Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Broken_Tinkerbell
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Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Mi 26. Mär 2014, 15:27

Hallo da draußen.
Hallo an alle die leiden und sich verloren fühlen.
Hallo an alle deren Herz und Seele blutet.
Unsere Geschichte ist verschieden, aber der Schmerz, ist der selbe.

Ich habe zu diesem Forum gefunden einen Tag nachdem mit meinem Freund Schluss war. Ich möchte diesen Thread nutzen um über meine Erfahrungen zu schreiben. Wie es mir geht mit der Trennung und der Kontaktsperre die ich mir selbst auferlegt habe. Ob ich sie durchstehe?! Ich hoffe dadurch etwas von meiner Trauer loszuwerden, aber vielleicht auch um deine/eure Trauer ein wenig zu lindern. Wir sind nicht allein. Und so können wir uns wenigstens in dieser Zeit gegenseitig helfen. Ich versuche so oft wie möglich, vielleicht sogar täglich hier zu schreiben. Selbst wenn es einem von euch ein wenig Schmerz nimmt, hat es sich gelohnt hier zu schreiben.

Heute schreibe ich wie es zur Trennung kam, und wie mein Freund und ich noch versucht haben, unsere Beziehung durch eine Paartherapie zu retten.


Getrennt seit 4 Tagen und seit dieser Zeit auch keinen Kontakt.
Es ist schrecklich. Die Trennung ging so unglaublich schnell. Sie war ohne Streit, ganz ruhig. Sie war einfach da und es gab kein Zurück mehr.
Aber der Prozess, bis es zu dieser Trennung kam, begann schon im letzten Sommer.
Mein Freund und ich waren seit 3 Jahren zusammen. In dieser Zeit ist sehr viel passiert. Wir hatten viele schlechten Zeiten durchgemacht.
Schon zu Beginn unserer Beziehung lief viel schief. Ich werde dazu in den kommenden Tagen, vielleicht Wochen, mehr schreiben.

Aber zurück zum letzten Sommer. Er hat sich seit dem immer mehr von mir distanziert. Zuerst dachte ich, es sei normal. Schließlich geht es jedem von uns einmal so. Doch es wurde immer schlimmer. Wir haben darüber geredet, und er konnte mir nicht sagen was los ist. Meistens schob er seine Passivität auf seine anstrengenden Arbeitstage. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Wir hatten kaum noch Sex und richtig miteinander sprechen taten wir auch nicht mehr.

Dann, vor 6 Wochen, verordnete ich uns eine "Kontaktpause". Das war ein großer Fehler. Er wollte mich noch davon abbringen.
Und ich wollte die Pause selbst nicht, ich wollte dadurch einfach nur erreichen, dass er mich wieder vermisst und im besten Fall sogar angekrochen kommt. Ziemlich erbärmlich. Es ging natürlich total nach hinten los.
Falls ihr in einer ähnlichen Situation seid, macht solche Sachen wie die Pause nicht, um eine bestimmte Reaktion von ihr oder ihm zu erzielen. Macht es nur, wenn ihr es auch wirklich für euch wollt. Es kann sonst total in die Hose gehen.

Nach einer Woche Pause, hatten wir den ersten Kontakt weil ich mich gemeldet hab und er sagte mir, dass es ihm schlecht ginge.
Wir vereinbarten eine weitere Woche Kontaktsperre. Als die Woche vorbei war, kam die Nachricht das wir reden müssen. Er hat mir dann gesagt, dass mit seinem Gefühlen etwas nicht stimmt, und er es in der zweiten Woche Pause besonders gemerkt hat weil er nicht mehr an mich gedacht hat.

Schluss machen wollte er allerdings auch nicht. Er sagte, er hätte Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen. "Was ist wenn ich Schluss mache und dich dann doch wieder will"...

Wir hatten in der Vergangenheit schon öfter darüber geredet, eine Paartherapie zu machen. In unserer Verzweiflung haben wir uns schließlich nach der Kontaktpause zu einer Beratung angemeldet. Wir haben sogar einen Termin innerhalb von 2 Wochen bekommen.
Letzte Woche Donnerstag waren wir dann zusammen dort.
Wir beide waren am Anfang skeptisch, ob es überhaupt etwas bringt. Besonders er machte mir unmissverständlich klar, dass er sich nicht vorstellen kann, die Therapie würde etwas bewirken.
Doch dann, während der Therapiestunde, merkte ich, wie gut es tat zu reden. Und ich dachte, es ginge ihm genauso.
Die Fakten wurden auf den Tisch gelegt, und ich war erstaunt, wie ehrlich wir waren.
Dann kamen die unangenehmen Fragen: "Wie sehr spüren sie die Liebe zu dem anderen noch?" "Wie schätzen Sie die Chancen ein, ihre Beziehung zu retten?"
Beide Fragen sollten wir beantworten, indem wir von einer Skala von 0 - 10 unsere Einschätzung abgeben.
Auf die Frage, wie sehr ich die Liebe zu ihm noch spüre, antwortete ich mit 9. Am liebsten hätte ich 10 gesagt, aber ich hatte Angst, ihn damit einzuschüchtern.
Er antwortete mit 3.
Der erste Schlag ins Gesicht.
3 ist nicht gleich Null, hat er noch zur Therapeutin gesagt und auch "Manchmal ist es auch zwischen 5 und 10"
Aber diese blöde Zahl, diese 3, ziemlich aussichtslos.
Während dem Gespräch mit der Therapeutin wurde ziemlich schnell klar, dass er und ich verschiedene Motivationen haben, was die Therapie anging.
Ich wollte die Beziehung auf jeden Fall retten. Er hingegen schien nicht einmal zu wissen, ob er die Beziehung überhaupt will.
Die Therapeutin sagte uns, dass sie von uns beiden ein gemeinsames Ziel brauch, denn so würde sie "paradox" handeln. Sie stünde sonst entweder auf meiner Seite, also "Pro Beziehung" oder eben auf seiner Seite, die durchaus auch Trennung bedeuten könnte.
Schließlich verblieben wir so, das wir eine Art "Beziehungs-Inventur" in der nächsten Sitzung machen wollten.

