ganze nicht als Ende wenn du dich von den Hoffnungen verabschiedest. Sieh es als Taktischen Rückzug!
Du gewinnst mehr, wenn du dich damit beschäftigst, wie es sein wird wenn sie nicht mehr da ist. Weder wenn du jeden Gedanken in eine Hoffnung steckst, die wahrscheinlich nie eintreffen wird!!
Der nette Nebeneffekt ist: Du bist wieder offen für Positive Überraschungen, mit denen du nicht gerechnet hättest.
Der Teil mit dem schwarz und weiss...
Naja es gibt schon ziemlich viele Graubereiche dazwischen. Es ist jedoch so, dass du besser beraten wärst im MOMENT nur schwarz und weiss zu sehen. Für die Graubereiche zu analysieren hast du noch dein ganzes Leben. (Hoffe ich eigentlich nicht, dass du dein ganzes Leben einer gescheiterten Beziehung widmest...)
Du denkst vielleicht (und ich wette das du es tust...

) du hast leicht reden, du kannst meine Gefühle nicht fühlen.
Ich sage dir doch!!!
Als meine Freundin mit mir Schluss gemacht hat, weil sie mich betrogen hat und nicht mehr wusste wo ihr der Kopf steht, sie sämtliche Ziele aus den Augen verloren hat und und und...
Fühlte ich mich auch leer, verraten, verkauft, hintergangen und einsam. Ich lebte, ja.... Und Trotzdem war ich tot...
Für mich hatte die Welt Ihren einstigen Glanz verloren. Ich wusste nicht mehr wie ich klar kommen sollte, ohne sie... Ich war dem Tod wirklich näher als dem Leben. Lange konnte ich auch nicht weinen... Ich war wie gelähmt. Ich Funktionierte nur noch. Lachen war zu einer netten Geste geworden aber hatte seinen eigentlich Sinn verloren. Mich interessierte nichts mehr. Alles war mir gleichgültig. Die Verzweiflung wurde nur noch durch den Schmerz der Erinnerungen getoppt. Die offenen Fragen quälten mich so sehr, dass ich Bauch-krämpfe bekam. Mein Herz fühlte sich wie ein Stück Blei an und ich konnte spüren wie es in 1000 Stücke zerfiel. Eine Sekunde war wie eine Minute, Eine Minute war wie eine Stunde und ein Tag fühlte sich wie einen Monat an. Zeit hatte keine Relevanz mehr, ich teilte den Tag in "gute" und in schlechte Momente ein. Schlafen war Mangelware geworden.
Meine Familie und einige meiner Freunde begannen sich langsam von mir abzuwenden. Nicht weil sie schlechte Freunde waren oder ich eine Verkorkste Familie habe, nein...
Ich fing an zu trinken. Es war eine Flucht von den schmerzen die schon lange meinen Körper befallen hatten. Ich war echt am Ende.
Anscheinend war alles noch nicht genug und meine posttraumatische Belastungsstörung meldete sich zurück.
Nacht für Nacht, sass ich vor meinem Bett und betete Gott an, dass er doch Kommen möge und mir die Hand reicht. Ich betete zu den Engeln, dass sie kommen und mich holen, ich betete zu Feen, dass sie kommen und mir nur einen Wunsch erfüllen und mir endlich meine Schmerzen nehmen.
Weder Gott noch Engel noch Feen kamen...
Das hier ist nicht Disneyworld, wo Wunder geschehen und ich bin nicht Mickey Mouse.
Das hier ist nicht Las Vegas, wo jeder ein Gewinner ist und ich bin nicht Ben Campbell, der beste Kartenzähler aus dem Film 21... Ich hatte meine beste Karte verspielt...
Das hier ist nicht Monaco, wo man alles haben kann, es ist Bagdad und heisst Krieg und ich bin nicht der Soldat James Ryan.
Das hier ist nicht der Film Dirty Dancing und es gibt ein Happy End und ich bin nicht Patrick Swayze.
Das allerschlimmste war jedoch, dass meine Ex Freundin immer und immer wieder ankam. Sie suchte den Kontakt und schürte meine Hoffnungen. Sie liess mich 5 Schritte an sich ran und ging sogleich au wieder 10 zurück. Mit Sprüchen wie:
-Du bist für mich etwas ganz spezielles.
-Man kann nie sagen wo es hinführt mit uns.
-Ich habe immer noch ein Kribbeln im Bauch, wenn ich bei dir bin.
-Ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit.
-Ich wünschte du wärst jetzt bei mir.
-Ich habe mich noch nie so einsam gefühlt ohne dich.
Erreichte sie ihr Ziel und konnte mich bei Laune halten. Ich Idiot glaubte ihr jedes Wort.
Sätze wie:
-Ich kann momentan einfach keine Beziehung führen weil ich mir nicht 100% sicher bin.
-Ich habe da jemanden kennengelernt.
-In ein paar Monaten gehe ich wieder ins Ausland um zu arbeiten. (der Grund für unsere Trennung, lange Geschichte, erzähl ich dir ein andermal.)
