Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
-
- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Sonnenschein,
Außerdem würde ich mich mal sehr gerne mit jemandem, für den eine feste Beziehung eine Bedrohung darstellt, unterhalten. Und mal eine "neutrale" Version hören und vielleicht eine Antwort auf einige Fragen bekommen, die nicht von Emotionen gesteuert ist, so wie es sie ja immer ist, wenn ich meinen BP frage.
Ich glaube, um eine neutrale Antwort zu bekommen, musst Du Dich eher an einen Therapeuten oder ein Buch halten. Der BP ist sich - so glaube ich - seiner Defizite meist nicht bewusst. Er hat verinnerlicht, dass er im Grund genommen ganz allein auf der Welt ist und auf sich allein gestellt ist. Er hat Angst, schreckliche Angst. Mit Angst kann man nicht dauerhaft leben und so hat er über seine Ängste, die im Unbewussten schlummern oder besser gesagt wirken, auf der bewussten Ebene andere Mechanismen entwickelt, mit denen er durchs Leben kommt. Und zwar Freiheitsliebe, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit.
Du würdest vom BP immer das gleiche hören: ich will mich nicht so fest binden, ich will meine Unabhängigkeit, ich will alles selbst entscheiden ohne Rücksicht auf einen anderen Menschen. Das ist das, was er fühlt, was Dir aber eine unzureichende Antwort wäre. Denn Du würdest sagen, das weiß ich ja bereits. Wenn Du dann weiter bohren möchtest, lässt er es entweder nichts zu oder Du stößt auf ein Loch. Denn was hinter seiner Fassade liegt, das kennt er ja nicht, aber es steuert ihn. Er weiß über sich selbst nicht Bescheid.
Genau dahin, nämlich zu seinen Grundängsten, die er meist seit der Kindheit mit sich trägt, stößt er nicht vor. Unter Umständen kann ihn ein Therapeut dorthin begleiten. Es wäre sicher eine schmerzvolle Erfahrung für ihn, wenn er sich diesen Gefühlen wieder stellen müsste, also lässt er es lieber und lebt seinen Trott weiter.
Meiner sagte und wir hatten wahrlich keine sehr enge Beziehung: Ich kann es nicht erklären, aber wenn jemand klammert und wenn ich nicht frei entscheiden kann, dann fühle ich mich, als würde ich mich verlieren. Mit logischen Gegenargumenten ist nichts zu machen, denn mit Logik, also dem Verstand hat es nichts zu tun. Ich habe das Gefühl, er hat keine vollständige Persönlichkeit, lebt irgendwie in Fragmenten und hat kein klares Selbstbild, denn es ist eigentlich völliger Unsinn, dass er sich verlieren könnte.
Ein BP hat niemals gelernt, einem Anderen zuliebe etwas zu tun, denn meist bedeutet es eine Einschränkung und es gibt ihm keine Befriedigung.
Als mein Ex. per Mail Schluss machte, schrieb er:
"Ich weiß nicht, was es ist, denn ich müsste ja wollen!!! Was ist das? Was ist das nur??? Ich kann es nicht ändern, aber alles in mir ist NEIN, NEIN, NEIN, ich will nicht und ich kann es nicht ändern."
Vor meinem Auge entstand das Bild eines schreienden kleinen Jungen, den die Mutter festhalten will. Er schlägt um sich und schreit: Nein, ich will nicht, ich will nicht. Genau das sah ich vor mir und ich bekam eine Ahnung davon, welche Ängste in ihm sind und dass auch sie ihn manchmal quälen. Er weiß, dass er im Grunde genommen eine Bindung braucht, Nähe, Zuwendung wie jeder andere auch. Aber wenn er all dies hat, bekommt er es mit Angst zu tun und je enger die Beziehung zu werden droht, desto mehr Panik verspürt er. Meiner machte Schluss, als ich endlich das Gefühl hatte, dass es nun besser läuft. Er geht bevorzugt dann, wenn sich die Beziehung konsolidiert hat, denn erst dann wird sie zu einer echten Bedrohung.
Vielleicht sollte man einem BP keine Vorwürfe machen, ihn nicht übermäßig kritisieren, sondern mit seinen Gefühlen konfrontieren. Sagen, dass man es z.B. rücksichtslos und unhöflich findet, wenn man versetzt wird, er zu spät kommt oder was auch immer. Dies würde ich jedenfalls jemandem raten, der feststellt, an einen BP geraten zu sein und unbedingt an der Beziehung festhalten will.
