Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Je länger ich über die Geschichte nachdenke, umso mehr wird mir klar warum dieser Mann bisher keine ernsthaften Chancen bei Frauen hatte. Weil wir uns nie regelmäßig gesehen haben, sind mir einige seiner Charaktereigenschaften lange nicht bewusst gewesen. Wenn man sich nur sporadisch sieht, kann man das sehr gut kaschieren.
Es sieht ganz danach aus, als ob ich mich in einen total egoistischen Menschen verliebt habe. Und zwar hat er sich nicht nur mir gegenüber selbstzentriert verhalten, sondern auch im Umgang mit seinen Freunden. Es ist mir aufgefallen, dass er z. B. nie andere Leute auf ein Getränk eingeladen hat, weder mich noch irgendwelche Kumpels. An der Männergruppe liegt das nicht, denn die anderen Leute sind keineswegs geizig und geben immer mal wieder gerne was aus. Auch ich wurde schon häufig von ihnen eingeladen, bei ihm war eine Zigarette das Maximum. Natürlich hat ein (ehemaliger) Student mit 400 €-Job nicht viel Geld, das sehe ich ein. Einige seiner Freunde studieren aber immer noch, haben ebenso wenig Geld und sind trotzdem großzügig. Andererseits gibt er massig Geld für Fußballartikel, Computerspiele, CDs und andere Gegenstände aus – die natürlich alle für ihn selbst gedacht sind.
Ich gehöre sicher nicht zu den Frauen, die Einladungen in teure Restaurants erwarten und sich auf Kosten des Partners ein schönes Leben machen. Meine Getränke kann ich beim Ausgehen problemlos selbst bezahlen. Aber ich finde es nicht schön, wenn jemand wie er immer auf den letzten Cent aufrechnet. Ich habe ihn übrigens 3x eingeladen. Beim ersten Mal hat er dankend abgelehnt, die anderen beiden Male hat er es angenommen. Natürlich erwarte ich bei einer Einladung keine Gegenleistung (und achte schon gar nicht auf den Preis), aber er gibt wirklich nur sehr ungern. Wenn ich z. B. im Fast Food-Imbiss eine Kleinigkeit esse, frage ich meine Begleitpersonen ob sie auch mal probieren möchten… das ist in meinem (und auch in seinem) Umfeld völlig normal. Wenn er sich eine Mahlzeit bestellt, verzehrt er sie immer ganz alleine und bietet niemandem was an.
Geburtstage werden in seinem Freundeskreis meistens gefeiert. Die Leute mieten einen Raum oder feiern in Kneipen oder im Sommer draußen im Grünen. Das jeweilige Geburtstagskind spendiert Essen und Getränke für die Gäste. Er ist der Einzige aus der Truppe, der nie feiert… jetzt wird mir langsam klar, woran das liegt. Dabei ist das ein „Sohn aus gutem Hause“, seine Eltern sind alles andere als arm. Dieser Mann ist übrigens kein Einzelkind. Er hat zwei jüngere Geschwister. Deshalb ging ich davon aus, dass er gelernt hat zu teilen. Hat er aber nicht.
Alles muss immer so laufen, wie er sich das vorstellt. Das geht aber nicht. Bei unseren schönen Begegnungen war er immer derjenige, der zuerst den Kontakt gesucht hat. Einmal bin ich im Stadion zu ihm gegangen, da hat er mich kurz abgefertigt und ist woanders hingegangen. Er will bestimmen, wie viel Nähe es gibt, wie viel Zeit wir miteinander verbringen, wo wir hingehen, was wir machen, einfach alles. Einmal waren wir mit ein paar anderen Leuten nach einem Spiel in der Stadt unterwegs. Gegen Mitternacht ist er nach Hause gefahren, weil er müde war. Das ging bei mir nicht, weil meine erste Bahn erst gegen 5 Uhr morgens fuhr. Gut okay, ich hatte noch andere Leute… aber selbst wenn nicht, dann hätte er mich wohl die ganze Nacht alleine gelassen und wäre gefahren.
Inzwischen ist mir auch klar, warum er vor einigen Jahren an dieser anderen Frau interessiert war. Sie hatte keine Wünsche und äußerte nie irgendwelche Bedürfnisse, weil sie schlicht und einfach nichts von diesem Mann wollte. Er war nicht ihr Typ. Wenn sie etwas gesagt hätte, wäre es wohl anders gelaufen.
Ich kannte mal zwei Männer, die ganz ähnlich drauf waren wie er. An diesen Männern war ich beziehungstechnisch nicht interessiert, aber wir waren lange eng befreundet. Auch diese Männer waren von der Art her eher ruhig und schüchtern, und auch ihre Eltern (es waren Brüder) hatten viel Geld. Ähnlich wie der besagte Mann stellten sie Forderungen, kritisierten wie es ihnen passte, machten mir Vorwürfe, waren geizig und egoistisch. Nach einigen Jahren hielt ich es nicht mehr aus und äußerte schließlich meine Bedürfnisse. Ein langes Schweigen ihrerseits war die Folge. Leider kannte ich mich damals mit solchen Verhaltensweisen nicht aus und lief ihnen hinterher. Wir hatten zwar danach noch eine Weile Kontakt, aber schön war das absolut nicht. Das Ende war heftig. Man kann Egoisten nicht klar machen, was sie mit ihrem Verhalten ausrichten, wenn sie völlig uneinsichtig sind und total stur auf ihrer Meinung beharren.
Es sieht ganz danach aus, als ob ich mich in einen total egoistischen Menschen verliebt habe. Und zwar hat er sich nicht nur mir gegenüber selbstzentriert verhalten, sondern auch im Umgang mit seinen Freunden. Es ist mir aufgefallen, dass er z. B. nie andere Leute auf ein Getränk eingeladen hat, weder mich noch irgendwelche Kumpels. An der Männergruppe liegt das nicht, denn die anderen Leute sind keineswegs geizig und geben immer mal wieder gerne was aus. Auch ich wurde schon häufig von ihnen eingeladen, bei ihm war eine Zigarette das Maximum. Natürlich hat ein (ehemaliger) Student mit 400 €-Job nicht viel Geld, das sehe ich ein. Einige seiner Freunde studieren aber immer noch, haben ebenso wenig Geld und sind trotzdem großzügig. Andererseits gibt er massig Geld für Fußballartikel, Computerspiele, CDs und andere Gegenstände aus – die natürlich alle für ihn selbst gedacht sind.
Ich gehöre sicher nicht zu den Frauen, die Einladungen in teure Restaurants erwarten und sich auf Kosten des Partners ein schönes Leben machen. Meine Getränke kann ich beim Ausgehen problemlos selbst bezahlen. Aber ich finde es nicht schön, wenn jemand wie er immer auf den letzten Cent aufrechnet. Ich habe ihn übrigens 3x eingeladen. Beim ersten Mal hat er dankend abgelehnt, die anderen beiden Male hat er es angenommen. Natürlich erwarte ich bei einer Einladung keine Gegenleistung (und achte schon gar nicht auf den Preis), aber er gibt wirklich nur sehr ungern. Wenn ich z. B. im Fast Food-Imbiss eine Kleinigkeit esse, frage ich meine Begleitpersonen ob sie auch mal probieren möchten… das ist in meinem (und auch in seinem) Umfeld völlig normal. Wenn er sich eine Mahlzeit bestellt, verzehrt er sie immer ganz alleine und bietet niemandem was an.
Geburtstage werden in seinem Freundeskreis meistens gefeiert. Die Leute mieten einen Raum oder feiern in Kneipen oder im Sommer draußen im Grünen. Das jeweilige Geburtstagskind spendiert Essen und Getränke für die Gäste. Er ist der Einzige aus der Truppe, der nie feiert… jetzt wird mir langsam klar, woran das liegt. Dabei ist das ein „Sohn aus gutem Hause“, seine Eltern sind alles andere als arm. Dieser Mann ist übrigens kein Einzelkind. Er hat zwei jüngere Geschwister. Deshalb ging ich davon aus, dass er gelernt hat zu teilen. Hat er aber nicht.
Alles muss immer so laufen, wie er sich das vorstellt. Das geht aber nicht. Bei unseren schönen Begegnungen war er immer derjenige, der zuerst den Kontakt gesucht hat. Einmal bin ich im Stadion zu ihm gegangen, da hat er mich kurz abgefertigt und ist woanders hingegangen. Er will bestimmen, wie viel Nähe es gibt, wie viel Zeit wir miteinander verbringen, wo wir hingehen, was wir machen, einfach alles. Einmal waren wir mit ein paar anderen Leuten nach einem Spiel in der Stadt unterwegs. Gegen Mitternacht ist er nach Hause gefahren, weil er müde war. Das ging bei mir nicht, weil meine erste Bahn erst gegen 5 Uhr morgens fuhr. Gut okay, ich hatte noch andere Leute… aber selbst wenn nicht, dann hätte er mich wohl die ganze Nacht alleine gelassen und wäre gefahren.
Inzwischen ist mir auch klar, warum er vor einigen Jahren an dieser anderen Frau interessiert war. Sie hatte keine Wünsche und äußerte nie irgendwelche Bedürfnisse, weil sie schlicht und einfach nichts von diesem Mann wollte. Er war nicht ihr Typ. Wenn sie etwas gesagt hätte, wäre es wohl anders gelaufen.
Ich kannte mal zwei Männer, die ganz ähnlich drauf waren wie er. An diesen Männern war ich beziehungstechnisch nicht interessiert, aber wir waren lange eng befreundet. Auch diese Männer waren von der Art her eher ruhig und schüchtern, und auch ihre Eltern (es waren Brüder) hatten viel Geld. Ähnlich wie der besagte Mann stellten sie Forderungen, kritisierten wie es ihnen passte, machten mir Vorwürfe, waren geizig und egoistisch. Nach einigen Jahren hielt ich es nicht mehr aus und äußerte schließlich meine Bedürfnisse. Ein langes Schweigen ihrerseits war die Folge. Leider kannte ich mich damals mit solchen Verhaltensweisen nicht aus und lief ihnen hinterher. Wir hatten zwar danach noch eine Weile Kontakt, aber schön war das absolut nicht. Das Ende war heftig. Man kann Egoisten nicht klar machen, was sie mit ihrem Verhalten ausrichten, wenn sie völlig uneinsichtig sind und total stur auf ihrer Meinung beharren.
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Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo, Rike,
es ist gut, dass Du Dir viele Gedanken über den seltsamen Fußballhistoriker und seine Verhaltensweisen machst, denn sie zeigen, dass es sich um einen egozentrischen und auf sich fixierten Menschen handelt. Und daran erkennst Du auch, dass Du Dich allmählich von seiner Person loslöst. Es geht dabei nicht darum, den anderen schlecht zu machen, aber man hat mit mehr Abstand eine andere und nüchternere Sichtweise auf die Eigenschaften des anderen.
Den Geiz, die mangelnde Bereitschaft, anderen etwas zu geben, kenne ich von XXX auch. Es gab einige Begebenheiten, die mir das vor Augen geführt haben. Wir holten uns eines Abends Essen bei einem Chinesen und ich zahlte. Er sagte damals, er würde mir später die Hälfte, also 10 € geben. Er vergaß das dann einfach und ich sprach ihn wegen der Lappalie nicht mehr an. Dennoch dachte ich mir, das kommt mir so bekannt vor, es gab schon öfters Begebenheiten, wo ich merkte, dass er im Grunde genommen ein geiziger Mensch ist. Heute ärgere ich mich, dass ich die 10 € seinerzeit nicht eingefordert habe. Es kam öfters vor, dass wir Lebensmittel einkauften und ich dann bezahlte, weil er seinen Geldbeutel "vergessen" hatte. Ich bin nicht geizig, aber ausnützen lasse ich mich auch nicht gerne.
Er geht auch oft auf Parties, die in seinem Bekanntenkreis üblich sind. Dazu gibt es dann Einladungen über Facebook. Es sind oftmals solche, wo es nicht viel zum Konsumieren gibt. Es wird eher gerne gesehen, wenn man als Gast etwas mitbringt und ob es etwas zu essen gibt, ist auch oft Zufall. Also alles recht seltsam. Es kommt aber natürlich auch vor, dass der Gastgeber Getränke und Essen zur Verfügung stellt und da greift er dann durchaus zu.
Er geht immer gerne auf diese Parties, weil er dort einige Leute kennt und trifft, da er sich viel über seine vielen Kontakte definiert. Er kennt diesen und jenen und der hat ihm jetzt das "Du" angeboten und er hat die Frau Sowieso aus der Firma Irgendwas kennengelernt. Darüber konnte er immer erfreut berichten, weil es sein schwaches Ego entsprechend aufpoliert hat. Er braucht Leute, weil er sich dann bestätigt fühlt, sie zu kennen. Eine engere Freundschaft oder Bekanntschaft muss damit keineswegs einher gehen.
Er aber lädt niemals zu einer Party ein, er hat auch nie Besuch zu Hause. Ein Wunder, dass ich während der Beziehung zu ihm kommen durfte.
Und auch er lässt niemals für andere etwas springen. Von wegen mal eine Runde Bier ausgeben, undenkbar. Andere an etwas teilhaben lassen, wieso denn? Sein Geld braucht er schon für sich und das hortet er auch gerne. Es befriedigt ihn zu haben.
Solche Menschen sind keine Lebenskünstler, sie können dem Leben wenig Positives abgewinnen.
Heute frage ich mich, was ich mit diesem verschrobenen Typen eigentlich wollte. Hatte ich das alles übersehen, erschien es mir nicht wichtig, war mir nicht klar, dass er nicht normal ist? Ich hatte - blind vor Liebe - offenbar meinen Verstand ausgeblendet, übersah manches geflissentlich, obwohl meine Alarmglocken schon schrillten. Aber ich duldete seine Sparsamkeit, brachte im Gegenzug immer etwas mit, weil ja immer ich zu ihm fuhr. Und heute ärgere ich mich, dass ich für diese unglückselige Beziehung zu viel Geld ausgegeben habe. Er nahm immer gerne, aber er gab selten etwas in gleichem Maße zurück.
Und natürlich gab er den Ton in unserer Beziehung an. Selbstverständlich konnte ich Vorschläge machen, aber ob und wie die dann umgesetzt wurden, darüber bestimmte letztendlich er. Ich habe mir manchmal darüber Gedanken gemacht, was denn wäre, wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte, z.B. aufgrund einer Krankheit. Vielleicht hätte er sich ab und an manchmal um mich gekümmert, aber ich hätte immer gespürt, dass es ihm eigentlich lästig ist. Ich weiß aber auch, dass ich zur Stelle gewesen wäre, wenn bei ihm etwas gewesen wäre. Und dieses Ungleichgewicht in der gegenseitigen Hilfsbereitschaft und Unterstützung spürte ich während unserer Beziehung ganz massiv. Bei Kleinigkeiten konnte er durchaus hilfsbereit sein, aber bei bedeutsamen Begebenheiten hatte ich immer Zweifel, dass er zur Stelle sein würde. Und dieses Gefühl hatte ich sicher nicht umsonst. Für eine wirkliche Partnerschaft ist er letztendlich überhaupt nicht geeignet.
