Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Maliwitch
Beiträge: 601
Registriert: Sa 12. Okt 2013, 08:27
Geschlecht:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » So 20. Okt 2013, 19:47

Nix ist idiotisch!!! Alles hat seinen Grund im Leben!

Ich muß erstmal in Ruhe darüber nachdenken was du geschrieben hast. Hab da ein oder zwei Denkansätze, die ich aber erstmal in mir reifen lassen muß!! ;)

LG
Mali
Krisen haben auch ihr Gutes: Sie geben Denkanstöße für Verbesserungen.

Maliwitch
Beiträge: 601
Registriert: Sa 12. Okt 2013, 08:27
Geschlecht:

Re: Der Traum des Mannes von Freiheit

Beitrag von Maliwitch » Mo 21. Okt 2013, 18:59

Der Traum des Mannes von Freiheit

Diesen Traum hat jeder!!

Hey Indi,
Indiana hat geschrieben: habe gestern ein Dokument gefunden, dass mir mein damaliger (Lieblings-)Therapeut geschrieben hat. Es ging um die Beziehung zu einer Frau, die in 2002 endete. Gegen Ende der Beziehung suchte ich seinen Rat. Er erkannte, dass meine Freundin sehr viel Raum brauchte für sich selbst und ich eher Nähe suchte. Insofern hatten wir ein unangenehmes Spiel miteinander. Ich lief ihr hinterher, während sie ständig auf der Flucht vor mir war. Bauartbedingt sozusagen :- )
Ist eigentlich nicht soooo ungewöhnlich, aber ein bisschen umgekehrt als gewöhnlich ;)
Der nun wiedergefundene Text ist für mich insofern interessant, als er mir den Hinweis gibt, dass meine Suche nach Nähe und Sicherheit eine Lösung in mir selbst sein könnte, anstatt diese immer im Aussen, bei immer neuen "reelen" Frau zu suchen. "Die innere Weiblichkeit", so schrieb er, "zu finden und mit ihr zu leben."
Für mich bisher ein NoGo - hatte ich doch bisher nur den inneren Vater, die innere Familie und das recht viel beachtete innere Kind zur inneren Ansicht entdeckt. Eine innere Mutter hatte ich mal kurz in mir gefunden, die jedoch mit meiner reelen eins war und mir nicht sonderlich interessierte. Eine innere Weiblichkeit kenne ich bisher nicht.

Folglich, so schließt der Therapeut daraus, fehlt mir Abgegrenztheit, Selbstsicherheit und Selbstbestätigung. Daher kommt es wohl auch zu meiner unsteten Art, mich niemals festlegen zu können und somit keiner Partnerin eine wirkliche Vertrauensbasis bieten zu können. Du siehst, der Kreis schließt sich allmählich.
Absolut! Das bedeutet dass du den Ansatz schon gefunden hast. WAHRE Selbstsicherheit zu finden!
Wir alle haben weibliche und männliche Anteile, die ihr Recht ausgelebt zu werden, verlangen. Die Frage wäre nun, ob du aufgrund deiner Mutter deinem weiblichen Anteil keinen Raum gibst. Hast du mal einen Familienaufstellung gemacht?
Ich kann diese Stellungnahme heute noch unterschreiben. Die Abgegrenztheit macht mir sehr zu schaffen, sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen. Immer auf der Suche nach dem besseren Job, der besseren Arbeitsstelle und der angst sich in jener doch allzu sehr einzusperren, verharre ich in mir und komme zum Ergebnis, dass keiner der Berufe für mich in Frage kommen kann.
Ich könnte mir vorstellen, dass du allgemein mit Grenzen ein Problem hast, kann das sein? Die Grenze eines anderen zu respektieren bedeutet im oben geschilderten Fall, dass man eben nicht hinter läuft, sondern sich selbst mal stoppt. Grenzen halten uns nicht nur auf, sie geben uns auch Sicherheit und du bekommst das Gleichgewicht zwischen Grenzen akzeptieren und die Sicherheit damit auch zu fühlen noch nicht so ganz hin, oder?
Ebenso ist es mir stets in einer Beziehung vorgekommen.
Zuerst muss es unbedingt die eine sein; alle Kräfte werden darauf mobilisiert. Ist sie dann mit mir vereint, bekomme ich es mit der Angst und bin innerlich schon wieder draussen, weährend sie den "Kampf" mit mir gerade erst beginnt. Im Grunde haben Partnerinnen im Vorhinein schon verloren, da sie eben auch all ihre Kraft in mich legen und bisher jedenfalls immer den kürzeren gezogen haben, was Verlust der eigenen Sicherheit und Kraftlosigkeit zur Folge hatte.

