Sonnenblume10 hat geschrieben:Und warum um alles in der Welt soll er sich um Dich KÜMMERN? Du bist doch kein Kind mehr. Oder lebst Du am Ende an ihm eine enttäuschende Vaterbeziehung aus und kommst deswegen nicht von ihm los? Weil Du meinst, das Trauma muss gelöst werden und das ausgerechnet mit ihm oder durch ihn, der dafür doch gar nicht in Frage kommt.
Dazu wollte ich noch was sagen, und zwar lege ich das Wort kümmern hier nicht auf die Goldwaage, man sagt das eben einfach so. Tatsächlich bin ich ja eher die Letzte es überhaupt ertragen zu können, dass sich jemand kümmert im Sinne von kümmern wie um ein Kind. Was ich meinte war eher: "ich hab gerade Wichtigeres zu tun als dich und deine Befindlichkeiten." Dass ich ganz gut alleine klarkomme, weiß denke ich jeder.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Tja, ein neues Glück würdest Du ihm freilich nicht gönnen. Vielleicht bringst Du Dich auch deswegen immer noch bei ihm ins Spiel. Wenn ich noch präsent bin, dann kommt er doch gar nicht dazu, sich anderweitig umzusehen. Steckt nicht auch das dahinter? Du willst ihn sozusagen halten, obwohl ihr getrennt seid.
Naja, dass er sich ganz gut anderweitig umsehen kann, obwohl ich SEHR präsent in seinem Leben bin, hat er mir wohl eindrucksvoll bewiesen
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Also nein, so denke ich nicht und ich bin ja sowieso eher der Typ "Nicht gut genug, er findet Bessere", auch wenn ich das nicht rauslasse (Eifersucht, Klammern etc. pp.).
Sonnenblume10 hat geschrieben:Hättest Du die Zeit für Dich genützt und hättest Du Dein Leben unabhängig von seiner Zuneigung und Aufmerksamkeit neu aufgestellt, hättest Du diese Gedanken nicht mehr. Wenn ich ihn nicht habe, soll ihn auch eine Andere nicht haben, das ist Deine Haltung dahinter. Oft kriegt man genau das im Leben, wovor man am meisten Angst hat. Das sind dann die berühmten sich selbst erfüllenden Prophezeihungen.
Das ist so eine Art Formulierung, bei der ich dann schlucken muss. Ich weiß ja aber, dass du es so schreibst, um es eben deutlich zu machen. Ich hab das letzte Jahr seit der Trennung aber bestimmt nicht Zuhause gesessen und gewartet, dass man mich bitte abholen möge. Dass ich sehr viel für mich getan und an mir gearbeitet habe, weißt du aber auch. Und solche Formulierungen führen dann dazu, dass ich denke es sei noch nicht genug gewesen und ich hätte noch gar nix geschafft, obwohl ich des Öfteren extrem weit über meinen Schatten gesprungen bin. Das funktioniert bei mir also nicht als positiver Ansporn, im Gegenteil. Und dem "Wenn ich ihn nicht habe..." möchte ich ganz vehement widersprechen. Das ist nicht im Entferntesten mein Gedanke! Ich bin "gesund" genug um zu wissen, dass ich darauf keinen Einfluss habe und ich habe nicht im Geringsten das Bedürfnis dazu, mir selbst das Gegenteil zu beweisen.
Sonnenblume10 hat geschrieben:Irgendwie glaubst Du nicht, dass Du auch ohne ihn ein glückliches Leben führen kannst. Die Rolle, der er für Dich spielt, erfüllt er aber nicht. Irgendwie benützt Du ihn ja dadurch sogar. Gib Du mir gefälligst, was ich brauche, damit es mir endlich gut geht. Genau die Ansprüche hatte ich auch, aber ich erkannte das erst fast zwei jahre nach der Trennung, dass ich ihn auch für mein Wohlergehen verantwortlich gemacht hatte. Ich war schäbig, ohne es zu merken.
Ich mache ihn nicht für mein Wohlergehen verantwortlich. Ich schreibe doch seit Wochen, dass ich weiß, dass es an mir liegt, ich es aber nicht schaffe. Und ich bleibe dabei, dass es ER ist, weil er eben gerade "da" ist. Und schäbig fühle ich mich ihm gegenüber ganz und gar nicht, denn abverlangen tue ich ihm gar nichts. Klar, in meinem Kopf hätte ich gern dieses und jenes. Ich tu mir damit selbst weh, falle aber bestimmt niemand anderem damit zur Last, ihm schon mal gar nicht.