Der lange Weg...

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Starre
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von Starre » Mo 28. Mär 2016, 16:33

schiffchen92 hat geschrieben:Mein ex und seine neue ziehen zusammen
Oh neee-eeee....

Ich kann so nachfühlen, was das macht. Wie geht's Dir heute?

schiffchen92
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von schiffchen92 » Mo 28. Mär 2016, 19:28

...
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lillytaube
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von lillytaube » Di 29. Mär 2016, 16:53

Hey schiffchen,

es tut mir echt Leid, dass er keinen Kontakt mehr will. Das muss unendlich weh tun. Ich habe die neuen Beitraege ueberflogen und zwischendurch ein paar ausgelassen, daher weiss ich nicht, ob die Frage schon mal aufkam. Du hast ja lange einen neuen Freund. Du haengst so sehr an deinen Ex und bist trotzdem eine neue Beziehung eingegangen. Wie das? Das fand ich die ganze Zeit etwas merkwuerdig. Aber gut, jeder geht ja anders damit um, das ist ja okay. ;) Vielleicht hat dein Ex da auch gedacht, du haettest komplett abgeschlossen und ihr beide startet unabhaengig voneinander einen Neuanfang.

Man kan nie wissen, was die Zukunft bringt. Jetzt ist ihm nicht nach Kontakt, aber wer weiss, vielleicht meldet er sich ganz unverbindlich in einem halben Jahr "einfach mal so". Das waer natuerlich schoen, aber vielleicht, man weiss auch das nicht, ist er dir dann auch schnuppe.

Viel Kraft und innere Staerke! LG lilly

lonelyhere2night
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von lonelyhere2night » Mi 30. Mär 2016, 10:01

Liebes Schiffchen,

ich verfolge schon eine ganze Weile deinen Strang und heute muss ich dir einfach schreiben. Und vorweg: ich kann 1:1 nachfühle wie es dir gerade geht.

Ich bin mittlerweile seit 3 Jahren von meinem Ex getrennt und seit fast 2 Jahren in einer neuen Beziehung. Und ich habe immer noch Phasen, wo ich mich genau so fühle wie du dich jetzt fühlst. Ich konnte sehr lange, und kann es teilweise bis heute, nicht verstehen, wie mein Ex sich einfach ein neues Leben aufbauen konnte. Ohne mich. Mit einer neuen Frau. Wir waren 7 Monate getrennt, als er mit seiner Freundin zusammen gekommen ist. 8 Jahre jünger als er (wir sind beide 28, sie 20), noch total jung auch von Kopf her. Von einer Art die er so als Freundin niemals wollte. Ich habe mich mit dieser Tatsache sehr lange gequält. Damals dachte ich, ich überlebe diese Trennung nicht, ernsthaft. Ich bin körperlich krank geworden. Wir hatten noch Kontakt und als er seine letzten Sachen abgeholt hat (wir wohnten zusammen), hat er mir gestanden, dass er eine Neue hat, obwohl wir, meinem Empfinden nach, endlich eine Basis der Annäherung gefunden hatten. Er war dann auch schon an den Ort seines Arbeitsplatzes gezogen - sie wohnt auch dort. Wirklich Schiffchen, mich hat das gequält, ich konnte mir keine schlimmeren Qualen vorstellen. Denn ich hatte mit ihm nicht nur meinen Partner sondern auch meine Familie verloren.

Aber wir hatten trotzdem ab und zu Kontakt via Whatsapp. Er dachte an meinen Geburstag etc. Anfang 2015 waren sie dann getrennt. Und ich irgendwie beruhigt. Aber sie kamen wieder zusammen. Und ich kam mit meinem Freund zusammen. Der auch alles wusste, wie meine Gefühle sind, dass ich fast gestorben wäre, dass ein Teil in mir immer zerbrochen sein wird. Er war und ist super. Aber ich träume noch heute von meinem Ex. Lange schon nicht mehr jede Nacht, aber ab und zu taucht er auf. Und dann kommt auch der Schmerz zurück. Und die Gedanken, was ich mit meinem Leben machen soll, jetzt, wo er nicht mehr da ist. Und was soll ich dir sagen? Das Leben passiert immer nebenbei, während wir Pläne schmieden oder nicht wissen, welchen Weg wir gehen soll. Der Schmerz ist bei weitem nicht mehr so groß, dass er mich umbringt. Aber er ist immer noch ein kleiner Teil meines Lebens. Vielleicht hört das niemals auf, einfach weil es nicht unsere Entscheidung war, die Beziehung zu beenden. Nicht unsere Entscheidung, getrennte, andere, neue Wege zu gehen. Vielleicht fällt es so schwer, damit abzuschließen, weil wir es so, wie es jetzt ist, nie wollten.

