zunächst einmal Danke. Danke für dieses tolle Forum und die Unterstützung, die man hier bekommt. Ich bin immer mal wieder stille Mitleserin gewesen und habe vor Jahren hier schon die Hilfe bekommen, die ich brauchte.
Damals hatte sich mein erster Freund nach 4J. plötzlich getrennt und ich wusste nicht weiter. Ende der Geschichte, nach 10(!) Monaten Trennung kam er wieder an und bereute seine Entscheidung zutiefst, wollte mich zurück, er hätte den größten Fehler gemacht. Naja, doof für ihn... nur wollte ich da dann nicht mehr.

Nun bin ich hier wieder aktiv und hoffe, dass ich diesen Zustand des "Nicht-mehr-wollens" auch bei meiner aktuellen Situation erreiche.
Diese ist allerdings etwas kompliziert, mit viel Hin und Her... versuche es mal im Zeitraffer hier auf den Punkt zu bringen.

Vor 3J. im Freundeskreis kennengelernt. Seit dem waren wir zusammen, "auseinander", mal viel Kontakt trotz neuer Freundin (seine Ex), mal wenig Kontakt und so weiter. Aber wir kamen nie so richtig voneinander los, da man sich durch die Freunde regelmäßig gesehen hat. Ich weiß, dass ich jetzt ziemliches Bla Bla, jedoch waren/sind wir uns so ähnlich (charakterlich), dass jeder Versuch des Kontaktabbruchs nie lange gewährt hat. Irgendwas war trotzdem immer noch da, wenn wir uns dann gesehen haben. Auch wenn der Abstand eigentlich von beiden Seiten einvernehmlich ausging.
Jetzt war es das letzte halbe Jahr so, dass wir wirklich viel gemeinsam unternommen haben. Zunächst war ich der ganzen Sache gegenüber skeptisch, weil ich mich nicht wieder so blauäugig auf irgendwas einlassen wollte, was evtl wieder nach hinten losgehen könnte. Jedoch bemühte er sich diesmal wirklich sehr, anders als sonst. Er wollte mich mehrmals in der Woche sehen, obwohl wir bereits für das WE verabredet waren, sagte er würde jetzt gerne bei mir sein, holte mich von überall ab, fuhr mich nach Hause, schlug vor gemeinsame Urlaube zu machen und mit seiner Familie ebenfalls einen Kurztrip zu unternehmen. Das alles ging also nicht von mir aus... sondern er war es, der solche "größeren" Dinge vorschlug.
Er war mir gegenüber wirklich aufmerksam und zärtlich. Wobei man anmerken muss, dass er generell nicht so der "verkuschelte/anhängliche" Typ ist. Daher habe ich nach einer Zeit meine anfängliche Skepsis abgelegt und mich darauf eingelassen, da ich in die Zeichen dementsprechen hoffnungsvoll viel reininterpretiert habe. Tja... Fehler! Hätte ich natürlich nicht tun sollen.

Die letzten Wochen war er dann anders als sonst, ging mir aus dem Weg. Habe ihn dann darauf angeschrieben und er sagt mir, dass er jemand kennengelernt hätte und sehen möchte, inwiefern es evtl was werden könnte und weitere Treffen zwischen uns daher nicht gut wären (Es lief aber bereits was zw ihm und der anderen). Haben daraufhin telefoniert und uns am nächsten Tag gesehen, weil ich auf ein Treffen bestanden habe.. er versteckt sich immer hinter Sms'n und kann kein persönliches Gespräch in solchen Angelegenheiten führen. Wollte es ihm diesmal nicht so einfach machen, er sollte mir dabei schon in die Augen gucken. Sein "ich kann dich nicht weinen sehen" war mir egal.. soll er sehen, was er verzapft hat. Habe mich dennoch wacker gehalten und bin nicht vollkommen zu einer bemitleidenswerten Heulboje mutiert.

Aktueller Stand: Kein Kontakt. Kontaktsperre. Nicht um ihn wiederzubekommen sondern in erster Linie um von ihm loszukommen! Habe seinen Verlauf bereits gelöscht, um nicht ständig zu "stalken" und dem Kopfkino noch zusätzlich Futter zugeben.

Er versteht meine Entscheidung zwecks Abstand aber meinte, er könne das wohl selbst nur schwer durchhalten.
Und diesmal will ich es wirklich schaffen! Deswegen jetzt auch der Roman hier. Ich hab keine Lust mehr auf ständiges Hingehalte, Rumgespiele etc. Will mich nicht weiterhin unter Wert verkaufen. Vom Kopf her weiß ich das auch und ich bin mir sicher, dass es diesmal ne echte Chance sein kann, alles Ein für Alle mal sein zu lassen.
Jahrelang hab ich mir das gefallen lassen, weil ich wirklich Gefühle für diesen Mann habe. Sobald ich in früheren Situationen den Kontakt eingedämmt habe, kam er wieder an und wusste genau, wie er mich rumkriegt. Das soll nicht wieder passieren!
Lieber texte ich euch mit meinen WehWehchen voll, statt ihm die Genugtuung zu geben, nach meiner "Abstandsansage" wieder anzukommen.
Was mir einfach schwerfällt, ist der Punkt, dass ich ihm nicht mehr schreiben "darf". Diese 3jährige Routine rauszubekommen, in denen man täglich Kontakt hatte, sich alles erzählt hat seien es auch noch so banale Dinge. Und der Gedanke, dass ihm das alles überhaupt nicht juckt, da er sich ja jetzt wohl ständig mit seinem neusten Objekt der Begierde ablenkt und gar nicht merkt, dass ich nicht mehr "in seinem Leben" bin... Das Gefühl des Ausgetauscht werdens ist für mich das schlimmste. Der Gedanke, dass er wirklich mit ihr zsmkommt und dann all die Dinge mit ihr macht, die ich gerne gewollt hätte...
An sich sind es die gleichen Gedanken wie bei meiner Geschichte früher. Diesmal weiß ich zwar, dass es vorbeigeht und wieder gut werden wird. Trotzdem ist da diese Sehnsucht und der Wunsch, dem anderen auch zu fehlen und nicht nur ein Notnagel für die Zeit gewesen zu sein, in der er einfach nur niemand anderen hatte.
Habt ihr einen Rat, wie man in solch einer Situation vorgeht? Wir werden uns zwangsläufig ab und zu (dennoch nicht allzu häufig) über den Weg laufen wegen der gemeinsamen Freunde (und nein, ich bin nicht bereit eine Weile einen Bogen um den Freundeskreis zu machen)... Aber bei größeren Feiern kann man das nicht wirklich vermeiden.
Habt einen grandiosen Samstag und lass es euch gutgehen!
Freue mich auf eure Meinungen/Tipps oder auch jeglichen anderen Senf, den ihr dazugeben wollt.
