Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

miss green
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Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Di 8. Jan 2013, 18:50

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich hier schon einige Wochen "stille Mitleserin" bin, möchte ich euch um Rat bitten. Es ist oft so schwierig das richtige zu tun/denken. Kurz zu meiner Geschichte: Mein Ex und ich waren 6 Jahre zusammen, vor ca. 3 Monaten machte er dann per Mail Schluss und es kam bis heute zu keinem persönlichen Gespräch, lediglich ein Telefonat, welches aber nicht gut verlief, weil ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte und ich, in seinen Augen, komisch war und ihn das Gespräch wieder mehr in seiner Entscheidung bestärkte. Ich habe natürlich alle Fehler gemacht, die man machen konnte, aber das ist ja leider oft so. Konnte einfach nicht verstehen, warum er mir diesen Schlussstrich nicht persönlich mitteilen konnte und habe immer wieder nach ner neuen Chance gefragt, die er immer wieder hinauszögerte. Nach langem Kämpfen und keiner Aussage zwecks einer neuen Chance seinerseits, gab ich die Hoffnung auf und schrieb ihm per SMS, dass ich ihn in Ruhe lassen würde und mit allem abschließen werde. Wünschte ihm alles Gute und verabschiedete mich. Als dann selbst darauf keine Antwort kam, schöpfte ich Verdacht und entdeckt über FB, dass er schon bei seiner Neuen war. Das war so furchtbar, ich hab mir so Mühe gegeben und wollte ihm alle Zeit der Welt geben, er wollte zu sich finden und brauchte Zeit. Diese Neue lernte er Anfang Nov. in der Disco kennen. Das schlimmste daran ist, dass er während des Kennenlernens noch mit mir geschrieben hat. Letztlich bat ich ihn danach seine letzten Sachen aus meiner Wohnung zu holen und schrieb ihm wie enttäuscht ich war. Er sagte mind. 2 Termine ab und daraufhin fuhr ich ihm die Sachen zu seinem Elternhaus. Er wohnt mit 30 noch zuhause ;) Bin soooo enttäuscht, dass ichs gar nicht in Worte fassen kann. Er hat sich bis heute für nichts entschuldigt und macht einfach per Mail mit mir Schluss, hat jedes persönliche Gespräch abgesagt od gemieden und iwann wars zuviel, va, als ich das mit der Neuen erfuhr. Das tut so weh. An Weihnachten und Silvester kamen zwar SmSen aber ich habe nur knapp geantwortet,aber eher aus Höflichkeit.Verstehe die Welt nicht mehr ... Wie kann er nach 6 Jahren so schnell eine Neue haben und diese sogar schon seinen Eltern vorgestellt und das nach 4 Wochen?!! Habe auch einige Bücher gelesen und immer wieder festgestellt, dass ich schon viel zu viele Fehler gemacht habe und weiß nicht, ob das alles noch Sinn hat.
Danke für eure Antworten!
LG

lisbeth
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Re: Hoffnung trotz der Neuen?

Beitrag von lisbeth » Di 8. Jan 2013, 19:44

Liebe Miss Green,

Ich weiß, wie elend du dich jetzt fühlst- nach sechs Jahren einfach so ausgetauscht zu werden und vom anderen nicht mal das geringste Quentchen Respekt entgegengebracht zu bekommen, tut unendlich weh. Jeder hier im Forum kann mit dir mitfühlen!
Du bist seit drei Monaten getrennt und das ist noch nicht lange, da ist man noch auf "Entzug"- die innere Gefühlswelt hat immer noch nicht kapiert was passiert ist.

ABER: frag dich jeden Tag:
:?: warum willst du so einen feigen Looser zurück, der mit dir nach 6 Jahren (!!!) Beziehung per Mail SChluß macht, weil er zu feige ist, dir das ins Gesicht zu sagen :?:

:?: Der mit dreißig noch zu Hause wohnt (da scheint er ja in seinem Leben noch nicht viel auf die Reihe bekommen zu haben- und die meisten Menschen, die sich nicht von ihren Eltern abnabeln können, lernen nie Verantwortung für sich und für ihr Handeln zu übernehmen- dein Ex scheint das beste Beispiel zu sein!) :?:

:?: der dich sofort gegen ne andere ausgetauscht hat, weil er wahrscheinlich nicht mit sich selber alleine sein kann! :?:

:?: der scheinbar keinerlei Einfühlungsvermögen besitzt, wenn er sich darüber mokiert, dass du am Telefon komisch bist nachdem er per Mail mit dir Schluß gemacht hat und daraus auch noch ableitet, es sei richtig gewesen, sich von dir zu trennen (sorry- aber was für ein Idiot!!) :?:

Ich weiß, das sagt dir sicher jeder- und nach drei Monaten will man nicht hören "Scheiß auf den Typ, du hast was besseres verdient- er ist ein Idiot!". Man will hören, dass er zurückkommt, dass er irgendwann vor dir auf den Knien rumrutschen und dich um Verzeihung anwinseln wird. Glaub mir- das ging mir nach 3 Monaten (ich bin jetzt sechs Monate getrennt) auch so.

Aber inzwischen denke ich mir: "Hab ich wirklich so ein geringes Selbstwertgefühl, dass ich wie ein geprügelter Hund jemanden hinterherrenne (naja hinterhergerannt bin ich ihm zum Glück von der ersten Sekunde an nicht, aber ich habe gelitten wie ein Hund!!!), der mir (wenn auch vielleicht nicht aus böser Absicht, sondern aus gesundem, unmoralischen Egoismus heraus) den emotionalen Dolchstoß verpasst hat, dem ich monatelang kein Wort der Entschuldigung oder wenigstens der angedeuteten Reue, dass er mir so weh getan hat, wert bin?
Nach sechs Monaten lautet meine Antwort: NEIN!!!

Ich weiß, du bist noch viel zu sehr in diesem Vermissen drin- seine Nähe, seine Zuneigung, aber auch die Gewohnheit sind noch viel zu präsent.

Klar kann es sein dass das mit der Trulla schief läuft- aber ganz ehrlich- willst du wirklich dann deinen "abgenutzen" Ex zurück, der wieder angekrochen kommt, weil es mit der anderen nicht geklappt hat? Dafür solltest du dir wirklich zu schade sein!
Meiner ist jetzt seit sechs Monaten mit seiner Neuen zusammen, lebt mit ihr zusammen, hat sie geschwängert... (wir waren zehn Jahre zusammen u. sind noch verheiratet)- ich habe so schlimme Monate der Trauer, des Schmerzes, des Vermissens, des absurden Hoffnungenmachens hinter mir- und ich kann dir nur raten- leb das aus, lass dich aber nicht vollständig gehen und habe das Ziel vor Augen, das irgendwann überwunden zu haben. Ich bin nach sechs Monaten so genervt von diesem ewigen Leid, dass ich merke, wie es mir immer leichter fällt, Gedanken an ihn beiseite zu schieben und mich endlich endlich auf mich zu konzentrieren! Das ist Energie die richtig investiert ist! Einem Menschen hinterher zu trauern, der sich offensichtlich dafür entschieden hat, ein Leben ohne dich zu führen und dich durch jemanden zu ersetzen, der in seinen Augen (jetzt noch) besser ist als du- macht auf Dauer keinen Sinn. Der Verlust tut weh- man glaubt, der SChmerz könne nur geheilt werden, wenn er zurück käme- das ist aber eine Milchmädchenrechnung!

Ich drücke dich unbekannterweise und wünsche dir ganz viel Kraft! (abernoc hmal: arbeite lieber daran loszulassen, auch wenn sich gerade alles in dir dagegen sträubt! )

Liebe Grüße Lisbeth

miss green
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Di 8. Jan 2013, 20:11

