Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem Herz

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Canyonqueen
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Canyonqueen » Sa 26. Apr 2014, 07:16

Na kleiner Skorpion, wie gehts denn so? Was machen C und J? Man hört ja gar nichts mehr ;-)
LG CQ

Kleiner Skorpion
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Kleiner Skorpion » Sa 26. Apr 2014, 09:41

Guten Morgen, alle miteinander...!

Ja, wollte ja längst schreiben, bin aber irgendwie (...) nicht dazu gekommen. 8-)

Erst noch einmal zu Deiner Nachricht, liebe Sonnenblume. Es ist sicherlich zutreffend, dass ich ein von Emotionen geleiteter Mensch bin. Ich seh das auch in vielerlei Hinsicht gar nicht so negativ, denn damit bin ich weite Strecken gut gefahren. Aber es hilft halt nicht immer, vor allem nicht, wenn emotionale Verwirrung herrscht oder Streit zwischen Verstand und Gefühl. Hihi, überkochend trifft es hin und wieder. Und heiß und kalt auch. Dazwischen gibt's nicht allzu viel.
Ne, langweilig ist mein Leben nicht. Ich glaube, das letzte Mal mit 12, haha.... Die beiden kleinen Männer, die mich auf Trab halten, der Noch-Ehemann, der Ex-Kinderarzt (den ich trotz allem nicht vergesse, Shit), mein Chef, mit dem ich mich vor zwei Wochen grandios angelegt habe und nicht zuletzt J.! Aber eines nach dem anderen...
Was mein Liebesleben angeht, so ist das so erfüllt, wie schon lange nicht mehr. ;) Grübele immer noch darüber, ob es daran liegt, dass ich einen derart großen Nachholbedarf habe, oder daran, dass J. seine Sache einfach gut macht!? Oder vielleicht beides??? Ist schon sehr erstaunlich.
Welchen Weg es mit J. nimmt, ist zwar völlig unklar (und das mit Ansage) - aber für den Moment annähernd perfekt. Bloß ein paar mehr Stunden bräuchte der Tag. Wieder nur drei Stunden Schlaf (oder eher weniger) ist in meinem Alter definitiv nicht mehr ausreichend, haha... :lol:
Mein beklopptes Auto ignoriere ich im Augenblick ein bisschen, muss aber doch langsam zusehen, dass Ersatz beikommt. Noch fährt's - zum Glück... Waren über Ostern bei meiner Schwester und es hat die 800-900 km gut durchgehalten und keine Spiränzchen gemacht.
Aber mein Chef schon.... Das war gar nicht mal so lustig! Dass er ein Choleriker ist, der immer mal an irgendwem Dampf ablässt, hab ich ja längst mitbekommen, aber bislang blieb ich verschont. Bis vor zwei Wochen. Und er ist es halt auch nicht gewöhnt, dass er Widerworte kriegt. Die kriegt man aber von mir, wenn ich der Meinung bin, dass die angebracht sind - und zwar auch, wenn man der Chef ist. Ich werde einen Teufel tun und alles schlucken, nur dass es "ruhig" bleibt. Reicht ja, wenn ER sich für unfehlbar hält.... Er hat dann so auf den Putz gehauen und Dinge von sich gegeben, dass ich mal klipp und klar sagen musste, dass, wenn er komplett ernst meint, was er vom Stapel gelassen hat, alle Parteien noch einmal in sich gehen sollten, ob ich da wohl am richtigen Platz sei....! Das war Donnerstag vor zwei Wochen. Freitags hab ich ja nicht gearbeitet und montags drauf kam er in mein Büro morgens und fragte gutgelaunt :evil: ob ich den Schock von Freitag schon verdaut hätte. Da musste ich ihn natürlich gleich verbessern, haha, dass es Donnerstag war... :mrgreen: Und meinte dann noch: "Partiell!" Nicht, dass er meint, damit wäre es wieder getan. Er kam dann kurz danach nochmal, wie wir jetzt weitermachen werden, wo ich nur dachte - Blödmann. Und ich kann dann auch nicht so tun, als wäre nichts gewesen! Also bin ich etwas später hin und meinte, bevor wir weitermachen, will ich noch mal über Donnerstag reden. Das haben wir dann - ruhig und (relativ) sachlich. Habe ihm auch klipp und klar gesagt, dass ich mich nicht mehr verheizen lasse (was er nicht tut! Aber er meinte, anderswo sei das alles heftiger). Dass es anderswo so ist, weiß ich selbst, ich war sechs Jahre im Pharmaaußendienst bei einer Firma, die ein bisschen den "Drücker"-Ruf hat, weiß also, wie der Hase läuft. Und habe für mich entschieden, dass das keine Option mehr ist. Das hab ich ihm auch so gesagt. Ich habe dann einen Kompromiss-Vorschlag gemacht, wie wir in Zukunft solche Situationen vermeiden können und ihn gefragt, ob wir uns darauf einigen können. Er meinte, ja. Schaun wir mal! Und das alles in der Probezeit - wobei es eh wurscht ist, wann ich frech bin... Nach der Probezeit dauert's halt etwas länger, bis ich rausfliege, haha... Aber wenn ich schon rausfliege, dann wenigstens hoch erhobenen Hauptes! Das finde ich durchaus wichtig... :twisted: Außerdem hab ich keinen Bock, dass auf meiner Stirn "Opfer" steht, sobald ich dem Chef begegne! Chefs brauchen auch Grenzen, jawohl. Und mittlerweile läuft es wieder gut. Mal sehen, wie lange..........
So, das war das Wort zum Sonntag. :D