Und Du weißt auch, dass Du letztendlich alleine gewesen wärst. Du hast ja auch gespürt, dass er Dich mitten in der Nacht irgendwo stehen lassen würde, während er nach Hause fährt, wenn es ihm passt.
Ich denke, das alles ist eine Grundeigenschaft der Bindungsphobiker. Letztendlich geht es um Kontrolle in jeder Hinsicht:
wieviel Nähe sie zulassen, wieviel Hilfsbereitschaft sie gewähren, wieviel Geld sie wofür ausgeben, wieviel Zeit sie mit dem Partner verbringen usw. Sie wollen alles kontrollieren, auch den anderen.
Wir waren mal auf einer großen dienstlichen Party, zu der selbstverständlich jeder von uns allein mit seinen Leuten hin ging. Als Paar hatten wir uns nie geoutet und darüber bin ich heute sehr froh. Mindestens zweimal habe ich wahrgenommen, dass er durch den Saal tigerte und in Richtung meines Tisches ging, selbstverständlich nicht, um sich etwa dazu zu setzen. Nein, einmal bog er vorher in einen anderen Raum ab und das nächste Mal war es besonders krass: er ging in Richtung meines Tisches, sah, dass einer seiner Bekannten dort saß und machte auf einmal kehrt. Daran sieht man, dass er im Grunde völlig blockiert ist. Ich bin mir sicher, er wollte sehen, mit wem ich am Tisch sitze, wie die Stimmung ist usw. Auch hier ging es um Kontrolle. Er kümmerte sich zwar nicht um mich, wollte aber sehen, mit wem ich Kontakt habe und mit wem ich den Abend verbringe. Später kurz vor Mitternacht checkte ich mein Handy und sah, dass er mir eine Stunde vorher eine SMS geschrieben hatte, in der er fragte, ob ich noch da sei. Ich dachte mir nur, Du Idiot, brauchst ja nur durch den Saal zu latschen, dann siehst Du es. Trotzdem schrieb ich zurück und teilte ihm mit, dass der Bekannte mir gerade ein Getränk holt und ich dann ins Hotel gehen würde. Das war als Brücke gedacht und ich hoffte, er würde sagen, dass er dann auch gehen würde, natürlich mit mir. Aber der BP behält die Oberhand, denn er reagierte nicht mehr darauf. Als ich dann ging, sah ich ihn stehen und fragte, ob er noch bleiben würde, was er bejahte. Ich verließ das Lokal und ging dann heulend ins Hotel - allein. Es war damals gerade die schlimmste Zeit unserer Beziehung, dieses ständige Spiel aus Nähe und Distanz, das immer er gewann. Denn er behielt die Kontrolle und ich fügte mich, damit ich ihn überhaupt noch sah. Traurig, wenn man das alles sozusagen aus der Ferne betrachtet und auch beschämend.
Sei froh, dass Du mit diesem Typen nicht zusammen gekommen bist, es wäre die Hölle geworden und die paar positiven und glücklichen Momente wiegen das, was man in der Beziehung erlebt, nicht auf.
es ist gut, dass Du Dir viele Gedanken über den seltsamen Fußballhistoriker und seine Verhaltensweisen machst, denn sie zeigen, dass es sich um einen egozentrischen und auf sich fixierten Menschen handelt. Und daran erkennst Du auch, dass Du Dich allmählich von seiner Person loslöst. Es geht dabei nicht darum, den anderen schlecht zu machen, aber man hat mit mehr Abstand eine andere und nüchternere Sichtweise auf die Eigenschaften des anderen.
Den Geiz, die mangelnde Bereitschaft, anderen etwas zu geben, kenne ich von XXX auch. Es gab einige Begebenheiten, die mir das vor Augen geführt haben. Wir holten uns eines Abends Essen bei einem Chinesen und ich zahlte. Er sagte damals, er würde mir später die Hälfte, also 10 € geben. Er vergaß das dann einfach und ich sprach ihn wegen der Lappalie nicht mehr an. Dennoch dachte ich mir, das kommt mir so bekannt vor, es gab schon öfters Begebenheiten, wo ich merkte, dass er im Grunde genommen ein geiziger Mensch ist. Heute ärgere ich mich, dass ich die 10 € seinerzeit nicht eingefordert habe. Es kam öfters vor, dass wir Lebensmittel einkauften und ich dann bezahlte, weil er seinen Geldbeutel "vergessen" hatte. Ich bin nicht geizig, aber ausnützen lasse ich mich auch nicht gerne.
Er geht auch oft auf Parties, die in seinem Bekanntenkreis üblich sind. Dazu gibt es dann Einladungen über Facebook. Es sind oftmals solche, wo es nicht viel zum Konsumieren gibt. Es wird eher gerne gesehen, wenn man als Gast etwas mitbringt und ob es etwas zu essen gibt, ist auch oft Zufall. Also alles recht seltsam. Es kommt aber natürlich auch vor, dass der Gastgeber Getränke und Essen zur Verfügung stellt und da greift er dann durchaus zu.
Er geht immer gerne auf diese Parties, weil er dort einige Leute kennt und trifft, da er sich viel über seine vielen Kontakte definiert. Er kennt diesen und jenen und der hat ihm jetzt das "Du" angeboten und er hat die Frau Sowieso aus der Firma Irgendwas kennengelernt. Darüber konnte er immer erfreut berichten, weil es sein schwaches Ego entsprechend aufpoliert hat. Er braucht Leute, weil er sich dann bestätigt fühlt, sie zu kennen. Eine engere Freundschaft oder Bekanntschaft muss damit keineswegs einher gehen.
Er aber lädt niemals zu einer Party ein, er hat auch nie Besuch zu Hause. Ein Wunder, dass ich während der Beziehung zu ihm kommen durfte.
Und auch er lässt niemals für andere etwas springen. Von wegen mal eine Runde Bier ausgeben, undenkbar. Andere an etwas teilhaben lassen, wieso denn? Sein Geld braucht er schon für sich und das hortet er auch gerne. Es befriedigt ihn zu haben.
Solche Menschen sind keine Lebenskünstler, sie können dem Leben wenig Positives abgewinnen.
Heute frage ich mich, was ich mit diesem verschrobenen Typen eigentlich wollte. Hatte ich das alles übersehen, erschien es mir nicht wichtig, war mir nicht klar, dass er nicht normal ist? Ich hatte - blind vor Liebe - offenbar meinen Verstand ausgeblendet, übersah manches geflissentlich, obwohl meine Alarmglocken schon schrillten. Aber ich duldete seine Sparsamkeit, brachte im Gegenzug immer etwas mit, weil ja immer ich zu ihm fuhr. Und heute ärgere ich mich, dass ich für diese unglückselige Beziehung zu viel Geld ausgegeben habe. Er nahm immer gerne, aber er gab selten etwas in gleichem Maße zurück.
Und natürlich gab er den Ton in unserer Beziehung an. Selbstverständlich konnte ich Vorschläge machen, aber ob und wie die dann umgesetzt wurden, darüber bestimmte letztendlich er. Ich habe mir manchmal darüber Gedanken gemacht, was denn wäre, wenn ich seine Hilfe gebraucht hätte, z.B. aufgrund einer Krankheit. Vielleicht hätte er sich ab und an manchmal um mich gekümmert, aber ich hätte immer gespürt, dass es ihm eigentlich lästig ist. Ich weiß aber auch, dass ich zur Stelle gewesen wäre, wenn bei ihm etwas gewesen wäre. Und dieses Ungleichgewicht in der gegenseitigen Hilfsbereitschaft und Unterstützung spürte ich während unserer Beziehung ganz massiv. Bei Kleinigkeiten konnte er durchaus hilfsbereit sein, aber bei bedeutsamen Begebenheiten hatte ich immer Zweifel, dass er zur Stelle sein würde. Und dieses Gefühl hatte ich sicher nicht umsonst. Für eine wirkliche Partnerschaft ist er letztendlich überhaupt nicht geeignet.
Und Du weißt auch, dass Du letztendlich alleine gewesen wärst. Du hast ja auch gespürt, dass er Dich mitten in der Nacht irgendwo stehen lassen würde, während er nach Hause fährt, wenn es ihm passt.
Ich denke, das alles ist eine Grundeigenschaft der Bindungsphobiker. Letztendlich geht es um Kontrolle in jeder Hinsicht:
wieviel Nähe sie zulassen, wieviel Hilfsbereitschaft sie gewähren, wieviel Geld sie wofür ausgeben, wieviel Zeit sie mit dem Partner verbringen usw. Sie wollen alles kontrollieren, auch den anderen.
Wir waren mal auf einer großen dienstlichen Party, zu der selbstverständlich jeder von uns allein mit seinen Leuten hin ging. Als Paar hatten wir uns nie geoutet und darüber bin ich heute sehr froh. Mindestens zweimal habe ich wahrgenommen, dass er durch den Saal tigerte und in Richtung meines Tisches ging, selbstverständlich nicht, um sich etwa dazu zu setzen. Nein, einmal bog er vorher in einen anderen Raum ab und das nächste Mal war es besonders krass: er ging in Richtung meines Tisches, sah, dass einer seiner Bekannten dort saß und machte auf einmal kehrt. Daran sieht man, dass er im Grunde völlig blockiert ist. Ich bin mir sicher, er wollte sehen, mit wem ich am Tisch sitze, wie die Stimmung ist usw. Auch hier ging es um Kontrolle. Er kümmerte sich zwar nicht um mich, wollte aber sehen, mit wem ich Kontakt habe und mit wem ich den Abend verbringe. Später kurz vor Mitternacht checkte ich mein Handy und sah, dass er mir eine Stunde vorher eine SMS geschrieben hatte, in der er fragte, ob ich noch da sei. Ich dachte mir nur, Du Idiot, brauchst ja nur durch den Saal zu latschen, dann siehst Du es. Trotzdem schrieb ich zurück und teilte ihm mit, dass der Bekannte mir gerade ein Getränk holt und ich dann ins Hotel gehen würde. Das war als Brücke gedacht und ich hoffte, er würde sagen, dass er dann auch gehen würde, natürlich mit mir. Aber der BP behält die Oberhand, denn er reagierte nicht mehr darauf. Als ich dann ging, sah ich ihn stehen und fragte, ob er noch bleiben würde, was er bejahte. Ich verließ das Lokal und ging dann heulend ins Hotel - allein. Es war damals gerade die schlimmste Zeit unserer Beziehung, dieses ständige Spiel aus Nähe und Distanz, das immer er gewann. Denn er behielt die Kontrolle und ich fügte mich, damit ich ihn überhaupt noch sah. Traurig, wenn man das alles sozusagen aus der Ferne betrachtet und auch beschämend.
Sei froh, dass Du mit diesem Typen nicht zusammen gekommen bist, es wäre die Hölle geworden und die paar positiven und glücklichen Momente wiegen das, was man in der Beziehung erlebt, nicht auf.
Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo Sonnenblume,
das hast du richtig erkannt. Ich habe nicht vor, den Fußballhistoriker schlecht zu machen. Ich reflektiere nur die ganzen Dinge, die passiert sind und öffne so langsam die Augen. Weißt du, vor 3 Monaten hat ein Mann aus meinem Freundeskreis mir die folgende Frage gestellt: "Wie kannst du nur in jemanden verliebt sein, den du als egoistisch bezeichnest?" Daraufhin antwortete ich: "Partnerschaft bedeutet für mich nicht, dass ich einen Menschen nach meinen Vorstellungen forme. Wenn ein Mensch mir wirklich etwas bedeutet, dann akzeptiere ich ihn mit all seinen guten und schlechten Eigenschaften." Allerdings gibt es auch schlechte Eigenschaften, die man auf die Dauer nicht ertragen kann.
Ganz so krass wie dein BP ist es bei ihm mit dem Geiz allerdings nicht. Es ist nicht seine Art, absichtlich den Geldbeutel zu vergessen und sich von anderen Leuten aushalten zu lassen. In den ersten Monaten wollte er sich auch partout nicht von mir einladen lassen. Später hat er es angenommen, aber sein Gesicht wirkte dabei so nachdenklich... als ob er dachte: "Mensch, die hat mir jetzt was spendiert... vermutlich erwartet sie, dass ich ihr auch was ausgebe, oh je..." Im Gegensatz zu deinem BP ist er kein Typ, der gerne im Mittelpunkt steht und ständig Leute um sich haben möchte. Im Gegenteil, er verbringt den Großteil seiner Freizeit alleine und trifft sich nur ca. 1-2x im Monat mit Kumpels (im Stadion, in Kneipen oder auf Parties). Besuch kriegt er auch eher selten. Einmal hat er mir erzählt, dass seine Eltern so ziemlich nie Besuch bekommen... vielleicht haben sie Angst, dass sie den Leuten eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser anbieten müssten, hahaha...
. Wobei es in meinem Freundeskreis auch mehrere Leute gibt, deren Eltern keinerlei soziale Kontakte haben und die trotzdem nicht geizig sind. Einmal hat er mir etwas geschenkt. Ich weiß aber, dass er für diesen Gegenstand keinen Cent ausgegeben hat, weil es die Teile bei seinem Vater in der Firma gibt. Auch der anderen Frau hat er damals nie was spendiert. Er wollte sie zwar mal privat sehen, aber er hat sie zu sich eingeladen und wäre nicht zu ihr gefahren (dabei wohnte sie nicht sonderlich weit von ihm entfernt). Inzwischen vermute ich fast, dass er damals nicht zu mir fahren wollte, weil ihm das zu teuer war. Für Fußballspiele und Fanclub-Veranstaltungen nimmt er gerne mal eine längere Fahrt in Kauf, aber nicht für einen anderen Menschen.
Ich fand die langen Gespräche mit ihm unheimlich schön und intensiv. Erst jetzt wird mir bewusst, dass er die meiste Zeit über sich und sein Leben geredet und mir selten Fragen über meinen Alltag gestellt hat. Z. B. hat er mir bei einer Begegnung kurz nach Neujahr einen sehr ausführlichen Bericht über seine Silvesternacht erstattet und mir alles von A bis Z detailgetreu erzählt. Ich hätte Silvester sehr gerne mit ihm zusammen verbracht. Aber er hat mich nicht einmal gefragt, was ich in dieser Nacht gemacht hatte. Es hat ihn schlicht und einfach nicht interessiert.