Ich glaube, das bringt nichts. Er kann mit seinen Gefühlen nicht viel anfangen, er hat zu wenig Zugang dazu. Du würdest wieder keine schlüssige Erklärung bekommen. Er reagiert sozusagen instinktgesteuert. Er wird von dumpfen Impulsen gesteuert, aber warum das so ist, das weiß er nicht.
LG
Sonnenblume
Außerdem würde ich mich mal sehr gerne mit jemandem, für den eine feste Beziehung eine Bedrohung darstellt, unterhalten. Und mal eine "neutrale" Version hören und vielleicht eine Antwort auf einige Fragen bekommen, die nicht von Emotionen gesteuert ist, so wie es sie ja immer ist, wenn ich meinen BP frage.
Ich glaube, um eine neutrale Antwort zu bekommen, musst Du Dich eher an einen Therapeuten oder ein Buch halten. Der BP ist sich - so glaube ich - seiner Defizite meist nicht bewusst. Er hat verinnerlicht, dass er im Grund genommen ganz allein auf der Welt ist und auf sich allein gestellt ist. Er hat Angst, schreckliche Angst. Mit Angst kann man nicht dauerhaft leben und so hat er über seine Ängste, die im Unbewussten schlummern oder besser gesagt wirken, auf der bewussten Ebene andere Mechanismen entwickelt, mit denen er durchs Leben kommt. Und zwar Freiheitsliebe, Unabhängigkeit, Selbstständigkeit.
Du würdest vom BP immer das gleiche hören: ich will mich nicht so fest binden, ich will meine Unabhängigkeit, ich will alles selbst entscheiden ohne Rücksicht auf einen anderen Menschen. Das ist das, was er fühlt, was Dir aber eine unzureichende Antwort wäre. Denn Du würdest sagen, das weiß ich ja bereits. Wenn Du dann weiter bohren möchtest, lässt er es entweder nichts zu oder Du stößt auf ein Loch. Denn was hinter seiner Fassade liegt, das kennt er ja nicht, aber es steuert ihn. Er weiß über sich selbst nicht Bescheid.
Genau dahin, nämlich zu seinen Grundängsten, die er meist seit der Kindheit mit sich trägt, stößt er nicht vor. Unter Umständen kann ihn ein Therapeut dorthin begleiten. Es wäre sicher eine schmerzvolle Erfahrung für ihn, wenn er sich diesen Gefühlen wieder stellen müsste, also lässt er es lieber und lebt seinen Trott weiter.
Meiner sagte und wir hatten wahrlich keine sehr enge Beziehung: Ich kann es nicht erklären, aber wenn jemand klammert und wenn ich nicht frei entscheiden kann, dann fühle ich mich, als würde ich mich verlieren. Mit logischen Gegenargumenten ist nichts zu machen, denn mit Logik, also dem Verstand hat es nichts zu tun. Ich habe das Gefühl, er hat keine vollständige Persönlichkeit, lebt irgendwie in Fragmenten und hat kein klares Selbstbild, denn es ist eigentlich völliger Unsinn, dass er sich verlieren könnte.
Ein BP hat niemals gelernt, einem Anderen zuliebe etwas zu tun, denn meist bedeutet es eine Einschränkung und es gibt ihm keine Befriedigung.
Als mein Ex. per Mail Schluss machte, schrieb er:
"Ich weiß nicht, was es ist, denn ich müsste ja wollen!!! Was ist das? Was ist das nur??? Ich kann es nicht ändern, aber alles in mir ist NEIN, NEIN, NEIN, ich will nicht und ich kann es nicht ändern."
Vor meinem Auge entstand das Bild eines schreienden kleinen Jungen, den die Mutter festhalten will. Er schlägt um sich und schreit: Nein, ich will nicht, ich will nicht. Genau das sah ich vor mir und ich bekam eine Ahnung davon, welche Ängste in ihm sind und dass auch sie ihn manchmal quälen. Er weiß, dass er im Grunde genommen eine Bindung braucht, Nähe, Zuwendung wie jeder andere auch. Aber wenn er all dies hat, bekommt er es mit Angst zu tun und je enger die Beziehung zu werden droht, desto mehr Panik verspürt er. Meiner machte Schluss, als ich endlich das Gefühl hatte, dass es nun besser läuft. Er geht bevorzugt dann, wenn sich die Beziehung konsolidiert hat, denn erst dann wird sie zu einer echten Bedrohung.