Der Arm von meinem Großen ist am Heilen laut Ärztin gestern. Habe meinen Nochmann mal hingeschickt, weil ich einen Termin hatte, den ich nicht schon wieder verschieben wollte. Soll er sich mal den Hintern platt sitzen. Sieht also soweit ganz gut aus. Morgen hat mein Großer Geburtstag und ich muss gleich einkaufen und Kuchen backen. Er ist noch mit seinem kleinen Bruder und seinem Papa bei den Schwiegereltern bis morgen.

Gestern bin ich mit J. am Abend noch Enduro gefahren. Nach mindestens acht Jahren saß ich mal wieder mit drauf (hab ja keinen Motorradführerschein und das ist gut so, sonst wär ich bestimmt schon tot oder ein Krüppel). Hätte bis vor einem Jahr nicht gedacht, dass ich nochmal in meine Motorradkombi passe und auf einer Enduro sitze.... War total klasse. Erinnert mich an die Zeit mit meinem zweiten Freund vor fast 20 Jahren. Der war auch leidenschaftlicher Endurofahrer und es war damals einfach toll, die Bergstraße entlang zu fahren (er war Darmstädter, ein echter Heiner also - leider lebt er nicht mehr, er ist vor 7 Jahren an Leukämie gestorben, da war er gerade so alt, wie ich jetzt :( ). Es war also viel Gefühl dabei gestern Abend - alte, neue, intensive. Toll! Wir sind eine Stunde lang durch die Dörfer, haben dann ein lecker Eis gegessen und sind schließlich in die Dämmerung zurück gefahren. War richtig ein bisschen romantisch. Heidanei, echt schön .......... :)

Ach Kinder, der Termin gestern. Hatte ich erzählt, dass ich diese spezielle Art von Hypnose (eher eine Art Trance) versuche, um mich meinen zentralen Problemen zu nähern? Gestern war eben wieder so ein Termin. Tja - was soll ich sagen? Bin eine harte Nuss (das war mir vorher klar) und habe die Therapeutin an ihre Grenze gebracht. Sie streckt die Waffen und schickt mich zu ihrer Lehrmeisterin, wenn das klappt............ Oh Mann.

Musste anschließend an ein Bild denken, dass ich auf Facebook gesehen hatte: "Guck nicht so, ich hab's auch nicht immer leicht mit mir!" Musste so lachen. Das unterschreib ich sofort.

Und ja, liebe Sonnenblume, ich bin sehr froh, dass ich so energiegeladen bin!!! Sonst hätt ich mir schon einen Strick genommen.

Und weil Du explizit auch nach C. gefragt hast, liebe Canyonqueen: Hatte überlegt, soll ich oder soll ich nicht - und habe mich dann dafür entschieden, ihm eine kurze "Wünsch Dir ein erholsames Oster-Wochenende"-Email zu schicken. Es kam eine kurze mit gleichem Wunsch zurück und dass ich die freien Tage genießen solle... Will einen Mindestlevel an positiver Kommunikation halten - bei diesen Kindern, die ich habe, werde ich ihm irgendwann wieder gegenüber stehen und das soll nicht krampfiger sein als nötig. Aber zum Glück muss ich nicht mehr so viel an ihn denken, darüber bin ich sehr froh.

So, Ihr Lieben, ich muss los zum Einkaufen und Backen etc. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!!!!

