Christian Sander- Erfahrung

Es hat zwischen Euch "gefunkt", doch er meldet sich nicht mehr. Es ging aus Deiner Sicht alles in Richtung Beziehung, aber plötzlich distanziert er sich. Dieses Forum ist der richtige Ort, wenn es noch keine "richtig feste Beziehung" war.
Rike007
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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Rike007 » Di 3. Jul 2012, 07:06

Ich kenne diese Bücher auch und lese sie immer mal wieder. Trotzdem habe ich es noch nicht geschafft, einen Mann längerfristig an mich zu binden. Das heißt aber nicht, dass die Investitionen umsonst waren: Ich laufe Männern nicht mehr hinterher und mache mich für niemanden mehr klein, nur um etwas Zuneigung zu bekommen. Deshalb werde ich viel stärker respektiert als vor einigen Jahren.

Kimbala
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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Kimbala » So 15. Jul 2012, 20:39

Bei mir ist es umgekehrt. Erst als ich bewusst entschieden habe, von jedem Ratschlag, den Christian Sander erteilt, genau das Gegenteil zu machen, hat es geklappt !
Rückblickend muss ich sagen, dass ich mich schon immer unbewusst so verhalten habe, wie in den Büchern von Christian Sander und Danny Adams vorgeschlagen - und damit habe ich alle Männer verunsichert und vergrault ! Sie wussten bei mir nie, wo sie dran sind, und haben deswegen auch ihre eigenen Gefühle nicht zugelassen.
Erst als ich das erkannt habe, und bewusst geändert habe, wurde es besser.

Also als Fazit kann ich sagen, dass ich Christian Sander und Danny Adams, und Christian Carter, und "The Rules" und wie diese Beziehungsratgeber noch so heissen, die als Quintessenz eigentlich nur den Tipp haben: "mach Dich rar", für GROSSEN MIST halte.

Ich weiss nicht, wieviele Beziehungen mit NETTEN Männern mir dieses Verhalten schon versaut hat. Die nicht-netten, beziehungsgestörten allerdings, die kann man mit solchen Spielchen noch eine Weile länger bei der Stange halten.
Ich halte Christian Sander selber für beziehungsunfähig bzw. -gestört. Und unter Umständen hat er sein Buch nicht so sehr aus der Motivation heraus geschrieben, Frauen zu helfen, sondern eher um sein eigenes Verhalten zu rechtfertigen. Denn das Verhalten, das er in seinem Buch als typisch männlich beschreibt, mag ja sehr weit verbreitet sein, aber es ist deswegen noch lange nicht "normal" oder richtig. Er und die anderen Autoren aber schieben immer dem angeblichen Fehlverhalten der Frau den schwarzen Peter zu, wenn die Beziehung kriselt oder in die Brüche geht. Die Frauen müssten nur an sich arbeiten, und dann wird alles gut.

Das ist komplett konträr zu dem, was Psychologen und Paartherapeuten seit Jahrzehnten predigen: es sind die Männer, die sich ändern müssen ! Weil sie weniger soziale Kompetenz, aber dafür eine gehörige Portion Egoismus, Bockigkeit, Sprachlosigkeit, Aggression, etc. mehr haben. Das mag im sportlichen Wettbewerb und im Beruf ja ganz günstig sein, in Beziehungen zu anderen Menschen aber - nicht nur Partnerinnen, sondern auch Kindern - wirkt sich das fatal aus.
Und unter dem Einfluss des Feminismus, aber auch der Psychologie, haben sich Männer ja auch extrem gewandelt. Einen Vater, wie er noch vor 100 Jahren gang und gäbe war - vor dem jeder vor Angst zitterte, der keine Widerworte duldete, der Frau und Kinder züchtigte - den möchte heute doch niemand mehr haben !
Und anstelle auf diesem Weg weiter zu gehen, so dass die Männer eben noch beziehungsfähiger und damit erträglicher werden - Stichwort "über Gefühle reden" - versuchen Danny Adams und co. das Rad einfach zurück zu drehen. Das was Ausdruck einer Beziehungsstörung ist, wird als typisch männlich und damit genau richtig definiert, und wenn Frauen unter diesem Verhalten leiden, dann stimmt was mit ihnen nicht.

Zusätzlich geht mir der Ausdruck "Männer müssen Jäger sein" sowas von auf den Senkel, ich bekomme Kotzanfälle, wenn ich das lesen muss.
Ich war im Bosnienkrieg als Reporterin und habe die Gesichter der Frauen und Mädchen gesehen, die von Männern gejagt, sprich vergewaltigt wurden. DAS ist es, was ich unter dem Begriff "jagen" verstehe. Dazu gehören ähnliche Begriffe wie "Beute", "erlegen", "stellen", "töten", "erledigen", "besiegen".
Das hat mit Liebe nicht das Geringste zu tun, dabei geht es um Gewalt und Macht. Das ist die Sprache von Vergewaltigern.

Und sage mir keiner, dabei handele es sich doch nur um Worte. Mit Worten fängt das Denken an ! Dabei werden bestimmte Bilder im Kopf hervorgerufen, unbewusste Assoziationen verankert. Nicht umsonst wird in Hinsicht auf Rassismus sehr empfindlich auf eine falsche Wortwahl reagiert - denn mit einer verächtlichen Sprache fängt die Diskriminierung an.
Übrigens wurde in früheren Jahrhunderten, als noch ein traditionelles Rollenverständnis herrschte, nie davon geredet, dass ein Mann eine Frau "jagen" müsse. Er hat sie damals umworben, ihr "den Hof gemacht". Das klingt schon ganz anders, oder ? Dieses "Jagen" ist eine moderne Erfindung der letzten Jahre, und es führt m.E. zu einer Verrohung des Denkens, und zu einer vermehrten, wenn auch unbewussten Akzeptanz von Gewalt gegen Frauen.
Ich für mein Teil kann nur sagen: wenn mich ein Mann "jagt", dann rufe ich die Polizei. Umwerben darf er mich dagegen gern.

Ich könnte noch seitenlang darüber schreiben, warum ich Christian Sander, Christian Carter (ein bekennender Beziehungsunfähiger!) und co. für großen großen Mist halte. Diese Bücher zerstören Beziehungen und verursachen großes Herzeleid ! Das zumindest ist meine eigene persönliche Erfahrung, denn ich habe mich auch eine Zeitlang an diese Tipps gehalten, und es ging sowas von daneben !

Erst seit ich selber mehr Gefühle und Zuneigung zeige, selber öfters anrufe, dem Mann mehr entgegenkomme, meinen Stolz auch mal runterschlucke, keine Machtspielchen mehr spiele, wird es besser.
Bei meinem aktuellen Objekt der Begierde (abgekürzt OdB) habe ich übrigens mehrmals hintereinander den ersten Schritt gemacht, weil sonst nämlich gar nichts passiert wäre, weil er so schüchtern ist. Und es war immer der richtige Weg gewesen !

Merke: auch Männer möchten das Gefühl haben, geliebt zu werden. Und da sie nicht Gedanken lesen können, muss man / frau es ihnen zeigen.

Zum Schluss möchte ich einen zitieren, den ich für einen echten Spezialisten in punkto Beziehung halte, nämlich Chuck Spezzano:
Der Schritt auf den Partner zu, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Versucht weniger taktisch zu denken, und dafür mehr zu lieben.

Kimbala

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Rike007 » So 15. Jul 2012, 21:37

Hallo Kimbala,

ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Er hat mich zum Nachdenken gebracht. Bis vor einigen Jahren war ich die typische Frau, die ständig den Männern nachgelaufen ist. Nach dem Lesen dieser Bücher hat sich das zwar geändert und ich bin zu einer eigenständigen Persönlichkeit geworden. Glück in der Liebe habe ich jedoch trotzdem nicht.

Ich bin mittlerweile 34 Jahre alt. Als ich noch auf dem Gymnasium war, haben die Mädels öfters den ersten Schritt gemacht. Niemand hat gesagt, dass sich so etwas nicht gehört. Keine meiner Mitschülerinnen bekam den "Die hat es wohl nötig"-Stempel aufgedrückt. Vielleicht ist das eine Modeerscheinung der aktuellen Zeit, ich weiß es nicht.

In einem Punkt hast du Recht: Diese Ratgeber sind überwiegend auf die Bedürfnisse der Männer ausgerichtet. Ich sehe das aber nicht ein, meine Bedürfnisse für einen Mann zu verleugnen. Ich betrachte mich als eine Person, die sich auf Augenhöhe mit einem Mann befindet und sich für ihn keinesfalls klein machen muss. Er darf mich sehr gerne umwerben, darüber freue ich mich auf jeden Fall. Aber ich nehme mir das Recht heraus, ihn z. B. während der Kennenlernphase ebenfalls nach einem Treffen zu fragen und dieses aktiv zu gestalten. Ich bin nämlich keine Frau, die sich immer nur vor vollendete Tatsachen stellen lässt, mit "Ja" oder "Nein" antwortet und sonst nur wartend rumsitzt.

In der heutigen Gesellschaft gibt es so viele kaputte Leute. Wenn ein Mann mir sagt, dass er sich mehr Nähe von mir wünscht und ich ihn mag, dann bin ich gerne auch bereit, etwas mehr auf ihn einzugehen. Habe ich jedoch einen Wunsch nach mehr Nähe von den Männern geäußert, wurde das meistens als unverschämte Forderung empfunden und ich in den Wind geschossen. Das ist traurig, aber in so einem Fall weiß ich, dass es nicht der Richtige war. Der passende Partner gesteht mir dieselben Rechte zu, die er sich für seine eigene Person herausnimmt.

LG
Rike

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Penthesilea » Mo 16. Jul 2012, 05:53

Guten Morgen, diese emanzipatorische Einstellung finde ich gut. Leider zeigt die Erfahrung, dass es viele Frauen gibt, welche diese nicht haben. Deshalb haben es die Männer auch relativ einfach. Da es Männer relativ einfach haben ihre Bedürfnisse befriedigt zu bekommen, habenes die Frauen, die das auch für sich beanspruchen relativ schwer einen Partner zu finden. Da ich ebenfalls keine Lust habe mich ständig diesen oft emotional nicht gesunden Männern anzupassen, werde ich wohl ganz genau wie du lange suchen müßen bis sich einer findet, dem ich nicht mit Strategie und Taktik zuleibe rücken muß oder möchte. Deshalb habe ich auch vor, mich weder zu verbiegen noch irgendwelchen Typen den Fußabtreter zu spielen.

Da eine Frau heute durchaus alleine existieren kann und auch sexuell nich in solche Notstände gerät, dass sie ALLES tun muß um zum Zuge zu kommen bin ich oder sind wir fein raus. Wir sollten einfach unser Leben leben und die Idioten ignorieren und wenn mal einer kommen sollte, der sich als liebenswertes Exemplar entpuppen sollte kann Frau ja mal sehen. Da dies aber in 1000000 Fällen einmal vor kommt wird das noch ne Weile dauern.

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Rike007 » Mo 16. Jul 2012, 09:12

Die Männer haben es bei weitem nicht immer einfach. Warum gibt es so viele Männer, die sich über ihren Zustand als Dauersingle beklagen? Ich hatte schon an mehreren Männern Interesse, die bei Frauen nicht wirklich gut ankommen, und es war mir ernst mit ihnen. Doch keiner wollte sich auf mich einlassen. Sie waren anhänglich, haben meine Nähe gesucht, aber Kontakt gab es nur, wenn die Männer den Anfang gemacht haben. In der ersten Phase finde ich das okay, da ich mich gerne erobern lasse. Aber nach einer gewissen Zeit möchte ich auch Vorschläge bezüglich der Treffen machen. Dann sage ich: „Hey du, am Samstag findet das folgende Event statt… ich würde mich freuen, wenn du mich begleitest.“ Wenn der Mann schon anderweitig verplant ist, bin ich ihm sicher nicht böse. Ich erwarte keine ständige Verfügbarkeit. Aber wenn ich merke, dass ich auf meine Vorschläge immer die Antwort „Nein“ erhalte, frage ich die Männer warum das so ist. Meistens sind sie dann eingeschnappt und ziehen sich komplett zurück, so wie im letzten Fall. Andererseits fordern sie von mir Rechenschaft, wenn ich mal keine Zeit habe. In meinen Ex-Beziehungen hatte ich diesbezüglich auch kein Glück. Meine Vorschläge wurden abgeschmettert, ich hatte nur die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“. Das geht für mich gar nicht. Gleichberechtigung sieht anders aus.

Seit ca. 2 Jahren gibt es einen Mann, der bei zufälligen Begegnungen ständig bei mir sein möchte. Ich habe beim ersten Treffen ein wenig mit ihm geflirtet, aber für „mehr“ kommt er nicht in Frage. Ich hätte mir eine gute Freundschaft mit ihm vorstellen können, aber selbst das habe ich inzwischen abgehakt. Er schenkt mir nämlich nur dann Aufmerksamkeit, wenn er auf mich zukommt. Ich habe ihn zweimal angesprochen und begrüßt, wenn ich ihn beim Ausgehen irgendwo gesehen habe. Und beide Male hatte er überhaupt keine Lust, sich mit mir zu unterhalten, war distanziert und hat einmal sogar abwertende Sprüche von sich gegeben. Auf so einen Mann kann ich gut verzichten. Ganz schlimm finde ich es, wenn ein Mann mich mehrmals ausdrücklich darum bittet, mich bei ihm zu melden und dann meinen Kontaktversuch ignoriert oder mir eine Absage ohne Begründung gibt. Solche Männer stellen gerne Frauen zur Rede, wenn diese nicht zur Verfügung stehen und sind dann schwer beleidigt, wenn man dasselbe mit ihnen macht.

Manche Männer legen sogar in platonischen Freundschaften zu Frauen so ein Verhalten an den Tag. Sie melden sich und fragen ob man nicht xy mit ihnen unternehmen möchte. Macht die Frau einen Vorschlag, wird er grundsätzlich abgelehnt. Mittlerweile halte ich mich von solchen Männern komplett fern. Ich habe festgestellt, dass manche eigentlich gar nicht so drauf sind, aber sich leider von ihren Kumpels negativ beeinflussen lassen.

Ich finde es schade, dass die wirklich guten Exemplare scheinbar nur schwer zu finden sind. Wenn ich mir die Beziehung meines Bruders anschaue, denke ich es könnte so einfach sein. Er ist seit Jahren glücklich mit seiner Freundin zusammen, und bis zur Hochzeit dauert es sicher nicht mehr lange. Die Beiden kannten sich vom Sehen, hatten gemeinsame Bekannte und tauschten irgendwann bei einer Begegnung in einer Bar die Handynummern aus. Sie hat ihm immer mal wieder SMS geschrieben und nach einem Treffen gefragt, er ist drauf eingegangen. Mein Bruder ist groß, attraktiv, intelligent, sehr selbstbewusst, erfolgreich im Beruf und ein echter Frauenschwarm, der viele Frauen haben könnte. Seine Freundin ist klein, dick, hat kurze Haare, ist ziemlich gutmütig und arbeitet nicht in einer führenden Position. Vor der Beziehung mit ihm hatte sie nur eine kurze Partnerschaft mit einem Mann, der sie nach ca. 2 Monaten völlig unerwartet per SMS mit den Worten „Ich habe keine Gefühle für dich“ verließ. Trotzdem hat er sie niemals als leichtes Mädchen betrachtet, nur weil die ersten Schritte von ihr kamen. Seinem Ego hat das keinen Schaden zugefügt. Ich hingegen bin bei Männern aktiv geworden, die optisch weniger zu bieten haben als er, beruflich nicht ganz so erfolgreich sind und eher schlechte Karten haben bei Frauen. Da glaubt man, dass so ein Mann wahrscheinlich froh ist, wenn eine Frau auf ihn zugeht. Ist bei mir aber noch nie der Fall gewesen.

Kimbala
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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Kimbala » Mo 16. Jul 2012, 13:42

Rike007 hat geschrieben: Ganz schlimm finde ich es, wenn ein Mann mich mehrmals ausdrücklich darum bittet, mich bei ihm zu melden und dann meinen Kontaktversuch ignoriert oder mir eine Absage ohne Begründung gibt. Solche Männer stellen gerne Frauen zur Rede, wenn diese nicht zur Verfügung stehen und sind dann schwer beleidigt, wenn man dasselbe mit ihnen macht.

Manche Männer legen sogar in platonischen Freundschaften zu Frauen so ein Verhalten an den Tag. Sie melden sich und fragen ob man nicht xy mit ihnen unternehmen möchte. Macht die Frau einen Vorschlag, wird er grundsätzlich abgelehnt.
Sag mal, was kennst Du denn für kranke Typen ??? Klar habe ich solche Erfahrungen auch gemacht, und zwar fing das mit dem Tag an, als ich nach Berlin gezogen bin (nicht umsonst die Hauptstadt der Singles ! Die können das nämlich einfach nicht, das mit der Liebe !)
Davor habe ich in Paris und London und ein paar anderen Ländern gewohnt, und es gab nie diese Schwierigkeiten, wie von Dir beschrieben.
In Berlin dagegen war ich anfangs einfach fassungslos, wie bescheuert sich die Männer verhalten. Nichts als Machtspielchen ! Immer geht es darum, die Oberhand zu behalten und die Frau klein zu machen. Ich habe Sachen erlebt, da konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Selbstverständlich hatten diese Männer ab dem ersten Mal wo sie sich daneben benommen hatten, keine Chance mehr - was sie dann sehr überrascht hat. Daraus habe ich dann geschlossen, dass die Berliner Frauen sich im Normalfall sowas gefallen lassen.
Die Einstellung "Unternehmungen werden nur gemacht, wenn ICH sie vorschlage" hat auch was mit Macht zu tun. Er will bestimmen, wann und was in der Beziehung geschieht, wie eng die Beziehung wird, usw. Einen Vorschlag der Frau zu ignorieren, heisst auch, ihr ihre Machtlosigkeit zu demonstrieren. Versetzen, oder mit Terminen spielen - zusagen, absagen, verschieben - ist auch ein Machtspiel, denn damit demonstriert er, dass er über ihre Zeit verfügen kann, sie aber nicht über seine.

Dem kann man sich als Frau unterwerfen - und genau das fordern oben genannte "Beziehungsratgeber" - oder frau kann versuchen, es zu ändern. Nachdem ich eine Weile lang den Ratschlägen von Christian Sander & co. gefolgt bin, und brav und demütig wie ein Mädel in der Tanzschule immer nur darauf gewartet habe, bis "Er" anruft und was vorschlägt, habe ich jetzt einfach die Nase voll. Ich will Gleichberechtigung auch auf diesem Gebiet !! Sonst lieber keinen Mann, denn wenn eine Beziehung so ungleich verläuft, habe ich keinen Spass mehr daran.

Also werde ich jetzt einfach mein Verhalten ändern, und wieder vermehrt Initiative zeigen. So wie es am Anfang war - da hat er nämlich immer auf meinen Anruf gewartet und war etwas irritiert, als sie nicht mehr kamen.
Denn das muss man / frau sich auch immer wieder vor Augen halten: die meisten Männer haben die Bücher von Christian Sander nicht gelesen, und wissen demnach auch gar nicht, dass sie die Frau "jagen" sollen !
Mir selber ist mein "Abwarten" öfter als Desinteresse ausgelegt worden, und er war sehr enttäuscht, dass ich mich so wenig melde.

Wie gesagt, ich könnte seitenweise Kritikpunkte auflisten. Ich hacke hier nur schnell ins Keyboard, was mir gerade so durch den Kopf schiesst.

Weiterer Kritikpunkt:
Frau soll nicht meckern, jammern, nicht lang und breit erklären, wie ihre Gefühlslage ist, warum sie dieses und jenes gemacht hat, an ihm rumbohren, bis er endlich mit der Sprache rausrückt, warum er sich so und so verhalten hat ..... nein, sie soll einfach die Ruhe bewahren und sich dezent zurückziehen. Sich ein paar Tage lang nicht melden, sich rar machen, bis er kapiert und sich wieder mehr um sie bemüht.
Schön wär's wenn das so funktionieren würde. Haha.

Klar, wenn er ein beziehungsunfähiger Typ ist, für den eine Frau nur dann interessant ist, solange er sie nicht haben kann, und der sie sofort mies behandelt, wenn er merkt, dass sie in ihn verliebt ist - da funktioniert sowas. Solche Typen musst Du zappeln lassen, damit sie ihr Interesse nicht verlieren. Denen darfst Du Deine Gefühle niemals gestehen, sonst sind sie weg.
Bloß - was soll ich mit so einem ? Da kommt ja niemals eine Beziehung zustande, weil man die ganze Zeit "hasch mich" spielt und umeinander rumschleicht. Ich will aber irgendwann mal fest & eng umschlungen auf dem Sofa kuscheln, morgens neben ihm aufwachen & wieder kuscheln, und die Gewissheit haben, dass er abends heimkommt. Also Sicherheit. Doch das wird mit solchen Typen nicht klappen, denn das wird denen zu eng. Und genau hier irren die Beziehungsratgeber (vor allem "The Rules"), denn die behaupten, dass man dieses Spiel nur eine Zeitlang spielen muss, und dann wird alles gut. Nein ! Du musst dieses Spiel EWIG spielen, und es wird nie eine richtige Beziehung werden !
Deswegen: lieber gleich zu Beginn Gefühle zeigen, Verbindlichkeit einfordern, dann nehmen die Beziehungsunfähigen die Beine in die Hand und rennen. Und frau verschwendet nicht Jahre ihres Lebens mit Warten darauf, dass endlich eine richtige Beziehung daraus wird.

Zurück zum Thema Unstimmigkeiten: Nach Christian Sander & co. ist sich rar machen, das einzige Mittel, auf das Männer wie gewünscht reagieren.
Wenn er aber nicht weiss, WARUM sie sich zurückzieht - und das darf er ja nicht, weil sie ihm nix von ihren Gefühlen erzählen soll - dann kann er das leicht in den falschen Hals bekommen, glauben sie hätte das Interesse verloren, sich ebenfalls beleidigt zurückziehen, sich eine andere Freundin suchen etc.
Und wenn es so einfach wäre, warum gibt es dann in anderen Lebensbereichen noch sehr viel mehr Wege und Möglichkeiten, seine Interessen durchzusetzen ? Was macht ihr, wenn Ihr am Arbeitsplatz nicht zufrieden seid ? Einfach ein paar Tage wegbleiben, und wenn Ihr wiederkommt sind alle froh und bemühen sich mehr um Euch ?
Blödsinn, als erstes muss man SAGEN, welche Laus einem über die Leber gelaufen ist. Was man sich wünschen würde vom anderen. Und sich dann dessen Standpunkt anhören. Und dann versuchen eine Lösung zu finden. Also KOMMUNIKATION, das was alle Paartherapeuten immer wieder predigen - und genau das Gegenteil von Rar-Machen und beleidigtem Rückzug ! Und auch genau das Gegenteil von Kontaktsperre, übrigens. Ich lese ja seit einigen Monaten hier im Forum, und muss immer wieder feststellen, dass bei allen möglichen Problemen einfach automatisch ohne zu reden eine Kontaktsperre eingeleitet wird, als sei sie das Allheilmittel. Und der andere ist dann völlig vor den Kopf gestossen, weil er gar nicht begreift, warum er so hart bestraft wird.

Ich verweise in diesem Zusammenhang auf unsere Mütter und Großmütter, die es sehr schwer hatten mit ihren Männern. Egoistische Machos, die keinen Finger im Haushalt krumm machten, ihre Frauen nicht ernst nahmen, Frauen im Beruf und anderswo nur sabotierten, emotional völlig unzugänglich waren, und alles und alle immer nur dominieren wollten. Wie haben unsere Vorfahrinnen es geschafft, das Wahlrecht für Frauen durchzusetzen, eine bessere Schulausbildung für ihre Töchter, das Recht auf ein eigenes Bankkonto, einen Beruf, einen Führerschein, eine eigene Meinung ?
Mit kokettem Augenaufschlag, viel Loben und sich ab und zu rar machen ?!?! Bullshit, die haben GESTRITTEN. Gekämpft, diskutiert, sich den Mund fusslig geredet, ab und zu auch Druck gemacht, wieder geredet, Ultimaten gesetzt, ihren Frust rausgelassen, dann wieder versucht zu überzeugen, etc. etc. Es ist super langwierig und schwierig, wenn man versucht, einer Gruppe von Menschen ihre Privilegien wegzunehmen. Die wehren sich mit Händen und Füßen und auch teilweise unfairen Mitteln. Und friedlich und harmonisch läuft es dabei einfach nicht ab.
Und wenn ich einem Mann klar machen möchte, dass ich sauer werde, wenn er mich versetzt, dass ich es nicht akzeptiere, wenn er alle Macht in der Beziehung haben möchte, dass ich unzufrieden bin wenn wir uns so wenig sehen .... dann komme ich ums Reden kaum herum. Dann muss ich meine Gefühle erklären, auch wenn viele Männer sowas hassen. Es muss ja nicht gleich im Streit ausarten, ich muss deswegen nicht anfangen zu keifen, sondern es kann ruhig und gesittet zugehen - aber ich muss ihm erklären, wie es in mir aussieht. Dann bin ich vielleicht keine geheimnisvolle Traumfrau mehr, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut - aber eben auch eher eine Partnerin.

Themenwechsel:
Wenn ich mir wirklich glückliche Päarchen anschaue - jawoll, die gibt es ! - die ein Herz und eine Seele und seit Jahren verliebt bis über beide Ohren sind - sehe ich dort Verhaltensweisen wie von Christian Sander propagiert ? Also, ein definitiver Unterschied zwischen ihrem und seinem Verhalten ? In dem Sinne, dass sie sich rar macht, ihn ab und zu mal zappeln lässt und er ihr hinterherläuft ?
Nochmals Bullshit !! Bei diesen Turteltäubchen verschwinden die Rollenklischees. Er und sie sind absolut gleichberechtigt, die Unterschiede in ihrem Verhalten sind durch ihren individuellen Charakter bedingt, und nicht durch ihr Geschlecht. Es kann sein, dass er anhänglicher ist als sie, und sie weniger Gefühle zeigen kann als er. Oder umgekehrt. Aber es gibt keine Spielchen, weil die nämlich verletzen. Und das untergräbt die Beziehungssicherheit und die zärtlichen Gefühle für den anderen.

Lustigerweise habe ich gerade heute wieder einen Newsletter von Danny Adams bekommen, darin schreibt er :

„Du bist eine Herausforderung für ihn, wenn:
- Du Deine eigene Meinung ruhig vertrittst, auch wenn er anderer Ansicht ist;
- Du augenscheinlich auch für andere Männer interessant bist und er das mitbekommt;
- Du nicht immer sofort mit ihm schläfst, sondern ihn manchmal einfach zappeln lässt;

Verführung hat in gewisser Hinsicht auch etwas mit Verlustangst zu tun. Wenn ein Mann sich Dir zu 100% sicher ist, verliert das Ganze an Reiz und er braucht eine neue Herausforderung.“


Tut mir leid, aber bei den Turteltäubchen ist das anders ! Die haben nur Augen für einander. Da muss die Frau nicht unbedingt attraktiv sein und deswegen drehen sich auch andere Männer nicht nach ihr um - und trotzdem wird sie geliebt. Und beide sind sich der Liebe des anderen sicher - genau das ist ja das Schöne !! - und trotzdem verliert er nicht das Interesse an ihr.

Die Männer hingegen, für die es schnell fad wird, wenn sie sich der Frau sicher sind, die lieben nicht. Die haben diese Frau noch nie geliebt, und vielleicht können sie allgemein gar nicht lieben. Die betrachten die Frau nur als Sport (und so ist übrigens oft auch der Sex mit denen !). Solange sie den Wettbewerb noch nicht gewonnen haben, bleiben sie bei der Stange. Und weil sie nicht wissen was Liebe ist, denken sie, das Spiel ist aus, wenn sie sie erobert haben. Dabei beginnt es dann erst ! Dann erst wird es spannend, dann geht es nämlich in die Tiefe. Aber genau davor haben viele Angst, und zwar sowohl Männer wie Frauen. Denn wenn in Deiner seelischen Tiefe noch Giftmüll lagert, dann willst Du nicht, dass irgendjemand daran rührt. Deswegen lieber schnell abhauen, bevor es ernst wird.
DAS ist der wahre Grund, warum sie sich dann aus dem Staub machen, wenn die Frau mehr will. Nicht Langeweile, sondern Angst !! Aber das gestehen sich weder Carter, noch Sander, noch Adams ein.

Übrigens war Danny Adams früher ein "Pick-up Artist", das sind die professionellen Frauenaufreisser, die sich im Internet organisieren, um sich gegenseitig Tipps zu geben, und die sich einer unglaublich bescheuerten, technisierten, gefühlsarmen, mit Anglizismen durchsetzten Sprache bedienen. Wenn man nicht weiss, um was es geht, glaubt man, man lese die Bedienungsanleitung für ein technisches Gerät.
Das ist der armselige Versuch, den Akt des Kennenlernens von Gefühlen zu befreien und damit für gefühlsgestörte Männer erträglicher und - wie sie sich einbilden - beherrschbarer zu machen.
Das hat mit Liebe und mit Erotik nix nix nix zu tun. Da geht es nur ums Siegen, ums Beherrschen, ums am-längeren-Hebel-bleiben, ums Frauen-unterkriegen. Weil das verklemmte Idioten sind, die furchtbare Angst vor ihren eigenen Gefühlen, und sehr oft auch einen riesigen, unterschwelligen Frauenhass haben.
Heute ist Danny Adams angeblich "geläutert", weil die Pick-up-Artist nämlich oft jämmerlich scheitern, und hat die Liebe entdeckt (mit seiner derzeitigen Freundin ist er SCHON seit 18 Monaten zusammen und wertet das als großen Erfolg). Und hat einen Ratgeber für Frauen geschrieben, in dem er ihnen Tips gibt, wie sie in dem Machtspiel nicht ganz untergehen und grässlich verletzt werden. Indem sie nämlich ihre eigenen Machspielchen spielen ("zappeln lassen").

Gut, wenn man mit so einem gestörten Typen unbedingt mithalten will und sich auf sein Machtspielchen einlassen will, dann sind solche Ratgeber gut, denn sie erklären Dir, wie solche Typen ticken.
Was sie Dir allerdings nicht erklären, ist wie das mit der Liebe geht, und wie man eine Beziehung zu einem liebevollen Mann aufbaut. Oder wie man den findet (durchs zappeln-lassen und nicht immer zurückrufen bestimmt nicht !). Oder wie man einen Spielchen-Spieler zur Liebe konvertiert.

Das versuche ich grade. Und ich muss gestehen, ich bin ein blutiger Anfänger, weil ich eben auch viel zu lange Spielchen gespielt habe.
Aber hey, wenn ich meine Lektionen zu Ende gelernt habe, mache ich einen Ratgeber draus, wie wäre das ? Und den verticke ich dann als E-Book und werde schweinereich.

alles Gute,
Kimbala

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Kimbala » Mo 16. Jul 2012, 13:53

Noch ein Nachtrag zu folgender Bemerkung:
Rike007 hat geschrieben: Als ich noch auf dem Gymnasium war, haben die Mädels öfters den ersten Schritt gemacht. Niemand hat gesagt, dass sich so etwas nicht gehört. Keine meiner Mitschülerinnen bekam den "Die hat es wohl nötig"-Stempel aufgedrückt.
Ich kenne sehr viele glückliche, enge Beziehung, die damit anfingen, dass sie sich an ihn rangeschmissen hat.
Den Beginn von einer habe ich live miterlebt. Ich sass mit mehreren Bekannten in einer Kneipe auf der Bierbank. Dann mussten wir rücken, weil sich fremde Leute dazu gesetzt haben. Dadurch kam SIE dann zufällig neben IHN zu sitzen. Irgendwann haben die vorher Fremden angefangen, sich miteinander zu unterhalten - und sich dann nicht mehr getrennt ! Die Unterhaltung ging bis 5 Uhr morgens, dann ist sie mit zu ihm, und ca. 4 Tage später bei ihm eingezogen. Da hat sowas von der Blitz eingeschlagen !

Nix von wegen "er muss sie jagen" und "kein Sex gleich zu Anfang, er verliert den Respekt vor Dir" blah blah. Schwachsinniges, reaktionäres Zeugs, mit denen unseren Großeltern Angst eingejagt wurde.

Ich sage: wenn Du einen Kerl haben willst, dann schnapp ihn Dir !

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Rike007 » Mo 16. Jul 2012, 15:04

Ich wohne weder in Berlin noch in einer anderen Großstadt, sondern in einer Kleinstadt. Aber mein Bekanntenkreis ist ziemlich breit über das gesamte Bundesgebiet verstreut. Einige Leute wohnen in Großstädten, andere in Kleinstädten und manche auf dem Land – eine schön bunte Mischung.

Leider habe ich in meinem Leben nur ganz wenige Männer kennengelernt, denen die Bedürfnisse der Frauen nicht egal sind – und alle diese Männer waren ausschließlich rein freundschaftlich an mir interessiert. Ich hätte lange Zeit nicht gedacht, dass es heutzutage noch so viele Männer gibt, die den Frauen sagen möchten „wo es lang geht“. Ich habe mich bewusst immer von Italienern, Jugos, Türken, Griechen, Albanern etc. ferngehalten, weil ich als gleichberechtigte Person behandelt werden wollte. Viele deutsche Männer sind aber längst nicht so emanzipiert wie sie vorgeben.

Ich glaube, dass es häufig an der Erziehung liegt. Mein bester Freund z. B. behandelt Frauen sehr respektvoll. Seine Eltern führen eine gleichberechtigte, glückliche Ehe auf Augenhöhe. Das spürt man schon sehr, wenn man mit ihm unterwegs ist.

Es ist traurig, dass es inzwischen so viele kaputte Menschen gibt, die nicht dazu in der Lage sind, sich angemessen mit sich selbst und anderen auseinander zu setzen. Warum auch, das kostet doch bloß Zeit und Nerven… pfffff.

Penthesilea
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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Penthesilea » Mo 16. Jul 2012, 20:03

Ich finde es sehr interessant, was du schreibst Kimbala und gebe dir in vielen Punkten recht. Allerdings habe ich den Punkt mit dem : Die Männer bestimmen wann und wo gedatet wird. Aus den Ratgebern anders verstanden. Die Männer wollen ein Date bestimmen und die Frauen sollen aber buisy tun und ihn bitte sich zu einem anderen Zeitpunkt nochmal zu melden. Also sie sollen ihm zu verstehen geben, dass die Lady bestimmt, wann und wo gedatet wird. Ich habe auch noch einige andere Punkte anders als du interpretiert und gelesen.

Trotzdem ist es so, dass ich keine Lust habe mich an dieses Weibchensein Schema zu halten. Ich bin das einfach nicht. Alleine schon durch meine Größe und Statur (180 und nicht unbedingt ein Hungerhaken) mache ich schon Eindruck, ich denke alleine diese äußeren Attribute sind bei den meisten Männern nicht wirklich beliebt. Da mir das aber völlig knülle ist, werde ich jetzt nicht anfangen ständig Flachlatschen zu tragen oder mich in Diäten stürzen.

Generell finde ich schon wichtig, dass Frauen sich nicht unterbuttern lassen. Heute erst hat einer meiner Chefs (Psychonalytiker und Psychiater)) angemerkt in der Teamsitzung, dass das heutige Rollenbild von starken Frauen von bestimmen Männer gerne genossen wird und sie nicht auf Machtkämpfe in Beziehungen aus sind. Leider sei das in unserer Gesellschaft noch nicht in voller Akzeptanz und die meisten Männer würden sich das nicht eingestehen wollen und wären emazipatorisch noch nicht so weit.

Denen bräche noch immer ein Zacken aus dem Krönchen wenn sie nicht den anstrengenden Part des Ernäheres, des Familienoberhaupts oder des Frauenunterdrückers spielen dürften....

Die starken, unabhängigen Frauen sind nicht unbedingt für die meisten Männer attraktiv, im Gegenteil. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, noch einen zu finden, der aus meinen Stärken nicht seine Schwächen macht und aus einer Beziehungsarbeit keinen Machtkampf.

LG

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Re: Christian Sander- Erfahrung

Beitrag von Rike007 » Di 17. Jul 2012, 06:48

Penthesilea hat geschrieben:Ich finde es sehr interessant, was du schreibst Kimbala und gebe dir in vielen Punkten recht. Allerdings habe ich den Punkt mit dem : Die Männer bestimmen wann und wo gedatet wird. Aus den Ratgebern anders verstanden. Die Männer wollen ein Date bestimmen und die Frauen sollen aber buisy tun und ihn bitte sich zu einem anderen Zeitpunkt nochmal zu melden. Also sie sollen ihm zu verstehen geben, dass die Lady bestimmt, wann und wo gedatet wird.
So habe ich das auch verstanden. Meine Ausführungen beziehen sich auf meine persönlichen Erfahrungen. Es gab schon mehrere Männer in meinem Leben, mit denen ich viel Kontakt hatte. Ich dachte, es wäre sehr gut gelaufen... aber Treffen gab es immer nur, wenn die Männer etwas vorgeschlagen haben. Einige waren eingeschnappt, wenn ich mal keine Zeit hatte. Aber wenn die Männer einen Vorschlag von mir abgelehnt haben, durfte ich mich nicht beschweren... sobald ich das getan habe, hat sich die Geschichte für die Typen erledigt.

Ich hatte schon immer eine Schwäche für sensible Männer, die ihre Gefühle nach außen zeigen. Das kenne ich von meiner Familie, und ich habe meinen Vater und andere Männer deshalb sehr bewundert. Nur leider sind meine Erfahrungen mit sensiblen Männern in Beziehungen und in der Kennenlernphase ausschließlich negativ. Das waren sehr emotionale Menschen, aber nur in Bezug auf ihre eigenen Gefühle. Meine Bedürfnisse haben sie nicht interessiert. Wenn ich mich in ihrer Gegenwart emotional gezeigt habe, waren sie beleidigt, sprachen ewig kein Wort mit mir oder machten sofort Schluss. Ich habe schon öfters gehört, dass manche Leute ihre eigenen Schwächen nicht bei anderen Menschen akzeptieren. Ich habe diese Gefühlsbetontheit nie als Schwäche gesehen und meine Familie auch nicht. Meine Eltern waren beide schon immer sehr emotional, und keiner hat sich daran gestört.
Penthesilea hat geschrieben:Trotzdem ist es so, dass ich keine Lust habe mich an dieses Weibchensein Schema zu halten. Ich bin das einfach nicht. Alleine schon durch meine Größe und Statur (180 und nicht unbedingt ein Hungerhaken) mache ich schon Eindruck, ich denke alleine diese äußeren Attribute sind bei den meisten Männern nicht wirklich beliebt. Da mir das aber völlig knülle ist, werde ich jetzt nicht anfangen ständig Flachlatschen zu tragen oder mich in Diäten stürzen.
Ich bin ca. 10 cm kleiner und auch kein Hungerhaken, trage aber trotzdem fast nur flache Schule... ich kann in High Heels leider nicht laufen. Ich glaube nicht, dass die Größe und Statur eine soooo große Rolle spielt, meine Erfahrungen können das nicht bestätigen. Bleib´ einfach so, wie du bist und zieh´ an, worauf du Lust hast ;) .
Penthesilea hat geschrieben:Generell finde ich schon wichtig, dass Frauen sich nicht unterbuttern lassen. Heute erst hat einer meiner Chefs (Psychonalytiker und Psychiater)) angemerkt in der Teamsitzung, dass das heutige Rollenbild von starken Frauen von bestimmen Männer gerne genossen wird und sie nicht auf Machtkämpfe in Beziehungen aus sind. Leider sei das in unserer Gesellschaft noch nicht in voller Akzeptanz und die meisten Männer würden sich das nicht eingestehen wollen und wären emazipatorisch noch nicht so weit.
Es könnte hilfreich sein, wenn man sich über die Familienverhältnisse eines Mannes informiert. Wenn er in einem emanzipierten Haushalt mit zwei gleichberechtigten Elternteilen aufgewachsen ist, dann ist er auch eher zu einer Beziehung auf Augenhöhe in der Lage als ein Mann, dessen Mutter sich für den Gatten und die Kinder aufgeopfert hat. Als mir diverse Ex-Freunde ihre Eltern vorgestellt haben und ich bei ihnen zu Hause auf Besuch war, wurde mir klar woher sie das Verhalten hatten, das sie mir gegenüber an den Tag legten.

Ich bin nur überrascht, dass selbst schüchterne Männer ohne Durchsetzungsvermögen im eigenen männlichen Freundeskreis versuchen, ständig ihren Willen gegenüber einer Frau durchzusetzen und total dicht machen, wenn diese auch mal ihre Bedürfnisse äußert. Ich dachte immer, dass ein Mann mit schlechten Karten bei Frauen wesentlich kompromissbereiter ist und mehr für seine Partnerin tut als jemand, der selbstbewusst ist und beim weiblichen Geschlecht sehr gut ankommt.

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