Vielleicht sollte man einem BP keine Vorwürfe machen, ihn nicht übermäßig kritisieren, sondern mit seinen Gefühlen konfrontieren. Sagen, dass man es z.B. rücksichtslos und unhöflich findet, wenn man versetzt wird, er zu spät kommt oder was auch immer. Dies würde ich jedenfalls jemandem raten, der feststellt, an einen BP geraten zu sein und unbedingt an der Beziehung festhalten will.
Ich glaube, das bringt nichts. Er kann mit seinen Gefühlen nicht viel anfangen, er hat zu wenig Zugang dazu. Du würdest wieder keine schlüssige Erklärung bekommen. Er reagiert sozusagen instinktgesteuert. Er wird von dumpfen Impulsen gesteuert, aber warum das so ist, das weiß er nicht.
LG
Sonnenblume
-
- Beiträge: 26
- Registriert: Fr 21. Sep 2012, 13:14
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Frieden
Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Hallo, andthesunshine,
ja, hinterher empfindet man es als unverständlich und geradezu lächerlich, wie wir uns an unsere Exen gehängt haben, wie wir immer wieder austariert haben, damit er ja bleibt. Aber es ist ja auch sehr verständlich, dass man etwas, was man momentan noch als wertvoll erachtet, bewahren will.
Das den Entzugserscheinungen wie bei einem Drogenabhängigen hat für mich auch vieles erklärt und daran liegt es auch, dass man nicht innerhalb kurzer Zeit umschalten kann.
Es ist sehr praktisch, in Deinem Vater einen kompetenten Ratgeber zu haben. Ich habe leider zu niemandem ein derart enges Vertrauensverhältnis und musste damals allein durch. Einem Freund habe ich davon erzählt, aber den konnte ich auch nicht ständig zumüllen mit den ewig gleichen Tiraden.
Es ist sehr gut, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Das setzt aber auch voraus, dass wir uns bereits mit der Trennung abgefunden haben. Dann können wir dem Leben auch wieder Positives abgewinnen. Vorher sollte man sich auch nicht hängen lassen, aber ich fühlte damals bei allem, was ich tat, dass es sich noch etwas verkrampft anfühlt. Mein Kummer und meine Trauer begleiteten mich wie ein Schatten überall mit hin, aber ich habe sie sozusagen als ständige Begleiter akzeptiert, das machte es dann leichter.
In der ersten Phase nach der Trennung ist man auch schrecklich ungeduldig, weil man den permanenten Schmerz nicht mehr spüren will. Man will wieder das Unbeschwerte, Positive von früher zurück, aber das dauert. Wenn der ärgste Kummer vorbei ist, richtet man sich in einer Art Dauerschmerz ein und dann ist auch die Ungeduld weitgehend vorbei.
Du bist größtenteils darüber hinweg, ich auch und auch Sonnenschein kommt dahin. Das haben wir uns als "Sonnenkinder" auch wahrlich verdient.
LG
Sonnenblume
ja, hinterher empfindet man es als unverständlich und geradezu lächerlich, wie wir uns an unsere Exen gehängt haben, wie wir immer wieder austariert haben, damit er ja bleibt. Aber es ist ja auch sehr verständlich, dass man etwas, was man momentan noch als wertvoll erachtet, bewahren will.
Das den Entzugserscheinungen wie bei einem Drogenabhängigen hat für mich auch vieles erklärt und daran liegt es auch, dass man nicht innerhalb kurzer Zeit umschalten kann.
Es ist sehr praktisch, in Deinem Vater einen kompetenten Ratgeber zu haben. Ich habe leider zu niemandem ein derart enges Vertrauensverhältnis und musste damals allein durch. Einem Freund habe ich davon erzählt, aber den konnte ich auch nicht ständig zumüllen mit den ewig gleichen Tiraden.
