Der lange Weg...

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 11. Apr 2018, 07:33

Simple :oops: :oops:
Warum das gerade nach meinem letzten Beitrag kam weiß ich nicht, aber Danke :)
Ich bin auch sehr stolz auf mich, auf den Prozess ingesamt.
Und wisst ihr was? Heute noch ein bisschen mehr.
Seit 2 Tagen hat sich meine Laune ja irgendwie immer wider verschlechtert und ich fing wieder an in diesne krassen Abhängigkeitsstrudel zu blicken und konnte weder das Stalken lassen, noch die schlechten Gedanken eindämmen, nichts. Ich hab mir gedacht, dass er 0% mehr an mich denkt, dass ich wertlos bin. Und als Reaktion wollte ich noch mehr dagegen angehen, denn ich dachte mir: Wenn du so bist, dann brauchst du ja gar nicht über einen Neuanfang irgendwann oder nicht nachdenken, denn du belügst dich ja selbst, und dein ganzer Prozess ist eine Lüge und generell ist ja alles schlecht was ich mache.
Und jetzt stand ich eben an meinem Bürofenster und dachte mir: Was passier denn jetzt hier wiedeR`r? Warum machst du das wieder und warum sind deine Gefühle wieder alle weg?
Und dann war mir klar: ich setzte mich so unter Druck, weil ich wieder >ihm< gefallen möchte, mir gedacht habe, welche Veränderung bei ihm ankommt, was ich tu' wenn er sie nicht merkt. Und dann war für mich so klar: Wie blöd. Du musst hier für keinen anderen glücklich sein, oder nach vorne schauen, sondern für dich. Und wenn es dann nochmal klappen sollte, voll gut, aber das gute Gefühl gehört doch dir und keinem anderen.
Seitdem geht es wieder deutlich besser und das ruhige, warme Gefühl ist zurück.
Ich hab all meinen Wert immer an eine Person gehangen und das hat mich so runtergezogen, immer :D
Wie simpel ist denn das? :D
Einfach nur für mich glücklich sein :)


Edit:
Ich weiß nicht ob ich einfach zu ungeduldig bin, Oder ich mir einfach nur was vormachen will.
Den ganzen Tag bin ich so unfassbar traurig und eben hab ich ihn in der Mensa gesehen und auch alle die mit dabei sind.
Und ich hab das Gefühl ich hab meine gesamte Sozialstruktur hier verloren.
Das Arbeiten macht mir auch gar keinen Spaß und ich verliere gerafe wieder die Hoffnung, dass ich mein Leben ernsthaft in den Griff bekomme...
Ich hab hier einfach niemanden wo ich hingehen kann, der mich in den Arm nimmt und wo ich einfach nur weinen kann. Ich hab das Gefühl ich muss mich rechtfertigen, verstellen, die Starke sein...
1989

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 11. Apr 2018, 20:15

Liebe simple,
genau das hab ich auch festgestellt in den letzten Wochen. Immer wenn ich total am Boden bin und die Verbindung nicht mehr zu mir habe brauche ich diese Umarmung mehr als alles andere. Und dann merke ich auch, ob sie von Herzen kommt oder nur aufgesetzt ist.
Mein Ex meinte immer, er brauche das einfach nicht
Ich konnte es nicht nachvollziehen, bis ich jetzt eben diese Entwicklung durchlebe.
Und ich hab noch etwas festgestellt heute: Indem ich mir gesagt habe, dass mein Ex ein Blödmann ist wurden auch meine Schuldgefühle wieder viel mehr und ich bin immer weiter in den Strudel geraten ihn doch aufzuwerten etc.pp.
Ich glaube das "Problem" ist, dass er einfach kein Arsch ist. Er hat mir nichts Böses getan, die ganze Zeit über nicht. Ich brauch mir nicht einreden, dass ich in einer blöden Beziehung war und dass es mir deshalb so schlecht ging.
Vielleicht haben sich zwei, drei Dinge gegenseitig bedingt, aber das Gefühl etwas Besonderes gehabt zu haben das bleibt.
Und eigentlich ist das doch auch viel schöner. Es tut unheimlich weh, dass es nicht mehr da ist, aber ich bin auch dankbar, dass ich es jetzt erleben durfte... Und ich weiß dann, worüber ich traurig bin und was ich betrauere.
Das macht es irgendwie einfacher als das große Drama um die Beziehung spinnen zu wollen und alles schlecht machen, was eigentlich sehr schön und gut war. Wie du sagst, es ist so simpel.
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 12. Apr 2018, 06:52

