Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
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Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Liebes Forum,
seit mehreren Jahren stöbere ich immer mal wieder durch eure Seiten, um mir Tipps und Tricks anzuschauen, wenn es in der Beziehung mal nicht ganz so rund läuft oder aber auch, um ehrlich zu sein, aus purem Voyerismus.
Ich bin Anfang 40, meine Exfreundin wird dieses Jahr 35 und kommt aus einem sehr elitären Umfeld. Sie ist auf eine Privatschule gegangen und ihre sehr strengen, reaktionären Eltern haben sie fast schon dazu gedrillt, dass sie eine Bildebuchkarriere im höheren Staatsdienst hinlegt und Partnerin eines erfolgreichen Managers oder Adligen wird. Der Schein war wichtiger als das Sein. Das hat sie sich so lange bieten lassen, bis sie in der Pubertät den Alkohol entdeckt hat und mit einem rebellischen Freund zusammengekommen ist. Seither war ihr Kontakt zu ihren Eltern unterirdisch, sie wurde von ihrer Mutter als Junkie und Hure beschimpft, man hat sie sogar (wahrscheinlich aus Scham vor den Nachbarn) zu ihm ziehen lassen, wo sie fortan tatsächlich neben der Schule nur noch gekifft und Parties gefeiert hat. Kurzum, ihre schwierige Jugend, ihr gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern, die turbulenten Jahre ihrer Schul- und Studienzeit und sicher auch das Kiffen haben bei ihr eine Angst- und Panikstörung ausgelöst, die sie versucht hat, mit mehr oder weniger regelmäßigem Bierkonsum "unter Kontrolle" zu halten.
Wir haben uns vor 9 Jahren in Berlin kennengelernt, sie arbeits- und planlos, immer wieder auf der Suche nach einem Therapieplatz und diffusen Suizidgedanken und ich, nach einer total beschissenen Beziehung, ebenfalls abgefuckt und täglich trinkend, meine Lebensunlust mit Zynismus überspielend. Eigentlich wollte ich sie nicht, eigentlich wollte ich gar keine Beziehung je wieder, aber sie war hartnäckig. Ach so, sie war auch wahnsinnig attraktiv, die Männer klebten an ihr wie Schmeißfliegen. Mir war das unbegreiflich, ich fand sie hübsch, keine Frage, aber mehr als ein Zeitvertreib, hin und wieder gemeinsam auf Parkbänken sitzen und über Gott und die Welt philosophieren, gab es nichts, was ich mit ihr hätte anstellen wollen. Das änderte sich mit der Zeit, nicht wegen ihrer Attraktivität sondern weil ihr quirliges Wesen, ihre Lebensklugheit und ihr Stil mich fasziniert haben, sie war quasi der Gegenpol zu meiner vorherigen Beziehung und eigentlich eine Frau, mit der hätte gehen können. Ich habe mich verliebt, war kamen zusammen und haben uns gegenseitig aus der Gosse gekämpft. Schon bald hatte sie einen guten Job, wie der Zufall es wollte, tatsächlich im öffentlichen Dienst, in dem ich auch bereits seit mehrern Jahren beschäftigt war. Nach einem Jahr des Zweifelns und Zögerns nahm ich sie auch bei mir in der Wohnung auf. Das "Machtverhältnis" lag klar zu meinen Gunsten, damit meine ich nur, dass aufgrund meiner zynischen Weltsicht und der Überzeugung, dass ohnehin nichts für immer sein wird, ich ihr gegenüber zwar freundlich und auch zärtlich war, aber das L-Wort nie in den Mund genommen habe. Vor kurzem berichtete mir mein bester Freund, dass meine Ex einige Male bei ihm bitterlich geweint hätte, weil sie nicht wisse, ob ich sie liebte, sie mich dafür aber umso mehr. Dennoch blieben wir zzusammen, unsere Beziehung wurde fast schon gemütlich, ich möchte sagen symbiotisch. Alles haben wir zusammen gemacht, über alles haben wir geredet (nur nicht über uns), wir sind gereist, haben zusammen Kneipen und Brs besucht oder nur zusammen gekocht oder sind stundenlang spazieren gegangen.
Nach vier Jahren offenbarte sie mir dann kurz nach Weihnachten, dass sie sich während ihres Besuchs bei ihrer kaputten Familie in ihren Kindergartenfreund verliebt hätte, den sie in einer Bar ihrer Jugendzeit wiedergesehen hätte. Es sei nichts gelaufen aber er ginge ihr nicht aus dem Kopf und sie schrieben täglich SMS. Sie sagte, bei ihm habe sie das Gefühl gehabt, all die Wärme und Liebe zu bekommen, die ihr so sehr fehlten. Die Aussprache war lang und intensiv, ich glaube wir haben nie wieder so detailliert über unsere (insbesondere meine) Gefühle gesprochen. Dieses "Ich liebe Dich" kam aus mir heraus und war für mich fast eine Befreiung. Nach einer einwöchigen Auszeit in einer spanischen Küstenstadt hat sie sich umgehend mit einem langen Brief von ihrem Schwarm getrennt, hat ihm wirklich fair und einfühlsam erklärt, weshalb es überhaupt dazu kam, dass sie sich in ihn verliebt habe und dass es ihr auch wirklich Leid tue, ihn so entäuschen zu müssen. Nach mehreren Stalkingversuchen seinerseits und einigen direkteren Emails ihrerseits auf sein klammerndes verhalten, war die Sache vom Tisch. Wobei ich sagen muss, dass wir hier über den Zeitraum von insgesamt 8 Wochen reden, von denen sich die Beiden an insgesamt zwei Abenden und einem Nachmittag gesehen haben. Der Mann war nicht der erste, der sich Hals über Kopf in meine Ex verliebt hat, ihr glaubt nicht, was für Typen all ihre Scham und ihren Stolz über Bord werfen, nachdem sie sich mal mit einfach nur unterhalten haben. Irgendwas magisches scheint sie an sich zu haben, das mir bis heute verborgen geblieben ist.
Mitte des Jahres haben wir dann entschlossen zu heiraten, ganz allein, da wir auf unsere Eltern, die sich nie kennengelernt haben und auch die wenigen Freunde oder Kollegen verzichten wollten. Wie gesagt, unsere Beziehung war sehr symbiotisch (ein großer Fehler, macht das niemals!!!). Die Hochzeit hat sie fast allein geplant (sie hat ein Talent dafür und hat es sehr gern gemacht), sie sollte auf einer Insel stattfinden, alles war vorbereitet, die Monate waren mit Behördengängen, Buchungen und Träumen von unserer gemeinsamen traumhaften Ehe erfüllt. Einen Morgen vor dem eigentlichen Termin, aufgewacht in der Hochzeitssuite mit Meerblick, hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich hatte Angst vor der Reaktion meiner Mutter, wenn sie erfährt, dass ich ohne sie, ja sogar ohne sie zu informieren, vom Urlaub zurückkehren würde und verheiratet wäre. Ich Blödmann habe diesen Gedanken mit ihr teilen wollen und fragte sie "Hey, ..., wollen wir das wirklich durchziehen" und erklärte dann meine Gründe. Sie antwortete: "Oh nee ..., ist das dein Ernst? Weißte wieviel Arbeit da drin steckt? Naja, ich kenn ja meinen Spinner, haben wir halt noch ein 300,00 € mehr in der Urlaubskasse" (diese Gebühren mussten noch bezahlt werden). Sie war wie immer voller Verständnis für mich, natürlich habe ihr versprochen, dass ich meiner Mutter sofort nach unserer Rückkehr erzählen würde, dass ich ihr einen Antrag gemacht hätte und wir die Hochzeit spätestens im Sommer des nächsten Jahres nachholen werden. Schon in Deutschland, noch im Hotel der Stadt, wo wir gelandet sind und noch einige Tage verbringen wollten, habe ich ein diffuses Gefühl bekommen, dass sie sich verändert hatte. Kaum zu bemerken, aber doch irgendwie da. Ich wusste, dass es ihr peinlich war, vor ihren Kollegen zuzugeben, dass aus ihrer "Hochzeitsreise", von der die ganze Behörde schon wusste, nichts geworden ist. Und ich ahnte, dass die Sorlosigkeit und das Verständnis, mit dem sie mir zunächst begegnet war, langsam verflogen und sich Bitterkeit breit zu machen drohte.
Wir haben kaum wieder davon gesprochen, auch als ich meiner Mutter von meinem Antrag erzählte, hat sie nur gesagt, dass sie sich freut, dass ich zu meinem Wort stehen würde, sie aber erstmal vom Thema "Heiraten" die Nase voll hätte. Keine sieben Monate später gestand sie mir, dass sie asziehen würde. Sie wolle wieder der quirlige, lebendige Wirbelwind aus unserer Anfangszeit sein, ihre Pläne (sie wollte schreiben, Sport machen, "was für sich machen") verwirklichen und gucken, wer sie eigentlich ist. Dazu müsse sie ausziehen und unsere symbiotische Idylle brechen, um wieder Luft zum atmen zu bekommen. Das war das zweite sehr emotionale und ausführliche Gespräch über unsere Beziehung. Der Hauptpunkt ihrer Argumentation war der, dass sie glaube, grundsätzlich sei jeder Mensch allein auf der Welt und könne sich letztendlich zum Schluss auf niemanden verlassen. Allen die jetzt noch mitlesen dürfte klar sein, dass sich diese Lebensweisheit auf meinen Wortbruch bezog, die geplatzte Hochzeit, die übrigens stattgefunden hätte, wenn sie statt mit Verständnis zu reagieren mir den Kopf gewaschen und gefragt hätte, ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. Bis heute weiß ich nicht genau, ob wir beide nicht vielleicht so agieren mussten, weil wir vielleicht unterschwellig wussten, dass eine Heirat zu nichts führen würde.
