Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Lässt sich meine Beziehung retten?
Sonnenschein123
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von Sonnenschein123 » Di 26. Feb 2013, 20:52

Hey andthesunshines,

ich danke dir für deinen Beitrag! Du hast Recht, es gibt so viele Männer da draußen, warum soll man sich um einen einzigen einen Kopf machen! Trotzdem irgendwie blöd, als die Verliererin da zu stehen, denn man selbst hätte die Beziehung ja gewollt. Nicht gerade förderlich für das Selbstbewusstsein. Aber gut. So ist es nun mal. Nach Regen kommt Sonne, oder wie war das? :D Jaja, die Freundschaftsschiene. Das wollen sie wohl alle. Hört sich zunächst verlockend an, so nach dem Motto "dann ist er wenigstens nicht ganz weg", aber ich glaube, dass das keine gute Idee ist. Also, meine Freunde behandeln mich ehrlich gesagt besser. Jaja, "mein Exemplar" hat das mit meinen Vorgängerinnen auch so gemacht, aber offensichtlich hat wohl jede gedacht: "mit mir macht er das nicht", weil er sich am Anfang auch etwas anders verkauft hat. Aber: Der Wolf ändert zwar sein Haar, aber bleibt immer der, der er war!

In diesem Sinne, liebe Grüße und dank dir!!

Sonnenblume10
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 27. Feb 2013, 10:14

Hallo, Sonnenschein,

ja, es sind alles so traurige Geschichten und alle gleichen sich so sehr. Da ist die Frau, die glaubt, dass diese Verliebtheit unweigerlich in eine feste Beziehung münden müsste und da ist der Mann, der das anfangs auch glaubt. Er glaubte bei mir auch, jetzt würde er endlich fähig zu einer Beziehung sein.
Als er mich dann endgültig "hatte" (was nicht schwierig war) und merkte, dass ich in Richtung Partnerschaft gehe, fing er an sich abzuwenden. Das geschah in kleinen Dosen, die sich allmählich steigerten und rückblickend muss ich sagen, dass diese Beziehung nur eines war: Stress pur!
Ich weiß, wie schwierig die Loslösung ist, denn ich habe sie ja selbst nicht geschafft. Ich steckte zwischen zwei Stühlen fest:
Geh, und Du gehst drauf oder bleib, und Du gehst auch drauf.
Da wählt man dann die Methode, die momentan schmerzloser ist und bleibt und kämpft.

Nach der Trennung, die er per Mail verabreicht hat, hatten wir immer noch einige Wochen Kontakt über Drähte. Zu einem Treffen hat es nicht gereicht und die paar Sachen, die noch bei ihm rumlagen, habe ich nicht zurück bekommen. Wäre eine Frage des Anstandes gewesen, aber Anstand war nie seine Stärke. So was muss man lernen und das hatte er wohl versäumt.
Mein Motiv war ganz klar; Lieber so als gar nicht mehr! Lieber noch von ihm wissen, als ihn ganz ziehen lassen.

Ich habe mit der Freundschaftsschiene schlechte Erfahrungen gemacht, denn Du bekommst permanent Nadelstiche verabreicht. Du kriegst mit, wie locker und flockig er weiter lebt, welche Unternehmungen sein Wochenende bringt, während Du genau weißt, wie bescheiden Deines aussieht.
Hände weg davon, denn das verlängert den Ablöseprozess, der eh schwer genug ist, noch mehr! Einen klaren Cut und den konsequent durchziehen, auch wenn man meint, dass man es nicht erträgt. Die berühmte Freundschaft kannst Du später immer noch haben (für die wäre er sowieso besser geeignet), aber erst wenn Du Dich entliebt hast. Aber dann hast Du meist kein Interesse mehr daran, weil Du dann auch etwas Neues spürst: grenzenlose Erleichterung, dass er aus Deinem Leben verschwunden ist.

Es tut furchtbar weh, mitzukriegen, dass nur man selbst unter der Situation leidet, denn es verletzt Dein ohnehin lädiertes Selbstgefühl noch mehr! Für Dein Ego ist die Beziehung und das Ende eine starke Belastung und Du musst erst anfangen, wieder mehr aus Deinem Leben zu machen und es dauert lang, bis Du wieder im Lot und glücklich bist. Aber es wird kommen und dann wirst Du Dir wie ich und andthesunshine sagen: Es ist gut, wie es gekommen ist.