So ehrlich zu sein und einer Frau, in die ich mich verliebt habe, mitzuteilen, dass ich für eine Beziehung nicht geschaffen bin, traue ich mich nicht. Auch aufgrund der gesellschaftlichen Doktrine: "Du musst eine haben" oder "Du mußt eine bekommen".
Ich denke nicht dass du für eine Beziehung nicht geschaffen bist! Wenn du für dich abgespeichert hast, dass du das Gleichgewicht durchaus halten kannst, dein Selbstwertgefühl in dir wachsen darf - eventuell auch in einer Beziehung - sollte es kein Problem sein, eine erfüllte Beziehung zu führen! Und selbst wenn du keine feste Beziehung hast, ist das letztendlich auch kein Problem. Es gibt viele Menschen, die das leben und dabei auch zufrieden sind.
Meine jetzigen Probleme der Trennung resultieren zu 100% aus dieser Konstellation. Wir lieben uns beide, sehnen uns nach gegenseitiger Nähe, doch ich bin es, der ihr die Sicherheit nicht bieten kann, die man in einer Beziehung eben nun mal braucht.
Vielleicht hättet ihr eine Paartherapie versuchen sollen. Die Positionen werden einfacher geklärt und man kann prüfen, ob man mit dieser Position leben kann oder etwas daran verändern möchte.
Dennoch will ich sie zurück, will sie wieder in meiner Sicherheit wissen. Es ist zum Verrückt werden!
Al ldie Gefühle der Trennung und der ganze Liebeskummer, das raubt uns allen die Energie, die wir so dringend zum Leben benötigen. Anstatt uns nach vorne auszurichten, zu akzeptieren, dass es dem einen, nämlch mir, an Reife fehlt und dort erst mal nachentwickelt werden sollte, klammere ich mich an meine Hoffnung, sie unbedingt wiederhaben zu wollen.
Du kannst das parallel tun! Du kannst deine Gefühle ausleben und gleichzeitig nach einem Weg suchen, diese Sicherheit in dir zu erlangen. Sie ist da, ich denke sie ist fast ein Urinstinkt, denn ohne das Wissen, dass wir uns in manchen Situationen einfach sicher fühlen dürfen, gehen wir zugrunde, sind am flüchten, ständig, das bringt uns auf Dauer um.
Zu lernen, dass man selbst die Sicherheit in sich trägt wäre der erste Ansatz, den ich sehe.
Und das einfach so, ohne was dafür zu tun.
Idiotisch, nicht wahr?
Nein, nicht idiotisch, momentan verständlich da die Energie einfach vermindert ist. Der innere Kampf unserer Gefühle, die Fragen die wir uns permanent stellen, Rückblicke, Suche nach Kleinigkeiten, die wir zu unseren Gunsten interpretieren könnten, all das ist sehr anstrengend. Und doch kann man diese Energie für eine gewisse Zeit aus dem Kampf rausnehmen und dahin stecken, wo sie jetzt wirklich bitter nötig ist, in die Selbstentwicklung!!

Du siehst, es gibt viel zu tun! Packen wir es an ;)
Krisen haben auch ihr Gutes: Sie geben Denkanstöße für Verbesserungen.

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Di 22. Okt 2013, 01:34

Update:
Obwohl wir vereinbart haben, uns wieder öfters zu sehen (was wir auch tun ), ist nichts wie zuvor. Mit 'normalen Freunden' habe ich normale Chats, SMS, oder so. Also ich schreib was und bekomme auch zeitnah eine Antwort, so ist es bei uns nicht so. Entweder gar nichts oder nach Tagen, wenn wir uns sehen und das Thema angesprochen wird.

Wenn ich meine Gedanken kontrolliere, sie nur noch als vorbei ziehend betrachte, geht auch die starke Sehnsucht weg. Mir ist dann nicht klar, was dieses Nicht melden und nicht schreiben Spiel soll. Es gibt wirklich keinen Sinn, außer den, dass sie wirklich keine Zeit hat. Sagt, sie findet nicht mal Zeit, Freunde zurück zurufen. Klingt unglaubwürdig. Es geht dann unwillkürlich in die Richtung Kontaktsperre, ist wirklich schon Gewohnheit und mir ist danach, das auch so zu betrachten. Hatte ihr gesagt, dass mir dieses Nichtschreiben auf die Nerven ginge, wo sie meinte, dass wär ja gar nicht so. Wir könnten doch jederzeit schreiben. Trotzdem riecht die Stille merkwürdig und macht im Grunde das gleiche her.

Im Gegensatz zu den normalen Freunden ist es mit ihr kaum noch fröhlich. Immer diese Trauer bei ihr, dass wir nicht zusammen sein können (sie hat Schluss gemacht ). Und dann dieser Schwermut, kaum ein Gespräch ohne diese Schwermut.

Merke, dass ich mich entferne innerlich, meine innere Weiblichkeit entdecke und sie nicht mehr ganz so wichtig für mich ist. Oder kaum noch. Was vorige Woche noch nicht so war.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Maliwitch
Beiträge: 601
Registriert: Sa 12. Okt 2013, 08:27
Geschlecht:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Di 22. Okt 2013, 06:27