Den Freiraum, den ich ihr versprochen habe zu akzeptieren, habe ich ihr nicht in dem Umfang gegeben, der notwendig gewesen wäre. Viele WA-Nachrichten, häufige Übernachtungen bei ihr oder mir, kaum vielleicht zwei Tage allein. Letztlich habe ich die Distanz, um die sie mich ja letztlich gebeten hat, versucht immer und immer wieder zu verringern. Unsere Machtverhältnisse haben sich "über Nacht" gedreht, sie war die Aktive und ich der Hund, der ihr hinterhergehechelt ist (bitte nur metaphorisch verstehen). Sie gab dan ein Jahr später an, nachdem sie die Trennung ausgesprochen hat, dass sie sich nicht abgrenzen konnte, mein Wohlbefinden wäre ihr stets so wichtig gewesen, dass sie eigene Bedürfnisse zurückgestellt hat und dann eben doch Zeit mit mir verbracht hat, statt mir zu sagen, sie wolle für sich und allein sein. Es kam ihr vor wie ein Spagat, den sie nicht langfristig aushgalten würde. In dieser Zeit habe sich ihr Herz so stark von mir distanziert, dass sie von "verlorener Liebe" sprach, da ich immer stärker zu einer Bedrohung ihrer Eigenständigkeit, ihrer so dringend ersehnten Autonomie wurde.
Nach der Trennung bot sie mir die Freundschaft an und ich Trottel habe eingewilligt. Da sie davon sprach, dass ihr Freiheitsdrang so stark sei und die Abkehr von mir daher irreversibel, kam ich nicht auf die Idee, wir würden über kurz oder lang nochmal zusammenkommen, so dass ich eben auf freundschaftlichem Weg den Kontakt zu dem mir am meisten vertrauten Menschen auf der Welt behalten wollte. Wie sich jetzt, wieder fast ein Jahr später herausgestellt hat, war diese Form der Freundschaft eben doch nicht das, was sie eigentlich brauchte. Unser Kontakt lief nämlich weiter wie bisher - fast tägliche WA-Chats, ein bis zwei, manchmal drei wöchentliche Treffen. ich hatte das Gefühl, mein Leben wäre schön und ihr würde unser Zusammensein auch gut tun, da ich davon ausgegangen bis, ihr mache das alles nun auch wieder Freude, da sie innerlich frei wäre. Sie hat sogar eine gemeinsame Reise mit mir geplant und bereits gebucht! Ihr Verhalten mir gegenüber war nun aber wesentlich selbstbewusster, sie hat auch angefangen alternative Ernährungsformen auszuprobieren, regelmäßig Sport zu machen, war allein in Saunen und Schwimmbädern, hat sich mit Bekannten getroffen und endlich eine Therapie gestartet, um ihre Panikstörung zu überwinden, nimmt an einem Schreibwettbewerb teil und hat sich von ihren Eltern endgültig getrennt (mit einem sehr langen, ausführlichen und unglaublich berührenden Brief), sich tätowieren lassen, ihren Haarschnitt verändert, kurz, sie wurde eine andere, eine neue Ausgabe ihrer selbst. Vielleicht erkenne ich auch einen kleinen Hang zur Selbstoptimierung. Wie auch immer, letzte Woche haben wir uns zum letzten Mal gesehen, wir waren im Kino und anschließend essen, der Tag war schön, so wie sonst auch immer, wir haben uns für den letzten Freitag zum bowlen und für eine Radtour am Sonntag verabredet. Dazu kam es nicht mehr.
Am Freitag erhielt ich einen längeren Breif von ihr, in dem sie mir vorwirft, ich hätte mittels Manipulation und Selbstmanipulation eine Welt geschaffen, in der wir unsere "Beziehung" als "Freundschaft" getarnt fortführen würden, nur eben ohne Sex. Sie habe das lles immer durchschaut und mich nur nicht vor der Kopf stoßen wollen, einerseits weil ich ihr auch der vertrauteste mensch auf der Welt sei und anderseits, weil sie mich nicht permanent "grausam" behandeln wollte, wenn sie mir immer absagte. Ich verstehe die Welt nicht mehr, fühle mich ein Bisschen wie der "nützliche Idiot", den man sich warm hält, bis eine neue große Liebe ins Leben kommt, was nun wohl der Fall zu sein scheint. Eine Liebe, die sie stärkt, schützt und ihr Aufwind gibt, anders als meine Liebe. Sie wäre alles was sie geworden sei nicht meinetwegen sondern trotz mir. Bäähm.
Sie holt jetzt noch ein paar Sachen aus meiner Wohnung und legt mir meinen Schlüssel wieder zurück, gleichzeitig nimmt sie sich ihren Zweitschlüssel für ihre Wohnung und dann wars das (sie holt den Kram wenn ich arbeiten bin). Ich bin jetzt irgendwie voll geplättet, hab ihr auch einen Brief geschrieben, in dem ich ihr sage, dass ich die Manipulationsversuche von mir weise und ihr aufzeige, dass es sich so gehört hätte, insbesondere in einer "Freundschaft", mal offen zu reden und mir ruhig einfach zu sagen, dass sie mich nur noch alle 14 Tage sehen möchte und mit mir auch nicht mehr täglich chatten wird. Dass ihr Verhalten keinerlei Anlass zu dem Gedanken gegeben habe, sie wolle das alles nicht mehr, sattdessen hat sie mich ja auch an all ihren Entscheidungen und Erlebnissen teilhaben lassen usw. Dann habe ich ihr alles Gute auf ihrem neuen Lebensweg gewünscht und für die vielen wundervollen Jahre zu Beginn unserer Reise gedankt. Jetzt hab ich ein neues Klingelschild an der Tür, viel Freizeit und bin irgendwie voll enttäuscht von ihrem selbstgerechten Verhalten, ihren Anklagen und Beschuldigungen. Nicht dass ich nicht wüsste, welche Fehler ich begangen habe, aber deshab hat sie ja Schluss gemacht, wieso wollte sie die Freundschaft, wieso hat sie diese nicht nach ihrem Gusto mitgestaltet, wieso glaubt sie, sie könne mir sowas zum Abschluss von neun gemeinsamen Jahren an den Kopf knallen? Diese neue Liebe, sagt sie, wäre noch "ganz frisch und zart" und hätte mit dem Brief nichts zu tun, was mir eigentlich total gleichgültig ist, hier geht es einfach um das, was sie schreibt!
Versteht das jemand? Naja, auf jeden Fall hab ich folgendes verstanden:
1. In Beziehungen IMMER alles SOFORT besprechen
2. Entscheidungen wie Heiraten (oder Kinderwünsche) müssen IMMER von beiden Seiten zu 100% sicher sein und dürfen nicht kurz vorher in Frage gestellt werden. Solche Vertrauensbrüche sind TRAUMATISCH und werden eure Beziehung IMMER langfristig belasten oder ZERSTÖREN.
3. KEINE FREUNDSCHAFT sofort nach Trennung
4. Wenn der Partner DISTANZ will, DANN GEBT IHM DISTANZ, NIEMALS HINTERHERLAUFEN
5. Die Machtbalance IMMER wieder herstellen, niemand darf langfristig immer die emotionale Oberhand haben
6. VERMEIDET SYMBIOTISCHE BEZIEHUNGEN, lebt auch ein Eigeneleben, haltet Freundschaften und lasst euch FREIRÄUME
7. KEINE EGOTRIPS!!! Nehmt euren Partner ganz behutsam mit auf eure Reise.
So, tschüss dann. Vielleicht hat ja der eine oder andere, insbesondere die Damen unter Euch, ne kluge Anmerkung zu machen!
seit mehreren Jahren stöbere ich immer mal wieder durch eure Seiten, um mir Tipps und Tricks anzuschauen, wenn es in der Beziehung mal nicht ganz so rund läuft oder aber auch, um ehrlich zu sein, aus purem Voyerismus.
Ich bin Anfang 40, meine Exfreundin wird dieses Jahr 35 und kommt aus einem sehr elitären Umfeld. Sie ist auf eine Privatschule gegangen und ihre sehr strengen, reaktionären Eltern haben sie fast schon dazu gedrillt, dass sie eine Bildebuchkarriere im höheren Staatsdienst hinlegt und Partnerin eines erfolgreichen Managers oder Adligen wird. Der Schein war wichtiger als das Sein. Das hat sie sich so lange bieten lassen, bis sie in der Pubertät den Alkohol entdeckt hat und mit einem rebellischen Freund zusammengekommen ist. Seither war ihr Kontakt zu ihren Eltern unterirdisch, sie wurde von ihrer Mutter als Junkie und Hure beschimpft, man hat sie sogar (wahrscheinlich aus Scham vor den Nachbarn) zu ihm ziehen lassen, wo sie fortan tatsächlich neben der Schule nur noch gekifft und Parties gefeiert hat. Kurzum, ihre schwierige Jugend, ihr gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern, die turbulenten Jahre ihrer Schul- und Studienzeit und sicher auch das Kiffen haben bei ihr eine Angst- und Panikstörung ausgelöst, die sie versucht hat, mit mehr oder weniger regelmäßigem Bierkonsum "unter Kontrolle" zu halten.