Viele liebe Grüße, der kleine Skorpion

Canyonqueen
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Canyonqueen » Sa 31. Mai 2014, 21:25

Huhu ... Na, was macht die emotionale Entwicklung, Skorpiönchen? Alles gut im Frühling? Meld dich doch mal :-) !

Kleiner Skorpion
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Kleiner Skorpion » Di 3. Jun 2014, 21:06

Hi zusammen.......

Puh, ich lebe noch. Aber nur grad so....... Ich bin dermaßen tot gerade, kann's keinem sagen. Abends, wenn ich schlagskaputt im Bett liege, gibt der Kopf erst so richtig Gas, der Depp. Außerdem habe ich die zweite Schnuller-freie Nacht hinter mir - also nicht ich, sondern mein kleiner Kleiner, aber ich damit halt auch. *ächz* Nicht lustig, denn Schlaf-frei ist es immer wieder auch. Fühl mich wie 'ne Ommmmmma.

Seit gestern ist mein Chef wieder da - nach vier Wochen Abwesenheit. Davon drei in Indien eine Ayurveda-Kur machen und eine Woche daheim. Auch will.....
Aber dafür, dass er vier Wochen weg war, sieht er echt schlecht aus, weiß nicht warum. Er hat 8 kg abgenommen, sieht aber eher schlechter aus als vorher. Völlig energie- und kraftlos!?
Er rief mich dann gestern gleich zu sich ins Zimmer und schloss die Tür hinter uns (macht er sonst so gut wie nie, dachte schon, oh, was kommt jetzt!?). Er: "Ich kann Ihnen die freudige Mitteilung machen, dass Ihre Probezeit vorbei ist und Sie jetzt einen Festvertrag haben! Freuen Sie sich denn?" (Das "Freuen Sie sich denn" kam ganz schön unerwartet!) Ich (musste etwas lachen, weil ich mich ja freu): "Ja, klar freu ich mich! Mir macht die Arbeit ja total Spaß! ... Solange wir uns vertragen ...!" Konnte mir den Nachsatz nicht verkneifen. Er soll ja noch mal daran erinnert werden, dass nicht nur er Regeln aufstellt... ;)
Wir haben uns dann noch kurz über die Arbeit im Allgemeinen unterhalten, dann habe ich ihm berichtet, was so in den vier Wochen alles passiert ist und welche Probleme es mit der Apotheke gab, mit der wir seit einem halben Jahr eine bestimmte Kooperation haben. Ein weites Feld...... Tja. Heute morgen dann eröffnete er mir, dass der Apotheker um elf Uhr kommt und wir ein ernstes Wörtchen mit ihm reden müssten. Puh. Dann hat er mit heißer Nadel den Vertragsentwurf für die endgültige Kooperation fertiggestrickt (gut, dass ich zehn Finger blind drauf hab, sonst hätt ich dumm geguckt), bis der Apotheker kam. Wir saßen dann in meinem Büro - mein Chef, die Noch-Laborleiterin, ich (als Vertretung der Geschäftsleitung muss ich da ja ein Wörtchen mitreden, auch wenn es ein ernstes ist) und unser Steuerberater - und natürlich der Apotheker (nichtsahnend). Der hat von meinem Chef erst einmal eine ordentliche Breitseite gekriegt! Da ist selbst mir die Kinnlade runtergefallen. Cheffe hat sich in einem Affenzahn in Rage geredet und den Totalcholeriker gegeben, höchst angenehm. Und ich saß dazwischen....... Links der Chef, rechts der Apotheker, supi. "Sie sind ein Lügner und Betrüger!" :shock: Und als der Apotheker Stellung nehmen wollte (er ist noch recht jung - vielleicht so alt wie ich, haha, der war gut, oder!?), hat er ihn derart plattgebügelt und nicht zu Wort kommen lassen, dass der erstmal kurzzeitig in eine Schnappatmung verfallen ist. :? Dann hat er tief Luft geholt und sich gewehrt - wenn ich nicht eh eine Fönfrisur hätte, dann hätte ich sie jetzt :!: - so à la Beckham zu seinen besten Zeiten... Hui, auf einmal steht mein Chef auf und geht zur Tür! Da war mir klar, was jetzt passiert - rausschmeißen wollte er ihn! Das wäre aber echt suboptimal gewesen, denn da hängt auch für uns eine Stange Geld dran...! Also hab ich im Augenwinkel die Reaktion des Apothekers abgewartet, der schon im Aufstehen begriffen war und noch mal ein paar ordentliche Worte draufgepackt hat. Also fing ich erstmal an, verbal dazwischen zu gehen - aber ich arme kleine blonde Frau musste ganz schön mein Stimmchen erheben, um überhaupt Gehör zu finden. Ich bin dann aufgestanden, hab die zwei etwas beschwichtigt und vorsichtig wieder auf ihre Plätze dirigiert. Kaum zu glauben, aber es hat funktioniert! Dann herrschte auf einmal Totenstille. *gulp* :idea: Also hab ich das Wort ergriffen und dem Apotheker versucht zu erklären, was zu unserem Vertrauensverlust geführt hat. So haben wir langsam aber sicher wieder zurück zu einem halbwegs sachlichen Gespräch gefunden. Mein Chef hat mich auch machen lassen, ohne mich zu unterbrechen. Die beiden saßen allerdings zitternd auf ihren Stühlen, das hat mich schon beeindruckt. Links ein zitternder Mann, rechts ein zitternder Mann. Und mir hat vor allem das Hirn gezittert - aber äußerlich war ich ruhig, haha... Naja, jedenfalls haben wir alle überlebt - aber der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, bin gespannt, was noch passiert... Und danach? Danach war ich zu nichts mehr zu gebrauchen, völlig durch den Wind.... :roll:

So vegeht irgendwie kein Tag, an dem nicht irgendwas Anstrengendes passiert. Seien es unzählige Anrufe im Labor von Leuten, die man als "Problempatienten" bezeichnen könnte, was mir Energie absaugt ohne Ende, oder mein Kind, das sich wieder mal auf die Schnauze legt, dass es wie ein Boxer nach einem Wettkampf aussieht oder oder oder.

Ja, aber noch ein Wort zum eigentlichen Thema dieses Forums..... ;)

Habe in der Zwischenzeit so einige innere Hochs und Tiefs gehabt. Genau so, wie ich es befürchtet und ja irgendwie auch angekündigt hatte. Zum Glück nagelt mich J. nicht fest und nimmt meine Macken relativ stoisch hin (noch). Wenn ich so ein Tief habe, bin innerlich wahnsinnig am Kämpfen. Dann versuche ich dieses fiese "Es-ist-alles-falsch"-Gefühl niederzuringen, aber das lässt sich kaum totkriegen. Da hilft meist auch nur Abstand. Was ist nur mit mir los???
Ganz ehrlich - ich dachte letztens schon, was bin ich nur für ein gestörtes Etwas, dass ich offensichtlich so ein richtiges Arschloch brauche, um "glücklich unglücklich" sein zu können.... Mal einfach nur glücklich sein habe ich wohl nicht im Programm - jedenfalls nicht mit einem Mann (womit ich nicht sagen will, dass ich es mal mit Frauen versuchen könnte, das ist für mich leider keine Option). Und unglücklich sein geht aber auch nicht mit jedem - selbst da gibt es wohl noch ein "richtig" und ein "falsch"!? Oh Mann. *kopfschüttel* Wo soll das noch hinführen?

Das fragt sich der kleine Skorpion und verabschiedet sich für heute, müde und kaputt.

Canyonqueen
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Canyonqueen » Mi 4. Jun 2014, 10:10

Ich kann so vieles verdammt gut nachvollziehen was du schreibst, allein mit 2 Kindern, Geld verdienen, eine Schrottkarre deren Reparatur man sich nicht leisten kann, den Mann wollen, den man nicht hat und nicht den, den man hat ... Und das alles sooo anstrengend ist und man Panik hat, der naechste Problemtropfen koenne das Fass zum ueberlaufen bringen.
Ach herrje, aber alles wird gut, oder :-) ? LG

Kleiner Skorpion
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Beitrag von Kleiner Skorpion » So 3. Aug 2014, 11:33

Hallo Ihr Lieben!

Es ist etwas passiert. Natürlich ist in den letzten acht Wochen SEHR VIEL passiert, das meiste davon gehört aber nicht hierher und ich verschone Euch mit Details. Aber gestern gab's dann 'nen kleinen Paukenschlag, dazu gleich mehr...

Vor sechs Wochen habe ich endlich die Kurve gekriegt und das "Ich-brauche-endlich-ein-zuverlässiges-Auto"-Projekt in Angriff genommen. C.s Automechaniker, ein wirklich netter Mensch (!), hatte mir angeboten, sich mit mir das Auto anzusehen, das ich in die engere Wahl ziehen würde - gesagt, getan. Also habe ich seitdem ein Auto, das endlich mal den Namen Auto verdient. Und ich habe einen wirklich guten Kontakt zu ihm entwickelt - also nicht zum Auto (das auch), sondern zu dem Mechaniker. Sein Vorname beginnt auch mit J, aber ich will Euch ja nicht verwirren, also nenn ich ihn E., das ist wohl sein anderer Vorname (er ist Pole und ich blicke bei seinem Namen nicht recht durch, muss ich gestehen). Irgendwie passt da die Chemie (auf freundschaftlicher Basis, wenn ich das mal erwähnen darf). Ich habe das gesamte halbe Jahr, das ich jetzt Kontakt zu ihm habe, C. eigentlich nie erwähnt, nur am Anfang, als ich bei ihm "aufschlug", quasi auf Empfehlung. Vor einer Woche bin ich bei ihm in der Werkstatt vorbeigeschneit, als ich mit meinem Großen von einem Kinderarzttermin (beim anderen Kinderarzt...) kam. So kam im Gespräch raus, dass ich nicht mehr zu C. gehe und ich habe ihn gefragt, ob C. noch seine Autos bringt. Nein, sagte E., und das brauche der auch nicht mehr zu tun. Wir sind nicht ins Detail gegangen, aber es war klar, dass da noch ein "Gespräch" fällig ist. Gestern hab ich ihn auf einen Kaffee eingeladen (wir haben schon öfter mal beieinander gehockt) und ihm gesagt, dass ich froh bin um jede "Geschichte", die mich C. im richtigen (realen) Licht sehen lässt. Das Ende vom Lied - vor ziemlich genau einem halben Jahr (!) muss er die Ex von E. gepoppt haben, die er aus der Klinik kennt. Ich hab fast gekotzt. Es hat wieder echt richtig wehgetan und war ein Mix an Gefühlen, den ich Euch kaum beschreiben kann. Es war Schmerz, gefühlter Verrat, Scham über meine unglaubliche Dummheit, mich dermaßen bloßgelegt zu haben (ich weiß, Sonnenblume, das hast Du immer gesagt - ich muss an dieser Stelle ja auch zwischen dem Verstand, der das alles so schnell begriffen hat, und dem restlichen Deppen in mir unterscheiden), Wut, wie er mit mir umgegangen ist - aber auch ein Anteil an Erleichterung, weil ich richtig spüren konnte, wie ENDLICH dieser beschissene letzte Funken Hoffnung darauf, dass er nicht das RIESEN-ARSCHLOCH ist, wie es erschien, an Kraft verloren hat und endgültig (wie ich hoffe!!!) erloschen ist! Ja, er ist einfach nur ein RIESEN-ARSCHLOCH! Und nein, ich will ihn nicht mehr haben. Genaugenommen ist er eine arme Sau, die versucht, auf diese Weise, dem Leben etwas abzugewinnen. Wie hoffnungslos.

Natürlich bin ich immer noch ein wenig erfüllt von diesem Gefühlsmix und wenn ich mir so richtig vor Augen halte, was gelaufen ist, dann möchte ich gerne zu ihm hingehen und ihm einfach nur vor die Füße kotzen. Wirklich - einfach vor die Füße kotzen. Kommentarlos.
Aber dann wieder schaffe ich es, mir zu sagen, dass er mir auch einen Dienst geleistet hat. Dass er nämlich die Aufgabe übernommen hat, mir meinen eigentlichen Schwachpunkt wieder (sehr deutlich) vor Augen zu führen. Meine Bedürftigkeit, die ich angehen muss. Meine ureigensten Probleme. Ey, Leute, ich wäre so unglaublich dankbar, wenn ich es jetzt genau so sehen kann, keine Wut mehr verspüre, auch kein Mitleid, sondern einfach NICHTS. Mich auf mich konzentrieren und ihn in der Vergangenheit lassen. Da, wo er hingehört.
Und für noch was muss ich ihm dankbar sein: Ohne diese beschissene Geschichte hätte ich mich niemals auf J. eingelassen, mit dem ich jetzt über ganz weite Strecken tatsächlich richtig glücklich bin. Dieses "Es-ist-alles-falsch"-Gefühl kam nicht mehr wieder und das fühlt sich so gut an! Klar, wir donnern immer wieder aneinander (das liegt aber auch in meinem Naturell) und es gibt schwierige Momente - aber keine mehr, die die Beziehung als solche grundsätzlich in Frage stellen. Und trotzdem - ich habe mir geschworen, ich gebe keine Versprechen mehr ab, auch keine Prognosen. Ich lebe, ich genieße die Gefühle, die er in mir auslöst, ich gebe, was ich geben kann, und nehme, was ich von ihm kriege. Und es dauert so lange, wie es dauert.

Das musste ich jetzt erstmal loswerden. Das Sortieren wird zwar noch etwas andauern, aber der Weg, den es eingeschlagen hat, fühlt sich einfach richtig an.

Liebe Grüße vom kleinen Skorpion

Sonnenblume10
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Re: Ich brauch Eure Hilfe - wie entferne ich ihn aus meinem

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 4. Aug 2014, 16:26

Kleiner Skorpion hat geschrieben:Nein, sagte E., und das brauche der auch nicht mehr zu tun. Wir sind nicht ins Detail gegangen, aber es war klar, dass da noch ein "Gespräch" fällig ist.
Wow, ist ja echt erstaunlich, was sich im Leben so alles ergibt.
Kleiner Skorpion hat geschrieben:Das Ende vom Lied - vor ziemlich genau einem halben Jahr (!) muss er die Ex von E. gepoppt haben, die er aus der Klinik kennt.
Hammerhart. Der nimmt offenbar manchmal mit, was er kriegen kann. Dich aber nicht, obwohl Du es eigentlich gewollt hättest.
Vielleicht warst Du ihm zu schade für einen nur sexuellen Kontakt, das würde ja immerhin für ihn sprechen. Vielleicht aber auch warst Du zu "bereitwillig" und er steht eher auf die Eroberungsschiene.
Kleiner Skorpion hat geschrieben: Ich hab fast gekotzt. Es hat wieder echt richtig wehgetan und war ein Mix an Gefühlen, den ich Euch kaum beschreiben kann. Es war Schmerz, gefühlter Verrat, Scham über meine unglaubliche Dummheit, mich dermaßen bloßgelegt zu haben (ich weiß, Sonnenblume, das hast Du immer gesagt - ich muss an dieser Stelle ja auch zwischen dem Verstand, der das alles so schnell begriffen hat, und dem restlichen Deppen in mir unterscheiden), Wut, wie er mit mir umgegangen ist - aber auch ein Anteil an Erleichterung,
Das glaube ich Dir. Ein kleiner Rest in Dir hängt ja immer noch an C und jetzt bröckelt das letzte Quentchen postiives Bild von ihm auch noch weg. Und Du schämst Dich für Deine unglaubliche Dummheit und Blindheit.
Aber woher hättest Du das auch wissen können? Wir können in Andere nicht hineinsehen und manchmal tun sich dann eben Abgründe auf. Ja, dieser Gefühlscocktail ist schwer auszuhalten, denn da purzelt zu viel durcheinander. Aber im Endeffekt wird die Erleichterung überwiegen: Du kannst Dir sagen, es ist nun vorbei, er hielt nicht was er zunächst versprach und es ist gut, wie es gekommen ist.
Und zum Glück erfährst Du das jetzt zu einem Zeitpunkt, wo Du es verkraften kannst.
Kleiner Skorpion hat geschrieben:Und nein, ich will ihn nicht mehr haben. Genaugenommen ist er eine arme Sau, die versucht, auf diese Weise, dem Leben etwas abzugewinnen.
Siehst Du, das Positive überwiegt jetzt, denn jetzt hast Du sozusagen vom Leben die endgültige Bestätigung bekommen.
Aber wenn Du ganz ehrlich bist. Du wärst allzugerne mit ihm ins Bett gehüpft. STell Dir vor, er wäre darauf eingegangen und dann hättest Du das erfahren! Uff, das Leben hat es wieder mal gut mit Dir gemeint.
Kleiner Skorpion hat geschrieben: Wirklich - einfach vor die Füße kotzen. Kommentarlos.
Zu viel Energieaufwand. Lass es bleiben, ist der Mühe nicht wert.
Kleiner Skorpion hat geschrieben:Dass er nämlich die Aufgabe übernommen hat, mir meinen eigentlichen Schwachpunkt wieder (sehr deutlich) vor Augen zu führen. Meine Bedürftigkeit, die ich angehen muss. Meine ureigensten Probleme. Ey, Leute, ich wäre so unglaublich dankbar, wenn ich es jetzt genau so sehen kann, keine Wut mehr verspüre, auch kein Mitleid, sondern einfach NICHTS.
Ich würde mal sagen, die Geschichte mit C hast Du jetzt bewältigt. Du siehst ihn als das was er ist. Und er ist ja nicht nur ein Riesen-A..., denn er ist halt auch nur ein Sklave seines Unbewussten.
Aber er war - und das erkennst Du jetzt glasklar - für Dich ein Wegweiser und Du hast ihn nicht übersehen, sondern gewürdigt. Ob C nun da weiter macht, wo er aufgehört hat oder ob auch er sein Verhalten überdacht und in Frage gestellt hat, ist nicht mehr Deine Baustelle.
Kleiner Skorpion hat geschrieben:Ohne diese beschissene Geschichte hätte ich mich niemals auf J. eingelassen, mit dem ich jetzt über ganz weite Strecken tatsächlich richtig glücklich bin.
Irgendwie faszinierend, wie im Rückspiegel betrachet, eines ins andere greift, findest Du nicht? Du hast C verloren, mühsam aus Deinem Herzen getilgt und dafür ein anderes Glück bekommen. Eines, das besser zu Dir passt und das Dir deswegen vielleicht auch bleibt.
Das Leben hält doch echt viele Überraschungen bereit und manchmal erkennen wir, wofür manches doch auch gut war.

Ich habe durch meine Ex. ja auch erfahren, wo meine Defizite lagen und ich würde sagen, sie waren bzw. sind Deinen sehr ähnlich. Und wie Du habe ich Monate gebraucht, ehe ich sukzessive wieder richtig bei mir war.
Und als die Geschichte abgeschlossen war, lernte ich G kennen, meinen großartigen Shiatsu-Meister, der ja so klug und intelligent ist und Anteil an einer fernen Welt hat, von der ich nur träumen kann. Wir fanden Gefallen aneinander und es war so eine Anziehung zwischen uns, aber die Sache kam nicht in die Gänge. Im Gegenteil - eine Frage von mir nach einem gemeinsamen Kaffee lehnte er rigoros und ziemlich grob ab.
Ich sah ihn danach schon etwas ernüchtert, aber ein Rest von mir hoffte immer noch. Denn ich gebe ja nicht so leicht auf. Man könnte auch sagen, ich mache mich solange zum Deppen, bis ich es endlich mal kapiert habe.
Naja, es kam wieder ein wenig Annäherung zustande und dann ging es um den nächsten Termin bei ihm. Das war im Februar. Wir einigten uns auf den 19. März, aber ich merkte schon, dass ihm dieser Termin nicht so ganz passte. Eine Absage aber bekam ich auch nicht. Zu Hause dachte ich mir: verdammt, 19. März, da war doch was?
Ich schaute im Kalender nach, aber da stand nichts. Musste ich mich wohl getäuscht haben. Als im Bett lag, fiel es mir ein: sein Geburtstag fiel auf den 19. März.

Klarer Fall, den Termin würde ich absagen, aber da er erst mal nach Marokko in den Urlaub fahren würde, eilte ja nichts. Da kam er mir zuvor und rief mich an. Da ich auf Dienstreise war, sprach er auf meinen AB. Er müsse den 19. jetzt doch absagen, aber der 20. wäre möglich. Ich solle mich melden.
Und da wurde ich wütend, aber irgendwie auch enttäuscht. Denn er brachte es nicht mal fertig zu sagen, der 19. kommt nicht in Frage, sondern er gewährte mir den Termin, von dem er wusste, dass er ihn ohnehin absagen würde. Irgendwie schwach ...
Mein Bild von ihm bröckelte und ich begann, ihn in einem anderen Licht zu sehen. Realistischer. Und da ich nicht wollte, tat ich gar nichts. Ich schwieg. Und war wütend und enttäuscht.
Im Lauf der nächsten Wochen fand ich Abstand zu ihm und die Wut verflog. Aber ich hatte keine Lust mehr mich zu melden. Mittlerweile war es Anfang März und ich wusste, dass er vom Urlaub zurück war. Aber etwas in mir sperrte mich. Nein, ich melde mich nicht, weil ich nicht will. Die Vorstellung, ihm eine Mail zu schreiben, ging mir gegen den Strich.
Dann schickte er mir eine Mail mit dem Inhalt des Telefongesprächs. Er hatte wohl gedacht, ich hätte das Gespräch nicht abgehört. Aber ich tat wieder nichts. Ich schwieg und wartete, was passieren würde.
Am 19. März rief er an. Wollte wohl nicht Gefahr laufen, dass ich kommen würde und vor verschlossener Tür stehen würde. Ich fiel vor Überraschung fast vom Stuhl, ließ mir aber nichts anmerken. Wir vereinbarten einen anderen Termin, nicht den 20. Denn den wollte ICH nicht. Ich hätte gewollt, aber ich wollte ihn nicht.
Seither ist die Sache zwischen uns klar: ich denke, es ist unausgesprochen zwischen uns viel vorgefallen, was möglicherweise jeder von uns anders interpretiert. Aber er ist nichts weiter als mein Shiatsu-Masseur und der Rest von ihm kann mir gestohlen bleiben. Ich wollte ihn nicht mehr, denn ich sehe ihn nun anders. Er ist ja irgendwo auch gescheitert, geschieden und drei Kinder, die so gut wie erwachsen sind. Aber die Scheidung liegt schon sehr lange zurück. Als die Kinder ziemlich klein waren, scheiterte die Ehe. Ich fragte ihn mal, warum. Unterschiedliche Lebensauffassungen, sagte er. Sie hätte ein Haus gewollt und einen Garten mit Teich. Aber das sei nicht das Seine.
Ich dachte mir meinen Teil. Dass er nicht eben der Typ ist, der am Samstag den Rasen mäht und den Grill anwirft, war mir klar. Aber so abwegig waren ihre Träume von einem Haus für die Familie ja auch wieder nicht.
Und dann finden zwei erwachsene Menschen keinen gemeinsamen Weg, den sie versuchen könnten. Ich weiß ja nicht, ob das die ganze Wahrheit ist, vermutlich nicht. Aber drei kleine Kinder sehen mit großen Augen dem zu, was Ehe ist. Oh je.
Ich hatte ihn auf einen Sockel gehoben, meinen Shiatsu-Meister und war damit in alte Muster zurück gefallen. Aber dieses Mal wurde es mir bewusst und ich sagte mir: Moment mal, schon wieder neigst Du zur Glorifizierung. Dieses Mal nicht, also runter mit ihm vom Sockel!

Ich denke, er hat das damals gespürt, dass sich meine Einstellung zu ihm änderte. Und ab da war ich eh nicht mehr interessant.
Du hast in C auch viel gesehen, was nicht da war. Er war ein Traumkonstrukt , das immer mehr zerbrach. Und das ist gut so, denn die Glorifizierung hält eine Beziehung niemals aufrecht.
Ich denke, dass Du Deinen J viel realistischer siehst und daher hat die Sache auch mehr Aussicht auf Erfolg als das Hinrgespinst mit dem verheirateten, Golf spielenden Kinderarzt, in dessen Welt Du nicht gepasst hättest.
Das Leben hat es gut mit Dir gemeint, ist wirklich wahr.
Kleiner Skorpion hat geschrieben:ich gebe, was ich geben kann, und nehme, was ich von ihm kriege. Und es dauert so lange, wie es dauert.
Eine sehr gute Einstellung. Akzeptieren was ist und das Leben entscheiden lassen. Wenn es passt, wird es halten. Wenn nicht, sorgt schon das Leben dafür, dass sich trennt, was nicht zusammen gehört und zusammen passt. Ich und der Shiatsu-Typ, was hätte DAS denn werden sollen?
Ich mag ihn und oft lache ich über ihn und letzthin sagte ich zu Ihm lachend "Quatschkopf", als er wieder mal seine Weisheiten dozierte. Ich denke, er nimmt es mir nicht übel. Wenn doch, selbst Schuld.
Und das fühlt sich auch für mich gut an. Den Anderen sein lassen, ihm sein Leben lassen, ohne sich reindrängen zu wollen. Hätte es gepasst, wären wir zusammen gekommen. Hat nicht sein sollen und ist daher wohl gut, dass es nicht so weit gekommen ist.
Ha, diese Einstellung hätte ich bei meinem Ex. haben sollen! Da war ich Lichtjahre davon entfernt, denn ich wollte haben: ihn nämlich, unbedingt! Und ich tat alles, damit er mir blieb.
Und dann ging er. Er hatte Recht, denn mein Habenwollen war zum Großteil Egoismus und das ist keine Basis für eine Beziehung. Nur dass der Egoismus als Liebe maskiert war und daher von mir nicht erkannt wurde, nicht rechtzeitig jedenfalls.
Aber ich bin anders geworden und das verdanke ich meinem Ex. Nicht ist umsonst!

LG
Sonnenblume

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