Vielen Dank für deine ehrlichen Worte, liebe Lisbeth. Du kannst sicher sehr gut nachvollziehen, wie es in mir aussieht. Du Arme hast ja eine noch viel, viel schlimmere Phase hinter dir bzw lebst sie noch ... meiner meinte kurz vor der Trennung auch noch, dass ich für ihn die Richtige wäre und ich gar net wüsste, wie sicher er sich wäre. Von wegen, als es dann ab und an mal um das Thema Kinder ging, hat er, laut seiner Mutter, die mich einen Monat nach der Trenung noch zum Geburtstag anrief und einen weiteren Montat danach ein letztes Mal sprechen wollte, Panik bekommen. Ich bin 29 und wir sind 6 Jahre zusammen gewesen, da ist das Thema Kinder/Familie nichts abwegiges bzw. sollte es nicht sein ! Leider ist er immer schon jemand gewesen, der immer mal wieder davon gerannt ist, wenn er sich wieder eingeengt gefühlt hat und das war nie der Fall, denn zu Beginn war ich durch mein Studium nur am Wochenende zuhause und seit 1 Jahr bin jobtechnisch 60km weiter weg gezogen. Diese letzte Phase war auch der Anfang des Übels ...zumind. denke ich das. Ich wurde immer selbstständiger, lebe in einer 3 Zi-Wohnung und er noch bei seinen Eltern in der EInliegerwohnung. Zu Beginn fand er es noch toll, hat sich in meiner Wohnung eingerichtet, sich wohl gefühlt. Dann gings los, dass ihm das Hin- und Hergefahre wieder zuviel wurde, sein Sport litt darunter - er fährt viel Rennrad- und Mountainbike, ist sehr oft auf Rennen und trainiert täglich neben der Arbeit- es wurde ihm zu teuer, denn mit Geld umgehen konnte er auch nicht, war seit Beginn der Beziehung im Minus, und fing immer mehr an wegen Kleinigkeiten zu meckern. Ich war letztlich durch meinen Job sehr eingespannt und weiß im Nachhinein, dass wir die letzten Wochen nicht sehr viel gesprochen haben. Die Wochenende war er sehr oft mit seinem Rad unterwegs, ein Rennen jagte das andere, ständig musste ich mich anpassen- falls nicht, kam gleich das Kommentar " Du akzeptierst meinen Sport nicht". Letztlich habe ich gemerkt, dass dieser Sport für ihne eine Art Droge war ... er hat dadurch versucht vieles aus seiner Kindheit/Jugend/das schlechte Verhältnis zu seinen Eltern zu kompensieren bzw. zu unterdrücken. Lange Zeit war er eifersüchtig auf seine Schwester, sie ist 18, er 30 ... er war 12 Jahre lang der "prinz" in der Familie, wurde dann "links" liegen gelassen und hat das bis heute nicht verkraftet, auch wenn er das so nie zugeben würde. So wie er mit seiner Schwester redet und mit ihr umgeht, merkt man, dass er das immer noch nicht verkraftet hat und auch seinen Eltern gegenüber einen unmöglichen Ton an den Tag legt. Du kannst dir sicher vorstellen, wie er mich behandelt hat. Ich bin jemand, der in einer glücklichen, liebevollen und harmonischen Familie groß geworden ist, habe Geschwister und liebe diese über alles. Familie und Freunde sind meine Nr.1 und das hat ihn oft auch sehr gestört, denn richtige Freunde hatte er nie. Entweder waren es nur "Partybekanntschaften" oder eben Arbeitskollegen/Radkollegen. Er hats auch nie verstanden, warum einem Familie/ Freunde so wichtig sein können. Ja, wir sind sehr gegensätzlich - er , der kühle, egoistische, verbitterte Mensch - ich bin das komplette Gegenteil. Das ging sehr lange, sehr gut, denn ich habe viel auf mich genommen und leider viel zu spät gemerkt, dass er seine Probleme immer auf mich abgewälzt hat. Das ist auch das schlimmste, er sieht das gar nicht, jeder außenrum sagt das ...nur er rennt wieder in die nä. Bez und redet bis heute nur schlecht über mich bzw wenn was ist, motzt er mich nur an, obwohl ich allen Grund hätte, sauer auf IHN zu sein. Meine Enttäuschung ist so groß, dass ich manchmal nicht einmal mehr weinen kann. Es ging auch immer besser ... wie gesagt, die SmS an Weihnachten und Silvester ging immer von ihm aus und ich hab auch nie gleich geantwortet- aber gut, im nachhinein waren diese recht neutral und ohne begrüssung od verabschiedung! Letztlich war auch eine Sache sehr entscheidend: Er ist ja der Meinung, dass wir gar nicht zusammen passen und das nach 6 jahren?!! Auf einmal!!! Ich könnte ihm nicht geben, was er sich wünscht und egal, wie sehr ICH mich ändern würde, ich könnte es ihm nicht recht machen. Jetzt weiß ich, dass das Problem bei ihm selber liegt, denn dieser Mensch ist einfach zu verbittert und sieht jeden Fehler immer nur bei anderen und nicht, dass für eine Bez BEIDE Partner an sich arbeiten müssen und von ihm kam nie, dass er sich auch ändern müsste ... Ach, ihr Lieben, warum liebe ich diesen Mann bzw. eigentlich ist er ja noch ein Kind, denn so reagiert/handelt kein erwachsener Mensch. Liebes "Drückerle" zurück :)

miss green
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Mi 9. Jan 2013, 06:59

