@ sarita
Sarita hat geschrieben:Vielen Dank für deine Worte – you made my day!

Das kann ich so nur zurückgeben!!!
Sarita hat geschrieben:Aber, nur damit das klar ist: ich bin auch nur eine Hobbypsychologin. Ich kann weder Patentrezepte, Leitfäden oder sonstiges geben
Das ist mir absolut bewusst. Ich habe mir einfach gedacht, dass wenn wir schon so eine Chance habe die andere Seite zu hören ohne das wir direkt betroffen sind, können wir die Puzzelteile besser zusammenfügen. Ich zumindest hatte meine "aha-Effekte" danke für deinen ausführlichen Text!!!
Sarita hat geschrieben:Bezugnehmend auf die Arbeitswelt ist es doch so, dass wir immer auf der Suche nach dem perfekten Job im perfekten Unternehmen im perfekten Land sind
Genau über dieses Thema hatte ich mit meiner Ex vor 4 Tagen gesprochen. Sie hat auch so was rausgeahuen:"Ich habe bis jetzt noch nie ein Unternehmen Gefunden wo ALLES gepasst hat."
Sarita hat geschrieben:Ich würde sogar behaupten, dass ich wieder verliebt bin – und das nach 12,5 Jahren. Das kann doch kein Fehler sein – oder?
Mein Sternchen, auch wenn ich dich nicht kenne mag ich dir das von Herzen gönnen. Ebenfalls deinem Freund der bestimmt überglücklich ist dich wieder an seiner Seite zu haben.
Sicherlich ist ein "Neuanfang" immer mit gewissen Steinen im Weg verbunden. Ich denke aber eines der wenigen Dinge auf dieser Erde, die es Wert sind dafür zu Kämpfen und "Opfer" zu bringen, ist die Liebe. Für euch beide war die Trennung bestimmt eine harte Schule. Wenn ich aber den Ausgang lese, so denke ich, war es das alles mehr als Wert. Solche Geschichten machen Mut, wenn man es Differenziert sieht und nicht falsche Erwartungen an seine Situation setzt.
Sarita hat geschrieben:Nein, das war kein Macht-Ding. Vielmehr geht / ging es darum, dass immer nach Autonomie strebe. Ich liebe meine Selbständigkeit, meine Unabhängigkeit, mein eigenes Geld zu verdienen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Ich lasse mir nicht sagen, in welche Richtung ich laufen soll. Ich habe eine starke und ausgeprägte Persönlichkeit, den Hang zum Perfektionismus, bin sehr diszipliniert und vor allem selbstkritisch. Und all diese Eigenschaften, welche mich beschreiben und welche ich zu meinen Stärken zähle, dass sind gleichzeitig auch meine Schwächen. Ich kann mir selbst sehr schwer eingestehen, dass auch ich Schwächen habe. Ich kann nur sehr schwer Hilfe annehmen – danach fragen tue ich generell nicht.
Als ich das gelesen habe lief es mir (sorry manchmal geht’s halt nur vulgär) Arschkalt den Rücken runter...
Du beschreibst verdammt genau den Charakterzug von meiner Ex-Freundin und nicht zuletzt von mir. Das hat mich in der Zeit in der ich mit ihr zusammen war, stets in eine gute Position gebracht. Ich konnte verstehen warum sie was tut und das ganze war berechenbar. Ich habe in dieser Zeit erkannt, dass es aber ohne Schwäche, nicht geht. Lustiger weise SIE auch. Wir haben über bestimmte Dinge geredet und einander gesagt, dass wir ihn brauchen. Logisch gab es da wieder andere Sachen die wir nie besprochen haben. Beispielsweise sie über ihren Vater und ich über die Zeit meiner Auslandeinsätze mit der Armee. Das alles hat sich aber mit ihrem Auslandaufenthalt geändert. Sie machte total dicht und ich konnte sie nicht mehr erreichen. Ich fühlte mich einfach hilflos und das in einer Form die ich vorher von mir noch nie kannte. Ich machte genau dieselben "Fehler" wie Vincent sie so schön beschreibt. Oder wie du sagen würdest, ich habe enormen Druck auf sie ausgeübt.
