Trennung im "Guten" - Mein Weg zu mir zurück!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 12:04

Sonnenblume10 hat geschrieben: Ich habe mich nach der Trennung ein halbes Jahr mit Kontakt rumgequält, weil ich ihn einfach nicht ganz gehen lassen wollte. Meine Lösung, wir sind ab jetzt "Freunde". Hahaha, das war ein Mittel zum Zweck, mit dem ich mir Schmerzen ersparen wollte. Stattdessen bereitete mir das nur noch mehr Schmerzen, denn zum Abschiedsschmerz kamen obendrein Eifersucht auf sein "neues" Leben, Neid und Angst dazu, er könnte schon bald die Nächste haben, was auch stimmte.
Ich war so blöd damals und tat mir immer wieder selbst weh. Lieber Kontakt mit Schmerzen, wenn auch nur aus der Ferne, denn auch wir hatten eine Fernbeziehung anstatt ein klarer Schnitt, war mein Motto damals. Du könntest es besser machen.
Ich glaube aus demselben Grund war ich die ganze Zeit froh, wenn er sich ab und an gemeldet hat. Und wie bei Dir reißt es immer nur wieder die Wunde auf. Deine Sätze lesen sich so, als ob sie von mir sein könnten. Ich frage mich auch immer wie es jetzt in seinem neuen Leben aussieht. Mit wem er es verbringt, was er jetzt so macht. Aber Du hast Recht, wie auch alle anderen die es raten. Kontaktabbruch. Den habe ich jetzt per Mail eingeleitet. Es gibt ab heute kein Zurück mehr und ich muss wohl meinen Kalender "neu" einstellen. Das mit dem Einschlafen hat er nur wegen mir gemacht weil er genau weiß, dass ich abends nicht einschlafen kann und kaum ist er am Telefon, kipp ich nach zwei Minuten ins Traumland. Also von daher gesehen, war es natürlich lieb gemeint. Ich weiß auch, dass er selbst ein wenig hilflos ist, das hat er auch geschrieben. Er weiß mit der Situation nicht umzugehen, aber das ist seit gerade eben nicht mehr mein Problem.

Ich bin gespannt wie es mir die nächsten Tage geht, ehrlich gesagt graut es mir davor.

Liebe Grüße
Marsi

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 12:08

schiffchen92 hat geschrieben:Hallo Marsi,

auch ich kann mich da Knoff nur anschließen.
Wichtig ist , dass du herausfindest, was DIR gut tut. Wenn du das geschafft und verstanden hast, dann ist das in meinen Augen schon die halbe Miete.

Ich glaube ich bin die personifizierte Angst von dir, so lange wie ich hier schon herumkrebse und noch immer keinen gesunden Abstand gefunden habe.
Das liegt zum einen daran, dass sich auch bei mir dieser Ablösungsprozess total lange hingezoge hat. Wir hatten die ersten 2 Monate mind. jede 2. Woche Kontakt und danach kam auf einmal nichts mehr von ihm. Parallel dazu habe ich aufgehört für mich zu sorgen. Nichts mehr getan, was mir gut tut. Diese typischen Sachen wie mit Freunden rausgehen, Tv schauen etc. hat bei mir nicht geklappt - weil es nicht das war, was ich gebraucht habe. Ich hab das nicht verstanden, dieses 'für dich selbst sorgen' und dass das wirklich ALLES sein kann. Auch auf dem Bett sitzen und weinen, oder aber in eine andere Stadt fahren - ganz egal, eben das was DIR gut tut.
Wenn du das also weißt, dann hast du zumindest einen Plan und eine Idee, und ich verspreche dir - das ist gold wert.
Worüber ich mir weniger Sorgen mache, es aber trotzdem erwähne: Mache dir bitte, ganz unabhängig vom Inhalt der Mail, keine Schuldgefühle. Das bringt dich nicht weiter. Also wenn du das Wochenende frei hast und nicht in die Mail schauen willst dann könntest du dir höchsten vorab Gedanken machen, was du dir wirklich als Schuh anziehen möchtest und was getrost bei ihm bleiben kann. Also wo hast du die Knackpunkte gesehen.
Ich habe mir das Leben unendlich erschwert und wünschte ich hätte vorher irgendwas an der Hand gehabt um damit vernünftig umzugehen.

