Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sole13
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mo 2. Mai 2016, 23:04

Leute, Leute, was für ein Abend! Ich muss mir mal kurz den Verlauf von der Seele schreiben, das war mir zu viel Action für einen Montag.

Mein Ex und ich haben heute nochmal kurz zwecks Organisatorischem geschrieben - da ich morgen schon einige meiner Sachen abhole meinte er, ich solle mich nicht erschrecken, wenn unsere Katze morgen schlechte Laune hat... Sie sei von Samstagmittag bis Sonntagabend weg gewesen - versehentlich in Nachbars Garage eingesperrt, das würde grad an ihr nagen. Als ich das gelesen hab, war ich echt kurz richtig sauer! Wir sind so verblieben, dass sich jemand meldet, sobald irgendwas mit ihr ist und ab nem halben Tag, an dem sie nicht erscheint, stimmt in der Regel was nicht... Da hätte ich dann doch gern Bescheid gewusst! Da es jetzt aber nur noch ne Woche ist, bis ich sie wieder hab, hab ich beschlossen kein Fass aufzumachen - ist ja glücklicherweise auch alles gut ausgegangen. Also noch einmal kurz reingesteigert, mich bei Mama ausgekotzt, danach tief durchgeatmet - WUUUSAAA - und nicht mehr auf die Nachricht geantwortet.

Heute Abend wollt ich dann unbedingt das Fußballspiel schauen, aber die Kneipe bei uns um Ort hat montags zu, genauso wie das Vereinsheim. Ich hatte mit einem Kumpel schon am Wochenende ausgemacht, dass wir gemeinsam schauen und er wollte mal bei den Zuständigen fürs Vereinsheim nachfragen, ob sie fürs Spiel aufmachen. Gegen Nachmittag hab ich dann die Rückmeldung erhalten, VH ist offen, woraufhin ich den Kumpel gegen acht abgeholt hab und wir hingefahren sind... Joa und dann hab ich doch für einen kurzen Moment ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt! Die ganze Bude saß voll - Mitglieder des Vereins, die halbe Sportmannschaft meines Ex, worunter eben auch viele gemeinsame Freunde sind, inklusive meinem Ex selbst.
Es war mir unangenehm, weil ich so viele (natürlich mit Ausnahme der richtig dicken Freunde) seit dem Ende unserer Beziehung kaum gesehn habe und das jetzt echt die geballte Ladung war. Ich bin schon viel besser darin geworden, mich nicht darum zu kümmern, was andere denken, aber heut hab ich michs einfach trotzdem gefragt. Weils so viele Leute waren und ich erstmal das Gefühl hatte, dass sich jetzt jeder fragt, was ich denn da will. Dabei haben mich alle nett begrüßt und KEINER hat irgendwas blödes gesagt. Ich will einfach kein Mitleid von den Leuten - es weiß ja jeder, dass er sich getrennt hat... Irgendwann dacht ich dann aber, dass es wohl realistischer ist, dass ungefähr die Hälfte noch diese Mitleidsschiene im Kopf hat à la "Die Arme, er hat sich getrennt und sie hockt nun da..." - vielleicht auch ein kleiner Teil davon "Was hat sie nur getan, dass er sich trennt? Wie war sie zu Hause nur drauf?" - und die andere Hälfte aber "Wie blöd er nur ist, dass er sich von ihr getrennt hat!", schließlich versteh ich mich mit so gut wie allen super!
Die Situation hat mich Kraft gekostet, wobei ich eigentlich nur in der ersten Halbzeit leicht überfordert war. In der Halbzeitpause hab ich mich draußen mit einigen nett unterhalten und in der zweiten Halbzeit hatte ich mich dann echt schon wieder gefangen. Und auch wenn ich danach erstmal im Auto saß und dachte "Uff, na das war ja jetzt was!", war ich nach der kurzen Autofahrt doch gleich wieder etwas beruhigter und geordneter in meinen Gedanken. Trotz allem hilft mir der Beitrag hier, den Abend vollends abzuschließen und zu "verarbeiten"... War ja dann schon ne kleine Achterbahnfahrt der Gefühle :roll:
Und zu meinem Ex... Wir können an sich ja gut miteinander umgehen und ich werde mich daran gewöhnen müssen, dass wir uns öfter über den Weg laufen... Aber heut Abend hätts echt nicht sein müssen, weil ich noch ein wenig verärgert war zwecks der Geschichte mit der Katze. Als ich angekommen bin, bin ich erstmal noch mit dem Kumpel draußen stehen geblieben und er kam dann raus, um eine zu rauchen. Wir haben einander hallo gesagt und nach kurzer Zeit kam er dann zu mir her und hat gefragt, wann ich denn morgen komme, um die Sachen zu holen. Hab ihm die Uhrzeit genannt, dann wollte er wissen, ob wir (eine Freundin hilft mir) noch da sind, wenn er nach Hause kommt. Das kann ich aber noch nicht abschätzen. Danach kurz Smalltalk. In der Halbzeitpause stand er auch mit draußen, da haben wir uns aber nicht aktiv unterhalten. Gegen Ende des Spiels hat er bezahlt und sich dann nochmal in Kassennähe hingehockt. Ich dachte erst, dass er halt noch kurz wartet, bis das Spiel vollends zu Ende ist. Er ist dann aber nach Abpfiff sitzen geblieben, was mich echt gewundert hat, weils ein ungewöhnlicher Platz war, und hat an seinem Handy rumgemacht... Ich musste dann auch noch zahlen und als ich auf dem Weg nach draußen an ihm vorbei bin, hab ich noch kurz schmunzelnd gesagt, dass er der Katze einen schönen Gruß ausrichten soll, dass sie morgen doch bitte wieder gute Laune haben soll, wenn ich komme. Lachend meinte er, das würde er machen. Etwas ernster (mach mir ja nun doch auch Sorgen um sie) hab ich dann noch gefragt, ob sie denn "nur" bockig oder so richtig von der Rolle und durcheinander ist... Daraufhin sagte er immer noch lachend, sie würde nur schmollen. Also im Endeffekt hat er glaub garnicht durchstiegen, dass das eine Situation war, in der ich gerne Bescheid gewusst hätte - denn auch heut Mittag hat er dieses "das nagt grad an ihr" mit nem Smiley dahinter geschrieben. Er sieht sowas einfach lockerer, das war schon immer so. Ich mach mir aber nun mal schneller Sorgen, weshalb ich eine Nachricht am Wochenende angebracht gefunden hätte, aber sei's drum... Hab freundlich tschüss gesagt und bin gegangen.
Während dieser vier Sätze hab ich jedenfalls förmlich gespürt, wie uns alle anderen beobachten... Irgendwie ja auch verständlich. Als ich mich dann umgedreht hab, hab ich dann halt in ne Horde glotzender Männer geschaut :D Sie saßen da immer noch, alle schön in Reih und Glied, und ich bin mir sicher, dass während der kurzen Zeit jeder auf uns und nicht mehr auf die Leinwand geschaut hat. Bei dem Gedanken daran, musste ich grad echt lachen. Weil wir glaub schon auch teilweise Fragezeichen bei ihnen hinterlassen haben. Die Norm (zumindest innerhalb dieser Runde) ist wohl eher, dass man sich nach einer Trennung anfeindet und hasst. Da sind wir aber beide nicht die Typen dazu und ich finde es so um einiges entspannter!

