Zu ungeduldig?
Re: Zu ungeduldig?
Ich melde mich nachher noch ausführlich, aber vorweg: Bist du ihm heute begegnet, liebe Sonnenblume?
Re: Zu ungeduldig?
Hallo Ihr Lieben, hallo liebe Sonnenblume,
gestern habe ich es dann doch nicht mehr geschafft und heute habe ich einen schlechten Tag. Kopfkino, Traurigkeit, das ganze Drumunddran. Mag daran liegen, dass ich heute Nacht so intensiv geträumt hab. Heute kommen mir immer wieder die schönen Situationen in den Kopf, die wir gemeinsam erlebt haben, wie gut wir uns verstanden haben,... Er fehlt mir leider immer noch.
Zum Glück warte ich aber auf nichts. Ich weiß, dass da keine Nachricht kommen wird.
Ja, ich war sehr rigoros. Ich habe wirklich ALLES gelöscht. Von seiner Nummer über sämtliche Nachrichten und Bilder. Gesperrt habe ich ihn auch überall. Denke zwar manchmal, dass er das vielleicht nicht so ganz nachvollziehen kann, weil wir ja nicht im Bösen auseinander sind und er mir nichts getan hat, aber es ist auch ein Schutz für mich. So gucke ich nicht, welches Profilbild er wann hat und ob er online ist. So bekomme ich einfach gar nichts mehr mit.
Ich lese gerade das Buch "Die Kuh, die weinte" - buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück. Ein schönes Buch. Unter anderem geht es da auch darum, den Schmerz anzunehmen, quasi Willkommen zu heißen, damit er nicht mehr so viel Macht über einen hat. Damit werde ich es mal versuchen.
Manchmal trifft mich der Schmerz noch heftig, vor allem wenn ich so darüber nachdenke, wie schnell sich das alles gedreht hat. Es ist nicht lange her, da plante er mit mir Familie. Zumindest sprachen wir darüber, angeblich konnte er sich das alles gut vorstellen und plötzlich sagt er, es wäre ja nie in Richtung Beziehung mit uns gegangen. Er wünsche sich ja auch sehnlichst Familie, aber mit uns beiden würde das halt eben nicht funktionieren.
Ich habe in all der Zeit durchschaut, dass er viel redet, aber wenig umsetzt. Er wollte bestimmte Weiterbildungen machen, hat es aber nie umgesetzt. Wollte sich woanders bewerben, ist aber nie geschehen. Wollte Familie, aber erst wenn Diesdasundjenes erledigt ist. Wollte Reisen machen, ist aber nie losgefahren. Er will immer ganz viel, kommt aber nie an.
Und so habe ich auch dieses Mal das Gefühl, die Jugendliebe ist wieder mal eine willkommene Abwechslung, aber nur so lange sie nichts fordert. Eine Zeiterscheinung. Klar, vielleicht spricht da auch nur der Funken Hoffnung in mir, dass das so ist, aber mein Bauchgefühl gibt mir ebenfalls Recht. Wie gesagt, bislang konnte ich mich immer darauf verlassen. Auch bei dem letzten Kandidaten, auf den ich so lange gewartet habe, war das so. Irgendwann wusste ich, jetzt hat er eine Neue, jetzt wird er heiraten, jetzt bekommt er mit der familie. Genauso ist es eingetreten. Dieses Mal habe ich das nicht. Ich habe nicht das Gefühl, ich werde demnächst hören, dass Oliver heiratet. Ich weiß nicht, warum das so ist... Mal sehen, was geschieht... Leider wohnen wir in einem Stadtteil und früher oder später werden wir uns wohl über den Weg laufen...
Habt einen schönen (Fußball)abend!!
gestern habe ich es dann doch nicht mehr geschafft und heute habe ich einen schlechten Tag. Kopfkino, Traurigkeit, das ganze Drumunddran. Mag daran liegen, dass ich heute Nacht so intensiv geträumt hab. Heute kommen mir immer wieder die schönen Situationen in den Kopf, die wir gemeinsam erlebt haben, wie gut wir uns verstanden haben,... Er fehlt mir leider immer noch.
Zum Glück warte ich aber auf nichts. Ich weiß, dass da keine Nachricht kommen wird.
Ja, ich war sehr rigoros. Ich habe wirklich ALLES gelöscht. Von seiner Nummer über sämtliche Nachrichten und Bilder. Gesperrt habe ich ihn auch überall. Denke zwar manchmal, dass er das vielleicht nicht so ganz nachvollziehen kann, weil wir ja nicht im Bösen auseinander sind und er mir nichts getan hat, aber es ist auch ein Schutz für mich. So gucke ich nicht, welches Profilbild er wann hat und ob er online ist. So bekomme ich einfach gar nichts mehr mit.
Ich lese gerade das Buch "Die Kuh, die weinte" - buddhistische Geschichten über den Weg zum Glück. Ein schönes Buch. Unter anderem geht es da auch darum, den Schmerz anzunehmen, quasi Willkommen zu heißen, damit er nicht mehr so viel Macht über einen hat. Damit werde ich es mal versuchen.
Manchmal trifft mich der Schmerz noch heftig, vor allem wenn ich so darüber nachdenke, wie schnell sich das alles gedreht hat. Es ist nicht lange her, da plante er mit mir Familie. Zumindest sprachen wir darüber, angeblich konnte er sich das alles gut vorstellen und plötzlich sagt er, es wäre ja nie in Richtung Beziehung mit uns gegangen. Er wünsche sich ja auch sehnlichst Familie, aber mit uns beiden würde das halt eben nicht funktionieren.
Ich habe in all der Zeit durchschaut, dass er viel redet, aber wenig umsetzt. Er wollte bestimmte Weiterbildungen machen, hat es aber nie umgesetzt. Wollte sich woanders bewerben, ist aber nie geschehen. Wollte Familie, aber erst wenn Diesdasundjenes erledigt ist. Wollte Reisen machen, ist aber nie losgefahren. Er will immer ganz viel, kommt aber nie an.
Und so habe ich auch dieses Mal das Gefühl, die Jugendliebe ist wieder mal eine willkommene Abwechslung, aber nur so lange sie nichts fordert. Eine Zeiterscheinung. Klar, vielleicht spricht da auch nur der Funken Hoffnung in mir, dass das so ist, aber mein Bauchgefühl gibt mir ebenfalls Recht. Wie gesagt, bislang konnte ich mich immer darauf verlassen. Auch bei dem letzten Kandidaten, auf den ich so lange gewartet habe, war das so. Irgendwann wusste ich, jetzt hat er eine Neue, jetzt wird er heiraten, jetzt bekommt er mit der familie. Genauso ist es eingetreten. Dieses Mal habe ich das nicht. Ich habe nicht das Gefühl, ich werde demnächst hören, dass Oliver heiratet. Ich weiß nicht, warum das so ist... Mal sehen, was geschieht... Leider wohnen wir in einem Stadtteil und früher oder später werden wir uns wohl über den Weg laufen...
Habt einen schönen (Fußball)abend!!
Re: Zu ungeduldig?
Mir fällt dazu eine Szene aus einer Fahrt durch die Eifel ein, die ich mit 22 mit meinem 2CV machte. Es war einfach toll mit einer Ente durch die Kurven zu fahren. Ich liebte es geradezu damals in den 1980ern. Und ich kann mich noch an einen Moment erinnern, wo sich die Ente so richtig schön bog. "Wenn jetzt meine Freundin da wäre, wäre es doppelt so schön!" Ich sprach von meine Freundin, die ich damals noch nicht kannte. Denn ich war dazu erzogen, wahres Glück nur in Zweisamkeit genießen zu können. Da ich gerade alleine Glück empfand und keine Nähe zu mir selber kannte wie heute, half mir diese imaginäre Vorstellung, mich aus diesem Dilemma zu befreien.
Im nächsten Moment schoss es mir durch den Kopf. "Wenn jetzt noch jemand im Wagen sitzt, dann schaukelt es nicht so!" kam es in mir auf. "Trotzdem, es muss eine Freundin dabei sein!", konterte es in mir. Ich sah, dass ich den Spaß zwar alleine haben konnte, aber immer wieder war diese imaginäre Freundin da. Ich sah sie förmlich auf dem Beifahrersitz sitzen. Es dauerte noch eine Weile, bis dann auch jemand in körperlicher Gestalt da saß. Sie war nicht wirklich ein Ebenbild. Am meisten störte mich, dass sie rauchte.
Nun, wo ich meine jetzige Ex, weswegen ich ins Forum kam, nach langen und zermarternden inneren Kämpfen endlich hab gehen lassen können, taucht sie immer wieder als imaginäres Wesen in mir auf. "Rückfall, Rückfall! Indiana, Du hast einen Rückfall!" schrie alles in mir. "Warum ist das so?", fragte ich mich natürlich. "Ich bin doch weg von ihr." Weit gefehlt. Sie verkörperte mir etwas, dass ich gesucht hatte. Ihr wahres Ich hat nicht im entferntesten etwas mit dieser Vorstellung zu tun und deshalb bemühe ich mich auch nicht mehr, mich unbedingt einer erneuten Loslasszeremonie zu unterziehen.
Will sagen, die kaputte Beziehung mit ihr war dennoch eine solch heftige Verbindung für mich, dass sie immer wieder in mir auftaucht. Ich lasse sie inzwischen, rede mit ihr so, als wäre sie gerade da. Und bin nicht mehr im Schmerz. Sie erzählt mir ständig, dass sie mich lieben würde und ich lache nur: "Ich Dich aber nicht!" Ich glaube inzwischen, das mir mein Unterbewusstsein damit etwas andeuten will und mehr nicht. Wir sind alle eins. Wir verlieben uns nicht in den Menschen, sondern in das, was wir in ihm sehen. Und wir glauben fest daran, dass das Gegenüber auch so ist, wie wir es sehen. Und wenn es dann nicht so ist, gibt es Zoff. "Wie kannst Du nur anders sein als ich weiß, dass Du bist?"
Ich glaube, etwas von Oliver ist Teil von Dir geworden. Es wohnt in Dir drin und wird dort auch so leicht nicht wieder verschwinden. Nur, es bedeutet keinen Schmerz. Es bedeutet Verbindung. Wenn Du es schaffst, diese Verbindung als eigene Leistung, als Teil Deines Selbst zu integrieren, wirst Du sehen, dass auch deine anderen Partner in Deinem Leben auf diese Weise bereits ein Stück in Dir weiterleben.
Ich wünsche Dir Freude und Harmonie mit Deinem Innern!
Im nächsten Moment schoss es mir durch den Kopf. "Wenn jetzt noch jemand im Wagen sitzt, dann schaukelt es nicht so!" kam es in mir auf. "Trotzdem, es muss eine Freundin dabei sein!", konterte es in mir. Ich sah, dass ich den Spaß zwar alleine haben konnte, aber immer wieder war diese imaginäre Freundin da. Ich sah sie förmlich auf dem Beifahrersitz sitzen. Es dauerte noch eine Weile, bis dann auch jemand in körperlicher Gestalt da saß. Sie war nicht wirklich ein Ebenbild. Am meisten störte mich, dass sie rauchte.
Nun, wo ich meine jetzige Ex, weswegen ich ins Forum kam, nach langen und zermarternden inneren Kämpfen endlich hab gehen lassen können, taucht sie immer wieder als imaginäres Wesen in mir auf. "Rückfall, Rückfall! Indiana, Du hast einen Rückfall!" schrie alles in mir. "Warum ist das so?", fragte ich mich natürlich. "Ich bin doch weg von ihr." Weit gefehlt. Sie verkörperte mir etwas, dass ich gesucht hatte. Ihr wahres Ich hat nicht im entferntesten etwas mit dieser Vorstellung zu tun und deshalb bemühe ich mich auch nicht mehr, mich unbedingt einer erneuten Loslasszeremonie zu unterziehen.
Will sagen, die kaputte Beziehung mit ihr war dennoch eine solch heftige Verbindung für mich, dass sie immer wieder in mir auftaucht. Ich lasse sie inzwischen, rede mit ihr so, als wäre sie gerade da. Und bin nicht mehr im Schmerz. Sie erzählt mir ständig, dass sie mich lieben würde und ich lache nur: "Ich Dich aber nicht!" Ich glaube inzwischen, das mir mein Unterbewusstsein damit etwas andeuten will und mehr nicht. Wir sind alle eins. Wir verlieben uns nicht in den Menschen, sondern in das, was wir in ihm sehen. Und wir glauben fest daran, dass das Gegenüber auch so ist, wie wir es sehen. Und wenn es dann nicht so ist, gibt es Zoff. "Wie kannst Du nur anders sein als ich weiß, dass Du bist?"
Ich glaube, etwas von Oliver ist Teil von Dir geworden. Es wohnt in Dir drin und wird dort auch so leicht nicht wieder verschwinden. Nur, es bedeutet keinen Schmerz. Es bedeutet Verbindung. Wenn Du es schaffst, diese Verbindung als eigene Leistung, als Teil Deines Selbst zu integrieren, wirst Du sehen, dass auch deine anderen Partner in Deinem Leben auf diese Weise bereits ein Stück in Dir weiterleben.
Ich wünsche Dir Freude und Harmonie mit Deinem Innern!
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen
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Re: Zu ungeduldig?
Hallo, Madita,
ja, natürlich bin ich ihm begegnet. Es ist schon seltsam, dass wir uns immer wieder mal über den Weg laufen und dann auch noch Augenkontakt haben.
Letztes Jahr saß ich nahe bei der Eingangstüre und schaute zufällig auf, als er reinkam. Es kamen ja immer wieder mal Leute rein, bei denen ich nicht aufsah. Aber bei ihm passierte es, obwohl ich definitiv ja nicht wissen konnte, dass er es ist.
Beim Verlassen der Veranstaltung begab sich Folgendes. Ich ging kurz vor 16 Uhr, denn ich wollte meinen Zug keinesfalls verpassen und eine Stunde länger warten müssen. Da die Veranstaltung noch nicht zu Ende war, ging ich früher. Ich nehme an, er hat es gesehen, denn er saß ja einige Reihen hinter mir. Auf dem Weg zum Ausgang machte ich noch einen Schwenk aufs WC. Und als ich danach die Treppe vom ersten Stock runtergegangen war, sehe ich auf einmal, dass er einige Meter vor mir geht. Er hatte also die Veranstaltung kurz nach mir verlassen und trottete Richtung Ausgang.
Vielleicht ging sein Zug auch bald. Für eine Sekunde dachte ich mir, vielleicht wollte er Dich noch einholen, aber das verwarf ich gleich wieder. Er hatte ca. drei Minuten gewartet, vermutlich, weil er sicher sein konnte, dass ich dann weg war und kein Kontakt mehr zustande kommen konnte.
Ich hätte nach ihm rufen können, ließ es aber. Denn wozu? Um darüber zu reden, dass er auch zum Zug müsste?
Ich schwieg und ließ mich noch einige Meter zurückfallen. Er verließ das Gebäude nach links und ich wandte mich nach rechts.
Heuer war es auch wieder so ein Klassiker: ich kam heuer relativ spät kurz vor Beginn der Veranstaltung und als ich den Gang zur Saaltür entlang gehe, sehe ich ihn, wie er gerade zu der offenen Tür geht. Ausgerechnet er kommt knapp vor mir. Ich dachte mir noch, jetzt geh schon rein, damit ich dann auch rein kann, aber er hielt sich aus unerfindlichen Gründen lange in der Tür stehend auf. Ich kam näher, er spürte intuitiv, dass da Jemand hinter ihm war und drehte sich um und sah mich.
Ich sagte lediglich "Hallo" und lächelte nicht, denn es nervte mich.
Warum muss ich den jedes Mal sehen, wenn er kommt? Er erwiderte meinen Gruß und verzog sich auf eine der hinteren Stuhlreihen. Ich saß bei Kolleginnen ein paar Reihen vor ihm und war plötzlich wieder gut gelaunt, denn sie hatten mir sogar einen Platz reserviert.
Später sah ich ihn nochmals an. Als ich gehen wollte, trug ich die Wasserflasche und das Glas nach hinten auf einen Beistelltisch und kam zwangsläufig bei den hinteren Sitzreihen vorbei. Zufällig oder doch nicht zufällig (???, wer weiß schon was da unbewusst abläuft?) schaute ich kurz in seine Richtung an und er schaute mich an. Dauerte ungefähr eine Sekunde. Danach verließ ich den Raum.
Und jetzt? Jedes Mal , wenn ich ihn sehe, mache ich mir Gedanken, ob es mittlerweile wohl möglich wäre, mal wieder einen Kontakt aufzunehmen. Dann warte ich jedes Mal ab, bis das wieder abgeklungen ist und ich nicht mehr daran denke. Wozu auch Kontakt? Per Telefon? Worüber reden, dann seine verunsichert-abwartende Reaktion, die mich wiederum verunsichern würde. Per Mail? Nein, kommt nicht in Frage, wozu ihm schreiben und was?
Und wieso? Will ich was wissen von ihm? Ehrlich gesagt, nein, ich will nichts wissen, ich will keine Halbwahrheiten hören, die ich schon während unserer Beziehung zur Gänze gehört habe. Ich will nicht rumeiern und nicht merken müssen, dass er rumeiert und verunsichert ist. Denn das wäre er. Er ist schüchtern.
Und Kontaktaufnahme ist Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit ist auch wieder Belohnung. Sieh an, jetzt dockt sie wieder mal an! Nein, das will ich nicht.
Ich kann mit diesem Menschen nichts mehr anfangen, aber ich kann ihm auch nicht völlig unbefangen gegenüber treten.
Hast Du, Indiana, eine Loslasszeremonie angewandt? Wie sah sie aus und hat sie was bewirkt?
Dann versuche ich mal, die gespürte Verbindung als gegeben hinzunehmen, denn sie ist nach wie vor da. Ob er was Ähnliches spürt wie ich? Vermutlich nicht. Aber manchmal glaube ich, dass auch ich ihm nie so ganz gleichgültig geworden bin, dass auch er sich erinnert an das, was war. Aber seine Erinnerung wird eine andere sein als meine.
Ich glaube, ich gehe jetzt dann mal einen Kaffee trinken und weg vom PC, denn ich will mir jetzt nicht weiter darüber Gedanken machen.
LG
Sonnenblume
ja, natürlich bin ich ihm begegnet. Es ist schon seltsam, dass wir uns immer wieder mal über den Weg laufen und dann auch noch Augenkontakt haben.
Letztes Jahr saß ich nahe bei der Eingangstüre und schaute zufällig auf, als er reinkam. Es kamen ja immer wieder mal Leute rein, bei denen ich nicht aufsah. Aber bei ihm passierte es, obwohl ich definitiv ja nicht wissen konnte, dass er es ist.
Beim Verlassen der Veranstaltung begab sich Folgendes. Ich ging kurz vor 16 Uhr, denn ich wollte meinen Zug keinesfalls verpassen und eine Stunde länger warten müssen. Da die Veranstaltung noch nicht zu Ende war, ging ich früher. Ich nehme an, er hat es gesehen, denn er saß ja einige Reihen hinter mir. Auf dem Weg zum Ausgang machte ich noch einen Schwenk aufs WC. Und als ich danach die Treppe vom ersten Stock runtergegangen war, sehe ich auf einmal, dass er einige Meter vor mir geht. Er hatte also die Veranstaltung kurz nach mir verlassen und trottete Richtung Ausgang.
Vielleicht ging sein Zug auch bald. Für eine Sekunde dachte ich mir, vielleicht wollte er Dich noch einholen, aber das verwarf ich gleich wieder. Er hatte ca. drei Minuten gewartet, vermutlich, weil er sicher sein konnte, dass ich dann weg war und kein Kontakt mehr zustande kommen konnte.
Ich hätte nach ihm rufen können, ließ es aber. Denn wozu? Um darüber zu reden, dass er auch zum Zug müsste?
Ich schwieg und ließ mich noch einige Meter zurückfallen. Er verließ das Gebäude nach links und ich wandte mich nach rechts.
Heuer war es auch wieder so ein Klassiker: ich kam heuer relativ spät kurz vor Beginn der Veranstaltung und als ich den Gang zur Saaltür entlang gehe, sehe ich ihn, wie er gerade zu der offenen Tür geht. Ausgerechnet er kommt knapp vor mir. Ich dachte mir noch, jetzt geh schon rein, damit ich dann auch rein kann, aber er hielt sich aus unerfindlichen Gründen lange in der Tür stehend auf. Ich kam näher, er spürte intuitiv, dass da Jemand hinter ihm war und drehte sich um und sah mich.
Ich sagte lediglich "Hallo" und lächelte nicht, denn es nervte mich.
Warum muss ich den jedes Mal sehen, wenn er kommt? Er erwiderte meinen Gruß und verzog sich auf eine der hinteren Stuhlreihen. Ich saß bei Kolleginnen ein paar Reihen vor ihm und war plötzlich wieder gut gelaunt, denn sie hatten mir sogar einen Platz reserviert.
Später sah ich ihn nochmals an. Als ich gehen wollte, trug ich die Wasserflasche und das Glas nach hinten auf einen Beistelltisch und kam zwangsläufig bei den hinteren Sitzreihen vorbei. Zufällig oder doch nicht zufällig (???, wer weiß schon was da unbewusst abläuft?) schaute ich kurz in seine Richtung an und er schaute mich an. Dauerte ungefähr eine Sekunde. Danach verließ ich den Raum.
Und jetzt? Jedes Mal , wenn ich ihn sehe, mache ich mir Gedanken, ob es mittlerweile wohl möglich wäre, mal wieder einen Kontakt aufzunehmen. Dann warte ich jedes Mal ab, bis das wieder abgeklungen ist und ich nicht mehr daran denke. Wozu auch Kontakt? Per Telefon? Worüber reden, dann seine verunsichert-abwartende Reaktion, die mich wiederum verunsichern würde. Per Mail? Nein, kommt nicht in Frage, wozu ihm schreiben und was?
Und wieso? Will ich was wissen von ihm? Ehrlich gesagt, nein, ich will nichts wissen, ich will keine Halbwahrheiten hören, die ich schon während unserer Beziehung zur Gänze gehört habe. Ich will nicht rumeiern und nicht merken müssen, dass er rumeiert und verunsichert ist. Denn das wäre er. Er ist schüchtern.
Und Kontaktaufnahme ist Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit ist auch wieder Belohnung. Sieh an, jetzt dockt sie wieder mal an! Nein, das will ich nicht.
Ich kann mit diesem Menschen nichts mehr anfangen, aber ich kann ihm auch nicht völlig unbefangen gegenüber treten.
Da geht es mir ähnlich. Manchmal taucht er wieder auf, bevorzugt dann, wenn ich ihn leibhaftig wieder gesehen habe. Ich weiß, dass ich keinen Rückfall habe, aber dass er mich irgendwo immer noch interessiert und ich ihm nicht ganz unbefangen gegenüber treten kann, beschäftigt mich. Ich frage mich auch, bin ich denn tatsächlich weg von ihm? Ja, ich denke, ich bin weg von ihm, aber auch er verkörperte für mich etwas, was ich gesucht (und bei ihm nicht gefunden) habe.Indiana hat geschrieben:Nun, wo ich meine jetzige Ex, weswegen ich ins Forum kam, nach langen und zermarternden inneren Kämpfen endlich hab gehen lassen können, taucht sie immer wieder als imaginäres Wesen in mir auf. "Rückfall, Rückfall! Indiana, Du hast einen Rückfall!" schrie alles in mir. "Warum ist das so?", fragte ich mich natürlich. "Ich bin doch weg von ihr." Weit gefehlt. Sie verkörperte mir etwas, dass ich gesucht hatte. Ihr wahres Ich hat nicht im entferntesten etwas mit dieser Vorstellung zu tun und deshalb bemühe ich mich auch nicht mehr, mich unbedingt einer erneuten Loslasszeremonie zu unterziehen.
Hast Du, Indiana, eine Loslasszeremonie angewandt? Wie sah sie aus und hat sie was bewirkt?
Ja, das mit der Verbindung sehe ich auch bei mir. Weh tut er mich nicht mehr, aber ich spüre immer noch eine Verbindung zu ihm, obwohl wir uns praktisch nur gezwungenermaßen ab und an sehen. Wir reden auch nicht miteinander, aber es beschäftigt mich doch, ob es wohl möglich wäre, mal wieder miteinander zu reden. Es tut nicht mehr weh, aber ganz vergangen ist es dennoch nicht. Gleichgültigkeit gegenüber ihm verspüre ich definitiv nicht! Ich denke, das wollte ich auch nicht. Dafür war er zu wichtig für mich.Indiana hat geschrieben: Es wohnt in Dir drin und wird dort auch so leicht nicht wieder verschwinden. Nur, es bedeutet keinen Schmerz. Es bedeutet Verbindung. Wenn Du es schaffst, diese Verbindung als eigene Leistung, als Teil Deines Selbst zu integrieren
Dann versuche ich mal, die gespürte Verbindung als gegeben hinzunehmen, denn sie ist nach wie vor da. Ob er was Ähnliches spürt wie ich? Vermutlich nicht. Aber manchmal glaube ich, dass auch ich ihm nie so ganz gleichgültig geworden bin, dass auch er sich erinnert an das, was war. Aber seine Erinnerung wird eine andere sein als meine.
Ich glaube, ich gehe jetzt dann mal einen Kaffee trinken und weg vom PC, denn ich will mir jetzt nicht weiter darüber Gedanken machen.
LG
Sonnenblume
Re: Zu ungeduldig?
Ach Gott, wenn ich daran denke!Sonnenblume10 hat geschrieben:Hast Du, Indiana, eine Loslasszeremonie angewandt? Wie sah sie aus und hat sie was bewirkt?
Was hab ich nicht alles getan, um sie loszuwerden...
Genauso viel, wie ich tat, um wieder mit ihr zusammen zu kommen. Grauenhaft, wenn ich heute daran zurückdenke.
Ich hab ein Kerzenritual mit einem Haar von ihr gemacht, das Verbindung herstellt. Hab mich an Orten eingefunden, wo wir uns "zufällig" trafen, wo sie dann dies als Fügung ansah und wieder unsere höhere Verbindung sah. Dann hab ich sogar meine DNS auf ihrem Arbeitsweg verteilt, sodass sie im Grunde jeden Morgen und jeden Abend "bei mir vorbei kam".
Ich hab alles ausprobiert, was irgendwelche "Fachleute" geschrieben hatten, dass es funktionieren würde. Im Grunde war sie mein allerliebstes Versuchskaninchen. So konnte ich sehen, was geht und was überzogen ist. Das am besten funktionierende Zauberstück war, sie persönlich anzusprechen und in ein Gespräch zu verwickeln, ihre Schwäche, nicht gern Nein zu sagen, dabei auszunutzen und dies geschickt in weitere Treffen zu leiten, die dann entsprechend vorbereitet wurden. Ein Riesen Aufwand für Nichts.
Dementsprechend musste ich dann all diese "Verbindungen" wieder lösen. Wie löst man ein Kerzenritual? Nirgends hab ich darüber was gefunden. Bindung herstellen, ja. Aber lösen? Gab's nicht. Also hab ich mich an Schamanen und Heilerinnen gewendet. In langen Sitzungen ließ ich mich reinigen und von den inneren Verbindungen befreien. Das stärkste Erlebnis hatte ich mit einem Schamanen. Dieser hatte das Thema Ex bei der gemeinsamen Sitzung im Grunde fertig gestellt. Als ich dann heim fuhr und die Ex wieder in mir auftauchte, rief ich ihn an und schilderte ihm dies. "Ich hab was gemacht." sagte er. Und weg war es! Ich war baff!
Ich glaube, der schnellste Weg, sich zu lösen, ist, sich dem Schmerz zu stellen. Und zwar direkt nach der Trennung. Nicht weglaufen in Phantasien oder Hoffnung, sondern sich direkt und 100% dem Schmerz ausliefern. Eckhart Tolle hat mir auch sehr geholfen. "Den Schmerzkörper bewältigen" war eine gute Lektion für mich.
Die Hoffnung hab ich als eine der größten Bremser in Sachen Trennung erlebt. Die Hoffnung machte mir aus einem reinen "ich denk an sie" ein "Jetzt wird es wieder was". Und die Hoffnung hatte eine direkte Verbindung zum Leid. Das Leid war sozusagen mit der Hoffnung im Bunde. Erst als ich es schaffte, mich von meinem Schmerzkörper zu lösen, starb auch die Hoffnung so langsam.
Ich sehe das ja auch bei Dir, Sonnenblume, dass dir die Hoffnung immer wieder Schmerzen bereitet:
Ich bin der Überzeugung, dass die Hoffnung uns immer wieder ins Leid ziehen will. Wenn wir ganz bei uns selbst sind und erkennen, dass diese Liebe zu Ende ging, weil es dazu einen Grund gab, den wir erkennen dürfen, dann gibt es keinen Grund, uns dieser Hoffnung auszuliefern. Auch, wenn es noch so schmerzhaft ist, es muss kein Leid damit verbunden sein. Der Verbindungsschmerz muss "ausgeschmerzt" werden, wie Tolle es so schön nennt. Das hat nichts mit Leid zu tun. Wenn ich dann aber sage: "Warum mir?" bin ich im Leid. Akzeptieren, dass das Leben mit mir noch etwas anderes vor hat, ist wirklich wichtig. Das sehen (ich eingeschlossen) die wenigsten am Anfang. Nach Jahren bekommen dann auch die letzten so langsam den Blick für das Gute, das ihnen dieser Neubeginn brachte.Sonnenblume10 hat geschrieben:Ob er was Ähnliches spürt wie ich? Vermutlich nicht. Aber manchmal glaube ich, dass auch ich ihm nie so ganz gleichgültig geworden bin, dass auch er sich erinnert an das, was war. Aber seine Erinnerung wird eine andere sein als meine.
Ich glaube, ich gehe jetzt dann mal einen Kaffee trinken und weg vom PC, denn ich will mir jetzt nicht weiter darüber Gedanken machen.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen
Re: Zu ungeduldig?
Ja das kann ich bestätigen, immer wenn man einen Knochen von der / dem Ex hingeworfen bekommt, fängt das Kopfkino an. Gibt es vielleicht doch noch eine...Indiana hat geschrieben:Die Hoffnung hab ich als eine der größten Bremser in Sachen Trennung erlebt.
Seit meiner Trennung vor einem Jahr habe ich immer wieder gehofft, mich dem Leid hingegeben. Dann war die eine, auch frisch getrennt. Wir haben uns sehr gut verstanden. Vllt. war es mehr, aber wir haben uns zum falschen Zeitpunkt kennengelernt. Irgendwann waren wir dann vermutlich in der Friedzone, aber die Hoffnung sie blieb. Die zu meiner Frau wurde wieder größer. Dann kam die kurze und jetzt schon wieder Ex. Wegen ihr hoffe ich nicht und habe nie gehofft. Eigentlich war von vornherein klar, dass es nichts werden kann. Wir wussten es beide. Aber was ist jetzt mit der Hoffnung - die zu meiner Frau wächst. Aber noch immer weiß ich nicht richtig was ich will. Wir sehen uns vllt. zu oft, verstehen uns vllt zu gut. Mir geht es nicht wirklich richtig schlecht damit, aber seitdem ich spüre, dass die eine einen neuen Freund hat (ich habe sie neulich gesehen mit einem andere Mann, den ich nicht kenne), geht es langsam mit mir bergab. Die Sehnsucht nach, ja nach was eigentlich? Und dann zu hoffen, dass ...Dass was?
Ich bin soweit zu sagen ich möchte meine Frau nicht mehr sehen, lange Zeit nicht, weil ich es immer weniger aushalte und es mich evtl. innerlich zerfrisst.
Madita Ihn überall zu löschen, sich nicht begegnen nicht hoffen, keine Sehnsucht entwickeln und positiv in die Zukunft schauen, was Dich da noch erwartet ist der richtige Weg. Der meinige ist kein guter. Ich hatte einige Therapiesitzungen, die mein Leid gemindert haben. Weg ist es nicht und die Auflösung meiner Kurzbeziehung macht es nicht gerade besser
Diesen Blick hat irgendwann wohl jeder auch ich habe ihn, obwohl ich momentan eher etwas rückwärtsgerichtet unterwegs bin. Auch hier Madita versuch es positiv zu sehen, was daraus zu lernen. Ich habe viel gelernt aufgrund meiner Trennung. Und obwohl es mir derzeit nicht wirklich richtig gut geht, bin ich dankbar für den Lernprozess. Klar ist, dass ich mir den lieber erspart hätte. Aber es gibt Dinge, die lassen sich nicht ändern - dann sollten wir zumindest versuchen, einen positiven Nutzen daraus zu ziehen.Indiana hat geschrieben:Wenn ich dann aber sage: "Warum mir?" bin ich im Leid. Akzeptieren, dass das Leben mit mir noch etwas anderes vor hat, ist wirklich wichtig. Das sehen (ich eingeschlossen) die wenigsten am Anfang. Nach Jahren bekommen dann auch die letzten so langsam den Blick für das Gute, das ihnen dieser Neubeginn brachte.
Alles Liebe
Am Ende wird alles Gut. Und ist nicht alles gut, ist es nicht das Ende.
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Re: Zu ungeduldig?
Indiana, über Deine Machenschaften, um eine Verbindung zu ihr herzustellen, musste ich jetzt doch sehr lachen. Kerzenritual, DNS zurücklassen (Hallo, hast Du etwa wie ein Hund an jedem Laternenpfahl ...???), Schamanen und was weiß ich nicht alles.
Eigentlich glaube ich nicht an Rituale, denn das Wesentliche passiert innerlich, wenn die Zeit dafür reif ist und nicht, weil wir das letzte Geschenk von ihm im Lagerfeuer verbrennen.
Ich behalte seine wenigen Geschenke und ich behalte sie gerne! Er war ein sehr wichtiger Mensch für mich und das soll er auch bleiben. Ich hoffe keinesfalls auf ein Exback, denn die Beziehung war schmerzhaft. Leid ist gut, denn wer leidet, der spürt sich und meint es ernst! Liebe und Leid gehörten für mich zusammen! Denn ohne Leid kann keine Liebe sein. Das war mein Programm früher.
Aber ich spüre eine Verbindung zu ihm und genau diese Verbindung sorgt offenbar dafür, dass wir bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen wir uns sehen, immer wieder eine Art Verbindung aufnehmen. Unbewusst, ungeplant und unabsichtlich, aber wer weiß schon, was auf der metaphysischen Ebene alles abläuft. Am Ende funktionieren Kerzenrituale ja doch!!???
Dazu stehe ich, kleine Mädchen sind so und auch das kleine Mädchen ist ein Teil von mir.
Leid ist eine Entscheidung ... Warum hat mir das niemand vor Jahren gesagt? Aber was hätte es genützt, denn ich hätte es ja eh nicht geglaubt.
Das Spannende am Leben ist, dass es nie stehen bleibt und dass man doch merkt, dass man - auch wenn es oft Jahre dauert - reifer und einsichtiger und weitblickender wird.
Sonnenblume
Eigentlich glaube ich nicht an Rituale, denn das Wesentliche passiert innerlich, wenn die Zeit dafür reif ist und nicht, weil wir das letzte Geschenk von ihm im Lagerfeuer verbrennen.
Ich behalte seine wenigen Geschenke und ich behalte sie gerne! Er war ein sehr wichtiger Mensch für mich und das soll er auch bleiben. Ich hoffe keinesfalls auf ein Exback, denn die Beziehung war schmerzhaft. Leid ist gut, denn wer leidet, der spürt sich und meint es ernst! Liebe und Leid gehörten für mich zusammen! Denn ohne Leid kann keine Liebe sein. Das war mein Programm früher.
Aber ich spüre eine Verbindung zu ihm und genau diese Verbindung sorgt offenbar dafür, dass wir bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen wir uns sehen, immer wieder eine Art Verbindung aufnehmen. Unbewusst, ungeplant und unabsichtlich, aber wer weiß schon, was auf der metaphysischen Ebene alles abläuft. Am Ende funktionieren Kerzenrituale ja doch!!???

Ich habe diese Entscheidung fürs Leiden in jeder Hinsicht getroffen, denn echte Gefühle ohne Leid sind keine echten Gefühle, so dachte ich.Simple things hat geschrieben:Aber ob ich deswegen leide, ist meine Entscheidung, die ich unbewusst (oder auch bewusst) treffe.
Du hast Dich hier selbst gefunden. Und eben weil Du dort gar nichts gesucht hast, wurdest Du endlich frei von zermarternden Gedanken. Ein riesiges Geschenk, das Dir das Leben da gemacht hat!Simple things hat geschrieben:Und mit dem Moment, wo ich diesen Wunsch wirklich fühlte, war ich frei. Ich war durch die Tür gegangen ohne auch nur einen Blick zurück und einem Gedanken oder Gefühl an gestern. Hier in der französischen Einsamkeit fand ich wonach ich suchte und hatte gesucht, was ich fand.
Wunderschön formuliert? In vielen Teilen kann ich das auch unterschreiben und jetzt stört mich auch nicht mehr, dass es mich immer noch irgendwie trifft, wenn auch nicht mit Schmerzen, wenn ich ihn sehe. Das kleine Mädchen in mir ...Simple things hat geschrieben:Auf eine karmische Art liebe ich ihn immer noch. Er ist, wie Indiana so schön sagte: in mir. Und das ist gut so. Er ist zu einem bestimmten Teil ich. Er ist die Lebenserfahrung, die er mir schenkte. Er ist der schmerzhafte Weg zu mir. Er ist derjenige, der mir im Grunde den größten Liebesdienst erwiesen hat, den man jemanden erweisen kann. Weil er mich nicht wollte und mich so mit mir versöhnte. Ich liebe sein Geschenk an mich. Das Herzstolpern ist das kleine Mädchen in mir, dass kurz "uff" macht und einen Sprung in die Vergangenheit unternimmt. Aber das ist nur der erste Moment. Genauso schnell bin ich wieder die reife Frau, die ihn sieht, wie er wirklich ist. Die ihm das allerbeste wünscht und einfach weitergeht.
Dazu stehe ich, kleine Mädchen sind so und auch das kleine Mädchen ist ein Teil von mir.
Leid ist eine Entscheidung ... Warum hat mir das niemand vor Jahren gesagt? Aber was hätte es genützt, denn ich hätte es ja eh nicht geglaubt.
Das Spannende am Leben ist, dass es nie stehen bleibt und dass man doch merkt, dass man - auch wenn es oft Jahre dauert - reifer und einsichtiger und weitblickender wird.
Sonnenblume
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Re: Zu ungeduldig?
Ach ja, die Wunderwesen entpuppen sich bei nüchterner Betrachtungsweise doch als gar nicht so wunderbar, sondern sehr alltäglich.
Jetzt also Heirat und Kind und jede Menge Verantwortung. Er wird noch mehr zunehmen.
Weil Du an ihn gedacht hast, sorgte eine karmische Energie dafür, dass Du jetzt was Neues über ihn erfahren hast? Oder wie oder was?
So ganz erklärt es sich mir nicht.
LG
Sonnenblume
Ach ja, die Wunderwesen entpuppen sich bei nüchterner Betrachtungsweise doch als gar nicht so wunderbar, sondern sehr alltäglich.
Jetzt also Heirat und Kind und jede Menge Verantwortung. Er wird noch mehr zunehmen.
Das wäre wirklich sehr unpassend und Du hättest ihn womöglich am Tag seiner Hochzeit noch sehr verunsichert.Simple things hat geschrieben: Das Wunderwesen redet seit 2 Jahren nicht mehr mit mir, läuft sogar vor mir davon. Warum sollte ich also auf seiner Hochzeit auftauchen?
Herrlich! Aber diese Komik sorgt zumindest für gute Gefühle (ich lache schon wieder vor mich hin) und das innere Karma hat heute Urlaub!Simple things hat geschrieben:ja, ja, ich weiß... offizieller Tenor. Dass das klappt, will ich erst mal sehen. Verdammt, das ist wieder nicht gut fürs Karma. *Inneres Gespräch out) usw usf.
Bitte erklär es mir! Energie folgt der Aufmerksamkeit???Simple things hat geschrieben:Schließlich: Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Weil Du an ihn gedacht hast, sorgte eine karmische Energie dafür, dass Du jetzt was Neues über ihn erfahren hast? Oder wie oder was?
So ganz erklärt es sich mir nicht.
LG
Sonnenblume
Ach ja, die Wunderwesen entpuppen sich bei nüchterner Betrachtungsweise doch als gar nicht so wunderbar, sondern sehr alltäglich.
Re: Zu ungeduldig?
Top beschrieben.......
Das was du morgen lebst, hast du dir heute bereits bestellt. Über deine Gedanken und die tief verwurzelten Ängste. Diese Überwindung nenne ich Verantwortung übernehmen.
Verantwortung für mein Leben übernehmen. Leider definieren unsere Begleiter aus der Kindheit "Verantwortung" etwas anders, das geht weit am Kern vorbei.
Super deine Beschreibung mit dem Kinderwunsch, die Erfahrung hat weiß Gott jeder gemacht.....
Dh.
Ohne Zweifel den Bestellschein ausfüllen und die Welt um sich herrum wird sich richten.
Jonkoffee
Ps "Männer sind Schweine" .....
Geh nicht zu schnell die Treppe runter, sonst fällst du......
Oder auch toll: "klingeling.....
Oder: "Dorftrottel"
Das was du morgen lebst, hast du dir heute bereits bestellt. Über deine Gedanken und die tief verwurzelten Ängste. Diese Überwindung nenne ich Verantwortung übernehmen.
Verantwortung für mein Leben übernehmen. Leider definieren unsere Begleiter aus der Kindheit "Verantwortung" etwas anders, das geht weit am Kern vorbei.
Super deine Beschreibung mit dem Kinderwunsch, die Erfahrung hat weiß Gott jeder gemacht.....
Dh.
Ohne Zweifel den Bestellschein ausfüllen und die Welt um sich herrum wird sich richten.
Jonkoffee
Ps "Männer sind Schweine" .....
Geh nicht zu schnell die Treppe runter, sonst fällst du......
Oder auch toll: "klingeling.....
Oder: "Dorftrottel"
Re: Zu ungeduldig?
Das ist ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich auch schon seit langer Zeit in der Arbeit mit mir selbst und mit Anderen beschäftige.Simple things hat geschrieben:Das Prinzip dahinter ist aber immer gleich: Je nach dem woran du denkst, verschiebt sich deine Aufmerksamkeit.
"Gedanken sind Bollwerke" und wir erschaffen uns unser Leben und unsere Zukunft selbst; nur leider geraten wir allzuoft in Zustände, wo wir allein aus diesen "negativen" Gedankenstrudeln nicht mehr herauskommen und uns für gewisse Zeit in ihnen verlieren. Mich interessiert besonders: Was hält uns davon ab, in eine andere, für uns doch eigentlich positivere Richtung zu denken? Dass das nicht sofort nach einem schweren Schicksalsschlag oder einer Trennung möglich ist leuchtet mir ein, aber oftmals zieht so ein Erlebnis ja noch eine Menge weiterer negativer Erlebnisse mit sich wie einen Rattenschwanz.
Lässt sich dies verhindern? Eventuell sogar bewusst steuern? Wie der selbsterfüllenden Prophezeiung entkommen?
Wünsche sind etwas tolles!Simple things hat geschrieben:Wünsche erfüllen sich immer und ausschließlich.
Ich habe zu Hause ein Wunschbuch, in dem ich einfach frei meine ganzen Wünsche eintrage, die Kleineren und die Großen und ich nehme auch kein Blatt vor den Mund, ich wünsche mir genau das was ich mir eben gerade Wünsche. Ob das eine Gehaltserhöhung, ein bestimmtes Kleidungsstück, eine Erfahrung, eine Reise, ein Wunder oder was auch immer ist. Manche Wünsche die mir sehr wichtig sind wünsche ich mir auch doppelt und dreifach und manchmal bin ich so glücklich mit meinem Leben, dass ich monatelang garnicht das Bedürfnis habe mir irgendwas zu wünschen. Irgendwann ca. 1-2 x pro Jahr schaue ich mir schließlich dieses Buch an. Ich lese es von Anfang an durch und markiere mir die Wünsche, die sich bereits erfüllt haben mit einem Textmarker - das sind ganz schön viele!!

Aber auch hier verbergen sich kleine Fallstricke, nämlich genau dann, wenn man selbst nicht fühlt, dass man bereits auf dem Weg ist diesem Wunsch näherzukommen. Ein Wunsch kann ein starker Atrieb sein und im Gegenzug auch lähmen. Indem wir diesen Wunsch innerlich aussprechen, geben wir ihn auch irgendwo an eine höhere Macht ab und machen uns somit von Dingen abhängig, die eintreffen können oder auch nicht. Auf eine Reise oder einen Beruf kann man ja gegebenermaßen Einfluss nehmen, etwas dafür "tun"...wenn es aber in Richtung Beziehungswunsch geht, stoßen wir da schon an unsere Grenzen, denn hier können wir zwar vermehrt "auf die Suche gehen", aber den gegenteiligen Effekt kennen viele ja bereits - es passiert dann rein garnichts

Wie wünscht man denn "richtig"?
Ich rate des öfteren dazu, gerade in Beziehungsdingen, anstatt zu wünschen einfach mal zu "beschließen". Man kann diesen Selbstversuch gerne mal machen:
Zum einen stellt man sich beispielsweise vor, dass man sich einen Partner wünscht, wie er sein oder aussehen soll, was man sich erhofft oder erwartet. Vielleicht schreibt man einen Brief und verbrennt diesen, vielleicht macht man sich Gedanken vor einem Sternenhimmel, die Möglichkeiten sind ja unglaublich vielfältig. Danach horcht man einmal in sich rein und schaut wie man sich fühlt. Erleichtert? Hoffnungsvoll? Zweifelnd? Eventuell sogar ängstlich ob man "richtig" gewünscht hat? Die richtigen Worte gewählt, nichts vergessen, man gut genug gewesen ist damit er sich erfüllt?
Und dann stellt man sich vor, dass man beschließt eine Beziehung zu wollen oder einen Partner zu haben, ein Kind zu bekommen. "Ich beschließe, dass ich eine Partnerschaft führen möchte." Es ist lediglich ein Satz, aber wie fühlt man sich danach? "Ich beschließe, dass ich ein Kind bekommen möchte." Es ist an keine Bedingung geknüpft, man muss kein guter Mensch sein damit sich etwas erfüllt, man muss keinen Ritus ausführen, man hat schlicht und ergreifend eine Entscheidung für sich oder etwas getroffen, wie fühlt sich das an?
Falls ihr den Selbstest einmal ausprobiert habt, was fühlt ihr dabei?
LG Suhalley
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