Ich wünsche dir alles Gute dafür.
Fühl dich gedrückt, du machst das alles gut.

Schiffchen

edit: Da war Sonnenblume schneller. Ich denke auch, dass du danach einen Cut benötigst. ich weiß wie schrecklich das ist und ja es wird dauern bis du darüber hinweg bist, alles andere wäre jetzt falscher Optimismus. Aber Sonnenblume & simple things sagen immer so schön: Du entscheidest wie du dadurch gehst.
Ich bin aber der Meinung, dass du die Maill trotzdem lesen solltest. Wann das ist, kannst du ja immer noch entscheiden.
Liebes Schiffchen,
ja, mittlerweile ist mir sehr sehr klar, dass ich den Kontaktabbruch auch schon viel früher hätte einleiten müssen. Komischerweise ist es mir total leicht gefallen seine Sachen aus meinem Umfeld verschwinden zu lassen und wegzuwerfen. ich weiß auch, dass die Sachen die ich mache wie Fernseh schauen, Bücher lesen, Essen gehen usw. tun muss, weil sie mir gut tun. Aber irgendwie weiß das nur der Kopf, das Herz und meine Gefühle sagen mir leider noch nicht, dass es mir auch tatsächlich gut tut, weil egal was ich tue, er und unsere Beziehung immer noch in meinen Gedanken herumschwirren. Bei allem was ich tue gehen meine Gedanken immer mit auf Reisen. Und trotzdem versuche ich mich da durchzuquälen in der Hoffnung, dass der Tag kommt, wie bei einigen anderen auch, an dem es leichter wird.

Heute jedenfalls nach der Mail wird es sicher nichts mehr damit. Im Moment möchte ich einfach nur wie ein Trauerkloß zusammensacken und heulen bis der Teppich weich wird :)

Ich drück Dich
Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 14:29

schiffchen92 hat geschrieben:Marsi,
das tut mir sehr leid.
Ich bin mir aber gerade unsicher: Hat er die Mail abgeschickt, oder nun doch nicht?

Es klingt vielleicht gerade komisch, aber: So wie du hier schreibst klingst du nach einer starken und tollen Persönlichkeit. Und die bleibst du auch weiterhin - auch ohne ihn. Versprochen. Und gerade deshalb habe ich ein insgesamt gutes Gefühl bei dir :)
Du packst das. Und >DU< bleibst trotzdem >DU<. Und das ist sehr gut so!
Ja, er hat sie abgeschickt und ich hab sie gelesen. Deswegen hat es mich ja wieder so runtergezogen. Ich hab ihn dann angerufen, mich bei ihm bedankt für die ausführliche und liebe Antwort und ihm gesagt, dass ich die Zeit mit ihm trotzdem nie vergessen werde und immer im Herzen behalten werde. Er hat mir dann noch ein bissle was vom Dienstag erzählt und wir haben uns lieb verabschiedet. Gleich danach hab ich ihm dann meine Mail geschickt, mit der ich den endgültigen Abbruch jeglichen Kontaktes eingeleitet habe.

Ich fühl mich jetzt gerade furchtbar leer und mein Herz fühlt sich an, als ob es in einer Schraubzwinge eingeklemmt wäre. Tränen kommen gerade keine mehr, irgendwie ist alles nur dumpf und hohl.

Ich werde jetzt mal Auszüge aus seiner Mail in einem getrennten Post zum Lesen freigeben. Einfach auch um zu zeigen, dass er im Grund ein wirklich süßer und netter Mensch ist. Dass er Fehler gemacht hat steht außer Frage, aber so eine Trennung wenn man sich noch lieb hat und alle Gründe kennt, ist nicht wirklich einfacher als andersherum. Die Frage nach dem Warum und wieso kann es nicht trotzdem mit ein bisschen Mühe weitergehen, die bleibt bei mir trotzdem im Raum stehen.

