Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
Sonnenblume10
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 19. Jul 2016, 10:08

Loslassen geht nur über Kontaktabbruch und das dauert seine Zeit. Einige Monate musst Du da schon rechnen. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, kann er Gewohnheiten auch wieder abgewöhnen und mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran, dass man keinen Kontakt mehr hat.

Immerhin ist Dir klar, dass Du eingesehen hast, dass Du einen klaren Cut machen musst, da sich das sonst noch Monate bis Jahre hinzieht und doch nie etwas Richtiges daraus wird.

Zum persönlichen Aufeinandertreffen: es ist schwierig, denn man hat Angst davor, weil man nicht weiß, was im Inneren abläuft, wenn sich tatsächlich sieht. Das kann, obwohl man das in Gedanken 1000 mal durchgespielt hat, in der Realität schon hart sein.
Eigentlich willst Du ja dorthin gehen und es ist eine große Feier, d.h. man kann sich auch aus dem Weg gehen und ist nicht gezwungen, den Ex. die ganze Zeit zu sehen.

Wenn Du nicht hingehst, kommst Du Dir selbst feige vor. Du musst selbst entscheiden, ob Du Dir das jetzt zumuten willst oder nicht. Ich persönlich finde, wenn man schlecht drauf ist, muss man das nicht durchziehen. Wenn Du aber hingehen willst, weil ja auch noch jede Menge andere Leute, die Du gerne siehst, dort sind, dann gehe hin. Ich würde nicht zu ihm hingehen, sondern nur grüßen, wenn man sich zufällig über den Weg läuft oder Augenkontakt hat. Freundlich grüßen und sich dann wieder anderen Menschen zuwenden. Das ist am einfachsten, denn Smalltalk ausgerechnet mit ihm muss wirklich nicht sein.
Du könntest auch auf die Feier gehen und Dir fakultativ noch was Anderes vornehmen, was Du dann dranhängst. Wenn Deine Stimmung sehr stark beeinträchtigt wird, dann gehen, weil Du jetzt noch dringend auf eine andere Feier musst. Damit schaffst Du Dir ein Hintertürchen, das Du notfalls nützen kannst.

Vielleicht wäre er froh, wenn er Dich dort nicht sehen würde. Ich denke, auch ihm wird es nicht ganz leicht fallen, Dir ungezwungen gegenüber zu treten. Bei der Vorstellung keimt bei mir immer der Gedanke auf: Jetzt erst recht, den Gefallen tue ich Dir nicht!

Was letztendlich er sich für Gedanken macht oder auch nicht, kannst Du nicht wissen, denn es ist reine Spekulation und daher sinnlos. Aber höre auf Dein Inneres, auf Dein Bauchgefühl, denn damit liegst Du meistens richtig. Wenn das sagt, nein, ich kriege bei der Vorstellung ihn zu sehen, Bauchschmerzen, dann lass es sein und tue das, was DIR gut tut. Denn darum geht es und nicht darum, was er denken könnte, wenn Du da bist oder nicht da bist. Lege den Fokus auf Dich selbst und gehe pfleglich mit Dir um. Zwing Dich nicht zu was, was Du eigentlich lieber vermeiden willst. Denn schließlich werden noch mehr Feiern kommen, auf die Du gehen kannst. Wenn Deine Tendenz aber zuJja geht, dann gehe hin. Schmeiss Dich in ein hübsches Kleid und nimm Dir vor, dass Du die Königin bist, die schwierige Begegnungen spielend meistern kann.
Meist wird es weniger schlimm als man im Vorfeld glaubt und dem Ex zu begegnen, ist auch Übungssache. Je mehr Routine man entwickelt, desto einfacher wird es.

Sonnenblume

Schilderaffe
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Schilderaffe » Mi 20. Jul 2016, 20:32

Sonneblume, danke für deinen ausführlichen Rat!
Momentan denke ich, dass ich mich noch nicht bereit bzw souverän genug fühle. Ich kenne mich und weiß (leider) was er für eine Anziehung auf mich hat. Und so ganz trau ich meiner Selbstkontrolle da dann doch noch nicht über den Weg - vorallem wenn Mr. Alkohol im Spiel ist. :roll: Und wie du schon meintest, es kommen noch genug Feten, wo ich meine innere Königin rausholen könnte :lol:
Immerhin ist Dir klar, dass Du eingesehen hast, dass Du einen klaren Cut machen musst, da sich das sonst noch Monate bis Jahre hinzieht und doch nie etwas Richtiges daraus wird.
Hat auch lange genug gedauert, bis mir das wirklich klargeworden ist. Habe es zwar, wie schon erwähnt, öfter versucht aber jetzt ist glaube der Punkt gekommen, an dem ich es auch tatsächlich selbst glaube und auch verinnerliche. Dass es eben nicht noch Jahre so weiterlaufen kann/darf, wenn ich endlich vorankommen will. :oops:

Bin gerade auch irgendwie melancholisch.. wenn man das so nennen kann. Morgen wäre ich mit ihm und seiner Familie weggefahren. Das macht mich gerade etwas mürbe.. Der Gedanke, dass es ihn wohl sogar erleichtert, dass ich jetzt nicht mehr mit dabei bin. Hatte mich so auf den Tag gefreut.. :| Aber nun gut. Egal, kann man nicht ändern.

Habe mir letzten Gedanken drüber gemacht, was ich eigentlich möchte.
Ich möchte nach 3J. Singledasein (das On/Off zähl ich nicht dazu) endlich wieder eine Beziehung, bei der man sich auf Augenhöhe begegnet. Ohne Spielchen, Betrug, Lügen oder Ausreden. Ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob man gewisse Dinge jetzt so sagen kann oder ob das den Partner wieder nur nervt. Ohne Angst haben zu müssen, dass während eines Männerabends evtl was passieren könnte.. Der auch bei meinem 5 hyperaktiven Minuten am Tag nicht gleich mit den Augen rollt sondern einfach mitmacht und drüber lacht. Bei dem ich einfach so sein kann wie ich bin und meine Bedürfnisse nicht unter seine stellen muss. Einfach eine Beziehung mit 100% Vertrauen, Respekt und Wertschätzung. Eine in der ich nicht nur eine Option bin.
Und auch wenn ich es mir anders erhofft hätte, muss ich langsam mal von dem Gedanken loskommen, dass er dafür der Richtige ist :!:

Er weiß einfach nicht was er wirklich will und das kann ich nicht gebrauchen. Ich möchte jemanden, auf den ich mich verlassen kann und keinen kleinen Jungen, der immer noch seinen Marktwert austesten will! Aber wehe ich hätte einen, mit dem ich mehr unternehmen würde - geht natürlich gar nicht. Lange dachte ich, dass das doch ein Zeichen für seine Gefühle sein muss.. eifersüchtig ist man ja schließlich nur, wenn Gefühle im Spiel sind. Aber nein. Das ist reine Selbstgerechtigkeit; purer Egoismus, weil er nicht möchte, dass jemand anderes "sein" Spielzeug auch noch benutzt. Könnte ja am Ego kratzen.

