Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Maliwitch
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Mo 14. Okt 2013, 17:19

Indiana hat geschrieben:Hi Mali,
Du hast viele schöne Fragen, die mich reizen, sie zu sofort beantworten. Aber das ist hier ein öffentliches Forum, da liest die ganze Welt mit und das ist nicht so mein Ding, hier zu sehr ins Persönliche zu gehen, also Fakten ungefiltert und unbereinigt niederzuschreiben.
Das kann auch mal ins Auge gehen.

Nur soviel: Habe früher im Rheinland gelebt, mit vielen Freunden um mich herum und gutgehen rundherum. Eine heftige Affäre mit einer Frau, die mich nicht aus ihren Fängen ließ als ich gehen wollte, bahnte mir den Weg in eine Fernbeziehung nach Österreich. Weit genug weg, dass sie nichts machen konnte. Heute wohnt hier mein kleiner Sohn wohnt und ich kämpfe mich so durch, fernab der Heimat. In 5 Jahren hab ich es nicht geschafft, mir hier einen guten Freundeskreis aufzubauen, da ich eher wie ein Zigeuner gelebt habe. Ständig ins Rheinland zurück... der Freunde wegen.

Als ich mich endlich entschied, hier ganz und gar zu leben, ging hier alles in die Brüche und der einzige Halt (bei Freunden) war wieder im Rheinland zu finden. Hier habe ich höchstens viele Bekannte, die mich zwar schätzen, aber ich bin einfach nicht stetig genug im Hiersein.
Nicht stetig genug im Hiersein oder eher noch nicht angekommen? Mein Eindruck ist, dass letztendlich immer irgendwie die Frauen regeln, wo du dich gerade längerfristig aufhältst. Aber vielleicht liege ich da auch daneben ;)
Indiana hat geschrieben:Ich wollte als Kind immer zum Ballett, hab mich aber nicht getraut. Als meine kleine Schwester dann beim Ballett war, da war ich voll neidisch.
Mit 35 Jahren hab ich mir dann diesen Traum erfüllt, als ein guter Tanzlehrer erwachsene Schüler suchte. Ich bin steif wie ein Bügelbrett, insofern hatte er alle Mühe mit mir. Wir haben täglich morgens vor meiner Arbeit trainiert und das war eine gute Zeit. Eigentlich habe ich es begonnen, weil meine damalige Freundin einen Tick darauf hatte.
Aber für mich war es halt auch eine Traumvberwirklichung, da ich nicht nur eine Woche hingegangen bin, wie sie. Letztlich aber sind erwachsene Menschen keine kleinen Kinder, die man warten lassen kann oder auch keine Dummies, die man voll labern kann über die schlechten politischen Verhältnisse in Deutschland, wie dieser Tanzmeister es liebend gern vor der Stunde tat. Da saßen dann die ganzen kleinen Kinder und die erwachsenen Schüler brav auf den Stühlchen, während er seinen Monolog hielt. Ich find sowas ist Missbrauch. Da ich nur einen Termin haben wollte, nahm ich kurzerhand seinen Terminkalender in die Hand, trug mich an eine freie Stelle ein und verließ diesen Ort des grauens wieder. Dies ließ er sich aber nicht gefallen und warf mich kurzerhand raus. Sein toller Spruch: "Nicht nur der schüler kann sich seinen Meister aussuchen, auch der Meister kann sich seinen Schüler aussuchen!" Das war es dann mit meiner Ballettkarriere.
Nicht jeder Traum muß erfüllt werden. Vieles träumt man sein Leben lang und zieht alleine aus der Vorstellung Freude! Aber da ist sie wieder, die Frau die dich zum Ballet gebracht hat. Normalerweise würde ich sagen, "Schön wenn man jemanden findet, der das macht was man selbst schon lange tun wollte und einen dann mitzieht" Aber mir tut sich das Gefühl auf, dass immer nur Frauen dein Leben beeinflußen... kann aber auch hier durchaus wieder voll daneben greifen ;)
Indiana hat geschrieben: Ja, habe heute begonnen, auszumisten. Alles, was ich die letzten drei Monate nicht gebraucht habe, kommt in die Umzugskartons und danach kommen noch die Klamotten weg, die ich schon länger nciht mehr anziehe und immer wieder nach unten im Stapel lege.
Wenn dann alles draussen ist, will ich grobe Plätze für Werkzeug, Spielsachen und anderen Kram in Schränken einrichten. Alles was nicht reinpasst, kommt zum Flohmarkt oder direkt in die Deponie. Dann erst die Wohnraumneugestaltung. Ins Bad kleine Lautsprecher und wie in den Toiletten des ehemaligen Wuppertaler Schwimmbades die Geräuschkulisse vom Freibad laufen lassen oder wie in einem Restaurant in Bonn, Grimms Märchen vorgelesen auf der Toilette. In Jena sah ich in einer Kneipe eine Decke, an die jede Menge Musikinstrumente genagelt waren. Die waren sämtlich mit alten Notenblättern übertapeziert, sodass man nur noch die Umrisse der Instrumente sehen konnte.
Coole Idee mit den übertapezierten Notenblättern... hey, du startest durch... klasse! ;)
Indiana hat geschrieben: Hab heute schon dagegen verstoßen. Aber gelesen trotzdem und mir Strategie vorgenommen, wie ich mich gleich verhalten soll: Auf jeden Fall distanziert und kein einziges Gespräch über Beziehung und so... Hoffe, ich stürze nachher nicht wieder in ein (selbstgemachtes) Loch im Boden.
Ich denke das ist ein guter Weg! Den gehe ich auch gerade. Beziehungspause auf allen Ebenen! Wenn es nicht mehr so weh tut, ist es wie Luftschnappen nach langem Tauchen!!

