Der lange Weg...

Die Trennung verarbeiten und nach vorne schauen
schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Mi 30. Mai 2018, 10:19

Heute ist ein komischer Tag.
Ich hatte die ganze Woche über so ein abgestumpftes Gefühl und wusste, dass sich in mir etwas aufstaut und nur auf einen späteren Zeitpunkt verschiebt und der war dann gestern/heute.
Eine gemeinsame Freundin war bei mir, die Einzige, mit der ich über meinen Ex spreche.
Ich habe gemerkt, dass ich doch noch mehr Redebedarf hatte als ich dachte, insbesondere auch was seine neue Freundin betrifft :roll:
Der Freundeskreis hat sie noch gar nicht kennengelernt und er scheint sie auch nicht viel zu erwähnen, jedenfalls war er sehr verwirrt und fragte woher sie das wisse, als unsere Freundin ihn auf sie ansprach. Also so richtig weiß ich nichts über sie und das muss ich auch gar nicht. Es ist einfach ein komisches Gefühl, dass da jetzt jemand anderes an seiner Seite ist und es macht deutlich, dass er eben die Schritte weiter ist, die mich noch an ihn halten. Das ist ein gemeiner, aber wahrscheinlich notwendiger Spiegel, der mir da vorgehalten wird. Und gestern musste ich meine Gedanken einmal sortieren, die ich versucht habe wegzuschieben.

Ich wünschte mir,dass er mich so vermisst wie ich ihn vermisse und dass er das nicht tut, schmerzt und hilft dem Ego auch nicht auf die Beine ;).
Ich will auch endlich loslassen, aber ich puste noch zu viele positive Emotionen in das Vergangene bzw. eine Zukunft die nicht sein wird, dass ich mir selbst vermittle es ist sinnvoller an ihm festzuhalten, als loszulassen - weil ich durchs Loslassen irgendwie nichts 'sichtbares' gewinne, aber dann endgültig viel verliere (der Gedankengang ist an sich sehr irrational, aber trifft irgendwie das, was gerade bei mir los ist).

Ich bin aber trotzdem froh, dass ich gestern durch das Gespräch etwas aufgewühlt wurde, weil ich jetzt wider vernünftig daran arbeiten kann und Gedanken und Gefühle wider an der Oberfläche sind und nicht im Stillen vor sich hinfaulen und unbewusst andere Bereiche blockieren.
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Sonnenblume10
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Mi 30. Mai 2018, 14:02

schiffchen92 hat geschrieben:
Mi 30. Mai 2018, 10:19
weil ich durchs Loslassen irgendwie nichts 'sichtbares' gewinne, aber dann endgültig viel verliere (der Gedankengang ist an sich sehr irrational, aber trifft irgendwie das, was gerade bei mir los ist).
Mit diesen Gedankengängen kannst Du ihn auch nicht richtig los lassen. Du weißt dass es zu Ende ist und er nicht mehr mit Dir zusammen sein will. Wie er mit seiner neuen Freundin jetzt lebt oder auch nicht, ist seine Sache und braucht dich nicht zu interessieren. Und ob er sie im Freundeskreis einführt oder nicht, ist auch seine Sache bzw. auch ihre, aber nicht Deine.
Denke daran: die Sache mit der Freundin, mit der was war oder auch nicht, mit der was ist oder auch nicht, geht Dich nichts an.
Es ist nicht Deine Baustelle, daher abhaken.
Hole keine Erkundigungen bei Dritten ein, denn Du erfährst nicht die Wahrheit, allenfalls Halbwahrheiten.

Du gewinnst nichts Sichtbares, indem Du die innere Bereitschaft hast, ihn loszulassen?
Oh doch, Du gewinnst für Dich, nämlich innere Freiheit von ihm. Das ist allerdings eine Sache, die dauert, aber irgendwann unweigerlich kommt und das ist gut so. Wo kämen wir hin, wenn die Menschen nicht los lassen könnten? Wieviele Witwen oder Witwer wären auf Dauer verzweifelt und traurig, wenn sie das Vergangene nicht auch los lassen könnten?
Was für ein Unsinn, den Du Dir da zurecht legst!

Du gewinnst für den Moment nichts Sichtbares, aber hier wird sich Deine Sichtweise noch gewaltig ändern.
Außerdem verlierst du nichts endgültig, sondern es erscheint Dir im Moment nur so. Auch das wird sich ändern.

Du kannst das Loslassen nicht allein mit dem Verstand bewerkstelligen, aber irgendwann haben die Gefühle kapiert, dass der Zug abgefahren ist und ziehen nach. Du wirst anfangen, weniger an ihn zu denken, weil er Dich zunehmend weniger interessiert.

Übrigens, diese vagen Aussagen über diese ominöse Freundin oder was auch immer: es kann auch sein, dass er das erschleiert als Trennungsgrund anführt, damit Du kapierst, dass er Dich nicht mehr haben will.
Er verdient es nicht, dass Du ihn nicht los lässt.

Sonnenblume

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 31. Mai 2018, 09:29

Sonnenblume10 hat geschrieben:
Mi 30. Mai 2018, 14:02
Du gewinnst nichts Sichtbares, indem Du die innere Bereitschaft hast, ihn loszulassen?
Oh doch, Du gewinnst für Dich, nämlich innere Freiheit von ihm. Das ist allerdings eine Sache, die dauert, aber irgendwann unweigerlich kommt und das ist gut so. Wo kämen wir hin, wenn die Menschen nicht los lassen könnten? Wieviele Witwen oder Witwer wären auf Dauer verzweifelt und traurig, wenn sie das Vergangene nicht auch los lassen könnten?
Was für ein Unsinn, den Du Dir da zurecht legst!

Du gewinnst für den Moment nichts Sichtbares, aber hier wird sich Deine Sichtweise noch gewaltig ändern.
Außerdem verlierst du nichts endgültig, sondern es erscheint Dir im Moment nur so. Auch das wird sich ändern.

Du kannst das Loslassen nicht allein mit dem Verstand bewerkstelligen, aber irgendwann haben die Gefühle kapiert, dass der Zug abgefahren ist und ziehen nach. Du wirst anfangen, weniger an ihn zu denken, weil er Dich zunehmend weniger interessiert.
Ich verstehe total was du sagst und ich weiß auch, dass loslassen bedeutet, dass ich viel mehr Raum für mich und mein Leben und meine Träume und Wünsche habe. Und ja das klingt wundervoll und ja das will ich. Ich lasse aber los von etwas, bei dem ich immer noch das Gefühl habe, dass es richtig gut sein könnte und harmonieren könnte. Ja könnte, weil es natürlich nichts ist und ich mich hier in einer Illusion verliere und dass das Gefährliche ist.
Aber diese beiden Sachen stehen sich gerade noch so stark gegenüber, weil Loslassen beinhaltet ohne ihn Raum für mich zu haben und neue Wege einzuschlagen, während ich bei 'festhalten' beide Optionen (gedanklich) miteinander verknüpfen kann und deshalb glücklicher sein kann :roll:
Milchmädchenrechnung, die nicht aufgeht und wo ich weiß, dass ich mich von den Gedanken lösen muss er sei DER gewesen, denn erst dann ziehen auch die Gefühle nach.
Sonnenblume10 hat geschrieben:
Mi 30. Mai 2018, 14:02
Du weißt dass es zu Ende ist und er nicht mehr mit Dir zusammen sein will. Wie er mit seiner neuen Freundin jetzt lebt oder auch nicht, ist seine Sache und braucht dich nicht zu interessieren. Und ob er sie im Freundeskreis einführt oder nicht, ist auch seine Sache bzw. auch ihre, aber nicht Deine.
Denke daran: die Sache mit der Freundin, mit der was war oder auch nicht, mit der was ist oder auch nicht, geht Dich nichts an.
Es ist nicht Deine Baustelle, daher abhaken.
Hole keine Erkundigungen bei Dritten ein, denn Du erfährst nicht die Wahrheit, allenfalls Halbwahrheiten.
Auch hier hast du absolut recht. Es bringt mir nichts zu spekulieren und ihre Beziehung abzuwerten, nur weil sie noch nicht in dem Freundeskreis integriert ist, oder was er dazu sagte. Da wollte ich es nur selbst etwas abschwächen, damit es weniger weh tut und ich mich weiter meinen Illusionen hingeben kann, dass er das nur macht, um sich abzulenken und mich ja eigentlich doch noch so sehr mag... Das ist einer dieser egoistischen Gedanken, die mich richtig an mir nerven, weil sie mir zeigen, wie stark ich noch nach Aufmerksamkeit von ihm oder generell strebe und denke ich hätte da Kontrolle rüber . Auch wenn es in einem gewissen Grad normal ist, aber sowas sollte ich dann für mich behalten oder hier im Forum schreiben und nicht durch Dritte versuchen herauszufinden was sie denken oder durch sie beschwichtigt werden. Und vor allem schauen: Was fehlt mir in dem Moment, dass es mich so sehr verletzt?


Ich fühle mich an manchen Tagen so wohl mit mir und bin so glücklich und selbstbewusst und voller Tatendrang. Und das erinnert mich an unsere Kennlernphase, an weniger stressige Tage und Urlaube und wie viel Spaß wir da zusammen hatten, gut harmoniert haben und einfach gut zu und miteinander waren. Und weil die Tage mehr werden vermisse ich ihn mehr :roll: :roll: :roll:

Ich krieg das schon hin, das weiß ich. Ich hab schon andere Sachen gemeistert.
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Ebby » Do 31. Mai 2018, 10:19

Hi schiffchen!
Ich lasse aber los von etwas, bei dem ich immer noch das Gefühl habe, dass es richtig gut sein könnte und harmonieren könnte.
Ich weiß genau was du meinst. Der einzige Gedanke der mir da hilft ist - ich kann seinen Willen nicht kontrollieren. Er will nicht.
Sobald ich gerafft habe, dass es nicht mehr in meiner Kontrolle liegt, gehe ich besser damit um und konzentriere ich mich auf das was ich kontrollieren kann.
Meine Zukunftspläne zum Beispiel!

Meine Therapeutin hat mir mal eine Kurzgeschichte erzählt, von einem Jungen der sich an einem dicken Tau festhält, weil er Angst hat sich fallen zu lassen. Und nach ganz langer Zeit, als seine Kräfte nachlassen lässt er schließlich los - und merkt er dann, wie ihm das lange Festhalten die Hände ganz blutig gemacht hat.

Hab einen schönen Tag :)

schiffchen92
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 31. Mai 2018, 12:39

zeitschleifchen hat geschrieben:
Do 31. Mai 2018, 11:58
Ebby hat geschrieben:
Do 31. Mai 2018, 10:19
Er will nicht.
Und nicht nur das ... für ihn harmoniert das Ganze nicht und er findet nicht, dass das richtig gut sein könnte :(
Ja und das ist eine der bitteren Pillen die man schlucken muss, die aber notwendig sind, um irgendwann zu heilen und es akzeptieren zu können.
Aber die schiebe ich immer lieber zur Seite , ein 'Er will nicht' klingt irgendwie netter... :roll:

Ich muss mir dann bei solchen Gedanken immer klare Grenzen setzen, weil ich sonst ganz schnell versuche seine Perspektive einzunehmen, zu verstehen, warum das von seiner Seite aus nicht so ist und dann ist es so, dass ich nicht nur denke, dass sich seine Erwartungen verändert haben, sondern auch, dass er denkt ich könnte sie nicht erfüllen. (Bis hierhin alles okay, weil es ja um ihn geht und nicht um mich) Dann denke ich darüber nach, was das denn sein könnte und muss mich dann ja in irgendeiner Weise abwerten, weil ich es sonst ja nicht verstehen kann... :roll:

Ebby hat geschrieben:
Do 31. Mai 2018, 10:19
Sobald ich gerafft habe, dass es nicht mehr in meiner Kontrolle liegt, gehe ich besser damit um und konzentriere ich mich auf das was ich kontrollieren kann.
Meine Zukunftspläne zum Beispiel!
Bist du da manchmal traurig, dass du es nicht mit ihm teilen kannst? Und falls ja, wie gehst du damit um?
Ich merke, dass ich mir bei soetwas dann ganz viel Zeit einräumen muss und mit mir selbst sehr fürsorglich sein muss und dann funktioniert es ganz gut :)
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Sonnenblume10
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Sonnenblume10 » Fr 1. Jun 2018, 10:59

Schiffchen,

es ist Zeitverschwendung, wenn Du versuchst die Trennung aus seiner Perspektive zu sehen.
Du kennst ihn nicht so gut, dass Du seine Gedanken lesen kannst und seine Gefühle nachvollziehen kannst und er wird Dir seine Gründe niemals in aller Gänze mitteilen können und wollen.

Er hat sich einfach nicht mehr wohl gefühlt und diese Pseudo-Freundin, von der keiner richtig was weiß, war möglicherweise der Auslöser, dass er merkte, dass ihm viel in der Beziehung mit Dir fehlt und dass er das so nicht mehr weiter machen will.
Das allein als Grund muss Dir reichen und reicht auch völlig aus. Nimm das endlich hin.
Da gibt es kein: Ja, aber ...
Es ist zu Ende, er hat seine Entscheidung getroffen und dass sicher nicht leichtfertig, was die Trennung um so konsequenter macht.

Er mag Dich, er hat Dich immer gemocht, aber das ist keine Basis für eine Beziehung. Und dass Du dir einbildest, Ihr hättet gut harmoniert, hilft Dir auch nichts, sondern dient nur dazu, den Schmerz abzuschwächen. Es ist eine Illusion, denn hättet Ihr so toll harmoniert, wie Du Dir einbildest, wäre er noch da!
Es stimmt schlichtweg nicht, was Du Dir in Deiner Fantasie da zurecht legst. Und wenn Du ehrlich gegenüber Dir selbst wärst, könntest Du mittlerweile auch sehen, dass es gewaltige Schieflagen gab, die nicht nur er bemerkt hat.

Ich habe irgendwann ziemlich genau erkannt und gesehen, was zwischen uns ablief und was nicht funktionierte. Aber bis ich das Theaterstück, das wir zwei da aufgeführt hatten, analysieren konnte, verging sicher ein Jahr. Da war ich dann endlich aus der Zeit der Gefühle raus, dem Schmerz, dem Vermissen, der Wut, dem Unverständnis, der Enttäuchschung über ihn und auch über mich selbst. Und erst dann, also diese Gefühle verebbt waren und ich gar nicht mehr viel an ihn dachte, da "sah" ich das erbärmliche Drama, dass wir da fabriziert hatten.
Nicht nur er, sondern ich auch.
Eine Trennung kommt nicht einfach, weil einer nicht mehr mag. Wenn einer nicht mehr mag, dann gab es schon vorher jede Menge Knirschen und Knartzen im Gebälk, das nicht gesehen und nicht beachtet wurde. Wenn er nicht mehr mag, ist der Zug schon abgefahren.
Die Weichen wurde aber schon viel früher falsch gestellt - von ihm, aber auch von Dir.

Du hast Anteil an der Trennung und er auch. Ich denke, Ihr hattet auch ein massives Ungleichgewicht der Kräfte. Er war stärker und damit konntest Du Deine Schwachheit ausleben. Er hat sich ja auch darüber beklagt, dass Du nicht recht in die Gänge kommst, Dich hängen lässt. Und irgendwann hatte er es satt, Betreuer und Therapeut für Dich zu sein.
Beziehungen mit einem Ungleichgewicht gehen selten gut.

In funktionierenden Beziehung, in denen jeder seinen Platz hat und jeder sich wohl fühlt, kann man sich ausgleichen. Mein Partner ist z.B. immer sehr freundlich zu Mitmenschen, sehr höflich und verbindlich. Ich bin da oft viel herber und ruppiger.
Daher überlasse ich es gerne ihm, dass er z.B. mal mehr mit den Nachbarn plauscht, weil ich weiß, dass ich oft keine Lust dazu habe.Er macht das gut, besser als ich und davon profitiere auch ich.
Andere Dinge, wenn es darum geht, Position zu beziehen, auch mal Grenzen zu setzen, da bin ich wieder "besser", weil ich durchsetzungsstärker bin.

Ich denke, dass es bei Euch nicht so war und davor verschließt du die Augen.

Im Endeffekt ist es gut, dass die Beziehung zu einem Ende kam, denn irgendwann hatte sie kein Potential mehr. Er vermisste etwas und irgendwann war das so stark, dass er gehen musste.
Da hilft es Dir jetzt auch nichts, wenn Du Dir einbildest, es hätte doch so gut funktioniert zwischen Euch oder es könnte funktionieren.
Dafür ist es definitiv zu spät! Also sieh den Tatsachen ins Auge, allein das zählt!

Oder glaubst Du vielleicht, er macht sich so viele Gedanken über Dich und versucht sich, in Dich hinein zu versetzen? Ich bin mir sicher, dass er das nicht tut, sondern der Überzeugung ist, dass seine Entscheidung richtig war.

Sonnenblume
Wir gleichen uns also auch, obwohl die Fähigkeiten verschieden sind. Aber keiner von beiden empfindet ein Ungleichgewicht, weil jeder für was Anderes zuständig ist.

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » So 3. Jun 2018, 13:33

Danke Dir, es hat mir geholfen noch einmal bewusst formulieren zu müssen, was in der Beziehung passiert ist und wer welche Anteile hatte und die sehe ich mittlerweile sehr deutlich und gebe mich auch nicht der Illusion hin, dass die Beziehung nicht schon länger in einer Schieflage war, das weiß ich wohl.

Denn die Beziehung war eigentlich so, wie du sie mit deinem Partner beschreibst, nur fehlten einige wichtige Elemente auf beiden Seiten - Wertschätzung für die eigenen Stärken (mein Anteil/Schwäche) und die des anderen (sein Anteil/Schwäche) und der richtige Umgang damit.
Das haben wir nicht hinbekommen. Ich weiß, dass mir soetwas nie mehr passieren wird und ich nicht in einer Beziehung sein möchte, in der ich den anderen Partner ummodeln möchte oder merke, dass meine Art ihm nicht gut tut, auch wenn es mich nicht in der gleichen Form belastet wie ihn.
Das ist jetzt sehr kurzgegriffen, aber trifft es im Kern ganz gut.
Ich hab das erkannt, ich arbeite jeden Tag aufs Neue daran, dass ich genau diese Person werde.
Vielleicht hat er es auch erkannt, aber das reicht bei ihm nicht, um es auf einer neuen Ebene mit mir zu versuchen - und das ist okay, das respektiere ich.
Es ändert nichts daran, dass es weh tut und ich es mir anders wünsche, ich glaube das ist normal, wenn man sich selbst so stark hinterfragt und einem viel bewusst wird und auch bei dem anderen sieht, dass durch die Trennung ein bisschen was losgetreten wurde. Das erzeugt bei mir das Gefühl, dass ,würde man sich jetzt neu kennenlernen, man sich wirklich auf Augenhöhe begegenen könnte und nicht mehr so viel eigenen Ballast mit in die Beziehung bringt, der da nicht hineingehört. Das ist das Gefühl/Zweifel/Traurigkeit, die ich hier versuche zu beschreiben. Alles andere ist mir mehr als klar, dafür treibe ich mich schon lange genug hier herum und durfte durch eure Geschichten ja auch schon sehr viel lernen :)

Danke für eure Unterschützung.
Habt einen schönen Sonntag

Schiffchen
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 7. Jun 2018, 08:28

Guten Morgen :)
Heute weiß ich, dass ich meinen Ex sehen werde, mit ihm reden muss.
Ich bin ehrlich gesagt total müde davon mir zu überlegen, wie das wohl wird.
Ich hab gerade so Stress bei der Arbeit, hab kaum Schlaf und deshalb viel Angst. Ich übertrage das auf ihn und dann fehlt er mir.
Das nervt und strengt an.
Ich weiß er macht sich keine Gedanken darum und kann damit ganz anders umgehen. Er ist diese Schritte weiter als ich und ganz ehrlich? Ich bin richtig neidisch. Durch den Stress bei der Arbeit mache ich gerade nichts anderes, als dann abends noch zum Sport zu gehen (wo tolle Leute sind und ich gestern einen richtigen Lachanfall hatte, das erste Mal seit Ewigkeiten).

Meine anderen privaten Pläne liegen gerade auf Eis und das macht mich unzufrieden.
Ich weiß es wird besser sobald sich das gelegt hat, aber ich bin gerade tierisch genervt und angespannt. Mal schauen, dass ich heute noch irgendetwas Gutes einbaue, bevor ich ihn sehe, damit es nicht zu komisch für mich wird.

Habt alle einen guten Tag.
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Re: Der lange Weg...

Beitrag von Ebby » Do 7. Jun 2018, 08:35

schiffchen
Heute weiß ich, dass ich meinen Ex sehen werde, mit ihm reden muss.
Waaas?
Wieso?
Mehr infos bitte!

Bin mir sicher, dass du das packst. Immer schön ein und ausatmen :)

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Re: Der lange Weg...

Beitrag von schiffchen92 » Do 7. Jun 2018, 09:31

Ach wir sind zusammen in einem Verein, bei dem wir Sachen planen. Es ist ein Gruppentreffen. Ich bin schon seit knapp 10 Jahren dabei und habe ihn letztes Jahr mitgenommen. Als ich dann im Ausland war wurde er in den Vorstand gewählt.
Ich hab davon 3 Monate Pause gemacht, aber jetzt keine Lust mich weiter einzuschränken.
Ich denke so oder so an ihn, sehe ihn so oder so ab und an und in einer Gruppe ist es auch weniger schlimm.
Ich weiß gerade auch gar nicht welche Gefühle mit ihm zu tun haben und was einfach Stress bei mir ist.
Es sickert langsam durch, dass er eine neue Freundin hat etc. Da bin ich gerade nur genervt, traurig, enttäuscht, hab aber für die ganzen Gefühle gar keine Zeit und das türmt sich zu einem immer größeren Berg auf.
1989

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