Eine Frage habe ich an euch.
Meint ihr es gibt eine Chance auf einen Neuanfang, oder ist der Zug abgefahren? Er ist jemand der strikt zu seinen Entscheidungen steht..
Natürlich nicht jetzt und heute, Aber so generell.
Und wie schlägt man sich Hoffnung überhaupt aus dem Kopf?
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 12. Apr 2018, 12:20

Schiffchen, es kann doch hier keiner hellsehen. Aber JETZT ist der Zug abgefahren. Was in zwei Jahren ist, weiß keiner.
Nach seinen Äußerungen zu schließen, wollte er die Trennung und dann steht er auch dazu. Vor allem, weil im Hintergrund diese Andere rumwuselt.
Für Dich gilt: er ist weg und Du bist jetzt allein und wirst es auf absehbare Zeit auch bleiben. Und das sollte jetzt auch mal in Deinen Kopf rein, Je öfter Du Dir sagst, dass er weg ist und weg bleibt, desto eher glaubst Du daran.
Verscheuche die Illusionen. Er hatte ja auch seine Gründe zu gehen. Er hatte die Schnauze voll, er wollte das nicht mehr. Und irgendwann ist das Maß voll und er handelt konsequent. Aus Mitleid oder weil er Dich ja wohl immer noch gerne hat, redet er halt dann noch mit Dir.
Und dann passiert das, was immer passiert. Die Hoffnungsmaschine kommt wieder in Gang und Du überlegst Dir, ja vielleicht gibt es ja doch in einigen Wochen oder Monate ein Ex-Back.

Ich glaube daran nicht. Getrennt ist getrennt und meistens ist das auch gut so.
Ich wusste nach seiner Trennung immer, dass er niemals mehr mit mir eine Beziehung führen würde. Und was tat ich? Ich wollte dann eine Art Freundin für ihn sein, ohne Ansprüche, ohne die Möglichkeit ihn zu sehen oder gar zu berühren. Wie das ausging, habe ich oft genug beschrieben. Wie dumm ich war und wie verblendet.

Daher rate ich zur strikten Kontaktsperre. Je mehr Futter man den Gefühlen wieder gibt und dazu zählen auch illusionäre Gedanken wie Ach, vielleicht ja doch, dann sieht er, was er verloren hat und denkt wieder an mich und dann fallen ihm die schönen Zeiten wieder ein uns ähnliches Blabla, mit dem man momentan das Leiden versüßt.
Je mehr Du dem nachgibst, desto länger dauert die Ablösung.

Ganz ehrlich, der lebt jetzt glaube ich ganz gut, denn er hat Dich nicht mehr an der Backe. Er hat sich von dem losgelöst, was ihm nicht mehr gut tat.
Und Du fängst schon wieder an, Deine Träumereien zu füttern.
Es ist Deine Entscheidung, das endlich zu akzeptieren oder Dich weiter diesen Illusionen hinzugeben, die Dein Leiden nur verlängern werden.

Sonnenblume

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mo 16. Apr 2018, 13:09

Liebe Sonnenblume,
die klaren Worte waren sehr nötig, auch wenn ich das ja alles weiß.
Ich hatte da einen sehr miesen Tag und musste das hier im Forum rauslassen...
Das Wochenende über war ich zu Hause und es hat mir sehr gut getan.
Ich hatte zwar einen richtigen Tiefpunkt, aber seitdem geht es auch wider aufwärts. Jedes Mal, wenn mich die Gefühle überrennen wollen, suche ich Halt in mir selbst und versuche mich in meinem Inneren wider zu lokalisieren und mir die Bestätigung, die mir in dem Moment dann sehr fehlt, selbst zu geben.
Es ist echt anstrengend und eine starke Übungssache, aber sie hat mir heute schon dabei geholfen ihm beim Essen nur freundlich zuzunicken und mich dann wider auf meine Freunde zu konzentrieren (Klar sind Gedanken auch mal rübergewandert, aber das geht schon).
In sehr guten Phasen ist es leider weiterhin so, dass ich am liebsten bei ihm klingeln möchte und mich entschuldigen möchte und um ein Date bitten möchte.
Da versuche ich mich dann auch zu erden, das fällt mir dann aber deutlich schwerer, und ich verstehe gar nicht so genau, warum ich gerade in den guten Momenten den Kontakt suchen möchte, während ich in den schlechten viel stärker auf Abstand gehe.