LG
Mali

PS. hab dir eine kurze PN geschickt, mußt du aber nicht beantworten 8-)
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Di 15. Okt 2013, 16:35

Maliwitch hat geschrieben:
Indiana hat geschrieben: Hab heute schon dagegen verstoßen. Aber gelesen trotzdem und mir Strategie vorgenommen, wie ich mich gleich verhalten soll: Auf jeden Fall distanziert und kein einziges Gespräch über Beziehung und so... Hoffe, ich stürze nachher nicht wieder in ein (selbstgemachtes) Loch im Boden.
Ich denke das ist ein guter Weg! Den gehe ich auch gerade. Beziehungspause auf allen Ebenen! Wenn es nicht mehr so weh tut, ist es wie Luftschnappen nach langem Tauchen!!
Nein, ich hab sie Sonntag angerufen und wollte mit ihr in die Disco ziehen, da war eine Geburtstagsparty. Sie lehnte aus Müdigkeit ab und schlug mir einen Fernsehabend bei ihr vor. Ich las dann hier alles nochmals durch und machte mich auf den Weg. Es war ein schöner Abend. Besonders gefiel mir der Abschnitt, wo wie meinen 3 Tagebart plötzlich toll fand und ihn unbedingt streicheln musste.

Doch zuvor war erstmal Distanz und Selbstbeherrschung angesagt:
Ich war ständig im Kopf und am Überlegen, was ich sagen könnte als nächstes und wo ich besser den Mund halte. Kein Gejammer kam von meinen Lippen, kein Betteln, keine Diskussion über Beziehung. Das war cool. Ich saß auch regelrecht distanziert, obwohl sie meine Nähe suchte. Wir schauten einen Film, der uns überhaupt nicht interessierte, wegen des schlechten Angebotes. Ich erzählte ihr von meinen Fortschritten, nun kaum noch Liebeskummer zu haben. Sie meinte nur: "Toll für Dich!" mir einem traurigen Blick. Dann offenbarte sie mir, dass das bei ihr noch mindestens zwei Jahre dauern würde.

Ich warf ihr vor, dass es doch gerade für sie überhaupt keinen Grund geben würde, Liebeskummer zu haben. Sie hätte doch genau das erreicht, was sie zuvor wollte: keine Beziehung und gute Freunde sein.
Irgendwie spürte ich ab diesem Moment, Energie in mir wachsen. Ich fühlte mich väterlich ihr gegenüber und nicht mehr so abhängig von ihrer Zuneigung. Es war mir schliechtweg egal, ob sie mich noch wollte (natürlich war das ein Trugbild, denn gerade mochte sie mich ja noch sehr). Ich denke, es war eher ein Trick von mir.
Auch habe ich, als es dann spät wurde, zuerst das Heimgehen erwähnt und mcih nicht, wie sonst, rausdrängen lassen. Es war wie ein Rollentausch. Seither hab ich nichts von mir hören lassen, spüre aber, dass ich viel mehr bei mir bin und dass da kein Schmerz ist. Ich komme mehr und mehr bei mir selbst an. Das war vor einer Woche noch nicht so.