Mmhhh... ich bin jetzt ein wenig verwirrt...
Obwohl wir vereinbart haben, uns wieder öfters zu sehen (was wir auch tun ), ist nichts wie zuvor. Mit 'normalen Freunden' habe ich normale Chats, SMS, oder so. Also ich schreib was und bekomme auch zeitnah eine Antwort, so ist es bei uns nicht so. Entweder gar nichts oder nach Tagen, wenn wir uns sehen und das Thema angesprochen wird.
Das klingt nicht nach Kontaktsperre! Ihr seht euch öfter? Wie soll denn dann bitteschön der nötige Abstand Einzug halten können? :?
Hast du deine Strategie geändert?
Wenn ich meine Gedanken kontrolliere, sie nur noch als vorbei ziehend betrachte, geht auch die starke Sehnsucht weg.
Dieser Ausdruck berüht mich irgendwie sehr... sie nur noch als vorbei ziehend zu betrachten...
Mir ist dann nicht klar, was dieses Nicht melden und nicht schreiben Spiel soll. Es gibt wirklich keinen Sinn, außer den, dass sie wirklich keine Zeit hat. Sagt, sie findet nicht mal Zeit, Freunde zurück zurufen. Klingt unglaubwürdig. Es geht dann unwillkürlich in die Richtung Kontaktsperre, ist wirklich schon Gewohnheit und mir ist danach, das auch so zu betrachten. Hatte ihr gesagt, dass mir dieses Nichtschreiben auf die Nerven ginge, wo sie meinte, dass wär ja gar nicht so. Wir könnten doch jederzeit schreiben. Trotzdem riecht die Stille merkwürdig und macht im Grunde das gleiche her.
Kontaktsperre von ihrer Seite her? Ist im Grunde logisch, wenn sie noch Gefühle für dich hat. Sie macht sich rar, versucht dich als "Liebesmittelpunkt" loszuwerden.
Im Gegensatz zu den normalen Freunden ist es mit ihr kaum noch fröhlich. Immer diese Trauer bei ihr, dass wir nicht zusammen sein können (sie hat Schluss gemacht ). Und dann dieser Schwermut, kaum ein Gespräch ohne diese Schwermut.
Genau das sollte durch die Kontaktsperre vermieden werden. Es ist als hättest du ein Stück Torte vor der Nase und darfst es nicht essen - sofern man Torte mag ;) Andererseits wird durch diese Schwermut die Freude am Miteinander genommen, was dir den Abstand erleichtern sollte.
Merke, dass ich mich entferne innerlich, meine innere Weiblichkeit entdecke und sie nicht mehr ganz so wichtig für mich ist. Oder kaum noch. Was vorige Woche noch nicht so war.
Dass sie an Wichtigkeit verliert, weil die Leichtigkeit, Freude und das liebevoll vertraute Miteinander durch diese Schwermut ersetzt wurde, glaube ich dir!
Dass du deine innere Weiblichkeit so schnell entdeckt hast, glaube ich nicht! Das ist ein langer Prozess, zudem deine Vorgeschichte dazu beiträgt, dass du sie nicht hast spüren können.

LG
Mali
Krisen haben auch ihr Gutes: Sie geben Denkanstöße für Verbesserungen.

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Di 22. Okt 2013, 08:02

Die Kontaktsperre, die ich zuerst eingerichtet hatte, hab ich kaum ausgehalten. Ständig was nur sie Mittelpunkt allen Seins obwohl sie gar nicht da war und auch war mir nicht wirklich klar, ob ich sie zurück wollte oder nicht. Denn wenn ich es alles einfach laufen lasse, dann ergibt sich da für mich immer eine andere Konstellation als ich sie (mit ihr) angestrebt hatte. So war ich einfach voll fertig, ohne wirklich zu wissen, warum. Ich bekam durch die Kontaktsperre keinen Abstand, sondern meine Liebe, nein, meine Sehnsucht zu ihr wuchs rapide.

Interessanterweise erinnerte mich das an meine Ex in Deutschland, wegen der ich ja vor ein paar Jahren nach Österreich flüchtete, weil sie hier nicht stalken konnte. Bei ihr war es ebenso. Jedes Mal, wenn ich mich trennte (und ich wollte wirklich, dass endlich Schluss ist), wuchs ihre Sehnsucht in unbekannte Dimensionen und sie rannte mir so was von hinterher, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, machte alles (Un-)mögliche, nur um in meiner Nähe zu sein. Und ich war mir 100% sicher, dass ich weg von ihr wollte. Sie war völlig unfähig, ohne mich zu leben, obwohl sie alles daran gesetzt hatte, dass ICH abhängig von IHR war (was ich auch war, aber es gibt immer einen Weg). Sie war Borderliner, das musste ich bei einer Recherche über ihr Verhalten, leider erkennen (wodurch dann auch die Art einer möglichen Trennung klar wurde: "Die begleitete Trennung"). Nun sehe ich, dass ich wohl die gleichen Züge trage wie sie und mich somit auch als Borderliner einstufen muss. Und auch so mit mir umgehen muss. Das sind natürlich schlimme Erkenntnisse! Bei der Meditation zur Gedankenkontrolle lernte ich, dass man den Gedanken nicht mehr diesen absoluten Wert geben sollte, sondern sie vorbei fliessen lassen sollte. Dadurch würde die Identifizierung mit den Gedanken weggehen. Durch die Trennung Gefühle von den Gedanken ergibt sich dann ein anderes Bild von einem selbst. Man ist schnell viel klarer mit sich. Insofern IST es einfach so, dass ich Züge eines Borderliners zeige.