Nach der Therapiestunde war ich sehr erleichtert. Es tat einfach so gut zu reden, auch wenn es nicht gerade erfreuliche Dinge waren über die wir sprachen. Ich hatte den Eindruck, es ginge ihm genauso, denn danach haben wir uns sehr lang umarmt. Er hat mich umarmt wie schon lang nicht mehr.

Dann, nur 2 Tage, später kam es zum Bruch.
Wir sind gemeinsam aufgestanden und kamen auf das Thema Therapie zu sprechen. Ich habe ihm meine Gedanke darüber mitgeteilt und ihm erzählt, welches Thema ich bei der nächsten Sitzung gern ansprechen würde.
Plötzlich wirkte er sehr distanziert und sagte mir, ich könne diese Sachen schon ansprechen, er wäre aber momentan "ganz woanders".
Schließlich sagte er mir, dass er während der Therapie schon gemerkt hat, dass er eher Freundschaft will.
Ich habe das nicht verstanden. Er hat sich dohc auch gut gefühlt danach?! Es war doch sein Impuls unbedingt die Beratung weiter zu machen?!
Ich war fassungslos und habe gefragt, warum er dann überhaupt mit mir dahin wollte. Er sagte, dass es uns beiden eben gut getan hätte.
Irgendwie war ab dem Moment klar, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Ich habe meine Sachen gepackt, ganz ruhig. Als ich fertig war ging ich zur Tür, er folgte mir und sah mich mit Tränen in den Augen an. Ich sagte "Machs gut", er sagte nichts mehr. Dann ging ich los und habe nicht mehr zurück geschaut. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört, und ich weiß auch, dass nichts mehr kommen wird. Das ist das Schlimme daran, dieses Wissen dass es vorbei ist und zu spät für jeden Neuversuch. Es ist einfach zu viel passiert.

Jetzt versuche ich meine Tage rum zu kriegen und den Schmerz zu ertragen.

Ich habe heute wirklich viel geschrieben, und selbst das war noch nicht genug sondern nur ein winziger Ausschnitt von all dem was passiert ist.
Aber es ist ein kleiner Überblick. Auch für mich. Und es geht mir jetzt, nachdem ich fertig bin mit dem ersten Eintrag, ein kleines bisschen besser. Zumindest für den Moment.
Morgen werde ich über die ersten 4 Tage Trennung und Kontaktpause schreiben und wie es mir einen riesen Stich versetzt hat, ihn gestern durch Zufall gesehen zu haben.

Falls du bis hier unten gelesen hast, danke ich dir, dass du dir Zeit genommen hast. Vielleicht hat es dich ein bisschen abgelenkt. Denk daran, du bist nicht allein. Wir stehen das gemeinsam durch.

Broken_Tinkerbell
Zuletzt geändert von Broken_Tinkerbell am Mo 11. Dez 2017, 02:29, insgesamt 5-mal geändert.

RotherMund
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von RotherMund » Do 27. Mär 2014, 11:08

Hallo Brocken_Tinkerbell,

ich denke ihr habt euch einfach auseinander gelebt, zumindest liest es sich so, wenn man jetzt nur den Teil vom Sommer bis jetzt liest. Ihr hattet zum Schluss unterschiedliche Auffassungen von eurer Beziehung. Du wolltest kämpfen und ich denke von dir kam der Vorschlag mit Paartherapie, oder? Ich glaube auch wenn es jetzt sehr hart klingt, dein Exfreund hat euch/ eure Beziehung schon im Sommer aufgegeben, aber dich als Person noch nicht.

Das der Herr sich nicht mehr melden wird, kenne ich nur zu gut! Mein Ex würde sich auch eher die Finger abhacken, als sich nochmal zu melden, auch wenn es bei uns nicht im Streit geendet ist. Und mir hatte er auch gesagt "lass uns Freunde bleiben" -> Das Funktioniert in den seltesten Fällen!

Das Gute ist, ich bin mir sicher, das du über ihn hinwegkommst. Was ich sehr stark fand, war, das du gegangen bist, ohne dich umzudrehen! Ich denke das ist für einen persönlich sehr wichtig, da es ein gutes Gefühl gibt, nicht schwach zu sein.

Lieben Gruß

RotherMund

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Do 27. Mär 2014, 21:46

Hallo da draußen,

heute ist Tag 5 seit der Trennung und ebenfalls fünf Tage ohne jeglichen Kontakt.

Tag 1 und 2 waren schrecklich, vorallem als ich an Tag 1 eine Email von der Paartherapeutin erhalten habe,
die uns einen neuen Termin vorgeschlagen hat.