Was meinen Eingangspost betrifft, so weiß ich immer noch nicht, was ich wirklich will. Wieder mit ihr oder nur ab und sehen und gute Freunde. Ich merke, dass sich das von Tag zu Tag ändert. Momentan habe ich persönlich so viel mit mir selber zu tun, dass ich eine Beztiehung als Rückschritt betrachte, gleichzeitig überfällt mich aber schon nach drei Tagen die Sehnsucht nach ihr und ich mache ein Treffen mit ihr aus.
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Di 15. Okt 2013, 19:08

Da passiert aber gerade eine Menge bei dir ;)

Das Ankommen bei dir selbst ist genau das, was das Ziel sein sollte. Wenn du bei dir selbst bist, kannst du auch viel besser in dich hineinfühlen, was und wieviel da ist, was du brauchst, was dich weiterbringt, wieviel du geben willst.

Ich denke auch nach einem guten Freund kann man Sehnsucht haben. Weil die Chemie stimmt, weil man sich beieinander wohl fühlt und die Zeit miteinander einfach geniesst! Und manchmal muß vielleicht diese "Rückentwicklung" in einer Beziehung sein, um mit der Zeit spüren zu können, wie sich die Gefühle entwickeln.

Solange das parallel laufen kann, das Ankommen und das Trotzdemtreffen, geniess einfach beides. Ich denke nicht, dass es ein Patentrezept gibt, wie man mit sochen Situationen umgeht. Die einen brauchen viel Zeit um sich klarzuwerden, die anderen brauchen den Kontakt um diesen Faden nicht ganz zu verlieren.

Du brauchst vielleicht diesen Mittelweg, also nicht stressen, nicht um jeden Preis jetzt schon festlegen was du willst, lass dir und ihr Zeit.

PN ist verschickt, wieso steht die noch im Postausgang???? :?:

LG
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Do 17. Okt 2013, 00:34

War heute Abend auf der Party mit ihr und es geht mir nicht so gut. Wir sind zuvor in eine Bar, um was zu trinken und zu plaudern, aber da war's schon komisch. Irgendwie war sie da sehr distanziert und ich hatte heute wieder den Part des Sehnsüchtigen. Später, auf der Party, hab ich dann mit ihr getanzt, aber gleich gemerkt, dass es mir zu schön ist und mir weh tut, weil es ohne Erfüllung ist. Hab dann das Tanzen mit ihr gelassen. Leider waren aber wenig Alternativen da, so dass ich mal viel rumgestanden hab. Als es dann spät war, wollte sie nochmal mit mir tanzen, bevor es heim ging. Ich lehnte ab, da ich schon völlig im Schmerz war und ich keinen Sinn darin sah, den schmerz noch zu erhöhen.
Jetzt sitze ich hier wieder. Meine ganze Arbeit ist futsch, bin wieder voll traurig und denke doch, dass ich jetzt die Kontaktsperre umsetze.

Als heute in der Disco sie jemand anbaggerte, da ging's mir schon arg auf den Nerv. Wusste aber, dass ich dagegen nichts zu machen hab, denn sie ist frei zu tun, was sie will und mit wem. Es sind wohl immer die gleichen, die sich da auf die Mädels stürzen, jedenfalls kam mir sein Gesicht vom letzten Mal bekannt vor. Ich wollte schon ein gespräch mit ihm anfangen, dass er es so cool drauf hat mit den Frauen, aber als er sah, wie sie mit mir tanzte, ging er heim. Naja, nächste Woche wird er sicher wieder da sein.
Ich für mich denke jetzt, dass ich mich in nächster Zeit dort ncht blicken lassen will. Auch will ich mich bei der Ex nicht mehr blicken lassen, denn es tut alles doch zu sehr weh. Und ich stürze mich da selber rein in diese doofen Schmerzgefühle. Muss doch nicht sein, oder?
Alles, was ich mit ihr tue, macht keinen Sinn. Ich tanze mit ihr und gleichzeitig schreit ein Männchen in mir, dass er es überhaupt nicht abkann und er es für so was von sinnlos hält, nun noch mit ihr so eng zu tanzen. Klar, es ist schön, aber die Gefühle, die dann wachsen, sind so was von sinnlos. Sie sind im Aufkommen schon nicht wirklich mit Glück erfüllt, sondern enden im Schmerz. Unweigerlich...
Mir wird durch dieses Spiel der Gefühle immer wieder meine Strategie aus der Hand genommen. Ich verliere mich in diesen Sehnsuchtsgefühlen und weiß dann nicht mehr, was ich wirklich will. Ich fühle mich gefangen in den Gefühlen. Auch spüre ich wieder, dass diese Gefühle die schmerzhaften sind, die immer wieder kommen, mit jedem Blick von ihr. Und mit jedem neuen Kuss von ihr wird es schlimmer. Ich glaube, sie spürt das auch.

was soll's...
Ich hab sie gleich im Vorhinein schon gefragt, wie ihr Wochenende aussieht. Kenne mich ja inzwischen, dass ich so wie so nichts durchhalte. Und da ich heute auch wieder keine Treffen mit irgendwelchen Leuten ausgemacht habe, wird es sicher wieder wie all die anderen Wochen sein, dass ich es nciht aushalte und wir uns wieder auf ihrer Couch treffen zum Fernsehabend. Wie ein altes Ehepaar - nur dass wir nicht mehr zusammen sind. Und dass mich das total davon ablenkt, dass ich nicht mehr will !!! Das verliere ich völlig aus den Augen. Es ist wie weggewischt. Ich weiß doch genau, warum ich sie nicht mehr will. Nur, durch diesen ganzen Kummer, ist das alles verborgen, die wahren Gefühle sind verdeckt durch die Sehnsuchtsgedanken.
Ob das jemals noch was wird?
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Do 17. Okt 2013, 07:45

Ach Indiana, ich glaube es war ein Fehler, mit ihr auf die Party zu gehen. Aber ich weiß wie die Sehnsucht quält und man wenigstens den Anderen sehen will.
Dass man sich dabei selbst verletzt, weiß man im Grunde...

Ich nehme an, man sieht dir genauso an was du fühlst wie mir. So ein Pokerface aufzusetzen kostet unglaublich Kraft, aber es geht!!! ALLES geht!
Sie hat dich geküsst? Das geht garnicht!! Die Distanz muß nicht nur zeitlich sondern auch körperlich sein. Keinen Kuss, kein gemeinsames Sitzen auf der Couch,
kein gemeinsames Tanzen und wenn dann nur mit gespielter Unaufmerksamkeit ihr gegenüber.

Außer du kannst dir eine Freundschaft mit ihr vorstellen und NUR DANN kannst du die Distanz aufgeben, aber ich glaube du liebst sie noch zu sehr...

Der Weg ist das Ziel, plane deinen Weg!!

Und wenn ein Treffen unvermeidbar ist, dann spiel vorher im Kopf durch, immer und immer wieder, wie du dich verhalten wirst.
Dann ist es einfacher das beim Treffen wieder abzurufen.
Lass es nicht einfach auf dich zu kommen, werde gedanklich aktiv, Schulter zurück, Kopf hoch, du bist ein toller Kerl, unabhängig, frei, zeig es! Zeig es in
jeder Minute deines Lebens. Beim Einkaufen, beim Arbeiten, egal wo. Solange deine Ausstrahlung nur Trauer zeigt, kann sie die Distanz nicht zurücknehmen.

Du bist nicht attraktiv für sie. du bedeutest nur Schmerz für sie, das setzt sie wieder unter Druck!!

Du schreibst sie ist frei, das bist DU aber auch! Mal von deiner Sehnsucht und den Gefühlen, die dich quälen, abgesehen, kannst du tun und lassen was du willst.
Dein Selbstbewußtsein braucht dringend Unterstützung, da führt kein Weg dran vorbei!!!

Sie ist nicht der Nabel der Welt, der mußt DU jetzt für DICH werden!! Welche Dinge machen dir Spaß? Wo kannst du etwas verändern, in der Wohnung zum Beispiel,
was dich ablenkt und dir ein bisschen Freude macht? Kannst du einen kleinen Urlaub planen? Ich werd meinen Bass wieder auspacken und mir meinen Frust von der
Seele spielen, werd im Haus jede Menge aufräumen, treff Verabredungen mit Freunden und geh auf Achse. Warum soll das Leben an mir vorbeilaufen, nur weil
ich damit hadere, dass mein Mann sich eventuell von mir trennt?

Ich drück dich in Gedanken mal ganz feste...

LG
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Do 17. Okt 2013, 08:22

Hab mich über "negative Resonanz" erkundigt, weil ich festgestellt habe, dass es einige gibt, mit denen ich nicht warm werde, obwohl ich nur Smalltalk mache. Und obwohl die anderen eigentlich mit allen gut klar kommen.
Gefunden habe ich, dass das Außen wieder mal ein Spiegel ist. Meiner eigenen Schatten.
Die ich nicht sehen mag.