Auch ich war zum Ende hin nicht mehr ich selbst. Habe mich aufgegeben um ihn zu unterstützen, dass er seine Firma halten kann, seinen Bachelor machen kann, seinen Sport durchziehen kann. Ich war nicht mehr ich. Und irgendwo auf diesem Weg zu ihm, bin ich verloren gegangen. Vielleicht ist auch das einer Gründe, warum ich nicht abschließen kann. Weil ich nicht mehr weiß bzw. wusste, wer ich bin ohne ihn. Und sich selbst neu kennenzulernen ist wirklich mühsam. Ich fühle mich auch heute teilweise noch so, als würde ich mich neu erfinden müssen.

Vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass mein Ex Vater wird. Ich glaube, du kannst dir ausmalen, wie es mir ging. Ich bin psychisch zusammen gebrochen. Wusste überhaupt nicht mehr wohin mit mir. Weil mit dieser Tatsache ist das letzte Stückchen Hoffnung (von dem ich nicht bewusst wusste) gestorben. Und das tat noch einmal sehr sehr weh. Vor allem, weil dies immer "unser" Wunsch war. Nicht zu dem Zeitpunkt, aber irgendwann. Und jetzt hat er diesen Wunsch mit ihr umgesetzt. Das Kind ist nun seit ein paar Wochen auf der Welt. Und es tut mir immer noch weh. Er hat jetzt seine Familie komplett gemacht, während mir ein Teil meiner (seiner) Familie immer noch fehlt. Und das ist das unfaire an der ganzen Sache, zumindest gefühlt. Vom Kopf her weiß ich natürlich, dass er sein Leben so gestalten darf, wie er es will. Aber es tut weh.

Manchmal wünsche ich mich zurück in die Zeit, als er noch bei mir war. Und wenn ich nicht allzu verstrahlt an die Sache herangehe, wird mir schnell klar, dass wir eigentlich nicht zu einander gepasst haben. Er war dieser "Everybodys-Darling"-Typ und ich bin eher so der "ich mag Steine"-Mensch. Und es gab auch viel Schlechtes in der Beziehung. Wenn man sich dies oft genug vor Augen hält, akzeptiert man es irgendwann.

Wenn ich zu oft auf sein Profil gehe, um zu sehen wie es ihm geht (wir haben nun mittlerweile schon 1Jahr keinen Kontakt mehr ), merke ich, wie er wieder zu viel Platz in meinem Leben (gedanklich) einnimmt und es mir schlechter geht. Dann kreisen meine Gedanken oft um ihn, ich träume von ihm, ich denke über ihn und uns nach. Wenn ich es aber eine Weile lasse, verschwindet er aus meinem Kopf. Nie ganz, aber so, dass ich sehr gut damit Leben kann. Und vielleicht solltest du dir endlich mal in den Hintern treten und all das auch lassen. Zumindest für eine Weile. Das ist unglaublich schwer, ich weiß es. Ich habe seine Nummer 1.000.000 Mal gelöscht und wieder gespeichert. ICh war immer im Zwiespalt. Aber irgendwann habe ich es gelassen. Es war ein sehr schwieriger Weg, aber es ist machbar. Man muss es nur wollen. Und Schiffchen, nimm es mir bitte nicht übel, aber so richtig willst du nicht. Eine Freundin sagt immer zu mir "ich kann nicht heißt ich will nicht", und dies lässt sich sehr gut auf viele, wenn auch nicht auf alle, Situationen übertragen.

Ich habe auf lange Zeit gedacht, ich müsste eine "Aussprache" haben. Ich wollte mich rechtfertigen, ihm sagen, warum ich war wie ich war. Ihn davon überzeugen, dass ich nicht so bin, wie ich die letzte Zeit war. Aber irgendwann habe ich begriffen, dass dies auch nichts ungeschehen machen wird. Es ändert nichts an seiner Entscheidung. Auch wenn ich ihm wirklich noch viel mitteilen wollte. Davon profitiert niemand. Denn auch das war ein Teil meines Ichs, auch wenn ich nicht annähernd der Mensch war, der ich sein wollte.Und wir würden nicht das hören, was unser Herz meint, hören zu wollen. Und uns würde es wieder schlechter gehen. Auch wenn wir sie eigentlich nicht so richtig zurück wollen. Ich hoffe, ich schreibe nicht zu konfus?

