DarkTemplar hat geschrieben:Im Nachhinein - wenn ich so drüber nachdenke - treffen vorallem 2 Punkte extrem gut zu. Zum einen die massiven Stimmungsschwankungen (sie konnte wirklich von einem auf den anderen Moment von massivem Glücksgefühl auf totales "in-sich-kehren" umschalgen und war dann nur noch still und schlecht drauf, zum anderen der Punkt mit der intensiven und instabilen Beziehung (sie war anfangs total auf mich fixiert, hat mir gesagt, dass sie mich liebt nach 4 Wochen, massiver Invest und irgendwann dann der komplette Turn, ja, wegen ihrem Ex, aber das passt dann wieder gut zum Punkt Angst allein zu sein).
Ich denke, da gibt’s auch nicht DEN klassischen "Borderliner" (Moment...soll man ja nicht sagen, also DEN Menschen mit BPS).
Da existieren jede Menge Misch- und Unterformen, und bei jedem sind die unterschiedlichen Symptome bzw. Persönlichkeitsmerkmale unterschiedlich stark ausgeprägt. Es muss auch längst nicht alles zutreffen. Oft sind es eben nur gewisse „Tendenzen“, ohne dass das gesamte Spektrum der Merkmale zum Vorschein kommt. Vielleicht hat sie sich auch die erste Zeit etwas „zusammengerissen“, um Dich nicht sofort zu verschrecken, und nun tritt so langsam das gesamte Ausmaß zutage. Man weiß es nicht.
DarkTemplar hat geschrieben:Den Gedanken hatte ich auch schon aber das wird nichts mehr an meiner Entscheidung treffen. Wenn mich ein Mensch zweimal so verletzt hat (einmal die Bumserei mit dem Ex, jetzt die Bumserei mit dem Kumpel ihres Ex-Freundes), dann ist das Ding gelaufen. Ich glaube an 2. Chancen, aber nicht an 3. und so stark die Gefühle sind, die ich für sie habe, ich muss das abbauen und mich selber schützen, es gibt kein Love-Revival.
Ne, halt, um Himmels Willen...so meinte ich das nicht. Natürlich sollte die Sache ein für alle mal für Dich durch sein.
Ein Zurück wäre da auch für mich völlig ausgeschlossen. Ich meinte damit, Du solltest damit rechnen, dass sie Dich nicht „in Ruhe“ lassen wird.
Vielleicht passiert das ja auch gar nicht, aber ich könnte es mir zumindest gut vorstellen.
DarkTemplar hat geschrieben:Du wachst auf, denkst an das Mädel, die Magengrube zieht sich zusammen, dir ist noch garnicht ganz bewusst was da passiert ist und die Gedanken kreisen sich um das Thema. Es erleichterts mir irgendwie, zu wissen, dass sie diese Borderline-Geschichte hat, alles einen Sinn ergibt und die Frau definitiv nichts für mich ist, ich nichts hätte "besser" machen können und ich so ein Leben nicht will aber emotional geht's mir grad einfach nicht gut.
Gut, es waren „nur“ 4 Monate. Und Du scheinst ein ziemlich gefestigter, selbstbewusster Mensch zu sein. Denke, die beiden Faktoren sind für Dich von unschätzbarem Vorteil, wenn es darum geht, die ganze Sache ohne langfristige „Folgeschäden“ hinter Dir zu lassen.
Wenn man sich allerdings mal anschaut, wie die Menschen (also die verlassenen Partner eines BPS-Betroffenen) wirklich leiden, dann wird deutlich, dass das Ganze kein emotionaler „Kindergeburtstag“ (imgrunde ist das Ganze nichts anderes als eine Art emotionaler Missbrauch) gewesen sein kann. Zitat auf einer Seite einer Psychotherapeutin:
Das Ende einer Beziehung zu einer Borderline-Persönlichkeit ist mit einem „normalen“ Beziehungsende nicht zu vergleichen. Es ist ein „Ausnahmezustand der Psyche“. Der Partner empfindet die Trennung und den Verlust wie ein inneres Sterben.
Viele Partner berichten, dass sie solch einen Schmerz zuvor noch nie empfunden haben auch wenn sie wissen dass diese Beziehung Ihnen grundsätzlich nicht gut tut, würden sie in der Trennungsphase alles (auf)geben um den Borderliner zurück zu gewinnen um diesen unerträglichen Schmerz zu lindern.
Vor diesem Hintergrund würde ich es evtl. sogar ratsam finden, wenn Du Dir hier für eine gewisse Zeit fachliche Unterstützung suchst.
Einfach mal, um diese Zusammenhänge zu begreifen. Oft reicht auch das schon aus.
Und, ganz wichtig, Dir auch nochmal deutlich sagen zu lassen, dass Du nichts dafür kannst. Das sagtest Du zwar selbst schon, aber das „schlecht fühlen“ spricht auch ein bisschen dafür, dass es in Dir arbeitet und Du unterbewusst auch Deinen eigenen Anteil an der ganzen Sache suchst.
Ich würde zumindest mal drüber nachdenken, denn in Deinem persönlichen Umfeld wird das Ganze sicher niemand in seiner gesamten Komplexität nachvollziehen können.