Bin ja sehr bemüht, wiederin Kontakt zu anderen zu gehen. Durch das exessive tanzen hatte ich es nicht nötig, zu reden. Ich war eh einer der besten und da nimmt man sich, was einem gefällt. Dieses nehmen hab ich lange gelernt. Denn nehmen ist am schwersten! Geben ist leicht.
Aber, wenn ich mir alles nehmen kann, was ich brauche, dann hab ich ein gutes Leben.

Also muss ich mich mit meinen Schatten beschäftigen.

Was die Party betrifft, so hab ich eine vorläufige Lösung gefunden. Ich gehe hin, wenn sie Heim fährt, gehe demnach auch nicht mehr mit ihr vorher ins Café. Hoffe jetzt nur noch, dass um halb zwölf noch gute Tänzerinnen da sind. Alle anderen Events, wo sie auftauchen könnte, lass ich aus. Evtl lohnt es sich, die zwei Stunden fahrt nach Wien auf mich zu nehmen, da gibt's auch Partys.

Aber erst mal zu meinen Schatten!
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Do 17. Okt 2013, 08:31

Da dich deine Schatten noch sehr intensiv begleiten, ist es logisch, dass die andere das spiegeln.

Meinst du mit den anderen jetzt im speziellen Frauen oder auch Männer?

Ja, die Schatten sind das erste, mit dem zu dich beschäftigen mußt. Sie wahrzunehmen und nicht davor zu flüchten ist der erste Schritt.
Aber sie sind nicht nur negativ, sie sagen dir auch etwas, sie möchten dass du reflektierst!!!

Nehmen und Geben sollte immer im Gleichgewicht sein. Kippt das Gleichgewicht, geht es dir schlecht. Das ist dann eben die Beziehungsarbeit,
die man leisten muß. Die Waage sollte immer im Gleichgewicht bleiben, wobei kleine Schwankungen eine Beziehung auch lebendig halten!!

Deine Lösung find ich gut! Warum sollten keine guten Tänzerinnen mehr da sein? Schau doch einfach das nächste Mal mit wem du gut
tanzen kannst und frag, ob sie beim nächsten Mal etwas länger bleiben könnte, weil du nicht so früh da sein kannst.
Welche Frau sagt da bei einem hervorragenden Tänzer Nein????
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Indiana » Sa 19. Okt 2013, 00:33

Sie fehlt mir! Sie fehlt mir so sehr!
Dauernd muss ich an sie denken, obwohl ich mit anderen Tänzerinnen auf der Salsa-Party Spaß hatte. Sie ging mir nicht aus dem Hirn. Meine innere stimme sagt mir jedes Mal, wenn ich zu ihr will, dass ich es lassen sollte.
Dann mache ich so ein eine Übung aus dem NLP, wo ich das Bild von ihr in meinen Gedanken nehme und es ganz klein mache. Dann geht's erst mal wieder eine kurze Zeit. Aber alle drei Minuten diese Übung, das ist mir dann auch zu viel.
Auch übe ich mich, wenn ich es schaffe, wütend zu werden. Wütend darüber, einfach weggeworfen zu werden. Ich hab meine Familie verlassen, um mit ihr zusammen sein zu können. Sie hat nichts eingesetzt, außer, dass sie keinen anderen nimmt (wie mir damals ein Freund weismachen wollte).

Und nun ist sie es, die Schluss gemacht hat?
Ich stelle fest, dass das wirklich ein Grund ist, in die Wut zu kommen. Dass ich ihr innerlich noch nachrenne, das ist wirklich das letzte. Wo bleibt mein Selbstrespekt? Wo meine Selbstachtung? Hab ich das etwa nicht?
Schlimm, was durch so einen Kummer alles zu Tage kommt - da kann man fast meinen, man könnte ruhig öfter mal so eine Trennung vertragen.
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Re: Bin unsicher, ob ich sie wirklich zurück will

Beitrag von Maliwitch » Sa 19. Okt 2013, 09:11

Ich weiß, Indi ..... es gibt immer wieder diese Momente, die uns so runterziehen...

Wie heißt es so schön, der Schmerz läßt uns das Leben wieder spüren!

Das Risko, verlassen zu werden, obwohl man seine Familie für den anderen aufgegeben haben,
besteht immer. Aber dieses Risiko sollte und ständig bewußt sein und uns so immer wieder
aufmerksam machen für die Beziehungsarbeit.

