Der lange Weg...

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 4. Apr 2018, 11:14

:D Jetzt werde ich ja ganz rot, bei so viel Lob ;)
Aber ich merke es ja selbst. Auch wenn ich manchmal 2 Stunden auf dem Bett liege und denke ich belüge mich ja nur selbst, schaffe ich es dann doch mich aufzuraffen und was Schönes oder zumindest Produktives zu machen. Jetzt in der eigenen Wohnung kann man auch gut mal mit seinen Anteilen laut reden, da klappt es dann alles noch etwas besser ;)

Das Statusbild war er mit seiner kleinen Cousine lachend vor einem Gebäude. Er war im Osterurlaub mit ihnen, wo ich eigentlich mit sollte. Am gleichen Abend hat er auch 2 Tweets von mir geliked und sogar etwas retweetet, was er in der gesamten Beziehung nicht getan hat. Ich weiß nicht wem oder was er damit zeigen wollte, es war mir ehrlich gesagt zu anstrengend darüber langfristig nachzudenken. Eher war ich etwas amüsiert und habe mich insgeheim schon gefragt, ob er jetzt wohl eine Reaktion von mir erwartet?! Er postet auf einmal auf ganz viele Sachen die mit Empathie zu tun haben und sowas, und gefühlt hat er das damals nichts gemacht. Ob bei ihm jetzt auch so langsam mal ein Licht aufgeht, dass er eine ziemlich tolle Frau gehen lässt? Ich weiß es nicht.

Und Sonnenblume ich denke viel nach, Warum ich mich so an Männer hänge und Ihnen alles auftrage. Ich weiß es einfach nicht. Ich komme nicht dahinter. Meine Mama sagt ich war schon immer so, dass ich Anerkennung wollte und mich in Sicherheit wiegen musste. Meine Schwester ist hochbegabt und alle in meiner Familie sind super clever und erreichen viel. Ich bin die 5. Die quasi nur in die Fußstapfen der anderen tritt (Cousins, Schwester). Meine Meinung hab ich schon immer 100x hinterfragt, wenn meine Familie in der Gegenwart war und meistens hätten sie sich anders verhalten als ich.
Aber ich kann keine Situation fest machen oder ein Gefühl, Und deshalb ist es so schwer zu fassen.
Ich glaube auch nicht, dass es unbedingt der Tod von meinem Papa war, denn ich hatte das Muster schon in der Grundschule, und da lebte er noch.
Vielleicht hat meine Mama mir das unbewusst einfach mitgegeben, ich würde es wirklich gerne wissen.
Für mich macht dieser Punkt die Sache eben auch so schwer und verzerrt den Anteil meines Exs total: Er hat immer gesagt, dass man für sich selbst verantwortlich sein muss, dass man Probleme alleine regelt. Dass eine Beziehung der I-Tupf auf der Torte ist und er die Vorstellung hat von zwei Leben die sich miteinander verpflechten, ohne sich gegenseitig aufzugeben.
Und er hat ja absolut recht damit und deshalb ist es schwer für mich ihn hier wirklich in eine Kategorie zu sortieren, oder zu sagen: Na das war denn halt der Falsche.
Denn es gibt nicht viele, die diese Einstellung zu Beziehung haben, aber ich weiß, dass diese Einstellung ja genau die richtige ist. Und dann kommt er dadurch wieder auf den Podest und alles was er gesagt hat/getan hat relativiere ich dadurch, dass ich ja früher noch wollte, dass eine Umarmung all meine Probleme löst und ich die Erkenntnisse von heute gar nicht hatte und wenn wir uns jetzt treffen würden, es viel besser klappen würde, weil wir/Ich eine Beziehung nicht aus hochgradig egoistischen Motiven eingehen würden.
Ich bin damit echt überfordert und muss vielleicht einfach einsehen, dass weder ich noch er schlechte Menschen sind, sondern der Zeitpunkt für uns nicht der richtige war.

