Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

MissBoo
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Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 12:40

Hallo zusammen,

ich möchte kurz meine "Leidensgeschichte" loswerden. Ich denke es wird mir guttun zu schreiben, vielleicht bekomme ich auch den ein oder anderen Tipp.

Ich (35) war mit meinem Partner (35) knapp 3 Jahre zusammen. Es gab viele Höhen und Tiefen, wie in jeder Partnerschaft. Mein Partner war für mich immer sehr "speziell", d.h. er konnte nicht wirklich über seine Gefühle und Emotionen sprechen, und wenn es ihm manchmal zuviel wurde, damit meine ich zuviel Nähe, hat er sich zurückgezogen.
Das war mir bewusst, und ich habe mich trotzdem auf ihn eingelassen. Zwischenzeitlich kann ich damit umgehen, er spricht nicht darüber, dafür zeigt er es mir.

Wir waren nun fast 3 Wochen in Urlaub, und es war superschön gewesen. Ich habe ihn im Urlaub darauf angesprochen, dass ich gerne in absehbarer Zeit mit ihm zusammenziehen würde und ob er sich das vorstellen könnte. Eine wirklich Antwort gab er mir leider nicht.
Wir sind vor 2 Wochen aus dem Urlaub gekommen, auch da war noch alles in Orndnung....bis er letzte Woche "komisch" wurde.
Ich habe ihn natürlich darauf angesprochen und er meinte, er hätte momentan eine nicht so gute Stimmung. In einem murmeln meinte er noch, er kann sich nicht binden, wisse nicht was er will und die Zusammenzieh-Frage macht ihn sehr nachdenklich. Eigentlich müsste er nach dieser Zeit ja sagen, meinte er, aber das könne er (noch) nicht.
Diese Stimmung hat sich die ganze Woche gezogen, er war sehr abweisend zu mir, hat sich immer mehr zurückgezogen. Wir haben darüber gesprochen, aber ein wirkliches Ergebnis kam dabei nicht raus.
Letzten Freitag bin ich zu ihm gefahren, weil ich nochmal reden wollte. Ich frage ihn wieso er sich so kalt verhält und ich den Eindruck habe, dass seine Gefühle derzeit im Kühlschrank liegen.
Ich fragte ihn, ob er mich liebt.
Und seine Antwort war: im Moment nicht.
Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Er hat bitterlich geweint, und ich habe die Trennung ausgesprochen, weil ich nicht mit einem Mann zusammensein möchte, der mich angeblich nicht liebt.
Aber ehrlich gesagt glaube ich ihm nicht! Ich möchte nicht naiv sein oder mir was schönreden, aber er hat für mich Bindungsangst.
Er merkt, dass es langsam "ernst" wird und trennt sich lieber, als mit mir einen Schritt weiterzugehen und erzählt mir was von plötzlich fehlender Liebe.
Ich muss dazu sagen, an genau demselben Punkt standen wir nach dem ersten halben Jahr schon einmal. Auch da wusste er plötzlich nicht mehr, was er will.

Ich habe ihm gestern eine SMS geschrieben, in seiner Antwort schrieb er: ich hab dich auch lieb, denke bitte daran.

Ich weiß momentan nicht, wo mir der Kopf steht. Es tut furchtbar weh, von heute auf morgen soll alles vorbei sein?

War vielleicht schon mal jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir seine Erfahrung mitteilen?

Danke für´s zuhören.
MissBoo

MissBoo
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 13:45

Hallo,

zwingend notwendig ist ein Zusammenziehen für mich nicht, aber ich finde einfach, dass so eine Frage mal gestellt werden darf und muss, ohne das man sich gleich danach vom Acker macht. Hätte ich gewußt, was so eine Frage derzeit für Auswirkungen hat, hätte ich sie niemals gestellt...
Aber für mich ist dieses Thema im Moment erstmal nicht aktuell.

Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, ihn nicht mehr neben mir zu haben, deshalb habe ich hier auch reingeschrieben.

Danke für deine Antwort.
Schöne Grüße
MissBoo

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 25. Aug 2014, 14:20

MissBoo,

wenn einer Bindungsangst hat, dann hat er sie. Man kann so etwas kaum ablegen, denn es ist im Inneren einzementiert.
Beziehungen mit einem bindungsphobischen Partner halten nur, solange sie immer irgendwie unverbindlich und locker bleiben. Mit der Frage nach einer gemeinsamen Wohnung hast Du das Lockere jetzt erst Mal rausgenommen.
Aus Deiner Sicht ist diese Frage verständlich, denn Du willst etwas, allerdings mehr als er. Du kannst, sofern er es jetzt nicht völlig mit der Angst zu tun bekommen hat, mit solch einem Partner nur zusammen sein, wenn Du damit leben kannst, dass es keine gemeinsame Wohnung geschweige denn ein Haus geben wird und auch keine Familie.

MissBoo hat geschrieben:Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, ihn nicht mehr neben mir zu haben, deshalb habe ich hier auch reingeschrieben.
Ist ja auch völlig in Ordnung so.

Aber: ich denke, Du musst Dir über Dich selbst Gedanken machen, was DU eigentlich willst. Im Moment möchtest Du ihn am liebsten zurück, aber Du musst ja auch längerfristig denken. Falls Du Zukunftswünsche hast wie eine Ehe und eine Familie, dann bist Du bei ihm an der falschen Adresse, denn feste Bindungen erscheinen ihm wie ein lebenslängliches Gefängnis.Und auch gutes Zureden wird daran nie etwas ändern können. Er hat es sich nicht ausgesucht, dass er beim Thema gemeinsame Wohnung Schweißausbrüche kriegt und sich fragt: Jetzt will sie eine Wohnung mit mir und was kommt dann?
Bindungsphobiker kriegen regelrecht Angst und diese Angst übertüncht auch Gefühle wie Liebe zum anderen, denn sie ist übermächtig.
Ihr habt bereits ein Ungleichgewicht in den Wünschen und es sieht mir nicht danach aus, dass Du künftig mit dieser Art der Beziehung zufrieden bist, sonst hättest Du das Thema ja nicht aufs Tablett gebracht. Es ist ein Wunsch von Dir und er ist berechtigt, aber er kann ihn Dir nicht erfüllen.

Ich war auch mal mit einem Mann dieser Sorte zusammen und im Lauf der Monate wurde diese Beziehung zu einer Art Dauerstress. Ich wollte eine (Fern-)beziehung und als er merkte, dass es ernst wurde mit der Beziehung, zog er alle Register an Rückzugs- und Abgrenzungsmanövern. Ich tat das, was alle tun: sie klammern, hecheln hinterher und stellen ihre eigenen Wünsche hinten an, nur damit die Beziehung erhalten bleibt. Eines Tages dann, als ich mich halbwegs wohler fühlte, weil ich die Rolle der hoffnungslos Unterlegenen verlassen hatte, trennte er sich. Ein Bindungsphobiker geht dann, wenn die Beziehung scheinbar gleichgewichtiger ist, denn eine funktionierende Beziehung kann er noch weniger halten als eine schlecht funktionierende.

Sei ehrlich zu Dir selbst und frage Dich, was Du von der Zukunft erwartest. Und dann lebe nicht nach irgendwelchen Erwartungen, die sich nicht erfüllen werden und können, weil der Partner nicht mitspielt. Denn das macht Dich auf lange Sicht nur unglücklich und Du machst Dir irgendwann selbst Vorwürfe. Ich habe keine Familie, keine gemeinsame Wohnung, keine Kinder, weil ich diese Wünsche ihm zuliebe hinten an gestellt habe und das wirst Du Dir in einigen Jahren nur schwer verzeihen.
MissBoo hat geschrieben:Aber ehrlich gesagt glaube ich ihm nicht! Ich möchte nicht naiv sein oder mir was schönreden, aber er hat für mich Bindungsangst.
Es sieht ganz danach aus und dieses Thema kannst Du Dir auch nicht schönreden, denn es ist sehr ernst. Er kann Dich sehr mögen und irgendwo auch lieben, aber er wird immer in Deckung bleiben, weil das ein Schutzmechanismus für sein Inneres ist. Er wird nie eine richtig feste Bindung aufbauen, oftmals funktionieren diese Menschen nur in der Phase der Verliebtheit so, wie man es sich wünscht. D.h. er hat sicher Gefühle, aber die werden vermutlich lauer sein als Deine und daran kann man nichts ändern.
Sicher wird er auch unter einer Trennung leiden, wahrscheinlich aber weniger als Du, denn er hat ja immer seine Distanz gewahrt und blieb auch in der Beziehung sehr autark. Er ist es gewöhnt, sein Leben allein zu leben und selbst zu entscheiden. Das ist sein Sicherheitsnetz und daher wird er nach einer Trennung niemals in solch ein Loch fallen wie der Partner, der meist passiv blieb (weil er ja spürte, wie er gepolt ist und dass er Bedrängung nicht verträgt) oder sich sogar verbog, d.h. seine Wünsche untergrub.

LG
Sonnenblume

MissBoo
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 15:18

Danke für deine ausführliche Antwort.

Ich muss mir wirklich Gedanken machen, ob ich sowas überhaupt möchte. Bisher war ich glücklich, bis auf die ein oder andere Ausnahme...
Wenn ich so drüber nachdenke, kann er mir vielleicht doch nicht das geben, was ich mir wünsche, was ich mir erhoffe und was ich brauche, so schwer das für mich ist.
Wir hatten einen schwierigen Start, ich habe immer und immer wieder gekämpft, aber so langsam geht mir wohl die Puste. Ich dachte wirklich, ich hätte ihn "geknackt".

Er sucht auch plötzlich nach Macken an mir, die für mich keine sind, fadenscheinig. Die Suche nach dem Haar in der Suppe.
Will er es sich damit leichter machen? Oder mir?

Ich habe keine Ahnung :(

Suhalley
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von Suhalley » Mo 25. Aug 2014, 15:39

MissBoo hat geschrieben:Er sucht auch plötzlich nach Macken an mir, die für mich keine sind, fadenscheinig. Die Suche nach dem Haar in der Suppe.
Klar, er wertet Dich ab, damit rechtfertigt er vor sich selber, dass Du einfach nicht DIE Frau bist, mit der er - theoretisch - den Rest seines Lebens verbringen könnte. Und da er mit jeder Kleinigkeit immer mehr feststellt, dass Du nunmal nicht so bist wie er Dich gern hätte, rückt dann auch ein weiteres Zusammenleben bzw. Zusammenziehen in weite Ferne und die Trennung erscheint plötzlich als einziger Ausweg. Dies muss nichtmal bewusst geschehen, je nachdem welche Erfahrungen er in seiner Kindheit gesammelt hat, kann dieses Verhalten mehr oder weniger in ihm verankert sein.

Sonnenblume hat da wirklich einen super Beitrag abgegeben und ich kann mich nur anschließen: Lege den Fokus auf Dich selbst...nimm Dir Zeit zu trauern, zu weinen und zu leiden aber dann versuche bei all dem Liebeskummer und den Sehnsüchten einen objektiven Blick auf Eure (gescheiterte) Beziehung zu werfen und frage Dich ernsthaft, was Du von einem Mann und auch in den nächsten Jahren vom Leben erwartest. Wenn Du eine Familie gründen und mit dieser unter einem Dach zusammenleben möchtest, dann braucht es hierzu eine stabile Partnerschaft...und Dein Partner zeigt Dir gerade auf, dass dies mit ihm nicht möglich sein wird. Denn bindungsängstliche Menschen tragen dies meist ein Leben lang mit sich und es ist auch kein Wunder, dass Du es bisher noch nicht so stark empfunden hast...es kann die unterschiedlichsten Auslöser hierfür geben; sei es, wenn die Beziehung "ernster und fester" wird, sei es ein Umzug oder gar eine Hochzeit bzw. ein Baby...

MissBoo
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 17:39

Ich muss den Fokus tatsächlich mehr auf mich legen, dass stimmt.
Das war auch ein "Grund", welcher mein Ex so plötzlich moniert hat...

Das ich mich nun nicht bei ihm melden werden, ist klar. Das tut weder mir, noch ihm gut.
Wäre eine Kontaktsperre bei so einem Menschen, der sich im Moment offensichtlich doch nicht fest binden möchte, sinnvoll?

Warum fällt ihm das jetzt erst alles auf?

Danke für´s jammern...

Sonnenblume10
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von Sonnenblume10 » Mo 25. Aug 2014, 18:27

MissBoo hat geschrieben: Bisher war ich glücklich, bis auf die ein oder andere Ausnahme...
Du hattest Deine Erwartungen bisher nicht allzu hoch geschraubt. Gut, er war wieder mal seltsam abwesend, aber das warst Du ja gewöhnt. Aber im Grund genommen kamst Du damit klar, so einigermaßen.
Und so lange lief es ganz gut dahin. Jetzt ändern sich Deine Wünsche und dann bricht er aus. Hilfe, die will mich mit Haut und Haar, die ganze Zeit mit ihr in einer Wohnung. Oh mein Gott, wo bleibt mein Leben?
Er empfindet so was nicht als Bereicherung, denn es ist genau das Gegenteil, eine Bedrohung.
MissBoo hat geschrieben:Wir hatten einen schwierigen Start, ich habe immer und immer wieder gekämpft, aber so langsam geht mir wohl die Puste. Ich dachte wirklich, ich hätte ihn "geknackt".
Symptomatisch für Bindungsphobiker. Wenn ich damals nicht regelrecht um ihn geworben hätte, hätten wir nie eine Beziehung geführt. Allein das hätte mir zu denken geben müssen, aber damals war ich zu dumm dafür.
MissBoo hat geschrieben:Er sucht auch plötzlich nach Macken an mir, die für mich keine sind, fadenscheinig. Die Suche nach dem Haar in der Suppe.
Will er es sich damit leichter machen? Oder mir?
Ebenfalls typisch Bindungsphobiker.

Phase 1: Verliebt sein und alles ist gut. Die Partnerin wird glorifiziert.
Phase 2: Rückzugsmechanismen und zwar immer wieder: er wirkt abwesend, hockt hinter seinem PC, spielt mit seinem Handy, blendet Dich sozusagen aus.
Auf brennende Fragen kriegst Du keine Antworten oder nur halbherzige: Wollen wir mal wegfahren?
Hmmm, können wir schon mal machen.
Oder: Was bin ich für Dich?
Er: Meine Freundin oder so ähnlich.
Leider fühlst Du Dich nicht so, sondern eher als Zaungast.

Auch sehr beliebt: er trifft seine Entscheidungen, er wird dieses und jenes unternehmen. Heißt aber nicht, dass Du mit von der Parti bist. Du wirst nur informiert, wenn überhaupt.

Die Sache mit der Familie: wahrscheinlich will er nicht vorgestellt werden, denn da wird man quasi als Schwiegersohn angesehen und das geht schon mal gar nicht. Das will er nicht.
Möglicherweise stellt auch er Dich seinen Eltern nie vor. Oder seinen Freunden, denn er tritt am liebsten als Single auf.

Phase 3: Abwertung des Partners
Da bist Du jetzt. Jetzt sieht er, dass Du doch nicht so ideal bist. Oder Deine Beine sind auf einmal zu dick, die Haare zu kurz und überhaupt ...
Du hältst seinen Ansprüchen nicht mehr Stand, Du fühlst, dass Du an Boden verloren hast und fühlst Dich beschissen.
Merke: das hat nichts mir Dir zu tun. Du bist und bleibst gut genug, aber er muss ja Gründe für sich finden, warum er auf Rückzug oder Trennung hin arbeitet. Also, was macht er, damit sein Gewissen ihn nicht plagt? Die war ja echt nervig, ständig wollte sie was, ständig hat sie ... und überhaupt ...
Unfair von ihm, aber auch leicht durchschaubar.

Phase 4: Die Bedrohung wird so groß und er macht sich vom Acker. Gott sei Dank, wieder alleine! Gott sei Dank,niemand da, der was von mir will, etwas fordert. Ufff, noch mal davon gekommen. So ist seine Gefühlswelt.

Ja, MissBoo, frage Dich, ob Du das überhaupt weiterhin mitmachen willst. Zukunftsaussichten gleich null. Allenfalls eiert die Beziehung weiterhin unbefriedigend vor sich hin. Und dann überlege ruhig mal, was Du bisher alles von ihm eingesteckt hast, klaglos. Da kommt einiges zusammen, was Dich gequält, gekränkt hat. Du hast wie ich alles geschluckt, nur dass die Beziehung am Laufen blieb. Aber man kann auch zu viel hinnehmen.
MissBoo hat geschrieben:Wäre eine Kontaktsperre bei so einem Menschen, der sich im Moment offensichtlich doch nicht fest binden möchte, sinnvoll?
Es ist der einzig richtige Weg, denn wenn Du ihm hinterher läufst, machst Du Dich zum Affen und sinkst in seiner Achtung noch weiter ab. Rückzug ist das Mittel für Dich. Gib ihm nicht das GEfühl, dass Du weiterhin zur Verfügung stehst.
MissBoo hat geschrieben:Warum fällt ihm das jetzt erst alles auf?
Bisher war die Beziehung locker, unverbindlich, Deine Forderungen klein oder nicht vorhanden. Jetzt wo es ernst wird, spürt er die Bedrohung und muss sich in Sicherheit bringen und zwar richtig.
Also seine bisherigen Abgrenzungsmanöver reichen nicht mehr und so muss er jetzt zu anderen Mitteln greifen: der Abwertung Deiner Person. Was vorher gut war an Dir, ist es jetzt nicht mehr usw.
Dann hat er - wie Suhalley schrieb - die innere Rechtfertigung, die Beziehung zu lösen. Du passt nicht mehr.

So gemein das alles ist, er kann doch nichts dafür. Er verhält sich nach Drehbuch. Lies das Buch "Jein" von Stefanie Stahl und Du wirst Eure Beziehung wieder finden.

LG
Sonnenblume

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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 18:46

Puuhh, Sonnenblume, du bringst mich grad etwas aus der Fassung!
Es ist wirklich alles so wie du beschrieben hast, wirklich alles, bis auf den Punkt mit den Eltern.
Seine wohnen weiter weg, und wir waren erst vor 2 Monaten für ein langes Wochenende bei Ihnen, was ich sehr schön fand.

Verliebt: da hatte er mich im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen.
Rückzug: in regelmäßigen Abständen. Kalt, abweisend. Möchte seine Ruhe und denkt, ich würde es ihm nicht gönnen und zettelt einen Streit an.
Abwertung meiner Person: häufig. Das schlimmste war, als er sagte, ich hätte "autistische Züge", weil ich ihm zu ruhig bin/war.
Entscheidungen: werden manchmal und teilweise getroffen, ohne mich zu fragen oder miteinzubeziehen, wie z.B. ein geplanter Skiurlaub, der wohl schon in trockenen Tüchern ist.
Bedrohung: ich! Ganz offensichtlich.

Das sind nur wenige Beispiele. Ich habe vieles runtergeschluckt, eben wie Du sagst, um die Beziehung am Laufen zu halten.

Das Buch "Jein" habe ich mir heute morgen erst bestellt. Im Gegensatz zu ihm, ich unterstelle ihm das jetzt einfach, versuche ich die Dinge anzupacken, informiere mich schon länger über sein "Verhalten" und versuche vielleicht zu retten, was zu retten ist.

Ich muss das echt mal sacken lassen.

MissBoo
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von MissBoo » Mo 25. Aug 2014, 19:47

..und das schlimme obendrein: er wohnt mir direkt gegenüber!
Ich weiß also immer, wann er zu Hause ist und wann nicht, dass ist in der jetzigen Situation schrecklich..

Lana5
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Re: Bindungsangst? Gibt es noch eine Chance?

Beitrag von Lana5 » Mi 3. Sep 2014, 13:38

Ich habe jetzt deine Geschichte auch mal gelesen und muss sagen, dass sich unsere Situationen wirklich sehr ähnlich sind. Bei dir scheint es mir noch ein wenig verzwickter weil du offiziell die Beziehung beendet hast, im Endeffekt war es aber eigentlich er...keine Ahnung wie man sich in so einem Fall verhalten soll, aber meiner Meinung nach müsste er einen Schritt auf dich zumachen. Das mit dem Suchen nach der Suppe im Haar spricht mir aus der Seele, war bei mir das gleiche und jeder kleine Streit ist aufgrund einer Provokation seiner Seite entstanden! Ich werde deine Geschichte auf jeden Fall weiterverfolgen, schön nicht alleine zu sein!

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