Ja, es macht wütend und Ja es ist gut wütend zu sein. Das Gefühl ist wichtig und steht
gleich neben dem Schmerz. Und Ja, es macht uns bewußt, dass auch wir eine Wertigkeit
haben, die jeder andere zu respektieren hat.

ABER... man darf bei aller Wut und Schmerz auch nicht vergessen, immer wieder zu reflektieren,
wie die Beziehung gelaufen ist, wo die Fehler lagen.

LG
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Der Traum des Mannes von Freiheit

Beitrag von Indiana » So 20. Okt 2013, 10:52

Der Traum des Mannes von Freiheit

Hey Mali,

habe gestern ein Dokument gefunden, dass mir mein damaliger (Lieblings-)Therapeut geschrieben hat. Es ging um die Beziehung zu einer Frau, die in 2002 endete. Gegen Ende der Beziehung suchte ich seinen Rat.

Er erkannte, dass meine Freundin sehr viel Raum brauchte für sich selbst und ich eher Nähe suchte. Insofern hatten wir ein unangenehmes Spiel miteinander. Ich lief ihr hinterher, während sie ständig auf der Flucht vor mir war.
Bauartbedingt sozusagen :- )

Der nun wiedergefundene Text ist für mich insofern interessant, als er mir den Hinweis gibt, dass meine Suche nach Nähe und Sicherheit eine Lösung in mir selbst sein könnte, anstatt diese immer im Aussen, bei immer neuen "reelen" Frau zu suchen. "Die innere Weiblichkeit", so schrieb er, "zu finden und mit ihr zu leben."
Für mich bisher ein NoGo - hatte ich doch bisher nur den inneren Vater, die innere Familie und das recht viel beachtete innere Kind zur inneren Ansicht entdeckt. Eine innere Mutter hatte ich mal kurz in mir gefunden, die jedoch mit meiner reelen eins war und mir nicht sonderlich interessierte. Eine innere Weiblichkeit kenne ich bisher nicht.

Folglich, so schließt der Therapeut daraus, fehlt mir Abgegrenztheit, Selbstsicherheit und Selbstbestätigung. Daher kommt es wohl auch zu meiner unsteten Art, mich niemals festlegen zu können und somit keiner Partnerin eine wirkliche Vertrauensbasis bieten zu können. Du siehst, der Kreis schließt sich allmählich.

Ich kann diese Stellungnahme heute noch unterschreiben. Die Abgegrenztheit macht mir sehr zu schaffen, sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen. Immer auf der Suche nach dem besseren Job, der besseren Arbeitsstelle und der angst sich in jener doch allzu sehr einzusperren, verharre ich in mir und komme zum Ergebnis, dass keiner der Berufe für mich in Frage kommen kann.

Ebenso ist es mir stets in einer Beziehung vorgekommen.
Zuerst muss es unbedingt die eine sein; alle Kräfte werden darauf mobilisiert. Ist sie dann mit mir vereint, bekomme ich es mit der Angst und bin innerlich schon wieder draussen, weährend sie den "Kampf" mit mir gerade erst beginnt. Im Grunde haben Partnerinnen im Vorhinein schon verloren, da sie eben auch all ihre Kraft in mich legen und bisher jedenfalls immer den kürzeren gezogen haben, was Verlust der eigenen Sicherheit und Kraftlosigkeit zur Folge hatte.

So ehrlich zu sein und einer Frau, in die ich mich verliebt habe, mitzuteilen, dass ich für eine Beziehung nicht geschaffen bin, traue ich mich nicht. Auch aufgrund der gesellschaftlichen Doktrine: "Du musst eine haben" oder "Du mußt eine bekommen".

Meine jetzigen Probleme der Trennung resultieren zu 100% aus dieser Konstellation. Wir lieben uns beide, sehnen uns nach gegenseitiger Nähe, doch ich bin es, der ihr die Sicherheit nicht bieten kann, die man in einer Beziehung eben nun mal braucht.

Dennoch will ich sie zurück, will sie wieder in meiner Sicherheit wissen. Es ist zum Verrückt werden!
Al ldie Gefühle der Trennung und der ganze Liebeskummer, das raubt uns allen die Energie, die wir so dringend zum Leben benötigen. Anstatt uns nach vorne auszurichten, zu akzeptieren, dass es dem einen, nämlch mir, an Reife fehlt und dort erst mal nachentwickelt werden sollte, klammere ich mich an meine Hoffnung, sie unbedingt wiederhaben zu wollen.

Und das einfach so, ohne was dafür zu tun.
Idiotisch, nicht wahr?
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