Das hat mich jetzt schon so erschöpft das alles aufzuschreiben, aber tut auch gut, dann gehe ich nicht emotionsgeladen zu ihm ;)
Danke für die Anregungen Sonnenblume, ich forsche weiter!
1989

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 4. Apr 2018, 14:04

Puh... Dann wäre das auch geschafft.
Es hat länger gedauert als gedacht, weil ich doch noch recht viele Sache hatte. Haben dann zwangsläufig etwas mehr geredet und ich kann halt keine krass schlimmen Punkte an ihm finden.
Es ist blöd, aber so ist es halt.
Er hat gestern geschrieben weil er das Gefühl hatte ich sei böse auf ihn gewesen. Habe gesagt das sei Quatsch..
War ich ja auch nicht.
Abschied ging kurz, aber schmerzhaft. Ich hab ihm die Schlüssel gegeben und er drehte sich weg und sagte sowas wie "achje".
Dann kam er wieder und wir standen uns gegenüber. Da kamen dann die Tränen und auch er musste ein wenig kämpfen. Er fragte: Noch eine letzte Umarmung, Und mir gingen eure Beiträge hier durch den Kopf über Pseudonähe. Ich sagte trotzdem "ja" und war aber emotional nicht dabei, das hat etwas geholfen.
Dann hab ich noch geflüstert, dass ich gerade kein Kontakt möchte, weil ich ihn noch zu lieb habe. Er nickte und sagte: Das verstehe ich. Und dann bin ich gegangen.
Das ganze war vll ein 2 Minuten Abschied und es bricht mir gerade noch einmal das Herz...
Ich weiß das ich stark bin, toll bin, alles schaffen kann was ich möchte.
Aber Liebeskummer ist höllisch schlimm. Und ich erlebe ihn das erste Mal nicht als ein "Abhängigkeitskummer", sondern wirklich als Liebeskummer, Und es ist schön und fürchterlich zu gleich..
1989

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 4. Apr 2018, 20:15

Liebe Simple,
Danke für das Licht im Dunklen ;).
Nur um eine Sache klarzustellen: Ich habe nur eine Schwester, die anderen sind aber Cousins bzw Cousine und mit denen hatten wir ein extrem enges Verhältnis früher, jeden Sonntag bei Oma getroffen und Zeit miteinander verbracht.
Prinzessin war ich nicht immer, denn meine Schwester hatte nach mir einen Freund, war nie auf Parties und hat sich nicht geschminkt o.ä.
Diese Kämpfe musste ich deshalb selbst kämpfen, da war keiner der das gemacht hat.
Wenn ich während der Pubertät überdreht war, sagte meine Schwester mir oft wie nervig ich sei, wie ätzend und wie schlimm ich mich verstellen würde. Ich weiß nicht, ob meine Mama mir damals beigestanden hat, aber es war halt oft so, dass ich mich unverstanden gefühlt habe, dem krassen Vergleich mit meiner Schwester ausgesetzt. Ich hatte oft das Gefühl, dass die beiden sich verschworen haben und gegen mich waren, weil ich dann die typischen Mädchensachen gemacht habe, die man dann eben so macht.
Einerseits wollte ich so sein wie meine Schwester, andererseits hat es mir mega Angst gemacht, weil sie halt auch viele Probleme hatte, oft Stress mit Freundinnen hatte oder in der Schule (Sie ist nicht sozial inkompetent, eigentlich das Gegenteil, hat aber sehr früh ihre Meinungen zu Themen gebildet und das anderen gegenüber auch knallhart vertreten). Mir fällt gerade auf, dass auch wenn Freundinnen mich richtig mies behandelt haben, dass ich in 3 Sekunden verziehen habe oder nicht böse sein wollte. Meone Mama hat versucht mir die Augen zu öffnen, aber ich wollte nicht.
Ich hatte Angst allein zu sein - evtl so wie meine Schwester?!
Das was auf jeden Fall hängen geblieben ist, dass ich bei Problemen in der Schule oft an meine Schwester verwiesen wurde. Also es war kein: Schaffst du schon selbst, sondern ein: Frag doch mal deine Schwester, oder X oder Y.

Balletttanzende Prinzessin wollte ich auch nicht sein, ich mache seit ich klein bin Kampfsport, das heißt aber nicht, dass ich mich nicht gerne sehr weiblich fühle (allerdings oft auch mit schlechtem Gewissen). Also ich hab einen inneren Kampf zwischen Merida und klassischem Aschenputtel, ohne Frage.
Macht vll Sinn da mal genauer nachzuschauen...

