Guten Morgen!
Also, ich lebe noch. Das sind ja schon mal beste Voraussetzungen für alles andere, denke ich.............

Das mit dem Atmen hat also weiterhin geklappt.
Nein, an Weihnachten hat mich eigentlich niemand geärgert, auch mein Noch-Mann nicht. Meine Schwester kam zu mir zu Besuch und wir waren mit den Kindern zum Essen und zur Bescherung bei meinem Noch-Mann (da ist am meisten Platz). Es gab überhaupt keinen Stress, das Essen war harmonisch, alles andere auch - und das Wichtigste: Es war kein Problem, mit den Kindern (und natürlich meiner Schwester) dann wieder zu mir nach Hause zu fahren! Für die Kinder war es offensichtlich nicht verkehrt - das war meine Angst, dass sie dort bleiben wollen, damit alles wird wie früher, aber so war es ZUM GLÜCK nicht.
Es war total hilfreich, dass meine Schwester da war, so war die Paar-Atmosphäre aufgelöst.
Jetzt sind wir gerade bei meinen Eltern zu Besuch und ich will die Zeit auch nutzen, um alte Freunde zu besuchen. Am ersten oder zweiten Januar fahren wir dann wieder heim. Neujahrsvorsätze habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt - und mit dieser Tradition werde ich auch nicht brechen. Habe, ehrlich gesagt, noch nie verstanden, warum ich mir gerade an diesem Tag krampfhaft was vornehmen sollte! Wenn ich es unterm Jahr nicht tue, werde ich es dann garantiert auch nicht tun...

Und umgekehrt: Wenn ich etwas für nötig halte, mache ich das auch, egal wann im Jahr...

Silvester feiere ich mit den Kindern bei Freunden, die auch Kinder haben. Wird bestimmt lustig - das ist es nämlich dort eigentlich immer. Ich freu mich drauf!
So. Jetzt zu "der anderen Sache". Es ist nach wie vor sehr schwer. Ich denke so oft an ihn und schaue immer wieder auf Whatsapp, kann es mir einfach nicht verkneifen. Ich habe einen unglaublichen Drang, ihm zu schreiben, wie sehr ich ihn vermisse. Aber das werde ich nicht tun. Ich träume von ihm - tags wie nachts..... Aber da muss ich jetzt durch.
An Heiligabend hat er morgens auf Whatsapp geschrieben: "Frohe Weihnacht liebe H." Ich habe dann später geantwortet: "Ich wünsche Dir und Deiner Familie auch frohe Weihnachten." Mehr war nicht. War auch nicht schlimmer danach als die ganze Zeit eh schon. Ich kann Euch nicht sagen, wie sehr ich ihn vermisse. Kann es nach wie vor nicht verstehen - wie kann man etwas vermissen, das man nicht hatte.... *kopfschüttel*
Ich lese immer noch in dem Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" und es sind so einige Aha-Effekte dabei. Was ich noch nicht verstanden habe: Was hilft es mir, dass ich weiß, WIE das Problem gelagert ist, aber nicht weiß, was ich zu tun habe, um ENDLICH was zu ändern!? Naja, vielleicht muss ich mich mal einfach in Geduld üben und das Buch fertig lesen...... Typisch ich...
Jetzt will ich auch Sonnenblume antworten:
Es fällt mir nicht leicht, auf Deine lange Nachricht zu antworten. Bin wahrscheinlich gerade - trotz allem - ein bisschen dabei, nur einen Teil von dem Drama an mich heran zu lassen, weil ich das Gefühl habe, alles auf einmal nicht aushalten zu können. Was die Dinge angeht, die nach oben drängen, so war es in den letzten Tagen mehrmals so, dass sich Merkwürdiges getan hat. Ich kenne das aus meiner Vergangenheit, aber es geschieht selten. Es passiert immer in einer Phase zwischen Wachsein und Schlafen. Dieser Zwischenzustand, in dem man noch nicht richtig schläft, aber auch schon längst nicht mehr wach ist. Vielleicht genau der richtige Moment, um Dinge "hochkommen" zu lassen. Man denkt oft, man sei noch wach, aber merkt dann nach und nach, dass das nicht gestimmt hat. Tja, was passiert da? Es bringt mich jedesmal ein bisschen um den Verstand. Ich kann es auch nur ganz schwer beschreiben, weil es so wenig greifbar ist. Ein bisschen wie bei einem Traum, den man versucht festzuhalten und zu beschreiben - je intensiver man genau das versucht, umso mehr verblasst er und verschwindet. Genau das passiert auch mit diesem anderen bei mir. Es ist, als wäre ich gerade dabei, den Anfang der Lösung zu finden für ein ganz wichtiges Problem. In diesem Moment habe ich schemenhaft das Problem vor Augen und die Lösung scheint im Ansatz logisch. Dann werde ich langsam wach, versuche ganz intensiv, die Lösung an das Problem, das ich aber gar nicht richtig "sehe", anzupassen und das Problem besser zu fassen zu kriegen, mich zu nähern - aber je mehr ich es versuche, desto verschwommener wird es, bis auf einmal beides weg ist. Erst das Problem, dann auch die Lösung und ich kann mich tatsächlich an NICHTS davon erinnern. Das ist wahnsinnig frustrierend!!! Und es ist oft so, dass ich in den Momenten, in denen ich das Problem erahnen kann, einen richtigen Aha-Effekt habe, dass das etwas extrem Wichtiges für mich ist. Umso schlimmer ist dann der daran anschließende hundertprozentige "Erkenntnisverlust". Es muss irgendetwas mit "bestohlen worden sein" zu tun haben, aber genau weiß ich es nicht. Vor langer Zeit habe ich mal in einer solchen Situation auf einen Zettel geschrieben: "Das, was mir nicht hätte geklaut werden dürfen!" Kann es natürlich nicht verstehen, weil es total zusammenhanglos da steht. Aber auch in den Situationen in den letzten Tagen hatte es irgendetwas damit auf sich. Irgend ein Verlust....
Gefühlt sind diese Situationen so, als hätte ich mit nassen Fingern eine schwere Tüte (mit der Lösung) nur an einer kleinen Ecke gegriffen und würde jetzt versuchen, immer wieder nachzugreifen, aber mir rutscht die Tüte ganz langsam aus den Fingern. Mit jedem Versuch nachzugreifen, verliere ich sie mehr, bis sie weg ist. Und dann steh ich da - ohne Lösung und auch ohne das Problem. Ätzendes Gefühl!!!
Was Du geschrieben hast, Sonnenblume, trifft sicher zu. Dass er durch sein Verhalten all meine Wünsche und Bedürfnisse geweckt hat und mein Verstand aussetzte (bzw. einfach nichts mehr zu melden hatte)! Ich sehe ihn sicher auch mit verblendeten Augen und nicht mit klarem Verstand! Ist das nicht pervers!? Man WEISS das und es bleibt trotzdem so!!!! Da kann man sehen, dass das Zusammenspiel der Hormone mehr Einfluss hat als der Verstand...... Die Chemie hat also mehr Macht als die Philosophie und Logik, wie es aussieht...
Wie Du Dich und Dein Verhalten mit Deinem Bindungsphobiker beschreibst, passt das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" wohl auch für Dich. Hast Du es gelesen?
Ob mein Kinderarzt erkannt hat, dass ich mich erst um meine ureigensten Probleme kümmern muss, weiß ich nicht. Ich würde es mir wünschen - allerdings wäre das fürs Loslassen wieder contraproduktiv! Ich will mich wohl einfach nicht so in ihm getäuscht haben... Andererseits: Wenn es so wäre, dass er erkannt hat, dass er und ich (auf jeden Fall zu diesem Zeitpunkt) einfach falsch wären - warum kamen dann immer wieder diese Kack-Anmerkungen, wie schön, mich mal wieder gesehen zu haben oder mich mal wieder sehen zu dürfen!?!? Und all die anderen Brocken, die er mir hinwarf??? Unlogisch und schizophren!!!
Ich sehe es ja im Prinzip genauso (also, dass es jetzt einfach nicht geht und ich mit mir erstmal weiterkommen muss) - aber halt vom Verstand her und der Rest rebelliert.
Aber, Sonnenblume, wenn es so ist, wie Du schreibst, dass er nie vorhatte, wirklich etwas mit mir anzufangen, dann kann ich Dir nur sagen, dass ich ihn dafür wirklich grün und blau schlagen möchte. Wenn er den Weitblick hätte, wie Du geschrieben hast, dann hätte er NIE, NIE, NIEMALS mit MIR in persönlichen Kontakt treten dürfen, wo er genau wusste, in welcher Situation ich steckte bzw. aus welcher Situation ich herauskam!!!!!!! Wie kann er mir so etwas antun!?!?!? Mich NOCH tiefer reinreiten?????!!!!!!
Nein, meine Gefühle wollen das alles nicht wahrhaben, auch wenn der Verstand es schon so lange erzählt. Habe auf Facebook einen schönen Spruch gelesen:
"Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows." That's true.
Was meinen Noch-Ehemann angeht, so muss ich sehen, dass wir erst einmal die äußeren Bedingungen geklärt kriegen, dann kann der Rest bearbeitet werden. Das wird alles noch seine Zeit dauern....
So, ich muss Mittagessen machen helfen, sonst gibt's heut nix zu futtern...
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße, der kleine Skorpion