Ex antwortet auf Brief, zuvor Kontaktsperre. Bin ratlos!

[billy]

UPDATE:

So Leute, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Es lebe der Bruch einer Kontaktsperre.
Viel Spass beim Lesen, denn der Text wird jetzt lang.
Habe aus dem Bauch heraus gehandelt und meine Ex heute nachmittag angerufen. Hab sie nicht erreicht, aber kurze Zeit später rief sie dann zurück. Es war schon irgendwie ein komisches aber gleichzeitig auch ein vertrautes Gespräch. Hier Einzelheiten genau hinzuschreiben ist jetzt gar nicht so leicht. Also fasse ich es mal in einer Art Stichwortsammlung zusammen:

- Sie hat sich über mein Anruf gefreut
- Ich war recht locker, teilweise auch humorvoll
- Ich habe meine derzeitige Verfassung geschildert und ihr auch mitgeteilt, dass ich sie vermisse
- Sie hat auch zugegeben, dass sie mich vermisst (nicht direkt, hat aber Beispiele gebracht)
- Sie hat über den Gerichtstermin von sich aus erzählt, relativ entspannt sogar
- Sie hatte sogar erwähnt, dass sie sich bei mir melden wollte, um über ihren Sohn zu erzählen, weil sich da was in Richtung sportlicher Zukunft getan hat (Anmerkung von mir: Er ist Fussballer und steht vor einem Profivertrag). Sie hatte aber Abstand genommen, mit der Annahme, dass es mich nicht mehr interessieren würde
- Über das Beziehungsaus haben wir nur kurz gesprochen (also nicht weiter rumgegraben)
- Habe ihr gesagt, dass ich die Trennung für gar nicht so falsch halte und Verständnis gezeigt (und dies ganz ehrlich, weil ich ja Zeit genug hatte nachzudenken)
- Habe ihr aber auch gesagt, dass es mir wegen des Beziehungsaus nicht so gut geht (offen, ohne Scham, einfach frei raus)
- Sie sagt auch, dass man über 2,5 Jahre nicht einfach so wegsteckt (sie meinte sich damit)
- Dann gab sie zu, dass sie über den Eventtermin am kommenden Sonntag oft nachgedacht hat (ist aber auf keinen Nenner gekommen)
- Sie hatte also den Termin schon auf dem Schirm (Hm....hatte ich aber auch erwartet.......irgendwie)
- Ich habe ihr angeboten, dass wir uns vorher treffen könnten. Ganz normal, entspannt, einfach Spass haben. (direkt ohne bei ihr einen gewissen Druck aufzubauen)
- Sie wurde etwas unsicher und hat hinterfragt, ob es nicht noch zu früh wäre
- Ich blieb weiterhin locker und habe ihr gesagt, dass ich mir auch nicht sicher wäre. Aber wenn man es nicht probiert, erfährt man es nicht. (Das ganze mit einem humorvollen Unterton)
- Sie hat nicht abgesagt und wollte noch drüber nachdenken und mir bescheid geben

Ich weiss Leute, das ist jetzt eine ganz komische Auflistung hier, mit der ihr möglicherweise nicht viel anfangen könnt.
Aber das Gespräch hat mir auf jeden Fall gut getan. Und ich glaube, dass es ihr damit auch nicht schlecht ging. Habe zwischenzeitlich auch ein paar Scherze gemacht, über die sie auch gelacht hat. Das hatte das Gespräch auch irgendwie angenehmer gemacht. Dennoch war, verständlicherweise, eine kleine Distanz zu spüren. Aber kein Wunder, denn das war das erste Gespräch seit dem Trennungstag.
Im Moment bin ich einfach nur froh, dass wir normal miteinander umgehen können. Zumindest ist es dahingehend ein Anfang gewesen.
Habe ihr auch gesagt, dass ich verstehen kann, wenn sie nicht kommt.
Zumindest kann ich den Sonntag etwas entspannter angehen, selbst wenn sie absagt. Aber der springende Punkt ist, dass diese Totenstille zwischen ihr und mir etwas aufgehoben wurde. Darüber war selbst sie recht froh. Zitat von ihr: "2,5 Jahre zusammen und jetzt hören wir gar nichts mehr voneinander. Das ertrag ich nicht."
Leicht war das ganze heute nicht, Leute. Aber die Erleichterung macht sich gerade bei mir breit, und ich bereue nicht den Schritt es gemacht zu haben.
Diese dicke, negative und traurige Luft ist erstmal weg.
Und jetzt bin ich gespannt, ob sie zu oder absagt.
Soweit erstmal mein "Statement", welches ich selber erstmal sacken lassen muss. Denn mir war heute morgen noch nicht klar, dass ich sie am Nachmittag anrufen werde.

