Schluss wegen "Kurschatten"

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dracarys
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Do 27. Dez 2012, 17:15

Hallo!

Ich habe sehr lange nichts mehr von mir hören lassen, trotzdem hoffe ich, weiterhin Ratschläge von Euch zu bekommen.
Vielen lieben Dank für Eure ehrliche Meinung, es bringt mich wirklich immer sehr zum Nachdenken und hilft mir auch zu manchen Erkenntnissen zu gelangen.

Mittlerweile ist ja sehr viel Zeit vergangen und es hat sich NICHTS geändert, jedenfalls nicht so viel.
Meine Ex und ich treffen uns immer noch sehr regelmäßig, meistens besucht sie mich und bleibt auch oft über Nacht oder über das ganze Wochenende. Die Zeit, die wir miteinander verbringen ist wirklich schön, wir küssen uns, kuscheln, halten Händchen, reden über alles mögliche und schlafen miteinander.
Aber manchmal ist es auch sehr traurig, nämlich immer dann, wenn mir Zweifel kommen, ob das alles so richtig ist.

Meine Ex hat nicht mehr allzu viel Kontakt zu der anderen Frau, wir reden auch nicht mehr so oft über sie. Was ich weiß ist, dass meine Ex ihr nicht mehr sagt, dass sie sie liebt und dass meine Ex keine Zukunft mit der anderen Frau sieht. Aber sie liebt diese Frau irgendwie immer noch.
Und sie ist sich nicht sicher, was sie für mich fühlt und welche Art von Beziehung sie zu mir haben will.

Manchmal, wenn wir uns treffen und ich viel von meinen Aktivitäten mit meinen Freunden erzähle und ihr dabei nicht so viel Aufmerksamkeit schenke, dann wird sie sehr schmeichelhaft, macht mir viele Komplimente, hält meine Hand oder küsst mich. Das sind wirklich sehr romantische Momente, in denen in mir die Hoffnung keimt, dass sie sich wieder in mich verlieben könnte.

Und dann kommen wieder die Zweifel, weil ich mir auch nicht sicher bin, was ich will und was ich fühle.
Ich habe zur Zeit nicht das Gefühl, in sie verliebt zu sein und sehne mich trotzdem nach ihrer Nähe. Und so langsam wird mir klar, warum ich mich nach ihr sehne und sie sich nach mir: Weil jeder Mensch sich nach Vertrautheit sehnt. Und das zwischen ihr und mir fühlt sich einfach sehr sehr vertraut an und somit auch schön, aber reicht das, um daraus eine Liebe wachsen zu lassen?

Manchmal bin ich sehr versucht zu fragen, ob sie sich nicht einfach wieder in ich verlieben kann, aber dann wird mir klar, dass es nicht nur von ihren Gefühlen abhängt, sondern auch von meinen. Und eine Zeit lang hatte ich mir eingeredet, dass die andere Frau einfach zu sehr zwischen uns steht, dass sie das Problem ist. Aber das stimmt nicht. Wir und unsere Unsicherheit sind das Problem!

Außerdem kann ich ihr nicht verzeihen, noch nicht. Sie hat sich auch nicht entschuldigt, sie sagte immer nur, dass sie mir nicht so weh tun wollte. Und zum Verzeihen braucht es auch eine Form der Wiedergutmachung. Und ich denke nicht, dass ich ihr auch so einfach wieder vertrauen könnte, selbst wenn ich ihr verzeihe.

Da ich nicht das Gefühl habe, noch viel länger so weiter machen zu können, habe ich ihr gesagt, dass sie bitte mal darüber nachdenken solle, was genau sie für mich fühlt und wie sie unsere "Beziehung" fortführen will. Ich werde auch darüber nachdenken und dann unabhängig von ihr meine Entscheidung treffen müssen. Heute Abend treffen wir uns wieder und dann werde ich ihr sagen, was ihr mir geraten habt, nämlich dass ich Zeit für mich brauche, um mir darüber klar zu werden, was ich will und was gut für mich ist. Und vielleicht hilft ihr auch die Zeit, damit sie sich auch einmal klar wird, was sie eigentlich will und wo mein Platz in ihrem Leben ist.
Auch wenn es mir unendlich schwer fällt, wahrscheinlich muss ich einfach den Schritt gehen und mich endgültig von ihr trennen, damit mein Leben wirklich so wird, wie ich es möchte.
Ein Licht, das vonn innen her leuchtet, kann niemand löschen!

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von Mr New » Do 27. Dez 2012, 17:50

Hi schön wieder etwas von dir zu hören.