Und kontrolliert fühlte ich mich auch. Es war schon krass, wie oft er auf meine Profile und Beiträge auf gewissen Internetseiten geklickt hat. Das macht er übrigens immer noch. Manchmal verlangte er von mir Erklärungen für Postings in irgendwelchen Foren, die ich verfasst hatte als wir uns noch gar nicht kannten. Er bezog Kommentare auf seine eigene Person, die gar nichts mit ihm zu tun hatten. Bei unseren Treffen beobachtete er mich immer ganz genau. Wenn ich mit anderen Männern im Gespräch war und lachte, konnte seine Stimmung schnell ins Negative kippen. Sogar bei der letzten Begegnung, als schon Funkstille herrschte, stellte er sich irgendwann neben mich und einen Kumpel und beobachtete unser Gespräch. Es gibt Männer, deren Namen ich in seiner Gegenwart nicht erwähnen konnte, ohne einen bösen Blick zu ernten. Einmal saß ich mit ihm längere Zeit alleine in einem Café. Als ich mal auf der Toilette war und anschließend wieder zu ihm kam, bemerkte ich dass mein Handy an einer anderen Stelle lag. Vermutlich hat er reingeschaut, aber ich habe ihn nicht drauf angesprochen, weil ich die Stimmung nicht kaputt machen wollte. Er selbst besitzt übrigens weder einen Festnetzanschluss noch ein Handy... vermute mal das ist ihm zu teuer, da müsste er ja Geld ausgeben, wenn ein anderer Mensch sich von ihm Aufmerksamkeit wünscht *Ironiemoduson*. Ich frage mich, was er mit der Kontrolle bezweckt... wahrscheinlich bildet er sich ein, dass die ganze Welt ihm was Böses will, vor allem die Frauen.
Wenn die knapp über 100 km Entfernung nicht wären, dann hätte ich mich wohl niemals in ihn verliebt. Bei einer geringeren Entfernung und mehr Treffen hätte ich bestimmt schon viel früher gemerkt, was los ist. Die Erfahrung mit meinen beiden alten Kumpels hat mich geprägt. Mit ihnen war ich ca. 5,5 Jahre in Kontakt, wir haben uns so ziemlich jede Woche gesehen. Ihr Verhalten löste zahlreiche Fragezeichen in mir aus. So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt. Oft stand ich einfach nur da und dachte mir: "Ähm, was ist jetzt schon wieder los?" Das Ende dieser Freundschaft war sehr schmerzhaft für mich. Aber ich habe daraus gelernt und mir geschworen, dass ich mich in Zukunft von solchen Leuten fern halte. In den anschließenden Jahren habe ich 2 weitere Personen kennengelernt, die ähnlich egoistisch drauf waren. Das waren beides Frauen. Ich habe es beide Male relativ schnell gemerkt und den Kontakt abgebrochen. Es ist traurig, dass ausgerechnet mein Herzensmann sich ebenfalls als rücksichtsloser Egoist entpuppt hat
.
LG
Rike
das hast du richtig erkannt. Ich habe nicht vor, den Fußballhistoriker schlecht zu machen. Ich reflektiere nur die ganzen Dinge, die passiert sind und öffne so langsam die Augen. Weißt du, vor 3 Monaten hat ein Mann aus meinem Freundeskreis mir die folgende Frage gestellt: "Wie kannst du nur in jemanden verliebt sein, den du als egoistisch bezeichnest?" Daraufhin antwortete ich: "Partnerschaft bedeutet für mich nicht, dass ich einen Menschen nach meinen Vorstellungen forme. Wenn ein Mensch mir wirklich etwas bedeutet, dann akzeptiere ich ihn mit all seinen guten und schlechten Eigenschaften." Allerdings gibt es auch schlechte Eigenschaften, die man auf die Dauer nicht ertragen kann.
Ganz so krass wie dein BP ist es bei ihm mit dem Geiz allerdings nicht. Es ist nicht seine Art, absichtlich den Geldbeutel zu vergessen und sich von anderen Leuten aushalten zu lassen. In den ersten Monaten wollte er sich auch partout nicht von mir einladen lassen. Später hat er es angenommen, aber sein Gesicht wirkte dabei so nachdenklich... als ob er dachte: "Mensch, die hat mir jetzt was spendiert... vermutlich erwartet sie, dass ich ihr auch was ausgebe, oh je..." Im Gegensatz zu deinem BP ist er kein Typ, der gerne im Mittelpunkt steht und ständig Leute um sich haben möchte. Im Gegenteil, er verbringt den Großteil seiner Freizeit alleine und trifft sich nur ca. 1-2x im Monat mit Kumpels (im Stadion, in Kneipen oder auf Parties). Besuch kriegt er auch eher selten. Einmal hat er mir erzählt, dass seine Eltern so ziemlich nie Besuch bekommen... vielleicht haben sie Angst, dass sie den Leuten eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser anbieten müssten, hahaha...


Ich fand die langen Gespräche mit ihm unheimlich schön und intensiv. Erst jetzt wird mir bewusst, dass er die meiste Zeit über sich und sein Leben geredet und mir selten Fragen über meinen Alltag gestellt hat. Z. B. hat er mir bei einer Begegnung kurz nach Neujahr einen sehr ausführlichen Bericht über seine Silvesternacht erstattet und mir alles von A bis Z detailgetreu erzählt. Ich hätte Silvester sehr gerne mit ihm zusammen verbracht. Aber er hat mich nicht einmal gefragt, was ich in dieser Nacht gemacht hatte. Es hat ihn schlicht und einfach nicht interessiert.
Und kontrolliert fühlte ich mich auch. Es war schon krass, wie oft er auf meine Profile und Beiträge auf gewissen Internetseiten geklickt hat. Das macht er übrigens immer noch. Manchmal verlangte er von mir Erklärungen für Postings in irgendwelchen Foren, die ich verfasst hatte als wir uns noch gar nicht kannten. Er bezog Kommentare auf seine eigene Person, die gar nichts mit ihm zu tun hatten. Bei unseren Treffen beobachtete er mich immer ganz genau. Wenn ich mit anderen Männern im Gespräch war und lachte, konnte seine Stimmung schnell ins Negative kippen. Sogar bei der letzten Begegnung, als schon Funkstille herrschte, stellte er sich irgendwann neben mich und einen Kumpel und beobachtete unser Gespräch. Es gibt Männer, deren Namen ich in seiner Gegenwart nicht erwähnen konnte, ohne einen bösen Blick zu ernten. Einmal saß ich mit ihm längere Zeit alleine in einem Café. Als ich mal auf der Toilette war und anschließend wieder zu ihm kam, bemerkte ich dass mein Handy an einer anderen Stelle lag. Vermutlich hat er reingeschaut, aber ich habe ihn nicht drauf angesprochen, weil ich die Stimmung nicht kaputt machen wollte. Er selbst besitzt übrigens weder einen Festnetzanschluss noch ein Handy... vermute mal das ist ihm zu teuer, da müsste er ja Geld ausgeben, wenn ein anderer Mensch sich von ihm Aufmerksamkeit wünscht *Ironiemoduson*. Ich frage mich, was er mit der Kontrolle bezweckt... wahrscheinlich bildet er sich ein, dass die ganze Welt ihm was Böses will, vor allem die Frauen.
Wenn die knapp über 100 km Entfernung nicht wären, dann hätte ich mich wohl niemals in ihn verliebt. Bei einer geringeren Entfernung und mehr Treffen hätte ich bestimmt schon viel früher gemerkt, was los ist. Die Erfahrung mit meinen beiden alten Kumpels hat mich geprägt. Mit ihnen war ich ca. 5,5 Jahre in Kontakt, wir haben uns so ziemlich jede Woche gesehen. Ihr Verhalten löste zahlreiche Fragezeichen in mir aus. So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt. Oft stand ich einfach nur da und dachte mir: "Ähm, was ist jetzt schon wieder los?" Das Ende dieser Freundschaft war sehr schmerzhaft für mich. Aber ich habe daraus gelernt und mir geschworen, dass ich mich in Zukunft von solchen Leuten fern halte. In den anschließenden Jahren habe ich 2 weitere Personen kennengelernt, die ähnlich egoistisch drauf waren. Das waren beides Frauen. Ich habe es beide Male relativ schnell gemerkt und den Kontakt abgebrochen. Es ist traurig, dass ausgerechnet mein Herzensmann sich ebenfalls als rücksichtsloser Egoist entpuppt hat

LG
Rike
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Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Ja, Rike,
der innere Abschied von einem Menschen ist schwer und es ist auch schmerzhaft zu erkennen, welch seltsame Eigenschaften Menschen aus dem engsten Umfeld an den Tag legen.
Mit dem Historiker wärst Du niemals glücklich geworden, genauso wenig wie ich mit XXX. Der Geiz ist ein Grund, auch wenn ich nicht sagen will, dass XXX notorisch geizig war. Einige Dinge wie die vergessenen Geldbeutel, die gelegentlich vorkamen und die mangelnde Bereitschaft, seinen Anteil am Essen zu übernehmen, sind mir aber dennoch im Gedächtnis geblieben.
Schlimmer als der Geiz, den man auch als größere Sparsamkeit ansehen könnte, ist aber der Kontrollwahn, der bei Deinem schon sehr stark ausgeprägt ist. Einige Namen nicht erwähnen zu dürfen, Gespräche zu kontrollieren und das, obwohl ihr keine Beziehung hattet, ist nicht angemessen. Es steht ihm nicht zu und auch in einer Beziehung kann es nicht so weit gehen, dass man nahezu jeden Schritt und Kontakt des anderen überwacht. Wenn er tatsächlich Dein Handy kontrolliert haben sollte, ist das schon schlimm. Fast noch schlimmer als mein Stöbern in seinen privaten Mails, da ihr ja keine Beziehung hattet.
Solche Menschen sind meist notorisch eifersüchtig und das liegt immer an ausgeprägten Minderwertigkeitsgefühlen und mangelndem Selbstwertgefühl. Selbst wenn der Partner keinen Grund zur Eifersucht gibt, kann der Kontrollwahn dieser Menschen unerträglich werden und eine Partnerschaft vergiften.
Auch Du hast erkannt, dass er in erster Linie am liebsten über sich redet, seine Gedanken ausbreitet und wenig Interesse an Deiner Person hat. Ich hätte Silvester auch gerne mit ihm verbracht, aber er zog es vor, an diesem Tag von zu Hause aus zu arbeiten. So blieb es bei einer SMS zum neuen Jahr. Silvester ist auch nur ein Tag wie jeder andere auch, dennoch möchte man ihn lieber mit Menschen verbringen, die einem wichtig sind.
XXX hat zwei jüngere Geschwister, wuchs also nicht als Einzelkind auf und alle Familienmitglieder machen einen normalen Eindruck mit normalem Familienleben, wie er erzählte. Warum ausgerechnet er so seltsam und verschroben wurde, ist daher schwer zu ergründen. Eine schwierige charakterliche Grundkonstellation, die bei ihm vielleicht von Geburt auf vorhanden ist und seine Familiensituation könnten ein Grund dafür sein. Er war noch im Kleinkindalter, als seine Geschwister als Zwillinge auf die Welt kamen und ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter mit zwei Säuglingen und einem Kleinkind schlichtweg überfordert war und er als ältester auf der Strecke blieb und mehr nebenher lief. Und das alles in einem Alter, in dem man von verstandesgelenkten Gedanken und Handeln noch meilenweit entfernt ist. Ich vermute, dass er damals schon verinnerlicht hat, dass die wichtigsten Personen in seinem Leben zu wenig für ihn da waren. Auch die Beziehung zu seinem Vater bezeichnete er als schwierig. Das Gefühl der Isolation und die Gewissheit, um mich kümmert sich eh keiner, wurden zu seinem Lebensmuster, das auch Schutz für ihn bedeutet. Lasse ich keinen enger an mich ran, kann mir keiner weh tun und mich kann keiner verlassen, weil vorher ich die Konsequenzen ziehe und gehe.
Ich denke mir, er hat in mancher Hinsicht einfach Pech gehabt und kann nicht viel dafür, daher will ich das nicht verurteilen, sondern versuche es als neutrale Tatsache zu werten. Dennoch ist ein Zusammensein mit solchen Menschen weder einfach noch beglückend und auf Dauer ohnehin nicht möglich. Auch die Erkenntnis, dass eine stabile Beziehung nicht möglich ist, obwohl man diesen Menschen dennoch sehr schätzt und mag, gehört zur Trauerarbeit.
Mein Therapeut sagte mir damals, auch diese Menschen sehnen sich nach Liebe und Geborgenheit, die nur eine enge Beziehung bietet, aber wenn sie das alles gefunden haben, machen sie sich selbst wieder alles kaputt. Und daher gehen sie immer wieder neue Beziehungen ein, in der sie zu finden hoffen, was ihnen fehlt. Dann aber kommen die anderen Kräfte ihres Unbewussten, die sagen, komm mir nicht zu nahe.
Sie entwickeln zahlreiche Abwehrmechanismen und nicht selten hat der Partner den Eindruck, sie testen regelrecht aus, was sie in einer Partnerschaft alles bringen können, ehe der Partner hilflos die Segel streicht.
Ich nehme an, der Deine geht vor lauter Angst verletzt zu werden, erst gar keine Beziehung ein und wird vermutlich als Solist durchs Leben gehen. Wir müssen einsehen, dass wir solche Menschen nicht "retten" können. Dazu gibt es Menschen, die das beruflich machen, aber ein Partner kann das aufgrund der emotionalen Verflechtungen niemals leisten, er geht dabei vor die Hunde.
Das Leben geht weiter und interessanterweise verschwinden einige Menschen im Lauf der Zeit daraus, während andere dazu kommen. Gerade zu dem Zeitpunkt, als er sich getrennt hat, etablierte sich in meinem Umfeld mit einigen Frauen ein Stammtisch, der seither regelmäßig stattfindet. Anfangs dachte ich mir, das halte ich nicht aus, einmal pro Woche diesen festen Termin zu haben, aber da ich damals über jede Ablenkung froh war, nahm ich daran teil. Mittlerweile möchte ich den Stammtisch nicht mehr missen, da wir immer viel Spaß und auch ernsthafte Gespräche haben. Ich habe aber niemals über meine Beziehung gesprochen und werde das auch nicht tun. Nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld wissen darüber Bescheid und das wird auch so bleiben. Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht, dass das just zu dem Zeitpunkt kam, als ich andere Menschen, die mir positiv gegenüber stehen, brauchte. Vermutlich gibt das Leben einem doch viel, sozusagen als Ausgleich, nur manchmal merkt man es nicht.
Daher glaube ich nach wie vor an ein günstiges Schicksal und auch daran, dass ich nicht am Leben zerbrechen werde, nur weil eine Beziehung auseinander gegangen ist. Schließlich gibt es noch andere Menschen, die einem etwas wert sein können.
