Da ich gerade so im Forum umherlese, dachte ich, dass ich auch mal wieder ein paar Gedanken notiere.
Denn... man wird ja dazu angehalten aufzupassen, dass man nicht zu sehr mit dem Ex vergleicht bzw. gerade, wenn es fix weiter geht, dass es leicht passieren kann, dass man ständig Vergleiche zieht - und sowas kann böse enden. Also bin ich in der Hinsicht aufmerksam. Und ja, mir kommen Vergleiche in den Sinn.
Wie er wisst betrachte ich Ex als 2 verschiedene Personen: die Person, mit der ich zusammen kam und jene, die sich trennte. Und ich kann auch sicherlich nicht alles mieß reden, da wir auch viel schönes erlebten - egal, wie es ausging. 2 Personen eben.
Vergleiche, die mir in den Sinn kommen, kamen sind wohl eher Feststellungen. Ex war mein erster richtiger Freund - es ist nur logisch zu sagen, dass man da nicht klar wissen kann, was man wirklich will, gar braucht. Und diese Dinge stelle ich nun fest. Und das fröhlich und nicht irgendwie nachjammernd. Das sind so Kleinigkeiten, die einen dann doppelt erfreuen, weil man bemerkt, dass es einem so schrecklich gut tut, ohne je gewusst zu haben, dass es so sein kann.
Im Prinzip bin ich jmd. der recht früh auf eigenen Beinen stehen musste - nicht gänzlich, klar, aber Haushalt mitschmeißen, usw. gehörte bei mir früh dazu und auch versch. andere Dinge. Ich war immer sehr selbstständig und eigensinnig und "meinen Kram" wollte ich auch selbst erledigen und nicht erledigen lassen. Und die letzten Wochen bzw. Monate waren sehr anstrengend und schwierig für mich. Aber natürlich muss ich mich weiter um meine Sachen kümmern - ist ja normal... aber dann... huscht dir jemand dazwischen, der dir einfach mal für ein paar Minuten das Ruder entreißt und etwas für dich regelt. Ex tat das auch - gerade dann, wenn es hart auf hart kam - aber mir geht es gerade um so etwas banales, alltägliches und dennoch... wurde mir einfach so das Leben erleichtert und der Stress genommen.
Das Erleben solcher Dinge hat sich gewandelt.
Natürlich muss man dazu sagen, dass die "harte Zeit" mich mitgeprägt hat und mich auch veränderte - sowas gehört zum Leben dazu. Man lernt daraus, sobald man wieder aufstehen kann und die folgenden Fußspuren, die man auf seinem weiteren Lebensweg hinterlässt, sehen anders aus als jene, die man zuvor in den Boden stampfte. Es liegt an der eigenen Person, ob man mit der Veränderung leben kann oder ob man stehen bleibt.
Für mich steht längst fest, dass ich weiter gehe und nachdem ich mir den Staub schnell abgeklopft hatte auch, dass es okay ist, wie es ist. Absehbar war. Schneller und unproblematischer hätte gehen können - aber wäre es so gekommen, wer weiß, ob die Fußspuren, die nun hinter mir liegen und vor mir sein werden, wirklich meine gewesen wären?
Wie dem auch sei.

Fakt ist, diese übernatürliche, übermäßig qierlig aufgekratzte Euphorie, die man meist hat, wenn eine neue Beziehung beginnt, hatte ich nicht so krass. Für mich war es... ein nach Hause kommen. Was es für mich nur noch wertvoller macht. Denn Action, Aufregung & Co. hatte ich definitiv genug

so ist es einfach schön sich fallen zu lassen, zu genießen und zu leben - auf eine völlig andere Art und Weise. Anders, als ich es je tat.
Theoretisch sind es erst 11 Tage bzw. 19, wenn man vom ersten Kuss an kalkuliert, aber es fühlt sich anders an. Gefestigt und frei zugleich. Aufregend und ruhig. Gemeinsam und selbstständig. Es fühlt sich so an, als sei man bereits angekommen und so kann man jeden Moment viel intensiver genießen.
Allein gestern hätte ich wieder die zeit anhalten können, nur um genug Zeit zu haben um einfach fröhlich rumzugrinsen. Warum? Weil ich spontan noch 2 Stündchen bei ihm war. Weil das möglich ist! Und dann sitz ich da und schau ihn einfach nur an und bin da. An meinem Platz. Bei mir angekommen.
Natürlich definiere ich mich nicht über ihn. Im gegenteil! Ich nehme weiter mein leben in die Hand - immerhin habe ich genug gelernt aus genügend Fehlern, die ich machte. Heute war ich zB mit einer alten freundin unterwges und am Wochenende wird es ähnlich sein. Ich bin wieder viel aktiver für freunde da und unternehme viel und regel auch drumherum alles, was es zu regeln gibt, usw., nebenbei tue ich mir selbst weiter gutes, und, und, und. Ich gehe so schnell nicht mehr verloren, außer, wenn ich es will.

Für ein paar Atemzüge in seinen Armen.
Hätte mich jemand gefragt, ob ich eine beziehung will... ich wäre kreischend weggerannt.
Hätte mir jemand gesagt, dass das hier um mich passiert... ich hätte mich nicht mehr einbekommen vor Lachen.
Hätte mir jemand gesagt, dass ich so leben würde... ich hätte gefragt, was derjenige genommen hat.
Zusammenfassend? Ich lebe einfach. Und so habe ich nicht mehr gelebt, seit ich 16 war.
Natürlich gibt es in meinem Leben noch Chaos und unverrichtete Dinge. Ich erkenne an mir selbst auch noch Baustellen oder auch Einstellungen die ich verändern möchte, aber... irgendwie schaffe ich das so nebenbei. Es steht - trotz großer Wichtigkeit - nicht mehr allein im Vordergrund, sondern es nimmt schlicht den Platz ein, den es vernünftigerweise haben sollte und schwindet, wenn es absolviert ist.
Irgendwie ist das gerade das pure Leben.