Man kann nicht lernen, loszulassen, dass habe ich gelernt. Es passiert einfach irgendwann. Aber man kann lernen, seine Gedanken umzuleiten und umso weiter der Ex aus den Gedanken verschwindet, umso näher sind wir uns selbst. Zwing dich nicht, ihn loszulassen, dass kann man nicht. Und vielleicht kann man nie komplett loslassen, schließlich war der Ex ein Teil des eigenen Lebens. Man kann Teile ja nicht einfach löschen. Aber man kann einen Haken hinter machen. Es war schön und es tat weh. Und es ist vorbei.

Du fragst hier oft, wie du mit deinem Leben weitermachen sollst. Aber du tust es längst. Du stehst jeden morgen auf, machst deinen Kram. Das ist auch weitermachen. Und wenn du heute nicht weißt, wo dein Leben hingeht, dann weißt du es vielleicht morgen. Oder nächste Woche. Oder in einem Jahr. Aber eins steht fest: es geht immer weiter.

Ich gebe hier im Forum immer gern mein liebstes Zitat wieder. Der letzte Teil hiervon wurde nach der Trennung auf englisch unter meine Haut geschrieben:
"Veränderungen. Wir mögen sie nicht. Wir haben Angst davor. Aber wir können sie nicht aufhalten. Entweder passen wir uns den Veränderungen an oder wir bleiben zurück. Es tut weh zu wachsen. Wer sagt, er wäre nicht so, der lügt. Aber die Wahrheit ist, je mehr sich Dinge verändern, umso mehr gleichen sie sich. Und manchmal - manchmal ist Veränderung etwas Gutes. Und manchmal ist Veränderung alles"


Und Schiffchen, du hast nichts falsch gemacht. Manchmal hört es einfach irgendwann auf zu passen. Und wenn ich dich so schreiben lese, hat es selbst für dich auch nicht mehr gepasst, wie es war. Du wirst an dieser Trennung wachsen, dass spür ich. Vielleicht noch nicht heute. Aber irgendwann wirst du an diese Worte denken. Und manchmal haben auch sie etwas falsch gemacht, als sie gegangen sind, als wir nicht mehr wir selbst waren...

LG Lonely
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Sonnenblume10
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 30. Mär 2016, 11:36

lonelyhere2night hat geschrieben:Man kann nicht lernen, loszulassen, dass habe ich gelernt. Es passiert einfach irgendwann. Aber man kann lernen, seine Gedanken umzuleiten und umso weiter der Ex aus den Gedanken verschwindet, umso näher sind wir uns selbst. Zwing dich nicht, ihn loszulassen, dass kann man nicht. Und vielleicht kann man nie komplett loslassen, schließlich war der Ex ein Teil des eigenen Lebens. Man kann Teile ja nicht einfach löschen. Aber man kann einen Haken hinter machen. Es war schön und es tat weh. Und es ist vorbei.
Super geschrieben, lonely! Und so wahr!
Man kann sich nicht zwingen, diesen einen Menschen in die Egal-Schublade zu stecken, zu vergessen. Aber mit der Zeit kommt die Akzeptanz, dass es zu Ende ist und dass es letztendlich gut war, dass es so kam. Wäre die Beziehung tatsächlich so toll geworden, wie wir uns eingebildet haben, hätte sie gehalten.
Noch heute sehe ich ihn ab und zu und im Abstand von Monaten, meist nur von Weitem und rein dienstlich. Wir grüßen uns, aber wir sprechen nicht miteinander. Und ich merke jedes Mal, wenn ich ihn gesehen habe, dass er mich wieder verstärkt beschäftigt. Dann warte ich, bis er wieder aus meinen Gedanken verschwunden ist. Ich suche keine Annäherung, es ist gut, die Distanz zu halten.
Aber ganz los gelassen habe ich ihn offenbar nie. Damit lebe ich und das nicht schlecht. Ich akzeptiere, dass er von Zeit zu Zeit wieder präsent ist, aber ich möchte ihn auch nie mehr zurück haben und ich möchte auch nichts mehr über ihn wissen.

Er ist weg und das ist gut so. Vergessen werde ich ihn nie, denn er hat sich bei mir eingebrannt wie eine Tätowierung. Man lebt damit, aber man denkt irgendwann nicht mehr darüber nach.Und das Entfernen von Tätowierungen klappt in der Realität auch nicht, da oft Narben zurück bleiben.

Das Loslassen setzt auch eine innere Bereitschaft voraus. Wenn die nicht da ist, hält uns etwas am Vergangenen, meist etwas, was noch nicht ersetzt worden ist. Aber vielleicht ist es oft auch nur der Traum, der uns hält und den wir nicht aufgeben wollen. Ich finde das nicht schlimm, es ist dann eben so. Die Lebensfreude und die Bereitschaft, das eigene Leben anzunehmen und es als lebenswert zu gestalten, muss man sich deswegen nicht nehmen lassen.

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Starre
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von Starre » Mi 30. Mär 2016, 14:26

Puh....ich muss gestehen, eure Schilderungen machen mir gerade wenig Mut... Ich kann doch nicht - nur weil es nicht meine Entscheidung war - immer und ewig unglücklich darüber bleiben. So nach dem Motto, dann lebe ich eben das Leben 2. Wahl. Das wäre jetzt irgendwie nicht mein Plan...

Wer hier wurde verlassen u ist wieder glücklich gewesen? Ich würde noch nie verlassen. Ich bin immer gegangen bisher.

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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 30. Mär 2016, 16:19

Ich und das wiederholt. Weil ich immer wieder dieselben Fehler gemacht habe und mir gezielt die falschen Männer ausgesucht habe.
Erst nach Scheitern Nummer drei kam ich erstmals drauf, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, dass da ein System dahinter steckt. Und ich wollte die letzte Trennung unbedingt für mich nützen und etwas Positives draus machen.

Es dauerte seine Zeit, bis ich ihn los gelassen habe und zwar länger als diese ganze verdammte Beziehung. Aber natürlich ist man nicht nur immer deprimiert, sondern lebt sein Leben weiter und denkt oft gar nicht mehr so oft an den Ex. Man hat sich mit dem Unglück arrangiert.
Dann, ca. eineinhalb Jahre später, fiel er mir auf einmal ein. Ich hatte lange nicht mehr so oft wie früher an ihn gedacht, meine Wut auf ihn und meine Hassgefühle waren längst abgeflaut, kurz, ich war emotional nicht mehr stark beteiligt. Auf einmal machte es Klick und ich kapierte, was ich von diesem Männern gewollt hatte.Auf einmal verstand ich, warum diese Beziehungen irgendwann scheitern mussten und dass auch ich aus egoistischen Beweggründen gehandelt hatte, wo es doch so einfach war, ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Momentan ging es mir nicht besser, denn auf einmal schämte ich mich - vor mir selbst, aber auf lange Sicht brachte mich die neue Sichtweise und die Erkenntnis des eigenen Anteils am Scheitern weiter.

Ich bin anders als früher, definitiv. Jedenfalls desillusionierter, aber das war wohl auch bitter notwendig.

Aus einer Trennung kann man was machen, sie in etwas Positives ummünzen, denn in jeder Krise steckt auch jede Menge Potential. Allerdings nur zu warten, bis es nicht mehr weh tut, bringt einen meist nicht weiter. Man muss sich damit auseinandersetzen und das geht am besten, wenn die Gefühle nicht mehr regieren, sondern man abgeklärt und aus einer Distanz auf die Beziehung zurück schauen kann.

Das Leben hat Dir eine neue Erfahrung geschickt und die ist sicher nicht umsonst. Man muss halt vieles im Leben aushalten und durchleiden, aber man kann aus allem profitieren, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht.

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lonelyhere2night
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von lonelyhere2night » Mi 30. Mär 2016, 19:47

Ich bin nicht unglücklich. Dass muss bei dir falsch angekommen sein. Ich bin glücklich, auch wenn ich mir den Ausgang der Geschichte anders gewünscht hätte. Das hätte mich vor viel Schmerz bewahrt. Ich bin glücklich, weil ich lernen durfte. Lernen von ihm, von mir, von der Liebe und vom Leben. Und dass das Leben nicht immer rosa rot ist, auch wenn man einander liebt. Manchmal soll es eben nicht sein. Und vor allem bin ich glücklich, weil ich mich endlich richtig kennen lernen durfte.