Kümmere Dich künftig nur um Dich, tue Dinge, die Dir gut tun, treffe andere Menschen und es wird Dir helfen, den Leidensdruck ein wenig zu mindern. Lass ein wenig Sonne in Dein Herz! Das haben wir alle verdient, zumal wir alle Namen mit "Sonne" gewählt haben.

LG
Sonnenblume

andthesunshines86
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von andthesunshines86 » Mi 27. Feb 2013, 20:33

Frieden
Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.

Sonnenblume10
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 28. Feb 2013, 19:51

Hallo, Ihr Sonnenkinder,

als ich Deine letzte Mitteilung las, andthesunshine, musste ich jetzt tatsächlich lachen.

"Am nächsten Tag hab ich ihn dann zur Rede gestellt, was er eigentlich will, weil er es scheinbar wichtiger hält mit Freunden Unternehmungen zu planen, mich aber außen vor lässt und ich hatte ja vorgeschlagen, dass nur wir beide mal übers We wegfahren könnten. Mein Todesurteil nachdem ich auch noch vorgeschlagen hatte, dass er sich kurz bei meinen Eltern vorstellen könnte!"

Hihi, Du hast ihn gefragt, ob ihm die Freunde wichtiger sind als Du! Aber klar doch, bei Dir schlug er nur noch aus Pflichtgefühl auf. Lieber wäre es ihm gewesen, er hätte nicht mehr kommen müssen.
Und dann die Androhung mit den Eltern! Also wirklich, klar dass er die Flucht ergreift! Stell Dir das vor, Deine Eltern hätten ihn als potentiellen Schwiegersohn angesehen, was er niemals werden wollte. So was erträgt kein Bindungsphobiker. Mit der Freundin, dem naiven Dummchen, kann er noch halbwegs umgehen, aber auf einmal sind da noch ELTERN, die etwas von ihm erwarten. Das ist eindeutig zu viel auf einmal. Da hilft nur eines: Schnellstens weg!

Das mit dem Demontieren kenn ich auch. Erst lobte er, dass ich eine gepflegte Erscheinung habe. Dass ich auch mich schaue, später war es dann Eitelkeit, was ich gar nicht leugnen will. Aber erst war es gut, dann schlecht. Ein anderes Mal brachte ich selbst gezogene Kräuter mit und er war zunächst ganz begeistert. Einige Wochen später sah es ganz anders aus. Er erzählte, dass er Oregano und Thymian gar nicht so gerne mag.
Da fragte ich mich, was das eigentlich sollte. Erst Begeisterung, dann Ablehnung.
Anfangs kauften wir für ihn einen Anzug, weil er auf eine Hochzeit musste. Ich sollte mitkommen und wir hatten tatsächlich schnell etwas Passendes gefunden. Er sah richtig gut darin aus und ich freute mich über alle Maßen. Er sagte: Wahnsinn, mit Dir macht sogar Klamotten kaufen Spaß!
Na, da fühlte ich mich wieder mal richtig angenommen und gelobt und war sehr, sehr glücklich. Eben auch wie ein naives Dummchen, das ein Lob von Papa bekommen hat.
Einige Wochen später sagte er, er brauche unbedingt was Neues zum anziehen, die alten Sachen für die Freizeit gefielen ihm nicht mehr. Ich schlug dann, dämlich und verblendet und in Erinnerung an das Lob, vor, dass wir gemeinsam gehen könnten. Da hieß es auf einmal: Ach nö, da gehe ich lieber alleine.
Ich blöde Kuh meinte noch: Beim Anzugkauf sollte ich doch auch unbedingt mitgehen!
Er: Ja, schon, aber Anzugkauf ist etwas anderes.
Ich sagte nichts mehr und verstand noch viel weniger. D.h. ich wollte es nicht verstehen. Die Botschaft war klar. Der Anzugkauf fiel in die ersten Wochen der rauschartigen Verliebtheit und hinterher wollte er davon nichts mehr wissen. Ich wurde lästig, trug mich ihm an und er verwies mich in meine Schranken.

Ohne Selbstmitleid muss ich dennoch sagen: Wir alle müssen mit Männern dieser Couleur große Kröten schlucken und wir schlucken sie auch noch brav hinunter. Zwar würgt es uns und sie liegen uns schwer im Magen, aber wir fressen sie dennoch in uns rein.