Auch wenn es sich jetzt für den einen oder anderen für euch so anhört, dass jetzt eine Freundschaftsschiene aufgebaut wurde. dem kann ich klar sagen, dass dem nicht so ist. Dies war während des Gesprächs mit ihr zu spüren, dass da etwas mehr hintersteckt. Dies stellte ich besonders fest, als ich mich dabei ertappt habe, als ich zweimal kurz und geschickt mit ihr geflirtet habe. Und es hat funktioniert.....

[Suhalley]

Ich habe ihr angeboten, dass wir uns vorher treffen könnten. Ganz normal, entspannt, einfach Spass haben. (direkt ohne bei ihr einen gewissen Druck aufzubauen)
- Sie wurde etwas unsicher und hat hinterfragt, ob es nicht noch zu früh wäre

Diese beiden Punkte stehen meiner Meinung nach in einem Gegensatz zueinander. Du wolltest eventuell keinen Druck aufbauen, aber durch ihre Reaktion kann man doch Eindeutig erkennen, dass dies dennoch geschehen ist.

Du hast die Kontaktsperre gebrochen und fühlst Dich nun besser...es mag für Dich im Moment die richtige Entscheidung gewesen sein und das hoffe ich inständig. Wir werden sehen wie es nun weitergeht.


LG
Suhalley

[billy]

@ Suhalley

Also wenn man meine Zeilen weiter oben hier so liest, ensteht ja schon der Eindruck eines gewissen Drucks. Da gebe ich dir auch vollkommen Recht.

Der Hintergrund ist aber, dass sie tagelang selbst überlegt hat hinzugehen oder nicht. Da sie aber nicht wusste, wie ich so drauf bin, kam sie natürlich ins grübeln und hat sich daher auch nicht getraut sich bei mir zu melden, wie sie selbst sagte.
Dadurch das wir aber jetzt recht lange und normal telefoniert haben, sieht sie der ganze Sache etwas entspannter.
Und mit "vorher treffen" meinte ich zu ihr, nicht direkt kurz vorm Theater und dann ab und rein in die Vorstellung. Sondern 1-2 Stunden vorher, um zu schauen, wie sich das ganze anfühlt.
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich auf jeden Fall hingehen werde, weil ich einfach mal wieder Spass haben und mal wieder richtig lachen will.
Ich sagte ihr auch scherzhaft: Wenn das jetzt ne Beerdigung wäre, würde ich dich nicht gefragt haben. Daraufhin hat sie gelacht.

Natürlich ist da jetzt etwas Druck wegen einer Entscheidung von ihr.
Aber das Leben besteht nunmal daraus Entscheidungen zu treffen. Und der Sonntag ist da ja jetzt nicht unbedingt zukunftsweisend.

Fakt ist aber, dass ich mit beiden Entscheidungen nun besser umgehen kann, als noch vorm Telefonat.
Denn im Grunde war es so, dass weder sie sich getraut hat noch ich mich getraut habe sich bezüglich des Events zu melden. Ich habe aber dann nunmal doch, entgegen einer Kontaktsperre, den Schritt gewagt. Und ich kann dir sagen Suhalley, dass wir beide froh darüber waren, wie auch immer dann ihre Entscheidung aussehen mag.

[Kitkat]

Hallo Billy,
freut mich für dich! Behalt aber trotzdem im Hinterkopf, dass auch wenn der Druck von dir aus auf sie als nicht so gross erachtet wurde, dies bei ihr trotzdem als Druck ankam... als Frau empfinde ich das als Druck...
Vielleicht bist du ihr näher gekommen, ich hoffe es für dich, trotzdem, steig nicht auf den Expresszug, die nächsten Wochen nur Bummelzug
und wenn es am Sonntag gut geht, frag sie nicht gleich wann treffen wir uns wieder, sondern sag locker: war schön, vielleicht bis bald?

hoffe für dich dass es klappt,
lieber gruss,
k

[billy]

UPDATE:

So Leute, jetzt kommt der Hammer.
Meine Ex rief mich gestern abend an und hat zugesagt. Damit hätte ich im Leben nicht gerechnet. Unabhängig davon, haben wir fast ne Stunde telefoniert, und es war entspannter als zu Zeiten als wir zusammen waren. Habe sie selten so oft lachen hören. Unglaublich!