Bei den Übungen, die ich mache, um wieder frei im Denken zu sein und meinen eigenen Weg zu sehen, stelle ich immer wieder fest, dass sie dabei keine Rolle spielt. Wegen ihr bin ich eigentlich noch hier in Österreich, obwohl ich natürlich auch gern bei meinem hiesigen Sohn bin. Aber WOHNEN, das könnte ich auch in Deutschland wieder, hab da all meine Freunde und hier, das ist voll die Quälerei. Keinen kennen und die Sprache nicht wirklich gut verstehen, da stell ich immer wieder fest, dass es schwer ist, Gespräche einfach so mit zu verfolgen und auch mal was zu sagen. Da bleibt dann immer wieder die Zweierkiste übrig und die ging bisher immer in Richtung Affäre oder Dreiecksbeziehung, wo ich überhaupt momentan keinen Bock drauf habe. Ich möcht einfach nur ganz normale Freunde hier, nein nicht hier. Hier im Dorf ist wirklich tote Hose, was das betrifft. Ich vermisse voll das Leben in der Stadt.

Kommen wir zur Kontaktsperre zurück. Ich hab sie zwar eingerichtet, bin aber dann wieder rückfällig geworden. Hab ich ja Sonntag gepostet. Zwar war ich bei der Begegnung mit ihr recht distanziert, doch wir haben uns halt doch gesehen. Sie konnte sich endlich wieder heimlich an mich anlehnen, aber den Schwermut wurden wir nicht los. Siw will mir unbedingt alles erzählen und wissen, was ich so tue. Wir gehen nicht zu ihr oder zu mir, aber verhalten uns beide, als wären wir zusammen. Sobald jemand kommt, der das sehen könnte, macht sie auf "Wir sind getrennt", um danach wieder meine Hand zu suchen. Und mir geht dabei ständig die Wertigkeit durch den Kopf.

Auch solltest Du wissen, und das ist mein Thread Titel, dass ich in den letzten Tagen der Beziehung genau wie sie daran gezweifelt habe, ob das so mit ihr, das richtige für mich sei. Denn in der Beziehung merkte ich doch, neben all dem Schönen, dass sie mich immer mit ihrem Exmann verglich. Ich bin anders, das habe ich ihr immer gesagt, doch sie konnte nicht loslassen. So hat sie immer noch Klinsch mit ihm wegen der Kinder, nach all der langen Zeit. Und es war als wollte sie mir ihre Art mit dem Ex umzugehen aufdrängen, dass ich so auch mit meiner jetzigen Ex verfahren sollte. Na ja, ich war halt in den letzten Tagen auch damit beschäftigt, einen Weg zu finden, wie ich mit meiner Kind-Ex in Frieden leben und dennoch mit der Traumfee ein Leben finden könnte. Und dabei kam auch der Gedanke hoch, einfach noch mal "neue Karten zu nehmen". So rosig, wie ich es damals mit ihr sah, war es also alles nicht. Dieser ständige Krach mit ihrem Exmann, wo die Scheidung viele Jahre zurückliegt, das gab mir schon zu denken. Auch, dass sie keinen Weg finden wollte, diese Streits zu beenden, sondern ständig vor Gericht war. Ich sagte ihr, dass bei so was immer zwei dazu gehören, aber sie hörte mich nicht. Sie "kämpfte" um ihre Kinder, ihr Geld, ihre Freiheit. Als ich das wieder und wieder miterlebte, war ich unsicher, ob ich hier am rechten Fleck war, denn ich war da schon weiter mit.

Ich habe meinen ersten Sohn, damals 6, ein Jahr nicht sehen dürfen, weil meine damalige Ex mich auch ständig in diese Streits zog, und ich mitmachte. Und das nach fünf Jahren Trennung, sie war bereits wieder verheiratet. Was ging mir das auf den Senkel! Mein damaliger Trennungsberater empfahl mir, nach meinen Anteil am Streit zu erkennen und dann Spieltheorie zu lernen, um mich zu distanzieren, anstatt weiterhin den "zahnlosen Tiger", wie er den Richter nannte, der immer nur Vergleiche anstrebte, zu beauftragen (der nebenbei mit unseren Anwälten all unser Geld verschlang). Die Folge war, dass ich auf einer Skala von 0 bis 10 von minus 5 auf plus 3 kam.
Die Streits fanden nicht mehr statt. Und diese meist bei der Übergabe, wenn ich den Kleine abholte - das geht gar nicht.
Als wenn der Kleine was dafür konnte.

Letztlich hatte der sich während meiner Nichtanwesenheit eh mit seinem Vaterbild verbunden und alles das zuhause durchgesetzt, was ich immer vergebens für ihn erreichen wollte, aber die Mutter mir, wohl aus Eifersucht, nicht zugestehen wollte. "Unser Sohn geht zum Judo!" höre ich sie noch tönen. Drei Monate später, als ich zum Judo ging, um ihm von der Tribüne zuzusehen, sagte mir der Trainer, dass er nicht mehr kommen würde. Na ja, dann kam ja ein paar Monate später das mit dem Klavier. Sie teilte mir wieder und wieder mit, dass sie, obwohl sie ja endlich hatte, was sie immer wollte, nämlich die vollkommene Trennung von mir, überhaupt nicht klar komme mit dem Kind. So hab ich ihn dann beim ersten Treffen mit ihr zwar nicht sehen dürfen, aber dieser Kommentar machte meiner Strategie Flügel und ich berichtete stolz meinem Berater.
Er präsentierte mir dann nach einem Jahr stolz ein Klavier und spielte wie ein kleiner Mozart.


