Ich hab jetzt klar, warum ich in diesen Teufelskreis mit der Ex gekommen bin.
Das Interessante ist, dass die Lösung des Konflikts durch überlagernde Konflikte nicht möglich war. Vielleicht wird es aus den Details heraus verständlicher...
Ich hab meine Ex kennen gelernt, da waren wir beide noch auf Beschnuppern. Mir gefiel es, um sie zu werben und mir ging es damals richtig gut damit. An diesen Tagen passten wir noch zusammen. Das Beschnuppern ging weiter und wir beide fanden es passend und eine Verleibtheit begann. Wir sahen uns recht häufig und es war wirklich eine tolle Zeit. dennoch war sie damals noch meine Affäre.
Als sie dann begann, mich ganz zu wollen, begannen meine Probleme. Ich erkannte jedoch nicht, dass es Gefühle tief in mir waren, die Auslöser dafür waren. Ich verließ also meine Familie, da dies sowieso anstand. Als ich dann alles klar hatte, sagte sie mir (schockierenderweise), dass sie nict zu mir stehen könne. Das war für mich Liebesentzug pur. Ich war aber damals schon nicht mehr in der Lage, mich selbst in Gänze zu spüren, weil ich mich übergangen hatte. Im Grunde spiegelte sie mir mein eigenes Verhalten nur. Ich stand nicht zu mir und sie nicht zu dem, den sie in mir sah.
Dennoch machten wir weiter. Als ich dann die Wochenenden bei ihr verbrachte, war mir in manchen Momenten klar, dass diese Art zu leben, nicht mein Ding ist. Da hab ich dann wieder gekniffen. Ich bat Gott, mich hier raus zu holen, was er auch tat. Dennoch stand ich selber nicht zu mir. Ich hätte mich ja auch selbst da raus holen können!
Ich konnte aber damals noch eins nicht: Ich konnte nicht richtig Schluss machen, also ließ ich es.
Ich hatte bereits in einer Beziehung davor nicht richtig Schluss machen können. Bzw. nicht ausdauernd genug. Meine damalige Freundin war damals sehr machtvoll über mich und als ich Schluss machte, scheuerte sie mir einfach eine und ich steckte sofort den Schwanz ein. Sie entschuldigte sich dann zwar und zeigte auch Reue, dass ihr da die Hand ausgerutscht war, aber ich war damals zu schwach, sie wegzuschicken. Zumal sie sehr geklammert hatte, mehr als ich

Nun weiter. Gott holte mich aus der Beziehung mit der Ex und ich war wieder frei. Sofort spürte ich aber dann wieder all das, was gut an meiner Ex war. Das war viel. Und so kamen wir wieder zusammen, weil sie eben auch in mir immer das Gute sah. Nur, wenn wir dann zusammen waren, kamen untergründig die Sachen wieder hoch, die nicht passten. Was sie dann wieder ins Off trieb. Und mich ins Leiden. Dieser Teufelskreis lagerte insgesamt ÜBER dem eigentlichen Konflikt. Ich konnte den Konflikt erst lösen, als ich erkannte, dass er zeitlich viel früher lag als der Teufelskreis. Deshalb rutschte ich ja immer wieder zurück, denn der Teufelskreis war nicht das Problem selbst.
Ich hätte damals an diesem Wochenende Schluss machen sollen. Und zwar selbst! Ohne Angst, für meine Meinung geschlagen zu werden. Die hatte ich aber. Dadurch gab ich ihr Macht über mich, die Abhängigkeit begann.
Ich habe das jetzt in Gedanken noch einmal durchlebt und den damaligen Zeitpunkt gesucht und Schluss gemacht. Es ist schwer auszuhalten, war mein Gespür. Aber es war ein "Zu mir stehen". Ich verlor damals etwas wichtiges von mir, weil ich mich nicht traute, zu meinen Gefühlen zu stehen.
Dies wiederholte sich dann nun bei der nächsten Frau.
Wir beschnupperten uns und ich erkannte vieles, das mich störte, sagte es aber nicht, weil ich sie nicht verletzen wollte. Dann wendete ich ungewollt meinen Kopf beim Küssen weg, weil ich ihren Mundgeruch nicht abkonnte. Das muss schlimm für sie gewesen sein. Wir sprachen auch darüber, aber sie wollte nichts daran ändern. Mir gefielen auch ihre bräunlichen Zähne nicht. Es gab auch Unfrieden bei Diskussionen, weil ich es nicht schaffte, genauer über eine Sache zu sprechen, weil sie immer wieder ablenkte, es gäbe auch andere Ansichtsmöglichkeiten. Ich kam mit ihr also nicht zum Punkt, konnte meine Gedanken nicht ausformulieren, was ich aber als völlig normal kannte. Ich konnte ihr ja auch zuhören, wenn sie mal was erläutern wollte. Es gab so einiges, was nicht passte, doch weil ich anfangs nicht Schluss machte, eskalierte es über die unbewusste Ebene. Nachdem wir noch freudig das kommende Wochenende planten, hatte sie wohl einen anstrengenden Tag, der ihr ein ähnliches Gefühl brachte, wie damals, als ich sie kritisierte. Sie zog sich schlagartig zurück. Nun erklärte sie, dass ich ja diesen Schlussstrich bereits gezogen hätte, den sie nun nur aufgreifen würde. Dies alles per Textnachricht. Keine Augenhöhe mehr, so wie anfangs. Das tat weh. Aber war auch verdient, denn ich hätte das Beschnuppern damals abbrechen müssen. Ihr sagen, dass wir es jetzt beenden. Ohne die Punkte alle benennen zu müssen, ohne sie zu verletzen.
Was ich bei ihr lernte, war, dass ich durch ihren Rückzug in Liebesentzug kam, da ich zuvor meine eigenen Gefühle überging und so bereits im Kompromiss mit ihr war. Ich akzeptierte ihre Sachen, die mich störten und meine Liebe floss weiterhin in ihre Richtung, ich leiß sie weiter in mein Herz hinein.
Nun begann der überlagernde Teufelskreis.
Ich war im Liebesentzug und begann zu investieren, es wieder gut machen zu wollen, um Verzeihung für mein Versagen zu bitten usw. Sie hatte den Ball und ich gab ihn ihr, ich gab ihr die Macht, über uns zu entscheiden. Wenn sie Nein sagen würde, würde ich ins Leid stürzen, weil mir die Liebe fehlen würde. Ich würde sie wieder und wieder mit schönen Sachen erfreuen und wir würden wieder zusammen kommen. Dann kämen meine inneren unterdrückten Punkte wieder hoch und ich würde mich eingeschlossen fühlen. Im selbstgebauten Gefängnis sozusagen. Mein Verhalten würde sich unweigerlich ändern, weswegen sie wieder Schluss machen würde und ich wäre schon wieder im Liebesentzug. Ein Teufelskreis, der nicht zu unterbrechen schien.
Alles nur weil ich am Anfang mich nicht getraut hatte, in dem Moment, wo es mir klar war, "Stop!" zu sagen.
"Stop! Bis hierhin und nicht weiter!"
Ich bin ihr sehr dankbar, dies nun endlich klar zu haben, denn es löst auch den Konflikt mit der Ex auf. Endlich!
Mit der neuen habe ich mich, so gut es noch ging, einvernehmlich getrennt.
Ist ejtzt doch n bißchen lang geworden
