Im Prinzip ist es das ja mit sämtlichen psychischen Erkrankungen. Manchmal denke ich mir, dass sich die Menschheit ganz anders ausrotten wird als das Wissenschaftler prognostizieren: Nicht mit Hungersnot, nicht mit Atomkrieg sondern mit sozialem und psychischen selbstgenerierten Druck. Aber das ist ein anderes ThemaSchon interessant. Es gibt einige Fachleute, die sagen, dass das Störungsbild der "BPS" stetig zunimmt in der Bevölkerung.
Insofern nicht wirklich verwunderlich, dass statistisch gesehen auch mehr Menschen in Kontakt mit diesen Betroffenen kommen.

Ich bin ein Mensch, der das immer so gemacht hat - Verdrängung durch Ersatz. Im Prinzip hat das immer geholfen, ich hab damit aber auch manchmal Menschen verletzt, weil ich sie zu meinem Rebound-Girl gemacht habe, im Prinzip gibt man halt so einfach nur den Schmerz weiter, was ziemlich egoistisch ist, aber man denkt in dem Moment ja nicht drüber nach - es ist die Ablenkung die hilft.Ablenkung...nun ja. Ist immer ein zweischneidiges Schwert. Gibt natürlich Menschen, die durch sowas schneller über solche Enttäuschungen hinweggkommen. Einfach mal das angeknackste Selbstwertgefühl ein bisschen aufmöbeln. Ich persönlich bin da zwar kein Freund von, aber jeder ist nun mal anders. Solange man niemand anderen damit verletzt oder irgendwelche falschen Hoffnungen schürt – warum nicht?
Man sollte halt nur aufpassen, dass man dadurch nicht wieder alles komplett verdrängt.
Natürlich frage ich mich auch, wenn du sagst "Setze dich mit dem Schmerz auseinander, setze dich mit der Enttäuschung auseinander" was das konkret heisst? Sorry dass ich es so genau erfrage, aber du hast eine unglaublich gute Art an dir, Dinge zu erklären, zu analysieren und wiederzugeben, mir hilft das wahnsinnig weiter.
Ich habe keinen Groll gegen sie, keinen Hass, es ist tatsächlich Enttäuschung. Enttäuschung darüber, wie sehr ich mich in ihr ge-täuscht habe und Enttäuschung darüber, wie sehr sie mich mit ihrem Handeln ent-täuscht hat. Wobei man immer sagen muss, ich hätte mich nicht so täuschen lassen, wenn ich mich früher mit dem Thema Borderline auseinandergesetzt hätte. Aber wer weiß ob ich's nicht trotzdem so gemacht hätte, weil ich die Hoffnung hatte "Wir bekommen das hin"Du solltest auch bedenken, dass es von ihrer Seite mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine böse Absicht war, Dich so zu verletzen, sondern nun mal ihrer „Erkrankung“ geschuldet. Ist natürlich keine Entschuldigung für ihr Verhalten, aber zumindest eine plausible Erklärung.
Das ist es, was ich mit aller Kraft auch tun möchte - weitermachen, so schwer das heute am Day 1 auch sein mag. 4 Monate sind nur 4 Monate, aber es sind 4 aufregende Monate mit bis dato einzigartigen Momentaufnahmen gewesen - es lief ja nicht alles beschissen. Diese Momentaufnahmen als "unwiederbringliche Erinnerungen" zu akzeptieren (zumindest mit dieser Person) ist immer erstmal schwierig. Der Mensch scheut Verluste und Veränderungen, das liegt einfach in unserer Natur. Auch dazu würde ich mich freuen über Herangehensweisen, wie ich Erinnerungen nicht als "schmerzerfüllenden und sehnsüchtigen Flashback" erfahre sondern als "sachliche" odr gar "angenehme Erinnerung, die abgeschlossen ist in sich".Ansonsten würde ich Dir raten, Dein Leben einfach weiter zu leben. Wie vorher auch. Das waren jetzt insgesamt 4 Monate. Also noch keine Zeit, die man als riesigen Lebenszeitverlust definieren könnte.Tu alles das, was Dir gut tut, triff Dich mit Freunden und neuen Menschen. Kurz: stürze Dich ins Leben.
Vielen Dank immernoch fürs Lesen und Deine Ansichten, wirklich toll!