"Nach längerem Hin und Her sind wir wieder zusammen und glücklicher denn je.
Wir planen bereits, noch diesen Sommer zusammen zu ziehen."
Hahaha... Der Witz des Monats!

Ich hab meinen Humor wieder!
Die Änderung, die ich in meinem Leben vorgenommen habe: Ich bleibe vorerst allein! Komplett allein. Ohne eine andere Frau und ohne die Ex. Ich will weg von Frauen, hin zu einer anderen Lebensführung.
Erkannt habe ich diese, nachdem ich eine kure Liaison mit einer anderen Frau begonnen hatte, von der ich zu Beginn gar nichts wollte, sondern sie nur als interessanten Menschen kennen lernen wollte. Sie verliebte sich sofort in mich und ich machte mehr oder weniger mit. Letztlich spiegelte sie mir mein Drama mit meiner Ex 1:1.
Ich musste an ihrer Art Beispiel erkennen, wie ich mich an meine Ex geklammert hatte, wie ich nie Nein sagen konnte, auch wenn es eigentlich dran gewesen wäre. Wie ich nie einen Termin ausgeschlagen habe und immer nett und verliebt war, auch wenn die Ex mir Sachen an den Kopf warf, wo man hätte eigentlich Abstand nehmen müssen.
Ich sagte dieser Frau ins Gesicht, dass ich meine Ex immer noch lieben würde und keine andere Frau in mein Leben lassen wollte. Ich sagte ihr, dass ich jetzt gerade die ganze Zeit an die Ex denken musste, wie es mit ihr hier wäre, wo ich mit ihr am See auf einer Decke lag und sie mir die Schönheit des Ortes erzählte.
Aber sie hat mir auch Dinge klar gemacht, die mir nicht bewusst waren: Sie rettete mir zweimal das Leben (wie ich es nenne).
Eins davon war, dass ich von meiner Ex und meinem Verlust der Identität in Beziehungen sprach. Irgendwie komme ich ja recht schnell ins Kind. Dass der Ex dann die Mutterrolle zukommt, hatte ich nie gesehen, so sehr war meine "Liebe" dieser Erkenntnis im Weg. Und dass ich mit der "Mutter" keinen Sex haben wollte, das hab ich dementsprechend natürlich auch nicht beachtet, was mir aber die massiven Schwierigkeiten und die große Unlust wie auf einen Schlag klarmachte.
Ich wusste nun, dass ich so stark habe leiden müssen, weil die Trennung eine doppelte war: Zum einen trennte sich eine Freundin von mir, zum anderen eine Mutter. Der Schmerz, der dadurch in mir wach wurde, war ein alter aus der Kindheit, wo ich wohl mal ein Trauma von hatte. Erst durch die Zuordnung in mehrere "Aspekte" linderte sich vieles. Ich musste also zwei Trennungen verarbeiten und gleichzeitig meine Unversehrtheit wieder herstellen, also aus meinem "verletzten Kind" wieder in die eigene Mitte finden.
Dies habe ich nur mit Hilfe der Ex geschafft, die ich heute mehr denn je als "Mutter" bezeichne. Damit mache ich mir sicherlich was vor, aber es hilft mir, den Schmerz zuzuordnen und mich selbst nicht mehr in ihr zu verlieren. Denn wenn ich mich dann stark nach ihr sehne, ist es das "verletzte innere Kind", dass sich so sehr nach "Mutter" sehnt und nicht das erwachsene Ich. Okay, ich trenne all diese Aspekte, weil ich merkte, es sind da oft Verschiebungen zugunsten bestimmter Aspekte, die dann mehr Aufmerksamkeit bekommen. Dadurch, dass ich die Mutter weiterhin in mein Leben integriere, gehe ich nicht von ihr weg (Trennung), sondern durch sie hindurch, werde also in gewissem Sinne erwachsen.
Gleichzeitig habe ich mich, aufgrund dessen, dass ich mich in Beziehungen verliere, dazu entschlossen, vorerst abstinent von Beziehungen zu werden. "Das erste Glas stehen lassen", wie es bei den Alkoholikern üblich ist. Der Gedanke "Die erste Frau stehen zu lassen" sorgte direkt für Frische in meinem Verstand. Weg von Frauen lautet derzeit meine Devise. Hin zu einem Leben mit mir und meiner Mitte.
Mal sehen, was daraus wird und wie ich das verkrafte.
Was meine soziale Integration betrifft, so konnte ich einige Männerbekanntschaften machen, die mir gut tun. Der Schmerz der Trennung ist kaum noch vorhanden, obgleich die Ex alle paar Minuten in meinen Gedanken auftaucht. Auch als mit der anderen Frau an einem Badesee war, lag die "imaginäre" Ex ständig neben mir und sprach eifersüchtig zu mir. Ich denke, es ist meine verinnerlichte Mutter, die sich da bemerkbar macht. Denn die habe ich ja auch immer bedingungslos geliebt, obwohl ich sie eigentlich oft hätte hassen müssen.
Genauso bedingungslos liebte ich ja meine Ex.
Interessant, nicht wahr?
So long vorerst und danke für die vielen guten Hinweise. Ihr habt mir echt geholfen!