Wir haben uns vor 9 Jahren in Berlin kennengelernt, sie arbeits- und planlos, immer wieder auf der Suche nach einem Therapieplatz und diffusen Suizidgedanken und ich, nach einer total beschissenen Beziehung, ebenfalls abgefuckt und täglich trinkend, meine Lebensunlust mit Zynismus überspielend. Eigentlich wollte ich sie nicht, eigentlich wollte ich gar keine Beziehung je wieder, aber sie war hartnäckig. Ach so, sie war auch wahnsinnig attraktiv, die Männer klebten an ihr wie Schmeißfliegen. Mir war das unbegreiflich, ich fand sie hübsch, keine Frage, aber mehr als ein Zeitvertreib, hin und wieder gemeinsam auf Parkbänken sitzen und über Gott und die Welt philosophieren, gab es nichts, was ich mit ihr hätte anstellen wollen. Das änderte sich mit der Zeit, nicht wegen ihrer Attraktivität sondern weil ihr quirliges Wesen, ihre Lebensklugheit und ihr Stil mich fasziniert haben, sie war quasi der Gegenpol zu meiner vorherigen Beziehung und eigentlich eine Frau, mit der hätte gehen können. Ich habe mich verliebt, war kamen zusammen und haben uns gegenseitig aus der Gosse gekämpft. Schon bald hatte sie einen guten Job, wie der Zufall es wollte, tatsächlich im öffentlichen Dienst, in dem ich auch bereits seit mehrern Jahren beschäftigt war. Nach einem Jahr des Zweifelns und Zögerns nahm ich sie auch bei mir in der Wohnung auf. Das "Machtverhältnis" lag klar zu meinen Gunsten, damit meine ich nur, dass aufgrund meiner zynischen Weltsicht und der Überzeugung, dass ohnehin nichts für immer sein wird, ich ihr gegenüber zwar freundlich und auch zärtlich war, aber das L-Wort nie in den Mund genommen habe. Vor kurzem berichtete mir mein bester Freund, dass meine Ex einige Male bei ihm bitterlich geweint hätte, weil sie nicht wisse, ob ich sie liebte, sie mich dafür aber umso mehr. Dennoch blieben wir zzusammen, unsere Beziehung wurde fast schon gemütlich, ich möchte sagen symbiotisch. Alles haben wir zusammen gemacht, über alles haben wir geredet (nur nicht über uns), wir sind gereist, haben zusammen Kneipen und Brs besucht oder nur zusammen gekocht oder sind stundenlang spazieren gegangen.
Nach vier Jahren offenbarte sie mir dann kurz nach Weihnachten, dass sie sich während ihres Besuchs bei ihrer kaputten Familie in ihren Kindergartenfreund verliebt hätte, den sie in einer Bar ihrer Jugendzeit wiedergesehen hätte. Es sei nichts gelaufen aber er ginge ihr nicht aus dem Kopf und sie schrieben täglich SMS. Sie sagte, bei ihm habe sie das Gefühl gehabt, all die Wärme und Liebe zu bekommen, die ihr so sehr fehlten. Die Aussprache war lang und intensiv, ich glaube wir haben nie wieder so detailliert über unsere (insbesondere meine) Gefühle gesprochen. Dieses "Ich liebe Dich" kam aus mir heraus und war für mich fast eine Befreiung. Nach einer einwöchigen Auszeit in einer spanischen Küstenstadt hat sie sich umgehend mit einem langen Brief von ihrem Schwarm getrennt, hat ihm wirklich fair und einfühlsam erklärt, weshalb es überhaupt dazu kam, dass sie sich in ihn verliebt habe und dass es ihr auch wirklich Leid tue, ihn so entäuschen zu müssen. Nach mehreren Stalkingversuchen seinerseits und einigen direkteren Emails ihrerseits auf sein klammerndes verhalten, war die Sache vom Tisch. Wobei ich sagen muss, dass wir hier über den Zeitraum von insgesamt 8 Wochen reden, von denen sich die Beiden an insgesamt zwei Abenden und einem Nachmittag gesehen haben. Der Mann war nicht der erste, der sich Hals über Kopf in meine Ex verliebt hat, ihr glaubt nicht, was für Typen all ihre Scham und ihren Stolz über Bord werfen, nachdem sie sich mal mit einfach nur unterhalten haben. Irgendwas magisches scheint sie an sich zu haben, das mir bis heute verborgen geblieben ist.
Mitte des Jahres haben wir dann entschlossen zu heiraten, ganz allein, da wir auf unsere Eltern, die sich nie kennengelernt haben und auch die wenigen Freunde oder Kollegen verzichten wollten. Wie gesagt, unsere Beziehung war sehr symbiotisch (ein großer Fehler, macht das niemals!!!). Die Hochzeit hat sie fast allein geplant (sie hat ein Talent dafür und hat es sehr gern gemacht), sie sollte auf einer Insel stattfinden, alles war vorbereitet, die Monate waren mit Behördengängen, Buchungen und Träumen von unserer gemeinsamen traumhaften Ehe erfüllt. Einen Morgen vor dem eigentlichen Termin, aufgewacht in der Hochzeitssuite mit Meerblick, hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich hatte Angst vor der Reaktion meiner Mutter, wenn sie erfährt, dass ich ohne sie, ja sogar ohne sie zu informieren, vom Urlaub zurückkehren würde und verheiratet wäre. Ich Blödmann habe diesen Gedanken mit ihr teilen wollen und fragte sie "Hey, ..., wollen wir das wirklich durchziehen" und erklärte dann meine Gründe. Sie antwortete: "Oh nee ..., ist das dein Ernst? Weißte wieviel Arbeit da drin steckt? Naja, ich kenn ja meinen Spinner, haben wir halt noch ein 300,00 € mehr in der Urlaubskasse" (diese Gebühren mussten noch bezahlt werden). Sie war wie immer voller Verständnis für mich, natürlich habe ihr versprochen, dass ich meiner Mutter sofort nach unserer Rückkehr erzählen würde, dass ich ihr einen Antrag gemacht hätte und wir die Hochzeit spätestens im Sommer des nächsten Jahres nachholen werden. Schon in Deutschland, noch im Hotel der Stadt, wo wir gelandet sind und noch einige Tage verbringen wollten, habe ich ein diffuses Gefühl bekommen, dass sie sich verändert hatte. Kaum zu bemerken, aber doch irgendwie da. Ich wusste, dass es ihr peinlich war, vor ihren Kollegen zuzugeben, dass aus ihrer "Hochzeitsreise", von der die ganze Behörde schon wusste, nichts geworden ist. Und ich ahnte, dass die Sorlosigkeit und das Verständnis, mit dem sie mir zunächst begegnet war, langsam verflogen und sich Bitterkeit breit zu machen drohte.
Wir haben kaum wieder davon gesprochen, auch als ich meiner Mutter von meinem Antrag erzählte, hat sie nur gesagt, dass sie sich freut, dass ich zu meinem Wort stehen würde, sie aber erstmal vom Thema "Heiraten" die Nase voll hätte. Keine sieben Monate später gestand sie mir, dass sie asziehen würde. Sie wolle wieder der quirlige, lebendige Wirbelwind aus unserer Anfangszeit sein, ihre Pläne (sie wollte schreiben, Sport machen, "was für sich machen") verwirklichen und gucken, wer sie eigentlich ist. Dazu müsse sie ausziehen und unsere symbiotische Idylle brechen, um wieder Luft zum atmen zu bekommen. Das war das zweite sehr emotionale und ausführliche Gespräch über unsere Beziehung. Der Hauptpunkt ihrer Argumentation war der, dass sie glaube, grundsätzlich sei jeder Mensch allein auf der Welt und könne sich letztendlich zum Schluss auf niemanden verlassen. Allen die jetzt noch mitlesen dürfte klar sein, dass sich diese Lebensweisheit auf meinen Wortbruch bezog, die geplatzte Hochzeit, die übrigens stattgefunden hätte, wenn sie statt mit Verständnis zu reagieren mir den Kopf gewaschen und gefragt hätte, ob ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte. Bis heute weiß ich nicht genau, ob wir beide nicht vielleicht so agieren mussten, weil wir vielleicht unterschwellig wussten, dass eine Heirat zu nichts führen würde.
Den Freiraum, den ich ihr versprochen habe zu akzeptieren, habe ich ihr nicht in dem Umfang gegeben, der notwendig gewesen wäre. Viele WA-Nachrichten, häufige Übernachtungen bei ihr oder mir, kaum vielleicht zwei Tage allein. Letztlich habe ich die Distanz, um die sie mich ja letztlich gebeten hat, versucht immer und immer wieder zu verringern. Unsere Machtverhältnisse haben sich "über Nacht" gedreht, sie war die Aktive und ich der Hund, der ihr hinterhergehechelt ist (bitte nur metaphorisch verstehen). Sie gab dan ein Jahr später an, nachdem sie die Trennung ausgesprochen hat, dass sie sich nicht abgrenzen konnte, mein Wohlbefinden wäre ihr stets so wichtig gewesen, dass sie eigene Bedürfnisse zurückgestellt hat und dann eben doch Zeit mit mir verbracht hat, statt mir zu sagen, sie wolle für sich und allein sein. Es kam ihr vor wie ein Spagat, den sie nicht langfristig aushgalten würde. In dieser Zeit habe sich ihr Herz so stark von mir distanziert, dass sie von "verlorener Liebe" sprach, da ich immer stärker zu einer Bedrohung ihrer Eigenständigkeit, ihrer so dringend ersehnten Autonomie wurde.