Es ist sehr gut, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Das setzt aber auch voraus, dass wir uns bereits mit der Trennung abgefunden haben. Dann können wir dem Leben auch wieder Positives abgewinnen. Vorher sollte man sich auch nicht hängen lassen, aber ich fühlte damals bei allem, was ich tat, dass es sich noch etwas verkrampft anfühlt. Mein Kummer und meine Trauer begleiteten mich wie ein Schatten überall mit hin, aber ich habe sie sozusagen als ständige Begleiter akzeptiert, das machte es dann leichter.
In der ersten Phase nach der Trennung ist man auch schrecklich ungeduldig, weil man den permanenten Schmerz nicht mehr spüren will. Man will wieder das Unbeschwerte, Positive von früher zurück, aber das dauert. Wenn der ärgste Kummer vorbei ist, richtet man sich in einer Art Dauerschmerz ein und dann ist auch die Ungeduld weitgehend vorbei.
Du bist größtenteils darüber hinweg, ich auch und auch Sonnenschein kommt dahin. Das haben wir uns als "Sonnenkinder" auch wahrlich verdient.
LG
Sonnenblume
-
- Beiträge: 26
- Registriert: Fr 21. Sep 2012, 13:14
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr ihm, so wie bei mir, nach bald 5-6 Monaten wieder über dem Weg laufen würdet??
Ignorieren oder ganz normal Hallo sagen?
Und wenn er dann versucht ein Gespräch anzufangen einfach weiterlaufen?
Ich hab mit sowas keine Erfahrung, weil mich noch nie ein Ex so "***eiße" behandelt hat und er hat mich ja auf einmal abserviert und ignoriert, also sollte ich folglich das selbe tun, oder?
Ignorieren oder ganz normal Hallo sagen?
Und wenn er dann versucht ein Gespräch anzufangen einfach weiterlaufen?
Ich hab mit sowas keine Erfahrung, weil mich noch nie ein Ex so "***eiße" behandelt hat und er hat mich ja auf einmal abserviert und ignoriert, also sollte ich folglich das selbe tun, oder?
-
- Beiträge: 13
- Registriert: Mo 4. Feb 2013, 14:10
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Hallo zusammen!
Bei mir ist es auch Premiere, an einen BP geraten zu sein! Ganz ehrlich, ich fühle mich auch total sch*** behandelt, auch, wenn man das Verhalten im weitesten Sinne als Krankheit bzw. psychische Störung bezeichnen kann. Sorry, aber wenn jemand am Anfang so große Gefühle suggeriert, denke ich schon, dass ich Grund hatte, davon auszugehen, dass jemand bereit für eine feste Beziehung ist. Besonders, wenn man sich nicht völlig fremd war.
Andthesunshines, wenn du es schaffst, dann ist es meiner Meinung nach das Beste, wenn du knapp und kühl grüßt und weitergehst, wenn er dir über den Weg läuft. Du kannst auch wortlos vorbeigehen. Ich schaffe das derzeit noch nicht, aber wenn man es völlig nüchtern und ohne Gefühle betrachtet, hat der Mensch nichts mehr in deinem Leben verloren. Natürlich kann man die Freundschaftsschiene fahren, wenn man das möchte und es einem was bedeutet, aber z.B. in meinem Fall denke ich, dass es ihn nicht interessieren würde, ob ich ihn grüße oder vorbeigehe. Das Freundschaftsangebot habe ich auch bekommen, aber ich denke, dass das nur so eine Floskel ist, er damit sein Gewissen rein halten will oder was auch immer.
Das einzige, wovor ich Angst habe, ist, dass ich ihm mit einer anderen über den Weg laufe. Selbst, wenn alle Leute, die sich mit sowas auskennen, sagen, dass ein BP immer ein BP bleiben wird und er es mit der nächsten und übernächsten nicht viel anders gestalten wird (und wenn wohl, nur um den Schein zu wahren), würde es mich sowas von ärgern, wenn er jemanden anderes an sich ranließe, aber mich nicht. Verletzter Stolz, mangelndes Selbstbewusstsein, was auch immer.