Und jetzt mal eine total banale Frage, weil ich das echt so noch nie erlebt habe: Ich habe mega Liebeskummer, mit diesem nagenden Bauchgefühl des Vermissens und dem Wunsch das alles hier mit ihm zu teilen und jedes Mal denke ich nur: Es war eigentlich alles gut und echt schön, Ich hab's auch oft einfach kaputt geredet.
Und auch wenn ich mir immer besser verzeihen kann: Was mache ich, um das jetzt alles am besten zu verarbeiten? Wie geht das, dieser normale Liebeskummer? :D
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 5. Apr 2018, 06:15

Guten Morgen :)
In mein neues Schlafzimmer scheint direkt am Morgen die Sonne und auch die Gefühle lassen mich leider nicht so richtig schlafen.
Ich wache auf mit diesem Ziehen im Magen und es ist die Eifersucht/Angst, dass die beiden zusammenkommen könnten und auch immer wieder die Erinnerung daran, was sie miteinander geschrieben haben, und wie weh es eigentlich in dem Moment tat.
Ist das auch etwas, wo ich einfach durch muss, auf das mich meine Seele vielleicht wirklich aufmerksam machen muss, oder kann ich da meine Gedanken etwas steuern?
Den Liebeskummer bekomme ich gut hin durch Ablenkung, Das Gefühl, dass da ist wegen den Beiden, nicht.

Simple ich werde mir aktiv Zeit dafür nehmen. Kennst du die Gilmoregirls? Da läuft Rory für 2 Wochen rum und tut so, als sei alles okay und funktioniert, Und weigert sich "to wollow". Irgendwann bricht dann alles herein und sie holt alles nach und fühlt sich Elend und isst eine Tonne Eiscreme und schaut Filme.
Ich hätte vor, täglich ca eine halbe Stunde oder am Anfang Stunde spazieren zu gehen, oder zu meditieren Und mich ganz auf das Gefühl einzulassen. Wenn ich dabei heulen möchte okay, wenn es nicht geht dann nicht...

Danke Für euren Beistand!
1989

Sonnenblume10
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 5. Apr 2018, 09:40

Und nichts überstürzen, Schiffchen.
Klar, Du hast jetzt Liebeskummer und der schmerzt und zieht so komisch in der Herzgegend und vlt. ist Dein Magen irgendwie unruhig vor lauter Angst. Und dann kommen die Tränen und die Trauer überrollt Dich wie eine riesige Welle, die Dich unter sich begräbt.
Das ist einfach richtig schlimm.

Aber der Mensch will überleben, immer. Und daher gewöhnt er sich an so vieles. An die Abwesenheit eines geliebten Menschen, ans Alleinsein, an Traurigkeit.
Als die ärgste Heulphase vorbei war, saß ich oft in meiner Arbeit, tat irgendwas und auf einmal war sie wieder da, die Traurigkeit.
Ich habe sie damals als Person gesehen, selbstverständlich als Mann, der mir aber nichts tat.
Er trug einen schwarzen Anzug, schwarze Lederschuhe und er hatte auch dunkle Haare, aber sein Gesicht war immer unklar. Er hatte kein bekanntes Gesicht.
Und diesen Mann, der einfach immer wieder bei mir saß, ob im Büro oder zu Hause oder im Auto, machte ich zu einer Art Freund. Ich sprach im Geist mit ihm: Du schon wieder mal! Kannst Du nicht einfach aus meinem Leben verschwinden. Ich will so gerne wieder unbeschwert sein, aber immer wieder kommst Du angelaufen.

Das kümmerte ihn nicht, er lächelte ein wenig verhalten und erwiderte: jetzt ist meine Zeit und wenn die vorbei ist, gehe ich wieder. Aber bis auf weiteres werde ich oft bei Dir sein.
Und so ging ich eben mit dieser Gestalt der Trauer durchs Leben. Irgendwie half mir das, zumindest ein wenig.
Ich denke, es hatte damit zu tun, dass ich durch diese Vorgehensweise die Trauer als etwas Gegegebenes hin genommen habe, anstatt mich dagegen zu sträuben. Die Zeit der Trauer war da, aber sie würde auch wieder vergehen.
Und irgendwann verging sie auch. Die Zeiten, in denen der Mann auftauchte, wurden weniger und manchmal wunderte ich mich, dass ich mal zwei oder drei Stunden nicht daran gedacht habe.
Ich lernte wieder zu leben, etwas zu unternehmen und etwas für mich daraus zu ziehen. Dinge, die ich vorher fast verachtet hatte, weil mein Denken und Fühlen nur um diesen Idioten kreisten, diesen EDV-Casanova, gewannen wieder an Wert. Wie armselig hatte ich doch in dieser Beziehung gelebt, immer darauf fixiert und Probleme gewälzt und mich immer gefragt, wie soll ich nur sein, damit er bei der Stange bleibt???

