Also, da das nun doch sehr lang geworden ist:
Das Fazit meines Beitrags: Keinen Kontakt zum Ex (oder sonstwem) zu haben ist nur ein kleiner Teil der 'Kontaktsperre', der Begriff ist irreführend und somit ist es auch kein Wunder, dass er des Öfteren missverstanden wird. Eigentlich ist sie voll super.
erstmal zu deiner Antwort in meinem post. Ich meinte, dass du dir selbst widersprichst, indem du erst sagst "Es gibt diese und diese Kategorien" und dann direkt sagst "Ich bin aber in keiner". Dann muss es doch mehrere geben, oder? (kein Angriff, das war zum Nachdenken und über den Tellerrand schauen gedacht.
Und nein, ich versuche nicht meinen Ex mit einer Kontaktsperre zurückzubekommen, ich war wegen einer anderen Sache hier. Wie gesagt, als ich mich trennte war der Ofen aus. Wir haben uns im guten getrennt und hatten danach aber unbewusst eine Kontaktsperre, qua Definition. Wenn (WENN) er von seiner Seite aus jedoch eine Kontaktsperre gemacht hätte um mich zurückzubekommen (das hätte ja der Fall sein können), hat das bei mir (dem Verlasser) nichts bewirkt. (Klar habe ich mal 2 Minuten lang reflektiert, ob ich mir das nochmal mit ihm vorstellen könnte, aber kam direkt auf ein klares "nein", da ich immer noch komplett hinter den Gründen für die Trennung stehe). Und er war gewiss kein Jammerlappen, sondern hat in den letzten Monaten einiges erreicht, aber rein rational weiß ich, dass er einfach als Partner nicht mehr infrage gekommen wäre. Da hätte er Kontaktsperre machen können, wie er lustig ist, und 5mal mehr Sachen erreichen können - ich hätte mich für ihn als Freund gefreut, mehr nicht. Die Dinge die mich aber angefangen haben zu stören (dass er sehr unverantwortlich mit seiner Krankheit umgeht, ein sehr starkes Temperament hat, etc.), die, die ich während der Beziehung schon mehrmals angesprochen habe, an denen wird er auch jetzt nichts geändert haben - aber das ist okay, denn die gehören nunmal zu ihm und er wollte sich nicht helfen lassen. Das in Kombination mit mehreren anderen Kleinigkeiten, die für mich einfach nicht mehr gepasst haben, haben einfach dazu geführt, dass der Ofen aus ist. Die Trennung tat trotzdem weh und die Entscheidung war nicht einfach, aber sie war richtig und wenn ich sehe, wie toll es ihm jetzt geht und was er alles aus sich macht auch notwendig - bevor wir zusammenkamen kam er kaum aus sich raus und hatte sehr wenige Freunde - jetzt ist er zumindest mittelmäßig bei allen beliebt, und leitet eine Vereinigung an der Uni, macht die Sachen von denen er sonst immer nur geredet hat.
Ich weiß nicht, ob das Beispiel deutlich genug ist, aber eine Kontaktsperre (ob bewusst durchgeführt oder nicht) muss nicht immer was beim Verlasser auslösen, aber wenn man sie für sich persönlich nutzt (und das sollte man immer!), dann kann man für sich selbst so richtig viel bei rausholen und die beste Version aus sich selbst machen. Bei meinem Ex hat sich einiges getan, und das wirkt zwar nicht groß auf mich, aber auf andere - denn wie gesagt, hat er am Freitag ein Date und ich hoffe für ihn, dass diese Frau so toll ist, wie er sie mir mit großen Augen beschrieben hat
Ansonsten finde ich schade, dass der Begriff 'Kontaktsperre' von dir als 'Bestrafung' angesehen wird. Ich finde mittlerweile, dass sie das Gegenteil ist. Zumal, wie Eadrea schon beschrieb, die Kontaktsperre auch nur ein Oberbegriff für viele Versionen ist. Eigentlich sollte es statt "Kontaktsperre" "Tu dir selbst was Gutes - so oft du kannst" - heißen. Ich bin momentan wegen einer nicht erwiderten Schwärmerei für einen (nun ehemaligen) Arbeitskollegen hier. Den habe ich im Laufe dieses Jahres so gut wie jeden Tag gesehen, und das war Fluch und Segen zugleich, weil ich aus ihm nicht schlau wurde. Jetzt, wo meine Stelle ausgelaufen ist, laufe ich ihm sehr sehr selten über den Weg, seit ich ihn nach einem Date gefragt habe, ist er jedoch eh ziemlich komisch geworden. Deshalb habe ich gleich nach seiner Absage eine Kontaktsperre von einem Monat gehabt (er war eh im Ausland), habe viel gearbeitet und mir gings gut - habe mich bei ihm nach einer Weile (freundschaftlich) gemeldet, aber er war immer noch komisch. Sogar komischer. Also wieder 'Kontaktsperre', aber diesmal eher im Sinne von 'Soll der mal weiter komisch sein.' - Er war auch weiter komisch (habe durch Zufall gesehen, dass er mir nicht mehr bei instagram folgt, ich sehe seinen Kram aber noch - warum blockiert er mich denn nicht gleich und warum nicht direkt auch auf Facebook? Warum geht er mir aus dem Weg - ich hab ja nur nach einem Date gefragt und sein 'Nein' akzeptiert und nicht weiter nachgehakt. Warum will er mir Kommentare zu meinem Forschungsprojekt nicht per e-mail senden, sondern mich persönlich sprechen?). Solange er komisch ist, geht es mir besser, wenn wir keinen Kontakt haben. Einfach, weil ich mir sonst doch wieder zu viele Gedanken über 'Warum ist er so komisch?" mache. Und keinen Kontakt zu haben ist doch eigentlich nur ein minimaler Teil der Kontaktsperre.