Kennst du den Film "die Braut, die sich nicht traut"? Hier beschreibt sie, dass sie ihr Leben lang nicht wusste, wie sie ihre Frühstückseier am liebsten isst bzw. sie dachte, sie würde es wissen, hat sich im Grunde aber nur ihrem jeweiligen Partner angepasst. Und als das Leben ihr die richtige Aufgabe gestellt hat, hat sie dies erkannt. Und ungefähr so war es für mich auch. Ich bin aufgewacht. Und darüber bin ich wirklich glücklich. Aber trotzdem fehlt er mir ab und zu. Ich denke, dass ist richtig und menschlich. Wir haben einen prägnanten Teil unseres Lebens mit unserem ex Partner verbracht, wie kann dieser Teil plötzlich nicht mehr wichtig sein?

Der Schmerz verändert sich irgendwann. Und wenn er kommt, kann ich ihn akzeptieren. Es ist nicht so, dass ich dem Schmerz ne Tasse Tee anbieten würde oder so. Aber ich kann abwarten, bis er wieder geht. Ähnlich wie mit dem Regen. ;-)

Obwohl, eigentlich ist Regen etwas Gutes. Alles wächst dadurch und wirkt frisch und neu. Auch wenn die Tatsache an sich unliebsam ist.

Und ich lebe auch kein Leben zweiter Wahl. Ich lebe das Leben, welches ich mir ausgesucht habe, nur unter anderen Bedingungen. Das macht mein Leben nicht weniger lebenswert, nur weil er jetzt kein Teil mehr davon ist. Ich mein, was machen denn Menschen, wo der Partner stirbt? Die klopfen sich in den meisten Fällen irgendwann, wenn sie soweit sind, den Staub ab und stehen auf. Und irgendwann sind sie auch wieder glücklich. Ich finde deine Bezeichnung irgendwie verletztend...

Was willst du auch machen? Du kannst die Situation nicht ändern, du kannst nur weiter leben. Wie, dass entscheidest du allein.

Man kann die Situation nur annehmen, und das beste daraus machen. Auf ewig zu leiden hält einen nur auf. Akzeptanz ist saß Stichwort. Damit lebt es sich viel leichter.

LG Lonely
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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von Starre » Mi 30. Mär 2016, 22:46

Hey Lonley,

ich wollte Dich nicht verletzen. Es ist nur so, dass ich immer wieder höre, in letzter Zeit sogar von mir selbst, jaaaa...ich finde mich jetzt und das müsste so sein und sonst hätte ich diese Chance nie gehabt mich zu entwickeln. Etc.

Und klar: das ist auch so. Definitiv! Ich hab mich wirklich entwickelt dadurch. ABER; und jetzt kommt das, was mir Angst macht: Irgendwas muss man ja positives finden an dem allen. Der Überlebenswille ist ziemlich groß u man hält sich an diesen Dingen fest. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin. Und einen Wunsch frei hätte, hätte ich das alles lieber an der Seige meiner Ex-Partnerin gelernt und wäre weiter meinen Weg mit ihr gegangen. Einfach weil es nun mal schöner war, mit ihr. Das ist der Fakt. Und ich möchte einfach glauben, dass mein Leben auch wieder genau so schön werden kann. Ohne sie. Das eben nichts fehlt. Versteht ihr?

Wenn ich wieder eine Partnerschaft eingehe, dann nur, wenn ich dann das Gefühl habe, dass ich genau da sein möchte und sonst nirgendwo. Ich möchte nicht, dass meine Ex da immer wieder auftaucht. Gerne als gute Freundin, oder so. Aber eben völlig ohne Schmerz. Das muss doch möglich sein.
Ich möchte nicht jemanden ganz gern haben...mit ihr zusammen sein, aber immer wissen, wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich woanders.

Und im Moment, machen mir die Gecshichten hier einfach etwas Angst.

Ich hoffe, ihr versteht mich. Ich will euch nicht verletzen. Nur eben meinen Gefühlen freien Lauf lassen...meine Angst äußern.

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Re: Und ich kann noch immer nicht loslassen...Hilfe/Zsf. ab

Beitrag von lonelyhere2night » Do 31. Mär 2016, 07:32

Guten Morgen allerseits :-)

also, es ist nicht so, dass ich in meiner jetzigen Partnerschaft denke, dass ich, wenn es nach mir gegangen wäre, lieber woanders wäre. Ich habe mich bewusst für diese Beziehung entschieden. Es ist nicht die selbe Beziehung wie zu meinem Ex. Das kann auch nicht das selbe sein, denn er ist ein ganz anderer Mensch. Aber ich liebe ihn trotzdem und gerade deswegen. Aber, und das gebe ich offen zu, ist es eine völlig andere Liebe. Sie ist nicht genauso schön wie die vorherige, sie ist auf eine andere Art schön und wunderbar. Und wenn ich in seinen Armen liege, wünsche ich mir nicht, er sei jemand anders. Er soll genau der sein, der er ist.

