Liebes Honigkuchenpferd, liebe Sozi,
vielen Dank für eure Antworten.
Wie ich bereits sagte, eigentlich bin ich mir verdammt sicher, dass er gar nicht über mich redet und wenn doch dann nur positives oder vielleicht Fakten wie es am Ende gelaufen ist. Niemals aber würde er schlecht von mir reden und ich glaube nicht mal denken. Es kam in dem Moment einfach nur so über mich. Wie Sozi aber bereits herausstellte, kann ich das ja gar nicht vergleichen. Zu Beginn der Beziehung hatte ich Angst davor genauso zu enden, aber das bin ich ja nicht. Auch wenn ich nicht mehr an seiner Seite bin, so haben wir doch eine ganz andere Entwicklung erlebt. Eine, die uns beide zu gleichen Teilen erfreut und am Ende erschüttert hat, weil auch er das so nicht wollte. Das ist mir durchaus bewusst. Dank für den Zuspruch in diese Richtung!
Ich denke auch, dass mir in dem Moment einfach nochmal sehr schmerzlich bewusst geworden ist, was das ganze bedeutet. Und da es mich so unerwartet getroffen hat, war es einfach nochmal etwas schlimmer. Honigkuchenpferd, du hast da völlig Recht, wenn du sagst, ich stehe jetzt an der gleichen Stelle wie sie. Ich schätze auch, dass mich das einfach getroffen hat, weil ich sonst immer einen ganz anderen Stellenwert hatte, auch schon im Vergleich der Beziehungen. Obwohl ich auch noch immer glaube, dass ich auch jetzt noch ganz anders einzuordnen bin als sie, weil eben jede Beziehung und Trennung einzigartig ist (danke Sozi!) und er mich wirklich liebte. Dennoch sind wir nun beide Exen, was uns dann ja doch verbindet und das hat in dem Moment vermutlich einfach so sehr gesessen. Nichtsdestotrotz weiß ich natürlich auch, dass ich liebenswert, charakter- und willensstark bin. Ich danke dir, Sozi, dass du es mir noch einmal vor Augen geführt hast.
Danke auch für deinen Zuspruch, Honigkuchenpferd. Nachdem ich das nun einige Tage hin- und her geworfen und abgewägt habe, muss ich dir aber widersprechen. Ich empfinde mich überhaupt nicht als schwächer im Gegensatz zu damals. Noch nicht wieder ganz so fröhlich wie damals, weil ich mit meinen Gedanken natürlich ab und an noch bei meinem Ex bin, aber mindestens genauso stark, wenn nicht noch stärker. Denn trotz dieser Gedanken um ihn, gehe ich meinen Weg, ich lass mich nicht hängen, sondern ich trete für mich ein, mehr denn je und dadurch kämpfe ich auch zu einem Teil um uns. ich erachte es nicht als selbstverständlich, dass er zurückkehren wird und dass wir wieder glücklich sein können, ich weiß das erfordert Arbeit und Kraft und ich bin gewillt diesen Weg zu gehen. Auch auf die Gefahr hin, dass es nicht klappen wird. Ich strauchle immer mal wieder, aber ich falle nicht. Im Gegenteil, ich habe es geschafft wieder aufzustehen, nach all der langen Zeit des Leidens und Hängenlassens und das in dem Moment, in dem er die Pause wollte. Dieser Weckruf war notwendig und seither habe ich mich nicht auf die Knie zwingen lassen. Ich war am taumeln ja, aber ich war nicht bereit mich fallen zu lassen um keinen Preis der Welt und das beweist mir meine wahre Stärke und es tut so gut, sie so deutlich zu spüren! Das hat mir aber auch erst der Konflikt mit deinem Beitrag wahrlich eröffnet, also danke dafür!
Nun noch kurz zu einem Teil deines Beitrags, Sozi: Leider muss ich mir aber den Schuh anziehen, dass ich das gegen Ende der Beziehung nicht immer war. Ich war nicht mehr gefestigt, ich hab mich noch immer im freien Fall befunden, weil ich immer weiter abgerutscht bin und ich habe ihm sehr viele Vorwürfe gemacht. Er hat einfach nicht mehr mit mir gesprochen und je mehr er sich zurückzog, desto mehr hang ich ihm im Nacken. Ich wünschte, es wäre anders, aber es wäre falsch, das zu verleugnen. Ich habe diese Fehler allesamt begangen. Auch nach der Trennung in unseren Streitgesprächen über den Klamottenaustausch. Weil er sich so fürchterlich daneben benommen hat und mich meinen Sachen hat hinterherlaufen lassen, habe ich ihm unendlich viel an den Kopf geworfen und auch manches Mal die "arme Verlassenen" Karte ausgespielt. Wenn hier also einer erbärmlich war, dann WAR ich es kurz nach der Trennung. Ich habe ihn zwar nicht schlecht dastehen lassen wollen, allerdings wissen ein paar Freunde vieles von unserer Aussprache, von dem er vielleicht auch hoffte, es bliebe bei mir. Ich musste aber mit Jemandem darüber reden, für mein Seelenheil und um eine adäquate Meinung zu bekommen, ob es ein Zurück geben könnte. Vorher haben sie nämlich immer nein gesagt, aber nachdem ich erzählte, waren sie allesamt genauso verunsichert und meinten, es klingt irgendwie als wäre es im Bewusstsein verschüttet, aber unterbewusst vermisst er mich eben doch.