Wo ich immer noch keine 'Antwort' gefunden habe, und was mich auch immer in diesem Zwischenstadium hält, ist die Sache mit der anderen Frau.
Ich weiß, dass es sie noch gibt, dass sie noch befreundet sind etc.pp..
Aber ich versuche echt in Einklang zu kriegen, was ich so von ihm weiß, wie ich ihn einschätzen würde, wie ich ihn kenne etc.pp (was dagegen spricht, dass da etwas lief) und meiner Panik/meinen bisherigen Erfahrungen.
Das blockiert mich irgendwie total und jedes Mal, wenn ich für mich die Entscheidung treffe, dass er trotzdem ein toller Mann ist und wir das ja eigentlich auch alles aus der Welt geräumt haben, habe ich Angst etwas zu verdrängen und vor etwas die Augen zu schließen und nicht richtig zu verarbeiten. Wenn ich dann aber denke, dass sie etwas miteinander haben, widerspricht das auch total meinem Bauchgefühl.
Ich weiß irgendwie nicht mehr wie ich daraus kommen und mich davon befreien kann.
Es hilft mir zu sagen, dass es so oder so nicht an mir lag. Dass ich nicht für seine Handlungen verantwortlich bin und auch wenn ich ihn vielleicht motiviert habe mich zu verlassen, ich bestimmt nicht dafür gesorgt habe, dass er mich eventuell betrogen hat.

On top kommt natürlich der normale Liebeskummer, der jetzt gerade meinen Magen ganz schön zusammenkrampfen lässt und ich ihn einfach ehrlich und mit vollem Herzen vermisse. Kein "bitte zeig mir, dass ich es wert bin", kein "guck, wie weit ich schon gekommen bin", einfach ihn, seinen Humor, seine Art, sein Wesen... sein Salatdressing :lol: (ich habs versucht nachzukochen, es schmeckt einfach ekelhaft :D)
Ach ihr... Ich weiß, ich bin auf dem richtigen Weg, und ich wäre hier wohl nicht, wenn das alles nicht passiert wäre.
Es fühlt sich aber längst nicht so toll an, wie ich dachte, dass es sich anfühlt, wenn man sich von etwas schlechtem entfernt.
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 17. Apr 2018, 12:00

schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
Jedes Mal, wenn mich die Gefühle überrennen wollen, suche ich Halt in mir selbst und versuche mich in meinem Inneren wider zu lokalisieren und mir die Bestätigung, die mir in dem Moment dann sehr fehlt, selbst zu geben.
Daran merkst Du, dass Du immer noch sehr auf die Bestätigung von außen angewiesen bist. Und oftmals dient auch die Tatsache, dass man einen Partner hat, zu einem Teil auch der Selbstbestätigung. Schau Dir doch an, was in den Medien vermittelt wird! Neue Lieben bei Promis, die Fernsehwerbungen mit happy family oder mit jugendlichen Singles, die glücklich mit Freunden unterwegs sind und abends selbstredend zu einem Date gehen.
Das ist genau das, was sich jeder wünscht und auch dieses ständige Berieseln von optimalen Lebensmodellen trägt dazu bei, dass die traurigen Singles praktisch nie vorkommen. Das schleicht sich dann schon irgendwann ins Unterbewusstsein und verstärkt die desolate eigene Lage, die als unvollständig und unattraktiv empfunden wird.
Kaum ein Single ist dauerhaft glücklich mit dem Zustand, daher ja auch die Flirtplattformen und der ganze Mist und auch daher akzeptiert man selbst den Zustand nicht, obwohl er bei vielen Menschen notgedrungen der Alltag ist.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
In sehr guten Phasen ist es leider weiterhin so, dass ich am liebsten bei ihm klingeln möchte und mich entschuldigen möchte und um ein Date bitten möchte.
Genau das kenne ich von mir auch. Ging es mir gut, kamen so Ideen wie die, dass er doch mal in meine Heimatstadt kommen könnte und ich mit ihm mein Lieblingscafé und mein Lieblingslokal gehen könnte und wieder glücklich wäre, einfach weil er da sein würde.
Ich habe dann jedes Mal gewartet, bis dieser momentane Flow wieder dem Realitätsbewusstsein Platz machte und habe mir gesagt: Warte einfach ab, was Du morgen darüber denkst.
Und jedes Mal war es so, dass ich mir dann sagte, das bringt Dich nicht weiter. Du stachelst nur wieder Deine Sehnsucht an und leidest dafür hinterher um so mehr. Denn kaum ein Verlassender hat hinterher noch ein großes Bedürfnis den Verlassenen zu sehen, sonst hätte er sich ja gar nicht trennen müssen.
Es sind nur Deine Sehnsüchte und auch das Bedürfnis, Eigenwerbung zu betreiben, die Dich dazu verleiten wollen. Es sind aber nicht seine Sehnsüchte und Wünsche und das solltest Du Dir auch klar machen.
Du willst ihm - gerade wenn Du oben auf bist - beweisen, dass Du eine Andere als vorher bist bzw. willst ihm imponieren, weil er ja merken soll, dass es Dir trotz allem sehr gut geht und Du Dein Leben im Griff hast und es gut im Griff hast. Es ist der Wunsch nach Bestätigung, der Dich da antreibt.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
während ich in den schlechten viel stärker auf Abstand gehe.
Tja, das ist doch logisch. Wer in schlechten Phasen auf den Ex zugeht, der appelliert praktisch an sein Mitleid und das tut keinem gut, weil das normalerweise fast jeder als beschämend empfindet. Dir geht es schlecht wegen der Trennung, ja da willst Du Dich doch nicht noch mehr mit dem Verursacher des Kummers belasten und diesen noch mehr verstärken.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
Es ist echt anstrengend und eine starke Übungssache, aber sie hat mir heute schon dabei geholfen ihm beim Essen nur freundlich zuzunicken und mich dann wider auf meine Freunde zu konzentrieren (Klar sind Gedanken auch mal rübergewandert, aber das geht schon).
Ja, das ist Übungssache und klappt nicht jeden Tag gleich. Aber es ist genau der richtige Weg. Ihm zunicken, heißt: ich habe Dich wahrgenommen und sehe Dich positiv, wenn auch nicht leidfrei.
Dann wendest Du Dich Deinen Freunden zu. Heißt für ihn, falls er das überhaupt wahrnimmt (denn er ist im Vorteil, weil er die Trennung wollte), meine Freunde sind mir wichtiger als Du. Ich zolle Dir ein gewisses Quantum an Aufmerksamkeit, aber nur so viel, wie der Anstand es verlangt.
So gehe ich heute noch mit meinem Ex. um. Wenn ich ihm begegne und ein Augenkontakt überhaupt stattfindet, grüßen wir uns, wenn auch nicht sonderlich freundlich. Ansonsten vermeiden wir direkten Kontakt und wenden uns gleich anderen Menschen zu. Beidseitige Info: ich nehme Dich wahr, wenn es sich nicht vermeiden lässt, aber ansonsten habe ich lieber keinen Kontakt mit Dir.
Es hat mir damals lange zu schaffen gemacht, dass er mir genau das ohne Worte mitteilte, denn es kratzte an meinem Ego. Mein Problem, wenn ich nicht gut damit umgehen kann und mir immer noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte. Seitdem mir klar geworden ist, warum mich das wurmte, kann ich gut damit umgehen. Es ist allein mein Problem, nicht seines.

Übe weiter und Du wirst eines Tages einen Erfolg in Richtung mehr Gleichmut erzielen.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
Aber ich versuche echt in Einklang zu kriegen, was ich so von ihm weiß, wie ich ihn einschätzen würde, wie ich ihn kenne etc.pp (was dagegen spricht, dass da etwas lief) und meiner Panik/meinen bisherigen Erfahrungen.
Auch das ist allein Dein Problem, denn hier spielen ganz stark Eifersucht mit (er hatte Kontakt, aber ich glaube nicht, dass sexuell was gelaufen ist, was Du aber schlichtweg nicht weißt und nicht erfahren wirst) und wieder die Kränkung des Egos. Ich war es nicht wert usw.
Auch das ist allein Dein Problem.
Ihn fragen, bedeutet klein beigeben und ihm signalisieren, ich denke immer noch dauernd darüber nach und es zwickt und zwackt mich. Damit outest Du Dich als neugierig, ja schlimmer noch, als selbstverletzend. Sag es mir, damit ich es weiß! Denn dann kann ich es einordnen und für mich verarbeiten. Es ist Deine Bedürftigkeit, die da spricht.
Stell Dir vor, er sagt Dir: Ja, da lief was, wir lagen zusammen im Bett, aber es kam nicht zum Äußersten. Das nur mal als Gedankenmodell. Tut Dir weh, denn Du sagst Dir, die Grenze ist schon überschritten worden und da wird wohl noch mehr kommen ...