Liebe Grüße
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 14:37

Ich möchte hier die Antwort-Mail posten, einfach um zu zeigen, dass er wirklich kein schlechter Mensch ist und mich würden auch mal ein paar Meinungen dazu interessieren. Auch meine Antwortmail poste ich im Anschluss daran:

...

Wenn man sich das durchliest klingt das ein bisschen wie in einem schlechten Rosamunde-Pilcher-Film. Aber genau DAS waren wir, so waren wir immer zueinander und umso weniger kann ich begreifen, wie er einfach für sich beschließen kann, dass es ihm schlecht geht in der Beziehung und er das nun nicht mehr möchte. Ja, ich akzeptiere das jetzt und ich muss nach vorne schauen. Aber meine wirklich unfassbare Liebe zu ihm macht es mir im Moment einfach völlig unmöglich da einen neutralen Blick drauf zu werfen.

Danke Euch allen sehr, ihr seid mir im Moment ein großer Halt.
Marsi
Zuletzt geändert von Marsi am Mi 26. Okt 2016, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.

schiffchen92
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von schiffchen92 » Fr 7. Okt 2016, 14:49

Liebe Marsi,
ich wünschte ich könnte dir hier etwas hilfreiches schreiben. Aber du hast es schon gesagt, man sieht, dass ihr euch unendlich lieb hattet und das es eine tolle Beziehung war.
ich bewundere euch beide für einen so tollen Abschlussbrief und das zeigt auch, dass ihr erwachsen damit umgehen könnt.
Hut ab.
Ich drücke dich und wünsche dir, dass du heute deine Tränen fließen lassen kannst.
Serien schauen - z.B. Gilmoregirls- können dabei enorm gut helfen.
1989

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 14:51

schiffchen92 hat geschrieben:Liebe Marsi,
ich wünschte ich könnte dir hier etwas hilfreiches schreiben. Aber du hast es schon gesagt, man sieht, dass ihr euch unendlich lieb hattet und das es eine tolle Beziehung war.
ich bewundere euch beide für einen so tollen Abschlussbrief und das zeigt auch, dass ich erwachsen damit umgehen könnt.
Hut ab.
Ich drücke dich und wünsche dir, dass du heute deine Tränen fließen lassen kannst.
Serien schauen - z.B. Gilmoregirls- können dabei enorm gut helfen.
Ja werd ich versuchen, danke Schiffchen :)

Sonnenblume10
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 7. Okt 2016, 17:29

Marsi,

auch wenn es jetzt ganz furchtbar ist, versuche dennoch, jedem Tag einen kleinen Funken an Zuversicht und gutem Gefühl abzuringen.
Fang mit Kleinigkeiten an. Verabrede Dich mit Freundinnen, auch wenn Dir hundeelend ist. Das kann helfen, weil Du abgelenkt wirst und am normalen Leben teilnimmst. Oder kauf Dir was Schönes oder gönne Dir einen guten Kaffee im Café um die Ecke.
Ich weiß, dass sich das jetzt alles banal anhört, aber es kann für den Moment die Lage erträglicher machen.
Und bitte sitze nicht das ganze WE zu Hause in der Wohnung rum. Du brauchst frische Luft, Du brauchst Durchatmen und Du brauchst eine weitere Sicht als nur bis zur nächsten Wand.

Keiner hier hätte jemals daran gezweifelt, dass Dein Ex. ein ganz lieber Mensch ist, aber dennoch hat er die Trennung entschieden. Ob allein aus Vernunftsgründen, ist fraglich.

Dennoch, Du tust jetzt das, was nötig und richtig für Dich ist. Und das spricht für innere Stärke, die ich damals nicht hatte. Du darfst da jetzt ruhig auch stolz auf Dich sein, auch wenn Dir die Tränen dabei runterlaufen.