Ach Gott oh Gott.. Ich weiß momentan nicht wohin mit meinen Empfindungen (obwohl. Ich schreib ja gerade hier ins Forum.. also weiß ich schon wohin damit :lol: ). Aber ihr wisst was ich meine.
Ganz oft möchte ich einfach nur sauer auf ihn sein, ihn am liebsten mit all dem konfrontieren, worüber ich mir so meinen Kopf zermatere. Ist das nicht unfair? Der Verlassene grübelt, reflektiert, entwickelt sich. Und beim Verlasser habe ich das Gefühl, er müsse all das gar nicht tun.. sei es durch seine neu gewonnene Freiheit, direkt neue Partnerin, Ignoranz etc.
Auf der anderen Seite habe ich manchmal gar keine Lust, mir auch nur noch die kleinste Synapse mit dem Thema zu belegen. Ich finde es nur noch lächerlich und denke mir "Du Armer. Kannst nicht alleine sein, springst von einer Beziehung/Affäre in die nächste, betrügst dabei noch und profilierst dich generell durch Weibergeschichten." Und ich bin es jetzt, die wegen der Trennung mitleidige Blicke erntet? :roll: Sollte wohl eher andersrum sein.

Ja, ich gebe viel in Beziehungen... vllt auch zu viel. Aber ich bin glücklich, wenn ich dem anderen eine Freude machen kann und das reicht mir. Wenn ich sehe, wie diejenigen sich dann freuen, mutiere ich auch zu nem Honigkuchenpferd. Und ich habe mir mal was vorgenommen. Lieber flieg ich mit dieser (zu) gefühlvollen Art noch 100x auf den Hosenboden als irgendwann so abgestumpft und verschlossen zu werden!
Irgendjemand wird es schon zu schätzen wissen, nicht wahr?! Tschakka und so!
Dafür muss ich nur die von Sonnenblume so schön beschriebene Gewohnheit anfangen abzulegen und mal ein bisschen Platz für Leute machen, die es auch echt wert sind! *Amen* :lol:


Son Roman ist hier am PC ja schneller verfasst, als einem lieb ist. Artet einfach eindeutig zu schnell aus :lol:
Aber tat gut, die Gedanken jetzt mal loszuwerden. Kontaktsperre Tag 8 kann kommen! 8-)

Macht euch noch nen gemütlichen Mittwochabend, ihr Lieben.
"Leider lieben dich manche Menschen erst dann, wenn du selbst aufgehört hast sie zu lieben."

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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Sonnenblume10 » Do 21. Jul 2016, 12:00