Oder er sagt: es geht Dich zwar nichts an, aber wenn Du es wissen willst: Ja, da war was! Dann bist Du am Ende.

Oder er sagt: Das ist meine Angelegenheit. Super für Dich, denn d.h. für Dich, er verweigert Dir eine Auskunft auf für Dich wichtige Fragen.

Oder er sagt: da war nie was, nur miteinander reden. Dann sagst Du Dir, ja vielleicht hat er ja doch wieder Interesse an mir. Wie frustrierend dann festzustellen, dass es nicht so ist.

Versuche, Dir die Modelle vorzustellen und auch das, was das in Dir auslöst.

Außerdem: ob mit diesem Mädel was war oder nicht, ob jetzt was ist oder nicht, es geht Dich nichts an!!! Er ist Dir in nichts mehr verpflichtet, also löse dieses Problem für Dich. Auch das braucht Zeit.
Die Begierde, etwas zu wissen ist oft ungleich größer als die Fähigkeit, mit der Wahrheit (sofern Du sie überhaupt erfährst) umzugehen. Manchmal ist es besser, etwas nicht zu wissen.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
einfach ihn, seinen Humor, seine Art, sein Wesen... sein Salatdressing
Ja, ja, aber jeder ist ersetzbar. Irgendwann kommt Jemand, der auch Humor hat und ein angenehmes Wesen und ein gutes Salatdressing zubereiten kann oder Dir eine fantastische Pizza zaubert. Dann ist das Salatdressing auch vergessen!
Man entwickelt Sehnsucht, weil der Mangel gigantisch ist. Und dann bildet man sich ein und suhlt sich in dem Gefühl, was man alles nicht mehr hat.
Niemals mehr auf seiner Couch zu liegen, niemals mehr in seiner Hängematte auf dem Balkon sanft schaukeln, nie mehr seine Stimme zu hören und ach, die tollen Gespräche, die mir jetzt so fehlen! Und niemals mehr meinen Schmuck in die Steinschale legen und niemals mehr am Frühstückstisch mit ihm sitzen. Er mit seinem Kaffee und ich mit grünem Tee, sich die Zeitung teilen und ab und an was vorlesen. Ach, wenn ich heute so daran denke, dann fehlt mir das immer noch! ;)
Denn jetzt habe ich keine Couch wie er sie hatte und schon gar keine Hängematte und auch keine Steinschale, aber dafür einen Partner, der mir treu ist und denselben Tee wie ich trinkt.
Ja, ich weißt, Du hast derzeit keinen Mann, mit dem Du ein Stück gemeinsames Leben teilen kannst. Aber ganz ehrlich, das wäre in Deiner Lage auch verfrüht und würde nur den Schmerz momentan zudecken. Und damit würdest Du einen Anderen auch für Deine Zwecke ausnützen.
schiffchen92 hat geschrieben:
Mo 16. Apr 2018, 13:09
Es fühlt sich aber längst nicht so toll an, wie ich dachte, dass es sich anfühlt, wenn man sich von etwas schlechtem entfernt.
Wo ist denn das Schlechte, von dem Du Dich entfernst? Du glorifizierst ihn ja immer noch, seine Art, sein Wesen, sein Humor. All das war ja so einzigartig und dennoch kannst Du auch ohne es leben. Die Friedhöfe sind voll von angeblich unersetzlichen Menschen und doch geht das Leben weiter.