Dann noch ein Kommentar zu dem Satz mit dem Lob beim Anzugkauf. Später wurde mir klar, dass auch das ein Grundthema meines Lebens ist. Schon als Kind war ich gut dressiert. Sei brav, sei gut in der Schule, bringe Leistung, mache Dich nicht schmutzig, sei anständig, kurz, sei so, wie ich Dich haben will und Du wirst geliebt. Du bekommst Lob und Anerkennung. Das genau war meine Triebfeder. Lob, Anerkennung, Liebe, Nähe und dafür lief ich meine Runden wie der Hamster im Laufrad. Und auch mein BP gab mir das am Anfang zur Genüge und es ging mir jedes Mal runter wie Öl. Jemand liebt mich, jemand erkennt mich an. welch ein Glück!
Ich hatte das Programm aus meiner Kindheit übernommen und lebte es mit Mitte 40 wieder mal nach. Es ist erbärmlich, worauf man kommt, wenn man anfängt, sich selbst zu sehen. Klar, ich wurde so konditioniert und trage diese programmierte Festplatte in mir rum.
Ich versuche, mich davon unabhängiger zu machen, mich zu mögen, auch wenn ich unzufrieden bin und nirgends Lob in Sicht ist. Aber das Programm ist ziemlich fest eingebaut. Sag mir was Nettes und ich fühle ein warmes Gefühl in mir. Darauf reagiere ich prompt. Denn mir wurde auch eingeimpft. Bist Du nicht so, wie ich Dich haben will, dann gibt es kein Lob und keine Liebe, sondern Tadel und Ablehnung! Also sucht man das Positive und handelt entsprechend.
Die Beziehung zu dem BP war bereits meine zweite Beziehung dieser Art. Die erste lag nur über 10 Jahre zurück und damals habe ich nichts kapiert. Daher musste ich nochmals durch, ehe ich bereit war, zu begreifen, was mit mir los ist.

Deswegen müssen wir uns mit uns selbst auseinandersetzen. Das ist absolut notwendig, denn wenn wir selbst uns nicht beobachten, merken wir nicht, dass wir immer wieder ähnliche Verhaltensweisen nachleben, die wir bereits seit der Kindheit verinnerlicht haben. Tun wir das nicht, fallen wir eines Tages gesetzmäßig wieder auf solch einen Mann und solch eine Beziehung rein und fragen uns irgendwann frustriert, warum wir immer bei einem ähnlichen Typ Mann landen, der natürlich auch nur seine Verhaltensmuster abspult und dafür ein geeignetes Gegenüber braucht. Damit er seinen Unabhängigkeits- und Freiheitsdrang richtig ausleben kann, braucht es jemanden, dem das etwas ausmacht und das sind Frauen wie wir.
Daher, passt auf Euch auf! Und stellte Euch in den Mittelpunkt. Er war auch nur Werkzeug für uns und daher dürfen wir ihn nicht ungerechterweise verurteilen.
Mein Therapeut sagte mir: Die Seele strebt nach Erlösung, aber sie findet sie nicht von selbst. Sie lässt uns die Probleme wieder leben und hofft, dadurch eine Erlösung zu finden. Wenn wir uns unseren Problemen nicht stellen, bleiben wir stecken und wiederholen alles von vorne, solange bis wir es aufgelöst haben.Daher ist ER eigentlich gar nicht so wichtig, wichtig sind wir und unsere Probleme und Defizite. Wenn wir daran arbeiten, uns ändern, bieten wir solchen Männern keine geeignete Plattform mehr und sie werden fern bleiben.
Eigentlich ganz einfach, wenn es nicht so schwierig wäre!

LG
Sonnenblume

andthesunshines86
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von andthesunshines86 » So 3. Mär 2013, 01:27

Frieden
Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 22:58, insgesamt 1-mal geändert.