Schade, dass ihr in der Situation stecken geblieben seit, aber ich denke du hast recht.
Das Problem liegt nicht an der anderen Frau und auch nicht an euch.
Ich denke, dass Problem sind deine Gefühle. Guck nicht auf sie, wenn du nicht mal weißt, was du willst, wie soll sie sich dann klar sein?

Wir projezieren gern unsere Entscheidungen auf den anderen und erhoffen uns damit eine Lösung für unser Problem.
So auch deine Reaktion, du stellst sie vor die Wahl (sie soll überlegen, was sie will und fühlt) und weißt es selbst nicht mal.
Du machst dich quasi von ihrer Entscheidung abhängig ohne jemals selbst eine getroffen zu haben.

Ich will dir nichts vorschreiben, aber ich denke es wäre besser gewesen ihr nur deine Situation zu erklären.
Zusagen: Ich nehme mir jetzt einen Auszeit, weil ich nicht weiß, was ich will. Du solltest für dich und dein Leben die Entscheidung suchen und nicht sie ihre.
So ist es nun mal im Leben, jeder muss seine eigenen Entscheidungen treffen und du bist jetzt dran.
Unabhängig von ihr.
dracarys hat geschrieben:Auch wenn es mir unendlich schwer fällt, wahrscheinlich muss ich einfach den Schritt gehen und mich endgültig von ihr trennen, damit mein Leben wirklich so wird, wie ich es möchte.
Hier beziehst du dich nur auf dein Leben und darum geht es. NUR UM DICH, bis du eine Entscheidung für dich getroffen hast und weißt, was du willst.

Andererseits ist mir aufgefallen, dass du immer von Liebe redest. Du sagst, es ist keine Liebe, sondern nur Vertrautheit.
Du sagst du hast nicht das Gefühl verliebt zu sein.
Ich stell dir mal die Frage: Wo liegt der Unterschied zwischen Verliebtsein und Liebe?

In meinen Augen ist Verliebtsein ein hormonelles Chaos in unserem Körper. Es läßt uns vor Energie sprießen, aufgeptuscht durch die Gegend rennen und alles und vor allem der Partner ist unfehlbar. Das hält aber nicht ewig an. Was kommt danach? Entweder die Trennung, weil man ohne das aufgeptuschte Hormonchaos die Wahrheit sieht, die Fehler des anderen, die Macken, die Probleme und nervige Kleinigkeiten. Oder aber man geht in eine neue Stufe, die Liebe ist. Nämlich Vertrautheit, Geborgenheit, Vertrauen und Respekt vor einander, so wie man ist. Natürlich gibt es immer Probleme, aber viele werfen die Liebe weg, weil sie nicht mal wissen, was Liebe wirklich ist. Sie denken der Alltag ist das einzige Gefühl, was noch da ist, aber sehen nicht die wahren Liebesbeweise die man vom Partner jeden Tag bekommt. Wertschätzungen, Anerkennung oder nur das Streicheln der Hand auf der Couch. Liebesbeweise wie tolle Überraschungen, Karten, Rosen, Kerzen, romantische Abende sollten auch nicht in Vergessenheit geraten, aber sie sind meiner Meinung nach, die wichtigen Liebesbeweise.

Entscheiden solltest du für dich, was für dich Liebe ist und welche Werte du mit Liebe verbindest. Das ist nämlich bei jedem anders.
dracarys hat geschrieben:Und zum Verzeihen braucht es auch eine Form der Wiedergutmachung.
Das stimmt nicht. Verzeihen ist ein Prozess in dir. Dazu braucht es keine Form der Widergutmachung von ihr.
Verzeihen ist etwas, was in dir passiert. Du arbeitest alles auf, du stellst dich dir und ihr. Kannst du zu dir (in Gedanken) sagen:
"Du hast mir weh getan, aber ich weiß, dass du es nicht besser gewußt hast zu dem Zeitpunkt. Ich weiß, dass deine Gefühle zu der Zeit anders waren. Ich weiß, dass man Gefühle nicht beeinflussen kann und deshalb verzeih ich dir?"
Sie sagt ja auch selbst, dass sie dir damals nicht weh tun wollte.

Reflektiere dich und das was damals passiert ist nur bei dir. Es ist wichtig für sich auch hier eine Entscheidung zu treffen, kann ich es oder kann ich es nicht.
Verzeihen ist eine Geduldsprobe, denn verzeihen braucht viel Zeit, aber es heißt nicht, dass man dafür allein sein muss.
Nimm dir die Zeit die du brauchst und blende sie in deinen Entscheidungen aus. Lebe deine Leben und wenn du möchtest, dass sie ein Teil davon sein soll, dann sage ihr das, egal wie sie sich entschieden hat. Wenn nicht, sei auch ehrlich.

Ich glaube, du wirst die richtige Entscheidung für dich finden und treffen.

LG
"Liebe fordert nie, sondern gibt nur. Liebe leidet nur, bereut niemals und rächt sich nie" Mahatma Gandhi

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Do 27. Dez 2012, 21:57

Hey,

ja du hast wohl recht. Ich neige sowieso gerne dazu, meine Entscheidungen von den Entscheidungen anderer abhängig zu machen. Gerade wenn es um etwas so schweres geht.
Denn egal wie ich mich entscheide, der Prozess zur Entscheidung wird weh tun.

Die letzten zwei Wochen waren wirklich wie ein Traum. Wir haben so viel zusammen gelacht und eine wirklich sehr schöne Zeit zusammen verbracht.
Sogar meine Freunde, die anfangs sehr überrascht waren, dass ich wieder so viel mit meiner Ex mache, haben ihr das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Und sie ist auch wirklich willkommen, obwohl sie mir so weh getan hat und obwohl meine Freunde eine riesen Wut auf sie hatten.

Es ist merkwürdig, aber es ist wirklich so, dass ich sie lieb habe, wie eine Freundin. Nur mit dem Unterschied, dass ich mit ihr schlafe und trotzdem irgendwie wohl mehr will als nur Freundschaft. Aber das wird mich nun erst mal beschäfigen, dass ich darüber nachdenken werde, was ich denn eigentlich möchte.
Den Gedanken, sie nicht mehr zu den Menschen in meinem Leben zählen zu können, macht mich schon traurig. Aber ich weiß, dass ich auch ohne sie leben kann.
Aber ob ich das auch möchte, weiß ich nicht. Es gibt wirklich viel zu viel in Hinsicht auf unsere Beziehung worüber ich mir nicht im Klaren bin und da hast Du völlig recht, wenn ich nicht weiß, was ich will, wie kann ich dann von ihr verlangen, es zu wissen.
Danke, dass Du mir das klar gemacht hast!

Das Gefühl, verliebt zu sein, kann ich nicht wirklich beschreiben, ich glaube es fühlt sich für jeden anders an. Ich träume dann viel von der Person und wie es wohl wäre, sie zu küssen. Und so blöd es auch klingt, ich glaube, ich bin schon verliebt, nur nicht in meine Ex, sondern in einen anderen Mann, von dem ich weiß, dass er Interesse an mir hat.
Und Liebe ist für mich pures Vertrauen, Wahrheit, Zärtlichkeit, Wärme und der Wunsch nach Familie. All das habe ich mit meiner Ex geteilt.
Mittlerweile teile ich von meiner Seite mit ihr die Vertrautheit, wenn ich mit ihr zusammen bin. Am Anfang hat es sich noch sehr neu und auch vertraut angefühlt, jetzt ist es schon wieder irgendwie routiniert, trotzdem habe ich in manchen Momenten schon ein Kribbeln im Bauch.

Du siehst, es ist alles sehr verwirrend, deshalb werde ich Deinen Rat jetzt auch wirklich beherzigen und mir eine Auszeit nehmen.
Danke!
Ein Licht, das vonn innen her leuchtet, kann niemand löschen!

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Sa 12. Jan 2013, 00:13

Hallo,

wahrscheinlich konnte man es sich schon denken: das Vorhaben, mir eine Auszeit zu nehmen ist vorerst gescheitert.

Während wir in der letzten Zeit wirklich sehr, sehr viel miteinander gemacht haben und die Zeit meist sexuellen Kontakt beinhaltete, haben wir uns jetzt darauf geeinigt, es nochmal platonisch zu versuchen.

Der Vorschlag kam von meiner Ex mit der Begründung, dass sie zurzeit sehr verwirrt und unsicher sei. Ich glaube, dass diese Unsicherheit darauf zurückgeht, dass die Andere sich jetzt seit Wochen wieder gemeldet hat. Sie wolle sich unbedingt mit meiner Ex treffen, würde ihr sogar das Zugticket zahlen und stellt sich alles so vor, als wären sie nie getrennt gewesen. Ihre Vorstellungen sind insofern wirklich merkwürdig, da die beiden, laut miener Ex, ja nicht mal ihre Beziehung zueinander definiert haben und die Andere trotzdem davon ausgehe, sich in einer Liebesbeziehung mit meiner Ex zu befinden, das komische dabei sind aber dann eben die Zeiten der Funkstille, die immer wieder für Enttäuschungen bei meiner Ex sorgen. Zudem findet es meine Ex (und ich auch) sehr bezeichnend, dass die Andere noch mit ihrer Ex zusammenwohnt und obwohl das ja so schrecklich sei und der totale Terror, bleibt sie da wohnen, obwohl sie die Möglichkeit hätte, übergangsweise zu ihren Eltern zu gehen...
Diese Frau ist total unberechenbar und psychisch extrem labil und schafft sich quasi jede Woche neue Probleme.


Da bei mir mittlerweile die freundschaftlichen Gefühle zu meiner Ex überwiegen, habe ich ihr ganz klar gesagt, wie sehr es mir Sorgen bereiten würde, wenn sie mit dieser Frau zusammen wäre.
Meine Ex ist gerade erst auf dem richtigen Weg ihr Leben in den Griff zu kriegen, hat ein FSJ begonnen, dass ihr Spaß macht, hat zum ersten Mal klar definierte Berufswünsche, kommt besser mitr sich selbst und ihren Eltern zurecht und hat nun auch wieder eine ambulante Psychotherapie begonnen. Zudem ist sie kein Mensch, der anderen eine starke Stütze sein kann sondern braucht selbst jemanden, der ihr eine Stütze ist und da halte ich es für fatal, eine Beziehung zu jemanden zu führen, der psychisch stärker belastet ist als sie selbst. Ganz nach dem Motto "geteiltes Leid ist doppeltes Leid". Wegen den Tiefen unserer Beziehung können wir ganz klar sagen, dass das nicht nur ein blöder Spruch ist.
Zudem würde es ja auf eine Fernbeziehung hinaus laufen, sodass man da einen Countdown setzen könnte, bis meine Ex fremdgeht (sie ist leicht nymphomanisch). Das alles habe ich ihr gesagt, einfach nur aus Sorge um sie.

Jetzt mal von den Welten meiner Ex zu mir : Diese Schwärmerei für den anderen Mann ist zwar etwas abgeflaut, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich da was entwickeln könnte. Andererseits tut mir das "Single-Leben" auch ganz gut, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann, obwohl ich meine Ex 5 von 7 Tagen die Woche sehe. Jedenfalls jetzt in den Ferien.
Aber ich merke, dass ich eine Beziehung mit meiner Ex wirklich nicht noch mal aufwärmen will. Die meiste Zeit geht es ihr ja ganz gut, aber wenn das nicht der Fall ist und ich mich "gezwungen" sehe, mich um sie zu kümmern und für sie da zu sein, sagt eine Stimme in meinem Kopf immer wieder, dass das nicht das ist, was ich will.
Ich verbringe wirklich gerne Zeit mit ihr, egal ob wir reden, kuscheln oder miteinander schlafen, es ist wirklich schön, aber es fühlt sich nicht mehr nach Liebe an, sondern eher nach freundschaftlichen Gefühlen, zwar nach etwas tieferen, aber eben so, wie als wäre sie meine beste Freundin.
Und ja, normalerweise schläft man nicht mit seiner besten Freundin, aber aufgrund unserer Beziehung, kann man, glaube ich, nachvollzeihen, dass da noch eine gewisse körperliche Anziehung vorhanden ist.

Ich bin mal gespannt, wie sich das alles noch weiterentwickeln wird, aber eigentlich bin ich momentan auch ganz froh, dass meine Gefühle für sie sich geändert haben, sonst wäre das Zusammensein mit ihr sehr viel anstrengender. Zwar will ich irgendwie schon noch für sie da sein, ich habe sie ja trotz allem lieb und sie ist mir sehr wichtig, aber sie ist nicht mehr der wichtigste Mensch in meinem Leben, das bin jetzt ich! Und deshalb fällt es mir auch mittlerweile etwas leichter, ihr zu zeigen, wo meine Grenzen sind.
Deshalb empfinde ich ihren Vorschlag jetzt erst mal eine platonische Beziehung zueinander zu pflegen auch als sehr gut, aber es fällt ihr wesentlich schwerer als mir, sich auch daran zu halten. Als sie gestern auch noch meinte, wir müssten zu platonisch noch das Küssen hinzuzählen, habe ich ihr ganz klar gesagt, dass ich das nicht möchte, da auch schon das sehr intime Kuscheln eher nicht zu einer normalen platonischen Beziehung gehört, aber so ist sie halt. Ich sehe in Küssen eben auch die Gefahr, dass es zu schnell wieder zum Sex führen könnte und genau das will ich jetzt erst mal nicht mehr, damit wenigstens auf dieser Ebene mal etwas Ordnung in unsere Beziehung kommt.

Nun ja, ich wünsche Euch alles Liebe und bin gespannt auf Eure Meinungen!
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von Mr New » Sa 12. Jan 2013, 13:45

Ich habe gerade nicht viel Zeit , aber eins ist mir aufgefallen.
Du hast scheinbar soetwas wie ein Helfersyndrom. Du kannst deine Ex nicht einfach ihr Leben selbst gestalten lassen und dazu gehört auch abzustürzen und falsche Entscheidungen zu treffen. Du möchtest ihr unbedingt helfen, im beruflichen wie in beziehungstechnischen Sachen. Du solltest lernen, dass man nicht für andere verantwortlich ist und du solltest auch loslassen. Komplett.
Eure plantonische Beziehung, die ihr versucht, wird auf Dauer eh nichts. Ihr seid so eingespielt auf diese freundschaftliche Sexbeziehung, dass es schon zur Normalilät geworden ist. Außerdem denke ich, dass du ihr damit weh tun wirst. Auch wenn sie es vorgeschlagen hat mit der platonische Freundschaft, hast du ja gemerkt, dass sie sich den Weg der Intimintäten offen halten will. Es war sehr gut, dass abzublocken und dass du festgestellt hast, dass du im Mittelpunkt deines Lebens stehst.
Ich glaube, dass ihr wirklich getrennte Wege gehen solltet, damit ihr beide erstmal Abstand aufbauen könnt und ihr euch von dem alten Muster lösen könnt. Dazu gehört ein völliger Cut. Es ist auch gut für dich um Abstand von ihren Problemen zu bekommen und dass du dich auf dein Leben konzentrieren kannst und sie auf die andere.
Deine Ex hält sich dich als Alternative warm, weil sie weiß, dass es ihr sehr gut tut, eine sexuelle und gleichzeitig freundschaftliche Beziehung mit dir zu führen, wobei man keine Verpflichtungen hat. Gleichzeitig sucht sie nach echten Gefühlen und will sich deshalb auf die andere einlassen. Sie will gucken, was da wirklich ist und wenn es nicht paßt zu dir und der unproblematischen Affaire zurückkommen.
Das hält aber ständig ein Abhängigkeitsverhältnis offen. Einmal bei dir, weil du dich weiter verpflichtet fühlst ihr zu helfen und sie zieht darauf ihre Hoffnung, dass sie zu dir zurück kann. So wird sie sich aber nie ganz auf die Neue einlassen und nie herausfinden, was sie wirklich will. Sie wird dich immer immer im Hinterkopf haben.
Egal wie das mit der anderen ausgeht, es sollte ganz und gar ihre Entscheidung sein.

Deshalb mein Tipp, erstmal keine Freundschaft. Ihr verbindet mit Freundschaft auch Sex, weil ihr das bisher gelebt habt und es euch gut getan hat.
Nehmt Abstand voneinander, damit ihr wirklich irgendwann mal ein plantonische Freundschaft aufbauen könnt und du die Verantwortung für ihr Leben lsöen kannst. Lebe jetzt ausschließlich nur dich und konzentriere dich auf dich. Tu es für dich und für sie. Es ist für euch beide das Beste.

LG
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » So 13. Jan 2013, 19:00

Hallo,

vielen Dank für Deine Meinung!
Es überrascht mich jedes Mal aufs Neue, dass Du einen so guten Blick auf die Situation bekommen kannst und es schaffst, zwischen den Zeilen zu lesen und somit auf unsere Persönlichkeiten zu schließen! Respekt dafür, ehrlich!
Ich bin zwar auch ein Mensch, der sich gut selbst reflektieren kann und ich bin auch empathisch veranlagt, aber so klar definierte Aussagen und Sichtweisen aus nur Geschriebenem zu ziehen, das kann nicht jeder.

Und ja, Du hast recht, ich habe ständig das Bedürfnis, anderen zu helfen und mich um andere zu kümmern. Ich bin so aufgewachsen, ich musste mich jahrelang um meine kranke Mutter kümmern, aber durch die Psychotherapie, die ich mitlerweile seit 3 Jahren mache, habe ich auch gelernt, mehr auf mich zu schauen. Und ich möchte eben gerne anderen mit dem, was ich gelernt habe, helfen.

Gerade an meiner Ex kann ich das sehr gut ausleben, aber inzwischen merke ich ja selbst immer mehr, dass ich mich nicht ständig um sie kümmern will, weil das einfach nicht mehr zu meinen Lebensinhalten gehören soll.
dracarys hat geschrieben:Die meiste Zeit geht es ihr ja ganz gut, aber wenn das nicht der Fall ist und ich mich "gezwungen" sehe, mich um sie zu kümmern und für sie da zu sein, sagt eine Stimme in meinem Kopf immer wieder, dass das nicht das ist, was ich will.
Sie ist eben noch nicht gefestigt und sehr anfällig für Zweifel und neigt auch sehr schnell dazu, sich selbst zu verletzen. Das alles habe ich auch durchmachen müssen und ich habe gelernt, wie ich aus diesem Kreis rauskomme und habe meine Depression überwunden, dasselbe wünsche ich mir auch für sie.
Aber Du hast da wirklich recht, genauso wie ich das alleine schaffen musste, muss sie das wohl auch machen. Dennoch möchte ich für sie als Freundin da sein.
Trotzdem werde ich Deinen Rat so gut wie möglich befolgen und versuchen keine schützende Instanz mehr für sie zu sein. Gerade in unserem Alter muss man auch die Möglichkeit haben, sich selbst auszuprobieren und dazu gehören auch die Fehltritte.

Aber kannst Du das nachvollziehen, dass ich mir solche Sorgen mache? Ich sehe in der anderen Frau eben das Potenzial, dass sie meine Ex in ihrer psychischen Entwicklung derart stark belastet, dass sie daran kaputt geht. Und dafür ist sie mir einfach zu wichtig, dass ich dabei einfach zusehen könnte.
Allerdings sollte ich ihr wirklich nicht im Weg stehen, es einfach mal zu probieren. Meine Ex hat ja diesbezüglich selbst genug Zweifel und ich nähre sie dann auch noch.

Es stimmt wahrscheinlich, dass diese Art von Beziehung, die wir führen, schon zur Normalität geworden ist, für uns beide, aber vor allem für meine Ex. Sie zieht bei weitem den meisten Nutzen aus dieser Beziehung. Ich biete ihr einen Zufluchtsort, an dem sie abschalten kann, ich biete ihr Geborgenheit und Vertrauen, ich biete ihr Zuneigung in Form von Küssen, Streicheleinheiten und Sex. Und jetzt mal ehrlich, wir beide haben festgestellt, dass der Sex nach der Trennung um einiges besser ist, als der während unsere Beziehung, woran das liegt, wissen wir nicht.

Ich habe sie gestern auch direkt mal darauf angesprochen, ob ich das sogenannte "Hintertürchen zu unkomplizierten Sex" bin und sie meinte, dass das wohl zutreffen würde, ich ihr aber auch so sehr viel bedeute und sie auch nicht mit jedem einfacj so Sex haben könnte. Ich sehe das irgendwie sehr locker, trotz allem will ich an der platonischen Beziehung bzw Freundschaft festhalten.

In den nächsten Wochen werden wir wahrscheinlich auch gar nicht so viel Zeit haben, um uns zu sehen. Jedenfalls ich nicht, da bei mir jetzt viele Prüfungen anstehen und die Schule und das Lernen extrem viel Zeit in Anspruch nimmt, außerdem will ich mir meine freie Zeit für meine Freunden freihalten, weil mir diese nach der Trennung umso wichtiger geworden sind. Sie will an einem der kommenden Wochenenden die Andere gerne besuchen und schauen, wie sie miteinander auskommen, außerdem gäbe es wohl auch viel zu bereden. Wenn es gut läuft, würde einer Beziehung ja nichts mehr im Wege stehen, naja...
Trotz dem Vorhaben, sie nicht mehr schützen zu wollen, habe ich ihr geraten, vielleicht an dem ersten Wochenende nicht gleich mit der Anderen zu schlafen. Zum einen, weil es wirklich eine Menge gibt, was die beiden bereden müssen, zum anderen denke ich, würde der Sex mit der Anderen, meine Ex in ihrer Reflektion über das Wochenende zu stark behindern würde. Sie will ja von sich aus wirklich alle Pros und Kontras abwägen, weil sie schon oft genug von der Anderen verletzt wurde und sich das nicht dauerhaft antun will. Was denkst Du dazu? War mein Rat berechtigt?

Viele liebe Grüße,
dracarys
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