Nach der Trennung bot sie mir die Freundschaft an und ich Trottel habe eingewilligt. Da sie davon sprach, dass ihr Freiheitsdrang so stark sei und die Abkehr von mir daher irreversibel, kam ich nicht auf die Idee, wir würden über kurz oder lang nochmal zusammenkommen, so dass ich eben auf freundschaftlichem Weg den Kontakt zu dem mir am meisten vertrauten Menschen auf der Welt behalten wollte. Wie sich jetzt, wieder fast ein Jahr später herausgestellt hat, war diese Form der Freundschaft eben doch nicht das, was sie eigentlich brauchte. Unser Kontakt lief nämlich weiter wie bisher - fast tägliche WA-Chats, ein bis zwei, manchmal drei wöchentliche Treffen. ich hatte das Gefühl, mein Leben wäre schön und ihr würde unser Zusammensein auch gut tun, da ich davon ausgegangen bis, ihr mache das alles nun auch wieder Freude, da sie innerlich frei wäre. Sie hat sogar eine gemeinsame Reise mit mir geplant und bereits gebucht! Ihr Verhalten mir gegenüber war nun aber wesentlich selbstbewusster, sie hat auch angefangen alternative Ernährungsformen auszuprobieren, regelmäßig Sport zu machen, war allein in Saunen und Schwimmbädern, hat sich mit Bekannten getroffen und endlich eine Therapie gestartet, um ihre Panikstörung zu überwinden, nimmt an einem Schreibwettbewerb teil und hat sich von ihren Eltern endgültig getrennt (mit einem sehr langen, ausführlichen und unglaublich berührenden Brief), sich tätowieren lassen, ihren Haarschnitt verändert, kurz, sie wurde eine andere, eine neue Ausgabe ihrer selbst. Vielleicht erkenne ich auch einen kleinen Hang zur Selbstoptimierung. Wie auch immer, letzte Woche haben wir uns zum letzten Mal gesehen, wir waren im Kino und anschließend essen, der Tag war schön, so wie sonst auch immer, wir haben uns für den letzten Freitag zum bowlen und für eine Radtour am Sonntag verabredet. Dazu kam es nicht mehr.
Am Freitag erhielt ich einen längeren Breif von ihr, in dem sie mir vorwirft, ich hätte mittels Manipulation und Selbstmanipulation eine Welt geschaffen, in der wir unsere "Beziehung" als "Freundschaft" getarnt fortführen würden, nur eben ohne Sex. Sie habe das lles immer durchschaut und mich nur nicht vor der Kopf stoßen wollen, einerseits weil ich ihr auch der vertrauteste mensch auf der Welt sei und anderseits, weil sie mich nicht permanent "grausam" behandeln wollte, wenn sie mir immer absagte. Ich verstehe die Welt nicht mehr, fühle mich ein Bisschen wie der "nützliche Idiot", den man sich warm hält, bis eine neue große Liebe ins Leben kommt, was nun wohl der Fall zu sein scheint. Eine Liebe, die sie stärkt, schützt und ihr Aufwind gibt, anders als meine Liebe. Sie wäre alles was sie geworden sei nicht meinetwegen sondern trotz mir. Bäähm.
Sie holt jetzt noch ein paar Sachen aus meiner Wohnung und legt mir meinen Schlüssel wieder zurück, gleichzeitig nimmt sie sich ihren Zweitschlüssel für ihre Wohnung und dann wars das (sie holt den Kram wenn ich arbeiten bin). Ich bin jetzt irgendwie voll geplättet, hab ihr auch einen Brief geschrieben, in dem ich ihr sage, dass ich die Manipulationsversuche von mir weise und ihr aufzeige, dass es sich so gehört hätte, insbesondere in einer "Freundschaft", mal offen zu reden und mir ruhig einfach zu sagen, dass sie mich nur noch alle 14 Tage sehen möchte und mit mir auch nicht mehr täglich chatten wird. Dass ihr Verhalten keinerlei Anlass zu dem Gedanken gegeben habe, sie wolle das alles nicht mehr, sattdessen hat sie mich ja auch an all ihren Entscheidungen und Erlebnissen teilhaben lassen usw. Dann habe ich ihr alles Gute auf ihrem neuen Lebensweg gewünscht und für die vielen wundervollen Jahre zu Beginn unserer Reise gedankt. Jetzt hab ich ein neues Klingelschild an der Tür, viel Freizeit und bin irgendwie voll enttäuscht von ihrem selbstgerechten Verhalten, ihren Anklagen und Beschuldigungen. Nicht dass ich nicht wüsste, welche Fehler ich begangen habe, aber deshab hat sie ja Schluss gemacht, wieso wollte sie die Freundschaft, wieso hat sie diese nicht nach ihrem Gusto mitgestaltet, wieso glaubt sie, sie könne mir sowas zum Abschluss von neun gemeinsamen Jahren an den Kopf knallen? Diese neue Liebe, sagt sie, wäre noch "ganz frisch und zart" und hätte mit dem Brief nichts zu tun, was mir eigentlich total gleichgültig ist, hier geht es einfach um das, was sie schreibt!
Versteht das jemand? Naja, auf jeden Fall hab ich folgendes verstanden:
1. In Beziehungen IMMER alles SOFORT besprechen
2. Entscheidungen wie Heiraten (oder Kinderwünsche) müssen IMMER von beiden Seiten zu 100% sicher sein und dürfen nicht kurz vorher in Frage gestellt werden. Solche Vertrauensbrüche sind TRAUMATISCH und werden eure Beziehung IMMER langfristig belasten oder ZERSTÖREN.
3. KEINE FREUNDSCHAFT sofort nach Trennung
4. Wenn der Partner DISTANZ will, DANN GEBT IHM DISTANZ, NIEMALS HINTERHERLAUFEN
5. Die Machtbalance IMMER wieder herstellen, niemand darf langfristig immer die emotionale Oberhand haben
6. VERMEIDET SYMBIOTISCHE BEZIEHUNGEN, lebt auch ein Eigeneleben, haltet Freundschaften und lasst euch FREIRÄUME
7. KEINE EGOTRIPS!!! Nehmt euren Partner ganz behutsam mit auf eure Reise.
So, tschüss dann. Vielleicht hat ja der eine oder andere, insbesondere die Damen unter Euch, ne kluge Anmerkung zu machen!
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Hallo, Secretum,
Ich muss zugeben, ich habe hier selten einen so (selbst-)reflektierten und gehaltvollen Beitrag gelesen.
Hat schon ein bisschen was Autobiographisches und mich zugegeben sehr berührt.
Was mir auffällt: Du sprichst trotz allem, was vorgefallen ist, sehr respektvoll und verständnisvoll über Deine Ex.
Du glorifizierst sie auch nicht, sondern Du beweist hier ziemlich eindrucksvoll, dass es immer beide Seiten sind, die Anteil am "Scheitern" (oder eben auch Fortbestehen) einer Beziehung haben. Eine absolut zentrale und wichtige Erkenntnis.
9 Jahre sind tatsächlich eine lange Zeit. Ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlen muss, einen Menschen zu verlieren, der Partner, bester Freund und engster Vertrauter gleichzeitig ist.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass man sich die Partner, mit denen man gewisse Lebensabschnitte verbringt, immer ganz gezielt aussucht.
Als eine Art Wegbegleiter. Als eine Art Puzzlestück, das einen in seiner jeweiligen Lebensphase quasi vervollständigt.
Einige bleiben ein paar Monate, andere ein paar Jahre und selten einige auch mal ein ganzes Leben.
Mittlerweile denke ich, dass es so etwas wie ein Scheitern imgrunde nicht gibt. Dinge geschehen nicht ohne Grund.
Das meine ich jetzt nicht vor irgendeinem esoterischen Hintergrund, sondern ich denke, dass jede Interaktion, jedes Miteinander ein Zusammentreffen von Eigenschaften, Prägungen und Meinungen ist, die uns eben als Individuum ausmachen.
Soll heißen: wir verhalten uns in einer Situation so, wie wir es in diesem Augenblick für richtig halten.
Hier prallen immer wieder völlig unberechenbare Variablen aufeinander, von denen man nie weiß, wie diese miteinander reagieren.
Das nennt sich auch schlicht und ergreifend „Leben“. Nichts ist vorhersehbar oder planbar. Was heute noch als sicher gilt, kann morgen schon wieder verschwunden oder aus und vorbei sein.
Und dann steht man da und fragt sich, was da gerade passiert oder „schief gegangen“ ist.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen: gar nichts ist da schief gegangen. Es ist so gelaufen, wie es gelaufen ist.
Wenn etwas „falsch“ gelaufen wäre, warum hat man das nicht zu dem Zeitpunkt so empfunden, dass man das „Scheitern“ noch hätte verhindern können? Weil man es zu dem Zeitpunkt eben nicht so gesehen oder empfunden hat. Man hat so gehandelt und reagiert, wie es sich in der jeweiligen Situation „richtig“ angefühlt hat.
Deswegen finde ich diese Hypothese auch sehr interessant:
Warum auch immer. Weil man es vielleicht gerne so hätte, aber irgendwo tief im Inneren weiß: Das geht nicht gut.
Ich denke, hier spielen Faktoren wie Intuition, Bauchgefühl etc. eine zentrale Rolle. Manchmal „grummelt“ es innerlich schon gewaltig, und man will es dennoch nicht hören oder sehen. Jede Interaktion spiegelt sich imgrunde hierin wieder und führt letztendlich zum letztendlichen Resultat.