Wenn du nur knapp grüßt oder ihn sogar ignorierst, wird er sich sicherlich gehörig wundern, zumal dein Verhalten ansonsten ja, genau wie bei mir, etwas anders war. Wir sind ihm nachgelaufen, haben immer wieder den Kontakt hergestellt, etc. Vielleicht würde er daraufhin sogar nochmal Kontakt zu dir aufnehmen, weil er dieses Verhalten nicht kennen würde. Vielleicht gehört er aber auch zu der Hardcore-Sorte, quasi aus-den-Augen-aus-dem-Sinn und es würde ihn überhaupt nicht kümmern, ob du grüßt, ein wenig Small-Talk anfängst oder einfach die Straßenseite wechseln würdest.
Viele liebe Grüße, Sonnenschein
Bei mir ist es auch Premiere, an einen BP geraten zu sein! Ganz ehrlich, ich fühle mich auch total sch*** behandelt, auch, wenn man das Verhalten im weitesten Sinne als Krankheit bzw. psychische Störung bezeichnen kann. Sorry, aber wenn jemand am Anfang so große Gefühle suggeriert, denke ich schon, dass ich Grund hatte, davon auszugehen, dass jemand bereit für eine feste Beziehung ist. Besonders, wenn man sich nicht völlig fremd war.
Andthesunshines, wenn du es schaffst, dann ist es meiner Meinung nach das Beste, wenn du knapp und kühl grüßt und weitergehst, wenn er dir über den Weg läuft. Du kannst auch wortlos vorbeigehen. Ich schaffe das derzeit noch nicht, aber wenn man es völlig nüchtern und ohne Gefühle betrachtet, hat der Mensch nichts mehr in deinem Leben verloren. Natürlich kann man die Freundschaftsschiene fahren, wenn man das möchte und es einem was bedeutet, aber z.B. in meinem Fall denke ich, dass es ihn nicht interessieren würde, ob ich ihn grüße oder vorbeigehe. Das Freundschaftsangebot habe ich auch bekommen, aber ich denke, dass das nur so eine Floskel ist, er damit sein Gewissen rein halten will oder was auch immer.
Das einzige, wovor ich Angst habe, ist, dass ich ihm mit einer anderen über den Weg laufe. Selbst, wenn alle Leute, die sich mit sowas auskennen, sagen, dass ein BP immer ein BP bleiben wird und er es mit der nächsten und übernächsten nicht viel anders gestalten wird (und wenn wohl, nur um den Schein zu wahren), würde es mich sowas von ärgern, wenn er jemanden anderes an sich ranließe, aber mich nicht. Verletzter Stolz, mangelndes Selbstbewusstsein, was auch immer.
Wenn du nur knapp grüßt oder ihn sogar ignorierst, wird er sich sicherlich gehörig wundern, zumal dein Verhalten ansonsten ja, genau wie bei mir, etwas anders war. Wir sind ihm nachgelaufen, haben immer wieder den Kontakt hergestellt, etc. Vielleicht würde er daraufhin sogar nochmal Kontakt zu dir aufnehmen, weil er dieses Verhalten nicht kennen würde. Vielleicht gehört er aber auch zu der Hardcore-Sorte, quasi aus-den-Augen-aus-dem-Sinn und es würde ihn überhaupt nicht kümmern, ob du grüßt, ein wenig Small-Talk anfängst oder einfach die Straßenseite wechseln würdest.
Viele liebe Grüße, Sonnenschein
-
- Beiträge: 26
- Registriert: Fr 21. Sep 2012, 13:14
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Frieden
Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 26
- Registriert: Fr 21. Sep 2012, 13:14
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Hier noch ein interessanter Link, über den ich gerade eben gestolpert bin:
http://www.beziehungsratgeber.de/beziehungsphobiker-am-verhalten-erkennen/
http://www.beziehungsratgeber.de/beziehungsphobiker-am-verhalten-erkennen/
-
- Beiträge: 13
- Registriert: Mo 4. Feb 2013, 14:10
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Hallo andthesunshines!
Die letzten Tage waren echt sowas von hart, deswegen war ich hier auch nicht mehr online. Versuche mich so langsam aber sicher zu lösen, aber das ist alles andere als einfach!!!