Sonnenblume10
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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 4. Mär 2013, 14:15

Hallo, andthesunshine,

mir fielen zwei Dinge Deiner letzten Mitteilung sofort auf:

1. Du fühltest Dich als die Frau für die Stadt, in der er gerade lebt. Ich habe Dir auch geschrieben, dass ich mich oft merkwürdig austauschbar in seiner Gegenwart fühlte, so als ob es egal ist, ob jetzt ich oder Marie oder Sandra neben ihm hergehen. Dann kennst Du das also auch, dieses Gefühl der Beliebigkeit. Das sagt eigentlich schon alles. Wir haben uns so gefühlt, weil es so war. Unser Unbewusstes spürte es und leitete es sogar auf die bewusste Ebene weiter, aber wir haben es beiseite geschoben, wollten es nicht wahrhaben, dachten, wir denken das Falsche.
Aber es war richtig, denn wir sind ja austauschbar. Stell Dir vor, Du kannst zu keinem Menschen eine festere Bindung aufbauen, alles bleibt seltsam lau und oberflächlich. Der Andere wird zu einer Art Objekt, denn in seiner Einzigartigkeit, Individualität wird er von einem BP ja gar nicht wahrgenommen. Das ist aber genau das, was wir in einer Liebesbeziehung wollen. Wir wollen als einzigartig, wertvoll und besonders empfunden werden, aber das kann ein BP gar nicht leisten.

2. Zu der Sache mit dem Besuch von seinen Freunden, als er auf einmal bemerkenswert zärtlich und voller Hinwendung zu Dir war. Ich glaube, instinktiv war er damals schon auf dem Absprung. Er wusste vermutlich, dass er gehen würde, er wusste vielleicht den Zeitpunkt noch nicht. Wenn sein Inneres ihm nun sagt, Du bringst Dich ohnehin in Sicherheit, ehe es zu eng wird, da kann er leicht lieb und nett und zärtlich sein, denn sein Inneres hatte die Trennung bereits verinnerlicht und so fühlte er sich "sicher". Wenn er sich sicher fühlt, kann er auch gefahrlos ausnahmsweise mal so sein, wie Du ihn Dir wünschst. Das erscheint mir eine logische Erklärung für sein Verhalten zu sein. Dass er zwei Wochen später ganz anders darüber denkt, ist halt so bei ihm, das scheint ihn auch nicht groß zu bekümmern. Was schert mich mein Geschwätz von gestern? Das interessiert ihn schon lange nicht mehr bzw. er hat es vergessen, denn es war nicht weiter wichtig für ihn. Du aber hast diese Begebenheit ganz anders bewertet, sie erschien Dir bedeutsam, weil ausnahmsweise Deine Gefühle befriedigt wurden und Du dachtest Dir, ab jetzt wird sicher alles besser.