Soweit mein Abend...
Meinungen? Eindrücke? Arschtritte? :D Ich bin gespannt...

Sonnenblume10
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 3. Mai 2016, 11:27

Arschtritte, wieso denn??? Dafür gäbe es doch wahrlich keinen Anlass. Im Gegenteil, ich finde, Du hast Dich hier sehr gut positioniert.
Deine Gedankengänge erscheinen mir etwas überzogen, sprich, Du spekulierst sehr viel, was andere denken könnten. Vielleicht denken sie ja auch was, vielleicht aber interessiert es sie nicht weiter. Mach Dir keinen Kopf darum, was in anderer Leute Köpfe vorgehen könnte, sondern sei einfach ganz normal Du selbst. Und wem es nicht passt, dem passt es halt nicht.

Die Story mit der Katze zeigt auch, dass ihr mit derlei Dingen anders umgeht. Sprich, er wollte Dich damit nicht verletzen. Sonst hätte er es vielleicht ganz verschwiegen, das wäre einfacher gewesen. Dass er weniger in Sorge ist, entspricht wohl seinem Wesen und das ist weder besser noch schlechter, nur anders als Du damit umgehst.
Sole13 hat geschrieben:Es war mir unangenehm, weil ich so viele (natürlich mit Ausnahme der richtig dicken Freunde) seit dem Ende unserer Beziehung kaum gesehn habe und das jetzt echt die geballte Ladung war.
Du warst zwar überrumpelt, aber das ist doch alles sehr positiv, denn jetzt hast Du es quasi "hinter" Dir. Irgendwann musstest Du ja wieder auf die Leute vom Verein treffen. Das war jetzt schon mal eine gute Übung.
Sole13 hat geschrieben: Dabei haben mich alle nett begrüßt und KEINER hat irgendwas blödes gesagt.
Siehst Du. Die eine Hälfte hat es erfahren und sagt sich, die sind nun getrennt und die andere Hälfte sagt sich: was interessiert mich das? Meistens macht man sich selbst viel zu viele Gedanken, die allesamt nur von Dir ausgedacht sind. Letztendlch werden sich die Leute schnell daran gewöhnen, dass die Beziehung zu Ende ist und je weniger sie darüber reden, umso besser für Dich. Mal abgesehen, dass es sowieso niemanden was angeht.
Sole13 hat geschrieben:Er ist dann aber nach Abpfiff sitzen geblieben, was mich echt gewundert hat, weils ein ungewöhnlicher Platz war, und hat an seinem Handy rumgemacht...
Vielleicht wollte er Dir die Möglichkeit eröffnen, dass Du auf ihn zugehst, was sagst? Kann ja sein. Ich setze mich mal so hin, dass sie an mir vorbei kommt und dann schaue ich wie sie reagiert. Eine Art passives Angebot, so könnte ich es mir vorstellen. Er geht nicht aktiv auf Dich zu, aber er eröffnet Dir die Möglichkeit, auf ihn zuzugehen.
Sole13 hat geschrieben:Während dieser vier Sätze hab ich jedenfalls förmlich gespürt, wie uns alle anderen beobachten... Irgendwie ja auch verständlich. Als ich mich dann umgedreht hab, hab ich dann halt in ne Horde glotzender Männer geschaut
Das kann schon sein, dass sie gebannt zuschauten, wie ihr miteinander umgeht. Die meisten würden wohl davon ausgehen, dass Du Dich eine Zeitlang nicht sehen lässt und ihn dann natürlich schneidest. Noch unterhaltsamer wäre es gewesen, wenn Du ihm eine Szene gemacht hättest :)
Aber falsch gedacht, Ihr geht ganz normal miteinander um. Und das ist gut so. Diese Beleidigt-Schiene und den Ex keines Blickes mehr zu würdigen und ihn einfach sitzen lassen, würde nur zeigen, wie schlecht Du mit der Trennung zurecht kommst. Das wäre Futter für die Neugier der Anderen, aber so werden sie sich daran gewöhnen, dass man getrennt sein kann und dennoch noch einige Worte miteinander redet.
Sole13 hat geschrieben: Da sind wir aber beide nicht die Typen dazu und ich finde es so um einiges entspannter!
Das finde ich auch. Du hast das gut gemacht und wie gesagt, je uninteressanter es wird, weil ihr ganz normal wie Freunde miteinander umgeht, desto schneller gewöhnt sich der Rest des Vereins auch daran. Es interessiert dann einfach niemanden mehr.
Also weiter so! Gehe weiterhin in Deinen Verein und wenn die Gelegenheit sich ergibt, mit dem Ex. kurz Smalltalk zu machen, spricht nichts dagegen.

Sonnenblume

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Fr 6. Mai 2016, 21:54

Liebe Sonnenblumen,
ich danke dir für deine Antwort! <3 Ich werd dir noch ausführlicher schreiben, aber da ich gerade mitten im umzug stecke, ist die Zeit ein wenig knapp...