Zurück zur Ex:
Ich weiß immer weniger, ob ich ich sie zurück will. Ich mag sie sehr, aber ich finde keinen Weg, mit ihr ein Leben aufzubauen. Nur die Liebe, das reicht wirklich nicht. Sie arbeitet ohne Ende, macht sich hier beliebt und dort kann sie keinen Freunden Nein sagen, nicht auf die Feier zu kommen. Sie ist also ständig auf Achse. Gleichzeitig klagt sie, keine Zeit für sich mehr zu finden. Das sind für mich alte Kamellen und cih weiß nicht, ob ich das nochmal durchmachen will.
Na ja...

to be completed...
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Di 22. Okt 2013, 12:30

Maliwitch hat geschrieben:Dass du deine innere Weiblichkeit so schnell entdeckt hast, glaube ich nicht! Das ist ein langer Prozess, zudem deine Vorgeschichte dazu beiträgt, dass du sie nicht hast spüren können.
Sicher hast Du recht, das ist ein langer Prozess...
Dennoch habe ich festgestellt, dass allein meine Entschlossenheit, mich jetzt damit auseinanderzusetzen und diesem Akzent in mir Raum zu lassen, mit mir was gemacht hat. Ich war wie verändert. Obschon ich diese Einstellung nur ein paar Stunden halten konnte und sich dann wieder die alte Gewohnheit breit machte. Ich konnte zusehen, wie es wie eine Wolke meinen Verstand in Nebel hüllte. Kein Dran vorbeikommen mehr, alles im Nebel verschwunden. Wird sicher beim nächsten Mal etwas länger gehen.
Maliwitch hat geschrieben:Sie macht sich rar, versucht dich als "Liebesmittelpunkt" loszuwerden
Was mich verwundert hat, ist, dass sie beim letzten Treffen den Ring trug, den ich ihr mal geschenkt habe und dazu sagte, dass sei ihr Verlobungsring. Obwohl ich ihn ihr einfach nur so nebenbei geschenkt hatte. Und dann erwähnte sie, dass ich ihr noch keinen Heiratsantrag gemacht hätte. Doch immer, wenn ich sagte, dass ich sie später mal heiraten würde, sie wehemend abgelehnt hatte.
Daraus werd ich nicht ganz schlau. Muss ich auch nicht...

Was den Lebensmittelpunkt betrifft, so war ich das nie. Das sind allein ihre Kinder gewesen.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Mi 23. Okt 2013, 12:54

Hab neue Erkenntnisse:

viel gelesen und nachgedacht, war inzwischen sogar auf Borderline Foren, um mehr Wissen zu bekommen, über mich, über sie, über meine Ex. Alles insgesamt immer ein wenig hilfreich.
Doch wirklich weiter gebracht hat es mich nicht.

Die einfachsten Dinge liegen doch direkt vor einem oder?

So war es die letzten Monate auch bei mir gewesen. Alles, was ich damals tat, egal ob mit ihr oder ohne sie, war mit "Zeichen" begleitet. Ich bekam die Zeichen in letzter Zeit immer über Zahlenwerte.
Wenn ich um 13:13 Uhr bei einem Treffen ankam, wusste ich, dass ich "im Flow" war und es gut werden würde. War ich um 13:47 Uhr dort, hatte ich nicht diese innere Ruhe dabei, war also eher aufmerksam und gespannt, um die Situation zu meistern. Wäre ich um 13:47 Uhr da gewesen, und im Flow gewesen, hätte ich nicht auf die Uhr geschaut, soviel für Zweifler.
Jedenfalls waren die Zeichen ein paar Tage nach der Trennung von ihr alle weg - es war wie verhext.

Freitagabend war ich dann in der Stadt unterwegs, war zuerst tanzen und hab mich dann, eher aus Langeweile, einem Trupp angeschlossen, der noch ins Mäcces wollte. Dort saß ich auch eher nur teilnahmslos rum, aber ich war wenigstens irgendwo unter Leuten. Hab lieber gelesen...
bin von dort meiner inneren Stimme folgend heim gefahren. An der Abbiegung, wo es dann zu ihr ging oder 3 km kürzer zu mir (es waren noch 30 km), folgte ich dem inneren Impuls und bog in ihre Richtung ab. Sicher, ich komme nicht zwingend an ihrem Haus vorbei. Mein inneres führte mich dennoch direkt dorthin. Um 2:22 Uhr stand ich vor ihrem Haus, schrieb sie an und sie war sogar online (in whatsapp). Sie kam gerade aus der Disco und wollte heim. Auf ihre Frage, wo ich sei, schrieb ich, dass ich vor ihrem Haus stehen würde und dass das der beste Ort des Tages sei. Sie wusste von meinen Zeichen, verstanden hatte sie es nie. Ich dafür umso besser.

Na ja, der Rest ist Standard...