Tag 2 habe ich die Therapeutin angerufen und ihr von der Trennung erzählt. Sie hat mir angeboten, allein vorbei zu kommen. Ich habe dem Termin zugestimmt. Zu diesem Zeitpunkt war ich gerade bei meiner Praktikumsstelle, ich habe es dort nicht ausgehalten und gesagt, dass es mir nicht gut geht und bin gegangen. Ich stieg in den Bus und fuhr zu ihm nach Hause. Dort stand ich zwei Stunden vor seiner Tür und habe geheult. Ich war hin und her gerissen ob ich ihm von dem Termin erzählen soll oder nicht. Ständig ging mir durch den Kopf, dass es viell doch noch Hoffnung gibt.
Mit schweren Herzen bin Ich aber doch wieder gegangen. Den Termin bei der Therapeutin habe ich gestern allein wahrgenommen. Es war komisch, wir haben während der Therapiestunde kaum über meinen Ex gesprochen. Sie hat gesagt, ihr Fokus liegt darauf, dass ich zu mir selbst finde.
Wir haben ein Ziel ausgearbeitet, dass ich daran arbeite über die Trennung hinweg zu kommen und lerne auf eigenen Beinen, ohne Mann, zu stehen.
Das liegt daran, weil ich schon seit meinem 14 Lebensjahr eine Beziehung nach der anderen hatte und nie wirklich ohne Freund war.
Sobald eine Beziehung zu Ende war, suchte ich mir den nächsten. Sicher liegt der Grund dafür irgendwo tief vergraben. Doch keine einzige Trennung vorher, hat mir so zugesetzt wie diese bisher.
Immerhin wollte ich wirklich, von ganzem Herzen, mit diesem Mann mein Leben verbringen mit allem was dazu gehört.

Tag 3 brachte dann den unerwarteten Stich ins Herz. Ich habe meinen Ex gesehen, er mich jedoch nicht.
Es war Vormittag und ich war im Zug auf dem Weg von einer befreundeten Familie bei der ich seit dem Tag der Trennung untergekommen bin.
Mein Ex und ich wohnen nicht in der selben Stadt sondern ca eine Stunde voneinander entfernt. So saß ich also im Zug welcher einen halt in seiner Stadt hat.
Zuerst dachte ich mir noch die Augen zu schließen, bis der Zug hindurch gefahren ist, einfach weil mich alles an ihn erinnert. Doch dann ließ ich meine Augen auf und plötzlich sehe ich ihn auf dem anderen Bahnsteig laufen.
Dieser Moment fühlte sich so an als würde mir ein Messer ins Herz gerammt.

Tag 4 war erstaunlich gut. Ich war zum ersten mal seit zwei Wochen wieder bei mir zu Hause. Davor habe ich mich gefürchtet, denn vor den zwei Wochen, als ich bei mir war, habe ich nur noch in meinem Bett gelegen und geheult, konnte nicht mehr aufstehen. Das war kurz nach unserer "Pause" als er sagte, dass mit seinen Gefühlen etwas nicht stimmt.
Am Abend hatte ich noch den Termin bei der Therapeutin und fühlte mich nach der Stunde gar nicht schlecht.

Heute, Tag 5, bin Ich zu Freunden gefahren. Aber mir geht es wieder schlechter. Ich denke ständig an ihn. Stelle mir die Frage, was ich tue wenn er sich wirklich nicht mehr meldet. Nicht nach 2, 3, 5 oder 7 Wochen. Es ist schrecklich. Es tut so weh. Ich will einfach nur bei ihm sein. Gibt es denn keine Chance? Er war doch so besonders für mich.



RotherMund, ich danke dir für deine ehrliche Antwort! Es hilft mir sehr, Meinungen von außen zu bekommen. Es bringt mir neue Sichtweisen. Und ich weiß auch, dass du wahrscheinlich Recht hast, wir haben uns auseinander gelebt. Aber es ist so schwer. Und ich kann mir im Moment nicht vorstellen jemals wieder so zu lieben. Ehrlich gesagt habe ich den Glauben an die Liebe zum ersten mal verloren. Alles ist einfach so sinnlos.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Fr 28. Mär 2014, 09:32

Hallo da draußen,

Tag 6, ich bin vor kurzem erst aufgewacht. Die Nacht war furchtbar.
Ich schlief mit dem Gedanken an ihn und den immer wiederkehrenden Fragen ein. Hätte ich die Beziehung nicht retten können?
Warum habe ich in bestimmten Streitsituationen nicht anders reagiert?
Warum bin Ich am Samstag gegangen? Wäre ich da geblieben, hätte es doch sicher einen Weg gegeben die Beziehung zu retten.
Was wenn er sich nie mehr meldet?
Was wenn ich ihn irgendwann wieder sehe und er mir sagt, dass er froh ist, dass wir uns getrennt haben.

Diese Fragen wiederholen sich in meinem Kopf in einer Dauerschleife. Und dazwischen denke ich an ihn, an sein Gesicht, wie schön er für mich ist, wie ich auf seiner Brust liege, wie er mich umarmt.

Ich weiß nicht wie ich das aushalten soll. Meine positive Stimmung, die ich vor 2 Tagen noch kurz hatte, ist komplett weggewischt.

Wie soll es nur weiter gehen, nichts macht mehr Sinn.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Sa 29. Mär 2014, 10:06

Hallo da draußen,

Tag 7.

Zumindest diese Nacht war besser als die letzte.
Gestern Nachmittag habe ich viel mit Freunden unternommen und es hat mir wirklich geholfen.
Gerade bin Ich auch 400km von zu Hause weg. Der Abstand tut mir ganz gut.

Gestern sind mir Situationen unserer Beziehung eingefallen, die ich schon längst vergessen hatte.
Solche Situationen bei denen man sich denkt, so toll war er doch gar nicht.
Ich glaube das ist eins meiner größten Probleme, dass ich ihn auf ein Podest stelle obwohl er durchaus auch
Sachen gebracht hat, die KEINE Traummann-Qualitäten haben.

