Katana hat geschrieben: Vielleicht sollte ich mir eine zweite Box anmieten und vorübergehend dort wohnen
Herrlich...ich mag Deinen Humor
Katana hat geschrieben:Um so eine Entscheidung zu treffen, müsste es wirklich mal über einen längeren Zeitraum gut laufen
Habt ihr das auch so kommuniziert?
Katana hat geschrieben:...und jedes Mal wenn sie mir schreibt oder ich in irgendeiner Form Kontakt mit ihr habe, denke ich automatisch eben auch an ihn, weil das momentan meine einzige Verbindung zu ihm ist, die ich habe und eben die Hoffnung dass da etwas passiert. Oh mann, wie verzweifelt das gerade klingt...
Das ist doch in Ordnung...es ist eben jetzt gerade so. Du solltest Dir aber auch darüber im Klaren sein, dass da zum Teil "alte" Gefühle reaktiviert wurden und das nicht ganz so viel mit dem zu tun hat, wie es Dir jetzt eigentlich (rein theoretisch) gehen könnte. Das Gehirn speichert eine Menge Informationen für uns ab...darunter natürlich auch Verknüpfungen zu guten Gefühlen und zu schlechten Gefühlen. Mit der Zeit "vergisst" bzw. verdrängt das Gehirn die schlechten Gefühle und lässt die Guten in den Vordergrund treten, das ist zum Teil auch der Grund dafür, warum wir objektiver auf länger zurückliegende Beziehungen blicken können und auch hier eher das positive sehen als das negative. Man kann z.B. an eine Jugendliebe zurückdenken ohne das es schmerzt, weil man eine schöne Zeit erlebt hat aber eben schon lange darüber hinweg ist, kommt dann aber eine Erinnerung hoch, die uns mit dem Schmerz der Trennung verbindet, kann Wehmut oder gar Leid entstehen...das hat dann aber mit der jeweiligen Person nichts zu tun, es ist unser Gehirn welches uns an den Schmerz und unser Leid erinnert...praktisch auch irgendwie ein Selbstschutz wie bei einer Herdplatte... Hat man sich daran mal verbrannt, denkt man nicht jedes Mal wenn man mit dem Herd arbeitet daran, verbrennt sich aber jemand am Herd und erzählt es uns, kommen diese unguten Gedanken wieder hoch und erinnern uns schmerzlich an diese Erfahrung.
Katana hat geschrieben:Teilweise nehme ich mir dann so viel vor, dass es mich richtig stresst und ich eigentlich einfach nur mal daheim sein und nichts tun will. Aber bin ich dann mal für eine Weile allein zuhause, dann ist es auch wieder blöd...
Gestresst zu sein sorgt aber auch nicht gerade dafür, dass es Dir besser geht. Es sorgt nur dafür, dass Dein Kopf nicht genug Zeit hat die Dinge zu verarbeiten, die er eigentlich verarbeiten möchte, denn dafür kommt tagtäglich zu viel Input hinzu. Dies führt dann u.a. zu schlechten Träumen oder eben zu "Downs" wenn man mal alleine und nicht abgelenkt ist. Lauf nicht davon, geh durch den Schmerz aber in dem Bewusstsein, dass es ein "alter" Schmerz ist, denn Du schon einmal durchlebt hast. Fühle nochmal rein, gleiche ihn ab mit Deinem Leben welches Du jetzt führst. Lasse es zu und lasse ihn dann auch wieder gehen. Das ist nämlich auch ein Zeichen von Selbstliebe, sich Gefühle die man hat einzugestehen und zu fühlen, erst dann können sie sich auch wieder auflösen...aber unterdrückte Gefühle werden sich immer wie Druck oder Ballast anfühlen.
Katana hat geschrieben:vor allem ist es wirklich anstrengend, wenn du nach Außen hin immer so tun musst als wärst du glücklich und es ginge dir gut, (weil sonst mit Sicherheit alle irgendwann genervt sind) und innerlich könnte ich aber zusammenbrechen und losheulen.
Warum denkst Du so schlecht von Deinem Umfeld? Geht es denn allen um Dich herum immer nur gut?
Zu seinen Gefühlen stehen! Wenn es Dir gerade nicht gut geht, dann geht es Dir nicht gut. Punkt. Indem Du versuchst eine Fassade aufrechtzuerhalten und alle Gefühle wegzuschließen, verwendest Du Deine gesamte Energie eben genau darauf...anstatt sie in etwas positives umzusetzen. Das kann auch eine Umarmung von einer Kollegin oder Freundin sein. Du musst ja auch nicht Dein Herz ausschütten wenn Du das nicht möchtest...aber es hilft doch auch schon, gesehen zu werden in dem wie es einem gerade geht. Und wenn Du kurz davor bist loszuheulen bzw. das ja auch schon passiert ist, dann sind da ganz schön viele Gefühle angestaut, die rauswollen.
Katana hat geschrieben:Aber trotzdem gebe ich mir große Mühe, jeden Tags auf Neue aufzustehen und mich durchzukämpfen!
Das sehe ich...Du bist sehr stark...aber auch starke Menschen dürfen mal schwach sein. Und Deine Gefühle haben ihre Berechtigung...auch wenn die Trennung schon etwas her ist und es Dir schonmal besser ging, das bedeutet nicht, dass Du zum jetzigen Zeitpunkt gerade nicht traurig darüber sein darfst, im Gegenteil!
Katana hat geschrieben: Ich hoffe wirklich, dass das bald vorbei ist. Ich würde hier ja gerne auch mal etwas Positives reinschreiben können.
Dann mach das doch einfach...nutze es wie eine Art Tagebuch...oder besorge Dir ein Heftchen und schreibe Kleinigkeiten auf, die Dich gefreut haben am Tag. Indem Du es aufschreibst, visualisierst Du diese positiven Empfindungen und Dein Gehirn wird verstehen, dass Du gerade nicht traurig sein möchtest...durch das Aufschreiben erinnerst Du Dich an die positiven Dinge des Tages und erlebst sie noch einmal...im Endeffekt machst Du Dir dadurch also selbst positive Gefühle, was im negativen funktioniert, klappt nämlich auch im positiven...nur haut uns das nicht so sehr aus den Latschen