Ignorierte ich gekonnt, Hoffte und glaubte das sich das Blatt noch wendet.
Diese schei.... Hoffnungen haben mich jetzt ohne schei... fast umgebracht. Die und meine Ignoranz und meine Naivität...
Eines Tages ging ich zu einem Freund, ich habe ihn in meiner Zeit in der Armee kennengelernt. Wir haben zusammen zwei Auslandeinsätze hinter uns und sind ein verschworenes Team. Er ist für mich was einem Bruder am nahsten kommt. Er kannte die ganze Geschichte und wusste wie es mir ging. An diesem Abend sollte er meinem Leben eine zweite Chance geben und den Weg aus dieser Hölle hinaus ebnen. Ich erzählte ihm was alles passiert ist diese Woche. Auf einmal unterbrach er mich und sagte:
"Jetzt halt mal die Fresse. Was ist los mit dir? Weist du noch als wir zusammen im Auslandeinsatz waren, Tierischen schiss hatten? Wir konnten uns, war die Situation noch so beschissen, immer aufeinander verlassen. Heute würde ich nicht mal mehr mit dir in eine Paintballanlage gehen. Du bist nur noch ein Schatten deiner Probleme"
Naja was soll ich sagen... Er hatte recht. Ich habe mich so sehr in meinen Hoffnungen und Ängsten verloren, dass ich einfach vergessen habe wer ich bin. Was ich möchte und was ich mir bieten lasse und was nicht. Ich habe IHRE Probleme zu meinen gemacht und jeden Gedanken in eine "Zurückeroberungstaktik" verschwendet. Ich war ein Diener ihrer Spiele.
Am nächsten morgen stand ich auf und sagte mir: nein... nein, nein und nochmals nein. Ab heute ist Schluss mit hinterher rennen, mit Versprechen glauben die nie eintreffen werden und mit den Hoffnungen.
Ich sortierte mein Leben neu. Trieb sehr viel Sport, würde ich dir auch empfehlen. Ging ins Kino, verabredete mich mit Freunden suchte mir ein Gym für Muay-Thai, belegte Kochkurse und und und.
Natürlich war in der Theorie alles viel einfacher. Ich habe auch Rückschläge erlitten und weinte teilweise weil mir der Verlust über unsere Beziehung zu schaffen machte. Der härteste aber zugleich beste Schritt war, als ich sämtliche Hoffnungen über Bord warf. Ich sah ein, dass es nichts bringt mir eine Realität auszumalen die so nicht existieren wird.
Ich meldete nicht mehr bei ihr und reagierte nicht mehr auf ihre Anrufe. Ich konnte mir Tag täglich Erfolge verbuchen und schrieb diese auf. So quasi mein Motivationsbuch. Ich hörte auf zu Trinken und stürzte mich in Arbeit und vergnügen. Am Anfang war noch alles komisch und fremd. Mit der Zeit jedoch gewann so einiges wieder an Bedeutung und das Leben machte wieder Spass. Ich sprach Frauen an und flirtete, hielt sie aber doch auf Distanz. Ich war einfach noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Es ging auch nicht darum jemanden kennen zu lernen. Es war eher sagen wir mal, eine Egoaufbauspritze.
Nicht das du mich jetzt falsch verstehst, ich habe mit keiner Spielchen gespielt. Ich legte meine Karten stets offen. Ich finde es Moralisch verwerflich mit anderen Gefühlen zu spielen.
Ja das zu "meiner" geschichte...
Vincent hat geschrieben:vielleicht sind wir damals viel zu früh zusammen gekommen und weggegangen
Vincent mein Freund was soll ich da noch antworten???
Diesen Scheiss hat meine Ex auch erzählt. Von mir aus kannst du ihr das abnehmen, ist aber nur eine weitere Rechtfertigung die sie für sich selbst braucht.
Vincent hat geschrieben:Manchmal glaube ich sie braucht keine Auszeit oder ne Trennung sondern einfach einen guten Psychiater
Wennn ich wüsste wo du wohnst würde ich dir für diesen Spruch einen Ausgeben!!!
Vincent hat geschrieben:Ich hoffe ja immer noch, das es auch bei ihr einfach nur so eine Phase ist.
Vincent... Wenn ich könnte würde ich vor dir auf die Kniee fallen und dich mit gefalteten Händen darum bitten, dass du es lassen sollst...
Diese Phase kann schonmal so gut ein Jahr gehen... Ich habs erlebt und brauch es einfach nie mehr.
Sarita hat geschrieben:Treff dich mit guten Freunden – du wirst verwundert sein, wie viele liebe Menschen in der für dich so schwierigen Lebensphase da sein werden. Und irgendwann wirst du mit Sicherheit wieder ein „Hallo“ von ihr hören. Ich bin mir relativ sicher, auch wenn ich euch beide nicht persönlich kenne.
Daumen Hoch!!! Bin ich der gleichen Meinung. Inkl mit dem "Hallo"
Aber wie gesagt versuche es ohne zu hoffen...
Hoffe dir vielleicht ein paar denkanstösse gegeben zu haben...
Alles Liebe carpe_diem