Oh Mann, wenn ich das so lese, dann kommen in mir auch wieder die Erinnerungen hoch. Auch ich war in einer Beziehung, die nur 14 Monate dauerte, mich aber Nerven und Energie ohne Ende.
Und vieles, was Du schreibst, erinnert mich daran, was ich damals oft empfand.
Schilderaffe hat geschrieben:ndlich wieder eine Beziehung, bei der man sich auf Augenhöhe begegnet.
Darum habe ich auch gekämpft. Monate lang fühlte ich mich unterlegen, zu seinen Füßen, mutlos, kraftlos, verzagt und ängstlich und konnte doch nicht die Finger von ihm lassen. Eine eigenartige Anziehungskraft ging von ihm aus, die mich anzog wie eine Motte das Licht. Ich musste wieder zu ihm, ihn sehen, ihn hören, obwohl ich nach einigen Monaten sogar Angst davor hatte, was er dieses Mal an bindungsvermeidenden Manövern aus dem Ärmel schütteln würde, was an kränkenden Worten.
Und dann hatte ich mich endlich hochgearbeitet und fühlte mich wohler und mutiger. Aber das hielt er nicht aus und er trennte sich praktisch von heute auf morgen und per Mail. Ich hatte gekämpft, teilweise gewonnen und blieb jetzt doch allein auf dem Schlachtfeld zurück.
Schilderaffe hat geschrieben:Ohne Spielchen, Betrug, Lügen oder Ausreden. Ohne sich Gedanken machen zu müssen, ob man gewisse Dinge jetzt so sagen kann oder ob das den Partner wieder nur nervt. Ohne Angst haben zu müssen, dass während eines Männerabends evtl was passieren könnte..
Ich hatte mich auch verbogen vor lauter Angst, dass mir dieser wundervolle Vollkoffer abhanden kommen könnte. Ich fühlte immer, dass ich nicht auf ihn bauen konnte, mich nicht auf ihn verlassen konnte. Er war wie ein Segel im Wind. Es fehlte der Rahmen, die Substanz in ihm. Er war nicht chronisch auf andere Frauen aus, aber gegen Ende der Beziehung kam dann doch eine ins Spiel, die ihm schöne Augen machte. Sie wusste ja nicht, dass er eigentlich in einer Beziehung lebte, da er immer solo auftrat. Ich war ja nur die WE-Beziehung, die dann da war, wenn sonst nichts ist. Ich kannte alle seiner Freunde und Freundinnen, aber nur vom Hörensagen! Und ich ließ mir das alles klaglos bieten. Was mich bei Stange hielt, war erstens die Sucht nach ihm, zweitens die schönen Momente mit viel Nähe und drittens die Hoffnung. Eines Tages ... wird Dein Warten, Deine Geduld, Deine Nachsicht belohnt.
Was ich nicht merkte: je mehr ich mich unterordnete, desto unattraktiver wurde ich für ihn. Klar, Jemand der alles einsteckt, lieber klein beigibt und in seinen Herrschaftsbereich einbrach, wirkt nicht gerade attraktiv.
Schilderaffe hat geschrieben: Bei dem ich einfach so sein kann wie ich bin und meine Bedürfnisse nicht unter seine stellen muss. Einfach eine Beziehung mit 100% Vertrauen, Respekt und Wertschätzung. Eine in der ich nicht nur eine Option bin.
Nicht nur eine Option - das wäre ich auch immer gerne gewesen! Und Wertschätzung? Wieso denn und weswegen denn? Vertrauen - hahaha - wer Angst hat, hat kein Vertrauen! Respekt hatte ich vor ihm, aber er vor mir zu wenig.
Schilderaffe hat geschrieben:Und auch wenn ich es mir anders erhofft hätte, muss ich langsam mal von dem Gedanken loskommen, dass er dafür der Richtige ist :!:
Bei so vielen negativen Empfindungen und Erkenntnissen erkennst Du glasklar, dass er nicht für eine Beziehung auf Augenhöhe geeignet ist. Er benützt Dich ja nur und holt dich aus dem Schrank, wenn ihm gerade danach ist.
Es ist gut, dass Du das jetzt erkennst, denn es ist vergeblich, weiterhin Ochsen zu melken - es kommt keine Milch!
Schilderaffe hat geschrieben:Lange dachte ich, dass das doch ein Zeichen für seine Gefühle sein muss.. eifersüchtig ist man ja schließlich nur, wenn Gefühle im Spiel sind. Aber nein. Das ist reine Selbstgerechtigkeit; purer Egoismus, weil er nicht möchte, dass jemand anderes "sein" Spielzeug auch noch benutzt. Könnte ja am Ego kratzen.
Daran siehst Du wie geschickt wir negative Verhaltensweisen ins Positive umdrehen, um nicht zu merken, dass er ein mieses Spiel mit Dir treibt. Ein Zeichen für echte Gefühle - dabei geht es ja nur um Kontrolle, die er ausüben will.
Schilderaffe hat geschrieben:Ich weiß momentan nicht wohin mit meinen Empfindungen
Damit wirst Du noch einige Zeit zu tun haben, das ist leider so. Erst kommt die Trauer, die Weinerlichkeit, dann kommt die stillere Trauer, die sich nicht nach außen zeigt, aber in Dir präsent ist. Ein Gefühl der Leere, ein Gefühl des Eingefrorenseins kommt auf, das zu einer Art Dauerbegleiter wird. Und dann kommt auch noch Wut ins Spiel, auf ihn und auf sich, weil wir uns viel zu viel haben bieten lassen. Vielleicht kriegst Du regelrechte Hassgedanken. Ich hoffte damals wirklich, er würde verunglücken, am liebsten tödlich auf der Fahrt zu seiner Neuen, die er ein halbes Jahr nach mir hatte. D.h. ich brauchte ein halbes Jahr, ehe ich schnallte, dass er eine Neue hatte. Vielleicht hatte er sie schon vorher und gleich nach der Trennung von mir.
Er verunglückte nicht, er lebt noch und sieht gesund aus und meine Wut ist lange verflogen. Aber ich spürte sie über Wochen, ehe ich immer mehr Distanz aufbaute und mich innerlich lösen konnte. Immerhin begriff ich damals, dass das alles viel mit mir, mit meiner Persönlichkeitsstruktur, meinem Innenleben zu tun hatte. Ich ging damals auch zweimal zu einem Therapeuten. Vieles von dem, was er sagte und er sagte gar nicht so viel, wusste ich bereits, aber ich stellte nie den Bezug zu mir her.
Aber es kam dann eines zum anderen. Der Schleier ging weg und ich sah immer mehr: warum ich mich in Beziehungen von Männern unterbuttern ließ, warum ich mich schlecht behandeln ließ und ihn gleichzeitig glorifizierte.