Sieh der Begegnung mit dem Historiker positiv entgegen, vermutlich wird es nicht so schlimm, wie man im Vorfeld meint. Ich habe das Wiedersehen mit XXX auch gut überlebt, obwohl es nicht sonderlich erfreulich verlief. Aber traurig bin ich darüber eigentlich nicht mehr, denn es ist das eingetreten, was ich erwartet habe. Erkenntnis und Akzeptanz dessen, was ist und was nicht ist, ist auch eine Lehre des Lebens.
Wir wurden ent-täuscht, im wahrsten Sinn des Wortes, da wir uns aus einer Täuschung frei machen mussten, aber hinter der Enttäuschung liegt die Erkenntnis. Die macht zwar keinen Spaß und erfreut nicht unbedingt, aber sie lässt uns reifer werden.
der innere Abschied von einem Menschen ist schwer und es ist auch schmerzhaft zu erkennen, welch seltsame Eigenschaften Menschen aus dem engsten Umfeld an den Tag legen.
Mit dem Historiker wärst Du niemals glücklich geworden, genauso wenig wie ich mit XXX. Der Geiz ist ein Grund, auch wenn ich nicht sagen will, dass XXX notorisch geizig war. Einige Dinge wie die vergessenen Geldbeutel, die gelegentlich vorkamen und die mangelnde Bereitschaft, seinen Anteil am Essen zu übernehmen, sind mir aber dennoch im Gedächtnis geblieben.
Schlimmer als der Geiz, den man auch als größere Sparsamkeit ansehen könnte, ist aber der Kontrollwahn, der bei Deinem schon sehr stark ausgeprägt ist. Einige Namen nicht erwähnen zu dürfen, Gespräche zu kontrollieren und das, obwohl ihr keine Beziehung hattet, ist nicht angemessen. Es steht ihm nicht zu und auch in einer Beziehung kann es nicht so weit gehen, dass man nahezu jeden Schritt und Kontakt des anderen überwacht. Wenn er tatsächlich Dein Handy kontrolliert haben sollte, ist das schon schlimm. Fast noch schlimmer als mein Stöbern in seinen privaten Mails, da ihr ja keine Beziehung hattet.
Solche Menschen sind meist notorisch eifersüchtig und das liegt immer an ausgeprägten Minderwertigkeitsgefühlen und mangelndem Selbstwertgefühl. Selbst wenn der Partner keinen Grund zur Eifersucht gibt, kann der Kontrollwahn dieser Menschen unerträglich werden und eine Partnerschaft vergiften.
Auch Du hast erkannt, dass er in erster Linie am liebsten über sich redet, seine Gedanken ausbreitet und wenig Interesse an Deiner Person hat. Ich hätte Silvester auch gerne mit ihm verbracht, aber er zog es vor, an diesem Tag von zu Hause aus zu arbeiten. So blieb es bei einer SMS zum neuen Jahr. Silvester ist auch nur ein Tag wie jeder andere auch, dennoch möchte man ihn lieber mit Menschen verbringen, die einem wichtig sind.
XXX hat zwei jüngere Geschwister, wuchs also nicht als Einzelkind auf und alle Familienmitglieder machen einen normalen Eindruck mit normalem Familienleben, wie er erzählte. Warum ausgerechnet er so seltsam und verschroben wurde, ist daher schwer zu ergründen. Eine schwierige charakterliche Grundkonstellation, die bei ihm vielleicht von Geburt auf vorhanden ist und seine Familiensituation könnten ein Grund dafür sein. Er war noch im Kleinkindalter, als seine Geschwister als Zwillinge auf die Welt kamen und ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter mit zwei Säuglingen und einem Kleinkind schlichtweg überfordert war und er als ältester auf der Strecke blieb und mehr nebenher lief. Und das alles in einem Alter, in dem man von verstandesgelenkten Gedanken und Handeln noch meilenweit entfernt ist. Ich vermute, dass er damals schon verinnerlicht hat, dass die wichtigsten Personen in seinem Leben zu wenig für ihn da waren. Auch die Beziehung zu seinem Vater bezeichnete er als schwierig. Das Gefühl der Isolation und die Gewissheit, um mich kümmert sich eh keiner, wurden zu seinem Lebensmuster, das auch Schutz für ihn bedeutet. Lasse ich keinen enger an mich ran, kann mir keiner weh tun und mich kann keiner verlassen, weil vorher ich die Konsequenzen ziehe und gehe.
Ich denke mir, er hat in mancher Hinsicht einfach Pech gehabt und kann nicht viel dafür, daher will ich das nicht verurteilen, sondern versuche es als neutrale Tatsache zu werten. Dennoch ist ein Zusammensein mit solchen Menschen weder einfach noch beglückend und auf Dauer ohnehin nicht möglich. Auch die Erkenntnis, dass eine stabile Beziehung nicht möglich ist, obwohl man diesen Menschen dennoch sehr schätzt und mag, gehört zur Trauerarbeit.
Mein Therapeut sagte mir damals, auch diese Menschen sehnen sich nach Liebe und Geborgenheit, die nur eine enge Beziehung bietet, aber wenn sie das alles gefunden haben, machen sie sich selbst wieder alles kaputt. Und daher gehen sie immer wieder neue Beziehungen ein, in der sie zu finden hoffen, was ihnen fehlt. Dann aber kommen die anderen Kräfte ihres Unbewussten, die sagen, komm mir nicht zu nahe.
Sie entwickeln zahlreiche Abwehrmechanismen und nicht selten hat der Partner den Eindruck, sie testen regelrecht aus, was sie in einer Partnerschaft alles bringen können, ehe der Partner hilflos die Segel streicht.
Ich nehme an, der Deine geht vor lauter Angst verletzt zu werden, erst gar keine Beziehung ein und wird vermutlich als Solist durchs Leben gehen. Wir müssen einsehen, dass wir solche Menschen nicht "retten" können. Dazu gibt es Menschen, die das beruflich machen, aber ein Partner kann das aufgrund der emotionalen Verflechtungen niemals leisten, er geht dabei vor die Hunde.
Das Leben geht weiter und interessanterweise verschwinden einige Menschen im Lauf der Zeit daraus, während andere dazu kommen. Gerade zu dem Zeitpunkt, als er sich getrennt hat, etablierte sich in meinem Umfeld mit einigen Frauen ein Stammtisch, der seither regelmäßig stattfindet. Anfangs dachte ich mir, das halte ich nicht aus, einmal pro Woche diesen festen Termin zu haben, aber da ich damals über jede Ablenkung froh war, nahm ich daran teil. Mittlerweile möchte ich den Stammtisch nicht mehr missen, da wir immer viel Spaß und auch ernsthafte Gespräche haben. Ich habe aber niemals über meine Beziehung gesprochen und werde das auch nicht tun. Nur sehr wenige Menschen aus meinem Umfeld wissen darüber Bescheid und das wird auch so bleiben. Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht, dass das just zu dem Zeitpunkt kam, als ich andere Menschen, die mir positiv gegenüber stehen, brauchte. Vermutlich gibt das Leben einem doch viel, sozusagen als Ausgleich, nur manchmal merkt man es nicht.
Daher glaube ich nach wie vor an ein günstiges Schicksal und auch daran, dass ich nicht am Leben zerbrechen werde, nur weil eine Beziehung auseinander gegangen ist. Schließlich gibt es noch andere Menschen, die einem etwas wert sein können.
Sieh der Begegnung mit dem Historiker positiv entgegen, vermutlich wird es nicht so schlimm, wie man im Vorfeld meint. Ich habe das Wiedersehen mit XXX auch gut überlebt, obwohl es nicht sonderlich erfreulich verlief. Aber traurig bin ich darüber eigentlich nicht mehr, denn es ist das eingetreten, was ich erwartet habe. Erkenntnis und Akzeptanz dessen, was ist und was nicht ist, ist auch eine Lehre des Lebens.
Wir wurden ent-täuscht, im wahrsten Sinn des Wortes, da wir uns aus einer Täuschung frei machen mussten, aber hinter der Enttäuschung liegt die Erkenntnis. Die macht zwar keinen Spaß und erfreut nicht unbedingt, aber sie lässt uns reifer werden.
Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo Sonnenblume,
ich weiß nicht, ob Menschen mit Bindungsangst häufig zu Geiz tendieren. Darüber konnte ich im Buch "Jein" nichts finden, zumindest keine Passagen, die mir spontan einfallen. Ich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass Geiz eine Folge der Erziehung ist. Mit dem Kontostand hat das eher wenig zu tun. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, aber meine Eltern waren trotzdem niemals geizig im Umgang mit anderen Menschen. Diese beiden Männer, mit denen ich früher befreundet war, stammten ebenso wie der Fußballhistoriker aus einem wohlhabenden Elternhaus. Sie haben immer mal wieder betont, dass sie Angst hatten von anderen Leuten ausgenutzt zu werden. Scheinbar haben sie diesbezüglich auch schlechte Erfahrungen gemacht.
Einmal war ich bei ihnen zu Hause (damals wohnten sie noch bei den Eltern) und hörte, wie einer von ihnen eine SMS bekam. Der Klingelton war extrem laut. Er sagte, dass seine Eltern sich das wünschen um zu wissen, wie viel Geld ihre Söhne für SMS ausgeben würden. Manchmal haben sie sich neue Klamotten verkauft und diese versteckt, damit die Eltern nichts davon merkten. Sie wurden in Bezug auf ihre Finanzen von den Eltern kontrolliert. Wie es sich beim Fußballhistoriker verhält, weiß ich nicht. Er bestellt viele Artikel über Ebay, und zumindest seine Mutter müsste das schon mitbekommen, dass er häufig Pakete kriegt (der Vater ist beruflich oft außer Haus).
Ja, der Mann hat einen Hang zur Kontrolle. Im Forum hat er sich glaube ich sämtliche Posts durchgelesen, die ich in den letzten 5-6 Jahren verfasst habe (er ist erst seit 2,5 Jahren aktiv). Manchmal kam er auf mich zu und fragte mich, was ich mit Post XY vom Februar 2008 bezwecken wollte. Mir ist auch schon mehrmals aufgefallen, dass er sich gerne von hinten an irgendwelche Leute ranschleicht und dann ihre Gespräche belauscht. Ich habe übrigens noch nie das Handy einer anderen Person kontrolliert. Für mich ist das ein Eingriff in die Privatsphäre, und das geht sowas von gar nicht. Normalerweise lasse ich mir das auch von niemandem gefallen, aber bei diesem Mann habe ich ein Auge zugedrückt... weil er so unsicher ist. Würde ich aber nicht mehr machen.
Ich bin übrigens auch eifersüchtig, allerdings nur wenn ich einen triftigen Grund habe. In seiner Gegenwart habe ich mich nie eifersüchtig gezeigt. Wahrscheinlich hätte er mir das genauso übel genommen wie die Frage nach einer Erklärung der Absage. Aber er hat mir ehrlich gesagt auch nie einen Grund zur Eifersucht gegeben. Allerdings hat er damit gewaltig übertrieben. Es kann nicht sein, dass ich nicht einmal lachen darf, wenn ein Kumpel mir einen Witz erzählt...
Als er sich langsam öffnete und etwas mehr über sich zu erzählen begann, fühlte ich mich geschmeichelt. Er ist sonst ein sehr zurückhaltender Mensch, der in der Öffentlichkeit neben seinen Freunden fast unsichtbar ist. Er redet in der Gruppe sehr wenig, und ich freute mich ihn auch mal anders zu erleben und interpretierte das als Vertrauensbeweis. Mir ist das lange nicht aufgefallen, dass er mir kaum Fragen über mich gestellt hat. Erst jetzt erinnere ich mich, dass er oft einfach nichts gesagt und einfach nur geschwiegen hat, wenn ich mal etwas erzählt habe. Das ist sehr typisch für ihn und für die beiden jungen Männer von damals ebenso.
An Silvester war ich bei meiner Familie. Meine Freunde hier im Ort sind alle vergeben/verheiratet und feiern mit ihren Partner (und Kindern, wenn es welche gibt). Er hingegen hat mit seiner Clique gefeiert, da waren auch die wenigen Partnerinnen der Männer dabei. Der Mann hat mir wirklich sämtliche Details ganz ausführlich geschildert, aber nicht gefragt was ich gemacht habe.
Der Fußballhistoriker hat auch zwei jüngere Geschwister, einen Bruder und eine Schwester. Ich kenne sie aber nicht persönlich. Sein Vater arbeitet in einer leitenden Position in einem Großkonzern. Seine Mutter besitzt ebenfalls einen akademischen Abschluss, hat ihre Karriere aber für die Familie komplett aufs Eis gelegt. Seit seiner Geburt im Jahr 1980 bis heute ist sie ausschließlich Hausfrau gewesen und hat sich um die Kinder gekümmert, während ihr Mann aus beruflichen Gründen viel unterwegs ist. Sie ist also finanziell von ihm abhängig... vielleicht möchte der Sohn auch eine Frau, die von ihm abhängig und nur für ihn da ist, aber das geht nicht, solange er keinen Job hat. Seiner Ansicht hat ist das Verhältnis zu seinen Eltern gut, wobei er sich von seinem Vater schon öfters Kritik wegen der Wahl des Studiengangs und der Stadionbesuche (der mag keinen Fußball) anhören musste.
Ich glaube nicht, dass die einzelnen Familienmitglieder viel Zeit miteinander verbringen und eher nebeneinander her leben. Bei mir war das anders. Als ich noch zu Hause wohnte, habe ich viele lange Gespräche mit meiner Mutter geführt und ihr einiges im Haushalt geholfen. An seinen Onlinezeiten sehe ich, dass er an den nebenjobfreien Tagen fast durchgehend am Rechner oder vor der Flimmerkiste sitzt. Die Mutter sieht er vermutlich nur bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Ich habe mich gefreut einen Mann kennengelernt zu haben, der viel Zeit hat. Vor einigen Jahren war ich mal mit jemandem zusammen, der selbst unter der Woche ständig unterwegs und nur auf dem Handy sowie in Gegenwart anderer Leute erreichbar war. Das fand ich nervig. Aber ich kannte auch schon Männer, die ähnlich gelebt haben wie er. Und meiner Erfahrung nach freuen sich diese Männer eher selten auf einen Spaziergang oder eine andere Aktivität mit der Freundin, weil sie schlecht vom Rechner oder Fernseher loskommen. Ich möchte keine Beziehung, die sich ausschließlich im Schlafzimmer abspielt.
Du hast Recht: Menschen wie er lassen lieber niemanden wirklich nah an sich ran und ziehen sich lieber zurück, bevor sie verlassen werden. Davor haben sie nämlich große Panik. Nähe lassen sich wirklich nur dann zu, wenn die andere Person sehr auf Distanz geht... und das funktioniert in einer Beziehung auf keinen Fall auf die Dauer. Dass er der Frau aus dem Fanclub damals seine Gefühle gestanden hat, ist typisch BP: Weil sie kein Interesse hatte, kamen von ihrer Seite aus auch keine Annäherungsversuche. Sie war also keine Gefahr für ihn. Und er schrieb ja auch, dass er insgeheim wusste wie es bezüglich der Gefühle der Frau aussah (nämlich dass sie keine für ihn hatte).
Manche BP gehen schon Beziehungen ein. Aber diese verlaufen nie sonderlich harmonisch. Entweder flüchtet der BP immer wieder, wenn es ihm zu eng wird oder die andere Person trennt sich konsequent, wenn sie stabil ist und nach kurzer Zeit merkt, dass mit ihm was nicht in Ordnung ist.
Ich möchte auf keinen Fall die Therapeutin eines solchen Menschen sein. Ich weiß auch gar nicht, ob ein Mensch mit so einem Problem überhaupt etwas daran ändern kann, wenn er möchte. Eigentlich sind diese Leute nur zu bemitleiden, aber eine richtig enge Beziehung ist mit ihnen nicht möglich. Es wäre besser gewesen, ein gutes platonisches Verhältnis zu diesem Mann aufzubauen... hinterher ist man immer klüger.
LG
Rike
ich weiß nicht, ob Menschen mit Bindungsangst häufig zu Geiz tendieren. Darüber konnte ich im Buch "Jein" nichts finden, zumindest keine Passagen, die mir spontan einfallen. Ich habe schon häufig die Erfahrung gemacht, dass Geiz eine Folge der Erziehung ist. Mit dem Kontostand hat das eher wenig zu tun. Ich stamme aus einer Arbeiterfamilie, aber meine Eltern waren trotzdem niemals geizig im Umgang mit anderen Menschen. Diese beiden Männer, mit denen ich früher befreundet war, stammten ebenso wie der Fußballhistoriker aus einem wohlhabenden Elternhaus. Sie haben immer mal wieder betont, dass sie Angst hatten von anderen Leuten ausgenutzt zu werden. Scheinbar haben sie diesbezüglich auch schlechte Erfahrungen gemacht.
Einmal war ich bei ihnen zu Hause (damals wohnten sie noch bei den Eltern) und hörte, wie einer von ihnen eine SMS bekam. Der Klingelton war extrem laut. Er sagte, dass seine Eltern sich das wünschen um zu wissen, wie viel Geld ihre Söhne für SMS ausgeben würden. Manchmal haben sie sich neue Klamotten verkauft und diese versteckt, damit die Eltern nichts davon merkten. Sie wurden in Bezug auf ihre Finanzen von den Eltern kontrolliert. Wie es sich beim Fußballhistoriker verhält, weiß ich nicht. Er bestellt viele Artikel über Ebay, und zumindest seine Mutter müsste das schon mitbekommen, dass er häufig Pakete kriegt (der Vater ist beruflich oft außer Haus).
Ja, der Mann hat einen Hang zur Kontrolle. Im Forum hat er sich glaube ich sämtliche Posts durchgelesen, die ich in den letzten 5-6 Jahren verfasst habe (er ist erst seit 2,5 Jahren aktiv). Manchmal kam er auf mich zu und fragte mich, was ich mit Post XY vom Februar 2008 bezwecken wollte. Mir ist auch schon mehrmals aufgefallen, dass er sich gerne von hinten an irgendwelche Leute ranschleicht und dann ihre Gespräche belauscht. Ich habe übrigens noch nie das Handy einer anderen Person kontrolliert. Für mich ist das ein Eingriff in die Privatsphäre, und das geht sowas von gar nicht. Normalerweise lasse ich mir das auch von niemandem gefallen, aber bei diesem Mann habe ich ein Auge zugedrückt... weil er so unsicher ist. Würde ich aber nicht mehr machen.
Ich bin übrigens auch eifersüchtig, allerdings nur wenn ich einen triftigen Grund habe. In seiner Gegenwart habe ich mich nie eifersüchtig gezeigt. Wahrscheinlich hätte er mir das genauso übel genommen wie die Frage nach einer Erklärung der Absage. Aber er hat mir ehrlich gesagt auch nie einen Grund zur Eifersucht gegeben. Allerdings hat er damit gewaltig übertrieben. Es kann nicht sein, dass ich nicht einmal lachen darf, wenn ein Kumpel mir einen Witz erzählt...
Als er sich langsam öffnete und etwas mehr über sich zu erzählen begann, fühlte ich mich geschmeichelt. Er ist sonst ein sehr zurückhaltender Mensch, der in der Öffentlichkeit neben seinen Freunden fast unsichtbar ist. Er redet in der Gruppe sehr wenig, und ich freute mich ihn auch mal anders zu erleben und interpretierte das als Vertrauensbeweis. Mir ist das lange nicht aufgefallen, dass er mir kaum Fragen über mich gestellt hat. Erst jetzt erinnere ich mich, dass er oft einfach nichts gesagt und einfach nur geschwiegen hat, wenn ich mal etwas erzählt habe. Das ist sehr typisch für ihn und für die beiden jungen Männer von damals ebenso.
An Silvester war ich bei meiner Familie. Meine Freunde hier im Ort sind alle vergeben/verheiratet und feiern mit ihren Partner (und Kindern, wenn es welche gibt). Er hingegen hat mit seiner Clique gefeiert, da waren auch die wenigen Partnerinnen der Männer dabei. Der Mann hat mir wirklich sämtliche Details ganz ausführlich geschildert, aber nicht gefragt was ich gemacht habe.
Der Fußballhistoriker hat auch zwei jüngere Geschwister, einen Bruder und eine Schwester. Ich kenne sie aber nicht persönlich. Sein Vater arbeitet in einer leitenden Position in einem Großkonzern. Seine Mutter besitzt ebenfalls einen akademischen Abschluss, hat ihre Karriere aber für die Familie komplett aufs Eis gelegt. Seit seiner Geburt im Jahr 1980 bis heute ist sie ausschließlich Hausfrau gewesen und hat sich um die Kinder gekümmert, während ihr Mann aus beruflichen Gründen viel unterwegs ist. Sie ist also finanziell von ihm abhängig... vielleicht möchte der Sohn auch eine Frau, die von ihm abhängig und nur für ihn da ist, aber das geht nicht, solange er keinen Job hat. Seiner Ansicht hat ist das Verhältnis zu seinen Eltern gut, wobei er sich von seinem Vater schon öfters Kritik wegen der Wahl des Studiengangs und der Stadionbesuche (der mag keinen Fußball) anhören musste.
Ich glaube nicht, dass die einzelnen Familienmitglieder viel Zeit miteinander verbringen und eher nebeneinander her leben. Bei mir war das anders. Als ich noch zu Hause wohnte, habe ich viele lange Gespräche mit meiner Mutter geführt und ihr einiges im Haushalt geholfen. An seinen Onlinezeiten sehe ich, dass er an den nebenjobfreien Tagen fast durchgehend am Rechner oder vor der Flimmerkiste sitzt. Die Mutter sieht er vermutlich nur bei den gemeinsamen Mahlzeiten. Ich habe mich gefreut einen Mann kennengelernt zu haben, der viel Zeit hat. Vor einigen Jahren war ich mal mit jemandem zusammen, der selbst unter der Woche ständig unterwegs und nur auf dem Handy sowie in Gegenwart anderer Leute erreichbar war. Das fand ich nervig. Aber ich kannte auch schon Männer, die ähnlich gelebt haben wie er. Und meiner Erfahrung nach freuen sich diese Männer eher selten auf einen Spaziergang oder eine andere Aktivität mit der Freundin, weil sie schlecht vom Rechner oder Fernseher loskommen. Ich möchte keine Beziehung, die sich ausschließlich im Schlafzimmer abspielt.
Du hast Recht: Menschen wie er lassen lieber niemanden wirklich nah an sich ran und ziehen sich lieber zurück, bevor sie verlassen werden. Davor haben sie nämlich große Panik. Nähe lassen sich wirklich nur dann zu, wenn die andere Person sehr auf Distanz geht... und das funktioniert in einer Beziehung auf keinen Fall auf die Dauer. Dass er der Frau aus dem Fanclub damals seine Gefühle gestanden hat, ist typisch BP: Weil sie kein Interesse hatte, kamen von ihrer Seite aus auch keine Annäherungsversuche. Sie war also keine Gefahr für ihn. Und er schrieb ja auch, dass er insgeheim wusste wie es bezüglich der Gefühle der Frau aussah (nämlich dass sie keine für ihn hatte).
Manche BP gehen schon Beziehungen ein. Aber diese verlaufen nie sonderlich harmonisch. Entweder flüchtet der BP immer wieder, wenn es ihm zu eng wird oder die andere Person trennt sich konsequent, wenn sie stabil ist und nach kurzer Zeit merkt, dass mit ihm was nicht in Ordnung ist.
Ich möchte auf keinen Fall die Therapeutin eines solchen Menschen sein. Ich weiß auch gar nicht, ob ein Mensch mit so einem Problem überhaupt etwas daran ändern kann, wenn er möchte. Eigentlich sind diese Leute nur zu bemitleiden, aber eine richtig enge Beziehung ist mit ihnen nicht möglich. Es wäre besser gewesen, ein gutes platonisches Verhältnis zu diesem Mann aufzubauen... hinterher ist man immer klüger.
LG
Rike
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- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
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Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo, Rike,
Geiz und BP haben natürlich nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Es ist lediglich ein Charakterzug der mir bei ihm aufgefallen ist, der aber nichts mit der BP zu tun haben muss. Man könnte allenfalls eine Parallele herstellen, indem man sagt, wer ungern etwas Materielles für andere gibt, geizt auch mit seinen Gefühlen gegenüber anderen. Insofern würde es wieder passen.
Geiz, übertriebene Sparsamkeit sind sicher anerzogen, wobei er bei Anschaffungen für sich gar nicht so sparsam war, aber wenn es um das "wir" ging, dann fiel es mir auf.
Der Fußballhistoriker ist wirklich zu bedauern, denn er ist verkorkst. Er könnte eine Partnerin haben können, aber er tat alles, sie um eine Beziehung zu vermeiden. Stattdessen signalisiert er Interesse dort, wo er ohnehin nicht landen kann. Klar, die Gefahr einer Bindung ist dann nicht gegeben und man kann sich getrost seinen Träumen hingeben, die er vermutlich auch hat.
Du schreibst, es hat Dich gefreut und Du fühltest Dich geschmeichelt, als Gespräche zustande kamen. Das verstehe ich sehr gut, denn mir ging es genauso.
Als wir das erste Mal zum Abendessen aus waren und uns das erste Mal unter vier Augen sahen, war es bei ihm auch so. Ich ging in das Treffen und dachte mir, mal sehen, wie es wird. Denn beim ersten Mal ist ja nicht gesagt, dass die Begegnung so verläuft, wie man es sich wünscht. Wir kamen sehr schnell auf eine private Ebene und sprachen über Defizite, die wir beide haben, über Eltern, Erziehung, also ganz intime Dinge eigentlich. Das hat mich damals sehr für ihn eingenommen, weil ich mir dachte, mal einer mit Tiefgang. Der dann aber in der Beziehung gar nicht mehr so vorhanden war.
Am ersten Abend sprach er sehr viel über sich, das fiel mir durchaus auf, aber natürlich war ich auch ziemlich begeistert, dass er so ehrlich war und nicht die üblichen Erfolgsmeldungen nach dem Motto, sieh her wie toll ich bin, verbreitete.
Was mir damals auch auffiel, war, dass er kaum den Augenkontakt zu mir suchte. Wir saßen über Eck an einem Tisch und er sprach und während er sprach, da schaute er mich nicht etwa an, sondern er stierte sozusagen auf die Tischplatte. Das hat mich damals irritiert, aber ich schob es beiseite.
Und genau das Gefühl hatte ich bei ihm später oft auch noch. Wir gingen spazieren, er erzählte von sich und aus seinem Leben und ich ging nebenher und spürte, dass ich eigentlich austauschbar war. Welche Frau jetzt neben ihm hergeht, dachte ich mir damals, ist eigentlich egal. Ich fühlte mich von ihm nie in der Gesamtheit und als eigenständiges Individuum wahr genommen. Das ist schwer zu erklären, aber ich fühlte mich irgendwie beliebig.
Ja, hinterher ist man immer schlauer, aber das weiß man eben erst hinterher. Vielleicht ist es insofern ein Gewinn, als ein hinterher im nächsten Fall zu einem vorher-Wissen führt.
Es kommt aber noch hinzu, dass man, wenn gefühlsmäßig bereits gebunden, das Gegenüber gar nicht mehr ganz objektiv wahrnimmt. Man hat sich schon ein Bild gemacht und freut sich über jede Äußerung, über jedes Verhalten, das dieses Bild bestätigt. In dem Moment, wo Du Interesse an einem Menschen hast, das über das übliche Maß hinausgeht, hast Du keine Chance mehr auf eine nüchterne Betrachtungsweise der Person.
Insofern kannst Du zwar sagen, es wäre besser gewesen, sich nur platonisch mit ihm abzugeben, aber das kannst Du eigentlich nicht steuern, weil die Gefühle ihre eigene Sprache sprechen.
Du hast mich mal gefragt, ob ich fremde Männer anspreche. Nein, tue ich nicht, denn die meisten interessieren mich nicht sonderlich. Nur falls ich mal einem Mann begegne, z.B. auf dienstlicher Ebene, wo bereits ein Kontakt besteht, kann es sein, dass ich die Initiative ergreife. Bei XXX ging es von mir aus, bei einem vorherigen, den ich auf einer Reise kennen lernte, war es gleichseitig. Er rief mich zwar nach der Reise an, ich hatte aber schon gehofft, dass er sich melden würde. Mit dem Mann war ich fast 4 Jahre zusammen, aber er ist 17 Jahre älter und war/ist außerdem verheiratet. Er suchte eigentlich nur jemand für nebenher, was mir anfangs zu schaffen machte, ich aber im Lauf der Zeit akzeptiert habe, zumal der Altersunterschied einfach zu groß war. Wegen XXX habe ich dann das mehr sexuelle Verhältnis beendet, woraufhin der Ältere auf einmal seine Gefühle für mich entdeckte. Ich wusste gar nicht, dass er tatsächlich an mir hing und so überraschte mich sein plötzliches Engagement doch sehr. Er hat mir übrigens prophezeit, dass es mit XXX niemals etwas werden würde und er hat Recht behalten. Ich habe ihm mal ein Foto von XXX gezeigt und er fing an, über ihn herzuziehen. Der habe keinen klaren Blick, keine ehrlichen Augen und er sagte mir, auf den kannst Du Dich nicht verlassen. Ich schob das damals auf seine zweifellos vorhandene Eifersucht, aber er hat wahrscheinlich mehr gesehen als ich, die ich ja blind vor Liebe war.
Ich lernte mal einen Fotografen kennen, auch dienstlich, der mich ebenfalls sofort beeindruckte. Als ich feststellte, dass er mich einige Monate später immer noch interessierte, schrieb ich ihm und fragte, ob ich ihn mal privat treffen könnte. Also ziemlich unverblümt. Er ging zwar auf ein Treffen ein, ließ aber gleich durchblicken, dass er gebunden sei. Wir verbrachten zwei Stunden zusammen und danach war ich geheilt. Er legte die üblichen Marotten eines Künstlers an den Tag, die man diesem Menschenschlag oft nachsagt. Alles was er machte - er monologisierte über sich - war etwas Besonderes. Seine Heilpraktikerin ist in Berlin, denn bei uns gibt es ja keine, die sich auskennt. Urlaub von der Stange, undenkbar, nein, es musste schon mit dem LKW durch die Wüste sein, er trinkt nur Tee, weil es die Heilpraktikerin geraten hat, aber auch da nur Besonderen. Dazu verzog er ständig sein Gesicht und grimassierte und ich saß da, schaute ihn an und fragte mich, ob er noch ganz dicht sei. Ich betrachtete ihn wie ein seltenes Insekt mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination. Nach dem Treffen hatte ich mit ihm abgeschlossen. Insofern finde ich es immer gut, klare Verhältnisse zu schaffen. Eine Kontaktaufnahme kann verweigert werden, das ist Pech und Desinteresse vom anderen, sie kann aber auch zur Klärung beitragen und manchmal auch zu mehr führen. Insofern finde ich es gut, mal über den eigenen Schatten zu springen und sich dem Risiko aussetzen.
Geiz und BP haben natürlich nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Es ist lediglich ein Charakterzug der mir bei ihm aufgefallen ist, der aber nichts mit der BP zu tun haben muss. Man könnte allenfalls eine Parallele herstellen, indem man sagt, wer ungern etwas Materielles für andere gibt, geizt auch mit seinen Gefühlen gegenüber anderen. Insofern würde es wieder passen.
Geiz, übertriebene Sparsamkeit sind sicher anerzogen, wobei er bei Anschaffungen für sich gar nicht so sparsam war, aber wenn es um das "wir" ging, dann fiel es mir auf.
Der Fußballhistoriker ist wirklich zu bedauern, denn er ist verkorkst. Er könnte eine Partnerin haben können, aber er tat alles, sie um eine Beziehung zu vermeiden. Stattdessen signalisiert er Interesse dort, wo er ohnehin nicht landen kann. Klar, die Gefahr einer Bindung ist dann nicht gegeben und man kann sich getrost seinen Träumen hingeben, die er vermutlich auch hat.
Du schreibst, es hat Dich gefreut und Du fühltest Dich geschmeichelt, als Gespräche zustande kamen. Das verstehe ich sehr gut, denn mir ging es genauso.
Als wir das erste Mal zum Abendessen aus waren und uns das erste Mal unter vier Augen sahen, war es bei ihm auch so. Ich ging in das Treffen und dachte mir, mal sehen, wie es wird. Denn beim ersten Mal ist ja nicht gesagt, dass die Begegnung so verläuft, wie man es sich wünscht. Wir kamen sehr schnell auf eine private Ebene und sprachen über Defizite, die wir beide haben, über Eltern, Erziehung, also ganz intime Dinge eigentlich. Das hat mich damals sehr für ihn eingenommen, weil ich mir dachte, mal einer mit Tiefgang. Der dann aber in der Beziehung gar nicht mehr so vorhanden war.
Am ersten Abend sprach er sehr viel über sich, das fiel mir durchaus auf, aber natürlich war ich auch ziemlich begeistert, dass er so ehrlich war und nicht die üblichen Erfolgsmeldungen nach dem Motto, sieh her wie toll ich bin, verbreitete.
Was mir damals auch auffiel, war, dass er kaum den Augenkontakt zu mir suchte. Wir saßen über Eck an einem Tisch und er sprach und während er sprach, da schaute er mich nicht etwa an, sondern er stierte sozusagen auf die Tischplatte. Das hat mich damals irritiert, aber ich schob es beiseite.
Und genau das Gefühl hatte ich bei ihm später oft auch noch. Wir gingen spazieren, er erzählte von sich und aus seinem Leben und ich ging nebenher und spürte, dass ich eigentlich austauschbar war. Welche Frau jetzt neben ihm hergeht, dachte ich mir damals, ist eigentlich egal. Ich fühlte mich von ihm nie in der Gesamtheit und als eigenständiges Individuum wahr genommen. Das ist schwer zu erklären, aber ich fühlte mich irgendwie beliebig.
Ja, hinterher ist man immer schlauer, aber das weiß man eben erst hinterher. Vielleicht ist es insofern ein Gewinn, als ein hinterher im nächsten Fall zu einem vorher-Wissen führt.
Es kommt aber noch hinzu, dass man, wenn gefühlsmäßig bereits gebunden, das Gegenüber gar nicht mehr ganz objektiv wahrnimmt. Man hat sich schon ein Bild gemacht und freut sich über jede Äußerung, über jedes Verhalten, das dieses Bild bestätigt. In dem Moment, wo Du Interesse an einem Menschen hast, das über das übliche Maß hinausgeht, hast Du keine Chance mehr auf eine nüchterne Betrachtungsweise der Person.
Insofern kannst Du zwar sagen, es wäre besser gewesen, sich nur platonisch mit ihm abzugeben, aber das kannst Du eigentlich nicht steuern, weil die Gefühle ihre eigene Sprache sprechen.
Du hast mich mal gefragt, ob ich fremde Männer anspreche. Nein, tue ich nicht, denn die meisten interessieren mich nicht sonderlich. Nur falls ich mal einem Mann begegne, z.B. auf dienstlicher Ebene, wo bereits ein Kontakt besteht, kann es sein, dass ich die Initiative ergreife. Bei XXX ging es von mir aus, bei einem vorherigen, den ich auf einer Reise kennen lernte, war es gleichseitig. Er rief mich zwar nach der Reise an, ich hatte aber schon gehofft, dass er sich melden würde. Mit dem Mann war ich fast 4 Jahre zusammen, aber er ist 17 Jahre älter und war/ist außerdem verheiratet. Er suchte eigentlich nur jemand für nebenher, was mir anfangs zu schaffen machte, ich aber im Lauf der Zeit akzeptiert habe, zumal der Altersunterschied einfach zu groß war. Wegen XXX habe ich dann das mehr sexuelle Verhältnis beendet, woraufhin der Ältere auf einmal seine Gefühle für mich entdeckte. Ich wusste gar nicht, dass er tatsächlich an mir hing und so überraschte mich sein plötzliches Engagement doch sehr. Er hat mir übrigens prophezeit, dass es mit XXX niemals etwas werden würde und er hat Recht behalten. Ich habe ihm mal ein Foto von XXX gezeigt und er fing an, über ihn herzuziehen. Der habe keinen klaren Blick, keine ehrlichen Augen und er sagte mir, auf den kannst Du Dich nicht verlassen. Ich schob das damals auf seine zweifellos vorhandene Eifersucht, aber er hat wahrscheinlich mehr gesehen als ich, die ich ja blind vor Liebe war.
Ich lernte mal einen Fotografen kennen, auch dienstlich, der mich ebenfalls sofort beeindruckte. Als ich feststellte, dass er mich einige Monate später immer noch interessierte, schrieb ich ihm und fragte, ob ich ihn mal privat treffen könnte. Also ziemlich unverblümt. Er ging zwar auf ein Treffen ein, ließ aber gleich durchblicken, dass er gebunden sei. Wir verbrachten zwei Stunden zusammen und danach war ich geheilt. Er legte die üblichen Marotten eines Künstlers an den Tag, die man diesem Menschenschlag oft nachsagt. Alles was er machte - er monologisierte über sich - war etwas Besonderes. Seine Heilpraktikerin ist in Berlin, denn bei uns gibt es ja keine, die sich auskennt. Urlaub von der Stange, undenkbar, nein, es musste schon mit dem LKW durch die Wüste sein, er trinkt nur Tee, weil es die Heilpraktikerin geraten hat, aber auch da nur Besonderen. Dazu verzog er ständig sein Gesicht und grimassierte und ich saß da, schaute ihn an und fragte mich, ob er noch ganz dicht sei. Ich betrachtete ihn wie ein seltenes Insekt mit einer Mischung aus Abscheu und Faszination. Nach dem Treffen hatte ich mit ihm abgeschlossen. Insofern finde ich es immer gut, klare Verhältnisse zu schaffen. Eine Kontaktaufnahme kann verweigert werden, das ist Pech und Desinteresse vom anderen, sie kann aber auch zur Klärung beitragen und manchmal auch zu mehr führen. Insofern finde ich es gut, mal über den eigenen Schatten zu springen und sich dem Risiko aussetzen.
Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo Sonnenblume,
der Fußballhistoriker ist auch nicht sparsam, wenn es um Anschaffungen für seine eigene Person geht... ganz im Gegenteil. Er gibt das meiste Geld aus, was er in seinem Minijob verdient und ist nicht der Typ, der viel auf die Seite legt. Aber er investiert sein Geld eben fast ausschließlich in seine Interessen, Frauen und Kumpels bekommen so gut wie nie was von ihm.
Außerdem frage ich mich inzwischen, wie dieser Mann ein selbständiges Leben auf die Reihe kriegen will. Dass er noch zu Hause wohnt und auf Jobsuche ist, finde ich nicht mal soooo schlimm. Als ich noch daheim gelebt habe, sah mein Leben jedoch anders aus. Ich konnte meine Wäsche selbst waschen und sie bügeln, mir eigenständig eine warme Mahlzeit zubereiten usw. Er hingegen verbringt fast die ganze Zeit in seinem Zimmer, und die häuslichen Pflichten erledigt seine Mutter. Ich frage mich, ob er überhaupt weiß welche Art von Papierkram auf ihn zukommt, wenn er mal in eine eigene Wohnung zieht.
Das mit dem Augenkontakt ist bei ihm auch so ein Thema. Bei den ersten Begegnungen war es kein Problem, da hat er mir offen ins Gesicht geschaut. Als dann die Anziehung zwischen uns entstand, konnte mir mich kaum anschauen... außerdem ist er der Typ Mensch, der schnell rot wird. Im Laufe der Zeit hat sich das gebessert, aber bei unserer letzten Begegnung nach seinem plötzlichen Kontaktabbruch hat er mich auch nicht angesehen, als wir uns begrüßt haben. Er ist auch kein Mann, der sich selbst lobt und rumposaunt, was für ein toller Kerl er ist... ganz im Gegenteil. Aber im Gegensatz zu deinem BP redet er auch nicht über irgendwelche Probleme, das macht er nur mit Kumpels.
Du hast Recht. Wenn ich schon Gefühle entwickelt habe, fällt mir es mir schwer, einen Menschen sachlich und nüchtern zu betrachten. Ansonsten haben die Leute keinen schlechten Eindruck von ihm. Er ist ein Typ, der in der Öffentlichkeit nicht auffällt, wenig spricht, nicht laut und aggressiv wird, sehr zuverlässig ist und nicht großartig aneckt. Den wahren Fußballhistoriker lernt man wohl erst kennen, wenn man sich mit ihm so intensiv beschäftigt hat wie ich. In Männerrunden wird er nie negativ auffallen. Meine Kumpels fanden ihn immer sehr in Ordnung und waren sehr überrascht, als ich ihnen erzählt habe was zwischen uns passiert ist. Von daher bin ich mir sicher, dass ich platonisch viel besser mit ihm ausgekommen wäre. Aber das konnte ich vorher nicht ahnen...
Mit verheirateten bzw. allgemein gebundenen Männern habe ich mich noch nie eingelassen. Mir ist klar, wozu so ein Verhältnis führen kann. Es gibt so viele Geschichten, man hört und liest immer wieder, dass es nur in seltenen Fällen ein positives Ende für die Geliebte hat. Deshalb lasse ich meine Finger auch grundsätzlich von frisch getrennten Männern, denn ich bin mir zu schade, um als Lückenfüller benutzt zu werden. Es ist noch gar nicht lange her, dass ein verheirateter Mann es bei mir versucht hat. Er ist ein entfernter Bekannter der Fußballhistorikers. Das ist ein gebildeter Mann, 33 oder 34 Jahre alt, hat einen tollen Job, ist vielseitig interessiert und im Freundeskreis sehr beliebt. Und für sein Alter hat er beruflich schon eine ganze Menge erreicht. Er hat mir gestanden, dass es in seiner Ehe sexuell nicht besonders gut läuft und seine Frau und er kaum gemeinsame Interessen haben. Das ist aber nicht mein Problem. Der Mann hat seine Frau - vermute ich - geheiratet, weil sie ihm den Rücken frei hält und eine Menge tut, damit es ihm gut geht (ich habe sie schon kennengelernt und schätze sie so ein, eine Freundin von mir sieht das auch so). Auf mich wirkt sie etwas unterwürfig und naiv. Die Beiden sind schon ewig zusammen und seit ca. 3 oder 4 Jahren verheiratet.
Der Mann hat seine Frau schon vor der Hochzeit betrogen. Seine damalige Affäre war eine gute Freundin von ihm, die mit einem ehemaligen Kumpel (die Freundschaft der Männer zerbrach an der Affäre) zusammen war und ihren Ex-Freund für den gebundenen Mann verließ. Sie hat sich ernsthaft in ihn verliebt und hoffte lange Zeit, dass er seine langjährige Freundin ihretwegen verlassen würde. Er hat sich tatsächlich einmal getrennt und seine Affäre zur neuen offiziellen Freundin erklärt. Wenige Wochen später beichtete er ihr, dass er seine langjährige Partnerin noch lieben würde und kehrte zu ihr zurück. Trotzdem lief die Affäre immer noch nebenher. Eines Tages beschloss er, seine Langzeitfreundin zu heiraten, was dann auch geschah. Nach der Hochzeit lief die Affäre noch ein paar Monate, und irgendwann verlief sich das Ganze im Sande. Die ehemalige Affäre ist heute in einer glücklichen Beziehung mit einem anderen Mann, den sie als Single kennengelernt hat. Und er ist unglücklich in seiner Ehe und auf der Suche nach neuen Affärenfrauen. Aber ich habe keine Lust, eine dieser Frauen zu werden. Lieber bleibe ich bis an mein Lebensende Single, da mir die Rolle der wartenden Zweitfrau nicht liegt. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn ich einen Freund hätte und eine andere Frau sich mit ihm einlassen würde, obwohl sie wüsste dass es mich gäbe.
LG
Rike
der Fußballhistoriker ist auch nicht sparsam, wenn es um Anschaffungen für seine eigene Person geht... ganz im Gegenteil. Er gibt das meiste Geld aus, was er in seinem Minijob verdient und ist nicht der Typ, der viel auf die Seite legt. Aber er investiert sein Geld eben fast ausschließlich in seine Interessen, Frauen und Kumpels bekommen so gut wie nie was von ihm.
Außerdem frage ich mich inzwischen, wie dieser Mann ein selbständiges Leben auf die Reihe kriegen will. Dass er noch zu Hause wohnt und auf Jobsuche ist, finde ich nicht mal soooo schlimm. Als ich noch daheim gelebt habe, sah mein Leben jedoch anders aus. Ich konnte meine Wäsche selbst waschen und sie bügeln, mir eigenständig eine warme Mahlzeit zubereiten usw. Er hingegen verbringt fast die ganze Zeit in seinem Zimmer, und die häuslichen Pflichten erledigt seine Mutter. Ich frage mich, ob er überhaupt weiß welche Art von Papierkram auf ihn zukommt, wenn er mal in eine eigene Wohnung zieht.
Das mit dem Augenkontakt ist bei ihm auch so ein Thema. Bei den ersten Begegnungen war es kein Problem, da hat er mir offen ins Gesicht geschaut. Als dann die Anziehung zwischen uns entstand, konnte mir mich kaum anschauen... außerdem ist er der Typ Mensch, der schnell rot wird. Im Laufe der Zeit hat sich das gebessert, aber bei unserer letzten Begegnung nach seinem plötzlichen Kontaktabbruch hat er mich auch nicht angesehen, als wir uns begrüßt haben. Er ist auch kein Mann, der sich selbst lobt und rumposaunt, was für ein toller Kerl er ist... ganz im Gegenteil. Aber im Gegensatz zu deinem BP redet er auch nicht über irgendwelche Probleme, das macht er nur mit Kumpels.
Du hast Recht. Wenn ich schon Gefühle entwickelt habe, fällt mir es mir schwer, einen Menschen sachlich und nüchtern zu betrachten. Ansonsten haben die Leute keinen schlechten Eindruck von ihm. Er ist ein Typ, der in der Öffentlichkeit nicht auffällt, wenig spricht, nicht laut und aggressiv wird, sehr zuverlässig ist und nicht großartig aneckt. Den wahren Fußballhistoriker lernt man wohl erst kennen, wenn man sich mit ihm so intensiv beschäftigt hat wie ich. In Männerrunden wird er nie negativ auffallen. Meine Kumpels fanden ihn immer sehr in Ordnung und waren sehr überrascht, als ich ihnen erzählt habe was zwischen uns passiert ist. Von daher bin ich mir sicher, dass ich platonisch viel besser mit ihm ausgekommen wäre. Aber das konnte ich vorher nicht ahnen...
Mit verheirateten bzw. allgemein gebundenen Männern habe ich mich noch nie eingelassen. Mir ist klar, wozu so ein Verhältnis führen kann. Es gibt so viele Geschichten, man hört und liest immer wieder, dass es nur in seltenen Fällen ein positives Ende für die Geliebte hat. Deshalb lasse ich meine Finger auch grundsätzlich von frisch getrennten Männern, denn ich bin mir zu schade, um als Lückenfüller benutzt zu werden. Es ist noch gar nicht lange her, dass ein verheirateter Mann es bei mir versucht hat. Er ist ein entfernter Bekannter der Fußballhistorikers. Das ist ein gebildeter Mann, 33 oder 34 Jahre alt, hat einen tollen Job, ist vielseitig interessiert und im Freundeskreis sehr beliebt. Und für sein Alter hat er beruflich schon eine ganze Menge erreicht. Er hat mir gestanden, dass es in seiner Ehe sexuell nicht besonders gut läuft und seine Frau und er kaum gemeinsame Interessen haben. Das ist aber nicht mein Problem. Der Mann hat seine Frau - vermute ich - geheiratet, weil sie ihm den Rücken frei hält und eine Menge tut, damit es ihm gut geht (ich habe sie schon kennengelernt und schätze sie so ein, eine Freundin von mir sieht das auch so). Auf mich wirkt sie etwas unterwürfig und naiv. Die Beiden sind schon ewig zusammen und seit ca. 3 oder 4 Jahren verheiratet.
Der Mann hat seine Frau schon vor der Hochzeit betrogen. Seine damalige Affäre war eine gute Freundin von ihm, die mit einem ehemaligen Kumpel (die Freundschaft der Männer zerbrach an der Affäre) zusammen war und ihren Ex-Freund für den gebundenen Mann verließ. Sie hat sich ernsthaft in ihn verliebt und hoffte lange Zeit, dass er seine langjährige Freundin ihretwegen verlassen würde. Er hat sich tatsächlich einmal getrennt und seine Affäre zur neuen offiziellen Freundin erklärt. Wenige Wochen später beichtete er ihr, dass er seine langjährige Partnerin noch lieben würde und kehrte zu ihr zurück. Trotzdem lief die Affäre immer noch nebenher. Eines Tages beschloss er, seine Langzeitfreundin zu heiraten, was dann auch geschah. Nach der Hochzeit lief die Affäre noch ein paar Monate, und irgendwann verlief sich das Ganze im Sande. Die ehemalige Affäre ist heute in einer glücklichen Beziehung mit einem anderen Mann, den sie als Single kennengelernt hat. Und er ist unglücklich in seiner Ehe und auf der Suche nach neuen Affärenfrauen. Aber ich habe keine Lust, eine dieser Frauen zu werden. Lieber bleibe ich bis an mein Lebensende Single, da mir die Rolle der wartenden Zweitfrau nicht liegt. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn ich einen Freund hätte und eine andere Frau sich mit ihm einlassen würde, obwohl sie wüsste dass es mich gäbe.
LG
Rike
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- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
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Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo, Rike,
mit verheirateten Männern sollte man sich nicht einlassen, das ist eigentlich klar. Ich habe es trotzdem getan, weil ich diesen Mann sehr gerne mochte und ich mir immer dachte, wäre dieser gewaltige Altersunterschied nicht, würden wir vielleicht ganz gut harmonieren. Er war zu dem Zeitpunkt schon lange verheiratet mit zwei erwachsenen Töchtern und die Ehefrau hat man halt, obwohl da von Liebe nicht mehr viel da war. Er hatte auch während seiner Ehe schon immer wieder Affären. Aber es war immer klar, dass er seine Familie nicht verlassen würde, schon wegen des Geldes, das bei ihnen immer knapp war. Ich wusste das und ließ mich darauf ein, aber es war nichts weiter als eine Affäre, während der wir uns vielleicht einmal pro Woche trafen und das natürlich immer heimlich. Irgendwann merkt man dann, dass solch eine Beziehung stagniert, es gibt kein Entwicklungspotential. Gemeinsame Kinobesuche, Theater, unbekümmert wo essen gehen, all das war undenkbar, weil er ständig Angst hatte, er würde mit mir gesehen werden.
Mir war immer klar, dass ich nie mehr als eine Geliebte sein würde und konnte das akzeptieren, weil ich auch wusste, dass eine Beziehung bei dem Altersunterschied keinerlei Perspektive hat. Er sagte auch immer, wir dürften uns nicht lieben, weil das gefährlich würde. Ich denke, natürlich haben wir uns geliebt, aber gleichzeitig immer gewusst, es gibt kein gemeinsames Leben. Daher war ich auch so überrascht, dass er dann solche Verhaltensweisen an den Tag legte, als ich mich anderweitig orientierte. Als XXX in mein Leben trat, war ich nicht auf der Suche und daher dachte ich wohl an ein Wunder, an einen Fingerzeig des Schicksals, dass ich endlich denjenigen gefunden hatte, der wirklich mein Partner sein würde. Träume sind Schäume, wie wir beide wissen ...
Den Älteren habe ich schon lange nicht mehr gesehen, er wollte mich eine Zeitlang rückerobern, aber da ging nichts mehr und vor einigen Jahren schlief der Kontakt ganz ein. Manchmal bedauere ich es, denn ich habe ihn in guter Erinnerung behalten. Aber ich möchte nicht den ersten Schritt machen, weil ich Angst habe, er könnte es mir nachtragen, schadenfroh sein oder gar auf ein Wiederaufleben der Beziehung hoffen. Mehr als einen losen freundschaftlichen Kontakt kann ich mir nicht mehr vorstellen, aber gerade damit hatte er immer seine Probleme.
Es war oft schön mit ihm, denn es war unkompliziert. Wenn er mich abholte, lächelte er mich an und ich fühlte mich aufgehoben und wusste, wenn er sagte, dass er mich mag, dann stimmt das auch. Er war grundehrlich und steht mit beiden Beinen fest im Leben, trotz einiger Schicksalsschläge, die er bewunderswert meisterte. Ich habe ihn immer um seine Verankerung im Leben beneidet - ein Realist, der dem Leben dennoch immer etwas Positives abgewinnen konnte.
Tja, statt 17 Jahre nur 7 Jahre Altersunterschied und die Sache hätte sich vielleicht anders entwickelt.
XXX zog mal über ihn her, obwohl sich die beiden natürlich nicht kennen. Aber ich hatte mich positiv über den Älteren geäußert und da reagierte XXX aggressiv darauf. Meiner Ansicht nach gab es dazu keinen Grund, die Affäre war vorbei, aber heute ist mir klar, XXX fühlte sich angegriffen, weil er wohl fühlte, dass er einem Vergleich nicht standhalten würde. XXX sagte damals: das ist ein alter Mann für mich, der ist nicht meine Kragenweite und mit solchen Menschen möchte ich nichts zu tun haben!
Der Ältere war "nur" Fernfahrer, sprich hatte weniger Bildung als XXX, aber die Schulbildung hat mit der emotionalen Bildung rein gar nichts zu tun. Ich sagte später nach unserer Trennung mal zu XXX: Der Ältere mag an Jahren älter sein, ist aber in seinem Herzen jugendlicher geblieben, als Du es je warst und sein wirst!
Das war vielleicht hart, aber es stimmte auch. An Herzensbildung konnte sich XXX niemals mit dem Älteren messen. Die Gespräche aber liefen mit XXX besser, weil wir in vielen Dingen auf einer Wellenlinie unterwegs waren. Aber was helfen gute Gespräche, wenn es sonst nicht stimmt?
Danke übrigens für Deine private Mail, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen möchte. Dazu schreib ich Dir mal nicht im Forum.
Du müsstest den Historiker doch bald wieder sehen, oder?
LG
Sonnenblume
mit verheirateten Männern sollte man sich nicht einlassen, das ist eigentlich klar. Ich habe es trotzdem getan, weil ich diesen Mann sehr gerne mochte und ich mir immer dachte, wäre dieser gewaltige Altersunterschied nicht, würden wir vielleicht ganz gut harmonieren. Er war zu dem Zeitpunkt schon lange verheiratet mit zwei erwachsenen Töchtern und die Ehefrau hat man halt, obwohl da von Liebe nicht mehr viel da war. Er hatte auch während seiner Ehe schon immer wieder Affären. Aber es war immer klar, dass er seine Familie nicht verlassen würde, schon wegen des Geldes, das bei ihnen immer knapp war. Ich wusste das und ließ mich darauf ein, aber es war nichts weiter als eine Affäre, während der wir uns vielleicht einmal pro Woche trafen und das natürlich immer heimlich. Irgendwann merkt man dann, dass solch eine Beziehung stagniert, es gibt kein Entwicklungspotential. Gemeinsame Kinobesuche, Theater, unbekümmert wo essen gehen, all das war undenkbar, weil er ständig Angst hatte, er würde mit mir gesehen werden.
Mir war immer klar, dass ich nie mehr als eine Geliebte sein würde und konnte das akzeptieren, weil ich auch wusste, dass eine Beziehung bei dem Altersunterschied keinerlei Perspektive hat. Er sagte auch immer, wir dürften uns nicht lieben, weil das gefährlich würde. Ich denke, natürlich haben wir uns geliebt, aber gleichzeitig immer gewusst, es gibt kein gemeinsames Leben. Daher war ich auch so überrascht, dass er dann solche Verhaltensweisen an den Tag legte, als ich mich anderweitig orientierte. Als XXX in mein Leben trat, war ich nicht auf der Suche und daher dachte ich wohl an ein Wunder, an einen Fingerzeig des Schicksals, dass ich endlich denjenigen gefunden hatte, der wirklich mein Partner sein würde. Träume sind Schäume, wie wir beide wissen ...
Den Älteren habe ich schon lange nicht mehr gesehen, er wollte mich eine Zeitlang rückerobern, aber da ging nichts mehr und vor einigen Jahren schlief der Kontakt ganz ein. Manchmal bedauere ich es, denn ich habe ihn in guter Erinnerung behalten. Aber ich möchte nicht den ersten Schritt machen, weil ich Angst habe, er könnte es mir nachtragen, schadenfroh sein oder gar auf ein Wiederaufleben der Beziehung hoffen. Mehr als einen losen freundschaftlichen Kontakt kann ich mir nicht mehr vorstellen, aber gerade damit hatte er immer seine Probleme.
Es war oft schön mit ihm, denn es war unkompliziert. Wenn er mich abholte, lächelte er mich an und ich fühlte mich aufgehoben und wusste, wenn er sagte, dass er mich mag, dann stimmt das auch. Er war grundehrlich und steht mit beiden Beinen fest im Leben, trotz einiger Schicksalsschläge, die er bewunderswert meisterte. Ich habe ihn immer um seine Verankerung im Leben beneidet - ein Realist, der dem Leben dennoch immer etwas Positives abgewinnen konnte.
Tja, statt 17 Jahre nur 7 Jahre Altersunterschied und die Sache hätte sich vielleicht anders entwickelt.
XXX zog mal über ihn her, obwohl sich die beiden natürlich nicht kennen. Aber ich hatte mich positiv über den Älteren geäußert und da reagierte XXX aggressiv darauf. Meiner Ansicht nach gab es dazu keinen Grund, die Affäre war vorbei, aber heute ist mir klar, XXX fühlte sich angegriffen, weil er wohl fühlte, dass er einem Vergleich nicht standhalten würde. XXX sagte damals: das ist ein alter Mann für mich, der ist nicht meine Kragenweite und mit solchen Menschen möchte ich nichts zu tun haben!
Der Ältere war "nur" Fernfahrer, sprich hatte weniger Bildung als XXX, aber die Schulbildung hat mit der emotionalen Bildung rein gar nichts zu tun. Ich sagte später nach unserer Trennung mal zu XXX: Der Ältere mag an Jahren älter sein, ist aber in seinem Herzen jugendlicher geblieben, als Du es je warst und sein wirst!
Das war vielleicht hart, aber es stimmte auch. An Herzensbildung konnte sich XXX niemals mit dem Älteren messen. Die Gespräche aber liefen mit XXX besser, weil wir in vielen Dingen auf einer Wellenlinie unterwegs waren. Aber was helfen gute Gespräche, wenn es sonst nicht stimmt?
Danke übrigens für Deine private Mail, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen möchte. Dazu schreib ich Dir mal nicht im Forum.