Also, wenn du ihn anlächeln kannst und zeigen kannst, dass es dir gut geht, ist das absolut perfekt! Ignorieren zeigt natürlich auch, dass man verletzt ist. Wenn du also ersteres schaffst, ganz großes Kompliment!! Mein Exemplar von BP würde das allerdings kaum interessieren. Ganz im Gegenteil, er wäre froh, wenn ich es endlich eingesehen hätte, dass es vorbei ist. Und das ärgert mich so, weißt du? So einfach abgehakt zu werden, nach dem Motto, puhhh, endlich bin ich sie los. Diese Sprüche mit "das Kapitel abhaken und nach vorne schauen" kenne ich.
Der Link, den du gefunden hast, ist super! Trifft in nahezu allen Punkten auf meine Situation zu und ich denke, auch auf deine, oder? Tja, und es steht auch ganz klar da, dass es kein Patentrezept gibt, eine solche Beziehung zu führen. Einmal BP gleich immer BP, das können wir leider nicht ändern.
Ich habe auch noch ein ganz gutes Buch gefunden: "Wenn Männer vor der Liebe flüchen" von Rhonda Findling. Ist ganz nett geschrieben und zeigt einige "Frühwarnzeichen", damit man künftig nicht wieder in solche Beziehungen reingerät.
Viele liebe Grüße!!!!
Die letzten Tage waren echt sowas von hart, deswegen war ich hier auch nicht mehr online. Versuche mich so langsam aber sicher zu lösen, aber das ist alles andere als einfach!!!
Also, wenn du ihn anlächeln kannst und zeigen kannst, dass es dir gut geht, ist das absolut perfekt! Ignorieren zeigt natürlich auch, dass man verletzt ist. Wenn du also ersteres schaffst, ganz großes Kompliment!! Mein Exemplar von BP würde das allerdings kaum interessieren. Ganz im Gegenteil, er wäre froh, wenn ich es endlich eingesehen hätte, dass es vorbei ist. Und das ärgert mich so, weißt du? So einfach abgehakt zu werden, nach dem Motto, puhhh, endlich bin ich sie los. Diese Sprüche mit "das Kapitel abhaken und nach vorne schauen" kenne ich.
Der Link, den du gefunden hast, ist super! Trifft in nahezu allen Punkten auf meine Situation zu und ich denke, auch auf deine, oder? Tja, und es steht auch ganz klar da, dass es kein Patentrezept gibt, eine solche Beziehung zu führen. Einmal BP gleich immer BP, das können wir leider nicht ändern.
Ich habe auch noch ein ganz gutes Buch gefunden: "Wenn Männer vor der Liebe flüchen" von Rhonda Findling. Ist ganz nett geschrieben und zeigt einige "Frühwarnzeichen", damit man künftig nicht wieder in solche Beziehungen reingerät.
Viele liebe Grüße!!!!
-
- Beiträge: 2949
- Registriert: Mi 6. Jun 2012, 12:16
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Hallo, Sonnenmädchen,
ich bin meinem Ex. seit der Trennung dreimal begegnet. Das erste Mal war eineinhalb Jahr nach der Trennung und ich hatte nur einen Vorsatz: ich wollte mir keinesfalls anmerken lassen, dass ER mir immer noch zu schaffen macht, mich noch berührt und in mir noch keine Gleichgültigkeit ist.
Ich traf ihn auf einem Kongress. Er betrat einen schwach besuchten Raum, in dem ich saß und ich weiß, dass er mich wahrgenommen hat. Denn die wenigen Leute, die da waren, hat man einfach wahrgenommen. Ersetzte sich weit weg von mir hin.
Ich stellte erst mal Panik bei mir fest, Herzklopfen, Magendrücken, Achselschweiß. Na prima, Gleichgültigkeit sieht anders aus! Es machte mir etwas aus, ihm zu begegnen und wie!
Er aber schaute mich nicht an, nahm mich nicht zur Kenntnis und verließ nach Vortragsende den Raum umgehend. Sonst wäre es zu einer Begegnung bekommen. Am Abend auf der Party sah ich ihn auch, ich stand nur wenige Meter von ihm entfernt und auch da nahm er mich scheinbar nicht wahr, unterhielt sich anscheinend sehr engagiert mit seinem Gesprächspartner, in dessen Augen er förmlich hineinkroch. Ich hatte mich mittlerweile gefangen und grinste in mich hinein und dachte mir, na Junge, so ganz unverkrampft wie Du sein möchtest, bist Du keineswegs!