Auf Hinweis eines Mitschreibers hier, las ich das:
Trennung vermeiden oder Partner zurückgewinnen - geht das?
http://www.beziehungsdoktor.de/index.php?site=trennung

Zitat:
Der Typ Ex eins braucht als Strategie eine lange Kontaktsperre; der Typ zwei eine gute Beziehungsperspektive!
Meine Ex zählt eindeutig zu Kategorie 2

Und genau das ist ja auch unser Trennungsgrund gewesen!
Ich liefere keine Perspektive...
Nicht nur ihr!
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Sa 26. Okt 2013, 10:06

Das, worauf man seine Aufmerksamketi richtet, wächst!
Ich habe beschlossen, mich nicht mehr mit Liebeskummer usw. auseinanderzusetzen. Diese ganzen Dramen, die ich deswegen die letzten Wochen durchlebt habe. Was ich alles gelesen habe und welche schlimmen anderen Posts ich zu lesen bekam, nicht nur hier. Das alles schürte die Liebe zu ihr immer mehr. Obwohl ich doch zu mir selbst finden wollte.

Ich erreiche genau das Gegenteil.
Daher werde ich mich nun wieder mehr auf lösungsorientierte Arbeit stürzen. Mag sein, dass es auch wieder eine Flucht ist, aber ich denke, dass die Zeit viele Wunder heilt und das dies nicht immer meine ureigene Aufgabe sein muss. Es ist auf jeden Fall ein einfacherer Weg.

Wenn ich es schaffe, mich bis zu meinem Tod mit glückselig machender Ablenkung und Einbildungen, geliebt und gemocht zu werden, voll zu dröhnen, so habe ich zwar meinem inneren Kern der Depressionen keine weitere Beachtung geschenkt, aber ein wunderschönes Leben gehabt. Bin mittlerweile davon überzeugt, dass wir es übertreiben mit dem Kummer, weil wir keine Messlatte haben, keinen Vergleich. Den Liebeskummer so lange zu fühlen, bis er weg ist, das kann keine Lösung sein. Denn wenn wir uns ihm voll hingeben, sind wir nicht mehr menschlich. Der Kummer drückt uns nieder. Wir verlieren mehr als dass wir gewinnen.

Wir sind in dieser Hinsicht einfach blinde Blindenführer.

Mich selbst durch diese Dunkelheit zu führen, das kann ich nicht. Ich kann nur hineintauchen und hoffen,d ass dadurch Heilung vollzogen wird. Dass sich in mir etwas heilt. Aber ich kann es nciht kontrollieren. Das macht mir Sorge. Es ist plötzlich alles um mich herum nur noch grau und dunkel. Keine Liebe mehr, nirgendwo. Nur diese Leere.

Vielleicht bin ich jetzt auch mal wieder über den Berg, dass ich jetzt so schreibe. Wer weiß. Jedenfalls weiß ich jetzt, dass Aktion und Re-Aktion zusammen gehören.
Wieder einmal gelernt:
Gefühle wirken auf den Körper.
Der Körper wirkt auf Gefühle.

Den Bleistift zwischen die Zähne klemmen und die Lippen dürfen sich nciht berühren... drei Minuten lang!
Ein Lachen, das keins ist, sorgt für innere Fröhlichkeit. Wie einfach und dennoch so wirksam.

Ich weiß immer noch ncht, ob ich meine Ex zurück will, ob es nur mein verletztes Ego ist oder was. Ich erwische mich dabei, treu zu sein, obwohl wir getrennt sind. Das ist auch so ein Thema, das ich nicht verstehe. Wieso fragt mich die Ex nach einer Weile der Trennung, ob ich schon eine Frau geküßt habe? Und wieso gab es ihr einen Schlag, als ich ihr das bejahe? Sie hatte sich doch getrennt von mir.

Ich komme immer mehr dahin, es wie bei anderen Freunden auch zu sehen: Sie machen Schluss, weil sie Krach haben (jeder sagte über die beiden, dass sie DAS PAAR ÜBERHAUPT seien) und sehen sich eine Weile nicht. Sie besucht ihn nach einer langen Weile, einfach nur so. Will natürlich wissen, ob da schon andere waren, was er bestätigt und für selbstverständlich hält. Darauf ist sie geschockt und sie verbringen drei Tage im Bett. Danach ist es wieder aus, weil selber Krach wie zuvor an der Tagesordnung war. Krach nicht gelöst, Beziehung ade. So einfach geht das. Sind beide Partner nicht in der Lage, Beziehugnsarbeit zu leisten, ist Schluss.
Fertig! Da muss man doch nicht in Kummer fallen! Die Gründe für die Trennung leigen doch ganz klar und offen auf dem Tisch. Und... jeder weiß davon. Es ist doch nicht so, dass der Verlassene überrascht da steht. Irgendwas hat er schon bisher mitbekommen. Nur war er sich nicht klar darüber, dass er DESWEGEN verlassen würde. Bloß weil er eine höhere Toleranzmarke hat?