Deine Partnerwahl ist letztendlich ein Spiegel dessen, was bei Dir selbst im Argen liegt.
Daran musst Du arbeiten, denn jeder kann nur das richten, was ihm selbst fehlt, aber niemals einen anderen "therapieren".
Schilderaffe hat geschrieben:Ganz oft möchte ich einfach nur sauer auf ihn sein, ihn am liebsten mit all dem konfrontieren, worüber ich mir so meinen Kopf zermatere. Ist das nicht unfair?
Diese Gefühle und Gedanken hat jeder in dieser Situation. Insofern ist das normal. Ich glaube aber auch, es ist einfach wichtig, diesen Prozess durchzustehen, denn am Ende des Tunnels ist das Licht. Er bleibt auf dem Status quo hängen, frettet sich durch mit kurzzeitigen Beziehungen, die sein Ego polieren, aber im Endeffekt nicht glücklich machen. Und das wird auch er merken - eines Tages. Vielleicht zu einem Zeitpunkt, wenn es Dir wieder gut geht und Du längst weiter gekommen bist.
Jeder hat im Leben seine Portion Glück und Unglück, aber nicht unbedingt gleichzeitig.
Und ich denke, es ist wichtig, diese Phasen des Ablöseprozesses, so furchtbar sie sich auch anfühlen, auszuhalten, denn sie sind wichtig. Du hast Zugang zu Deinen Gefühlen (klar sind die im Moment nicht gerade glücklich), aber Dir wird dadurch auch klar, was alles schief gelaufen ist. Und das wiederum ist Dein Kapital, mit dem Du dann hoffentlich glücklicher weiter leben kannst.
Ich fühlte mich auch unendlich weggeworfen, wertlos, übergangen, ausgenützt und war inwendig fast permanent traurig. Irgendwann verbündete ich mich mit meiner Trauer, ich personifzierte sie und machte sie damit zu einer Art Dauerbegleiter. Er (meine Trauer war ein Er) begleitete mich im Auto, in der Arbeit, wenn ich ins Kino ging usw. Ich akzeptierte es und "Er" sagte dann auch hintersinnig lächelnd: ich bin jetzt immer bei Dir, denn jetzt ist meine Zeit. Und wenn die vergangen ist, dann gehe ich auch wieder.
Seltsamerweise half mir das diesen Zustand besser zu ertragen.
Schilderaffe hat geschrieben:Und beim Verlasser habe ich das Gefühl, er müsse all das gar nicht tun.. sei es durch seine neu gewonnene Freiheit, direkt neue Partnerin, Ignoranz etc.
Ging mir auch so. Wir waren ja danach noch "befreundet", denn ich schaffte es einfach nicht, ihn ganz aus meinem Leben zu streichen. Lieber Freunde als gar nichts war meine Methode. Etwas, vor dem ich ausdrücklich abrate, denn Du bleibst noch länger in der Situation der Verlassenen, während Du von ihm hörst, was er am WE alles vor hat - ohne Dich! Es tut unendlich weh und es verlängert das Loslassen nur. Man schadet sich selbst damit, man merkt es und dennoch zog es mich immer wieder dahin, mit ihm mal wieder Kontakt aufzunehmen. Nur mal ein wenig telefonieren, eine Mail schreiben - alles Bullshit! Ich praktizierte das, bis ich endlich kapierte, dass er eine neue Beziehung hatte und für mich endgültig keine Verwendung mehr. Dieses halbe Jahr hätte ich viel aufarbeiten können, wenn ich nicht immer noch mit ihm Kontakt gehabt hätte. So schob ich den klaren Cut, der unweigerlich irgendwann doch kommt, einfach noch weiter nach hinten.
Es ist besser, nichts von ihm zu hören. Schlimm genug, sich vorzustellen, wie er flockig und locker sein Leben weiter lebt, während für Dich die A-Karte bleibt.
Und doch: je länger der Abstand währt, desto mehr gewöhnt man sich dran und auch die fiesen Gedanken (er ist glücklich und froh und lässt die Puppen tanzen und ich heule wieder mal in mein Kissen!) gehen mehr und mehr weg. Es ist nicht so, dass es ihm nur gut geht, aber der Verlassene glaubt das einfach.
Schilderaffe hat geschrieben:ch finde es nur noch lächerlich und denke mir "Du Armer. Kannst nicht alleine sein, springst von einer Beziehung/Affäre in die nächste, betrügst dabei noch und profilierst dich generell durch Weibergeschichten." Und ich bin es jetzt, die wegen der Trennung mitleidige Blicke erntet?
Das ist auch eine typische Strategie. Man denkt schlecht über den Ex., man wertet ihn ab und das ist vorübergehend einfach auch Selbsthilfe. Du musst ja wieder aufstehen, Du musst ja mit Dir klar kommen und da ist es ganz normal, dass das ein wenig leichter ist, wenn man den Ex. abwertet oder gar falsches Mitleid empfindet mit seiner Dummheit.
Ich hatte das auch und obendrein noch so was wie Gewaltfantasien. Ich würde die Bremsen seines Autos manipulieren (keine Ahnung wie das geht) und er fährt los und merkt es erst, wenn er volle Fahrt aufgenommen hat. Die Vorstellung, sein blödes Gesicht, seine Ratlosigkeit, seine Hilflosigkeit, tat mir gut. Ich wünschte mir ferner er würde sterben. Ich wünschte mir, ich könnte seinen Scheiß-PC (mein persönliches Feindbild schon während der Beziehung) samt seinem Scheiß-Handy und seinem Schlüsselbund klauen und in den nächsten Fluss werfen. Oh je, nichts davon geschah. So was würde auch nur auf einen selbst zurückfallen, ist also schädlich. Rache ist keine Lösung, nur Nachsicht und Verzeihen ist eine Lösung, die auch Dir gut tut. Aber bis dahin brauchst Du noch ein wenig.
Schilderaffe hat geschrieben:Wenn ich sehe, wie diejenigen sich dann freuen, mutiere ich auch zu nem Honigkuchenpferd
Was tat ich nicht alles, um ihn fröhlich zu machen, um ihn davon zu überzeugen, wie schön doch eine, also "unsere" Beziehung ist. Was schleppte ich nicht alles an um ihm eine Freude zu machen. Vom Lavendelbadesalz bis zur handgetöpferten Zuckerdose. Der Schuft hat alles genommen und behalten, aber ich war ja selbst schuld. Wer hatte mir denn angeschafft, mich mittels Dingen einen vermeintlich guten Stand zu verschaffen? Diese Blödheit hatte ich schon mir selbst zuzuschreiben. Es war ein Mittel zum Zweck, er sollte mich schließlich lieben. Ich war wie ein Hündchen, dass mit dem SChwanz wedelnd die Zeitung bringt und damit sagt: Gell, jetzt hast Du mich lieb!
Erbärmlich, aber ich habe es erst hinterher gesehen. Besser spät als nie.
Schilderaffe hat geschrieben: Lieber flieg ich mit dieser (zu) gefühlvollen Art noch 100x auf den Hosenboden als irgendwann so abgestumpft und verschlossen zu werden!
Kleiner Einspruch. Eine gefühlvolle Art ist nicht negativ, im Gegenteil, aber Beziehungen bestehen normalerweise aus Geben und Nehmen und so lange das im Gleichgewicht ist,, funktioniert es. Wenn einer nur gibt oder wesentlich mehr investiert als der Andere (so wie bei Dir und bei mir), geht es irgendwann schief.
Aber grundsätzlich weiß ich was Du meinst. Du hast das Gefühl, dass Du intensiver und emotionaler lebst als Du, während er mehr oder wenig als Eisblock durchs Leben geht.
Ging mir genauso und war auch so. Ich war der emotionale Part, der von überbordender Freude bis zu tieftraurigen Tränen und Panikgefühlen (Hilfe, er könnte abdriften!) alles durchlitt. Und er? Er blieb immer lau, er lachte selten und nie so richtig. Ja, er lächelte vielleicht, aber so richtig frei lachen hörte ich ihn nie! Sein Gesicht, eine Maske, die nicht viel verriet. Sein Innenleben, in dem es immer nur um ihn ging und nie um mich. Nein, ich möchte da auch nicht tauschen. Lieber fühlen, was heißt dass man Glück aber auch Unglück intensiver durchlebt als so was gedämpftes wie ihn.
Schilderaffe hat geschrieben:und mal ein bisschen Platz für Leute machen, die es auch echt wert sind! *Amen* :lol:
Die gibt es und das tut auch gut und hilft über manche dunkle Stunde hinweg.

Dein Mantra ab jetzt und das übst Du jeden Tag:
Schilderaffe hat geschrieben:wo ich meine innere Königin rausholen könnte
Nicht könnte, sondern hol sie raus. Übe es jeden Tag und mach Dich selbst zur Königin. Du hast das weiß Gott nötig und daran krankte es auch, sonst wärst Du nie in diese Affenbeziehung geraten. Lerne, dass Du eine Königin bist. Fang an, Dich gut zu finden und gehe liebevoll und pfleglich mit Dir um, weil Du es Dir wert bist.
Gehe auf eine Fete oder nicht, einfach wie Du willst und was er sich denkt, ist völlig belanglos. Er kümmerte und kümmert sich nicht um DEIN Wohlbefinden, sondern allenfalls um seines.

Ich habe übrigens seit Jahren null Kontakt mit dem Ex, der mich letztendlich zu mir selbst führte. Das war sein Verdienst, daher kam er in mein Leben, dass ich endlich mal bei mir angefangen habe. Wir sehen uns ab und zu dienstlich. Wenn wir Augenkontakt haben (seltsamerweise passierte das irgendwann immer), dann grüßen wir uns und das war es. Jeder geht seiner Wege. Ich will nichts mehr von ihm wissen und er wohl auch nicht von mir. Keiner von uns sucht noch Kontakt. Unsere Wege haben sich mal gekreuzt und entfernten sich wieder voneinander. Er ist nicht mehr wichtig für mich. Aber ich bin mir selbst wichtiger als früher.

Du bist auf einem guten Weg. Bleib darauf, auch wenn Du jetzt noch die Tage zählst. Irgendwann sagst Du, Wahnsinn, vier Wochen ohne Kontakt! Und irgendwann zählst Du gar nicht mehr. Bleibe konsequent, auch wenn er versucht sich wieder ins Spiel zu bringen, Dir zuliebe. Es ist besser so.

Sonnenblume

Schilderaffe
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Schilderaffe » Sa 23. Jul 2016, 08:46

Schön, dass man hier im Forum auf Leute trifft, die ähnliche Situationen durchgemacht haben und einem somit den Mut geben, alles durchstehen zu können! Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung machen musstest.. Aber wie du meintest, er hat seinen "Zweck" erfüllt und dich somit zu dir selbst geführt. Ich hoffe, irgendwann kann ich das auch alles so betrachten! :roll:
Wir waren ja danach noch "befreundet", denn ich schaffte es einfach nicht, ihn ganz aus meinem Leben zu streichen. Lieber Freunde als gar nichts war meine Methode. Etwas, vor dem ich ausdrücklich abrate, denn Du bleibst noch länger in der Situation der Verlassenen [...] Es tut unendlich weh und es verlängert das Loslassen nur.
Dito. Genau mein Problem! Dadurch dass wir uns echt null aus dem Weg gehen konnten (er wohnte damals noch mit sehr guten Freunden von mir zusammen), kam es immer wieder zu Kontakt. Keiner konnte/wollte dem Anderen auf lange Sicht aus dem Weg gehen, weil man ja doch iwie auf der gleichen Wellenlänge war und darauf nicht verzichten wollte. Aber einer muss ja mal den Anfang machen und das werde ich sein! Ich zieh das jetzt durch! Er hat mir wie oft einen Laufpass gegeben? 3-4x? Liebes Hirn (bzw wohl eher Herz), check doch mal, dass es langsam reicht :!:
Aber es kam dann eines zum anderen. Der Schleier ging weg und ich sah immer mehr: warum ich mich in Beziehungen von Männern unterbuttern ließ, warum ich mich schlecht behandeln ließ und ihn gleichzeitig glorifizierte. [...] Deine Partnerwahl ist letztendlich ein Spiegel dessen, was bei Dir selbst im Argen liegt.
Ich bin mir nicht ganz sicher.. Aber ich habe glaube ein Faible für den Typen "Nach außen arroganter Arsch und innen drin lieber Typ" (ganz seltenes Beuteschema, ich weiß :lol: ).
Bei meinem ExEx war es auch so.. Mit ihm war ich 4J. zusammen und viele wussten nicht, was ich von ihm wollte. Es war ihm egal, was andere von ihm denken könnten, zu denen war er dementsprechen großkotzig etc. Aber für Menschen, die ihm wirklich was bedeuten, hätte er alles getan! Und das ist es denke, was ich so mag. Eine Seite zu sehen bekommen, die andere nicht sehen. Dass ich an das Innerste rangelassen werde und Dinge weiß, die niemand anderes erfahren würde.
Und bei meinem jetzigen Ex ist es ähnlich. Nach außen hin immer der gut gelaunte Kerl, dem alles egal ist. Vllt habe ich gehofft, dass ich auf Dauer auch diejenige sein kann, die ihn "knackt" bzw die er an sich wirklich ranlässt. Ist zum Teil ja auch so gewesen, aber eben immer wieder mit Zurückweisungen. Keine Ahnung woher dieses Muster bei mir kommt...
Da fällt mir ein, dass er mal zu mir meinte "Mach dir doch nicht immer so viele Gedanken und interpretier' nicht in alles was rein, ist echt etwas nevig. Du sollst ja nicht gleich so wie ich sein, dem alles immer egal ist, aber einfach etwas entspannter." Geiler Spruch ne? Nimmt einem super alle Unsicherheiten, die man hat. (Und im Nachhinein war dieses unsichere Bauchgefühl ja sogar berechtigt!) :roll:
Irgendwann verbündete ich mich mit meiner Trauer, ich personifzierte sie und machte sie damit zu einer Art Dauerbegleiter.
Ist echt ne gute Variante. Ich bin auch der Typ, dem es leichter fällt sowas "greifbar" und somit etwas erträglicher zu machen.. Vllt versuche ich das auch mal, wenn es ganz schlimm ist.


Hab jetzt ein Problem. Habe ihn ja sowohl bei fb als auch bei whatsApp erstmal aus meinem Sichtfeld gekickt..
Aber bei wA sind wir noch in einigen gemeinsamen Gruppenchats. Und gestern schrieb er in einen, der schon Ewigkeiten kaum noch benutzt wird, ob irgendjemand Zeit hätte. Ne sehr gute Freundin von mir antwortete irgendwann und dann bequatschten sie im Chat, wann sie sich wo treffen wollen.. (kann man das dann nicht im 2er Chat machen?!). Irgendwann folgte ein Foto von ihm in besagtem Chat, weil die beiden irgendendein Blödsinn gemacht haben und er es wohl machen musste. Das habe ich natürlich sofort wieder gelöscht. War jetzt auch nicht so, dass ich mich direkt inne Ecke verkriechen musste, aber war schon komisch. Zumal wir vor ein paar Wochen eig geplant hatten, an genau diesem WE wegzufahren..
Habe mich einfach gefragt, wieso die das alles in dieser Gruppe machen mussten. Sonst schreibt er auch seine Leute einzeln an bzw fragt im extra Typen-Chat, ob irgendwas geht. Wieso ausgerechnet in dem, wo ich auch bin und der auch schon ewig nicht aktiv ist?! Und dann alles schön unter die Nase reiben. Machen Kerle sowas mit Absicht oder denken die sich nichts dabei? :|

Manchmal erwische ich mich auch dabei zu hoffen, dass er sich meldet. Einfach für's Ego. Damit ICH ihn dann ignorieren kann, für die Genugtuung. Mir ist klar, dass das albern ist. Aber den Gedanken kriege ich (noch) nicht aus meinem Kopf. :?