Es gibt da dieses Zitat, dass mir immer wieder in den Sinn kommt:
„We meet people for a reason, either they're a blessing or a lesson. Sometimes it's both.“
Klingt zwar in so einer Situation immer schon fast ekelhaft klugscheißerisch und als wolle man zwanghaft jeder Situation einen tieferen Sinn andichten, aber ich halte diese Sichtweise tatsächlich für eine sehr konstruktive.
Aber wer weiß, vielleicht müsst Ihr ja auch nur für eine begrenzte Zeit Erfahrungen ohne einander machen.
Wie oben bereits gesagt: Nichts ist sicher oder vorhersehbar, nichts in Stein gemeißelt.
Was heute sicher ist, kann morgen schon wieder ganz anders aussehen. Könnte hier im Umkehrschluss auch heißen, dass eine Trennung nicht zwangsläufig für immer sein muss, auch wenn es zum aktuellen Zeitpunkt so scheinen mag.
Damit möchte ich Dir eine falschen Hoffnungen suggerieren, sondern lediglich die Perspektive ein wenig „gerade rücken“.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!
Ich muss zugeben, ich habe hier selten einen so (selbst-)reflektierten und gehaltvollen Beitrag gelesen.
Hat schon ein bisschen was Autobiographisches und mich zugegeben sehr berührt.
Was mir auffällt: Du sprichst trotz allem, was vorgefallen ist, sehr respektvoll und verständnisvoll über Deine Ex.
Du glorifizierst sie auch nicht, sondern Du beweist hier ziemlich eindrucksvoll, dass es immer beide Seiten sind, die Anteil am "Scheitern" (oder eben auch Fortbestehen) einer Beziehung haben. Eine absolut zentrale und wichtige Erkenntnis.
9 Jahre sind tatsächlich eine lange Zeit. Ich kann mir vorstellen, wie es sich anfühlen muss, einen Menschen zu verlieren, der Partner, bester Freund und engster Vertrauter gleichzeitig ist.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass man sich die Partner, mit denen man gewisse Lebensabschnitte verbringt, immer ganz gezielt aussucht.
Als eine Art Wegbegleiter. Als eine Art Puzzlestück, das einen in seiner jeweiligen Lebensphase quasi vervollständigt.
Einige bleiben ein paar Monate, andere ein paar Jahre und selten einige auch mal ein ganzes Leben.
Mittlerweile denke ich, dass es so etwas wie ein Scheitern imgrunde nicht gibt. Dinge geschehen nicht ohne Grund.
Das meine ich jetzt nicht vor irgendeinem esoterischen Hintergrund, sondern ich denke, dass jede Interaktion, jedes Miteinander ein Zusammentreffen von Eigenschaften, Prägungen und Meinungen ist, die uns eben als Individuum ausmachen.
Soll heißen: wir verhalten uns in einer Situation so, wie wir es in diesem Augenblick für richtig halten.
Hier prallen immer wieder völlig unberechenbare Variablen aufeinander, von denen man nie weiß, wie diese miteinander reagieren.
Das nennt sich auch schlicht und ergreifend „Leben“. Nichts ist vorhersehbar oder planbar. Was heute noch als sicher gilt, kann morgen schon wieder verschwunden oder aus und vorbei sein.
Und dann steht man da und fragt sich, was da gerade passiert oder „schief gegangen“ ist.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen: gar nichts ist da schief gegangen. Es ist so gelaufen, wie es gelaufen ist.
Wenn etwas „falsch“ gelaufen wäre, warum hat man das nicht zu dem Zeitpunkt so empfunden, dass man das „Scheitern“ noch hätte verhindern können? Weil man es zu dem Zeitpunkt eben nicht so gesehen oder empfunden hat. Man hat so gehandelt und reagiert, wie es sich in der jeweiligen Situation „richtig“ angefühlt hat.
Deswegen finde ich diese Hypothese auch sehr interessant:
Ich persönlich glaube auch, dass es hier so etwas wie „stillschweigende Vorhersehungen“ gibt. Also, dass man tief im Inneren schon weiß, dass es so oder so enden wird, sich dessen aber nicht bewusst ist oder es schlichtweg nicht wahrhaben will und eben einfach weiter macht.Secretum2130 hat geschrieben:Bis heute weiß ich nicht genau, ob wir beide nicht vielleicht so agieren mussten, weil wir vielleicht unterschwellig wussten, dass eine Heirat zu nichts führen würde.
Warum auch immer. Weil man es vielleicht gerne so hätte, aber irgendwo tief im Inneren weiß: Das geht nicht gut.
Ich denke, hier spielen Faktoren wie Intuition, Bauchgefühl etc. eine zentrale Rolle. Manchmal „grummelt“ es innerlich schon gewaltig, und man will es dennoch nicht hören oder sehen. Jede Interaktion spiegelt sich imgrunde hierin wieder und führt letztendlich zum letztendlichen Resultat.
Es gibt da dieses Zitat, dass mir immer wieder in den Sinn kommt:
„We meet people for a reason, either they're a blessing or a lesson. Sometimes it's both.“
Klingt zwar in so einer Situation immer schon fast ekelhaft klugscheißerisch und als wolle man zwanghaft jeder Situation einen tieferen Sinn andichten, aber ich halte diese Sichtweise tatsächlich für eine sehr konstruktive.
Das ist imgrunde Deine „Lesson“. Wenn es nicht so gekommen wäre, wie es gekommen ist, hättest Du diese Erkenntnisse nicht gewinnen können. Ich weiß, dass das ein schwacher Trost und ein gefühlt „unwürdiger“ Ersatz ist für den Verlust, den Du erlitten hast.Secretum2130 hat geschrieben:Naja, auf jeden Fall hab ich folgendes verstanden:
1. In Beziehungen IMMER alles SOFORT besprechen
2. Entscheidungen wie Heiraten (oder Kinderwünsche) müssen IMMER von beiden Seiten zu 100% sicher sein und dürfen nicht kurz vorher in Frage gestellt werden. Solche Vertrauensbrüche sind TRAUMATISCH und werden eure Beziehung IMMER langfristig belasten oder ZERSTÖREN.
3. KEINE FREUNDSCHAFT sofort nach Trennung
4. Wenn der Partner DISTANZ will, DANN GEBT IHM DISTANZ, NIEMALS HINTERHERLAUFEN
5. Die Machtbalance IMMER wieder herstellen, niemand darf langfristig immer die emotionale Oberhand haben
6. VERMEIDET SYMBIOTISCHE BEZIEHUNGEN, lebt auch ein Eigeneleben, haltet Freundschaften und lasst euch FREIRÄUME
7. KEINE EGOTRIPS!!! Nehmt euren Partner ganz behutsam mit auf eure Reise.
Aber wer weiß, vielleicht müsst Ihr ja auch nur für eine begrenzte Zeit Erfahrungen ohne einander machen.
Wie oben bereits gesagt: Nichts ist sicher oder vorhersehbar, nichts in Stein gemeißelt.
Was heute sicher ist, kann morgen schon wieder ganz anders aussehen. Könnte hier im Umkehrschluss auch heißen, dass eine Trennung nicht zwangsläufig für immer sein muss, auch wenn es zum aktuellen Zeitpunkt so scheinen mag.
Damit möchte ich Dir eine falschen Hoffnungen suggerieren, sondern lediglich die Perspektive ein wenig „gerade rücken“.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Hallo Muffintopdeluxe,
Deine Antwort hat mich gerührt, vielen Dank dafür. Ja, ich hab ganz sicher meine Lektionen gelernt. Es fühlt sich irgendwie trotzdem falsch an, den Kontakt zum einstmals wichtigsten Menschen zu verlieren. So unnötig, so schicksalsschwer. Aber was solls, nichts läuft nach Plan, man sollte niemals glauben, man kennt seinen Partner zu 100% und könne deshalb auf psychologische Grunderkenntnisse scheißen, weil diese keinen Bezug zur eigenen, vermeintlich einzigartigen, im Himmel geschlossenen Beziehung haben würden.
Ich denke wir alle können glücklich werden, auch wenn die geliebte Ex eine neue Liebe gefunden zu haben scheint. Wir müssen an der gescheiterten Beziehung wachsen, nach vorne blicken, die Ex ihrer Wege ziehen lassen und abschließen. Um des eigenen Seelenfriedens Willen.
Deine Antwort hat mich gerührt, vielen Dank dafür. Ja, ich hab ganz sicher meine Lektionen gelernt. Es fühlt sich irgendwie trotzdem falsch an, den Kontakt zum einstmals wichtigsten Menschen zu verlieren. So unnötig, so schicksalsschwer. Aber was solls, nichts läuft nach Plan, man sollte niemals glauben, man kennt seinen Partner zu 100% und könne deshalb auf psychologische Grunderkenntnisse scheißen, weil diese keinen Bezug zur eigenen, vermeintlich einzigartigen, im Himmel geschlossenen Beziehung haben würden.
Ich denke wir alle können glücklich werden, auch wenn die geliebte Ex eine neue Liebe gefunden zu haben scheint. Wir müssen an der gescheiterten Beziehung wachsen, nach vorne blicken, die Ex ihrer Wege ziehen lassen und abschließen. Um des eigenen Seelenfriedens Willen.
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Ach so, nur by the way. Den Brief hab ich nicht abgeschickt, er liegt noch im Flur. Ich denke wenn sie kommt, um ihre paar Klamotten noch zu holen, sieht und liest sie ihn. Bin schon gespannt, ob sie reagiert, wenngleich ich nicht glaube, dass der irgendwas an meiner Situation ändert. Zumal ich keine Liebesschwüre oder Sachen wie "ich werde immer für dich da sein" o.ä. Schmachtfetzen reingeschrieben hab.