Ich weiß definitiv, dass unsere beider Trennung kein Zufall war und ich auch nicht wirklich überrascht wurde. Anzeichen waren schon früher da, ich selbst hab sie überspielt und für nicht so wichtig gehalten. Dass es für sie dringender war, hab ich nicht gesehen, weil ich viel zu sehr im geniessen war und bei mir. Anstatt auch bei ihr. Also bei mir war es voll mein Egotrip, der mich zu dieser Frau geführt hat. Ich wusste bereits nach Sekunden, dass sie es nciht ist, aber dass sie es fast ist. Dennoch hab ich mich selbst belkogen und mich nicht getraut, zu mir zu stehen und ihr ganz klar eine Absage zu machen. Dadurch hab ich nicht nur sie betrogen, sondern auch mich. Und damit ging der ganze Untergang los. Ich bin zu feige, einer Frau, wenn sie dann auch noch so hübsch ist, ins Gesicht zu sagen, was mir nicht passt. Schon da habe ich die ANgst, verlasen zu werden. Mein armes kleines Kind in mir schreit und alles in mir kümemrt sich nur um das. Anstatt erwachsen zu sein und das als Aspekt eines großen ganzen zu betrachten, wird man zum Kuschel Junkey. Undendlich viele Stunden müssen als Wiedergutmachung gezahlt werden, weil Mama EINMAL nicht kuscheln wollte. Weil Mama uns EINMAL abgelehnt hatte in ihrer Not, alle drei Kinder und den Haushalt unter einen Hut zu bringen. Was hat sich meine Mutter ggeplagt, das alles zu managen. Niemand hat es ihr gedankt. Dennoch hatte sie sich für all das aufgegeben. Klar, jetzt, wo ich selber älter bin, fehlt mir das Kuscheln und mein inneres Kind schreit in mir. Ich habe sicher schon in den letzten Jahren 3.500% Wiedergutmachung geleistet. Mein inneeres Kind ist dennoch nicht zur Ruhe gekommen. Der Kuscheljunkey hat sämtliche Register gezogen, um kuscheln zu können. Kuschelgruppe gegründet, immer neue Kuschelpartner gesucht und gefunden. Was man doch im Leben alles erreichen kann! Nur ein Impuls und ich installiere eine neue Welt um mich herum. Wahnsinn!

Wo ist sie hin, all die Kraft in mir? Wieso gehe ich nicht vorwärts? Weil wieder einmal ein Band reissen könnte aus der Vergangeheit? Ja, das hält mich auf. Sorgt dafür, dass die angekurbelte Energie dann doch nicht fliessen kann und ich dann keine frische energie habe. Logisch, dass dann die Depri an der Türe zum Schlafzimmer schon wartet!

Und die Angst liegt direkt neben mir im Bett. Nachts kommt sie geschlichen und legt sich auf mich. Keine Chance da raus zu kommen.

Wieso glauben hier so viele, dass nur wir uns ändern könnten und unsere Expartner nicht?
Wieso trauen wir ihnen das nicht zu? Vielleicht macht der/die Ex ja auch wichtige Schritte in ien besseres Sein durch? Und vielleicht ist es dann wirklich so, dass man sich wischendurch des Weges nochmals trifft?
Ich jedenfalls treffe immer wieder solche frauen, wieso hab ich das vergessen eigentlich? Wieso hatte ich soooo viel vergessen? Wieso bin ich so wenig von eigener Liebe erfüllt gewesen?

Mein lösungsorientierter Ansatz lautet daher:
Die Liebe ist in dir! Immer!
Finde sie und du wirst geheilt sein.
Alles andere ergibt sich!
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Maliwitch
Beiträge: 601
Registriert: Sa 12. Okt 2013, 08:27
Geschlecht:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Sa 26. Okt 2013, 21:24

Indi, ich hätte mir sehr gewünscht, dass du auf meine PM geantwortet hättest.

Doch, wir sind sehr menschlich, wenn wir uns unserem Kummer hingeben, denn er gehört zu uns, definiert uns, läßt uns aber auch wachsen an der Situation!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dein inneres Kind findest, es in den Arm nimmst und ihm zeigst, dass du es von nun an beschützen und gehüten wirst, ihm die Möglichkeit gibst, zu wachsen und zu gedeihen, Glück und Frieden zu empfinden.

Alles Liebe für dich
Mali
Krisen haben auch ihr Gutes: Sie geben Denkanstöße für Verbesserungen.

Indiana
Beiträge: 1138
Registriert: So 6. Okt 2013, 20:23
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Mo 28. Okt 2013, 18:20

In den letzten Tagen hat sich einiges getan...

Ich hatte aufgrund der Struktur unserer Trennung diesmal keine Kontaktsperre aufrecht erhalten.
Grund dafür liegt darin, dass die Trennung nicht aufgrund fehlender Gefühle, sondern ihrem, mir verständlichen, Sicherheitsbewusstsein statt fand. Ich bin der Typ, der eher von jetzt auf gleich lebt, während sie die Unsicherheit nicht erträgt. Menschen mit solch einem Sicherheitsdenken sind ja die meisten in unserem System. Selbständige, die über keine große Auftragslage verfügen, dennoch aber nicht pleite machen, kennen das Leben in dieser Unsicherheit.
Bei mir war es immer so, dass wenn ich vorhatte, in Urlaub zu fahren, die Kunden kamen und der Urlaub gesichert war. Aber warum sonst zu viel Arbeiten? Vorsorge kannte ich bisher nicht.

