Der 19.07. wird mir als Zäsur in Erinnerung bleiben ... mir ist beim Sport eine Ader im Gehirn geplatzt und ich durfte mal nen Blick "auf die andere Seite" werfen ... daran, dass ich hier poste, könnt Ihr sehen, dass es mir gut geht, Ihr müsst Euch also GOTT SEI DANK keine Sorgen machen ... ich werde wieder ganz gesund und das Risiko eines Rezidivs ist nicht höher als bei allen anderen gesunden Menschen. Das Schicksal hat mir halt nen kräftigen Warnschuss verpasst ...
Den folgenden Text habe ich gestern als PN an eine liebe Freundin geschickt und die hat mir dazu geraten, ihn doch öffentlich zu posten ... voilà, hier ist er, unzensiert ... ich hoffe er hilft der oder dem Einen oder Anderen von Euch.
Ich habe heute noch einmal ein paar meiner Posts gelesen und irgendwie ist es mir, als hätte mich die Gehirnblutung vom Baum der Erkenntnis naschen lassen. Dass man sich viel zu sehr an Vergangenes bzw. an Dinge klammert, die nicht mehr zu ändern sind. Natürlich denke ich noch das eine oder andere Mal an sie, aber es ist nicht so, dass ich dabei jedes Mal wieder in das tiefe Loch stürze und mich im Selbstmitleid bade. Stattdessen denke ich mir: "Und wenn Du am 19.07. gestorben wärst? Wie hast Du denn Deine letzten Tage auf Erden verbracht und welche letzten Eindrücke vom Leben hättest Du dann mit ins Grab genommen? Trauer und Verzweiflung nämlich und das ist kein Mensch wert." Natürlich gehört es zu einer Trennung, dass man darum trauert, aber irgendwann muss damit auch wieder Schluß sein. Soweit bin ich in den letzten beiden Wochen gereift.
Viele hier würden auch so ne Grenzerfahrung benötigen, wie ich sie erlebt habe. Keine Gehirnblutung natürlich, sondern irgendwas, was sie innehalten und ernsthaft über den Sinn ihres Lebens nachdenken ließe. Ich glaube dann würden sie vieles auch anders sehen. Vor allem jenen Mädchen, deren Expartner bereits ne Neue hat und die sich immer noch in die eigene Tasche lügen und sich vormachen, er käme noch einmal zurück, würde ein Wechsel der Sichtweise einfach mal die Augen öffnen, denke ich. Das passiert von 10.000 Fällen vielleicht 1-mal, seien wir doch mal ehrlich. Sie blockieren sich in ihrer Entwicklung mit diesem nicht-sehen-wollen nur selbst. ER HAT NE NEUE, VERSTEHST DU DAS NICHT??? würde ich ihnen gern zurufen, aber dann würde es wieder nen Shitstorm hageln

Ich habe seit der Trennung wieder merklich an Lebensqualität gewonnen, weil ich wieder das machen kann, wozu ich Lust habe und was mir Spaß macht, und niemanden mehr dabei berücksichtigen muss oder fragen muss. Ich habe das aber lange nicht erkannt (bis zum 19.07., um genau zu sein), da alles von der Trauer und Sehnsucht nach etwas, das es nicht mehr gibt, überschattet war. Heute erkenne ich das und ich bin unendlich dankbar dafür. Dafür, dass es mich überhaupt noch gibt, dass ich wieder ganz gesund werde und dafür, dass ich mich als Mensch anhand der Trennungskrise weiterentwickeln konnte.
Ich hoffe sehr, dass auch bei so manch anderen hier diese Erkenntnis noch kommen wird. Der Thread des Mädchens in Asien ist übrigens sehr gut, die ja meint Kontaktsperre sei Blödsinn, man sollte sich jedoch auf sich fokussieren und die Kommunikation zum Ex neutral gestalten. Sehr weise Worte ...