Deshalb ist der Begriff so irreführend und folgendes:
Ich spreche von der Kontaktsperre die ausschliesslich dazu da ist um durch abwesenheit attraktiver/interessanter zu wirken mit der Intension den Ex zurück zu bekommen
gibt es meiner Meinung nach nicht. Es ist doch ein Unterschied, ob man den ganzen Tag zuhause sitzt, wartet dass eine Nachricht kommt und einfach nur krampfhaft versucht sich nicht zu melden, also wirklich seine wertvolle Zeit verschwendet, oder man sich mit Freunden trifft, neue Hobbies sucht, und so weiter - dann muss man sich nicht mehr 'krampfhaft' nicht melden, sondern ist wirklich einfach zu beschäftigt, erlebt nebenbei ganz tolle Sachen. Und natürlich löst man sich dann auch Stück für Stück vom Ex, aber das bewerte ich persönlich auch eher als was positives. Wenn 2 Menschen Nase an Nase zusammenstehen, können sie sich nicht mehr sehen, wahrnehmen, und nehmen sich wortwörtlich die Luft zum atmen. Gehen sie aber ein paar Schritte zurück, haben sie wieder einen Raum zum atmen und nehmen vielleicht Dinge wahr, die sie nicht gesehen haben, bekommen eine neue Perspektive - ich hoffe, das macht Sinn.
Ich fand (oder finde) die 'Kontaktsperre' gut, um mich nochmal zu reflektieren und meinen eigenen Wert zu erkennen - bei mir hat sich durch meinen kürzlich erlangten Studienabschluss jedoch auch einiges auf links gedreht, da musste ich mich eh neu orientieren
Hätte das mit Mr. Komisch geklappt, hätte ich bei manchen Sachen glaube ich eher ein wenig rumgedümpelt, als sie direkt anzugehen. Jetzt ist das meiste geregelt und zude, unternehme ich teilweilse Sachen, die ich sonst immer aufgeschoben habe (eher aus zeitlichen und finanziellen Gründen, aber das tut hier nichts zur Sache) und finde es toll. Heute fliege ich in mein Lieblingsland, das mein Lieblingsland ist, obwohl ich noch nie dort war. Die Flüge dorthin waren schon immer preiswert, ich hätte das mit 'nem zweimonatigem konsequenten Sparkurs schon lange machen können, und heute ist es so weit. Das hätte ich sicher nicht gemacht (zumindest nicht in naher Zukunft), wenn das mit meinem Kollegen was geworden wäre Ich glaube nicht, dass es da draußen eine Person gibt, die nicht irgendwas tun kann um eine noch bessere Version ihrer Selbst zu werden. Selbst wenn man ein erfülltes Leben hat, kann man immer neue Sachen ausprobieren, Sachen lernen, und an sich arbeiten - man muss nur bereit dafür sein.Es gibt nicht nur diese Art von Kontaktsperre, es gibt durchaus Menschen die in der Kontaktsperre nicht an sich arbeiten müssen, weil sie schlichtweg keinen Fehler gemacht haben oder schon ein erfülltes Leben neben dem Ex haben.
TL;DR: Kontaktsperre ist super, der Begriff ist scheiße und irreführend.