Wie du siehst, ich habe also bei weitem nicht die beste Ausgangssituation und das habe ich ja auch von Anfang an so deutlich gemacht. Ich habe diese Fehler erkannt und frage mich heute auch, ob er mich damals unbewusst hingehalten hat, weil er vielleicht selbst noch nicht bereit war, ich ihn dann aber in diese Richtung gedrängt habe. Es ist alles und nichts möglich. Das Einzige, was ich wissen muss, ist dass es einfach falsch war. Ich wollte einen Abschluss für mich und vielleicht habe ich den so auch für immer bekommen. Ich weiß nicht, ob es nochmal eine Chance geben kann von ihm aus. Ich weiß aber, was die Rahmenbedingungen sein müssten, damit es nochmal klappen kann und was geändert werden müsste, damit wir nie wieder diesen Punkt erreichen. Das Licht ist auch bei mir leider recht spät aufgegangen, weil ich mich in meiner schlimmsten Version verhädert hatte. Erst viel später habe ich zu meiner inneren Ruhe und Stärke zurückgefunden und bin noch dabei diese auszubauen, indem ich mich weiter auf mich, meine Gefühle und meine Bedürfnisse einlasse. Es bleibt also abzuwarten, ob dies nur ein Gewinn für mich ist oder auch für uns. Trotzdem danke ich dir vielmals für das Kompliment an meine jetzige Persönlichkeit

Und ich finde du hast völlig Recht, denn nur das Wandern durchs finstere Tal und das Zurückfinden in die Realität, ebnen den Weg zu einem glücklich Ich. Denn diese Schritte bedeuten Annahme, Verarbeitung und Wandlung.
Auch wenn ich dir dankbar für deine Worte bin, Sozi, so glaube ich nicht, dass mein Ex blind ist, ein wenig neben der Spur mit Sicherheit, aber nicht blind. Er hat mich sehr wohl erlebt und gut einschätzen können und konnte meine Last nicht mehr mittragen. Dennoch weiß er nicht, was mittlerweile aus diesem Häufchen Elend erwachsen ist und das war ja nun auch mein Plan. Er sollte es nicht scheibchenweise miterleben, sondern wenn dann einem veränderten Ich gegenüberstehen, welches ihm die Zuversicht und Stärke zuteil werden lässt, dass es klappen kann, wenn wir gemeinsam daran arbeiten. Jemand voller Vertrauen in sich selbst und uns. Und auf diesem Weg befinde ich mich gerade.
Vielen Dank für alle deine Komplimente, Sozi! Das war wirklich mal Balsam für meine Seele

Vielen lieben Dank auch für das Kompliment, Honigkuchenpferd. Ich gebe mir Mühe und ich empfinde es eben als nicht förderlich Leuten nach dem Mund zu reden und ihnen das zu geben, was sie hören wollen. Natürlich muss man das auch immer in einem vernünftigen Ton kommunizieren, sonst erreicht es Jemanden nicht, aber Samthandschuhe bringen Jemanden nicht ans Ziel. Zudem habe ich da auch schon einiges an persönlicher Erfahrung an der Hand. Wir wollen ja eine Veränderung erreichen und die erreiche ich eben nicht, wenn ich Jemanden in seiner Komfortzone vor sich her vegetieren lasse. Dann wird die betreffende Person niemals zur Erkenntnis gelangen.
Liebe Grüße und vielen Dank euch zwei
Medea
P.S.: Wie ich bereits sagte, ich wollte nie wieder Jemandem so viel Macht über mich geben, dass er mich über die Beziehung hinaus ins Unglück stürzen kann. Egal wie sehr ich Jemanden liebe, aber ich bestimme, wer mir was antun darf. Und DAS tut mir sicherlich nicht nochmal Jemand an, auch ich nicht!