Ein zweites Treffen fand statt, wieder dienstlich. Wieder übersah er mich, grüßte nicht, nahm mich scheinbar nicht wahr. Ich hätte ihn angesprochen, wenn er mittags alleine rumgestanden wäre, aber er sorgte schon dafür, dass es so nicht war. Er stand an seinem Tisch mit irgendwelchen Leuten, ich am Tisch daneben mit Anderen und keiner nahm Notiz vom anderen.
Drittes Treffen, eine kleine Fortbildung. Ich setzte mich neben jemanden, den ich kannte, grüßte per Handschlag und da ich noch mehr kannte, gab ich denen auch die Hand. Dann sah ich, dass er auch da war, auf der anderen Seite saß er.
Ich gab den Veranstaltern an der Stirnseite die Hand, dann kam er. Ich hielt ihm strahlend meine Pfote hin und sagte "Hallo, A!". Ich schaute in seine leichte verunsicherten Augen, in seinem Gesicht ein Lächeln, das eher Hilflosigkeit als Freundlichkeit ausdrückte und er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, ehe er meinen Gruß erwiderte. Frappierend, was sich alles in Bruchteilen von Sekunden mitteilt.
Den Rest der Fortbildung hatte ich ihn im Blickfeld, aber er schaute nicht mehr her, zumindest nicht, wenn ich zu ihm hin sah.
Eigentlich hätte ich ihn letzte Woche sehen müssen, wieder auf einem Kongress. Er war angemeldet, das hatte ich gesehen, aber ich sah ihn nicht, nicht mal auf dem Festabend, erfuhr stattdessen, er sei bereits wieder abgereist, wäre nur zu einem wichtigen Treffen erschienen. Da war ich eigentlich erleichtert, denn ich würde ihm dieses Mal nicht begegnen.
Die beste Reaktion, dem Ex. gegenüber zu treten, ist meiner Ansicht nach, ihn durchaus zu grüßen und zwar freundlich lächelnd. Wenn es sich ergibt, zwei Sätze Smalltalk, ehe man sich dann wieder Anderen zuwendet. Mir war es immer sehr wichtig, möglichst keine Schwäche zu zeigen. Gewollte Mißachtung zeigt nur, dass man mit der Situation nicht umgehen kann. Und sich ansonsten möglichst unverkrampft im Zusammensein mit Anderen zu verhalten. Also keine Traurigkeit, keine Wut zeigen, sondern positiv nach außen zu wirken. Rücken gerade, Kopf aufrecht, aber nicht verkrampft. Alles Verkrampfte zeigt mangelnde Souveränität.
Ich denke, freundliches, aber weitgehend emotionsloses Verhalten ist für das eigene Ego am besten. Wenn wir schon verletzt wurden, dann müssen wir nach der Trennung nicht zeigen, wie sehr. Und sollte ich ihn eines Tages doch allein antreffen, spreche ich ihn an, freundlich und zeige ihm dadurch, dass ich ihm nichts mehr nachtrage. Was er daraus macht, ist dann seine Sache.
Einfach ist es nicht, dem Ex zu begegnen, aber wir können das Beste daraus machen. Dann fühlen wir uns gut oder zumindest nicht schlecht und allein das ist wichtig. Was er empfindet, wer weiß das schon?
Man war ein Kapitel in einem Buch für ihn, nichts weiter, also behandeln wir ihn auch so. Wir haben das Kapitel gelesen und freundlich lächelnd zugeklappt.
LG
Sonnenblume
ich bin meinem Ex. seit der Trennung dreimal begegnet. Das erste Mal war eineinhalb Jahr nach der Trennung und ich hatte nur einen Vorsatz: ich wollte mir keinesfalls anmerken lassen, dass ER mir immer noch zu schaffen macht, mich noch berührt und in mir noch keine Gleichgültigkeit ist.
Ich traf ihn auf einem Kongress. Er betrat einen schwach besuchten Raum, in dem ich saß und ich weiß, dass er mich wahrgenommen hat. Denn die wenigen Leute, die da waren, hat man einfach wahrgenommen. Ersetzte sich weit weg von mir hin.
Ich stellte erst mal Panik bei mir fest, Herzklopfen, Magendrücken, Achselschweiß. Na prima, Gleichgültigkeit sieht anders aus! Es machte mir etwas aus, ihm zu begegnen und wie!