Du müsstest den Historiker doch bald wieder sehen, oder?
LG
Sonnenblume
Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo Sonnenblume,
du hast dir also keine Hoffnungen auf eine richtige Partnerschaft mit dem älteren Mann gemacht. Dadurch ist dir so einiges an Leid erspart geblieben. Viele andere Zweitfrauen können in diesen Situationen eher nicht mit ihren Gefühlen umgehen und werden eines Tages unsanft in die Realität zurückgeholt.
Dass XXX auf den Ältereren so eifersüchtig reagiert hat, wundert mich nicht. Der Fußballhistoriker hat sich auch mal negativ über einen Ex von mir geäußert. Damals war ich noch nicht an ihm interessiert und wusste auch nicht, dass er einen meiner Ex persönlich kannte... wenn auch nur ganz flüchtig. In einem Punkt kann ich XXX aber verstehen: Für mich ist eine sexuelle Geschichte mit einem so viel älteren Mann ein No-Go. Ich hatte bisher fast nur Männer, die ein paar Jahre jünger waren als ich... und nach oben ist bei 3-4 Jahren älter die Höchstgrenze. Ich bin jetzt 34 und finde Männer Anfang 40 einfach nur alt, uninteressant und völlig reizlos. Vor allem, wenn der Mann schon verheiratet war und Kinder mit einer anderen Frau hat... da bin ich schon engstirnig. Aber wenn andere Frauen mit solchen Männern glücklich sind, habe ich natürlich kein Problem damit.
Der Bildungsstand spielt bei mir auch eine große Rolle. Das abgeschlossene Studium ist mit Sicherheit ein Grund, warum der Historiker mein Herz erobert hat. Ich wollte schon immer einen Akademiker als Partner haben. Meine Ex-Freunde waren alle Handwerker mit Hauptschulabschluss. Ich habe keine Vorurteile gegenüber solchen Menschen und kein Problem, wenn es eine platonische Freundschaft ist. Aber mein Partner sollte schon ein gewisses Niveau haben.
Morgen und übermorgen seh´ ich ihn wieder. Diese Geburtstagsparty findet in einem Waldstück statt, die meisten Gäste zelten dort. Es werden ca. 50-60 Personen anwesend sein, von daher habe ich genügend andere Gesprächspartner und kann mich gut "verstecken". Die Party steht schon lange fest, und in seiner zweitletzten Mail an mich schrieb er mir noch dass er sich freue, mit mir gemeinsam zu feiern. Dass er keine Beziehung will, ist verschmerzbar. Aber sich monatelang wortlos aus dem Weg zu gehen ist doch albern und eigentlich unnötig. Ein Freund von mir meinte, dass er mal mit ihm reden wolle. Ich habe ihn aber gebeten, das nicht zu tun.
Wegen der Mail: Ich habe dir die private Nachricht geschrieben, weil ich eben gewisse Sachen nicht öffentlich posten kann/will. Er ist ein sehr schlauer Mensch, da muss ich vorsichtig sein. Wenn er mich schon so oft im Netz kontrolliert, ist ihm so einiges zuzutrauen.
LG
Rike
du hast dir also keine Hoffnungen auf eine richtige Partnerschaft mit dem älteren Mann gemacht. Dadurch ist dir so einiges an Leid erspart geblieben. Viele andere Zweitfrauen können in diesen Situationen eher nicht mit ihren Gefühlen umgehen und werden eines Tages unsanft in die Realität zurückgeholt.
Dass XXX auf den Ältereren so eifersüchtig reagiert hat, wundert mich nicht. Der Fußballhistoriker hat sich auch mal negativ über einen Ex von mir geäußert. Damals war ich noch nicht an ihm interessiert und wusste auch nicht, dass er einen meiner Ex persönlich kannte... wenn auch nur ganz flüchtig. In einem Punkt kann ich XXX aber verstehen: Für mich ist eine sexuelle Geschichte mit einem so viel älteren Mann ein No-Go. Ich hatte bisher fast nur Männer, die ein paar Jahre jünger waren als ich... und nach oben ist bei 3-4 Jahren älter die Höchstgrenze. Ich bin jetzt 34 und finde Männer Anfang 40 einfach nur alt, uninteressant und völlig reizlos. Vor allem, wenn der Mann schon verheiratet war und Kinder mit einer anderen Frau hat... da bin ich schon engstirnig. Aber wenn andere Frauen mit solchen Männern glücklich sind, habe ich natürlich kein Problem damit.
Der Bildungsstand spielt bei mir auch eine große Rolle. Das abgeschlossene Studium ist mit Sicherheit ein Grund, warum der Historiker mein Herz erobert hat. Ich wollte schon immer einen Akademiker als Partner haben. Meine Ex-Freunde waren alle Handwerker mit Hauptschulabschluss. Ich habe keine Vorurteile gegenüber solchen Menschen und kein Problem, wenn es eine platonische Freundschaft ist. Aber mein Partner sollte schon ein gewisses Niveau haben.
Morgen und übermorgen seh´ ich ihn wieder. Diese Geburtstagsparty findet in einem Waldstück statt, die meisten Gäste zelten dort. Es werden ca. 50-60 Personen anwesend sein, von daher habe ich genügend andere Gesprächspartner und kann mich gut "verstecken". Die Party steht schon lange fest, und in seiner zweitletzten Mail an mich schrieb er mir noch dass er sich freue, mit mir gemeinsam zu feiern. Dass er keine Beziehung will, ist verschmerzbar. Aber sich monatelang wortlos aus dem Weg zu gehen ist doch albern und eigentlich unnötig. Ein Freund von mir meinte, dass er mal mit ihm reden wolle. Ich habe ihn aber gebeten, das nicht zu tun.
Wegen der Mail: Ich habe dir die private Nachricht geschrieben, weil ich eben gewisse Sachen nicht öffentlich posten kann/will. Er ist ein sehr schlauer Mensch, da muss ich vorsichtig sein. Wenn er mich schon so oft im Netz kontrolliert, ist ihm so einiges zuzutrauen.
LG
Rike
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- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
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Re: Loslassen eines Menschen mit Bindungsangst
Hallo, Rike,
dass ich mich mal mit einem 17 Jahre älteren Mann einlassen würde, war für mich ebenfalls unvorstellbar - bis er kam. Er war nicht schön, er war übergewichtig, er hatte einen niedrigen Bildungsstand, alles Kriterien, die alles andere ausschließen. Aber er war vom Typ her so, dass ich mich sofort bei ihm wohlfühlte. Ich nehme an, ich vermisste damals das Gefühl des Aufgehobenseins, der Geborgenheit und das konnte er mir prima geben. Und er wirkte erotisch, warum ist nicht zu begreifen. Er roch gut, seine Muskulator fest, klar, er hatte Falten und graue Haare, aber unvergleichlich strahlende blaue Augen. Etwas war an ihm, das mich den Altersunterschied vergessen ließ. Ich hätte es mir niemals vorher vorstellen können, aber die Episode hat mir gezeigt, es kommt nicht auf den Schulabschluss und auf das Alter an, nicht auf das Einkommen, sondern einzig und allein darauf, dass man sich mit diesem Menschen wohl fühlt. Und das tat ich fast immer, mehr als mit XXX, wenn ich ehrlich bin.
Und er wirkte sehr männlich, bei ihm lernte ich wieder, mich als Frau zu fühlen und ich begann wieder Röcke zu tragen. Meine Weiblichkeit war wieder erwacht und nachdem er so sehr Mann war, fühlte ich mich im Gegenzug sehr als Frau. Das war schon schön.
Wenn man einen Lebenspartner sucht, legt man natürlich andere Kriterien an, aber ich würde es nicht so sehr am Bildungsstand festmachen. Ob einer Abitur und Studium hinter sich hat, heißt noch lange nichts. Aber ich denke, es sollte altersmäßig einigermaßen passen. Mehr als 10 Jahre Altersunterschied sollten es nicht sein. In der Hinsicht passte XXX , der drei Jahre jünger als ich war. Rein intellektuell passte XXX auch besser, aber ...
Der Geburtstagsfeier kannst Du bei den vielen Gästen ganz beruhigt entgegen sehen, es wird sich verlaufen. Und vielleicht ergibt sich ja doch die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem Historiker, aber bisher deutet nichts darauf hin, dass er nochmals einen Kontakt aufnehmen möchte. Ich glaube, wenn Du ihn siehst, spürst Du sofort, wie er stimmungsmäßig unterwegs ist. Also ob er mehr Nähe zulassen würde oder sich hinter einer undurchdringlichen Maske verschanzt, wie es XXX getan hat. Ich wünsche Dir jedenfalls eine sehr schöne und fröhliche Feier und bin sicher, dass Du Dich dennoch mit anderen Leuten gut amüsieren kannst. Ich dachte mir heuer auf der großen Party auch, ich lasse mir doch Dich nicht den schönen Abend verderben und ich hatte sehr viel Spaß, habe auch neue Leute kennengelernt, alte Kontakte gepflegt und war ständig unterwegs. XXX habe ich dreimal auf der Party gesehen, zweimal von weitem und einmal aus der Nähe. Ich ging nämlich auf eine Zigarette nach draußen und da stand er dann in einer Gruppe von Bekannten, die ich nicht näher kannte. Ich stellte mich unweit von denen hin und dachte mir, mal sehen, wie er sich verhält. Er gab sich größte Mühe, mich nicht zur Kenntnis zu nehmen, suchte eifrigst Blickkontakt zu seinen Bekannten und beteiligte sich scheinbar engagiert am Gespräch. Ich bin mir aber sicher, dass er mich wahrgenommen hat, da sein Verhalten sehr bemüht wirkte. Ich grinste stillschweigend in mich hinein und dachte mir, ach der Arme kann nicht mal mehr grüßen. So ein Verhalten ist schon sehr armselig, einen gewissen Rest von Anstand könnte man meiner Ansicht nach wahren. Aber daran sieht man mal, dass er nicht mal dazu in der Lage ist.
Ich finde es sehr gut, dass Du nicht alles im Forum schreibst. Wenn der Historiker soviel im Internet unterwegs ist, könnte es schon passieren, dass er herausfindet, dass Du über ihn schreibst. XXX hat sicher keine Ahnung, dass von ihm im Forum die Rede ist. Ich glaube auch nicht, dass er sich in Netzwerken wie das hier rumtreibt.
Viel Spaß am Wochenende und ich würde mich freuen, von Deinen Erlebnissen zu lesen.
LG
Sonnenblume
dass ich mich mal mit einem 17 Jahre älteren Mann einlassen würde, war für mich ebenfalls unvorstellbar - bis er kam. Er war nicht schön, er war übergewichtig, er hatte einen niedrigen Bildungsstand, alles Kriterien, die alles andere ausschließen. Aber er war vom Typ her so, dass ich mich sofort bei ihm wohlfühlte. Ich nehme an, ich vermisste damals das Gefühl des Aufgehobenseins, der Geborgenheit und das konnte er mir prima geben. Und er wirkte erotisch, warum ist nicht zu begreifen. Er roch gut, seine Muskulator fest, klar, er hatte Falten und graue Haare, aber unvergleichlich strahlende blaue Augen. Etwas war an ihm, das mich den Altersunterschied vergessen ließ. Ich hätte es mir niemals vorher vorstellen können, aber die Episode hat mir gezeigt, es kommt nicht auf den Schulabschluss und auf das Alter an, nicht auf das Einkommen, sondern einzig und allein darauf, dass man sich mit diesem Menschen wohl fühlt. Und das tat ich fast immer, mehr als mit XXX, wenn ich ehrlich bin.
Und er wirkte sehr männlich, bei ihm lernte ich wieder, mich als Frau zu fühlen und ich begann wieder Röcke zu tragen. Meine Weiblichkeit war wieder erwacht und nachdem er so sehr Mann war, fühlte ich mich im Gegenzug sehr als Frau. Das war schon schön.
Wenn man einen Lebenspartner sucht, legt man natürlich andere Kriterien an, aber ich würde es nicht so sehr am Bildungsstand festmachen. Ob einer Abitur und Studium hinter sich hat, heißt noch lange nichts. Aber ich denke, es sollte altersmäßig einigermaßen passen. Mehr als 10 Jahre Altersunterschied sollten es nicht sein. In der Hinsicht passte XXX , der drei Jahre jünger als ich war. Rein intellektuell passte XXX auch besser, aber ...
Der Geburtstagsfeier kannst Du bei den vielen Gästen ganz beruhigt entgegen sehen, es wird sich verlaufen. Und vielleicht ergibt sich ja doch die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem Historiker, aber bisher deutet nichts darauf hin, dass er nochmals einen Kontakt aufnehmen möchte. Ich glaube, wenn Du ihn siehst, spürst Du sofort, wie er stimmungsmäßig unterwegs ist. Also ob er mehr Nähe zulassen würde oder sich hinter einer undurchdringlichen Maske verschanzt, wie es XXX getan hat. Ich wünsche Dir jedenfalls eine sehr schöne und fröhliche Feier und bin sicher, dass Du Dich dennoch mit anderen Leuten gut amüsieren kannst. Ich dachte mir heuer auf der großen Party auch, ich lasse mir doch Dich nicht den schönen Abend verderben und ich hatte sehr viel Spaß, habe auch neue Leute kennengelernt, alte Kontakte gepflegt und war ständig unterwegs. XXX habe ich dreimal auf der Party gesehen, zweimal von weitem und einmal aus der Nähe. Ich ging nämlich auf eine Zigarette nach draußen und da stand er dann in einer Gruppe von Bekannten, die ich nicht näher kannte. Ich stellte mich unweit von denen hin und dachte mir, mal sehen, wie er sich verhält. Er gab sich größte Mühe, mich nicht zur Kenntnis zu nehmen, suchte eifrigst Blickkontakt zu seinen Bekannten und beteiligte sich scheinbar engagiert am Gespräch. Ich bin mir aber sicher, dass er mich wahrgenommen hat, da sein Verhalten sehr bemüht wirkte. Ich grinste stillschweigend in mich hinein und dachte mir, ach der Arme kann nicht mal mehr grüßen. So ein Verhalten ist schon sehr armselig, einen gewissen Rest von Anstand könnte man meiner Ansicht nach wahren. Aber daran sieht man mal, dass er nicht mal dazu in der Lage ist.
Ich finde es sehr gut, dass Du nicht alles im Forum schreibst. Wenn der Historiker soviel im Internet unterwegs ist, könnte es schon passieren, dass er herausfindet, dass Du über ihn schreibst. XXX hat sicher keine Ahnung, dass von ihm im Forum die Rede ist. Ich glaube auch nicht, dass er sich in Netzwerken wie das hier rumtreibt.
Viel Spaß am Wochenende und ich würde mich freuen, von Deinen Erlebnissen zu lesen.
LG
Sonnenblume
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