Sonnenblume

knoff
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von knoff » Di 17. Apr 2018, 13:16

Sonnenblume10 hat geschrieben:
Di 17. Apr 2018, 12:00
Ja, ja, aber jeder ist ersetzbar. Irgendwann kommt Jemand, der auch Humor hat und ein angenehmes Wesen und ein gutes Salatdressing zubereiten kann oder Dir eine fantastische Pizza zaubert. Dann ist das Salatdressing auch vergessen!
Man entwickelt Sehnsucht, weil der Mangel gigantisch ist. Und dann bildet man sich ein und suhlt sich in dem Gefühl, was man alles nicht mehr hat.
Genau so ist es. Was habe ich am Anfang alles vermisst. Wie sehr dachte ich, dass ich dies oder jenes nie wieder so haben werde.
Naja, mittlerweile denke ich an einige Sachen zurück und finde, dass sie damals toll waren. Aber das ich irgendetwas davon wirklich noch vermisse - nein, absolut nicht.
Hätte ich nie gedacht, für mich fühlte sich das ganz anders an! Aber mit der Zeit kommt auch die Klarheit.

Und ja, die Glorifizierung ist bei dir noch immer da. Aber ich persönlich finde weitaus nicht mehr so extrem wie vor einigen Wochen. Dafür aber in extremeren Schüben.

Daria27
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Daria27 » Mi 25. Apr 2018, 23:20

Es ist schön zu hören das du scheinbar große Fortschritte gemacht hast, knoff.

Ich schließe mich den letzten Beiträgen an. Sonnenblume hat das genau auf den Punkt gebracht.
Jeder ist ersetzbar!
Wenn ich mir vorstelle was ich alles vermisst habe... sogar sein Gähnen... bescheuert!

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Fr 27. Apr 2018, 08:51

Guten Morgen ihr,
ich dachte nach ein paar Tagen kann ich mal wider ein Update geben.
Ich sitze gerade im Büro und schreibe an meiner Masterarbeit. Das klappt mal gut, mal weniger gut, aber ich komme voran und das ist ein tolles Gefühl.
Auch sonst ist es ein stündliches Auf- und Ab, aber von ganz anderer Qualität. Ich lerne Schritt für Schritt was mir gut tut, zwar sehr sehr langsam, aber insgesamt geht es nach vorne. Es gibt Minuten da liege ich im Bett und weine oder schreie mir die Seele aus dem Leib, laufe absolut hoffnungslos durch die Straßen und frage mich, wie ich es habe soweit kommen lassen. Und dann gibt es die Momente und Stunden, wo ich einfach glücklich bin und eine Begeisterung in mir spüre, die ich seit langem nicht mehr hatte.
Meine Therapie verläuft sehr gut, auch wenn sie wahnsinnig viel Energie kostet, weil ich auch zwischen den Sitzungen hart an mir arbeite und so viel schaffen möchte, wie möglich, damit es mir bald wider richtig gut geht. Es ist immer noch eine Gratwanderung zwischen: Ich mach das für mich und Ich mache es, damit ich passend bin. Je nachdem, wie es mir gerade geht, aber es ist eben ein Prozess und ich kann von mir nicht innerhalb weniger Wochen erwarten, dass sich mein Denken und Handeln und auch die Entschlussfähigkeit um 180°wenden. Mein Ziel ist es nicht mehr keine Angst zu haben, oder super stark durch die Gegend zu laufen, keine Nähe mehr zu benötigen oder sonst irgendetwas, was ich mir mal blöderweise in den Kopf gesetzt habe. Nein, ich möchte die Bedürfnisse erkennen und sie mir selbst erfüllen können, ohne das ich jemanden dazu brauche. Ich möchte mein Gegenüber als Bereicherung empfinden und nicht als einen notwendigen Teil zum Überleben, als Therapeut oder in sonst irgendwelche Rolle. Einfach nur der Mensch.
Zwischen meinem Ex und mir herrscht weiterhin Funkstille und das ist gerade auch ganz gut so. Ich vermisse ihn weiterhin und auch das ist okay so, ein Teil von mir kann eben den reinen Menschen sehen, und dieser Teil liebt ihn immer noch.
Ich hoffe auch euch geht es gut und ihr genießt die Sonnenstrahlen dort draußen :)

Alle Liebe
Schiffchen
1989

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Ebby » Fr 11. Mai 2018, 15:03

Schiffchen!
Sag, wie geht es dir?
Ich hoffe deine Abwesenheit hier ist ein gutes Zeichen?
liebe Grüße
Ebby

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