Meine Freundin hat mich gefragt, was ich eigentlich an ihm liebe.
Zu meinem Erstaunen ist mir zuerst keine Antwort eingefallen. Oder sagen wir es so, mir fielen schon Sachen ein, sogar viele, aber das waren
alles Dinge, die schon seit Wochen oder Monaten nicht mehr da waren.

Liebte ich an ihm das er einfühlsam ist? Das war er schon seit Wochen nicht mehr.
Liebte ich seine Fürsorge? Wann war er das letzte mal fürsorglich?
Liebte ich an ihm das er für mich da ist, mich versteht und mich in den Arm nimmt? Das kann es auch nicht gewesen sein. Jedenfalls nahm er mich
schon so lang nicht mehr in den Arm.
Ich liebe all diese Dinge an ihm, aber sie gehörten schon lang der Vergangenheit an. Ich lebte nur noch in der Hoffnung, dass all das irgendwann zurück
kommen würde.

Heute Morgen bekam ich eine SMS von einer Bekannten und sie fragte mich ob ich heute mit ihr auf eine Veranstaltung gehe (in seiner Stadt).
Ich habe mir tatsächlich kurz überlegt, die 150 Euro für das Zugticket zu zahlen, und heute Abend mit ihr dorthin zu gehen. Er könnte ja dort sein.
Wie bescheuert ist das eigentlich...

Nachtrag 21:00 Uhr:

Ich war heute den ganzen Tag unterwegs mit Freunden und konnte mich gut ablenken. Doch sobald ich Zeit zum nachdenken habe, kreisen meine Gedanken wieder nur um die selben Fragen.
Meine Gedanken und Gefühle schwanken durch sämtliche Phasen. Manchmal denke ich, es ist gut so wie es ist und eine Minute später fange ich an zu weinen.
Dann bin ich wieder total hoffnungsvoll und in der nächsten Minute bin ich wieder wütend.
Ich bekomme es einfach nicht in meinem Kopf rein, dass es vorbei ist. Dann denke ich an letzten Samstag, dass er sagte, er wolle nur Freundschaft. Oder dass er mir sagte, es fühlt sich nicht mehr richtig an. Als er mir das sagte, streichelte er mein Bein. Das passt doch nicht zusammen?
Ich kann es einfach nicht glauben. Ich vermisse ihn so sehr.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » So 30. Mär 2014, 17:17

Hallo da draußen,

Tag 8


Heute Morgen nach dem aufwachen ging es mir für eine Sekunde gut, bis mich die Gedanken wieder eingeholt haben und ich mich daran erinnerte, dass wir nicht mehr zusammen sind.
Ich habe sofort angefangen zu weinen, super... Jetzt heule ich schon beim aufwachen. Es fiel mir total schwer aufzustehen und mich aufzuraffen. Weil ich aber bei Freunden zu Besuch bin, blieb mir (Gott sei Dank) keine andere Möglichkeit als aufzustehen. Wäre ich zu Hause geblieben, wäre ich wohl nie aufgestanden.

Zu allen Überfluss habe ich heute Morgen auch noch eine SMS bekommen von der Bekannten die mich gestern zu der Veranstaltung eingeladen hat, zu der er wahrscheinlich auch gegangen ist (immerhin habe ich nicht überstürzt gehandelt und die 150Euro für das Zugticket ausgegeben)
Jedenfalls schrieb sie mir heute, dass ich total was verpasst hätte und es so super war. Toll, wahrscheinlich hatte er voll den Spaß und mich null komma null vermisst....

Mittlerweile komme ich zu den Gedanken, dass er keine Beziehung führen kann. Es kann schon sein, dass er bald wieder eine Neue findet, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie an den gleichen Gründen scheitern wird. Nämlich, dass er plötzlich keine Liebe mehr empfindet. Er hat schon einmal mit einem Mädchen nach einer langen Beziehung Schluss gemacht, weil er sie nicht mehr liebte. Ich weiß aber, dass sie ihn immernoch total geliebt hat.
Alle anderen Frauen denen er hinterher gerannt ist, als gäbe es kein Morgen, waren diejenigen, die nichts von ihm wollten bzw nach kurzer Zeit die Affäre beendet haben. Genauso war es bei uns am Anfang auch. Ich hatte am Anfang keine Gefühle für ihn und er ist mir so hinterher gerannt, er hat mich regelrecht erdrückt mit seinen Gefühlen. Und jetzt, wo ich ihn wirklich liebe, nach drei Jahren, und ich wirklich bereit bin für ihn, lässt er mich fallen.
Übrigens hatten wir einige male darüber gestritten dass er zu den Frauen die ihn abserviert haben, noch Kontakt gesucht hat. Ich fand das ziemlich merkwürdig, warum ausgerechnet nur zu diesen? Soals würde er Bestätigung suchen.
Aber zurück zum Thema, ich hoffe, dass wenn seine nächste Beziehung in die Brüche geht weil er plötzlich keine Gefühle mehr hatte, ihm dann die Augen aufgehen und er merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt bzw das es viell an ihn liegen könnte und nicht an den Frauen.

Ich habe einmal gelesen, die Beziehung die wir im Moment führen, ist die beste die wir haben können. Das heißt, man kann die Beziehung zwar beenden, aber die Probleme gehen dadurch nicht weg. Sie werden nur auf die nächste Beziehung verlagert. Ich hoffe für ihn, das ihm irgendwann ein Licht aufgeht und er es erkennt.