Sarita hat geschrieben:War einer der Gründe warum das Fass übergelaufen ist der, dass du auch Angst bekommen hast, dass er dich verlassen könnte und du dann in eine noch grössere leere fällst? So nach dem Motto: Ich verletze liebe zuerst ihn bevor er mich verletzt? Wie bist du an diesen Punkt gekommen? Ereignis? Oder einfach als du darüber nachgedacht hast?
Das war nur so eine Art Testfrage. Ich habe ihr nämlich mal die gleiche Frage gestellt.
Sarita hat geschrieben:Nein, auch hier liegst du falsch. Ich war / bin mir seiner bedingungslosen Liebe zu mir immer sicher gewesen.
Genau das hat sie mir auch so beantwortet.
Ich möchte das jetzt nicht zitieren, hoffe aber, dass du weist auf was ich anspiele. Mein herzlichstes Beileid!!
Sarita hat geschrieben:und gleichzeitig auf der Flucht in meinem eigenem Leben.
Und genau da kommt jetzt der tote Punkt in meiner Geschichte.
Mit zarten 19 Jahren habe ich mich so Gefühlt wie du es jetzt beschreibst. Mit all diesen Dingen. Ich habe meine Beziehung fast in den Wind geschossen. Ich trat in die Armee ein und meldete mich freiwillig für Auslandeinsätze. Als es soweit war und ich ging war noch alles in Ordnung. Die Zeit in einem Krisengebiet verändert einem bei der Wurzel des Charakters. Einfache Lebensinhalte werden hinterfragt und verlieren an Bedeutung. Gut und böse, recht und unrecht, richtig und falsch. Wenn du dort bist, fern ab der Heimat, fern ab einer gewohnten Umgebung einem mehr oder weniger Behütetem sein, willst du nur noch weg. Wieder heim in diese Idylle. Wenn du aber wieder zurück bist, willst du wieder dort hin wo dir alles genommen wurde. Was ich auch tat. Als ich aber endgültig zurück kam, war nichts mehr so wie es sein sollte. Ich verlor jeden Bezug zu meinem Umfeld. Ich begab mich in Behandlung und alles wurde "irgendwann" Schritt für Schritt besser. Bin heute noch in Behandlung.
Mittlerweile war ich dann 21 Jahre alt. Die Beziehung, die ich damals hatte und erwähnte ist aber an dieser Zeit zerbrochen.
Ich weis wie es sich anfühlt, wenn man den Horizont verliert. Aber: Ich wusste stets wo meine Gefühle stehen. Ich weiss, du sollst gleiches, nicht mit gleichem vergleichen.
Aber: Wie es sich anfühlt wenn einem den Boden unter den Füssen fehlt ist nun mal immer gleich...
Genau aus diesem Grund, hatte ich mühe damit zu verstehen, wenn ich meine Ex fragte: "Liebst du mich?" und sie meinte: “ich weiss es nicht"
Heute ist es zum Glück so das ich mir diese Frage
A. Nicht mehr stelle.
B. Sie nicht vor 3 Wochen gekommen wäre, wenn da wirklich absolut und 100% nichts mehr wäre.
Denn, eines weiss sie ganz genau, die Freundschaftsschiene kann sie bei mir vergessen. Das hatte sie mir aber auch gesagt, dass sie das weis. Ich habe sie nicht mal aufgefordert das zusagen.
Sarita hat geschrieben:Meine Mutter hat mir die Augen geöffnet. Zu dieser Zeit war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Ich habe gelitten wie ein Hund, nicht mehr gegessen, mich versteckt und täglich ein Bad in meinem Selbstmitleid genommen. Sie war diejenige die mir sagte, dass ich endlich aufhören solle, so streng, selbstkritisch und hart mit mir selbst zu sein. Aufhören einer perfekten Rolle entsprechen zu wollen und endlich menschlich sein. Und sie sagte auch, dass ich ihn und uns nur zurückbekommen würde, wenn ich endlich anfangen würde, ihn an meinem Leben, meinen Gefühlen und Gedanken teilhaben zu lassen.