Es wird besser - eines Tages. Und Du wirst schon in den nächsten Wochen eine Abnahme des Schmerzes fühlen. Klar rutschst Du immer wieder in ein Loch, aber das ist völlig normal, denn Du bist jetzt sehr instabil. Daher ist es wichtig, auf Dich zu hören und Dir was Gutes zu tun. Hilf Dir selbst - und alles andere kommt von selbst.

Ich weiß, wie grausam das jetzt ist. Aber es ist richtig so und Du wirst da wieder raus finden.

LG
Sonnenblume

neele31
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von neele31 » Fr 7. Okt 2016, 17:41

Im Grunde ist es ja egal, ob er nett ist oder ein Arsch...letzteres würde es Dir definitiv einfacher machen. Fakt ist und bleibt einfach, dass Du damit klar kommen musst...und dafür wünsche ich Dir ganz viel Kraft!

Drück Dich.
...denn das Wesentliche passiert immer nebenbei!

Marsi
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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von Marsi » Fr 7. Okt 2016, 18:51

Liebe Sonnenblume, liebe Nele,

vielen Dank für Euren Zuspruch. Du hast Recht Sonnenblume, mit allem was Du sagst und ich werd auch versuchen am WE nicht zu Hause zu sitzen und Trübsal zu blasen. Und Nele, ja, wenn er ein Arsch wäre, würde es mir sehr viel leichter fallen. Ich hab in einem Anflug von "ich möchte mir vorstellen er wäre ein A...." vorhin sogar mal dran gedacht ihn nochmal anzuschreiben und zu fragen ob er schon ne Freundin hat. Wie dämlich eigentlich, aber ich dachte wirklich wenn er ja sagt, dann könnte ich wenigstens sauer und wütend auf ihn sein. Aber das ist völliger Quatsch und auch hier habe ich einen Ratschlag aus einem Post zu Rate gezogen und mich gefragt: Was bringt mir die Auskunft außer dass ich im ersten Moment sauer wäre? Nichts, rein gar nichts, außer zusätzlichem Schmerz, dem ich derzeit ohnehin auch so schon ausgesetzt bin. Also hab ich es gelassen. Bin ich stolz auf mich? Na ja, noch nicht :) Aber was nicht ist kann ja noch werden.

Euch alles Liebe und ein schönes WE
Marsi

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Re: Trennung im "Guten" aber der Schmerz bringt mich um

Beitrag von schiffchen92 » Fr 7. Okt 2016, 19:46

Liebe Marsi,
als du vorhin geschrieben hast, dass du meinen Thread durchliest habe ich ihn auch noch einmal quer gelesen.
Ich musste mir selbst die Augen reiben, was für einen ambivalenten Quatsch ich da geschrieben habe. Vielleicht hast du es auch gelesen, aber ich habe bestimmt 10x gesagt, dass es doch viel leichter wäre, wenn er jetzt eine Neue hätte. Ich wüsste dann, dass es vorbei ist, dass es endgültig ist und ich hätte einen Grund mich von ihm abzuwenden.
Naja, das Gegenteil war der Fall, als ich es erfahren habe :D
Es bringt dich nicht weiter, ganz gleich was er sagt. Selbst wenn er dir die logischsten Gründe nennen würde, du würdest es nicht 'sehen' können. das liegt jetzt alles nur noch in dir, das akzeptieren, das hinnehmen und das abschließen.
Ihr hattet einen 'schönen' Abschied. Das ist - in meinen Augen - etwas sehr, sehr wertvolles, weil man für sich mitnehmen kann: Ja die Beziehung ist zu Ende, aber das was wir hatten, war sehr schön und sehr wertvoll und das sieht auch er so.
Mir hätte es sehr geholfen.
Ich wollte ihn als Arsch sehen, meine Freunde haben mich darin bekräftigt, aber letztendlich war es nur eine Flucht vor meinen Gefühlen...
Also lass sie lieber zu und nimmt dir die Zeit die du brauchst!
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