Jetzt klappts auch super mit der Kontaktsperre. Ich fahre viel Rad, lese und nehme mir Zeit für mich. Kann ja gar nicht so schlecht sein. Schade nur, dass ich niemanden habe, der ähnlich tief an mir ist und mich kennt und versteht. Aber wer kennt das Gefühl hier im Forum denn nicht?
Jetzt klappts auch super mit der Kontaktsperre. Ich fahre viel Rad, lese und nehme mir Zeit für mich. Kann ja gar nicht so schlecht sein. Schade nur, dass ich niemanden habe, der ähnlich tief an mir ist und mich kennt und versteht. Aber wer kennt das Gefühl hier im Forum denn nicht?
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Ich verstehe noch nicht so ganz, wieso Du der Ansicht bist, ein „Ex-Back“ versaut zu haben.
Der letzte Stand war doch imgrunde der hier:
Ich habe irgendwie den Eindruck, sie hat die Zeit der „Freundschaft“ für sich gebraucht, um sich so radikal von Dir abzugrenzen zu können.
Ich könnte mir tatsächlich gut vorstellen, dass sie diese krasse Veränderung an sich selbst nicht vorgenommen hätte, wenn Ihr tatsächlich eine konsequente Kontaktsperre gehalten oder Euch nur sporadisch gesehen hättet. So hatte sie Dich die ganze Zeit als Verstärker für ihre eigentlichen Veränderungspläne. Je näher Du ihr warst, desto mehr hast Du sie quasi in ihrem Abgrenzungsdrang weg von Dir bestärkt.
Insgesamt gesehen scheint es tatsächlich so zu sein, dass Deine Ex imgrunde nie eine eigenständige Persönlichkeit hat ausbilden können.
Die Phase, in der Du sie kennengelernt hast, war ja ausschließlich eine der kompletten Rebellion.
Eine Art Kompensation ihrer bisherigen Erfahrungen und ein Ausbruch aus dem engen Korsett, in das sie ihre Eltern stecken wollten.
Dann traf sie Dich, und die von Dir angesprochene „Symbiose“ nahm ihren Lauf.
Irgendwann kam wohl tatsächlich der Punkt, an dem ihr bewusst wurde, dass sie nie die Möglichkeit hatte, sich unter normalen Bedingungen selbst zu verwirklichen. Imgrunde warst Du also so eine Art „Sprungbrett“ für sie in ein eigenes Leben.
Du hast sie quasi geerdet, aber gleichzeitig eben auch eingeengt und in einer Art Käfig gehalten. Natürlich nicht bewusst, zumal sie ja auch aus freien Stücken diese symbiotische Beziehung eingegangen ist und das Ganze auch wechselseitiger Prozess war.
Ich denke, hier kommt tatsächlich so einiges zusammen, was sie letztendlich in ein inneres Dilemma gestürzt hat:
Auf der einen Seite ihr Wunsch nach Sicherheit und Verlässlichkeit, die sie in der Kindheit nie hatte, und auf der anderen Seite der Drang nach Selbstverwirklichung, die sie imgrunde auch nie wirklich hat durchleben dürfen.
Durch die anfänglich fehlende Bestätigung, dass Du sie liebst und das Infragstellen der Hochzeit hast Du ihr quasi jegliches Sicherheits- und Verlässlichkeitsgefühl, das sie anscheinend so dringend gebarucht hat, genommen.
Was sie Dir ja auch sehr deutlich mitgeteilt hat:
Sie hing sie ständig in der Schwebe ("Liebt er mich überhaupt?") und wurde nach ihrem ersten Ausbruchsversuch (Jugendfreund) ein weiteres Mal enttäuscht, als Du Zweifel an der Hochzeit geäußert hast. Denke, genau hier hat dann bei ihr der innere Abnabelungsprozess von Dir begonnen, der imgrunde gleichzeitig der Startschuss in ihre Selbstverwirklichung war:
Imgrunde war der weitere enge Kontakt mit Dir notwendig, damit sie sich überhaupt darüber bewusst werden konnte, dass sie genau das eben nicht mehr will. Dass sie Dir hier nun eine gezielte Absicht unterstellt, ist natürlich ungerecht, weil es faktisch so nun mal nicht ist, aber imgrunde ist dies ihre Art, hier nun einen finalen Cut zu setzen. Ich denke nicht, dass das tatsächlich gegen Dich persönlich geht, sondern dass es aus einer Art Verzweiflung heraus geschieht. Vielleicht kommt sie anders einfach nicht von Dir los.
Ich bin wie bereits oben beschrieben der Meinung, dass man solche Prozesse imgrunde nur im Nachhinein begreift. Wenn man mitten drin steckt, sieht man das alles natürlich nicht. Und deswegen ist es imgrunde auch müßig, sich hier irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Weil man es zu diesem Zeitpunkt eben nicht sehen konnte. Du genau so wenig wie sie.
Diese hast Du ja schon sehr intensiv betrieben, ansonsten hättest Du Eure Situation nicht so differenziert schildern können.
Ich wünsche Dir zumindest, dass Du die weitere Zeit auch weiterhin dafür nutzen kannst, denn sie kann Dich imgrunde nur voran bringen in Deinem eigenen, ganz persönlichen Entwicklungsprozess.
Der letzte Stand war doch imgrunde der hier:
Das klingt für mich so, als hättest Du Dich mit der Situation, also der Trennung, recht schnell arrangiert und wärst die Freundschaft tatsächlich ohne den Hintergedanken an ein mögliches „Ex-Back“ eingegangen. War es denn tatsächlich so oder kann es sein, dass Du Dir hier selbst etwas vorgemacht hast? Also dass Du irgendwo schon darauf gehofft hast, dass sie es sich nochmal anders überlegt?Secretum2130 hat geschrieben:Nach der Trennung bot sie mir die Freundschaft an und ich Trottel habe eingewilligt. Da sie davon sprach, dass ihr Freiheitsdrang so stark sei und die Abkehr von mir daher irreversibel, kam ich nicht auf die Idee, wir würden über kurz oder lang nochmal zusammenkommen, so dass ich eben auf freundschaftlichem Weg den Kontakt zu dem mir am meisten vertrauten Menschen auf der Welt behalten wollte.
Ich habe irgendwie den Eindruck, sie hat die Zeit der „Freundschaft“ für sich gebraucht, um sich so radikal von Dir abzugrenzen zu können.
Ich könnte mir tatsächlich gut vorstellen, dass sie diese krasse Veränderung an sich selbst nicht vorgenommen hätte, wenn Ihr tatsächlich eine konsequente Kontaktsperre gehalten oder Euch nur sporadisch gesehen hättet. So hatte sie Dich die ganze Zeit als Verstärker für ihre eigentlichen Veränderungspläne. Je näher Du ihr warst, desto mehr hast Du sie quasi in ihrem Abgrenzungsdrang weg von Dir bestärkt.
Insgesamt gesehen scheint es tatsächlich so zu sein, dass Deine Ex imgrunde nie eine eigenständige Persönlichkeit hat ausbilden können.
Die Phase, in der Du sie kennengelernt hast, war ja ausschließlich eine der kompletten Rebellion.
Eine Art Kompensation ihrer bisherigen Erfahrungen und ein Ausbruch aus dem engen Korsett, in das sie ihre Eltern stecken wollten.
Dann traf sie Dich, und die von Dir angesprochene „Symbiose“ nahm ihren Lauf.
Irgendwann kam wohl tatsächlich der Punkt, an dem ihr bewusst wurde, dass sie nie die Möglichkeit hatte, sich unter normalen Bedingungen selbst zu verwirklichen. Imgrunde warst Du also so eine Art „Sprungbrett“ für sie in ein eigenes Leben.
Du hast sie quasi geerdet, aber gleichzeitig eben auch eingeengt und in einer Art Käfig gehalten. Natürlich nicht bewusst, zumal sie ja auch aus freien Stücken diese symbiotische Beziehung eingegangen ist und das Ganze auch wechselseitiger Prozess war.
Ich denke, hier kommt tatsächlich so einiges zusammen, was sie letztendlich in ein inneres Dilemma gestürzt hat:
Auf der einen Seite ihr Wunsch nach Sicherheit und Verlässlichkeit, die sie in der Kindheit nie hatte, und auf der anderen Seite der Drang nach Selbstverwirklichung, die sie imgrunde auch nie wirklich hat durchleben dürfen.
Durch die anfänglich fehlende Bestätigung, dass Du sie liebst und das Infragstellen der Hochzeit hast Du ihr quasi jegliches Sicherheits- und Verlässlichkeitsgefühl, das sie anscheinend so dringend gebarucht hat, genommen.
Was sie Dir ja auch sehr deutlich mitgeteilt hat:
Diese Sicherheit und Verlässlichkeit hat sie nie erfahren in ihrer Kindheit. Bei Dir hat sie genau das gesucht, aber auch nicht wirklich gefunden.Secretum2130 hat geschrieben:Der Hauptpunkt ihrer Argumentation war der, dass sie glaube, grundsätzlich sei jeder Mensch allein auf der Welt und könne sich letztendlich zum Schluss auf niemanden verlassen.
Sie hing sie ständig in der Schwebe ("Liebt er mich überhaupt?") und wurde nach ihrem ersten Ausbruchsversuch (Jugendfreund) ein weiteres Mal enttäuscht, als Du Zweifel an der Hochzeit geäußert hast. Denke, genau hier hat dann bei ihr der innere Abnabelungsprozess von Dir begonnen, der imgrunde gleichzeitig der Startschuss in ihre Selbstverwirklichung war:
Sie hat das Jahr quasi dazu genutzt, sich durch ihre Selbstverwirklichung immer ein Stückchen mehr von Dir zu lösen und sich umgekehrt mit jedem Stückchen Entfernung von Dir weiter zu verändern und ein völlig neues Ich zu kreieren.Secretum2130 hat geschrieben:Ihr Verhalten mir gegenüber war nun aber wesentlich selbstbewusster, sie hat auch angefangen alternative Ernährungsformen auszuprobieren, regelmäßig Sport zu machen, war allein in Saunen und Schwimmbädern, hat sich mit Bekannten getroffen und endlich eine Therapie gestartet, um ihre Panikstörung zu überwinden, nimmt an einem Schreibwettbewerb teil und hat sich von ihren Eltern endgültig getrennt (mit einem sehr langen, ausführlichen und unglaublich berührenden Brief), sich tätowieren lassen, ihren Haarschnitt verändert, kurz, sie wurde eine andere, eine neue Ausgabe ihrer selbst.
Imgrunde hat sie hier ja auch ein Stückweit Recht. Ihr habt Euch getrennt, aber die Symbiose, welche Eure Beziehung ja nun mal war, wurde dennoch aufrecht erhalten. Sie wollte sich abgrenzen und neu definieren, aber Du warst immer noch da.Secretum2130 hat geschrieben:Am Freitag erhielt ich einen längeren Breif von ihr, in dem sie mir vorwirft, ich hätte mittels Manipulation und Selbstmanipulation eine Welt geschaffen, in der wir unsere "Beziehung" als "Freundschaft" getarnt fortführen würden, nur eben ohne Sex. Sie habe das lles immer durchschaut und mich nur nicht vor der Kopf stoßen wollen, einerseits weil ich ihr auch der vertrauteste mensch auf der Welt sei und anderseits, weil sie mich nicht permanent "grausam" behandeln wollte, wenn sie mir immer absagte. Ich verstehe die Welt nicht mehr, fühle mich ein Bisschen wie der "nützliche Idiot", den man sich warm hält, bis eine neue große Liebe ins Leben kommt, was nun wohl der Fall zu sein scheint. Eine Liebe, die sie stärkt, schützt und ihr Aufwind gibt, anders als meine Liebe. Sie wäre alles was sie geworden sei nicht meinetwegen sondern trotz mir. Bäähm.
Imgrunde war der weitere enge Kontakt mit Dir notwendig, damit sie sich überhaupt darüber bewusst werden konnte, dass sie genau das eben nicht mehr will. Dass sie Dir hier nun eine gezielte Absicht unterstellt, ist natürlich ungerecht, weil es faktisch so nun mal nicht ist, aber imgrunde ist dies ihre Art, hier nun einen finalen Cut zu setzen. Ich denke nicht, dass das tatsächlich gegen Dich persönlich geht, sondern dass es aus einer Art Verzweiflung heraus geschieht. Vielleicht kommt sie anders einfach nicht von Dir los.
Damit ist jetzt Schluss. Kein Verständnis mehr, sondern stattdessen harte Worte, die sie Dir damals gegenüber so vermutlich niemals geäußert hätte. Nun hat sich das Machtverhältnis gedreht und sie nutzt dieses nun, um sich nach ihrer Metamorphose in ihr neues Ich nun endgültig von Dir lösen zu können und die Dinge, die sie bei Dir nicht gefunden hat, bei jemand anderem zu suchen.Secretum2130 hat geschrieben:Sie war wie immer voller Verständnis für mich
Ich bin wie bereits oben beschrieben der Meinung, dass man solche Prozesse imgrunde nur im Nachhinein begreift. Wenn man mitten drin steckt, sieht man das alles natürlich nicht. Und deswegen ist es imgrunde auch müßig, sich hier irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Weil man es zu diesem Zeitpunkt eben nicht sehen konnte. Du genau so wenig wie sie.
Ersteres klingt sehr gut. Genau diese Phase ist imgrunde aber auch die beste, um sich selbst besser zu verstehen. Stichwort Selbstreflektion.Secretum2130 hat geschrieben:Jetzt klappts auch super mit der Kontaktsperre. Ich fahre viel Rad, lese und nehme mir Zeit für mich. Kann ja gar nicht so schlecht sein. Schade nur, dass ich niemanden habe, der ähnlich tief an mir ist und mich kennt und versteht. Aber wer kennt das Gefühl hier im Forum denn nicht?
Diese hast Du ja schon sehr intensiv betrieben, ansonsten hättest Du Eure Situation nicht so differenziert schildern können.
Ich wünsche Dir zumindest, dass Du die weitere Zeit auch weiterhin dafür nutzen kannst, denn sie kann Dich imgrunde nur voran bringen in Deinem eigenen, ganz persönlichen Entwicklungsprozess.
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Unglaublich Muffintopdeluxe, man meint, du würdest unsere Beziehung seit Jahren begleitet haben.
Das sind die Punkte, die sie in ihren beiden letzten Briefen auch angesprochen hat. Sie sucht Wärme und Verständnis, Geborgenheit UND Freiraum und jemanden der sie ermutigt, sich in Abenteuer zu stürzen.
So sehr ich mich bemüht habe, ihr nach ihrem Auszug Liebe und Geborgenheit zu geben, deste mehr wollte sie sich in Abenteuer stürzen. Das war auch die Zeit, die ich als Ex-Back bezeichnen würde, so eine räumliche Trennung ist ja halt auch eben ne TRENNUNG. Sie sprach auch davon, dass ich sie in ein enges Korsett gesteckt hätte, auch davon, dass sie in ihrer Entwicklung noch gar nicht fertig war wegen ihrer Kindheit und wegen ihrerer psychischen Probleme.
Man kann also sagen, dass die abgeblasene Hochzeit die "Initialzündung" war, die unsere Beziehung kaputt gemacht hat, quasi der Auslöser für ihren Freiheitsdrang, meinst du das? Oder glaubst du, diese Art des Zusammenseins hätte auch in einer Ehe irgendwann zu ihrem Ausbruch geführt?
Du bist mir echt ne große Hilfe, wie geradlinig und plausibel du argumentiert... Vielen Dank!
Das sind die Punkte, die sie in ihren beiden letzten Briefen auch angesprochen hat. Sie sucht Wärme und Verständnis, Geborgenheit UND Freiraum und jemanden der sie ermutigt, sich in Abenteuer zu stürzen.
So sehr ich mich bemüht habe, ihr nach ihrem Auszug Liebe und Geborgenheit zu geben, deste mehr wollte sie sich in Abenteuer stürzen. Das war auch die Zeit, die ich als Ex-Back bezeichnen würde, so eine räumliche Trennung ist ja halt auch eben ne TRENNUNG. Sie sprach auch davon, dass ich sie in ein enges Korsett gesteckt hätte, auch davon, dass sie in ihrer Entwicklung noch gar nicht fertig war wegen ihrer Kindheit und wegen ihrerer psychischen Probleme.
Man kann also sagen, dass die abgeblasene Hochzeit die "Initialzündung" war, die unsere Beziehung kaputt gemacht hat, quasi der Auslöser für ihren Freiheitsdrang, meinst du das? Oder glaubst du, diese Art des Zusammenseins hätte auch in einer Ehe irgendwann zu ihrem Ausbruch geführt?
Du bist mir echt ne große Hilfe, wie geradlinig und plausibel du argumentiert... Vielen Dank!
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Entschuldigung, Korrektur. Sie meinte, dass ihre Eltern, NICHT ICH, sie in ein enges Korsett gesteckt hätten. Genau diesen Ausdruck hat sie verwendet. Sie beschrieb auch, dass sie noch gar nicht erwachsen, menschlich "fertig" und ausgereift gewesen wäre.
Ich bin wirklich erstaunt, wie klar du das alles siehst, Muffintopdeluxe!
Jetzt steht man also so da und hat das Gefühl, man hötte seinen Zwilling verloren. Und man fühlt sich abgewertet, als wäre man selbst ein Langweiler, nur weil man Tätowierungen, Wellness und fernöstliche Weisheiten nicht soooo mega spannend findet.
Aber klar, das hat sie ja gar nicht erwartet, nur eben mehr Verständnis dafür und jenen Freiraum, damit sie das alles ohne schlechtes Gewissen mir gegenüber ausleben kann.
Es ist so blöd, am Ende zu wissen was man hätte besser machen müssen. Schließlich holen auch solche Erkenntnisse keine Gefühle zurück.
Stattdessen ist man mit Anfang 40 damit konfrontiert, sich ein komplettes Leben wieder aufbauen zu müssen, wo andere Häuser bauen oder Kinder kriegen...
Schön, dass es dieses Forum gibt, auch um zu sehen, dass man nicht allein ist!
Ich bin wirklich erstaunt, wie klar du das alles siehst, Muffintopdeluxe!
Jetzt steht man also so da und hat das Gefühl, man hötte seinen Zwilling verloren. Und man fühlt sich abgewertet, als wäre man selbst ein Langweiler, nur weil man Tätowierungen, Wellness und fernöstliche Weisheiten nicht soooo mega spannend findet.
Aber klar, das hat sie ja gar nicht erwartet, nur eben mehr Verständnis dafür und jenen Freiraum, damit sie das alles ohne schlechtes Gewissen mir gegenüber ausleben kann.
Es ist so blöd, am Ende zu wissen was man hätte besser machen müssen. Schließlich holen auch solche Erkenntnisse keine Gefühle zurück.
Stattdessen ist man mit Anfang 40 damit konfrontiert, sich ein komplettes Leben wieder aufbauen zu müssen, wo andere Häuser bauen oder Kinder kriegen...
Schön, dass es dieses Forum gibt, auch um zu sehen, dass man nicht allein ist!
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Na ja, es ist schon so, dass mich Eure Situation ziemlich angesprochen hat innerlich, weil ich mich in Deiner Ex selbst ein Stückweit wiederfinde. Zumindest, was den biographischen Background betrifft. Enges Korsett und so. Damit kenne ich mich aus, da bin ich unfreiwilligerweise Expertin
Wenngleich meine Rebellionsphase nicht ganz so heftig ausgefallen ist wie bei Deiner Ex.
Initialzündung würde ich es nicht unbedingt nennen, eher einen zusätzlichen Verstärker.
Der Grundstein für ihre Zweifel war ja schon vorhanden, ansonsten hätte sie sich nicht in ihren Jugendfreund verliebt.
Ein weiterer Gedanke, der mir hier kam:
Ihr hattet vereinbart, das Ganze ohne Familie und Freunde durchzuziehen. Für sie war das imgrunde auch eine Art Befreiungsschlag in Bezug auf ihre Eltern. Du hast hier quasi ihren Autonomieprozess untergraben, indem Du plötzlich überlegt hast, Deine eigene Mutter hier mit einzubeziehen.
An ihrer Stelle hätte ich das schon als eine Art Verrat empfunden. Wahrscheinlich wurde ihr auch hierdurch ein weiteres Mal bewusst, was sie, im Gegensatz zu Dir, nie hatte: nämlich Eltern, die einem so wichtig sind, dass man sich eine Hochzeit ohne sie niemals vorstellen könnte.
Richtig schöne Triggersituation, würde ich sagen.
Wenn nicht heute, dann eben morgen.
Das ist wie so ein kleiner Kessel, in dem sich immer mehr Druck ansammelt. Bei dem einen dauert das länger, bei dem anderen kürzer.
Je nachdem, wie es um die eigene Toleranzschwelle bestellt ist und wie sehr hier gewisse „Verstärker“ mitwirken.
So eine symbiotische Beziehung muss quasi irgendwann aufbrechen, weil sie auch ein Stückweit toxisch ist.
Man verliert sich ineinander und hört auf, als individuelle Persönlichkeit zu existieren. Im Gegensatz zu Dir hatte sie aber vorher nie eine.
Und ich denke, genau das ist letztendlich der zentrale Punkt, der das Kartenhaus Eurer Beziehung hat einstürzen lassen.

Wenngleich meine Rebellionsphase nicht ganz so heftig ausgefallen ist wie bei Deiner Ex.
Genau das meinte ich mit „Verstärker“. Imgrunde hat sie genau diesen Druck von Dir gebraucht, um letztendlich den finalen Absprung zu schaffen.Secretum2130 hat geschrieben:So sehr ich mich bemüht habe, ihr nach ihrem Auszug Liebe und Geborgenheit zu geben, deste mehr wollte sie sich in Abenteuer stürzen.
Zumindest lese ich das aus Deiner Schilderung so heraus:Secretum2130 hat geschrieben:Man kann also sagen, dass die abgeblasene Hochzeit die "Initialzündung" war, die unsere Beziehung kaputt gemacht hat, quasi der Auslöser für ihren Freiheitsdrang, meinst du das?
Secretum2130 hat geschrieben:Schon in Deutschland, noch im Hotel der Stadt, wo wir gelandet sind und noch einige Tage verbringen wollten, habe ich ein diffuses Gefühl bekommen, dass sie sich verändert hatte. Kaum zu bemerken, aber doch irgendwie da.
Für mich klingt es hier so, als hättest Du sie mit Deinen Zweifeln furchtbar enttäuscht.Secretum2130 hat geschrieben:Und ich ahnte, dass die Sorlosigkeit und das Verständnis, mit dem sie mir zunächst begegnet war, langsam verflogen und sich Bitterkeit breit zu machen drohte.
Initialzündung würde ich es nicht unbedingt nennen, eher einen zusätzlichen Verstärker.
Der Grundstein für ihre Zweifel war ja schon vorhanden, ansonsten hätte sie sich nicht in ihren Jugendfreund verliebt.
Ein weiterer Gedanke, der mir hier kam:
Ihr hattet vereinbart, das Ganze ohne Familie und Freunde durchzuziehen. Für sie war das imgrunde auch eine Art Befreiungsschlag in Bezug auf ihre Eltern. Du hast hier quasi ihren Autonomieprozess untergraben, indem Du plötzlich überlegt hast, Deine eigene Mutter hier mit einzubeziehen.
An ihrer Stelle hätte ich das schon als eine Art Verrat empfunden. Wahrscheinlich wurde ihr auch hierdurch ein weiteres Mal bewusst, was sie, im Gegensatz zu Dir, nie hatte: nämlich Eltern, die einem so wichtig sind, dass man sich eine Hochzeit ohne sie niemals vorstellen könnte.
Richtig schöne Triggersituation, würde ich sagen.
Kann man natürlich nicht mit Gewissheit sagen. Ich persönlich denke jedoch, der Punkt wäre irgendwann sowieso gekommen.Secretum2130 hat geschrieben:Oder glaubst du, diese Art des Zusammenseins hätte auch in einer Ehe irgendwann zu ihrem Ausbruch geführt?
Wenn nicht heute, dann eben morgen.
Das ist wie so ein kleiner Kessel, in dem sich immer mehr Druck ansammelt. Bei dem einen dauert das länger, bei dem anderen kürzer.
Je nachdem, wie es um die eigene Toleranzschwelle bestellt ist und wie sehr hier gewisse „Verstärker“ mitwirken.
So eine symbiotische Beziehung muss quasi irgendwann aufbrechen, weil sie auch ein Stückweit toxisch ist.
Man verliert sich ineinander und hört auf, als individuelle Persönlichkeit zu existieren. Im Gegensatz zu Dir hatte sie aber vorher nie eine.
Und ich denke, genau das ist letztendlich der zentrale Punkt, der das Kartenhaus Eurer Beziehung hat einstürzen lassen.
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Hmm, ja. Immer wieder schlau was du sagst.
Weißt du was ich mich frage? Was eigentlich meine "Persönlichkeit" ist. Ganz ehrlich, du sagst ich hätte eine gehabt, aber ich bin mir da gar nicht so sicher. Sieh mal, in meinem Leben bin ich immer planlos gewesen, bin von hier nach dort gekommen, immer nur durch Zufälle und gute Gelegenheiten. Das einzige was ich von mir weiß ist, dass ich ziemlich intelligent bin, amüsant und unterhaltsam. Menschen mögen mich eigentlich recht gern, aber ich weiß nicht warum? Dieses WER BIN ICH OHNE EX beschäftigt mich die ganze Zeit.
Bevor ich sie kannte war ich halt Angestellter, hab mit Kollegen gesoffen und gefeiert, viel gelesen und meinen Rausch ausgeschlafen. Das ist doch keine Persönlichkeit.
Weißt du was ich mich frage? Was eigentlich meine "Persönlichkeit" ist. Ganz ehrlich, du sagst ich hätte eine gehabt, aber ich bin mir da gar nicht so sicher. Sieh mal, in meinem Leben bin ich immer planlos gewesen, bin von hier nach dort gekommen, immer nur durch Zufälle und gute Gelegenheiten. Das einzige was ich von mir weiß ist, dass ich ziemlich intelligent bin, amüsant und unterhaltsam. Menschen mögen mich eigentlich recht gern, aber ich weiß nicht warum? Dieses WER BIN ICH OHNE EX beschäftigt mich die ganze Zeit.
Bevor ich sie kannte war ich halt Angestellter, hab mit Kollegen gesoffen und gefeiert, viel gelesen und meinen Rausch ausgeschlafen. Das ist doch keine Persönlichkeit.
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Re: Wie man es wohl nicht machen sollte! Ex-Back versaut!
Ich hab mich Zeit meines Lebens immer auf jeweils EINEN Menschen fixiert. Zunächst auf meine Großmutter, die mir die fehlende Wärme und Geborgenheit, die mir meine Mutter aufgrund ihrer total herrschsüchtigen und hysterischen, oft mit Schläge verbundenen Art nicht geben konnte. Dann mein bester Freund, der mir meine erste richtige Freundin, nachdem wir uns nach dem Studium getrennt haben quasi "abgenommen" hat, dann meine nächste Freundin, mit der es gar keine Gemeinsamkeiten gab und dann Ex. Zwischendurch habe ich immer vagabundiert und gesoffen. Gut, dass ich immer nen guten Job hatte, der mein einziges "Refugium" war. Die Trennung von meiner ersten Freundin, der Tod meiner Oma, das Ende des Studentenlebens, mein erster Job und der Verlust meines besten Freundes spielten sich so innerhalb von ca. 2 Jahren ab.
Wahrscheinlich bin ich selbst irgendwie gaga. So ein instabiler Traumageschädigter, der versucht alles mit Coolness und zur Schau getragenem Selbstbewusstsein zu überspielen...
Wahrscheinlich bin ich selbst irgendwie gaga. So ein instabiler Traumageschädigter, der versucht alles mit Coolness und zur Schau getragenem Selbstbewusstsein zu überspielen...
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