Na ja, auf jeden Fall haben wir beide diese Unverträglichkeit. Eine Kontaktsperre würde nur erreichen, dass sie sich nach mir sehnt und wieder mit mir zusammen kommt. Dann nach einer Weile, geht das Sicherheitsdrama von vorne los. Kontaktsperre bringt also vorübergehend was.

Für mich wird immer mehr klar, dass mein unsicheres Leben immer über Partnerinnen und Gönner funktionierte, ich aber dadurch in eine Abhängigkeit geriet, die mir nicht lieb war. Ich ging zwar arbeiten, aber durch die gemeinsame Wohnung und die meist besser verdienende Partnerin führte ich einen Lebensstil, den ich mir selbst nicht leisten konnte. Das war dann meist bei Beziehungsende immer ein Grund, nicht einfach abspringen zu können oder sich so eben mal zurück zu ziehen.
Auch merke ich, dass die Parasit - Wirt - Methode nicht wirklich frei macht. Frei bin ich erst, wenn ich meine eigene Existenz sichern kann, unabhängig einer Partnerin. Da ich bisher meist überlappende Beziehungen hatte, war da wenig Raum für diese Eigeninitiative. Wie sollte ich meiner Partnerin das denn erklären? Wir leben zusammen und ich suche mir eine Wohnung? Für was? Nur um meine Ruhe zu haben? Was für ein Luxus. Meine Partnerinnen hatte zumeist in ihren Vorbeziehungen ausser dem gemeinsamen Schlafzimmer seit ihrer Jugend kein eigenes Zimmer mehr. Wie dann den eigenen Weg überhaupt gehen? Sie waren reine Familienwesen.

Mit dem mache ich jetzt Schluss. Ich will auf eigenen Beinen stehen. Ob sich dann die jetzige Ex wieder zu mir orientieren kann, weiß ich nicht. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn es nicht so ist. Denn wie bereits in den letzten Tagen erfahren, haben andere Mütter auch hübsche Töchter.
Meine Ex leidet genauso wie ich. Sie ist genauso tief im Keller, wie ich es bin. Wir wissen beide nicht, wie eine Zukunft für uns aussieht. Wenn ich meine Visionen in mir anschaue, wo ich mich als einen auf eigenen Beinen stehenden Mann sehe, dann sehe ich auch, dass dieser Mann sich nicht mehr verbiegt. Weder für eine Frau, noch für andere Menschen, die einen beugen wollen. Insofern müßte sie mir dann ihr halbes Leben nachlaufen, immer im Kampf mit ihren eigenen Dämonen. Ich habe wirklich keine Lust, eine solch anstrengende Beziehung zu führen, wo man ständig mit den Ängsten konfrontiert wird, die man selbst längst überwunden hat.

Daher trainiere ich, alleine zu leben, verweigere meinen Gedanken, die sich nur um sie drehen, die Unterstützung und plane nach vorn.
Für ein Leben in Unsicherheit hatte ich mich vor vielen Jahren selbst entschieden, als ich alles aufgab und auf der Strasse lebte, in Parks und unter Brücken schlief und mein Leben nur der Arbeit an mir selber widmete. Mittellos erlebte ich damals eine sehr aufregende und glückliche Zeit, aber auch oft genau das Gegenteil.
Mit den Jahren wandelte sich meine Lebensweise, ich wurde wieder seßhaft. Ich glaube, ich habe es einfach verpasst, die Entscheidung zur Unsicherheit neu zu überdenken. Ist diese nun noch zeitgemäß? Damals von Osho zur Unsicherheit inspiriert, stellte ich jedoch fest, dass derselbe Prediger später dann soviel Geld anhäufte, dass ihm all das ermöglicht wurde, was er sich aufzubauen gedachte. Oder mit welchem Rolls er heute fahren sollte.

Ein Leben in Sicherheit heißt für mich immer noch: Jeden Tag zur Arbeit gehen. Natürlich zu 1 Arbeit, nicht zu 25 Stellen. Diese eine Arbeit eine wirklich lange Zeit zu tun und nicht täglich, wöchentlich oder je nach Laune den Ort zu wechseln und auch nur dann Urlaub zu machen, wenn man Urlaub bekommt.
Das wird schwer werden. Das sehe ich jetzt schon.

Eine selbständige Tätigkeit, wie auch immer, wird anfangs wieder so ein dahin schleichen sein bis alles richtig läuft. Das hatte ich bereits unzählige Male ausprobiert. Mach ich nicht mehr. Zu viel Stress.

Bleibt also nur regelmäßige Normalo Arbeit oder Lotto Gewinn. ;-)

Dazu kommen dann noch die Entscheidungen und ersten Schritte, all die Unklarheiten zu beseitigen, die bisher, im Zuge der Abhängigkeit, aufgeschoben waren. "Warten auf Godot" kenn ich über viele Jahre.

Wie man sieht, ich hab erstmal mit mir selber zu tun. Was andere mit 22 machen, das muss ich nun nachholen. Obwohl, mit 22 hab ich so gelebt, komisch, wie die Abhängigkeitkeiten sich immer wieder ins Leben schleichen.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste