Mein Kontaktsperre Tagebuch - Tag 1 bis 3,5 Jahre danach

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Fr 11. Apr 2014, 02:15

Hallo da draußen!


Tag 19


Es ist ziemlich viel passiert seit ich das letzte mal geschrieben habe.
Mittlerweile ist genau eine Woche vergangen seit dem letzten Eintrag.

Die Kontaktsperre besteht immernoch, ich habe also seit fast 3 Wochen nichts von ihm gehört.

In den letzten 7 Tagen bin ich durch sämtliche Gefühlsschwankungen gegangen. Zuerst war ich letzte Woche noch bei meinem besten Freund und seiner Familie zu Hause, musste aber am Donnerstag wieder die 2,5 Stunden Zugfahrt zu mir aufnehmen, da ich keine Klamotten mehr hatte.
Ich fuhr also Donnerstag wieder in meine Wohnung und habe noch am gleichen Abend eine Einladung von zwei Mädels bekommen, mit ihnen etwas trinken zu gehen.
Dankbar nahm ich die Einladung an, schließlich muss ich mich endlich auch mal außerhalb meines Campus aufhalten und Leute kennen lernen.

Der Abend war eine willkommene Abwechslung, auch wenn unser beinahe einziges Thema nur Markus war.

Am nächsten Tag, Freitag, habe ich mich wieder auf dem Weg in Markus Heimatstadt gemacht. Weil mein bester Freund dort in einem Cafe arbeitet, wollte ich ihn dort besuchen und habe mich auch gleich für den Abend mit Freunden verabredet um zusammen in einen Club zu gehen.
Als ich in der Stadt ankam, beschloss ich, mir ein Herz zu fassen und endlich mein Fahrrad, welches schon seit Wochen bei Markus an der Bushaltestelle stand, abzuholen. Ich bin also mit dem Bus dorthin gefahren und habe mit einem komischen Gefühl im Bauch mein Fahrrad abgeholt. Bei jedem Fahrradfahrer der an mir vorbeifuhr dachte ich natürlich, dass es Markus sei. Tatsächlich sah ihm einer der Vorbeifahren zum Verwechseln ähnlich, und mir ist für einen kurzen Moment das Herz stehen geblieben.
Am Abend traf ich mich dann mit Freunden und wir gingen zusammen feiern, es war ein schöner Abend, auhc wenn ich immer wieder von schmerzhaften Gedanken eingeholt wurde.

Am nächsten Tag, Samstag, wurde ich erneut von Freunden eingeladen, diesesmal zum Frühstück. Den ganzen Tag habe ich dort verbracht um nicht wieder nach Hause fahren zu müssen. Manchmal fühle ich mich dabei wie eine Heimatlose. Ständig auf der Suche nach einer Unterkunft weil ich nicht zu mir nach Hause will, weil ich dort niemanden habe. Am Samstag Abend hatte ich mit anderen Freunden etwas ausgemacht und wir sind Abends was trinken gegangen. Dabei habe ich eine alte Bekannte wieder getroffen, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen habe. Dieser Samstag Abend war wirklich zum ersten mal etwas richtig besonderes. Ich hatte wirklich sehr viel Spaß, habe Leute kennen gelernt und später sind wir sogar noch auf eine Party gegangen und wir haben bis morgens um 5 getanzt. Es wurde viel getrunken und geraucht und ich fühlte mich tatsächlich irgendwie frei. Wann ich ins Bett gegangen bin, weiß ich schon gar nicht mehr. Aber ich glaube es war 8 Uhr.
Es tat aber gut endlich mal wieder raus zu gehen und sich um nichts Sorgen zu machen.

Leider hielt dieses Gefühl nicht allzu lang, denn schon nach dem Aufwachen hatte ich wieder totales Herzrasen und Angstzustände. So scheint das wohl ab jetzt zu laufen. Erst gut fühlen und dann mit doppelter Wucht wieder zusammenbrechen.

Ich fühlte mich total allein, obwohl Leute um mich herum waren. Und natürlich musste ich mich auch langsam auf den Weg Richtung Zug machen, damit ich wieder nach Hause komme. Die Fahrt fiel mir total schwer, ich telefonierte mit meiner Mutter und fing schon im Zug an zu heulen. Ich kann nicht genau sagen warum, es hat mich einfach wieder eingeholt, diese Angst vor dem Alleinsein und das ich ihn einfach so schrecklich vermisse.

Ich beruhigte mich irgendwie auf der Zugfahrt und kam mit relativ guter Stimmung bei mir zu Hause an. Dann beginn ich jedoch den Fehler, meine gute Stimmung zu überschätzen. Ich kramte voller Tatendrang mein altes Tagebuch heraus in dem ich noch alte Briefe von ihm hatte. Ich tat das, um sie zu all dem anderen Kram von ihm in einen Müllsack zu packen und weg zu schließen. Leider laß ich dabei nur einen einzigen Satz aus einem Brief den er mir mal schrieb, und dann war alles zu spät. Ich kann mich nicht mehr so richtig daran erinnern, aber ich hatte wohl so etwas wie einen Nervenzusammebruch.
Ich fand mich irgendwann in den Armen meiner Mitbewohnerin wieder, die mich tröstete. Ich hab Rotz und Wasser geheult, es tat so schrecklich in mir weh. Irgendwann Nachts ging ich dann in mein Bett und wollte schlafen, doch ich fing wieder an zu heulen und konnte mich nicht beruhigen. Ich weiß nicht mehr genau wann, aber ich schlief unter Tränen ein und wachte so auch am Montag morgen wieder auf.
Seit Montag gingen die Vorlesungen wieder los, aber ich konnte doch nicht in meinem Zustand dorthin gehen!! Ich setzte mich Montag früh vor den PC und suchte Nummern sämtlicher Arztpraxen der Umgebung raus um einen Termin zu auszumachen. Ich weiß nicht wieviele Praxen ich angerufen habe, aber nachdem ich zig Absagen bekam mit "Es dauert einige Tage bis wir ihnen einen Termin geben können" oder "Wir nehmen im Moment keine neuen Patienten", habe ich endlich einen Termin für den Montag Nachmittag ausmachen können.
An diesem Sonntag Abend und Montag Morgen erreichte mein Zustand wirklich den Höhepunkt. Nicht nur, dass ich heulend einschlief und aufwachte, auch mein Körper schien nichtmehr richtig zu reagieren. Ich zitterte, meine Augenlider zuckten, ich hatte totale Bauchkrämpfe die nicht mehr weg gingen und abgesehen davon habe ich mittlerweile so viel abgenommen, dass ich Untergewicht habe. Ich bin schon immer eher schlank gewesen, aber meine momentane körperliche Verfassung ist sogar für mich äußerst bedenklich.

Der Arzt checkte mich komplett durch und sagte mir, dass es wahrscheinlich nichts organisches sondern, wie natürlich zu erwarten, etwas psychisches ist. Ich habe mal gelesen, dass man bei einer Trennung in einen Schockzustand verfällt... Ja das könnte man so formulieren.
Jedenfalls verschrieb mir der Arzt etwas gegen Depressionen und Angstzustände - wenn auch nur pflanzlich. Ich nehme nun seit Montag die Tabletten und fühle mich tatsächlich besser dadurch. Ob es nun wirklich an den Tabletten liegt oder vielleicht einfach die Tatsache, dass ich genug geheult habe, kann ich nicht sagen, aber im Moment bin ich froh, dass ich nicht wie ein Häufchen Elend im Bett liege.

Morgen werde ich über den Rest der Woche weiter schreiben


Broken_Tinkerbell

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Sa 12. Apr 2014, 15:00

Hallo da draußen


Tag 20


Heute vor genau 3 Wochen ist es passiert. Es ist kaum zu glauben.
Immernoch keinen Kontakt. Und manchmal fühlt es sich an, als hätte er nie existiert.

Was denkt er wohl? Denkt er überhaupt an mich? Wie geht es ihm? Hat er mich schon vergessen? Ist er immernoch froh über die Trennung? ... Manchmal gehen mir diese Fragen durch den Kopf.

Aber langsam kommen auch andere Gedanken hinzu. Dort wo vor einigen Tagen nur die Frage nach dem "Warum?" war, stellt sich langsam Gleichgültigkeit ein.
Zumindest fühlt es sich in manchen Momenten so an.

Außerdem stelle ich mir mittlerweile Fragen, an die ich vor einigen Tagen noch nicht einmal im Traum gedacht hätte:
Will ich ihn überhaupt zurück?
Ich stelle mir diese Frage und versuche dabei an ihn zu denken.
Ich versuche mir dann vorzustellen wie es war, als wir uns küssten, wie ich auf seiner Brust eingeschlafen bin, wie ich ihn berührt habe. Und während ich versuche es mir vorzustellen merke ich, dass ich es nicht mehr zurück möchte.
Es ist total komisch so zu denken, denn es waren die schönsten Momente für mich. Aber wenn ich mir jetzt vorstelle, mein gebrochenes Herz in die Hand des Menschen zu legen, der es kaputt gemacht hat... Nein!!!! Da weigert sich alles in mir!
Wie könnte ich ihn denn jemals wieder küssen, auf seiner Brust einschlafen oder ihn berühren ohne an den Schmerz erinnert zu werden den er mir zugefügt hat????
Wie könnte ich ihm denn jemals wieder glauben nach all dem was passiert ist?
Die Trennung hat mir den Boden unter den Füßen regelrecht weggerissen. Ich habe meinen Lebensmut verloren wegen ihm, er hat mir solche seelischen Schmerzen zugefügt dass ich sogar körperlich darunter leide.. Und diesen Menschen soll ich zurück wollen?? Wofür??
Ich erkenne langsam, dass ich genug um die Beziehung gekämpft habe. Die vielen Gespräche und Versuche alles zu retten, ja sogar die Paartherapie. Ich habe alles getan was ich tun konnte und jetzt ist es Zeit wieder nach vorn zu schauen.

In den letzten Tagen sah ich immer öfter das Licht am Ende des Tunnels und ich bin sehr froh darüber. Natürlich warte ich schon auf den nächsten Einbruch, aber im Moment versuche ich einfach nur froh zu sein, dass ich seit 3 Tagen nichtmehr geheult habe und das meinem Gedankenkarussel auch mal der Strom ausgeht und ein bisschen Ruhe herrscht.

Ich habe mir außerdem eine neue Strategie überlegt um mich besser in meiner neuen Heimat einzufinden und mir etwas eigenes aufzubauen:

Ich sage ab sofort zu allem Ja!

So wie in dem Film "Der Ja-Sager" von Jim Carrey. Wenn mich also jemand fragt ob ich irgendwo hin mitkomme oder was unternehmen möchte oder mir sonstige Angebote die meine Freizeitgestaltung betreffen angeboten werden, ich sage einfach immer ja. Das mache ich jetzt seit vergangenem Dienstag und es klappt!! Ich habe in der letzten Woche schon so viel neues kennen gelernt und Menschen getroffen. Es ist wirklich krass! Mir fällt es natürlich nicht leicht so zu handeln. Ich muss mich auch teilweise dazu zwingen weil der Schweinehund in mir sagt "verkriech dich doch lieber wieder in deinem Zimmer, da bist du schön allein".. Aber Nein! Ich mach das jetzt, ich versuche es durchzuziehen und es hat mir in dieser Woche schon so viele neue Türen geöffnet.




Übrigens hatte Markus den Beziehungsstatus nun doch aus Facebook entfernt. Als ich es letzten Sonntag gesehen habe (das war kurz vor meinem Zusammenbruch), hat es mir das Herz zerrissen. Ich denke, er hat gesehen, dass ich es wieder öffentlich bei mir sichtbar gemacht habe, das wir noch in einer Beziehung sind und er das verhindern wollte.
Daraufhin habe ich ihn komplett auf Facebook blockiert. Ich habe es kurz bereut denn Facebook sollte auch der Weg sein, wo ich ihm zeigen kann, dass es mir besser geht und er sich vielleicht für mein "neues Ich" interessiert (Jedenfalls ist das die Strategie wenn man seinen Ex zurück gewinnen möchte)
Aber dann dachte ich mir, mein "neues Ich" brauch ihn nicht auf Facebook.

Abgesehen davon bin ich davon überzeugt, dass er bereits mit neuen Frauen schreibt. Das heißt, mit seinen alten Affären die ihn abserviert haben. Das hat er nämlich immer getan, wenn wir eine Krise hatten oder in den Zeiten, als ich mir noch nicht sicher war und mich des öfteren von ihm trennen wollte.
Ich bin mir sicher, dass dies eins der Sachen war, die er zuerst getan hat. Wenn er es in der Vergangenheit immer tat, warum sollte er es nicht auch jetzt machen?
Schon komisch, dass er immer Kontakt zu den Frauen gesucht hat, die ihn verlassen haben. Man könnte meinen, er hätte ein hohes Geltungsbedürfnis....


Broken_Tinkerbell

Kitkat
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Kitkat » Sa 12. Apr 2014, 17:39

Hi Tinkerbell (nicht broken ;-))
Sehr inspirierend was du da schreibst!
Und vergiss Facebook!!
lieber gruss
k
Innerer Frieden bedeutet nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Fähigkeit, damit umzugehen.

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Di 15. Apr 2014, 17:52

Hallo da draußen

Tag 23

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Liebe Kitkat! Danke für deine aufmunternden Worte! :) Du hast Recht, scheiß Facebook! ;)
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Mir gehts soweit ganz gut. Immer wieder gibt es kleine Momente an denen ich an ihn denke und traurig werde. Aber richtig tiefe Verzweiflung ist es nichtmehr.

Es ist so krass darüber nachzudenken, wie ein Mensch, der einem so wichtig war, plötzlich immer mehr verblasst.
Irgendwie ist es ziemlich frustrierend weil mir das auch ein bisschen die "Hoffnung auf die große Liebe" nimmt. Wenn es stimmt, das Zeit alle Wunden heilt, dann macht das Leben doch keinen Sinn, oder? Das bedeutet doch dann, das man über jede Liebe die man jemals spürte, hinweg kommt?!
Ich finde das ziemlich furchtbar.

Aber vielleicht bedeutet das auch einfach, dass er nicht meine "große Liebe" war. Oh man..

Jedenfalls denke ich mittlerweile ganz anders als noch vor 1,5 Wochen. Ich stelle mir nichtmehr die Frage, warum es soweit kam. Und auch der Gedanke, ihn zurück zu wollen ist komplett weg.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einfach so sehr von ihm verletzt wurde. So eine Art Selbstschutz.. Naja, wenigstens funktioniert das noch.

Ansonsten bin ich immernoch bei meinem "Projekt: Ich-sag-zu-allem-JA" und es funktioniert immer noch. Seit über einer Woche hab ich schon viel erlebt. Ich bleibe dran und kann das nur empfehlen! Wenn ihr gerade in einer ähnlichen Situation seit und euch schwer tut raus zu gehen oder Anschluss zu finden. Hängt euch rein und sagt zu jedem Angebot JA! Es klappt!


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ewrew
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von ewrew » Fr 18. Apr 2014, 13:46

Sehr interessant was du schreibst! Es geht mir in vielerlei Dingen ähnlich. Gibt es schon Neues bei dir? :)

Broken_Tinkerbell
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Fr 18. Apr 2014, 22:51

Hallo da draußen

Tag 26

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Hallo ewrew! Danke für deine Nachricht! Viel Neues gibt es leider nicht zu berichten. Ich beiss mich so durch ;)
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Gerade bin ich bei meiner Familie über die Osterfeiertage und heute habe ich meiner Oma erzählt das wir nicht mehr zusammen sind. Sie hat total geschockt reagiert. Sie hat ihn nur ein einziges Mal gesehen (was daran liegt das meine Familie 600km weit weg wohnt) aber auch wenn sie ihn bisher nur ein einziges Mal sah mochte sie ihn total und hat immer nach ihm gefragt und ihm sogar jedes Weihnachten eine Kleinigkeit geschenkt. Ich musste mir total das heulen verkneifen und hab mich dann irgendwann aus Klo geschlichen um den Tränen kurz Lauf zu lassen.

Nachdem ich ja das letzte mal geschrieben habe das es mir besser geht ist es in den letzten zwei Tagen wieder das Gegenteil gewesen. Ich denke wieder verstärkt daran wie es eigentlich dazu kam und ob ich es nicht hätte verhindern können oder noch mehr hätte kämpfen müssen. Außerdem frage ich mich, ob unsere Beziehung mehr Chancen gehabt hätte wenn wir uns nicht unter solchen turbulenten Umständen kennen gelernt hätten. Immerhin habe ich sehr lang gebraucht um mich auf die Beziehung einzulassen, ihn dabei oft schlecht behandelt und nicht zu schätzen gewusst.

Dann ist da noch das organisatorische Problem. Ich habe zum einen noch Sachen in seiner Wohnung und sogar noch seinen Hausschlüssel. Ich glaub ich traue mich nicht ihm zu begegnen und hätte immer noch zu viel Hoffnung das einfach alles gut wird. Schon bescheuert irgendwie. In starken Momenten bin ich froh das wir nicht mehr zusammen sind. Doch in schwachen wünsche ich mir einfach nur das Alles gut wird.

Da fällt mir noch ein das ich mittlerweile, seit ein paar Tagen, sogar nachts wieder träume. Das tat ich nach der Trennung überhaupt nicht und es war sehr merkwürdig weil ich sonst sehr lebhafte Träume habe. Vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen und mein Unterbewusstsein macht normal weiter...

Ich wünsche euch da draußen Schöne Feiertage und hoffe ihr könnt ein bisschen abschalten falls ihr in einer ähnlichen Situation seid.

Broken_ Tinkerbell


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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » Sa 19. Apr 2014, 20:14

Hallo da draußen!

Tag 27



Wer war ich eigentlich als ich ihn kennen lernte? Und wer bin ich jetzt, drei Jahre später?
Wer waren wir als Paar? Wie war er damals und wie ist er heute?

Ich habe mir heute über fast nichts anderes den Kopf zerbrochen. Diese und mehr Fragen habe ich mir gestellt um herauszufinden, ob meine eigene Wahrnehmung über die Beziehung von der tatsächlichen Realität abweicht.

Hört sich irgendwie kompliziert an.. ich versuche das mal zu erklären:
In den letzten Monaten war er einfach der allerbeste, tollste, schönste Mann für mich. Ich habe ihn auf ein riesen großes Podest gestellt und ihn angebetet! Ich sah in ihm den Mann meiner Träume, der Mann mit dem ich mein Leben teilen will, der Mann mit dem ich Kinder bekommen möchte... Doch jedesmal wenn ich an alte Zeiten denke, kommen auch unangenehme Dinge zum Vorschein.
An diesen Dingen merkte ich dann, dass er doch nicht so ein Traummann war wie ich es immer dachte.

Teilweise habe ich den Eindruck, dass sich meine Wahrnehmung, oder nennen wir es Wunschvorstellung, so sehr von der Realität unterschied, dass es einfach nur krass ist und Ich mich fragen muss, wer waren Markus und ich eigentlich in unserer Beziehung??
Es ist ziemlich schwer zu beschreiben was ich genau damit meine.
Ich glaube ich will damit einfach nur sagen, dass ich mir oft und vor allem am Ende der Beziehung, selber nur noch Alles schön geredet habe. So als hätte ich in meiner eigenen Realität gelebt die es aber in Wirklichkeit nicht so gab.
In Wirklichkeit war er nicht der Prinz auf dem weißen Pferd der mich über alles liebt und mit mir 10 Kinder bekommt. Sondern ein unreifer Mann der nicht einmal den Arsch in der Hose hatte um Klartext mit mir zu reden und mir sogar das Schlussmachen überließ (man merkt das ich wieder wütend auf ihn werde....)




Doch zurück zu der Eingangsfrage: wer war ich damals und wer bin ich heute.
Es ist interessant und auch ein bisschen erschreckend zu sehen, dass mein altes Ich überhaupt nichts mehr mit dem Ich von heute gemeinsam hat. Ist das der Grund warum es zwischen Markus und mir nicht funktioniert hat? Habe ich mich so sehr verändert dass es einfach nicht funktionieren konnte? Habe ich mich zum positiven verändert oder steht es jetzt schlechter um mich?

Nicht nur meine äußerliche Erscheinung sondern auch mein Inneres ist komplett anders als damals...
Wie sah ich damals aus? Welche Klamotten trug ich damals?
Wie fühlte ich mich? Welche Gedanken haben mich beschäftigt?
Welche Interessen und Hobbies hatte ich? Mit welchen Menschen habe ich mich umgeben?
Wie sah mein Tagesablauf aus?

Insgesamt kann ich dabei feststellen, dass ich damals eine selbstbewusstere Erscheinung hatte und aktiver am Leben teilnahm als jetzt.
Ich war jedes Wochenende unterwegs und kannte sehr viele Menschen in meiner Heimatstadt (da wo Markus immernoch wohnt)
Ich habe mich anders und vorallem aufreißender gekleidet, hatte Hobbys und immer was zu tun. Ich war ständig irgendwo unterwegs. Lebte manchmal so als gäbe es kein Morgen.

Und wer bin ich jetzt??? Ich fühle mich einsam, kleide mich nur noch unauffällig, habe keine Hobbies, gehe nichtmehr am Wochenende weg. Zu all den Menschen von früher habe ich keinen Kontakt mehr. Ich habe gerade kein richtiges zu Hause.
Übertrieben gesagt habe ich mich vom Schwan in eine graue Maus verwandelt...

Und Markus?? Bei ihm ist es genau das Gegenteil. Als ich ihn kennen lernte war er unscheinbar, verträumt und vielleicht sogar ein bisschen naiv was die Liebe betrifft. Jetzt ist er auffallend gut gekleidet, gepflegt, kümmert sich sehr um sein äußeres, macht viel Sport und hat ein aktives Leben.
Toll, so als hätten wir die Rollen getauscht.

Ich weiß noch nicht was diese Erkenntnis mir bringt, aber für irgendetwas muss sie ja gut sein.





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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Broken_Tinkerbell » So 20. Apr 2014, 20:40

Hallo da draußen

Tag 28


Auf den Tag genau seit 4 Wochen keinerlei Kontakt.
Und ehrlich, heute geht es mir beschissen. Ich musste sogar vorhin wieder anfangen zu weinen weil ich an ihn dachte und mir seine Stimme vorgestellt habe.
Eigentlich wollten wir die Osterfeiertage zusammen bei seinen Eltern verbringen. Ich habe mich damals so gefreut als er mich gefragt hat, ob ich an Ostern mit ihm mitkomme weil das schon lange nicht mehr so war. Stattdessen sitze ich hier und vermisse ihn, denke an seine Stimme und an schöne Sachen die wir unternommen haben.
Warum zur Hölle meldet er sich einfach nicht mehr? Wie kann er das einfach alles so hinnehmen? Ist er wirklich schon so sehr über mich hinweg?

Wenn ich so darüber nachdenke hat er sich in der Vergangenheit auch nie bei mir gemeldet wenn wir Stress hatten und auch in den Zeiten als ich mich schon einige Male von ihm trennen wollte. Ich war immer diejenige, die sich dann wieder gemeldet hat. Er hatte die Trennungen und Kontaktsperren stets akzeptiert. Hat er mich denn jemals geliebt? Würde er jemals um mich kämpfen auch wenn er noch Gefühle für mich hat?
Ich bin gerade so wütend auf ihn und würde ihn am liebsten Anrufen und ihn anschreien dass ich ihn nie wieder im Leben sehen will und dass ich ihn gerade einfach nur hasse für das was er mir angetan hat.
Verdammt echt...




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ewrew
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von ewrew » So 20. Apr 2014, 21:17

Lass dich mal drücken!

Dass er deine Kontaktsperren und Trennungen stets akzeptiert hat, lag vielleicht daran, dass er immer wusste, dass du den ersten Schritt machen würdest. Und so könnte es auch jetzt sein. Er geht davon aus, dass du dich wieder meldest. Und das solltest du nicht. Zeig Stärke und lass ihn spüren, was es bedeutet, dass du nicht mehr verfügbar bist.

Wie lange waren denn die Trennungen und Kontaktsperren zuvor ungefähr? Wenn wir mal von 1-2 Wochen ausgehen, musst du jetzt damit rechnen, dass es länger dauert, bis er merkt, dass da eben nichts mehr von dir kommt. Er rechnet jetzt noch stark damit, dass du bald den Schritt auf ihn zu machst. Dein Ex wurde darauf konditioniert. Er kennt es nicht anders.

Ich wünschte ich könnte für dich in die Zukunft schauen und eine genaue Berechnung abliefern, wann sich die Kontaktsperre auch für dich auszahlt. Aber so schwer es ist, man darf nicht krampfhaft auf etwas warten :( Ich weiss, dass das unheimlich schwierig ist, wenn man genau diese Person vermisst und sich nichts anderes wünscht. Wenn sich wieder ein schlechtes Gefühl anbahnt, dann sage STOP! und dann löschst du den Gedanken und richtest den Fokus sofort auf etwas anderes. Mag doof klingen, aber probier es.

Renisara
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Re: Mein Kontaktsperre Tagebuch oder, der Versuch frei zu we

Beitrag von Renisara » Mo 21. Apr 2014, 08:12

Hallo Tinkerbell,
ich kann so gut mit dir fühlen, wie wahrscheinlich so viele hier.
Auch ich befinde mich in der Kontaktsperre und kenne das Gefühl, morgens und vorm einschlafen ist es besonders schlimm.
Eigentlich immer wenn man keine Ablenkung hat.
Allerdings bist du mir einen Schritt vorraus, ich bin erst bei Tag 10.
Ich werde manchmal verrückt und bin kurz davor ihm zu schreiben.
Das einzige was mich davon abhalten kann , ist der Gedanke, dass ich es in 20 Tagen tun werde.
Das noch NICHT alles vorbei ist, das es noch eine Chance gibt und ich Geduld brauche.
Leider klappt es mit dem "ich mache mir mein Leben schön auch ohne ihn" bei mir zur zeit gar nicht.
Ich treffe mich ab und an mit Leuten, ja, ich vergrabe mich in Arbeit, ich versuche sogar zu flirten , schreibe in singlechats und habe mich auch schon mal mit einem andren getroffen.
Alles Makulatur.
Es fühlt sich grad an als ob ich an nichts richtig Spass haben kann, als ob ich mich nie wieder verlieben kann.
Es tut einfach nur weh und tief in mir will nichts feiern, sich nichts gut fühlen, alles in mir will nur ihn zurück.
Wie ist es bei Dir?
Du hast die Kontaktsperre geschafft.
Willst Du es nicht versuchen jetzt?
Den "mirgehtsgut Schauspielmodus" aktivieren und ihn anschreiben.
Einfach ein nettes " heute habe ich xy gesehen/gemacht und musste dabei an dich denken. hoffe es geht dir gut LG"
Nur so zum "anfixen"
und dann wieder auf cool machen.
Oder willst du ihn tatsächlich nicht wieder und versucht einfach nur dich und dein Leben in den Griff zu bekommen.
LG
Renisara

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