Ich merkte, wie eingeschränkt und gefangen ich während der Beziehung gewesen war. Ich war nicht frei, sondern verkrampft und ängstlich und hatte immer das Gefühl, Du bist ungenügend.
Klar, indem er ging, hatte ich dann ja den Beweis. Ich war es nicht wert, ich hatte versagt.

Aber irgendwie ging mir auch auf, dass ich mir mit diesen Haltungen immer selbst ein Bein stellte. Ich bin nicht gut genug, ich müßte besser sein, gescheiter, liebenswerter, hübscher.
Irgendwann fing ich an, gegen diese bösartigen Dämonen anzugehen. Ihr redet mir immer ein, dass ich schlecht bin und nicht tauge. Und dabei bin ich doch genauso gut wie andere und ich sehe nicht schlechter aus und es gibt Menschen, die mögen mich. Also hört endlich mal auf, mich immer schlecht zu machen!
Durch diesen inneren Dialog legte ich allmählich diese miesen Haltungen ab und ich arbeite heute noch konsequent daran, dass die Dämonen mich nicht wieder nieder machen, denn das täten sie gerne. Aber ich lasse sie nicht mehr so wie früher.

Die Erkenntnis, was ich von der Kindheit ins Erwachsenenleben importiert hatte, kam erst viel später. In einer Zeit, als ich über die Trennung hinweg war, als ich Abstand hatte. Da machte es auf einmal aus quasi heiterem Himmel "klick". Und ich "sah" mich, wie ich mich abgemüht hatte mit ihm, mit mir, wie ich gelitten hatte um seinetwegen und wie sehr er mich enttäuscht hatte. Ja, er hatte mich enttäuscht, aber auch ich hatte meinen Anteil dazu beigetragen.

Bleibe auf dem Weg und gehe ihn einfach weiter. Vielleicht macht es eines Tages auch bei Dir "klick" und auf einmal erkennst Du etwas, was Du vorher nicht sehen konntest. Der Kummer ist bei der Selbsterkenntnis ohnehin hinderlich, denn dafür braucht es eine innere Klarheit, die Du jetzt nicht hast und haben kannst, weil zu viele Emotionen im Spiel sind.

Und gerade dann, wenn Du am wenigsten damit rechnest, kann Dir auf einmal etwas Wesentliches klar werden.
Also gib Dir Zeit, mache Dir Deine Gedanken, aber überfrachte Dich nicht, denn dabei kommt nichts heraus außer Verwirrung. Lass das alles mal so stehen und stabilisiere Dich. Das braucht Zeit, Monate vermutlich. Und erst dann, wenn Du gedanklich weit weg bist von der Beziehung, siehst Du manche Dinge in einem anderen Licht.

Sonnenblume

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Fr 6. Apr 2018, 07:07

Guten Morgen ihr,
heute beginnt mein erster Arbeitstag und ich bin zwischen total entspannt und aufgeregt, weil ich hoffe, dass ich da emotional stabil sein kann.
Heut Nacht hab ich endlich mal durchgeschlafen und bin aufgewacht und hab ihn "nur" schrecklich vermisst, aber endlich mal ohne diese krassen Selbstzweifel.
Ich versuche mir immer zu sagen, dass es aus ist und nie wieder etwas wird, aber es fällt mir enorm schwer das wirklich einsickern zu lassen, denn ich merke einfach in so vielen Punkten an mir diese krasse Veränderung und ich weiß ja, warum wir uns mal ineinander verliebt haben und ich fühle mich so wie damals in diesen 2 Monaten wo es mir auch sehr gut ging und meine Selbstzweifel dann die Überhand genommen haben.
Ich hab gestern mit meiner Therapeutin genau daran gearbeitet und ich fühle mich so erleichtert, weil ich dieser fiesen Stimme in mir endlich mal erwachsen gegenüber treten konnte und sie als das sehen konnte, Was sie ist: einfach ein Anteil, der irgendwo auf dem Entwicklungsniveau einer 5-Jährigen stecken geblieben ist und ich aber das Erwachsene Schiffchen bin. Und das ist so schön!
Ich hoffe ihr habt auch einen tollen Freitag und ein sonniges Wochenende!
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Sa 7. Apr 2018, 14:43