Es gibt aber noch eine gute Nachricht, ich habe mich heute mit jemandem verabredet.
Es ist keine große Sache, und eigentlich weiß ich auch, das es kontraproduktiv ist, weil es mir die Möglichkeit nimmt ausschließlich um mich zu kümmern, aber ehrlich, ich freue mich sogar ein kleines bisschen darauf. Und nach all den dunklen Wolken kann ein bisschen Freude nicht schaden.

Ein kleiner aufgemunterter Gruß an euch da draußen,
Broken_Tinkerbell

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Mo 31. Mär 2014, 17:35

Hallo da draußen,

Tag 9


Wie die letzten Tage auch schon, war der Morgen wieder besonders schwer. Jeden Tag nach dem aufwachen diese scheiß Erkenntnis das er nicht mehr zurück kommt. Ich telefoniere dann, wie jeden Morgen mit 2 Freunden die mich dann wieder aufbauen, damit ich normal in den Tag starten kann.
Ähnlich ist es auch Abends, kurz vor dem zu Bett gehen. Wieder telefonieren, stundenlang. Analysieren, heulen, verzweifeln, Mut fassen, heulen, trauern, wütend sein. Es wechselt sich alles ab.

Heute beim telefonieren mit meiner Mutter, kam mir wieder eine große Erkenntnis über die Beziehung. Ich habe darüber nachgedacht, warum es in die Brüche ging bzw wann es anfing. Ich kam zu der Erkenntnis, dass wir anfingen uns auseinander zu bewegen, als ich mich für ihn entschieden habe.
Das klingt viell komisch, schließlich ist das Ja eine gute Sache, aber irgendwie lief dabei etwas schief.
Damit das ganze klarer wird, muss ich ein bisschen ausholen in unserer Geschichte.

Als er und ich uns kennen lernten, hatte ich noch eine andere Beziehung. Diese befand sich, wie Ich viele Monate später erst erkannte, schon lange in einer Phase der Trennung. Es war eine sehr schwere Phase für mich, zum einen über den Ex hinweg kommen, und dann war da ja noch Markus. Markus hat so um mich gebettelt und ich hatte teilweise richtig die Schnauze voll von ihm. Ich gab ihm, glaube ich, unterbewusst auch die Schuld an der Trennung mit meinem Ex. Natürlich war er nicht Schuld, aber ich war einfach selber so enttäuscht das es soweit kam und suchte einen Schuldigen.
Es hat sehr, sehr lang gedauert, bis ich überhaupt Gefühle für Markus hatte. Manchmal fühlte ich sie, dann waren sie wieder weg und überdeckt mit der Wut und Trauer über den anderen Ex.
Während dieser Zeit beschloss ich, ins Ausland zu gehen. Ich bewarb mich und bekam eine Stelle für 11 Monate in England.
Markus und ich waren in dieser Phase, kurz vor meiner Abreise, mal zusammen und mal nicht. Doch irgendwie haben wir uns immer wieder zusammen gerauft. In England heulte ich beim skypen mit Markus fast jedes mal weil ich mich so schlecht wegen meines Ex Freundes fühlte.
In den ersten Monaten in England habe ich bestimmt 3 oder 4 mal die Beziehung beenden wollen und jedes mal kam ich zu Markus zurück gekrochen, der mich mit offenen Armen empfangen hat.
Dann, als die 11 Monate fast vorbei waren, schien sich das Blatt endlich zum guten zu wenden. Wir hatten eine tolle Zeit. Markus kam öfter nach England, hat mir sogar mehrmal Überraschungsbesuche abgestattet. Es war eine gute Zeit.
Zurück in Deutschland merkte ich allerdings, das wieder etwas mit ihm nicht stimmte. Er war distanzierter. Er sagte mir auch, dass er vorsichtiger geworden sei nach all der Abweisung, die er schon von mir erfahren hat. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
Wir standen einige Monate durch doch die nächste Enttäuschung ließ nicht lang auf sich warten. Markus fing an, mit anderen Mädchen zu schreiben.
Diese Mädels waren mir nicht unbekannt. Zum einen handelte es sich um eine seiner Ex Freundinnen und zum anderen um ein Mädel, dass schon vor längerer Zeit ein Auge auf ihn geworfen hatte. Ich kann mich nicht mehr so genau daran erinnern was sie geschrieben haben, ich weiß nur noch, dass ich sehr verletzt darüber war. Er hat mir gesagt, dass er nicht weiter mit ihnen schreiben würde. Eigentlich war das so nicht meine Absicht, vielmehr wollte ich einfach teilhaben und wissen wenn er mit jemandem schreibt. Nicht mal die Inhalte der Nachrichten wären sonderlich wichtig für mich gewesen, solange er offen damit umgeht und mir nichts verheimlicht. Nun Ja, er hatte mir also gesagt, dass er nicht mehr schreiben will und eine Woche später, er war an meinem Laptop, habe ich gesehen, dass er wieder geschrieben hatte. Als ich ihn darauf angesprochen habe, leugnete er zuerst.
Ich wurde daraufhin wütend und vor Enttäuschung wollte ich damals schon die Beziehung beenden. Er lag damals flehend vor mir und hat gebettelt, dass ich ihn nicht verlasse (ich glaube eine ähnliche Verzweiflung empfinde ich gerade auch)

Nach diesem Bruch entfernte ich mich gefühlsmäßig von ihm. Und dann kam was kommen musste und was ich schon so oft an mir selbst beobachtet habe wenn es in meinen Beziehungen nicht mehr so gut lief, ich lernte jemanden kennen. Es war eine kurze Schwärmerei. Diese führte allerdings auch zu einem Kuss. Vielleicht musste es erst soweit kommen, damit ich erkannte, was ich eigentlich will.
Vorallem weil ich schon in den letzten Beziehungen immer wieder solche Situationen hatte: Beziehung läuft nicht mehr, neuer Typ kommt, ich beende alte Beziehung. Markus erfuhr durch Zufall von dem anderen Typen kurze Zeit später. Zu dieser Zeit hatte ich allerdings kaum noch Kontakt zu dem anderen. Markus hatte allen Grund unsere Beziehung zu beenden, ich wollte sogar selbst Schluss machen, doch wieder war es Markus, der gekämpft hat und nicht wollte, dass wir uns trennen.