Ansonsten geht es mir momentan wirklich ok. Die ganze Woche mit Freunden verabredet gewesen, das WE ist auch durchgeplant, nächste Woche melde ich mich beim Sport an und Ende September ist jetzt ein kleiner Trip mit einer Freundin nach Prag geplant. Es läuft also durchaus gut momentan.. Da lass ich mich von dämlichen Nachrichten nicht aus der Ruhe bringen! 8-)

Einen ganz wundervoll sonnigen Samstag euch. Vergesst die Sonnencreme nicht! :D
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Schilderaffe
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Schilderaffe » So 24. Jul 2016, 08:54

Kurzes Update..
Ich bin gestern ja nicht zu dieser Party gegangen und stattdessen spontan mit ner Freundin an die Ostsee gefahren. 8-)

Gegen 1Uhr bekam ich ne Nachricht von Ex:
"Ich hoffe, du bist jetzt nur nicht gekommen, weil ich da bin. Wäre echt mau (;" - keine Reaktion meinerseits.

Ne Stunde später kam dann das:
"Und auch wenn das jetzt komisch klingt und ich das vllt auch nicht schreiben sollte... Ich finde es wirklich sehr schade, dass wir gar keinen Kontakt mehr haben!!! Kann das zwar komplett nachvollziehen, dass es für dich besser ist, nur wir kennen uns jetzt schon so lange und waren quasi täglich in Kontakt, daher ist das halt echt komisch. Aber ich akzeptiere das und wünsche dir für die Zukunft nur das beste (: Bleib bitte so wie du bist!!!"

Habe ich auch nicht drauf reagiert.. wobei es mir zugegebenermaßen wirklich schwerfällt. Zumal es echt so nach Abschied klingt seinerseits mit dem Zukunftsgelabere :roll:

Ich fühle mich "unhöflich", wenn ich darauf nichts antworte. Mir ist bewusst, dass das Schwachsinn ist. Er war ja auch nicht höflich, als er mir die letzten Jahre immer n Laufpass gegeben hat.. ist nur dieser Mechanismus im Kopf, der nicht weggehen will. :oops:

Soll ich darauf knallhart mit Ignoranz reagieren ja?
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angefahrenesreh
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von angefahrenesreh » So 24. Jul 2016, 10:09

Ich würde erstmal nicht anworten.

Ich kann verstehen dass es Dir schwer fällt.

Mir hilft es in solchen Situationen immer zu denken " ich kann immer noch IRGENDWANN schreiben und antworten.

Wenn du es in 2 MOnaten nciht mehr aushälst und/oder dich auch zwei abschiedsätze schreiben willst, kannst du es immer noch tun, wäre nichts verwerfliches.

ABer für jetzt: NEIN. Er wollte dich nicht in seinem Leben also hat er Dich auch nicht in seinem Leben.

und jetzt genieß Deinen Kurztripp :)
„Manche Liebesgeschichten sind keine epischen Romane. Manche sind Kurzgeschichten. Aber deswegen sind sie nicht weniger erfüllt mit Liebe.“

Schilderaffe
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Schilderaffe » Mo 25. Jul 2016, 10:21

Aber für jetzt: NEIN. Er wollte dich nicht in seinem Leben also hat er Dich auch nicht in seinem Leben.
Das muss ich mir dann echt immer vor Augen halten.. :roll:

Aber ich habe nicht geantwortet und heute Morgen kamen prompt 2 neue Nachrichten von dem Herren:
"Oh man. Habe mich eben selbst dabei ertappt, wie ich dir eine Sprachnotiz schicken wollte, weil das Lied xy kam. (Anmerkung: Hatten uns ständig Lieder geschickt, die wir beide mochten)
Ich weiß selbst, dass es richtig egoistisch und asozial von mir ist, aber mir fehlt das echt, so gar keinen Kontakt zu dir zu haben kann ich einfach nicht, weil du mir als Mensch einfach zu sehr am Herzen hängst! Ignoriere es am besten, aber nun weißt du wenigstens Bescheid, dass mir das alles auch nah geht."

6min später dann das:
"Und man, ich verfluche mich auch selbst dafür, dir das zu schreiben, weil du weißt dass ich sowas eigentlich nicht zugeben würde und es dir ja auch nicht gut tut. Sorry!!"

Dieser Typ, ey. Weiterhin rigoros ignorieren?
Wahrscheinlich merkt er gerade, dass ich es diesmal wirklich durchziehen möchte und kriegt Muffensausen. Son Verhalten kennt er ja so absolut gar nicht von mir. Aber es fällt mir schon schwer, absolut keine Reaktion darauf abzugeben. Aber er meinte ja selbst, ich solle es ignorieren, von daher isses ja an sich ok :lol:
Versteh einer Männer. :evil:
"Leider lieben dich manche Menschen erst dann, wenn du selbst aufgehört hast sie zu lieben."

angefahrenesreh
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von angefahrenesreh » Mo 25. Jul 2016, 10:52

Jap wie er selber sagt.. ignoriere es.

Wenn er was auch immer von dir will, wird er schon deutlicher werden. Gerade ist es eher ein versuch dich in seinem Orbit zu halten, auf Abruf.
„Manche Liebesgeschichten sind keine epischen Romane. Manche sind Kurzgeschichten. Aber deswegen sind sie nicht weniger erfüllt mit Liebe.“

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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Sonnenblume10 » Di 26. Jul 2016, 12:02

Schilderaffe, der weiß doch ganz genau, womit er Dich erreichen und ködern kann. Seine Mitteilungen sind ganz klar ein Mittel, um sich wieder in Dein Leben zu bringen.
Und der Typ ist ja durchaus steigerungsfähig:
Schilderaffe hat geschrieben: wie ich dir eine Sprachnotiz schicken wollte, weil das Lied xy kam.
Signal an Dich: ich denke immer noch an Dich und bestimmte Lieder wecken die schöne Erinnerung an Dich.
Das war ja nun leider nicht erfolgreich, denn Du hast nicht reagiert.
Also setzt er noch eins drauf, indem er an Dich auf der emotionalen Ebene appelliert:
Schilderaffe hat geschrieben:aber mir fehlt das echt, so gar keinen Kontakt zu dir zu haben kann ich einfach nicht, weil du mir als Mensch einfach zu sehr am Herzen hängst! Ignoriere es am besten, aber nun weißt du wenigstens Bescheid, dass mir das alles auch nah geht."
Seine Botschaft: mir tut das auch alles weh, es setzt mir zu, es geht nicht spurlos an mir vorüber! Damit will er natürlich wieder emotionale Nähe herstellen und gleichzeitig an Dein Mitleid appellieren.
Du sollst es zwar ignorieren, aber warum sagt er das? Wahrscheinlich weil er hofft, dass Du jetzt trotzdem reagierst, eben weil Du ja freie Wahl hast, die Du jetzt aber bitte zu seinen Gunsten treffen solltest.
angefahrenesreh hat geschrieben:"Und man, ich verfluche mich auch selbst dafür, dir das zu schreiben, weil du weißt dass ich sowas eigentlich nicht zugeben würde und es dir ja auch nicht gut tut. Sorry!!"
Aha, da Du immer noch nicht reagierst, fängt er an, sich quasi selbst zu geißeln. Ich sollte es nicht zugeben, aber ich züchtige mich gerade selbst mit der Peitsche, weil Du Dich tot stellst! Hilft das jetzt immer noch nichts? Gell, jetzt aber schreibst Du doch zurück?
Vielleicht kommt jetzt noch eine Selbstmorddrohung.

Der ist echt geschickt, das muss man ihm lassen. Das Ende vom Lied wäre eine erneute Kontaktaufnahme von Dir. Damit hat er Dich wieder in seiner Umlaufbahn und die Welt ist wieder in Ordnung. Dann braucht er sich aber auch keine Mühe mehr zu geben, denn Du bist ihm ja sicher. Das alles dient nur seiner Bestätigung und seiner Sicherheit. Sie ist noch da, alles in Ordnung. Mehr brauche ich nicht. Also lebe ich jetzt schön mein Leben weiter, denn sie ist ja noch da. Und wenn ich Lust habe, hole ich sie wieder aus der Spielkiste.
Das alles dient nur seinem Ego und ist zu seinem Nutzen. Du spielst dabei die untergeordnete Rolle, denn Du sollst nur weiterhin wie gewohnt zur Verfügung stehen wie Du es immer getan hast. Du warst Verfügungsmasse und mehr wirst Du bei dieser Sorte auch nicht.

Im übrigen bist Du ein Wiederholungstäter und auch eine Jägerin, denn Du willst die Männer "knacken" und das Gefühl haben, dass Du das kannst und ihn besser kennst als die Umwelt da draußen. Das dient natürlich auch Deiner Bestätigung: ich weiß wie ich mit ihm umgehen muss, ich kenne seine Blessuren, seine Gedanken, seine Wünsche.
Und offenbar gerätst Du an solche, die nach außen eine bestimmte Rolle spielen. Der letzte offenbar die des unbeschwerten Lebemanns. Was für eine Bestätigung für Dich, wenn Du Dir sagen kannst: nur ich kenne sein Innenleben wirklich! Ich weiß, dass er tief innen der kleine Junge ist, der Bestätigung braucht und der auch verletztlich ist, auch wenn er es nach außen hinter Ignoranz versteckt.

Da das häufiger auftritt, steckt ein Muster dahinter. Wie war denn Dein Vater zu Dir bzw. wie war der? Meist suchen wir im Erwachsenenalter das, was wir bereits seit Kindesbeinen kennen. Dann geraten wir wieder an einen, für die wir nur die zweite Geige spielen, denn was anderes sind wir ja nicht gewohnt, allerdings mit der Intention dahinter, dass dieses Mal die Defizite geheilt werden und wir endlich glücklich werden.

Bei Wiederholungen von Beziehungsmustern sollte man drigend anfangen, mal Rückschau zu halten und sich zu fragen, warum man immer wieder an untaugliche Kandidaten gerät.
Wenn Du das ausblendest, dann wartest Du nur, bis die Ablösung von diesem Mann geschafft ist. Und suchst Dir dann unbewusst wieder einen, der die inneren Muster in Dir bedient. Also z.B. mit Dir spielt, Dir eine Rolle unter "ferner liefen" zuweist, SEIN Leben in den Vordergrund stellt ohne Rücksicht auf Dich. Dann bist Du so weit wie vorher, denn die nächste unglückliche Beziehung bahnt sich an und endet auch wieder.

Wenn Du von ihm los kommen willst, lass ihn ihm Regen stehen und reagiere nicht auf seine geschickten Schachzüge. Erst kommt ein Appell an Gemeinsamkeit (ein Lied), dann das Geständnis, dass Du ihm fehlst und letztendlich das Eingeständnis, dass er sich vor Dir entblößt! Ein geschickter Manipulator.
Er wird vermutlich noch ein paar Versuche starten, ehe er es aufgibt, weil er merkt, dass es dieses Mal ernst wird. Halte Dir vor Augen, was Du von ihm weißt und das ist eine ganze Menge. Denn Du weißt nicht nur, wie er wirklich ist, sondern Du hast es an Dir selbst erfahren, wie es ist, wenn man mit ihm eine Beziehung hat. Gehe nicht auf seine Manipulationsversuche ein und konzentriere Dich auf Dich und Dein Leben. Und fange mal an, Dich zu hinterfragen, warum Du immer auf ähnliche Männertypen reagierst.

Sonnenblume

Schilderaffe
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Re: Endgültigen Schlussstrich ziehen!

Beitrag von Schilderaffe » Do 28. Jul 2016, 15:28

Wenn Du von ihm los kommen willst, lass ihn ihm Regen stehen und reagiere nicht auf seine geschickten Schachzüge. Erst kommt ein Appell an Gemeinsamkeit (ein Lied), dann das Geständnis, dass Du ihm fehlst und letztendlich das Eingeständnis, dass er sich vor Dir entblößt! Ein geschickter Manipulator. [...] Halte Dir vor Augen, was Du von ihm weißt und das ist eine ganze Menge.
Und genau deswegen viel es mir viel zu lange so schwer wirklich von ihm loszukommen... Weil er dann ständig mit solchen Dingen um die Ecke kam und mich so auch wieder ködern konnte. Ich denke/hoffe, dass ich jetzt stärker bin! Wie du genau meintest, ich weiß, wie er tickt. Ich kenne seine Spielchen, Maschen etc. Nochmal soll er mich damit nicht um den Finger wickeln können :!:

Dienstag kamen wieder 3 Memos...
Im ersten hat er nochmals betont, dass das alles ja nicht so einfach wäre, er mich jetzt aber in Ruhe lässt, ich immernoch ein wichtiger Teil in seinem Leben bin und wenn ich irgendwann wieder Interesse hätte mich zu melden, ich dies doch unbedingt machen solle, da der Kontakt schon fehlt.

15min später die nächste Sprachnotiz, in der er aber diesmal nur Lieder aufgezählt hat, bei denen er sich zu 100% sicher ist, dass sie mir auch gefallen würden. (Am Ende der Satz "So. Jetzt lass ich dich aber wirklich!")

5min später das nächste Memo.. Diesmal eine Aufnahme eines Liedes, was wir vor ein paar Wochen noch sehr gerne zsm gehört haben.
Abschließend schriftlich die Worte "Jetzt hör ich wirklich auf!!!"

Was ist mit ihm nicht in Ordnung?! Wieso tut er so, als wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen und labert mich mit iwelchen Liedern voll! Soll er sowas seiner Neuen schicken. :evil: (Die soll übrigens eine "Mischung" aus seiner ersten Freundin (ExEx) und mir sein.. Die Aussage hatte mich ja kurzzeitig auf die Palme gebracht. Wenn sie sone tolle Kombination aus uns 2 Exen ist, braucht er mich auch nicht zutexten von wegen "Öh kein Kontakt ist kacke, du fehlst mir bla bla" :x )
Habe vorhin durch Zufall ein Foto bei fb gesehen, vom Geburtstag seiner Schwester (war schon vor ein paar Wochen, aber wurde von jmd hochgeladen, der mich nicht kannte und dementsprechend nicht verlinken konnte). Dort sitzen wir mit Freunden und seinen Eltern im Garten, er neben mir und ich mit seiner Jacke an. War komisch das Foto zu sehen, aber es geht mir gut. Da ist einfach wieder dieses melancholische Gefühl. Das Gefühl, gewünscht zu haben es wäre diesmal einfach anders/besser gelaufen.

Habe mich gestern beim Sport angemeldet und werde heute auch direkt meinen ersten Kurs besuchen. Anschließend geht's noch mit Freunden ins Kino. :mrgreen:
In 3 Wochen ist dann ein nächster Geburtstag, bei dem er wohl auch sein wird... Bis dahin werde ich an mir arbeiten, Dinge für mich tun und dann selbstbewusst dort antreten. Werde nun nicht alle Ereignisse meiden, auf denen er auch rumturnt. Den Gefallen will ich ihm nicht tun. 8-)

So. Ich geh dann mal ne Runde sporteln..

EDIT:
Habe ganz vergessen was zu meiner "Vater-Situation" zu sagen. Ist zwar ziemlich privat, aber vllt hilft's ja ein bestimmtes Muster zu "enttarnen". :roll:
Prinzipiell kann man sagen, dass wir nie so das engste Verhältnis hatten.. Meine Eltern waren 12Jahre zusammen und haben mich ziemlich schnell bekommen. Sprich bei der Trennung war ich so um die 11J. Mein Papa war recht antriebslos, hat nicht so gerne was unternommen weshalb ich meisten immer nur mit meiner Mutter bei Freunden/in Urlauben etc war.
Dazu kam, dass er irgendwann arbeitslos wurde und seine Zeit dann mit iwelchen Kumpels inner Kneipe verbracht hat, von der er dann auch die ein oder anderen Nächte recht betrunken nach Hause kam und er nie 100% berechenbar war. Entweder war er so fertig, dass er ins Bett gefallen ist oder er ist eben komplett ausgerastet. Einmal hab ich das auch am eigenen Körper mitbekommen, aber das war nur ein Ausrutscher und kam dann nie wieder vor. Man kann sagen, dass meine Mama und ich den Großteil allein gelebt haben und er einfach auf der Couch das Leben an sich hat vorbeiziehen lassen.
Nach der Trennung habe ich ihn noch 1-2x in der neuen Wohnung besucht aber das war's dann auch. Ich wusste einfach nicht, was ich mit ihm reden sollte und bei ihm kam das schlechte Gewissen dazu, da er durch sein geringes Gehalt mir nichts bieten konnte. So kam's dann, dass wir zwischendurch ca 5-6J. gar keinen Kontakt mehr hatten und sonst auch immer nur zu Geburtstagen per SMS. Er hat auch schon einen älteren Sohn, zu dem er aber auch nie wirklich Kontakt hatte. Habe iwann mal versucht meinen Halbbruder ausfindig zu machen, aber ohne Erfolg.
Es gab ne Zeit, da habe ich sehr drunter gelitten, dass er nach der Trennung so wenig Interesse gezeigt hat. Immer wenn ich Vater-Tochter-Gespanne gesehen habe, wurde ich traurig und habe mir gewünscht, dass es so auch zw uns gewesen wäre. Er hat nicht mitbekommen, wie ich mein Abi abgeschlossen habe, ich meinen ersten Freund hatte, mit der Uni & Arbeit begann. Nichts. Seit ein paar Jahren habe ich mich aber damit abgefunden. Freue mich, wenn wir uns mal zufällig bei Familienfeten sehen (was selten vorkommt, da ich was diese Seite der Familie angeht nicht so involviert bin) aber wenn wir uns ne Weile nicht sehen, ist es auch ok.
Man muss dazu sagen, dass er sich wieder gefangen hat. Das Alkoholproblem hat er nicht mehr und auch arbeitstechnisch hat er sich aufgerappelt. Aber evtl hat mich das alles in dem Alter damals schon iwie geprägt. Kann jetzt zwar keine Parallelen zu meinem "Männer-Beuteschema" erkennen, aber vllt seht ihr da ja mehr. :oops:
"Leider lieben dich manche Menschen erst dann, wenn du selbst aufgehört hast sie zu lieben."

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