Ich spekuliere mal. Meine Ex ist langsam auf diesem Weg.
Als sie vor 3 Wochen wieder aus heiterem Himmel zu mir kam, sagte sie mir gleich zu beginn, dass sie wieder für 6 Monate ins Ausland geht um zu arbeiten.
Vor wenigen Tagen sagte sie mir, dass sie nicht wisse ob das richtig sei. Das ihr einfach immer noch den Boden unter den Füssen fehlt und sie auch sicher vor sich selber fliehen würde.
Ich dachte lange über das nach, was sie gesagt hat.
Ich habe ihr dann (eigentlich mehr GEGEN meinen eigenen Willen) eine SMS mit folgendem Inhalt geschrieben:
Ich möchte dir noch etwas sagen. Ich erwarte keine Antwort, ich möchte es einfach nur loswerden:
Ich habe dich nicht vergessen, wir sind nicht mehr zusammen und doch hast du noch einen Platz
in meinem Herzen. Ich vermisse die Zeit in der wir zusammen waren. Ich habe keine Lust es zu
Leugnen oder mit einer Taktik zu verschleiern. Mir gab diese Beziehung einen Halt im Leben
und auch wenn’s manchmal hart war, war es perfekt wie es war.
Es wäre schön, wenn sich unsere Wege nach deinem Auslandaufenthalt wieder auf
die selbe Weise kreuzen würden und wir uns gegenseitig den Boden unter den Füssen geben könnten.
Ob es so sein wird, steht in den Sternen, ich für meinen Teil würde es mir wünschen. Bis dahin
werde ich die Zeit, die noch verbleibt mit dir geniessen. Ich wünsche dir einen stressfreien Abend
Auf diese SMS hat sie mich angerufen und gefragt ob wir uns nicht treffen können. Wir haben uns am See bei uns in der Nähe getroffen. Als ich aus dem Auto ausstieg ist sie mir um den Hals gefallen und hat mich geküsst. Wir sassen einige Zeit auf der Bank und redeten über Gott und die Welt. Mit keinem Wort haben wie aber diese SMS angesprochen.
Als wir gingen nahm sie mich wieder in den Arm und hielt mich ganz fest.
Vielleicht deute ich die Zeichen falsch, denke aber doch das es auf einem "guten" weg ist.
Was ich mir aber ersparen möchte ist, falsche Hoffnungen zu sähen, ich weiss ich werde Enttäuschungen ernten.
Ich werde meinen Weg den ich eingeschlagen habe beibehalten. Ich werde mit dem Schlimmsten rechnen, denn so bin ich für Überraschungen offen.
Denn, davon gibt’s eine Menge...

Ich versuche nicht jede SMS oder jede Geste, Handlung, Tat oder Sätze bis ins kleinste Detail analysieren. Ich werde einfach alles so nehmen wie es kommt.
Sollte der Fall eintreten und wir kommen wieder zusammen, habe ich eine nette Erfolgsgeschichte und werde Vincent,lostin,sarita und mondlicht (dich habe ich nicht vergessen;))
zu unserer Hochzeit einladen.
Wenn aber und da stehen die Chancen höher, alles den Bach runter geht, könnt ihr mir in den Arsch treten und mich wieder ein bisschen daran erinnern wer ich bin.

Falls ich wieder in eine Kriese fallen sollte. Ich denke aber, dass ich mich selbst soweit rehabilitiert habe und die nötigen Ressourcen haben sollte, um diesem Fall die Stirn bieten zu können. Ansonsten: Werde ich texten bis die Finger bluten...
Euch allen alles Liebe und viel Kraft!!!!!
carpe_diem