Er aber schaute mich nicht an, nahm mich nicht zur Kenntnis und verließ nach Vortragsende den Raum umgehend. Sonst wäre es zu einer Begegnung bekommen. Am Abend auf der Party sah ich ihn auch, ich stand nur wenige Meter von ihm entfernt und auch da nahm er mich scheinbar nicht wahr, unterhielt sich anscheinend sehr engagiert mit seinem Gesprächspartner, in dessen Augen er förmlich hineinkroch. Ich hatte mich mittlerweile gefangen und grinste in mich hinein und dachte mir, na Junge, so ganz unverkrampft wie Du sein möchtest, bist Du keineswegs!
Ein zweites Treffen fand statt, wieder dienstlich. Wieder übersah er mich, grüßte nicht, nahm mich scheinbar nicht wahr. Ich hätte ihn angesprochen, wenn er mittags alleine rumgestanden wäre, aber er sorgte schon dafür, dass es so nicht war. Er stand an seinem Tisch mit irgendwelchen Leuten, ich am Tisch daneben mit Anderen und keiner nahm Notiz vom anderen.
Drittes Treffen, eine kleine Fortbildung. Ich setzte mich neben jemanden, den ich kannte, grüßte per Handschlag und da ich noch mehr kannte, gab ich denen auch die Hand. Dann sah ich, dass er auch da war, auf der anderen Seite saß er.
Ich gab den Veranstaltern an der Stirnseite die Hand, dann kam er. Ich hielt ihm strahlend meine Pfote hin und sagte "Hallo, A!". Ich schaute in seine leichte verunsicherten Augen, in seinem Gesicht ein Lächeln, das eher Hilflosigkeit als Freundlichkeit ausdrückte und er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, ehe er meinen Gruß erwiderte. Frappierend, was sich alles in Bruchteilen von Sekunden mitteilt.
Den Rest der Fortbildung hatte ich ihn im Blickfeld, aber er schaute nicht mehr her, zumindest nicht, wenn ich zu ihm hin sah.
Eigentlich hätte ich ihn letzte Woche sehen müssen, wieder auf einem Kongress. Er war angemeldet, das hatte ich gesehen, aber ich sah ihn nicht, nicht mal auf dem Festabend, erfuhr stattdessen, er sei bereits wieder abgereist, wäre nur zu einem wichtigen Treffen erschienen. Da war ich eigentlich erleichtert, denn ich würde ihm dieses Mal nicht begegnen.
Die beste Reaktion, dem Ex. gegenüber zu treten, ist meiner Ansicht nach, ihn durchaus zu grüßen und zwar freundlich lächelnd. Wenn es sich ergibt, zwei Sätze Smalltalk, ehe man sich dann wieder Anderen zuwendet. Mir war es immer sehr wichtig, möglichst keine Schwäche zu zeigen. Gewollte Mißachtung zeigt nur, dass man mit der Situation nicht umgehen kann. Und sich ansonsten möglichst unverkrampft im Zusammensein mit Anderen zu verhalten. Also keine Traurigkeit, keine Wut zeigen, sondern positiv nach außen zu wirken. Rücken gerade, Kopf aufrecht, aber nicht verkrampft. Alles Verkrampfte zeigt mangelnde Souveränität.
Ich denke, freundliches, aber weitgehend emotionsloses Verhalten ist für das eigene Ego am besten. Wenn wir schon verletzt wurden, dann müssen wir nach der Trennung nicht zeigen, wie sehr. Und sollte ich ihn eines Tages doch allein antreffen, spreche ich ihn an, freundlich und zeige ihm dadurch, dass ich ihm nichts mehr nachtrage. Was er daraus macht, ist dann seine Sache.
Einfach ist es nicht, dem Ex zu begegnen, aber wir können das Beste daraus machen. Dann fühlen wir uns gut oder zumindest nicht schlecht und allein das ist wichtig. Was er empfindet, wer weiß das schon?
Man war ein Kapitel in einem Buch für ihn, nichts weiter, also behandeln wir ihn auch so. Wir haben das Kapitel gelesen und freundlich lächelnd zugeklappt.
LG
Sonnenblume
-
- Beiträge: 26
- Registriert: Fr 21. Sep 2012, 13:14
- Geschlecht:
Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen
Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast