Zu ungeduldig?
Re: Zu ungeduldig?
Hallo Ihr Lieben,
nah einiger Zeit melde ich mich mal wieder.
Möchte kurz los werden, dass Oliver mir mitgeteilt hat, dass es mit uns ja nie in Richtung Beziehung ging und er nun eine alte Jugendfreundin wieder getroffen hat, mit der er sich das nun alles vorstellen kann... Soso... Letzte Woche wollte er mich unbedingt treffen, ich bin aber nicht darauf eingegangen, wahrscheinlich wollte er es mir da sagen. Jetzt hat er es mir geschrieben, obwohl wir nur noch sporadisch Kontakt hatten.
Mich macht der Gedanke etwa traurig, auch wenn ich mich schon ein Stück weit von ihm entfernt hatte...
Eure Madita
nah einiger Zeit melde ich mich mal wieder.
Möchte kurz los werden, dass Oliver mir mitgeteilt hat, dass es mit uns ja nie in Richtung Beziehung ging und er nun eine alte Jugendfreundin wieder getroffen hat, mit der er sich das nun alles vorstellen kann... Soso... Letzte Woche wollte er mich unbedingt treffen, ich bin aber nicht darauf eingegangen, wahrscheinlich wollte er es mir da sagen. Jetzt hat er es mir geschrieben, obwohl wir nur noch sporadisch Kontakt hatten.
Mich macht der Gedanke etwa traurig, auch wenn ich mich schon ein Stück weit von ihm entfernt hatte...
Eure Madita
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Re: Zu ungeduldig?
Liebe Madita,
ja, glaube ich Dir gerne, dass Du traurig bist. Irgendwo hattest Du im Hinterkopf doch noch ein Fünkchen Hoffnung. Es ist immerhin fair von ihm, dass er Dir das mitgeteilt hat, er hätte es nicht tun müssen, sondern sich einfach verkrümeln können nach dem Motto: die merkt dann schon, was Sache ist.
Besser so, denn nun hast du einen klaren Abschluss. Schön ist das nicht, aber eben doch ein Abschluss und damit lebt es sich leichter als in einer unsicheren und ungeklärten Situation.
Es ist gut, dass Du andere Leute in Dein Leben lässt. Du wirst sehen, auch wenn irgendwo eine Tür zu geht, gehen oft andere auf, mit denen man nicht gerechnet hat.
Du musst Dich jetzt um Dich kümmern und brauchst wenigstens nicht mehr mit den Gedanken leben: was wäre, wenn ... vielleicht doch ... ich muss nur Geduld haben, dann ...
All diese unnützen Gedanken die keinem weiter helfen, denn sie sind alle im Konjunktiv gesprochen und gedacht (wäre, hätte, könnte, sollte, müsste usw.). Lebe aktiv und rede direkt mit Dir: ich will dies und jenes und dies und jenes nicht. Das tut mir gut und jenes nicht. Es geht um Dich in Deinem Leben und nicht um das, was Du gerne hättest (schon wieder Konjunktiv). Schau Dir an, was Du hast und dann mache das Beste daraus.
Mehr kannst Du nicht erwarten, aber auch nicht weniger.
Sonnenblume
ja, glaube ich Dir gerne, dass Du traurig bist. Irgendwo hattest Du im Hinterkopf doch noch ein Fünkchen Hoffnung. Es ist immerhin fair von ihm, dass er Dir das mitgeteilt hat, er hätte es nicht tun müssen, sondern sich einfach verkrümeln können nach dem Motto: die merkt dann schon, was Sache ist.
Besser so, denn nun hast du einen klaren Abschluss. Schön ist das nicht, aber eben doch ein Abschluss und damit lebt es sich leichter als in einer unsicheren und ungeklärten Situation.
Es ist gut, dass Du andere Leute in Dein Leben lässt. Du wirst sehen, auch wenn irgendwo eine Tür zu geht, gehen oft andere auf, mit denen man nicht gerechnet hat.
Du musst Dich jetzt um Dich kümmern und brauchst wenigstens nicht mehr mit den Gedanken leben: was wäre, wenn ... vielleicht doch ... ich muss nur Geduld haben, dann ...
All diese unnützen Gedanken die keinem weiter helfen, denn sie sind alle im Konjunktiv gesprochen und gedacht (wäre, hätte, könnte, sollte, müsste usw.). Lebe aktiv und rede direkt mit Dir: ich will dies und jenes und dies und jenes nicht. Das tut mir gut und jenes nicht. Es geht um Dich in Deinem Leben und nicht um das, was Du gerne hättest (schon wieder Konjunktiv). Schau Dir an, was Du hast und dann mache das Beste daraus.
Mehr kannst Du nicht erwarten, aber auch nicht weniger.
Sonnenblume
Re: Zu ungeduldig?
Ja, es macht traurig, wenn man so etwas dann auf diese Weise mitbekommt.
Weißt Du, auch wenn vieles nicht gepasst hat, gab es doch auch etwas, das gut war mit ihm. Und das schmerzt uns, wenn etwas endet. Der Schmerz ist also nicht generell zu sehen.
Weißt Du, auch wenn vieles nicht gepasst hat, gab es doch auch etwas, das gut war mit ihm. Und das schmerzt uns, wenn etwas endet. Der Schmerz ist also nicht generell zu sehen.
Wenn Du still bist, verstehen Dich nur Menschen, die dich fühlen
Re: Zu ungeduldig?
Hey Ihr Zwei,
genau, ihr habt beide Recht: irgendwo tief in mir war scheinbar doch noch ein Funken Hoffnung, dass diese Geschichte doch noch gut aussieht. Schön wie im Film. Er erkennt doch, dass er nicht ohne mich will, meldet sich und wir finden eine Lösung. Pustekuchen. In der Zeit hat er sich längst mit der Nächsten getroffen. Eine Jugendliebe-da kann und will ich nicht mithalten.
Und ja, ich bin traurig, weil man natürlich vorrangig an die schönen Zeiten denkt. Und die hatten wir definitiv. Die Sachen, die einen gestört oder traurig gemacht haben, treten erstmal in den Hintergrund.
Ich lasse mich leider von Fragen quälen: was hab ich falsch gemacht? Hätte ich an der und der Stelle nicht was anders machen sollen? Ach hätte ich doch.. Ach wäre doch... Ach könnte ich doch...
Natürlich bringt mich das nicht weiter, es quält einfach nur...
Vor 2 Wochen hieß es noch, du fehlst mir und wann trinken wir endlich mal wieder Kaffee. Letzte Woche rief er spontan an und fragte, ob wir was unternehmen wollen und fragte mich 1000 Dinge, über die wir immer so gesprochen haben. Und diese Woche gibt es eine Jugendliebe...
Später mehr ihr Lieben! Schön, dass es euch gibt!
genau, ihr habt beide Recht: irgendwo tief in mir war scheinbar doch noch ein Funken Hoffnung, dass diese Geschichte doch noch gut aussieht. Schön wie im Film. Er erkennt doch, dass er nicht ohne mich will, meldet sich und wir finden eine Lösung. Pustekuchen. In der Zeit hat er sich längst mit der Nächsten getroffen. Eine Jugendliebe-da kann und will ich nicht mithalten.
Und ja, ich bin traurig, weil man natürlich vorrangig an die schönen Zeiten denkt. Und die hatten wir definitiv. Die Sachen, die einen gestört oder traurig gemacht haben, treten erstmal in den Hintergrund.
Ich lasse mich leider von Fragen quälen: was hab ich falsch gemacht? Hätte ich an der und der Stelle nicht was anders machen sollen? Ach hätte ich doch.. Ach wäre doch... Ach könnte ich doch...
Natürlich bringt mich das nicht weiter, es quält einfach nur...
Vor 2 Wochen hieß es noch, du fehlst mir und wann trinken wir endlich mal wieder Kaffee. Letzte Woche rief er spontan an und fragte, ob wir was unternehmen wollen und fragte mich 1000 Dinge, über die wir immer so gesprochen haben. Und diese Woche gibt es eine Jugendliebe...
Später mehr ihr Lieben! Schön, dass es euch gibt!
Re: Zu ungeduldig?
Ich erlebe es, wenn Menschen auf der Suche sind, immer wieder, dass solche unkalibrierten Szenen vorkommen.
Schau mich an. Noch vor kurzem war ich stolz auf meine neue Freundin. Nun erkenne ich, sie hat Bindungsangst. Nach einem tollen gemeinsamen Wochenende findet sie merkwürdig klingende Gründe, warum sie sich sofort von mir distanzieren muss. Zum Glück hatte ich schon eine Kandidatin ähnlicher Art und hab erst gar nicht angefangen, in diesem sinnlosen Beschuldigen einen Sinn zu suchen. Ich war froh, sie nicht mehr in meinem Leben zu wissen. Die ersten Tage schmerzten dennoch, ich sagte mir: "Das sind die Sachen, die mir gefielen!" Und gut war...
Ich bin heute der Auffassung, dass es halt ihr Weg ist. Ich suche keine Schuld mehr und ich klage auch nicht mehr, warum mir so etwas (schon wieder) passiert. Ich bin dankbar, dass sie ein Stück des Weges mit mir gemeinsam gehen wollte und wünsche ihr, dass ihre Angst schnell wieder verfliegt, sodass sie sich einen anderen nehmen kann.
So weit war ich noch nie! Kein Drama, keine langen Kummertränen. Einfach nur Akzeptanz und gehörige Distanz. Ich spüre, wie die Energie bei mir bleibt und nicht, wie noch zuvor, durh diese dämliche Hoffnung, ständig von mir wegfloss!
Ich wünsche Dir, dass auch Du bei Dir ankommst, vorerst mit Dir zufrieden wirst und dann mit Mr. Right ins neue Glück ziehen wirst.
Schau mich an. Noch vor kurzem war ich stolz auf meine neue Freundin. Nun erkenne ich, sie hat Bindungsangst. Nach einem tollen gemeinsamen Wochenende findet sie merkwürdig klingende Gründe, warum sie sich sofort von mir distanzieren muss. Zum Glück hatte ich schon eine Kandidatin ähnlicher Art und hab erst gar nicht angefangen, in diesem sinnlosen Beschuldigen einen Sinn zu suchen. Ich war froh, sie nicht mehr in meinem Leben zu wissen. Die ersten Tage schmerzten dennoch, ich sagte mir: "Das sind die Sachen, die mir gefielen!" Und gut war...
Ich bin heute der Auffassung, dass es halt ihr Weg ist. Ich suche keine Schuld mehr und ich klage auch nicht mehr, warum mir so etwas (schon wieder) passiert. Ich bin dankbar, dass sie ein Stück des Weges mit mir gemeinsam gehen wollte und wünsche ihr, dass ihre Angst schnell wieder verfliegt, sodass sie sich einen anderen nehmen kann.
So weit war ich noch nie! Kein Drama, keine langen Kummertränen. Einfach nur Akzeptanz und gehörige Distanz. Ich spüre, wie die Energie bei mir bleibt und nicht, wie noch zuvor, durh diese dämliche Hoffnung, ständig von mir wegfloss!
Ich wünsche Dir, dass auch Du bei Dir ankommst, vorerst mit Dir zufrieden wirst und dann mit Mr. Right ins neue Glück ziehen wirst.
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Gerade gestern auf einer längeren Autofahrt wurde ich "getriggert", denn in meinem CD-Fach im Auto lag eine CD, die er mir gebrannt hatte. Die Lieder sind von Peter Fox, den ich sehr schätze und die ich seinerzeit oft im Auto hörte. Sie entspannten mich zeitweise ("Das Haus am See"), andere wiederum erinnerten mich sehr an meine damals verzweifelte Lage (..."Dann steh ich ohne Kopf vor Dir) und mir fiel ein, wieviel unnötige Energie diese Beziehung, vor allem auch mein Festhalten daran gekostet hat, einfach weil mir der Status quo nicht gefiel. Er war nun mal ein Hardcore-Bindungsphobiker wie aus dem Lehrbuch, aber es war ganz allein mein Problem, das ich damit nicht umgehen konnte. Mir fehlte jegliche innere Gelassenheit, stattdessen hatten Verbissenheit und Angst längst die Regentschaft übernommen.Indiana hat geschrieben: Kein Drama, keine langen Kummertränen. Einfach nur Akzeptanz und gehörige Distanz. Ich spüre, wie die Energie bei mir bleibt und nicht, wie noch zuvor, durh diese dämliche Hoffnung, ständig von mir wegfloss!
So viel Kummer, so viele Sorgen, so viel Angst, soviel Herzklopfen (aber nicht freudig erregt), Tränen, Selbstbeschwichtigung (Du siehst zu schwarz, das wird schon, blablabla ...).
Denn ich konnte es nicht: es akzeptieren, wie es war und ihn nicht akzeptieren, wie er war. Stattdessen quälte ich mich, weil meine Wünsche mich dirigierten.
Dabei ist alles viel einfacher, wenn man es hinnimmt, wie es ist. Der Partner kann sich nicht ändern, man kann nur die eigene Einstellung dazu ändern und wenn man erkennt, dass eine Beziehung partout nicht gedeiht, dann den inneren Abschied nehmen.
Mit Akzeptanz wäre meist schon viel gewonnen, aber genau daran hapert es. Wir bilden uns was ein, wir wollen dies und jenes anstatt das anzuschauen, was ist.
Du bist da wohl schon einen Schritt mit Dir weiter gekommen, Indiana. Die Bindungsvermeider kann man nicht ändern, man kann nur versuchen, damit zu leben oder einen Cut zu machen, wenn keine Beziehung möglich ist.
Madita, mach Dir keine Vorwürde. Sie sind unnütz. Vor allem aber siehst Du das nicht richtig. Du warst nicht Schuld, dass er sich von Dir entfernte. Denn beide sind Schuld daran oder nennen wir es lieber beide haben ihren Anteil daran, denn das trifft es eher. Und Du hättest damals einfach auch nicht anders sein können. Vielleicht könntest Du es heute, aber damals eben nicht. Da warst Du wie ich vor fünf Jahren.
Und jetzt trifft er seine Jugendliebe. Ja, es ist schon ein starkes Stück, erst von Treffen und Kaffee zu reden und kurz darauf von der wieder gefundenen Jugendliebe erzählen. Das Gedächtnis von manchen Menschen ist erstaunlich kurz und die können offenbar auch nicht nachvollziehen, dass solch eine Mitteilung kränkend ist und beim Adressaten sofort das Gefühl auslöst: ich war offenbar nicht gut genug für ihn.
Andererseits, wo ist die Lösung? Er hat es Dir mitgeteilt und es war jedenfalls ehrlich. Die Wahrheit fragt nicht danach, ob sie weh tut oder nicht. Sie ist einfach.
Er schwebt vielleicht auf Wolke 7, Du hast die A-Karte und das empfindet nun mal jeder als ungerecht und schmerzhaft. Also schau den Schmerz in Dir an, denn er ist da. Und dann sage Dir: Ja, es tut mir verdammt noch mal weh, ich fühle mich zurückgesetzt und ungerecht behandelt, ich fühle mich weggeworfen und diese Gefühle sind berechtigt. Aber dennoch werden sie vergehen und dann vielleicht der Einsicht Platz machen, dass es besser so ist.
Manche Karren stecken so tief im Morast, dass man sie nicht mehr frei kriegt. Man hat gekämpft, man hat angeschoben, Gas gegeben und doch war es umsonst. Warum sich mit alten Fahrzeugen rumquälen? Sie stehen lassen und vorwärts gehen. Das Leben ist nicht vorbei, nur weil ein Mensch gegangen ist. Vielleicht eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, mit denen man in seiner Blindheit und Besorgnis gar nicht gerechnet hat.
Die Oma meines Partners hatte immer so kluge Sprüche drauf, die aber viel Weisheit beinhalten:
z.B. : Es hängt nicht alles immer auf eine Seite.
Heißt, glückliche Phasen sind nicht ewig, denn sie beinhalten die Möglichkeit zur Verschlechterung, aber auch schlechte und bedrückende Phasen machen irgendwann wieder dem Glück Platz.
Die Oma wusste, wovon sie sprach, denn sie hatte schon viele Schicksalsschläge überlebt und eine gescheiterte Liebesbeziehung war wohl nur ein reichlich bedeutungsloses Übel.
Auch das Glück Deines Ex. wird nicht ewig währen, aber auch Dein Unglücklichsein wird vergehen.
Meist ist ein klarer Cut auch besser als ein Schwebezustand, denn man ist gezwungen, irgendwann einen Haken dahinter zu machen und das Leben neu auszurichten.
Ich denk an Dich und schick Dir ein paar tröstliche Grüße!
Sonnenblume
Re: Zu ungeduldig?
Das ist lieb und tut sehr gut, danke!!
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen was meine Gefühle betrifft: ich bin verletzt, fühle mich weggeworfen und so, als hätte ich nicht genügt. Das quält sehr! Ich bewundere deine Stärke, Indiana, so weit bin ich noch lange nicht, auch wenn ich an mir arbeite.
Ich würde gern deine Größe besitzen und sagen, ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und dass er glücklich wird mit seiner Jugendliebe, aber ich würde lügen, wenn ich das behaupten würde. Ich zermatere mir zwar nicht das Gehirn bzgl. der Beiden, aber ich wünsche ihm dennoch, dass ihm sein Freiheitsgrang und seine Bindungsphobie mal wieder im Wege stehen und er wieder weg läuft, wenn es ernst wird. Ja, es stimmt und tröstet mich, dass ich nicht allein "Schuld" habe. Vielleicht würde ich heute anders handeln, vielleicht auch nicht. Ich denke auch, dass sich das Verhalten zweier Menschen immer gegenseitig bedingt.
Ich habe heute die letzten Nachrichten von ihm gelöscht. Nachrichten, die noch vor kurzer Zeit geschrieben wurden: Was er alles an mir liebt,... Nun ja, weg sind sie...
Ansonsten nehme ich jeden Tag grad so, wie er kommt. Ich habe frei und bin zu meiner Familie gefahren. Hier gibt es so einige Tiere und einen großen Garten und Unkraut jäten ist meine neuste Medidation
Alles Liebe!
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen was meine Gefühle betrifft: ich bin verletzt, fühle mich weggeworfen und so, als hätte ich nicht genügt. Das quält sehr! Ich bewundere deine Stärke, Indiana, so weit bin ich noch lange nicht, auch wenn ich an mir arbeite.
Ich würde gern deine Größe besitzen und sagen, ich wünsche ihm von Herzen alles Gute und dass er glücklich wird mit seiner Jugendliebe, aber ich würde lügen, wenn ich das behaupten würde. Ich zermatere mir zwar nicht das Gehirn bzgl. der Beiden, aber ich wünsche ihm dennoch, dass ihm sein Freiheitsgrang und seine Bindungsphobie mal wieder im Wege stehen und er wieder weg läuft, wenn es ernst wird. Ja, es stimmt und tröstet mich, dass ich nicht allein "Schuld" habe. Vielleicht würde ich heute anders handeln, vielleicht auch nicht. Ich denke auch, dass sich das Verhalten zweier Menschen immer gegenseitig bedingt.
Ich habe heute die letzten Nachrichten von ihm gelöscht. Nachrichten, die noch vor kurzer Zeit geschrieben wurden: Was er alles an mir liebt,... Nun ja, weg sind sie...
Ansonsten nehme ich jeden Tag grad so, wie er kommt. Ich habe frei und bin zu meiner Familie gefahren. Hier gibt es so einige Tiere und einen großen Garten und Unkraut jäten ist meine neuste Medidation

Alles Liebe!
Re: Zu ungeduldig?
Kleiner Nachtrag: er hat es mir übrigens nicht von sich aus gesagt. Er hat ja wieder so Rumgeeiere. Wollte mich treffen, hat dann aber nichts Konkretes vorgeschlagen. Einen Tag bekam ich gefühlt 30 Nachrichten, dann war tagelang nix bzw. eine Nachricht mit dem Inhalt "Das Leben ist schön!" Und dann war da mein Bauchgefühl, das mir sagte, da ist Jemand. Und auf mein Bauchgefühl konnte ich mich schon immer verlassen. Und als er dann wieder schrieb, hab ich ihn direkt angesprochen. Und dann sagte er es.
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Re: Zu ungeduldig?
Madita, Du darfst ihm die Krätze wünschen oder ein Holzbein. Alles was Dir gut tut, ist erlaubt. Und wenn es so extrem schlechte Wünsche nicht sind, die Du für ihn hast, umso besser.Madita16 hat geschrieben:Ich zermatere mir zwar nicht das Gehirn bzgl. der Beiden, aber ich wünsche ihm dennoch, dass ihm sein Freiheitsgrang und seine Bindungsphobie mal wieder im Wege stehen und er wieder weg läuft, wenn es ernst wird.
Bindungsvermeider sind Wiederholungstäter und sie scheren meist dann aus, wenn es zu eng wird, wenn eine richtige Beziehung droht. Hätte ich die Biografie meines Ex. nüchtern betrachtet, hätte ich gewusst, was auf mich zukommt - vom Himmel der Verliebtheit in die Vorhölle voller Ängsten und Verunsicherung und Gefühlsstress und Misstrauen und Eifersucht und Neid und Traurigkeit (warum kann er denn nicht ein einziges Mal lieb zu mir sein und mir das Gefühl geben, dass ich ihm was wert bin?) und Selbstmitleid und und ...
Es ist immer dasselbe Muster. Die weiße Fee betritt das Terrain und er weiß es: diese ist richtig, sie ist strahlend weiß und ohne Makel und dieses Mal wird es halten! Ganz sicher!
Ein paar Monate später: Oh je, der Schwung ist längst dahin. Die weiße Fee trägt statt strahlend weiß ein schmutziges Grau, ihr Gewand ist abgeschmutzt und die Eigenschaften, die sie an den Tag legt, turnen ihn ab. Der Abstieg hat längst begonnen und geht irgendwann in die Phase der Abwertung (sie ist nicht so, wie ich dachte ... Sie genügt nicht ...) über.
Die Phase des Abstiegs ist der Selbstschutz der Bindungsphobiker und wird geschickt vom Unterbewusstsein gesteuert. Eine Beziehung droht oder ist schon entstanden, aber das darf nicht sein, denn das U-Bewusstsein weiß, dass Beziehungen gefährlich und bedrohlich sind. Denn der Partner wird einen verlassen so wie Mama oder Papa ihn verlassen haben, ihn allein gelassen haben mit seinen kindlichen Sorgen. Er hat verinnerlicht, ich muss allein für mich sorgen, denn keiner kümmert sich richtig um mich. Ich bin einsam. Ich bleibe allein, denn da erlebe ich die Kalamitäten einer Beziehung nicht oder aber ich stürze mich in eine neue Liebschaft (dieses Mal ist es anders, dieses Mal läuft alles prächtig!).
Der Rückzug, das schleichende Desinteresse am Partner, das Suchen und Finden von schlechten Eigenschaften ist reiner Selbstschutz, denn das U-Bewusstsein muss eine Beziehung unter allen Umständen verhindern.
So lange er nicht kapiert, was ihn steuert und warum, fährt er im Karussell und wechselt bloß von Zeit zu Zeit das Pferdchen.
Sie sind selten bösartig, die BPs, aber Opfer ihrer unbewussten Prägungen. Heilungsprognose ist meist schlecht, denn sie sind es gewohnt, davon zu laufen, zu flüchten. Warum sollten sie sich ihrer komischen Biografie stellen?
Warum sich erinnern an Dinge, die weh getan haben?
Meiner hatte fast keine Erinnerungen an seine Kindheit. Erster Schultag: ausgeblendet. Erstkommunion: ausgeblendet. Erstes bewusst erlebtes Weihnachten: ausgeblendet.
Über alles wurde der Mantel des Vergessens gebreitet. Was bei ihm war, weiß ich nicht, denn er weiß es selbst nicht. Aber ich tippe auf traumatische Erlebnisse, die zu viel waren für den kleinen Kerl. Und da kommt auch wieder Mitleid für ihn auf. Er kann ja nichts dafür, er wurde zu dem gemacht was er ist. Ich vermute, er wurde geprügelt, wahrscheinlich vom Vater. Das würde zu ihm passen, ein geprügeltes Kind, weil der Vater mit seinen Dämonen nicht fertig wurde und sie am erst geborenen Sohn auslebt. Würde passen, ist aber Spekulation.
Und da haben wir es wieder: es hängt nicht alles auf eine Seite!
Jedes Ding, jeder Mensch, jede Beziehung, jedes Ereignis hat zwei Seiten. Auch die Jugendliebe ...
So ist es. Du warst so, weil er so war und dann war er so, weil Du so warst ... eine Endlosschleife kommt in Gang.Madita16 hat geschrieben:Ich denke auch, dass sich das Verhalten zweier Menschen immer gegenseitig bedingt.
Es ist müssig, hier von Schuld zu sprechen. Nenn es Anteil, das ist weniger heftig und befreie Dich von Schuldgefühlen. Du warst nicht schuld, aber Du hast auf ihn und seine Tendenzen reagiert, denn er hatte die Hosen an, die Dominanz in der Beziehung.
Wow, das ist wirklich konsequent. Ich habe immer noch einige Mails von ihm, aus der Anfangszeit. Ich schaffe es nicht sie zu löschen. Aber ich schaue sie kaum mehr an. Und wenn, dann denke ich, dass ich doch ganz schön blöd und blauäugig war damals.Madita16 hat geschrieben:Ich habe heute die letzten Nachrichten von ihm gelöscht. Nachrichten, die noch vor kurzer Zeit geschrieben wurden: Was er alles an mir liebt,... Nun ja, weg sind sie...
Tiere sind gut, denn sie sind frei und unverkrampft und unschuldig. Sie tun gut, wenn es einem schlecht geht, sie beruhigen und machen die Gedanken freundlicher. Unkraut jäten ist auch gut, denn mit dieser meditativen Beschäftigung räumst Du unbemerkt auch in Deiner Seele auf.Madita16 hat geschrieben: Hier gibt es so einige Tiere und einen großen Garten und Unkraut jäten ist meine neuste Medidation
Ich wünsch Dir eine schöne Zeit bei der Familie und grüße die Tiere von mir (Hund, Katze, Hase, Schweine, Kühe?) und mac'h es wie sie: nimm jeden Tag wie er kommt und lass es Dir gut gehen (wenigstens ein bißchen).
Sonnenblume
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Re: Zu ungeduldig?
Nachtrag von mir: ich spürte es damals auch, dass etwas war. Kurz nach der Trennung von mir, hatte er so eine komische Veranstaltung (Vernissage oder irgendwas kulturelles besucht), was nicht so ganz zu ihm passte. Er schrieb mir nur, er würde am WE da hingehen, er sei eingeladen worden ...
Ich fragte nicht nach, denn wir waren getrennt, aber die Kopfmaschine arbeitete: warum geht er dahin, wer lädt ihn ein und warum?
Zwei Wochen später: bei einem Telefonat fragte ich so ganz beiläufig: Du sag mal, Du warst doch auf diesem seltsamen Event, was war das denn?
Er erläuterte den Hintergrund, der mich nicht weiter interessierte. Dann fragte ich so ganz unschuldig: wie bist Du denn darauf gekommen?
Und da war es wieder: Hmmpfff, grmmm, weiß ich nicht mehr. Muss ich wohl in der Zeitung gelesen haben oder so.
Aha, da wusste ich, er hatte gelogen, wieder mal. Vergessen, was er mir gesagt hatte und sich dann in Widersprüche verheddert. Lügen haben kurze Beine und ich eine verdammt gute Intuition. Er konnte nie was vor mir verbergen, ich spürte alles, aber ich hörte nicht darauf.
Einige Wochen später schrieb er in einer Mail von einem Konzert: er sei in ... auf einem kleinen Konzert gewesen, Tangokonzert. Schön war das, schrieb er.
Mein Magen verkrampfte, denn ich roch es. Er war doch niemals allein ausgerechnet auf einem Tangokonzert. E-Musik war seine Welt, aber Tango?
Ich wollte es nicht wahrhaben, schob den Gedanken beiseite.
Drei Wochen später: er schrieb, er habe spontan beschlossen, X (eine Ex-Kollegin) beim Umzug nach Y zu helfen (schlappe 500 km weg!) und er würde am Sonntag oder Montag wieder kommen und dann würde er sich melden.
Das Wetter sei scheußlich (es war Februar), aber egal, einige freie Tage werden mir gut tun!
Ich erstarrte. Jetzt hatte ich es kapiert. Er blieb nicht nur übers WE, sondern eine ganze Woche dort bei ihr, mit ihr ... Ich war ersetzt worden, wohl schneller als von mir gehofft und womöglich war sie bereits der Grund, dass er mich los haben wollte.
Aber auch er: niemals eine klare Ansage, immer verschleierte, unehrliche Äußerungen, die Raum für Spekulationen bieten. Nie eine eindeutige Aussage, alles blieb immer verschwommen und unklar. Auf brennende Fragen reagierte er ausweichend oder ablehnend (nein, das hast Du falsch verstanden, nein, so war das nicht gemeint, das habe ich doch nie gesagt) oder aber mit Gegenfragen. Schlaue Taktik, der Frager fragt und erntet eine Gegenfrage und steht blöd da, ist verunsichert, verdutzt und er hat den Ball wieder, den er gerade zu ihm geworfen hat.
Ich könnte Romane schreiben über diese Beziehung. Ereignisse haben sich eingebrannt, ich werde sie nie vergessen. Ich bin ihm nicht mehr böse, er ist wie er ist, selbst ein Opfer, aber dennoch hatte er sehr schlechte Eigenschaften: mangelndes Einfühlungsvermögen, fehlende Empathie, Lügen und Verschleierungen, Verweigerung klarer Aussagen.
Ich musste alles selbst entschlüsseln.
Dein Ex. hat es Dir gesagt, aber auch erst auf Nachfrage. Manchmal täte Ehrlichkeit gut, denn man könnte sich sagen: ich war wenigstens Ehrlichkeit wert!
Und doch: sie können nichts dafür, sie sind unschuldig an ihrem Sein, ihrem Fühlen und ihrem U-Bewussten.
Wie Du, wie ich, aber wir sehen klarer. Und wir stellen uns den Ereignissen und Dämonen. Vergiss das nicht, es ist wichtig. Hol die Blessuren auf die bewusste Ebene und sie verlieren ihre Wirksamkeit. Die Dämonen ziehen sich zurück, denn sie haben weniger Macht über Dich. Du wirst Dir selbst bewusst.
Traurig ist es trotzdem, aber nicht zu ändern. Und es geht mir viel besser ohne ihn, das ist Fakt. Nur wenn ich mich an ihn erinnere wenn ich Geschichten wie Deine lese, dann kommen sie wieder, die alten Gefühle. Egal, sie können mir nicht mehr viel anhaben, mir keinen Abend verderben, meine Nacht nicht schlaflos machen. Es ist vorbei und das fühlt sich gut an. Erleichternd, entlastend, freier als ich es je mit ihm war.
Ich wünsch Dir was und muss jetzt die Haare wachen und fönen - eine Staatsaktion bei meinem Haar. Ist aber auch meditativ.
Ach ja, morgen muss ich dienstlich weg. Es ist zu vermuten, dass er auch da ist. Man grüßt sich, sofern man Augenkontakt hat. Man lächelt und wendet sich wichtigeren Menschen zu . Es ist armseelig, aber wenn er so ist, bin ich es auch. Und worüber um alles in der Welt sollte ich mit ihm reden? Mir fällt nichts ein außer dem Wetter, dem Job, der Gesundheit. Bla bla, gähn!
Sonnenblume
Ich fragte nicht nach, denn wir waren getrennt, aber die Kopfmaschine arbeitete: warum geht er dahin, wer lädt ihn ein und warum?
Zwei Wochen später: bei einem Telefonat fragte ich so ganz beiläufig: Du sag mal, Du warst doch auf diesem seltsamen Event, was war das denn?
Er erläuterte den Hintergrund, der mich nicht weiter interessierte. Dann fragte ich so ganz unschuldig: wie bist Du denn darauf gekommen?
Und da war es wieder: Hmmpfff, grmmm, weiß ich nicht mehr. Muss ich wohl in der Zeitung gelesen haben oder so.
Aha, da wusste ich, er hatte gelogen, wieder mal. Vergessen, was er mir gesagt hatte und sich dann in Widersprüche verheddert. Lügen haben kurze Beine und ich eine verdammt gute Intuition. Er konnte nie was vor mir verbergen, ich spürte alles, aber ich hörte nicht darauf.
Einige Wochen später schrieb er in einer Mail von einem Konzert: er sei in ... auf einem kleinen Konzert gewesen, Tangokonzert. Schön war das, schrieb er.
Mein Magen verkrampfte, denn ich roch es. Er war doch niemals allein ausgerechnet auf einem Tangokonzert. E-Musik war seine Welt, aber Tango?
Ich wollte es nicht wahrhaben, schob den Gedanken beiseite.
Drei Wochen später: er schrieb, er habe spontan beschlossen, X (eine Ex-Kollegin) beim Umzug nach Y zu helfen (schlappe 500 km weg!) und er würde am Sonntag oder Montag wieder kommen und dann würde er sich melden.
Das Wetter sei scheußlich (es war Februar), aber egal, einige freie Tage werden mir gut tun!
Ich erstarrte. Jetzt hatte ich es kapiert. Er blieb nicht nur übers WE, sondern eine ganze Woche dort bei ihr, mit ihr ... Ich war ersetzt worden, wohl schneller als von mir gehofft und womöglich war sie bereits der Grund, dass er mich los haben wollte.
Aber auch er: niemals eine klare Ansage, immer verschleierte, unehrliche Äußerungen, die Raum für Spekulationen bieten. Nie eine eindeutige Aussage, alles blieb immer verschwommen und unklar. Auf brennende Fragen reagierte er ausweichend oder ablehnend (nein, das hast Du falsch verstanden, nein, so war das nicht gemeint, das habe ich doch nie gesagt) oder aber mit Gegenfragen. Schlaue Taktik, der Frager fragt und erntet eine Gegenfrage und steht blöd da, ist verunsichert, verdutzt und er hat den Ball wieder, den er gerade zu ihm geworfen hat.
Ich könnte Romane schreiben über diese Beziehung. Ereignisse haben sich eingebrannt, ich werde sie nie vergessen. Ich bin ihm nicht mehr böse, er ist wie er ist, selbst ein Opfer, aber dennoch hatte er sehr schlechte Eigenschaften: mangelndes Einfühlungsvermögen, fehlende Empathie, Lügen und Verschleierungen, Verweigerung klarer Aussagen.
Ich musste alles selbst entschlüsseln.
Dein Ex. hat es Dir gesagt, aber auch erst auf Nachfrage. Manchmal täte Ehrlichkeit gut, denn man könnte sich sagen: ich war wenigstens Ehrlichkeit wert!
Und doch: sie können nichts dafür, sie sind unschuldig an ihrem Sein, ihrem Fühlen und ihrem U-Bewussten.
Wie Du, wie ich, aber wir sehen klarer. Und wir stellen uns den Ereignissen und Dämonen. Vergiss das nicht, es ist wichtig. Hol die Blessuren auf die bewusste Ebene und sie verlieren ihre Wirksamkeit. Die Dämonen ziehen sich zurück, denn sie haben weniger Macht über Dich. Du wirst Dir selbst bewusst.
Traurig ist es trotzdem, aber nicht zu ändern. Und es geht mir viel besser ohne ihn, das ist Fakt. Nur wenn ich mich an ihn erinnere wenn ich Geschichten wie Deine lese, dann kommen sie wieder, die alten Gefühle. Egal, sie können mir nicht mehr viel anhaben, mir keinen Abend verderben, meine Nacht nicht schlaflos machen. Es ist vorbei und das fühlt sich gut an. Erleichternd, entlastend, freier als ich es je mit ihm war.
Ich wünsch Dir was und muss jetzt die Haare wachen und fönen - eine Staatsaktion bei meinem Haar. Ist aber auch meditativ.
Ach ja, morgen muss ich dienstlich weg. Es ist zu vermuten, dass er auch da ist. Man grüßt sich, sofern man Augenkontakt hat. Man lächelt und wendet sich wichtigeren Menschen zu . Es ist armseelig, aber wenn er so ist, bin ich es auch. Und worüber um alles in der Welt sollte ich mit ihm reden? Mir fällt nichts ein außer dem Wetter, dem Job, der Gesundheit. Bla bla, gähn!
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