Man merkte aber, dass sie die Entscheidung vom Verlauf des Telefongesprächs abhängig gemacht hat. Da wir eine Stunde telefonierten kam das Thema Event erst in der letzten Viertelstunde auf, und durch meine lockere Art fiel ihr die Entscheidung richtig leicht.
Und durch mein Verhalten habe ich sogar erreicht, das wir uns 1,5 Stunden vorher treffen und noch etwas trinken gehen weren.

Ich bin da jetzt echt gespannt. Ich werde mir auf jeden Fall vornehmen genauso zu sein wie beim Telefonat. Sie soll sich einfach nur wohlfühlen.
Denn das Thema Beziehung oder Trennung habe ich strikt vermieden. Dies soll auch heute der Fall sein.

Ich werde berichten......

[billy]

UPDATE:

So Leute, gestern abend war also das Treffen mit meiner Ex.
Das erste Treffen nach der Trennung.

Ich versuche hier nun zu schildern, wie es gelaufen ist und würde mich über Meinungen und Anregungen freuen.

Nachdem sie ja zugesagt hatte gemeinsam zum Event (ein Comedian trat im städtischen Theater auf) zu gehen, haben wir uns ca. 1,5 Stunden vorher getroffen und sind in einem Biergarten etwas trinken gegangen.

Kurz erwähnt: Ich bin mit keiner Erwartung zum Treffen gegangen und wollte einfach einen angenehmen Abend mit ihr verbringen.

Ich weiss gar nicht, wo ich anfangen soll.

Die Begrüssung war schon recht steif. Ich hatte das Gefühl eine, sagen wir mal, Arbeitskollegin zu treffen, aber nicht eine Freundin und schon gar nicht eine Ex-Freundin.

Wir gingen direkt in den Biergarten und die Unterhaltung war inhaltlich oberflächlich, sehr distanziert und irgendwie auch befremdlich.
Je mehr wir uns unterhalten haben, umso mehr hatte ich das Gefühl, wie weit wir doch voneinander entfernt sind.

Sie kam mir ziemlich unnahbar vor. Eine Person die irgendwie total abgekühlt wirkte.

Das Thema Beziehung bzw. Trennung kam dann kurz auf, als ich fragte, wie es denn ihrem Vater gehen würde und habe gleichzeitig gefragt, was er zu der Trennung gesagt hat. Sie antwortete: "Er hat damit irgendwie gerechnet. Und du kennst ihn doch. Er sagt dazu doch nicht viel."

Und dann fing sie an zu erzählen, wie sie sich vor etwa 3 Wochen auf einem Geburtstag verhalten hat. Ihr Wortlaut: "ich sah da die 20 Leute und habe um Ruhe gebeten und dann gesagt. Ja, bevor einer fragt, ich bin alleine hier und getrennt. Wir haben es verbockt. Bitte keine weiteren Fragen mehr."

Und genau diese Einstellung konnte man gestern den ganzen abend spüren. Es lag richtig in der Luft, sobald das Thema Beziehung und Trennung aufkommt, würde sie regelrecht dicht machen.

Da ich dies sofort spürte, habe ich kurz ihre Hand festgehalten und gesagt: "Okay, lass uns das Thema nicht weiter ansprechen und ab sofort den Abend geniessen."

Genossen hat wahrscheinlich nur sie den Abend.

Mir ging es dabei nicht sehr gut. Ich hatte nie das Gefühl, ob ihr bewusst ist, dass wir bis vor Wochen mal über 2,5 Jahre zusammen gewesen sind.
Mir kam es so vor, als wenn sie schon einen Riesenhaken hinter der gesamten Geschichte gemacht hat. Und fei nach dem Motto: Wir sind nicht mehr zusammen, aber schön dass wir normal miteinander reden können.

Zwischenzeitlich fiel mir auf, dass sie den gemeinsam Ring und den gemeinsamen Kettenanhänger nicht mehr trägt. Okay, sagte ich mir.........ich habe ja auch beides abgelegt.

Dann gingen wir zum Auftriit des Comedians, welcher etwa 2,5 Stunden gegangen ist.
Es war richtig lustig. Wir haben viel gelacht, obwohl mir eigentlich zum Weinen war.

Denn neben mir saß eine Person, die mal meine Freundin war.........nicht mehr und nicht weniger.

Selbst bei der kurzen Pause, als wir die Gelegenheit zum Rauchen nutzten, war es einfach nur erschreckend komisch, sodass ich mir sogar die Fragen stellte: Was mache ich hier? Was passiert hier?

Nach dem Auftritt habe ich sie noch ein Stück nach Hause begleitet.
Der Abschied war dann wieder so steif mit einer ziemlich gefühlslosen, kurzen Umarmung und mit den Worten "bis dann".

MEIN FAZIT: Ich gerate da wohl sehr extrem in eine Freundschaftsschiene. Mit dieser könnte ich sogar leben, aber nicht, wenn das immer so läuft, wie gestern.
Das Vorhaben "Ex-Zurück" kann ich wohl zu den Akten legen. Dies ist rein meine Einschätzung.

Jetzt würde ich wahnsinnig gerne eure Meinung hören.

Lieben Gruß,
ein trauriger Billy

[Sonnenblume10]

Ach, Billy, es tut mir leid, das zu lesen. Ich hatte schon bei ihrer Mitteilung auf Deinen Brief das Gefühl, dass sie nicht mit der Möglichkeit einer Rückkehr rechnet. Dazu war alles zu deutlich, zumal sie die Entscheidung sicher nicht leichtfertig getroffen hat.

Und alles, was inzwischen war an SMS und Telefonaten bis zum Theaterbesuch, es war bei Dir immer mit einer großen Portion Hoffnung verbunden.
Der Verlassene ist nun mal so: jedes Bröselchen Aufmerksamkeit wird dankbarst aufgenommen und möglichst sointerpretiert, wie es gut tut und es löst IMMER wieder eine winzige Spur Hoffnung aus, an die man sich klammert. Auch wenn man sich selbst betrügt und vor sich selbst behauptet: ich mache keinen Druck, ich habe die Trennung akzeptiert.

Die Akzeptanz ist nun allmählich da, aber sie hat leider etwas im Gepäck: die traurige Realität der Erkenntnis, dass es tatsächlich aus ist. Und damit kommt nun etwas, was viel schwerer zu ertragen ist: Hoffnungslosigkeit.
Angekommen in der Wirklichkeit und die geht nicht zimperlich mit Deiner Seele um. Ergo kommen jetzt maßlose Traurigkeit und Depression. Durchsetzt von Phasen, in denen es Dir vermeintlich schon besser geht.

Und dann genügt ein winziges Signal wie der Hauch ihres Parfums, ein rotes Kleid, weil sie rot gerne mochte, der Anblick des Hintern einer anderen Frau in einer Jeans, der ihrem ähnelt und Du bist wieder dort angekommen, wo Du warst. Dein Gehirn spielt Dir Streiche und das Schicksal ist manchmal ein gemeiner Schelm.
Kurz nach der Trennung ging ich zu einem Treffen mit zwei entfernten Freundinnen, die eine Art Stammtisch initiiert hatten. Ich hatte keine Lust, denn ich hatte andere Probleme, von denen ich nicht sagte. Ich sagte, ich würde vielleicht kommen, mal sehen. Und dann ging ich hin, weil ich ohnehin nichts Besseres vor hatte und traurig war ich sowieso. Mein Herz war seit Tagen ein Klumpen und Trauer mein Dauerbegleiter, der kaum von meiner Seite wich. Ich setzte mich an den Tisch und was war in meinem Blickfeld? Ein frisch verliebtes Pärchen am Thresen, beide nicht mehr ganz jung, aber man sah, dass sie kaum die Finger voneinander lassen konnten.
Ich musste immer wieder hinschauen und die Sehnsucht überfiel mich: Ich wollte mit ihm dort sitzen, aber er war weg. Ich habe oft daran gedacht, dass ich ausgerechnet an diesem Abend das sehen musste ... wenige Tage nach der Trennung. Lustig war es nicht und auch heute finde ich es nicht lustig, denn an die Schmerzen kann ich mich gut erinnern.

Aber es vergeht wie alles im Leben. Irgendwann war er nicht mehr so wichtig, ich fand mein eigenes Leben wieder und wir haben keinerlei Kontakt mehr, denn die berühmte "Freundschaftsschiene", die ich ihm antrug, funktionierte natürlich nicht. Sie funktioniert nie, weil zwei Menschen in verschiedenen Lebensphasen sind. Der eine hat das Beziehungsende schon lange akzeptiert, denn er hatte den Entscheidungsvorsprung und der Verlassene hinkt mühsam hinterher und denkt sich: besser so als gar nicht mehr! Er merkt aber dann selbst, dass dieses "Bißchen" nur weh tut und den Abschied nur noch schmerzhaft verlängert.
Kontaktsperre nach einer Trennung ist das einzig Wahre, meiner Ansicht nach, weil sie den Schmerz im Endeffekt erträglicher macht, aber sie ist eine Rosskur. Ohne Distanz kann keine objektive Erkenntnis der der Gründe, die zum Scheitern führten, erfolgen, weil die Gefühle im Weg stehen. Diese hinterhältigen Gefühle, die Dir aus dem Hinterhalt wieder ein Bein stellen, denn sogar, indem Du Dir sagst, ich weiß jetzt, was falsch lief, nährst Du in einer bestimmten Phase (meist in den ersten Wochen nach der Trennung) in Dir unterschwällig wieder die Hoffnung, es möge sich alles wenden. Ich habe es erkannt, also kann ich mich jetzt anders verhalten, ich muss nur noch den Ex-Partner davon überzeugen ...
Während Du noch in der Warteschleife der Hoffnung bist, hat der Verlassende derweil schon andere Prioritäten. Klar, auch er leidet, denn auch er hat etwas verloren, aber er hat den Vorsprung, die Entscheidung getroffen zu haben.
Und die Trauer des Verlassenen beruht oft genug auch darauf, dass er quasi aus dem Nichts überrollt wurde und seine Machtlosigkeit spürt.

Keine schöne Zeit, die jetzt vor Dir liegt. Und dennoch hat sie auch oft ihr Gutes: Du wirst klüger und gescheiter und Du lernst Dich selbst besser kennen, wenn Du Dich darauf einlässt. Das ist nicht immer angenehm, aber es gehört wohl zu dem was Leben heißt: reifer werden und sich weniger von Illusionen leiten zu lassen.

LG
Sonnenblume

[galahad1980]

Lieber Billy,

ich habe bewusst zwischendurch nichts geschrieben, aber wenn man Deine Geschichte so objektiv mitliest, dann war es irgendwie klar, dass es so laufen würde. Es tut mir sehr leid. Du wolltest zwischenzeitlich ja konsequent sein, die Kontaktsperre durchhalten und hast gemerkt, dass es Dir damit besser geht. Ich war zunächst sehr beeindruckt von dieser Konsequenz. Falls Du Dich erinnerst habe ich in meinem letzten Post hier in diesem Thread (eigentlich an Kitkat gerichtet) Deine Situation mit der eines Junkies verglichen, für den zwar mittelfristig die Abstinenz das einzig richtige Ziel sein kann, der aber leider immer wieder in Gefahr gerät, zugunsten eines kurzfristigen "Highs" und um den vorübergehenden Schmerzen und der Qual eines Entzuges zu entrinnen, schwach wird und zu seine Dealer rennt. Zugegeben, der Vergleich ist drastisch und etwas überzogen und dennoch trifft er auch in Deinem Beispiel wieder sehr deutlich zu. Du hast die Kontaktsperre gebrochen und Dir damit und dem anschließenden Treffen neuen Stoff besorgt. Damit ist Deine Hoffnung wieder zum Leben erwacht und Du warst - kurzfristig - glücklich. Aber ganz ehrlich: Demnach zu urteilen, wie Deine Ex sich vor dem Treffen verhalten hat konnte sie nur so reagieren, wie sie es getan hat. Es war keine Überraschung. Es war vorhersehbar. Jedenfalls wenn man es nüchtern betrachtet. Und jetzt, da der kurzfristige Rausch verflogen ist, beginnst Du den Entzug von vorne, fühlst Dich wieder schlecht. Ich hoffe, dass Du daraus gelernt hast. Es geht beim Loslassen nicht um Taktik (diesbezüglich konntest Du ja zumindest einen Teilerfolg verbuchen), sondern nur um Dich. Und durch die Kontaktsperre wirst Du Dich langfristig besser fühlen und emotional von ihr unabhängig werden. Ich hoffe sehr, dass Du ab jetzt stark bleibst.