Frage in die Runde...
Ich hab heute vormittag wieder einen teil meiner Sachen geholt und von ihm kam (wieder) die frage, ob ich abschätzen kann, wie lang wir brauchen. Da das immer ein bisschen schwierig ist, hab ich ihm angeboten, zwischendurch bescheid zu geben, sobald es absehbar ist. Daraufhin meinte er, dass das nicht schlecht wäre, weil er noch nicht wisse, wie lang er heut arbeite.
Das weiß ich irgendwie nicht einzuschätzen und es schwirrt mir im Hinterköpfchen umeinander... ich seh das Problem einfach nicht. Wie gesagt, wir springen uns ja nicht an die Gurgel, wenn wir uns sehn. Ist alles relativ entspannt. Möchte er der Situation aus dem Weg gehen, dass er mir aus seiner Sicht höflichkeitshalber seine Hilfe anbieten müsste?
Was denkt ihr?

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Di 17. Mai 2016, 16:15

Soooo, der Umzug ist im Großen und Ganzen geschafft und ich hab mich sehr gut eingelebt in meiner Wohnung. Mir gefällt es hier wirklich super, trotzdem hält sich meine gute Laune grade doch sehr in Grenzen...

Vorab jetzt aber mal noch ein Nachtrag zu deinem Post, liebe Sonnenblume..
Sonnenblume10 hat geschrieben:Mach Dir keinen Kopf darum, was in anderer Leute Köpfe vorgehen könnte, sondern sei einfach ganz normal Du selbst. Und wem es nicht passt, dem passt es halt nicht.
Da muss ich echt noch entspannter werden... Früher war das zwar viel schlimmer, aber so richtig davon losgekommen, mir darüber Gedanken zu machen, bin ich noch nicht... Zu Anfang unserer Beziehung wurde viel über mich/uns geredet - typisch Dorf... - was ich leider erst später mitbekommen habe und da waren teils einfach unschöne Sachen dabei, wodurch das natürlich schon einen Knacks bei mir hinterlassen hat. Nach fast 6 Jahren Beziehung hat sich aber doch viel geändert, wir haben uns alle irgendwann ja dann so richtig kennen-(und mögen)gelernt und eigentlich sollte in meinem Kopf angekommen sein, dass sie mittlerweile ein ganz anderes Bild von mir haben! Das Verhalten und die Worte von sogut wie allen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis beweist mir das stets aufs Neue, aber irgendwie fehlt mir da trotzdem noch das abschließende Fünkchen Vertrauen. (in mich selbst??)
Sonnenblume10 hat geschrieben:Du warst zwar überrumpelt, aber das ist doch alles sehr positiv, denn jetzt hast Du es quasi "hinter" Dir. Irgendwann musstest Du ja wieder auf die Leute vom Verein treffen. Das war jetzt schon mal eine gute Übung.
Die war es! Ich war dann sonntags auch auf dem Sportplatz, um mir das Spiel anzuschauen - wie früher eben jeden Sonntag. Und durch die Situation am Montag zuvor ist mir das sicherlich leichter gefallen.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Vielleicht wollte er Dir die Möglichkeit eröffnen, dass Du auf ihn zugehst, was sagst? Kann ja sein. Ich setze mich mal so hin, dass sie an mir vorbei kommt und dann schaue ich wie sie reagiert. Eine Art passives Angebot, so könnte ich es mir vorstellen. Er geht nicht aktiv auf Dich zu, aber er eröffnet Dir die Möglichkeit, auf ihn zuzugehen.
Das kann schon sein. Wenn es so wäre - tut er das dann mit irgendeinem Hintergedanken? Was meinst du?

Wie bereits gesagt, obwohl ich froh bin, wieder meine eigenen vier Wände zu haben und obwohl ich viel mit Freunden unternehme, hab ich die Tage immer wieder leichte Einbrüche. Ich kann noch nicht so genau sagen, wo es herkommt - das nervt mich vermutlich am meisten...

Ich werd mal die vergangenen zwei Wochen Revue passieren lassen, vielleicht können wir ja gemeinsam etwas mehr Licht ins Dunkel bringen und einige meiner Fragezeichen ausmerzen...

Vorletzte Woche war ja sehr vom Umzug geprägt! Nachdem das Aufeinandertreffen an dem einen Montag relativ unkompliziert und im Nachhinein doch einigermaßen positiv war, hatte ich Ende der Woche dann aber immer mehr das Gefühl, dass wir unsere Rollen getauscht haben... Zweimal die Frage, wie lange wir zum Holen meiner Sachen brauchen (siehe oben), mittwochs war ich mit gemeinsamen Freunden in unserer Stammkneipe, einige kamen dann noch nach - diese hat er zwar dorthin gefahren, kam aber nicht mehr mit rein. Das gab mir das Gefühl, dass er mir sehr bewusst aus dem Weg geht, so wie ich es in der Zeit unmittelbar nach der Trennung gemacht habe. Und so wie es für ihn damals kein Problem war, mich zu treffen, so ist es das jetzt für mich nicht mehr (in gewissem Maße zumindest, dazu später aber mehr). Einfach eine verkehrte Welt - so war mein Eindruck. Also schon ziemlich widersprüchlich zu dem Montag, wo doch eigentlich alles ok war?!

Samstag haben wir (Freunde, Familie und ich) dann die großen Möbel aus der gemeinsamen Wohnung geholt, wobei mir aufgefallen ist, dass wir einige Dinge aus der Küche noch vergessen hatten aufzuteilen... Alles ging ziemlich flott, sodass ich mittags sogar noch bei einem gemeinsamen Kumpel Fußball schauen konnte - dazu wie montags ins Vereinsheim zu gehen, wo alle anderen Freunde und auch er waren, wollt ich dem Tag aber nicht. Ich hab ihm geschrieben, dass wir schon fertig sind, dass ich aber nachm Fußball noch meine restlichen Klamotten hole. Zurück kam, dass das in Ordnung geht, er da vermutlich noch nicht zu Hause ist und wir das mit der Klärung der restlichen Sachen ja mal spontan machen können.
Er kam dann grade auf den Hof gefahren als ich am gehen war und nach kurzem Smalltalk über die Fußballergebnisse hat er gefragt, ob wir noch kurz die Sachen aus der Küche durchgehen. Da ich aber bei meiner Mama zum Abendessen eingeladen war, hab ich nur gesagt, dass mir das jetzt zeitlich nicht mehr reicht und wir es wann anders machen müssen. Ein verdutzter Blick und ein "ok" war die Antwort... Ich weiß nicht, ob er erstaunt oder verärgert oder beides war, gefallen hat ihm das auf jeden Fall nicht.

