Nicht stetig genug im Hiersein oder eher noch nicht angekommen? Mein Eindruck ist, dass letztendlich immer irgendwie die Frauen regeln, wo du dich gerade längerfristig aufhältst. Aber vielleicht liege ich da auch danebenIndiana hat geschrieben:Hi Mali,
Du hast viele schöne Fragen, die mich reizen, sie zu sofort beantworten. Aber das ist hier ein öffentliches Forum, da liest die ganze Welt mit und das ist nicht so mein Ding, hier zu sehr ins Persönliche zu gehen, also Fakten ungefiltert und unbereinigt niederzuschreiben.
Das kann auch mal ins Auge gehen.
Nur soviel: Habe früher im Rheinland gelebt, mit vielen Freunden um mich herum und gutgehen rundherum. Eine heftige Affäre mit einer Frau, die mich nicht aus ihren Fängen ließ als ich gehen wollte, bahnte mir den Weg in eine Fernbeziehung nach Österreich. Weit genug weg, dass sie nichts machen konnte. Heute wohnt hier mein kleiner Sohn wohnt und ich kämpfe mich so durch, fernab der Heimat. In 5 Jahren hab ich es nicht geschafft, mir hier einen guten Freundeskreis aufzubauen, da ich eher wie ein Zigeuner gelebt habe. Ständig ins Rheinland zurück... der Freunde wegen.
Als ich mich endlich entschied, hier ganz und gar zu leben, ging hier alles in die Brüche und der einzige Halt (bei Freunden) war wieder im Rheinland zu finden. Hier habe ich höchstens viele Bekannte, die mich zwar schätzen, aber ich bin einfach nicht stetig genug im Hiersein.

Nicht jeder Traum muß erfüllt werden. Vieles träumt man sein Leben lang und zieht alleine aus der Vorstellung Freude! Aber da ist sie wieder, die Frau die dich zum Ballet gebracht hat. Normalerweise würde ich sagen, "Schön wenn man jemanden findet, der das macht was man selbst schon lange tun wollte und einen dann mitzieht" Aber mir tut sich das Gefühl auf, dass immer nur Frauen dein Leben beeinflußen... kann aber auch hier durchaus wieder voll daneben greifenIndiana hat geschrieben:Ich wollte als Kind immer zum Ballett, hab mich aber nicht getraut. Als meine kleine Schwester dann beim Ballett war, da war ich voll neidisch.
Mit 35 Jahren hab ich mir dann diesen Traum erfüllt, als ein guter Tanzlehrer erwachsene Schüler suchte. Ich bin steif wie ein Bügelbrett, insofern hatte er alle Mühe mit mir. Wir haben täglich morgens vor meiner Arbeit trainiert und das war eine gute Zeit. Eigentlich habe ich es begonnen, weil meine damalige Freundin einen Tick darauf hatte.
Aber für mich war es halt auch eine Traumvberwirklichung, da ich nicht nur eine Woche hingegangen bin, wie sie. Letztlich aber sind erwachsene Menschen keine kleinen Kinder, die man warten lassen kann oder auch keine Dummies, die man voll labern kann über die schlechten politischen Verhältnisse in Deutschland, wie dieser Tanzmeister es liebend gern vor der Stunde tat. Da saßen dann die ganzen kleinen Kinder und die erwachsenen Schüler brav auf den Stühlchen, während er seinen Monolog hielt. Ich find sowas ist Missbrauch. Da ich nur einen Termin haben wollte, nahm ich kurzerhand seinen Terminkalender in die Hand, trug mich an eine freie Stelle ein und verließ diesen Ort des grauens wieder. Dies ließ er sich aber nicht gefallen und warf mich kurzerhand raus. Sein toller Spruch: "Nicht nur der schüler kann sich seinen Meister aussuchen, auch der Meister kann sich seinen Schüler aussuchen!" Das war es dann mit meiner Ballettkarriere.

Coole Idee mit den übertapezierten Notenblättern... hey, du startest durch... klasse!Indiana hat geschrieben: Ja, habe heute begonnen, auszumisten. Alles, was ich die letzten drei Monate nicht gebraucht habe, kommt in die Umzugskartons und danach kommen noch die Klamotten weg, die ich schon länger nciht mehr anziehe und immer wieder nach unten im Stapel lege.
Wenn dann alles draussen ist, will ich grobe Plätze für Werkzeug, Spielsachen und anderen Kram in Schränken einrichten. Alles was nicht reinpasst, kommt zum Flohmarkt oder direkt in die Deponie. Dann erst die Wohnraumneugestaltung. Ins Bad kleine Lautsprecher und wie in den Toiletten des ehemaligen Wuppertaler Schwimmbades die Geräuschkulisse vom Freibad laufen lassen oder wie in einem Restaurant in Bonn, Grimms Märchen vorgelesen auf der Toilette. In Jena sah ich in einer Kneipe eine Decke, an die jede Menge Musikinstrumente genagelt waren. Die waren sämtlich mit alten Notenblättern übertapeziert, sodass man nur noch die Umrisse der Instrumente sehen konnte.

Ich denke das ist ein guter Weg! Den gehe ich auch gerade. Beziehungspause auf allen Ebenen! Wenn es nicht mehr so weh tut, ist es wie Luftschnappen nach langem Tauchen!!Indiana hat geschrieben: Hab heute schon dagegen verstoßen. Aber gelesen trotzdem und mir Strategie vorgenommen, wie ich mich gleich verhalten soll: Auf jeden Fall distanziert und kein einziges Gespräch über Beziehung und so... Hoffe, ich stürze nachher nicht wieder in ein (selbstgemachtes) Loch im Boden.
LG
Mali
PS. hab dir eine kurze PN geschickt, mußt du aber nicht beantworten