Guten Morgen an alle ... warum muss man ständig an den anderen denken, nachdem er einem so weh getan hat?Seit einigen Wochen kann ich nicht mehr durchschlafen,bin morgens viel zu früh wach und komme immer wieder an den gleichen Punkt: Warum kann ich ihn nicht vergessen? BIn so enttäuscht von ihm, dass er mich so schnell ersetzt hat und sich keiner Schuld bewusst ist. <Es kam in den 3 Monaten kein Wort der Entschuldigung und das nach 6 Jahren. :cry: Ich würde ihm das alles am liebsten sagen/schreiben, aber ich denke, dass ist der falsche Weg? Nachdem ich ihm geschreiben habe, dass ich es akzeptiere, kann ich mich doch jetzt nicht auskotzen ... oder was meint ihr?
LG

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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von Ati » Mi 9. Jan 2013, 09:41

hallo miss green

hier gibt es eine kostenlose broschüre, die mir nicht unbedingt über den schmerz hinweg hilft, aber geholfen hat zu verstehen, was gerade in meinem leben passiert und was mir gut tut und was nicht. das heißt nicht, dass ich das, was mir gut tut jeden tag umsetzen kann! aber ich merke, dass ich im kopf wieder klarer werde. das denken, auch an andere dinge, als nur an IHN fällt mir von woche zu woche etwas leichter. bei mir ist die trennung 4 monate her und auch ich habe gelitten wie ein hund. als er sich von mir trennte legte er die totale kontaktsperre fest. ja, ich habe auch geschrieben. anfangs 1 x die woche eine e-mail.....heute tuts mir leid. aber, dass man um eine liebe kämpft (sie dauerte bei ihm knapp über 3 jahre an, bei mir bis heute) ist normal.

wenn man verlassen wird und denkt, man trägt noch so viel liebe zu seinem ex-partner im herzen, diese liebe war einzigartig und etwas ganz besonderes, dauert das einfach seine zeit. auch das tröstet mich nicht, gibt mir aber hoffnung. hoffnung nicht auf die rückkehr, sondern hoffnung auf ein zufriedenes leben "danach". man kann tausend bücher lesen, sich mit hunderten von menschen unterhalten, aber irgendwann sitzt man wieder allein in seinen eigenen 4 wänden und ist das heulende elend. ich lass es dann laufen, weil der druck raus geht und irgendwie danach auch wieder ein klein bisschen die sonne schein in mir...die hoffnung durchkommt. ganz wichtig ist es, nach nun 4 monaten bei mir, dass ich mich einfach wieder in den mittelpunkt zerre....

ich habe gemerkt, dass sport und diese ganzen ratschläge, keine glückshormone bei mir auslösen. ich mach's aber TROTZDEM, weil ich wieder in bewegung kommen muss. es ist einfach so, dass bei dem der verlassen wird, ab dem moment die welt still steht...nicht bewegt sich mehr. man ist wie gelähmt. alle verpflichtungen kosten soviel kraft. man könnte auch einfach nur irgendwo sitzen und löcher in die luft starren, einfach nichts tun. wünsch sich, dass man schon wochen und monate des schmerzes endlich hinter sich hat, dass das endlich aufhört. weihnachten und silvester sind überstanden. haben wir auch geschafft. ich bin sogar das erste mal ganz allein silvester tanzen gegangen. keiner wollte nicht. die wahl war allein auf dem sofa, zuhause bei freunden in familie oder eine tanzveranstaltung mit essen und trinken in gesellschaft von paaren. das wollte ich alles nicht. habe das gemacht wozu ich lust hatte. und fand das ganz mutig von mir. da hatte ich auch die option, ich kann jederzeit nach hause gehen, wenn die trauer durchkommt und zu groß wird. aber bloß nicht zuhause sitzen und mir den spaß verderben lassen und ER amüsiert sich köstlich irgendwo. wie unfair mir selbst gegenüber wäre das gewesen.

das ganze jahr 2013 liegt noch vor uns. jung und unschuldig :-) versuchen wir zumindest etwas drauss zu machen. versuche sind es allemal wert gewesen :-)

lisbeth
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von lisbeth » Mi 9. Jan 2013, 11:53

Liebe Miss Green,
Schreib auf, was du ihm noch zu sagen hast- aber schicke es niemlas an ihn. Er hat sich bis jetzt auch nicht dafür interessiert, was du denkst oder fühlst (weil er Angst hat sich damit zu konfrontieren). Wenn man möchte, dass einen jemand anderes versteht, muss die Voraussetzung gegeben sein, dass der andere auch bereit dazu ist, einen verstehen zu wollen- dein Ex möchte gerade weder nach rechts oder links schauen- mit Sport kann man viel kompensieren, vor allem wenn man es so intensiv betreibt wie dein Ex.

Ich weiß nicht ob du meine Geschichte gelesen hast- aber mein Ex ist auch Extremradsportler (MTB, Rennrad, Fixie)- und er benutzt den Sport auch sehr, um vor sich selber wegzulaufen (bzw wegzufahren ;) ). Und verlassen hat er mich wegen einer Triatlethin, mit der er diesen Sportwahn nun voll ausleben kann. Ich habe ihn zwar immer unterstützt, aber natürlich gab es auch viel Streit, weil sein Sport soviel Zeit gefressen hat, und als wir unsere Krise hatten ist er auch lieber Radfahren gegangen, als sich mit den Problemen auseinander zu setzen...
Man kann so jemanden nicht überzeugen, dass er sich auf dem Holzweg befindet- er sucht sich dann halt jemanden, der ihm das Gefühl gibt auf dem richtigen Weg zu sein. Vielleicht werden unsere Exen nochmal gehörig auf die Schnauze fallen, vielleicht auch nicht- aber nach sechs Monaten wird mir es auch langsam egal, ob er jemals kapiert, wieviel auch seine Anteile am Scheitern unserer Beziehung waren- denn die sieht er auch nicht.

Du siehst zwischen unseren Geschichten gibt es einige Parallelen...
Wenn du deinem Ex schreibst, setzt du dich nur der Gefahr aus, dass entweder nichts oder nicht das, was du dir wünschen würdest zurück kommt- und das tut nur DIR weh. Also werd deinen Frust los- schreib ihn hier, in ein Tagebuch, etc- aber lass ihn daran nicht teilhaben- ich kann dir nur sagen, nach sechs Monaten bin ich wirklich froh, dass ich mich nicht dazu herabgelassen habe, ihn an meinem Trauerprozess teilhaben zu lassen. Heute ist sogar ein Tag, an dem ich denke "Du kannst mich mal!"- wow und das tut so gut!

Setz dich mit der Trennung und deinen Verhaltensweisen innerhalb der Beziehung auseinander, ich habe ganz viel zum Thema gelesen (hab in Ex loslassen einen Threat mit Literaturtipps)- und das hilft! Man weiß, dass man mit diesen Gefühlen nicht alleine ist, dass Millonen anderer Menschen diesen Mist auch durchmachen müssen und das nimmt der eigenen Liebe schon ziemlich die Exklusivität- und das ist es worum es geht: dieser Mensch, der sich jetzt so beschissen verhält und uns im Regen stehen gelassen hat, muss endlich aufhören für uns etwas besonderes zu sein- denn das ist er offensichtlich nicht- nur ein Mensch von vielen aus Fleisch und Blut, der sich so erbärmlich menschlich verhält, dass wir ihn getrost aus unserer Lebensplanung streichen können...außerdem hilft mir der Gedanke: wenn ich das überstanden habe, werde ich um einiges gewachsen und reifer sein!

Ganz liebe Grüße

miss green
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Mi 9. Jan 2013, 16:27

Vielen Dank für eure Antworten, ihr zwei Lieben! Es ist schön, dass ich hier einiges los werden kann und jemand darauf eingeht.
@ati
Ich findes es mutig und toll, dass du Silvester komplett allein verbracht hast. Das hätte ich mich nicht getraut, v.a. nicht nach den letzten 6 Jahren und zum Glück waren meine Mädels und ich eine reine "Single-Runde" an Silvester, ansonsten wäre ich gar nicht mehr los ...

@Lisbeth
Du hast Recht, wir haben sehr viel gemeinsam. Ich habe meinem Ex, nachdem ich erfuhr, dass er die Neue hatte und währenddessen weiterhin mit mir schrieb, ganz frei und ehrlich erklärt, dass er unheimlich große Probleme hat und immer davon läuft. Sein Sport dient ihm als "Ersatzdroge", damit er sich nicht mit der Vergangenheit und seinem eigentlichen Problem beschäftigen muss. Bei uns gab es deswegen auch sehr oft Streit, egal, was ich tat, es war nie genug. Ich konnte es ihm nicht Recht machen ... selbst seine Mutter meinte noch Anfang Dez, da hatten wir das letzte Tel.gespräch, dass er sogar ihnen Vorwürfe gemacht hätte, Sie würden ihren Sohn nicht genügend unterstützen und das mit bald 31 Jahren!!! Seine Mutter hatte dafür kein Verständnis und mir ist im Nachhinein erst klar geworden, wie sehr dieser Mensch nach Anerkennung sucht. So jemand kann sich gar nicht selbst lieben, weil er viel zu verbittert ist und oft denke ich, dass diese Menschen nur noch Emotionen empfinden und keine Gefühle... denn diese leben in der Gegenwart. Emotionen hingegen wurzeln in der Vergangenheit und oft kommen sie dann angestaut an die Oberfläche, wenn die Männer "platzen" und den Druck nicht mehr abbauen können. Es ist alles wie ein Albtraum ... und als ich ihm dies schrieb, kam nur als Antwort "Ich finde es sehr verletztend wie ich immer psychologisch von dir aufgedröselt wurde." Dachte dann nur, warum wohl? Weil er wusste, dass ich die Wahrheit sage und er damit nicht umgehen konnte. Bis zum Schluss konnte er mir nicht sagen, ob wir noch eine Chance haben und ich glaube, dass da schon noch etwas ist, sonst würd er nicht so aggressiv und verbittert auf alles reagieren, was von mir kommt. Er müsste doch jetzt der glücklichste Mensch auf der Welt sein und zu dem stehen können, was er tut und sagt. Bis heute konnte er mir das aber nicht ins Gesicht sagen ... ich komme an dieser Stelle einfach nicht weiter UND ich weiß, da habt ihr vollkommen Recht, dass ich nach vorne schauen muss und nur darauf hoffen kann, dass er iwann selber darauf kommt, denn letztlich ist eine Trennung nur eine Vertagung der Lösung - sein eigentliches Problem hat dieser Mensch dadurch nicht gelöst, denn letztlich musste/sollte immer nur ich mich ändern, ich konnte es ihm nicht mehr recht machen ... er meinte am Schluss auch, das war die letzte längere Email, glaub am 16.12, dass er sieht, dass jetzt alles positiv ist, aber es war für ihn zu spät gewesen und er wollte damals nicht mehr warten! Was ist das bitte für eine Antwort?? Versteht ihr das??
Ganz liebe Grüße zurück!!!

miss green
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Mi 9. Jan 2013, 17:45

Was meinen denn die Männer hier im Forum zu seinem Verhalten? Kann man jemanden nach so kurzer Zeit und va. nach einer 6jährigen Bez. so schnell lieben, dass man diese Person auch nach kurzer Zeit schon seiner Familie vorstellt? Versteh das alles nicht und es ist einfach furchtbar, weil man auf dieses "Warum" keine Antwort bekommt!!! Vielleicht könnt ihr mir helfen ... Danke im Voraus!LG

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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von Beldany » Mi 9. Jan 2013, 20:19

Liebe miss Green....

das einzige was Du tun kannst... hör auf nach dem Warum zu fragen.
Denn Du machst Dich nur verrückt und wirst niemals eine Antwort darauf bekommen.

Mein Ex hat sich auch ziemlich schnell in einer Krisenphase eine Neue genommen. Nach 2 Wochen des Kennenlernens durfte ich mir (als ich ihm meine Liebe gestand) anhören dass er neu verliebt ist und dass nicht ich das sei.
Und das auch nachdem unsere Beziehung ja sooooo besonders sei und ich niemals zu ersetzen sei.

Ich habe mich mit dem Warum total zerstört.... Wollte Ihn erst zurück.
Aber nun lasse ich los..... also bin hart am arbeiten dadran.

Wir sind schon ne ganz große Truppe hier und geben uns gegenseitig Kraft um das alles zu überstehn (schau im Thrad Tagebuch des loslassens)
Es ist leider grad so wie es ist.... und Du kannst jetzt grad nichts daran ändern.
Und es ist gut dass Du Ihm gesagt hast dass du das jetzt so akzeptierst.... nun musst Du Dich rar machen.... bleib stark. Wir unterstützen dich dabei.

Ich bin in meiner 1. Kontaktsperre nach 7 Tagen schwach geworden und wurde mit Ignoranz bestraft.
Jetzt bin ich Neu beim 11. Tag

Erniedrige Dich nicht vor Ihm.... und kämpfe nicht...damit treibst Du Ihn nur weiter weg.

Dass er per Mail schluß macht zeigt nur, dass das für Ihn der leichtere Weg ist.
Menschen die oft verletzt wurden, sind gefährlich, ..... weil sie wissen, wie man überlebt!!

miss green
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Re: Hoffen oder rar machen trotz der Neuen?

Beitrag von miss green » Mi 9. Jan 2013, 21:49

Liebe Beldany,

auch dir vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß schon, dass ich nach vorne schauen muss und eure Tipps die richtigen sind. Ich will ihn jetzt auch nicht mehr zu meinem Lebensmittelpunkt machen, denn das verdient er gar nicht- das sagt mir mein Verstand! Leider sind Herz und Verstand nicht immer einer Meinung ...aber das brauch ich euch ja nicht zu sagen. Am Wochenende habe ich, wie bereits erzählt, meine Wohnung umgestaltet und als ich dann auf ein wichtiges Ladegerät von ihm gestoßen bin, schrieb ich ihm kurz ne SmS, eine der wenigen in den letzten Wochen, denn sonst kam ja was von ihm ( die letzten an Weihnachten und Silverster), um ihm dies mitzuteilen- ziemlich desinteressiert und realtiv spät am Abend schrieb er nur kurz, dass ich alles wegwerfen soll. Das fand ich schon ziemlich hart ... er will alles verbannen - nachdem er dreimal seine Sachen vor die Tür gestellt bekommen hat, weil er immer wieder die Treffen abgsagte ... jetzt bin ich alles los und den Rest, den er nicht mehr haben wollte, habe ich weggeworfen ...naja, das hab ich ihm gesagt, getan hab ichs net ;) ... es sind "seine" und darüber sollte er selber entscheiden, ich werde sie verstauen und ihm in einigen Monaten per Post zukommen lassen. Das ist denke ich der richtige Weg.

@all
Wisst ihr, was ich nur gerne wissen würde? Ob es wirklich Sinn macht daran zu glauben/hoffen, dass jemand, trotz neuer Bez., noch einmal zu der Ex zurück kommt? Ich mein,e rhat mir nicht in die Augen sehen können und mir auch nicht persönlich gesagt, dass er mich nicht mehr liebt. Ganz am Anfang als er mir die Nachricht per Mail zukommen hat lassen, hab ich ihn angerufen und ihn zur Rede stellen wollen- dachte mir, so kannst du doch nicht mit mir umgehen nach so langer Zeit, das ist einfach nur respektlos. Er war sehr schlecht gelaunt, ich solle es doch verstehen, wie soll er mich noch lieben können, er fühlt sich endlich nicht mehr eingeengt, befreit etc. Dabei hatte er jede Freiheit, die ein Mann sich wünschen konnte, allein, weil wir uns nur am W.ende gesehen haben und er viel auf Radrennen war. Als ich ihn dann einen Monat später wieder fragte, ob er das damals Ernst meinte, wollte er dazu keine Antwort mehr geben. Hat jemand damit Erfahrung? Hoffe, ich stelle keine Frage, die bereits gestellt wurde. Komme leider nicht immer dazu jeden Thread zu lesen.
LG & DANKE!

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