Beim Abendessen haben wir dann über den Umzug geredet und es kam auch nochmal zur Sprache, dass es mich verärgert und enttäuscht hat, dass er nicht in der Lage war, aus einem Schrank meine Sachen in einen Karton zu packen, worum ich ihn gebeten hatte, und es bis zu dem Tag dann auch nicht geschafft hatte, SEINE Sachen aus einem Regal zu räumen, das mir gehörte. Um das nochmal klar zu stellen... Ich bin mir dessen bewusst, dass ich für meinen Krams selbst verantwortlich bin. Aber er hätte einfach bewiesen, dass er Eier in der Hose hat, wenn wir den Mist irgendwie zusammen ausgebügelt hätten. Ich hab mich um alles gekümmert, während er verreist ist, hab all meine Sache gepackt und dabei nicht nur meine Dinge in den Händen gehabt, sondern oft auch seine - sortiert und überlegt, was wem gehört, um danach alles aufzuräumen... Übrig war von 5 Zimmern ein einziger Schrank (unter anderem mit gemeinsamen Erinnerungsstücken), zu dem mir in der Endphase echt die Kraft gefehlt hat, weshalb ich ihm einen Karton in der Wohnung gelassen hatte, mit der Bitte, mein Zeugs da vollends reinzupacken - nichts ist geschehen. Meiner Meinung nach ist - so wie nicht nur einer Schuld an der Trennung hat - auch nicht nur einer für die Konsequenzen verantwortlich. Und ich habe mit Sicherheit nicht zu viel verlangt... Im Gegenteil... Hätte er "zu viel" gemacht, hätte ich womöglich noch ein schlechtes Gewissen gehabt. Eigentlich hätte ich mir von mir aus glaub auch keine weiteren Gedanken mehr darüber gemacht... Das mit seinen Sachen in dem Regal, die ich halt dann auch noch ausgeräumt hab, hat mir nur wieder gezeigt, wie er bei allem nur zuschaut - ob aus Egoismus oder absoluter Ratlosigkeit mit all dem umzugehen, sei jetzt mal dahingestellt... Aber als mir meine Mama dann nochmal mit aller Deutlichkeit gesagt hat, dass er im Grunde nicht einen Moment mitbekommen hat, wie viel Aufwand das alles war, und dass alles an ihm vorbeigezogen ist, als würde es ihn nichts angehen, da hatte ich dann schon zu kämpfen... Weil es die Wahrheit ist und da sind die Gründe für seine Passivität dann erstmal auch egal. Es hat mich verletzt und ich war wütend, hab an dem Abend noch viel geheult - hauptsächlich aus Wut. Aber damit war dieses Thema dann auch abgehakt.

Bis Sonntag war dann wieder alles im grünen Bereich - ich bin auf den Sportplatz, hatte Spaß, bin gleich nach dem Spiel aber mit einer Freundin heim. Als er mich während dem Spiel entdeckt hat, schien er mir überrascht zu sein. Also man konnte den Augenblick deutlich erkennen, als er mich gesehn hat.

Montag letzte Woche hab ich dann Bescheid bekommen, dass ich in der Woche nicht mehr arbeiten muss, sodass ich da Zeit hatte, meine Katze in Ruhe einzugewöhnen, weshalb ich ihm dann geschrieben hab, dass ich sie dienstags abhole. Und wisst ihr was? Dann war ich auf einmal unendlich traurig, weil ich wusste, dass ihm das weh tut :shock: Ich konnte einfach nicht mehr aufhören mit weinen... Fand mich dabei selbst total bescheuert :? Aber er ist mir eben trotz allem nicht egal. Und dass es bis dahin eben "unsere" Katze war, über die wir gemeinsam gelacht und uns geärgert haben, und nun "meine" ist, obwohl ich die Geschichten von ihr immer noch gerne mit ihm teilen würde, hat sicherlich auch mit reingespielt.

Und so war ich dienstags dort, hab die Katze geholt und hatte dann abends erstmal ein Tief... Ich neige einfach noch dazu, die Dinge, die ihn und mich betreffen, negativ auszulegen... Ich hab abends geweint, weil er bei unserem Treffen gut drauf war. Ich konnte einfach nicht verstehen, wie er jetzt so tun kann, als wäre ihm egal, dass nun auch die Katze weg ist. Da hab ich mich extrem reingesteigert... Ich mach mir tags zuvor Gedanken, heul sogar aus "Mitgefühl" und ihm scheint es nichts auszumachen. Die andere Seite der Medaille hab ich aber völlig ausgeblendet. Denn ich kam an, wir haben uns nett unterhalten, haben gemeinsam das Katzenklo sauber gemacht (ja - auch hier war er nicht fähig, das irgendwie für den Umzug vorzubereiten, aber seis drum...), wir waren ein gutes Team - wie früher. Verkrampft war es auch nicht. Vielleicht fand er das einfach schön? Vielleicht hat er sich gefreut, dass wir uns sehn? Vielleicht hat er den Starken gespielt, um es mir damit einfacher zu machen? Vielleicht, vielleicht, vielleicht... Die Antwort werd ich nie bekommen. Aber die geringste Wahrscheinlichkeit liegt wohl in dem "vielleicht", dass es ihm total egal ist. Weil ich WEIß, wie wichtig ihm die Katze war/ist.
Durch den Abend hab ich für mich mitgenommen, für mich nicht immer das negativste vielleicht auszuwählen, sondern doch einfach alle Optionen in Betracht zu ziehen und das zu nehmen, das mir gut tut... Es ändert ja eh nichts daran, dass ich nicht weiß, welche Variante davon stimmt - also wieso soll ich mich quälen...

Freitags war ich mit einem gemeinsamen Kumpel Kaffee trinken und wie es der Zufall so wollte, kam er um die Ecke. Er kam kurz her, hatte aber einen Termin und musste weiter. Als wir nach dem Termin noch da saßen, hat er sich dazu gesetzt und kurz was getrunken, wir haben uns alle drei ganz normal unterhalten, er war dann aber relativ schnell wieder weg. Ich hatte mich gefragt, ob er wohl mal zwecks der Katze schreibt, das konnte er dann aber eben im Zuge dieses zufälligen Treffens fragen.