Und schon wieder ein neuer Bruch, dieses mal wieder von meiner Seite..
Ich habe mir lang darüber den Kopf zerbrochen, warum ich das alles getan habe. Warum habe ich einen neuen Typen kennen gelernt und warum musste ich es darauf ankommen lassen?
Sehr viele Gespräche und stundenlanges Wühlen in meiner Vergangenheit brachten mich dann zu dem Schluss, dass ich viell Bindungsängste habe. Das ich immer auf der Suche nach etwas neuem bin, etwas perfektem das mein Herz mit Liebe füllen kann. Dabei habe ich schon so viele tolle Beziehungen gehabt und sie alle zerstört indem ich jemand neues kennen lernte mit der Hoffnung, dass dieser Neue noch besser wäre.
Ich würde sagen, das ist das klassische Bild einer verzerrten Vorstellung von Liebe und Partnerschaft.

Irgendwann habe ich eingesehen, dass ich etwas ändern muss, meine Einstellung zu Partnerschaft und Liebe, wenn ich will dass es endlich mal was wird.
Ich habe mich bewusst entschieden mit Markus alles zu erleben und es dieses mal wirklich zu probieren. Das klingt viell komisch "entschieden", aber für mich war es ein neuer Schritt. Nicht davon laufen sondern zu bleiben. Aber es fühlte sich gut an.

Und hier komme ich auch zu dem Punkt, den Ich am Anfang erwähnt habe, ab diesem Moment ging eigentlich es los mit dem Gefühl, dass zwischen uns was nicht stimmt. Ich konnte es nicht greifen, hatte keine Worte was genau nicht stimmt. Ich lag bei ihm im Bett, in seinen Armen und heulte weil ich ihn vermisste. Ich vermisste die Bindung zwischen uns. Und ich glaube, diese Erkenntnis die Ich hatte, hat mich von ihm entfernt. Es klingt viell blöd aber dadurch bin ich einen Schritt für mich gegangen, den er nicht folgen konnte. Ich hatte schließlich eine ganz andere Vorstellung von Partnerschaft als noch vor einigen Monaten. Es wurde wirklich ernst für mich und ich wollte alles was dazu gehört mit ihm erleben.
Doch hier haben sich unsere Wege getrennt. Ich glaube, ich habe ihn auch sehr unter Druck gesetzt mit meiner neuen Vorstellung von Beziehung. Ich wollte ihn wirklich teilweise in diese Form pressen von Familie und Partnerschaft.
Jetzt weiß ich, dass es zu viel war und ich einen Gang runter hätte schalten müssen.. aber jetzt ist es zu spät.

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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Di 1. Apr 2014, 09:53

Hallo da draußen

Tag 10

Heute morgen musste ich sehr früh aufstehen um mit dem Zug wieder in Richtung Heimat zu fahren. Seit letztem Donnerstag hab ich "Unterschlupf" bei Freunden bekommen.
Seit ich von meinem Freund getrennt bin, habe ich nur eine einzige Nacht bei mir zu Hause geschlafen. Und ich versuche alles, um nicht wieder nach Hause zu müssen. Im Moment ist das auch noch kein Problem wegen der Semesterferien.
Ich wohne noch nicht so lange in in meinem neuen zu Hause. Erst seit einem halben Jahr, als ich mein Studium begonnen habe, bin ich hierher gezogen.
Bis jetzt habe ich mich Null eingelebt weil ich jedes Wochenende zu Markus gefahren bin. Jetzt holt mich das ganze jedesmal ein, wenn ich hierher zurück muss, weil ich merke, wie einsam ich hier bin. Eigentlich komme ich aus dem gleichen Ort wie Markus, meine Eltern wohnen allerdings ganz woanders. Darum war Markus immer meine Familie.

Als ich vorhin mit dem Zug in meinem jetzigen Heimatort ankam holten mich die ganzen Gedanken natürlich sofort wieder ein. Ich lief gerade vom Bahnhof zu meiner Wohnung und konnte plötzlich keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. Am liebsten wollte ich weg rennen, wieder zu Markus rennen. Ich bin hier so allein und kenne niemanden außerhalb der Uni. Ich stand also da mit Tränen in den Augen und wusste nicht was ich machen soll. So etwas ist mir noch nie passiert! Ich dachte, ich breche jeden Moment zusammen.
Ich habe meinen besten Freund angerufen (mit ihm telefoniere ich mehrmals täglich, er hat gerade ebenfalls eine Trennung zu verarbeiten) und auf der Straße angefangen zu heulen.
Eine halbe Stunde haben wir telefoniert bis ich aufstehen konnte um weiter zu laufen.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass es mir einmal so gehen wird. Niemals hätte ich darauf gewettet, dass ein Mann mir einmal so den Boden unter den Füßen wegreißen könnte. Dass es so schlimm ist, das ich sogar körperliche Schmerzen empfinde. Da bin ich 28 Jahre alt und hatte schon viele schöne Beziehungen, man sollte meinen, irgendwann ist man zu alt für Liebeskummer, aber keine einzige Trennung hat mir das Herz so sehr gebrochen wie diese. Keiner hat mir das Herz so zerschmettert wie er.

Wenn ich mein Herz ausschalte und versuche meinen Verstand arbeiten zu lassen, dann weiß ich, dass es besser ist, getrennt zu sein. Dann weiß ich genau, dass es schon immer Anzeichen gab, dass es niemals funktionieren kann. Schon allein die Tatsache wie Markus und ich uns kennen lernten. Dass er mich aus einer Beziehung herausgerissen hat, obwohl er damals gesehen hat, wie sehr ich darunter leide. Aber er hat mich trotzdem immer wieder versucht rum zu kriegen (und ich war schwach und habe mitgemacht). In wütenden Momenten denke ich mir dann, er hat meine Schwäche ausgenutzt. Einfach weil er egoistisch war. Er wollte mich so sehr, weil er wusste, dass er mich eigentlich nicht haben kann. Er der Jäger, ich die gejagte. Dann, als er mich endlich hat, nach so langem hin und her, lässt er mich fallen. Und ich ärgere mich so sehr darüber, dass ich so dumm war, ihm mein Herz zu schenken. Ich habe ihm mein Herz auf dem Präsentierteller serviert, er hat es in der Luft zerissen. Ich bin so unendlich traurig.


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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Mi 2. Apr 2014, 13:55

Hallo da draußen

Tag 11


Langsam aber sicher komme ich an meine Grenze. Der Tag gestern hat mir wirklich den Rest gegeben. Zuerst konnte ich auf dem Heimweg nicht weiter laufen und musste ewig telefonieren und mich beruhigen bis ich überhaupt wieder aufstehen konnte. Zu Hause angekommen verfasste ich den Eintrag von gestern, danach wollte ich meinen Koffer auspacken und hatte wieder einen Zusammenbruch. Ich hab so sehr geweint, mein ganzer Körper hat gezittert und ich wollte nur noch am Boden liegen und nie mehr aufwachen.
Das ging ungefähr eine Stunde so, dann habe ich mich irgendwie aufgerafft und ging unter die Dusche. Ich musste mich fertig machen, weil ich eine Verabredung in meiner alten Heimatstadt hatte (die Stadt in der er immer noch wohnt). Ich schaffte es, mich zu duschen und einigermaßen herzurichten. Ich telefonierte wieder ewig mit meiner Mutter, die mir Mut machte.
Dann fuhr ich zu meiner Verabredung und konnte mich ein wenig ablenken.

Natürlich habe ich auf ein Wunder gehofft, dass ich durch eine neue Verabredung einfach über Markus hinweg komme,so war es natürlich nicht. Auch wenn ich es mir wirklich gewünscht hätte. Einfach keine Schmerzen mehr zu empfinden. Stattdessen habe ich nur darüber nachgedacht wie viel schöner, toller, besser Markus ist.
Der Bekannte mit dem ich mich traf habe ich vor über einem Jahr im Winter kennen gelernt. Damals hatte sich seine Freundin von ihm getrennt und er war wirklich am Boden zerstört. Als ich ihn kennen gelernt habe, lag die Trennung schon einige Monate zurück, aber er war immer noch ein Haufen Elend.
Er hatte immer noch Kontakt zu ihr, aber ich dachte mir bereits damals,dass ihm dies nicht gut zu tun schien.
Mit meinem Bekannten hatte ich dann einige Monate keinen Kontakt, bis ich ihn zufällig im Sommer wieder getroffen habe. Da sagte er mir dann, er habe jetzt mit seiner Ex Schluss gemacht.
Ich habe das nicht verstanden, es war doch schon lange Schluss. Aber er sagte mir, er meinte, er habe mit ihr so richtig Schluss gemacht. Hat ihr gesagt, dass er nicht auf Freundschaft machen kann und einen kompletten Schlussstrich zieht.
Jetzt, wieder ein halbes Jahr später, treffe ich ihn wieder und er ist wie ausgewechselt. Er strahlt viel mehr Freude aus, wirkt viel aufnahmefähiger und entspannter. Ich habe ihn darauf angesprochen und er stimmte mir zu. Er sagte, dass er damals ein ganz anderer Mensch war.
Ich war beinahe ein wenig neidisch, dass er es geschafft hat (während ich offensichtlich vor mich hin leide) aber es gab mir auch Mut, dass es Hoffnung gibt für mich.

Am Abend war ich noch auf einem Geburtstag und konnte dort auch übernachten. Hauptsache nicht zu mir in meine neue Wohnung in der ich mich so allein fühle. Der Geburtstag war schön und es waren viele tolle Menschen dort, aber all das hilft immer nur bedingt und vorallem nur zeitlich begrenzt. Irgendwann holt es mich Ja doch wieder ein.

Schlafen konnte Ich ganz gut, aber mir ist aufgefallen, das ich nicht mehr träume. Dann heute Morgen hatte ich starkes Herzklopfen, so als wäre etwas passiert. Es hat lange gedauert bis es aufgehört hat.
Jetzt bin ich immernoch bei Bekannten in der Wohnung und schaue fern weil ich gerade allein hier bin. Natürlich denke ich nur an ihn und wie sehr ich ihn vermisse.

Vermisst er mich eigentlich auch?
Es ist eine Zerreißprobe, so gern würde ich ihn anschreiben und sagen wie sehr er mir fehlt. Vielleicht wäre dann alles wieder gut.