Ich glaube dir, dass du dir gewünscht hättest, dass alles über dich mit deiner Ex zu lernen. Das hätten wir uns wahrscheinlich alle gewünscht. Wahrscheinlich ist und bleibt aber, dass wir ohne diese Trennungen nicht mit uns selbst so intensiv auseinander gesetzt hätten. Das klappt in den wenigsten Fällen, denn der Anreiz ist einfach nicht da. Verstehst du was ich meine?

Ich stimme dir zu, dass man eine Partnerschaft nur eingehen sollte, wenn man das Gefühl hat, dass man genau da sein möchte. Deine vorherigen Beziehungen kannst du trotzdem nicht einfach auslöschen. Und wenn wir Gefühle - auch Schmerz - ausschalten könnten, wie es uns beliebt, wären wir alle nicht hier. Man kann es nicht mehr ändern, dass der oder die Ex Teil des Lebens waren, ergo kann man sie nicht vergessen. Und manchmal ist es eben so, dass die oder der Ex nochmal auftauchen und es noch mal weh tut. Aber dass heißt ja trotzdem nicht, dass man sich sein Leben lang den oder die Ex zurück wünscht. Ich, für meinen Teil, wünsche mir meinen Ex nicht mehr zurück. Dafür ist einfach zu viel passiert und ich habe zu viel über mich und ihn gelernt, als das es nochmal funktionieren würde. Ich möchte es auch nicht. Und das trotzdessen es mir immer Mal wieder weh tut, dass er nicht mehr da ist.

Ich habe deinen Beitrag in deinem eigenen Thread gelesen. Und dass ich persönlich eine neue Beziehung eingegangen bin und trotzdem nicht glücklich bin, stimmt einfach nicht. Diese neue Liebe ist weniger intensiv, weil weniger "krank" (im Sinne von völliger Selbstaufgabe), und für mich die viel gesündere Liebe. Für mein Leben. Ich BIN glücklich. Warum darf ich nicht glücklich sein UND ab und an an meinen Ex denken? Warum funktioniert das für dich nicht? Ich habe einen Teil meines Lebens mit meinem Ex und seiner Familie gelebt. Es war das erste Mal, dass ich sowas wie Familie überhaupt kennen gelernt habe. Warum kann ich nicht traurig darüber sein, dass es am Ende nicht funktioniert hat UND trotzdem heute glücklich sein? Wenn es nicht deine Vorstellung von Leben ist, ist das okay für mich. Nicht okay ist für mich, dass du mir unterstellst, nicht glücklich zu sein.

Ich glaube nicht, dass es diese eine Liebe gibt. Oder doch, ich glaube es, allerdings glaube ich nicht, dass sie nur an eine Person gebunden ist. Und ich denke einfach auch nicht, dass ich, wenn ich auf dem Sterbebett liege, darüber nach denke, dass ich, als ich mitte 20 war, diese eine Liebe verloren habe und danach "ganz okay" gelebt habe. Mein Ex und ich hatten eine wirklich wundervolle Zeit und ja, die Trennung war mit das schlimmste, was ich je erlebt habe. Und sowas prägt. Weißt du, als ich 7 war, ist mein Daddy gestorben. Und wenn ich an ihn denke, tut mir das auch weh. Weil er nicht mehr da ist und mein Leben ohne ihn stattfinden muss. Trotzdem bin ich glücklich. Einfach weil ich es nicht ändern kann. Und dass mein Ex nicht mehr mit mir zusammen sein wollte, kann ich auch nicht ändern.

Vielleicht hast du es auch einfach falsch verstanden, was ich mit "es tut immmer noch weh" meine. Der Schmerz verändert sich. Er ist nicht mehr der Gleiche wie vor 3 Jahren. Aber es ist eine Narbe übrig geblieben. Op-Narben tun auch manchmal nach Jahren noch ab und zu weh. Du brauchst davor keine Angst haben, du wirst auch irgendwann wieder glücklich, wenn nicht mit ihr, dann mit jemand anders. Auf eine andere Art und Weise. Aber nicht weniger schön.

Tut mir leid, wenn ich aufgebracht rüber komme. Ich mag es nicht, wenn man mir etwas unterstellt.

LG Lonely
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