Ich war ja vor drei Jahren auf einem Kongress, wo wir als getrennte Personen auftraten, nicht etwa als Paar. Damals war das Wechselspiel aus Nähe und Distanz sehr krass. Er fuhr einen Tag vorher schon hin und unternahm etwas mit Kolleginnen, die er mit dem Auto mitgenommen hatte. Wie ich auf den Kongress kam, interessierte ihn nicht weiter, ich kam dann auch erst einen Tag später mit der Bahn. Der meiste Kontakt fand über SMS statt.
Am Sonntag abend war er offenbar allein, die anderen hatten sich wohl schon verkrümelt, schreibt er mir eine SMS: Liebste, bin jetzt in L und allein unterwegs. Schade, dass Du nicht da bist!
Ich wurde wütend, weil ich mir dachte: Du verdammter Leugner, kaum bin ich noch einige 100 Kilometer weg, kannst Du freundlich sein und ich bin sogar sicher, er empfand es damals so. Er konnte es auch gefahrlos empfinden, denn ich war ja weg. Das fiel mir oft auf: die liebevollsten SMS kamen, wenn ich weg war.
Ich habe nicht geantwortet, denn was hätte ich schreiben sollen? Ja, ich wäre jetzt auch gerne bei Dir? Hätte vielleicht gestimmt, aber das gönnte ich ihm gar nicht und außerdem, wer weiß, was dann wieder gekommen wäre.
Nächster Tag vormittag: ich sitz im Zug, SMS kommt. Er freue sich auf mich!
Ach was, wer hätte es gedacht! Ich dachte an Montag abend, der einzige nicht verplante Abend, an dem wir uns hätten sehen können und ich schrieb ihm, ob wir uns kurz vor 14 Uhr vor einem Saal treffen könnten.
Seine Antwort: kein klares Ja, nur: könnte klappen!
Schon wieder eine uneindeutige Aussage, die mich auf die Palme brachte.
Ich beziehe gegen 13.30 Uhr Stellung, er kommt nicht. Viertel vor zwei, er kommt nicht. 10 vor zwei, nichts zu sehen. 7 vor zwei, keiner da. 5 vor zwei, ich hatte die Hoffnung aufgegeben, trabt er an und ich sah auf den ersten Blick: er kommt nicht gerne. Ich sah es an seiner Gangart, an seinem Verhalten. Als er herkam, grinst er blöde und fragt: "Was machst Du denn hier?"
Ich dachte mir, was soll der Krampf und erwiderte ziemlich ungehalten: "Vermutlich das selbe wie Du!" Dann dachte ich mir, wenn Du jetzt nichts sagst wegen Abends, wird das nichts mehr und so fragte ich wegen eines Treffens. Er schaut mich an wie ein Mondkalb und sagte, er gehe heute doch mit seiner EDV-Truppe essen, das sei doch immer so vor der dienstlichen Veranstaltung am nächsten Tag.
Ich war so enttäuscht, dass mir die Klappe runter fiel. Er sagt noch: "WEißt Du, da muss ich schon hingehen."
Natürlich hätte er nicht müssen, er wollte bloß und das war ihm wichtiger als ich. Ich sagte nur noch: "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben", drehte mich um und ging in den Saal. Ich hätte heulen können!
Irgendwie ging es die ganzen vier Tage so. Ich rührte mich nicht mehr, dann wieder eine SMS von ihm, aber kaum ging ich wieder auf ihn zu, ging er auf Distanz.
Nach dem Kongress verbrachten wir noch einen Tag zusammen, sogar mit Hotelübernachtung. Es war ein wunderbarer Tag und wieder glaubte ich, ab jetzt wird es besser, ganz bestimmt.
Rückblickend weiß ich, warum er damals nett sein konnte. Er hatte auf dem Festabend Kontakt zu einer entfernten Kollegin bekommen und ich glaube, er rechnete damals schon damit, dass sie sich melden würde. Vielleicht haben sie ja ein Treffen bereits unverbindlich ins Auge gefasst.
Er fühlte sich sicher, denn die emotionale Distanz zu mir war hergestellt. Und da konnte er endlich auch mal nett und zärtlich sein.
Leider wissen wir die wahren Hintergründe des plötzlichen Sinneswandels nicht und sind dann später wie vor den Kopf gestossen, wenn er wieder auf Distanz geht. Ein Drecksack, an den ich mich gehängt hatte. Aber auch er konnte nichts dafür, dass er so war oder ist. Aber damit kann sich jetzt gerne eine Andere rumschlagen, ich bin froh, dass er weg aus meinem Leben ist.

Dass ich Dinge in ihn reininterpretierte, die schlichtweg nicht da waren, war bei mir genauso. Du sagst ja selbst, Du hast ihn so gesehen, wie er definitiv nicht war. Du hast ihn gesehen, wie Du ihn sehen wolltest und wie Du ihn haben wolltest. Er würde zärtlich und aufmerksam, interessiert an Deiner Person und an der Zeit mit Dir sein, er würde Dir all das geben, wonach Du Dich immer gesehnt hast. Wir waren ein Opfer unserer Illusionen und der Abschied davon ist hart und steinig. Heute weiß ich es und ich werde versuchen, andere künftig realistischer anzusehen. Manchmal denke ich, ob wohl auch die Märchen, die wir als kleine Mädchen hörten und lasen, mit schuld sind. Da ist ja immer vom Prinzen die Rede, der seine Prinzessin findet und sozusagen rettet. Siehe Schneewittchen und Aschenputtel, überall das gleiche. Er wird kommen, meinen einzigartigen Wert erkennen und nie mehr eine Andere wollen. Und wir werden glücklich und zufrieden leben und keine Konflikte haben und uns seiner Liebe sicher sein. Auf der Schiene sind wir irgendwie stehen geblieben, jedoch gehen Märchen leider nicht mit der Realität konform. Und doch ist es irgendwie in uns drin.

LG
Sonnenblume

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Re: Ich darf seine Familie und Freunde nicht kennenlernen

Beitrag von andthesunshines86 » Mo 4. Mär 2013, 19:37

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Beitrag von andthesunshines86 » Mo 4. Mär 2013, 19:47

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Zuletzt geändert von andthesunshines86 am Do 2. Mai 2013, 22:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von andthesunshines86 » Di 5. Mär 2013, 19:04

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Beitrag von andthesunshines86 » Di 5. Mär 2013, 19:11

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