LG galahad

[Suhalley]

Hey Billy,

mir ging es ähnlich wie galahad...manchmal muss man Menschen einfach ihre eigenen Erfahrungen machen lassen und so habe ich es bei Dir empfunden. Du hattest schon viel erkannt aber die Verlockung war zu groß. Nun bist Du - so hart sich das anhört - um eine Erfahrung reicher, die Dir im weiteren Leben sicherlich wieder in den Sinn kommen wird, falls du - und das will ich nicht hoffen - irgendwann mal wieder an so einem Punkt angekommen bist.

Unsere Meinung wird Dir hier nicht mehr großartig weiterhelfen fürchte ich, denn Du hast es bereits selbst geschrieben:

Das Vorhaben "Ex-Zurück" kann ich wohl zu den Akten legen. Dies ist rein meine Einschätzung.

Viel Kraft für den kommenden Weg und eine Anlaufstelle, wenns mal zu steil bergab geht hast Du hier auf alle Fälle!

[Kitkat]

Hallo Billy,
Du hast uns ja alle um eine Meinung gefragt, hier ist meine:
So schlecht war das Treffen gar nicht, ausser dass du jetzt enttäuscht bist, weil du dir zu grosse Hoffnungen gemacht hast.

Eure alte Beziehung ist vorbei, wenn etwas zwischen euch läuft, dann nur eine beginnende neue Beziehung, also Neuanfang.
Neuanfang nach einer doch recht kurzen Zeit kann ja nur sehr behutsam verlaufen, aber auch nachdem beide Partner weiter gekommen sind als als in der alte Beziehung.
Vielleicht hast du dir wenig Zeit genommen, um darüber nachzudenken weshalb eure alte Beziehung vorbei ist. Das kannst du ja jetzt ändern: baue dein Selbstbewusstsein auf, kümmere dich um deine Baustellen.
überdenke weshalb du diese Frau liebst, und ist es ein Impuls, sie zurückzubekommen, weil es dich verletzt hat dass sie geht? Oder ist es eine Beziehung die du willst, weil du sie liebst?

All das steht auf der Tagesordnung für die nächsten Wochen und Monate.

Glaube ich trotzdem dass du sie verloren hast? Nein!
Weil dies die typische Situation ist, wenn man sich nach der Trennung trifft... Sie war kalt? Nein, sie hat sich geschützt. Wärest du ihr egal, wäre sie ja gar nicht erst gekommen!
Sie muss arbeiten, auf drei Kinder aufpassen, und gleichzeitig Liebeskummer haben... das ist verdammt hart.
Aus meiner Sicht bist du auf den Expresszug gestiegen, und hast dir ausgemalt, dass ihr gleich wieder zusammenkommt... das geht aber nicht so schnell.
Habe schon diverse Neuanfänge nach Schlussstrichen gemacht, und was ich daraus gelernt habe:
1. Ich muss mich selber ändern, damit sich der andere ändern kann
2. Beide Parteien brauchen Zeit für einen behutsamen Neubegin (und egal ob ich oder er Schluss machten, bei den ersten Treffen war ich immer reserviert, und zunächst ging es immer ein Paar Wochen/Monate auf der Freundschaftsschiene)

Billy, bist du sicher dass du beide Punkte erreicht hast?
Dann weisst du was jetzt zu tun ist. Wenn es einfacher für dich ist, sie ganz ad acta zu legen, dich innerlich zu verabschieden, um dich erst mal selber zu ändern, zu dir zu finden etc, dann tu es.
Es ist deine Entscheidung...
Kleiner Tipp: mir hat das Buch: Liebe dich selbst, dann ist es egal wen du heiratest. sehr gut getan beim letzten Neubeginn, es ist von Eva Maria Zurhorst.

Ganz lieber Gruss,
k