Gestern hab ich gearbeitet, was er nicht wusste, sodass wir uns da schon wieder begegnet sind. Er wollte wissen, wie lang ich arbeite, weil wohl ein Brief von der Uni für mich kam - dann kam aber ein Kumpel dazwischen und wir haben nicht weiter drüber geredet. Wie er das dann letztendlich vorhatte - ob ich vorbeikommen hätt sollen oder er mir den Brief gebracht hätte, das weiß ich nicht.

Und heute ists jetzt einfach komisch...
Mir fehlt es zu wissen, ob er sich denn auch mal von sich aus melden würde, wenn wir uns nicht ständig zufällig über den Weg laufen würden. Aber wenn wir uns sehen, ist es total in Ordnung - das könnt echt deutlich krampfiger und schlimmer laufen. Vielleicht waren die ganzen Aufeinandertreffen auch einfach ein bisschen zu viel des Guten... Wie gesagt, ich kann gut damit umgehen und fühl mich in dem Moment nicht schlecht - trotzdem ist die Stimmung grade eher traurig und nachdenklich. Wahrscheinlich hat mich der Umzug und die Eingewöhnung der Katze eh schon viel Kraft gekostet und ihn dann noch dazu innerhalb von zwei Wochen fünf mal zu sehen... Ich hätte mich zwischendurch einfach gern souveräner und lockerer gesehen.

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Di 7. Jun 2016, 21:32

Guten Abend zusammen,

wieder sind drei Wochen vergangen und ich schreib mir jetzt einfach mal wieder von der seele, was sich so getan hat. Über die letzten wochen haben mein ex und ich uns immer wieder gesehn - sei es auf Geburtstagen, anderen Festen oder dem Sportplatz. Das Gefühl, dass er mir bewusst aus dem weg geht, hat sich gewandelt.
Erst dahingehend, dass er stets sehr darum bemüht war, ja genug Abstand zu halten und nicht mit mir zu sprechen, wenn ein großer Haufen unserer Freunde/bekannte um uns rum war - kaum waren wir aber nur ein kleines Grüppchen oder gar alleine mal kurz irgendwo, hat er mich angesprochen.
Seit Sonntag ist auch das nun anders. Nun scheint es egal zu sein, wie viele oder wer da alles um uns herum ist. Dazu vielleicht etwas ausführlicher... ich war wieder beim Spiel und stand danach noch mit den mädels etwas abseits am spielfeldrand. Zwei davon mit kind - nicht gerade die runde, zu der er sonst freiwillig hergekommen wäre. Kam er dann aber, hat einen auf dutzidutzi mit den babies gemacht und dann auch einen grund gefunden, mich anzusprechen ;) später saßen wir dann in größerer runde noch vor dem vereinsheim - eine Freundin und ich am tischende - und er kam insgesamt dreimal innerhalb von ner stunde oder so her, um mit uns zu quasseln. Die Freundin meinte irgendwann "Gott, der vermisst dich so arg!"
Allzuviel mag ich nicht auf solche einschätzungen geben. Ich beschränk mich jetzt mal auf die Fakten. Er geht mir nicht mehr aus dem weg, er sucht sogar hin und wieder das Gespräch. Ich bin mir sicher, dass ich ihm als mensch fehle. Und dass es ihn auch sehr gestört hat, dass jeder unserer freunde mit mir unbeschwert geredet und gelacht hat, ihm das bisher aber verwehrt blieb. Aber fehle ich ihm auch als Partnerin? Das Fragezeichen bleibt.
Ich freue mich darüber, dass er wieder bewusster den Kontakt sucht. Ich finde es auch auf der eine Seite gut, dass sich das alles so langsam entwickelt - auf der anderen Seite wär halt mal ne Nachricht privat an mich ein etwas eindeutigeres Zeichen :oops: :D immer wieder entstehen Situationen, die mir schmeicheln. Sei es, dass rauskommt, dass er einen spruch zitiert hat, den ich auf Facebook geliked hab (das war ihm dann sichtbar peinlich); oder dass der papa einer Freundin die woche wohl irgendwann am Esstisch rausgehauen hat, dass er beim letzten spiel ja schon ab und zu zu mir rausgeschaut hätte :D der gute mann kennt uns nichtmal, weiß wohl nur in so groben Zügen die hintergrundgeschichte; joa oder halt so knallerteile, wie dass er vorletzten Sonntag irgendwann vor mir stand und schelmisch meinte "heute ist alles erlaubt" :lol: da ist aber auch ordentlich Alkohol geflossen, da die jungs an dem Tag Meister geworden sind ;)
Also es geht mir insgesamt nicht schlecht - ich kann über vieles schmunzeln oder gar lachen - aber trotzdem packt mich zuweilen die ungeduld, wohin das ganze denn jetzt wohl führt!

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Mi 8. Jun 2016, 22:46

Öhm, da wär sie - die private Nachricht :shock: :D

"Hey. Wie geht's denn so? Hier sind ja noch ein paar Sachen von dir. Willst evtl morgen vorbei schauen was da brauchst?"

Mhm... Meinungen? :roll:

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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Sa 11. Jun 2016, 10:02

Ich schon wieder... dieses mal, weil ich echt durcheinander bin und nicht so recht weiß, wie ich mich heute Abend verhalten soll...

Wir haben uns Donnerstag wegen meinen restlichen Sachen getroffen. Haben erst auf dem sofa gesessen, geplaudert, viel gelacht. Alle fragen kamen von ihm. Insgesamt möcht ich sogar behaupten, dass wir zwischendurch geflirtet haben. Also alles echt sehr, sehr positiv. Und dann komm ich heim und heul Rotz und Wasser... wieso eigentlich?!

Vielleicht weil ich net als gute Freundin enden will, weil ich ihm als mensch fehle?! Dieses Privileg steh ich ihm nämlich net zu...
Vielleicht weil ich garnicht mehr wüsste, was ich machen würde, wenn er jetzt ankäme? Es müsste soooo viel passieren, er müsste sich so dermaßen den arsch aufreißen, damit wir wieder zusammen kommen, dass ich das ja eigentlich schon längst abgehakt hab. Und trotzdem würde ich es schön finden... mhm...

Eine Geschichte vom Donnerstag find ich auch noch erwähnenswert...
Bei der kiste mit Erinnerungen hatte er nicht durchstiegen, dass es gemeinsame Erinnerungen sind... und dann hat er kurz drin rumgestiert und ausgerechnet ne karte von ihm an mich aufgemacht mit dem Inhalt "liebe ist..." (da gibts doch die Cartoons) und dann weiß ich den Inhalt nicht mehr 1:1, ich hatte die aber beim Auszug auch in den Händen... inhaltlich wars sowas wie "auch in schwierigen Zeiten zusammen zu bleiben". Die ist schon sehr alt, ich weiß nimmer, um was es da ging... Naja ich bin dann ins andere zimmer und hab gesagt er kann ja nochmal kurz durchstöbern, bis ich meine Jacken zusammen pack. Als wir dann im anderen zimmer alles entdröselt hatten, kamen wir wieder ins zimmer, in dem halt noch dieser karton stand. Er hatte wohl dann nimmer weiter geguckt und ich hab gesagt, dass ich die kiste dann auch jetzt mit einpack. Ende vom Lied: "na du hast ja gesagt, dass du es eh bei dir auf den Dachboden stellst, dann können wirs ja auch hier lassen, ist ja dann egal wos steht." :?

Heute Abend ist wieder ein Fest, bei dem wir uns sehen... wenn es wie am Sonntag läuft, wird er wieder ein paar Gründe finden, zu mir herzukommen und mit mir zu reden. Wie verhalt ich mich dann? Ich möcht wirklich NICHT auf der Freundschaftsschiene enden...

Zudem hab ich festgestellt, dass ich auch nicht mehr so sehr mit Freunden darüber reden möchte, weil es ja hauptsächlich gemeinsame Freunde sind. Deshalb schreib ich lieber hier, bei euch :)
Vielleicht hat mir ja jemand einen Rat... :?

Sonnenblume10
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 13. Jun 2016, 15:04

Sole13 hat geschrieben: wenn es wie am Sonntag läuft, wird er wieder ein paar Gründe finden, zu mir herzukommen und mit mir zu reden. Wie verhalt ich mich dann? Ich möcht wirklich NICHT auf der Freundschaftsschiene enden...
Ich weiß leider nicht, wie sich das verhindern lässt, vor allem, weil Ihr Euch wegen des Hobbies so oft seht. Und Du weißt nicht, warum er immer wieder Deine Nähe sucht. Nur freundschaftlich sieht das nicht aus, denn Du fehlst ihm offenbar schon. Warum sollte er sonst Deine Nähe suchen? Aber bloß weil Du ihm fehlst, heißt das noch lange nicht, dass er die Beziehung zurück möchte.

Die Sache mit dem Karton gibt mir auch zu denken. Er wollte nicht, dass Du ihn mitnimmst und wollte das direkt nicht sagen. Daher sein Angebot, ihn hier zu lassen, weil er ja genauso gut bei ihm stehen kann. So als ob er eine Art Pfand behalten wollte. Der Karton wäre die letzte Sache gewesen, die Euch noch verbindet.

Wenn Du keine Freundschaft willst, dann musst Du wohl oder übel den Kontakt zu ihm reduzieren. Er setzt sich einfach mal dazu, weil es so einfach ist und Du keine Zicken machst. Im Gegenteil, er wird immer gut aufgenommen. Wenn Du die Freundschaftsschiene auf jeden Fall vermeiden willst, dann musst Du ihm Grenzen aufzeigen. Du bist eben nicht nur die nette Kumpeline, die es ihm leicht macht, sich wohl zu fühlen. Zieh Dich da lieber ein wenig zurück und geh nicht jedes Mal darauf ein, wenn er wieder antrabt. Du sollst jetzt natürlich nicht zickig werden, aber ihm Grenzen aufzeigen, auch mal auf Distanz gehen.
Er hat die Vorteile auf seiner Seite. Die Beziehung ist beendet --> Verantwortung ist weg und er lebt wieder sein Leben. Du verhältst Dich unkompliziert --> er dockt wieder an, denn es ist ja angenehm, da Du Dich souverän verhältst. Keine Sticheleien, keine Szenen, keine Beschuldigungen, im Gegenteil ist ist alles sehr locker. Für ihn zumindest, Dich aber macht es doch wieder traurig.
Sole13 hat geschrieben:Vielleicht weil ich garnicht mehr wüsste, was ich machen würde, wenn er jetzt ankäme? Es müsste soooo viel passieren, er müsste sich so dermaßen den arsch aufreißen, damit wir wieder zusammen kommen, dass ich das ja eigentlich schon längst abgehakt hab. Und trotzdem würde ich es schön finden... mhm...
Nimm es hin, wie es ist. Du bist eben zwiespältig, denn die eine Instanz sagt Dir zwar, es ist jetzt gut, dass die Beziehung zu Ende ist, denn soo toll war er ja nicht. Tatkraft und Verantwortung zeigen gehören wohl nicht zu seinen heraus ragenden Eigenschaften, eher einer, der daneben steht und zusieht und alles schleifen lässt. Er wirkt ein wenig "trottelig", wie ein kleiner Bub, der den Dingen ihren Lauf lässt und zuschaut wie andere den Dreck aufräumen, den er liegen gelassen hat.
Aber natürlich gibt es auch noch die andere Instanz in Dir, die Gefühle die bedient werden wollen. Da kommt eben Sehnsucht auf, mal wieder in die Arme genommen zu werden, sich mal wieder geliebt zu fühlen ...
Insofern ist das doch alles verständlich. Also lass die beiden Instanzen ruhig ein wenig in Dir reden, mal die eine, mal die andere, denn dagegen ankämpfen kannst Du nicht.
Aber vlt. solltest Du mal anfangen, ihm sein Leben nicht gar so leicht zu machen. Verhalte Dich bedeckt, gib ihm nicht so viele Anknüpfungspunkte, sonst merkt er nie, dass er sich für etwas anstrengen muss.
Sole13 hat geschrieben:Zudem hab ich festgestellt, dass ich auch nicht mehr so sehr mit Freunden darüber reden möchte, weil es ja hauptsächlich gemeinsame Freunde sind.
Ja, rede nicht viel über ihn, denn die Freunde können nicht objektiv sein, da sie zu Dir halten wollen, aber auch zu ihm. Und es ist ja alles gesagt, was es zu sagen gibt. Wenn Du über ihn reden willst, dann suche Dir jemanden, der nicht nach zwei Seiten loyal sein muss. Was sagt denn Deine Mutter dazu? Die scheint doch recht weitsichtig und klar sehend zu sein!
Sole13 hat geschrieben:Allzuviel mag ich nicht auf solche einschätzungen geben. Ich beschränk mich jetzt mal auf die Fakten. Er geht mir nicht mehr aus dem weg, er sucht sogar hin und wieder das Gespräch. Ich bin mir sicher, dass ich ihm als mensch fehle. Und dass es ihn auch sehr gestört hat, dass jeder unserer freunde mit mir unbeschwert geredet und gelacht hat, ihm das bisher aber verwehrt blieb. Aber fehle ich ihm auch als Partnerin? Das Fragezeichen bleibt.
Auf das Gerede kannst Du wirklich nichts geben. Ob Du ihm als Partnerin fehlst, kannst Du nur erfahren, indem Du es ihm nicht mehr so leicht machst. Also mal kurz angebunden sein, eher die Ferne als die Nähe suchen, nicht lange mit ihm zu reden und nicht von Dir aus auf ihn zugehen. Dann darfst Du Dich eben auch nicht wie eine x-beliebige Freundin verhalten. Mach es ihm einfach nicht so leicht, sondern zeige ihm durch Distanz, dass er sich schon mehr anstrengen muss, wenn ...

Und dann schau was passiert. Aber einmal reicht da natürlich nicht, Du musst das schon eine Zeitlang durchziehen. Verhalte Dich angemessen, grüße ihn, aber leg die Kumpelschiene mal ein bißchen ab, denn er hat es definitiv sehr einfach mit Dir, weil Du versöhnlich und gutmütig bist. So eine Frau lässt der Typ laufen! Wie blöd muss man dazu denn sein?
Vergiss nicht, Du bist nicht everybodies Darling, sondern in Dir wohnt eine Prinzessin, für die sich ein Prinz schon mehr ins Zeug legen muss als ab und zu mal aufzuschlagen, weil er immer ein offenes Ohr und eine freundliche Aufnahme findet.

Sonnenblume

Sole13
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sole13 » Di 14. Jun 2016, 00:17

Liebe Sonnenblume,

ich freue mich wirklich sehr, von dir zu lesen!!!! :) Du triffst den Nagel so oft auf den Kopf und ich kann so viel aus deinen Beiträgen mitnehmen!
Wenn Du keine Freundschaft willst, dann musst Du wohl oder übel den Kontakt zu ihm reduzieren.
Ich glaube, dass ich NUR Freundschaft grade nicht könnte. Das wär mir einfach zu wenig, ich würde mich auf irgendeine Art und Weise ausgenutzt fühlen. Vielleicht seh ich das in einem Jahr oder so anders, aber zum jetzigen Zeitpunkt wäre das keine Option für mich.
Zieh Dich da lieber ein wenig zurück und geh nicht jedes Mal darauf ein, wenn er wieder antrabt. 
Ich geb mir Mühe! Auch am vorletzten Sonntag bin ich beim dritten
Mal als er ankam irgendwann aufgestanden und hab mich aus dem Gespräch ausgeklinkt. Beim zweiten Gespräch an dem Tag ging es um seine arbeitssituation, die ihn ja immernoch sehr unglücklich macht. Auch dazu hab ich nichts gesagt und mit einem anderen Kumpel neben mir eine Unterhaltung begonnen. Und beim "privaten" treffen donnerstags hab ich von mir aus keine Fragen zu seinem aktuellen Leben gestellt, das ist mir aber erst im Nachhinein aufgefallen :roll:
Aber du hast recht, ich muss mich da noch mehr zurück ziehen. Vor allem nach den Geschehnissen diesen Samstag! ... da war ja das Fest. Ich muss sagen, es war trotz blödem wetter ein super Abend! Ich hab mich sehr darauf gefreut und letztendlich viel getanzt und gelacht :) da ich mir ja im Vorfeld schon Gedanken gemacht hatte und darauf vorbereitet war, dass irgendwas von ihm kommt, war ich auch nicht irgendwie angespannt, als ich dort hin bin - mit dem Gedankenkarussell war ich quasi schon durch. Irgendwann später am abend wars dann so weit... es kam "angel" von Robbie Williams ( :roll: :D :lol: ) und auf einmal stand er hinter mir und hat mich angetanzt ;) ich hab mir kurz überlegt, ob ich einfach weglaufen soll, hab mich dann aber dagegen entschieden. Das hört sich jetzt vermutlich doof an, aber mir war in dem moment bewusst, dass es viele sehen/mitbekommen, wodurch ich nun einfach komplett aus der Nummer raus bin, dass ich ihm irgendwie hinterher laufe oder so... es war für jeden ganz klar ersichtlich, dass er zu mir herkam und ich glaub ganz viele haben sich in dem Augenblick gedacht "ooooh ***, was wird das denn jetzt?!". Diese kleine Genugtuung hab ich mir einfach gegönnt :) und ich hab mich auch nicht direkt komplett in seine Arme geschmissen, eine gewisse Distanz war da noch da und trotzdem war es schön. Später hat er bei irgendnem Lied noch meine Hände genommen und gemeint "die sind kalt, wie immer" - daraufhin hab ich sie weggezogen und nur geantwortet "aber dafür hab ich warme Füße" - ich merk grade, dass sich das ungefähr so bescheuert anhört wie "ich habe eine wassermelone getragen" :lol: aber normalerweise hab ich halt immer kalte Hände UND Füße - anscheinend ist mir in dem moment nix besseres eingefallen, ein bisschen angetrunken war ich ja auch ;) auch wenn ich bei dem Tanz jetzt nicht weggelaufen bin, find ich, dass ich insgesamt schon recht konsequent und standhaft geblieben bin, obwohl Alkohol im Spiel war... also ich kann mir den kleinen "Patzer" gut verzeihen :) aber für mich war gestern auch ganz klar, dass da jetzt ein größerer Rückzug stattfinden muss! War heut kurz im vereinsheim, um meine salatschüssel zu holen und als er mich gefragt hat, ob ich was trinken möcht (ich wusste nicht, dass er da ist... eigentlich war heute nicht damit zu rechnen), hab ich abgelehnt und bin gleich wieder gegangen... also ich geb mir mühe, nicht ganz so wohlwollend und gutmütig zu sein!!!
Er wirkt ein wenig "trottelig", wie ein kleiner Bub, der den Dingen ihren Lauf lässt und zuschaut wie andere den Dreck aufräumen, den er liegen gelassen hat.
Sehr treffend! Eine Freundin hat es heute als "unbeholfen" bezeichnet, dieses wort dazu hat mir seither gefehlt. Das war er damals als wir zusammen gekommen sind und ich fürchte, das ist er heute noch. Zumindest kommt er mir die letzten wochen so vor. Damals hats gereicht, weil ich mich dann auch reingehängt hab und über sachen hinweg gesehen hab. Heut reichts aber nimmer, das hat er sich verspielt. Da müsste mehr kommen... und dass er sich da selbst zu helfen weiß oder gar die Hilfe von anderen sucht, das wag ich momentan stark zu bezweifeln.
Was sagt denn Deine Mutter dazu? Die scheint doch recht weitsichtig und klar sehend zu sein!
Ich hab ihr von der aktuellen Lage noch nicht viel erzählt... zum einen war sie jetzt zwei Wochen nicht da und zum anderen scheu ich mich davor, weil sie immernoch sehr, sehr böse auf ihn ist, sie das alles vermutlich noch böser machen würde und sie von all dem sicherlich nicht begeistert wäre. Vielleicht trau ich mich die kommenden Tage doch, aber ich würd vermutlich auch einen auf den deckel bekommen.
Momentan beschränk ich mich auf oben genannte Freundin und noch eine andere, die auch nicht mit ihm befreundet ist. Und eben hier aufs Forum :)
So eine Frau lässt der Typ laufen! Wie blöd muss man dazu denn sein?
:oops: :roll: Danke, das tut gut zu lesen! :)

Insgesamt noch einmal ein riesen DANKESCHÖN für deine Antwort! Dieser Austausch hier im Forum hilft mir wirklich sehr!

Sonnenblume10
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Re: Erstes Treffen nach Kontaktsperre

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 14. Jun 2016, 10:21

Liebe Sole,

das sich-antanzen-lassen würde ich nicht als Fehler bezeichnen oder als "Patzer", einfach weil es Dir doch gut getan hast. Es war eine Genugtuung für Dich, dass die Initiative von ihm ausging und das tut dem Ego gut. Warum auch nicht? Es schadet niemandem, Dir nicht und ihm nicht. Der kleine Bub hat nach etwas Alkohol Mut bekommen, sich ein Herz gefasst und die Musik tut ein übriges und weckt sentimentale Erinnerungen - und so tappst er mal in Deine Nähe wie ein Bärchen. Irgendwie doch sehr nett und niedlich. Wenn er jetzt noch mehr Tatkraft entwickeln würde ...
Sole13 hat geschrieben:und ich hab mich auch nicht direkt komplett in seine Arme geschmissen, eine gewisse Distanz war da noch da und trotzdem war es schön. Später hat er bei irgendnem Lied noch meine Hände genommen und gemeint "die sind kalt, wie immer" - daraufhin hab ich sie weggezogen und nur geantwortet "aber dafür hab ich warme Füße" - ich merk grade, dass sich das ungefähr so bescheuert anhört wie "ich habe eine wassermelone getragen"
Süß, wie Du das beschreibst und gar nicht blöd. Hände zu nehmen, hat schon was sehr intimes, finde ich. Und dann noch der Kick Fürsorge von seiner Seite, denn er könnte sie Dir ja schön wärmen.
Und Deine Antwort finde ich genau richtig und passend. Originell, locker, nicht nach Nähe heischend. Besser als den Spruch mit der Wassermelone - dirty dancing lässt grüßen, oder?
Den Film liebe ich übrigens - zwar schon sehr missionarisch und obendrein unwahrscheinlich, aber siehe da, auch das real life bietet Anklänge.

Ja, ich denke, es ist gut, wenn Du Dich insgesamt mehr zurückziehst, Dich rarer machst. Er scheint ja durchaus noch an Dir zu hängen, aber selbst wenn es so ist, sagst Du selbst, da müsste von ihm schon mehr kommen - viel mehr. Und das muss er erst mal merken.
Sole13 hat geschrieben:Ich glaube, dass ich NUR Freundschaft grade nicht könnte.
Das klappt überhaupt nicht, denn Du kannst nicht von Liebe auf Freundschaft umschalten. Solange noch solche Gefühle im Spiel sind, kann das nicht funktionieren und ob es später mal geht, steht in den Sternen. Stell Dir mal vor, er hätte eine neue Freundin und es sollte Dir nichts ausmachen, eher im Gegenteil. Aber auch umgekehrt würde es ihm sicher schwer fallen, wenn Du einen Anderen hättest.
Freundschaft und Beziehungswunsch schließen sich aus, Freundschaft und Liebeskummer auch.
Ich habe es seinerzeit auch probiert, habe ihm nach der Trennung noch meine "Freundschaft" angetragen, die dann noch mehr weh tat. Gesehen habe ich ihn nicht mehr (Fernbeziehung), aber wir hatten noch Kontakt per Mail und Telefon. Es tat mir gar nicht gut zu hören, was er am WE alles vorhat und wie bunt sein Leben nach der Zeit mit mir nun aussah, während meines ... Eifersucht und Sehnsucht stellten sich verstärkt ein und die Ablösung dauert noch länger. ich verlängerte mein Leiden dadurch schlicht und einfach und das, weil ich ihn nicht ganz aus meinem Leben streichen konnte.

Sole, lass es Dir einfach ein bißchen gut gehen und finde Dein Leben schön - trotz Trennung. Du machst einen positiven und lebensbejahenden Eindruck, lass Dir das nicht nehmen. Und lass die Dinge einfach mal auf Dich zukommen.

Sonnenblume

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