Hallo ihr Lieben,
die Sonne scheint, alle Menschen scheinen ein wenig besser drauf zu sein und ich hab gerade Sport gemacht und Leuten etwas beigebracht.
Eigentlich ein tolles Gefühl, aber ich fühle mich heute so als habe ich Steine gegessen :/.
Gestern (nach einem kleinen Stalkingakt von mir...) hab ich eine Stunde alle meine Wut-und Hassgedanken aufgeschrieben. Ich war so erfüllt von diesem Zorn, dass mir schwindelig und schlecht wurde. Zum Glück hab ich dabei nichts verbotenes getan oder das an ihm ausgelassen habe o.ä....
Heute vermisse ich ihn dafür wieder sehr und mir gehen die ganzen Paare tierisch auf die Nerven. Mir hilft in den Momenten mir immer zu sagen, dass ich nicht nur aus Schmerz und Vermissen bestehe, dass es auch andere Seiten gibt. Dass ich es schaffen werde.
Hoffnung habe ich immer noch und ich versuche mir zu sagen, dass es normal ist.
Ich möchte dass es so schnell wie möglich aufhört weh zu tun, aber da hilft wohl einfach nur viel viel Zeit und Konzentration auf mich selbst.
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mo 9. Apr 2018, 05:51

Guten Morgen.
Ich hab mir gestern selbst so ins Bein geschossen und hab mir 10 Extrarunden aufgeladen, und fange eigentlich noch weiter weg vom Start an, als bisher...
Heute Nacht hab ich auch kaum geschlafen, die Eifersucht macht mich ziemlich verrückt.
Ich hab immer noch Hoffnung und glaube, dass ich mir mit beiden Sachen einfach nur selbst sehr im Weg stehe.
Ich schwanke einfach immer zwischen Verständnis für das was passiert ist und gleichzeitig einem absoluten Vertrauensbruch, der nie mehr zu reparieren ist und er mich für meine Definition betrogen hat, egal was dort letztendlich gelaufen ist oder nicht. Und dass ich eigentlich mit niemandem jemals mehr zusammensein möchte, der mein Vertrauen auf so eine Art und Weise missbraucht hat und ich demnach auch keine Hoffnungen haben brauch. Und dann kommen die ganzen schönen Erinnerungen und die Angst niemals jemanden zu finden, der auch nur im Ansatz so ist wie er. Und natürlich die Panik ersetzt zu werden durch sie. Da hilft es gerade auch nicht sich vorzuhalten, dass er machen kann was er möchte oder ich froh sein sollte ihn loszulassen. Ich merke selbst das ich hier wieder 100% das gleiche Schema abspiele wie die Male davor und kann da gerade nichts gegen tun und das macht mich noch hilfloser.
Ich will nicht wieder in diesen verrückten Kummer reinrutschen aber die Ängste sind gerade so viel stärker..
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 9. Apr 2018, 10:05

Das Auf und Ab kennst Du doch inzwischen, oder? Ein Tag läuft gut, der andere schlecht. Und dass Dich die Eifersucht und das Gefühl des Veratenseins quält, ist auch normal. Es sind mittlerweile Begleiter und werden es noch eine Zeitlang sein.

Wie gesagt, Du musst auch Geduld mit Dir haben. Der Verstand kapiert immer sehr schnell, was los ist und was zu tun ist (wäre). Wäre, weil die blöden Gefühle dazwischen lamentieren und den Verstand nicht steuern können.
Du bist derzeit mehr auf der Gefühlsebene unterwegs und die Gefühle sind sehr instabil. Das merkst Du doch selbst, dass es ein Auf und Ab ist. Warum das so ist, weiß leider keiner. Du hast allerdings ein schlimmes Erlebnis gehabt (Trennung, Erkenntnis der Untreue, Eifersucht etc.) und da purzeln die Gefühle eben wild durcheinander.

Das wird wieder, aber es braucht eben seine Zeit. Wenn er Dich nervt, weil er immer noch in Deinen Gedanken ist, dann schreib ihm, was immer Du willst. Aber bitte schicke nichts ab. Es ist so von Gefühlen dominiert, dass Du Dich später dafür schämen würdest.
Also in Deinen Texten ist alles gut aufgehoben, aber es muss bei Dir bleiben.
Geh ihm aus dem Weg. Je weniger Nahrung die Gefühle bekommen, desto eher stabilisieren sie sich. Und Nahrung ist Kontakt, egal in welcher Form. Auch auf sozialen Netzwerken tut Dir nicht gut. Das weißt Du. Wenn Du es zwanghaft doch tust, musst Du mit den Konsequenzen leben.

Also, lauf noch ein paar Runden ... Im Lauf der Zeit wird es besser.

Sonnenblume

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mo 9. Apr 2018, 23:07

Ich schreibe lieber hier und lege danach das Handy weg, als gleich zu stalken oder sowas und ich brauche gerade irgendetwas wo ich weiß, Dass es gelesen wird...
Ich hab mich mit einem sehr guten Freund von mir getroffen, der meinen Ex letzte Woche getroffen hat.
Und er hat mir noch einmal gesagt, dass mein Ex eben meinte dass er in Dezember ein so gutes Gefühl hatte und alles toll war und sich dann doch wieder alles umgekehrt hatte und er am Ende eben nur noch freundschaftliche Gefühle hatte. Und dass er zu seiner Entscheidung steht. Und er jetzt ja auch mehr Zeit für Sport hat (ja, Das ist richtig, schließlich ist sein Stundenplan auch ein ganz andere 😛 Dazu muss man sagen, dass mein Ex ja weiß wie dick ich und der Freund ja befreundet sind und eh kein Mensch ist, der anderen viel über sein Inneres erzählt). Vielleicht hat er die Botschaft bewusst gesetzt, damit ich mir einfach keine Hoffnungen mehr mache.
Diese Infos haben mich für einen Moment so rausgehauen und wir saßen dann noch ca.1 Stunde zusammen, weil ich weinen musste (Erklärung weiter unten)
Zum einen sagte mir mein Freund, dass ich mir und ihm verzeihen muss. Dass es nichts bringt mir jetzt jedes hätte, wenn und aber vorzuhalten und dass da ja vielleicht auch noch jemand anderes kommen kann.
Und dann sagte er, dass man so eine krasse Veränderung zu dem sieht, wie ich vor 7 Wochen, direkt nach der Trennung war.
Dass ich auch heute beim Tanzen ganz anders gewirkt habe.
Das freut mich alles unheimlich und ich bin auch stolz auf mich und ich weiß, dass da bestimmt irgendwann nochmal jemand kommt. Mein Igel dreht sich dann glücklich im Kreis und auch die anderen sind alle ganz zufrieden bzw. lass ich dann auch gar nichts anderes zu.
Ich bin am Ende des Gespräches doch wieder ganz ruhig geworden und spüre trotzdem eine innere Ruhe.
Ich hab nur wirklich keine Idee, Dass ich mir verzeihen kann, dass ich die 2.Chance so vergeigt habe... bzw wir, es ist egal wie man es sieht. Ich kenne die Person, die ich da war, ja kaum richtig wieder und ich nehme es keinem Übel, dass man da Schluss macht. Ich wollte es da ja auch nicht mehr.
Und ich möchte meinem Ex auch morgen nicht in die Arme laufen und sagen: Guck mal, Ich hab mich voll verändert, merkst du oder? ODER?
Nein, das führt doch alles zu nichts. Aber mit jedem Schritt den ich in die richtige Richtung mache, merke ich auch, dass ich ihn richtig geliebt habe und es immer noch tu und er DER ist.
Meine Wut kommt dann hoch, wenn ich meine Z's nicht unter Kontrolle habe oder ich die Traurigkeit zu lange weggeschoben habe. Ich glaube sie gehört gar nicht zu ihm, sondern zu was ganz anderem.
Ich gehe meinen Weg weiter, weil ich süchtig nach dem tollen Gefühl im Magen bin, wenn ich mich gerne habe und wieder merke, dass ich meine Z's unter Kontrolle habe und wie sicher ich mich immer wieder fühle in dem was ich tu'.
Ich kann meiner Arbeit nachgehen und gehe 6x die Woche zum Sport bzw unterrichte Sport.
Mit Freunden sieht es zur Zeit so lala aus.
Mir tun die Mädels, die auch mit ihm befreundet sind, nicht gut. Ich hab sie total lieb, aber sie erinnern mich einfach ständig an ihn. Dienstag wollte ich eigentlich feiern, aber jetzt geht er dort mit den ganzen Leuten hin und ich werde nicht gehen.
Das nervt mich, denn ich habe Lust mich mal wieder richtig auszutanzen.
Das macht es gerade etwas schwieriger mich noch mehr selbst zu finden und auszuprobieren, wenn er bei allen Veranstaltungen ist, wo ich auch gerne hingehen würde.
Poar ist das alles verzwickt und sollte ich mein Ich nochmal so gegen die Wand fahren, Dann aber Hallo. Wobei ich glaube es geht gar nicht mehr, sowas werde ich nie mehr zulassen!
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