Es gibt auch noch einige "organisatorische" Dinge die langsam aber sicher geklärt werden müssen. Ich verdränge sie die ganze Zeit weil ich nicht weiß, wie ich mich mit ihnen auseinander setzen soll. Zum einen habe ich noch persönliche Sachen bei Markus im Keller stehen. Diese Sachen brauche ich im Moment nicht, aber irgendwann müssen sie da raus. Und dann gibt es noch Sachen bei ihm in der Wohnung. Ich habe noch ein Fahrrad bei ihm in der Nähe an der Bushalte stehen, dass unbedingt dort weg muss, aber ich traue mich nicht es zu holen, weil es nur wenige Meter bis zu ihm ist.
Außerdem habe ich noch seinen Haustürschlüssel.
An dem Tag als ich ging, war das letzte was Ich zu ihm sagte, dass ich meine Sachen aus dem Keller holen würde und ihm dann seinen Schlüssel in den Briefkasten werfe. Ich habe Angst davor.

Und dann ist da noch das Facebook Problem. Seit 10 Tagen traue ich mich nicht online zu gehen, aus Angst er könnte unseren Beziehungsstatus geändert haben und aus Angst ich könnte Posts von ihm sehen die mir weh tun.



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Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Do 3. Apr 2014, 10:13

Hallo da draußen,

Tag 12

12! Wtf! Ich dreh langsam aber sicher durch! Ich hab kein Bock mehr jeden Morgen aufzuwachen und mich daran zu erinnern, dass es vorbei ist.
Jeden Morgen die gleiche scheiße, es kotzt mich gerade so an.
Und wieder habe ich Herzrasen das nicht aufhört.

Wieso meldet er sich nicht? Warum ist es überhaupt alles soweit gekommen? Wieso hat er mich an jenem Samstag vor 12 Tagen einfach gehen lassen?
Als ich am 10. Februar unsere erste Kontaktpause "verordert" habe, da sagte er noch, dass er keine Pause will und dass er sich ändern wird.
Wieso zum Teufel habe ich nicht einfach gesagt, Ja ok und keine Pause gemacht? Wieso??? Das war ein riesen Fehler. Vielleicht wäre dann alles anders gelaufen?
Aber dann denke ich an den Tag danach als ich ihn anrief um zu fragen wie es ihm geht (wie bescheuert ist das eigentlich? Erst Kontaktpause wollen und dann einen Tag später zum plaudern anrufen). Naja, jedenfalls war er so scheiße zu mir am nächsten Tag. Ich wollte ihm irgendwie entlocken ob er mich viell schon vermisst oder keine Ahnung. Und er meinte nur "ich war arbeiten und hatte keine Zeit darüber nachzudenken"
Ach echt?? Ich hatte auch viel zu tun und konnte mich nicht konzentrieren weil ich nur an ihn dachte.

Man, was soll das eigentlich? Wem mache ich hier eigentlich was vor? Ich bin gerade sauer, wütend und verzweifelt. Beschissene Mischung würde ich mal sagen.

Und mit dem Facebook Problem bin ich auch noch nicht weiter gekommen. Soll ich schauen ob er den Status geändert hat? Scheiße echt.






Nachtrag 11:45 Uhr:

Ich war auf Facebook. Der Status ist noch drin. Allerdings hat er ihn unsichtbar gemacht, sodass man es nicht mehr bei ihm sehen kann, aber bei mir steht es noch drin das wir zusammen sind. Am Sonntag nach der Trennung habe ich ihn in die "eingeschränkt" Liste hinzugefügt, ich hab vergessen dass er damit Ja auch meinen Beziehungsstatus nicht mehr sehen kann. Vermutlich hat er bei mir geschaut und sah das es nicht mehr dran steht, und es dann bei sich ebenfalls unsichtbar gemacht. Ich habe ihn gerade aus der "eingeschränkten" Liste rausgenommen und jetzt ist es auch für ihn wieder sichtbar wenn er bei mir schaut. Eigentlich regt mich diese virtuelle Sache echt auf, aber irgendwie ist es auch Hoffnung





Nachtrag 12:45 Uhr:
Jetzt geht mir natürlich nicht aus dem Kopf, dass er den Status bei sich unsichtbar gemacht hat. Hat er das als Reaktion gemacht weil er meinen Status nicht mehr sehen konnte, oder hätte er es sowieso getan? Wie hat er sich dabei gefühlt als er es gemacht hat?
Als ich es gesehen hab, dass der Status bei ihm nicht mehr sichtbar ist, dachte ich zuerst, er hat ihn unsichtbar gemacht damit er mich nicht verletzt wenn er ihn komplett rauslöscht. So als würde er mir die Sache überlassen, bis ich bereit bin. Aber dann fiel mir ein. Dass er es Ja bei mir auch nicht sehen konnte, und es darum bei ihm viell einfach nur eine Reaktion war, es mir gleich zu tun. Er hätte es Ja komplett löschen können, hat es aber nicht getan. Warum?
Und was wenn er es bei sich unsichtbar gemacht hat um mich nicht zu verletzen aber damit andere Frauen seinen Status nicht sehen?
Ich kotz echt ab. Warum stellt man diesen virtuellen Kram so viel Bedeutung zu?
Genauso wie mit whats app. Ständig schauen wann er Online war und sich 1. fragen warum er nicht geschrieben hat und 2. ob er dann schon mit anderen schreibt. Ich sehe das jedenfalls bei meinem besten Freund, er macht sich damit verrückt seit der Trennung.
Ich habe what's app komplett deinstalliert weil mich sogar die blöden Smileys an ihn erinnert haben. Ist echt besser so.



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