Schluss wegen "Kurschatten"

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dracarys
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Mi 24. Okt 2012, 20:43

Ja keine Ahnung, einfach alle Eventualitäten abzuklären erscheint mir im Moment wirklich wichtig, damit dann wirklich eine Kontaktsperre eingehalten werden kann, ohne dass sie von organisatorischen Fragen unterbrochen wird.

Naja, sie hat vor einer Stunde tatsächlich angerufen, nachdem ich ihr geschrieben habe, dass ich einfach nicht möchte, dass sie in die Wohnung geht, wenn ich nicht da bin, auch mit der Betonung, dass ich ihr ja sonst keine Probleme machen würde.
Sie würde dann um halb 4 kommen und wollte noch wissen, ob sie dann meine Umzugskartons haben könnte. Ich hab einfach ruhig erwidert, dass wir morgen schauen könnten, ob die ihr reichen würden, aber dass sie sicherheitshalber mal 2-3 vorher besorgen soll.
Innerlich sah es dann so aus: HAT DIE SIE NOCH ALLE??, ICH BIN DOCH NICHT IHR PERSÖNLICHES SOZIALAMT! WAS DENKT DIE SICH EIGENTLICH?!
Aber ich bin ganz ruhig und höflich geblieben.

Und dann kam noch "Meine Eltern würden mir gerne beim packen helfen, ist das ok?" Ganz im Ernst, ihre Eltern sind total anstrengend und wenn ich schon auf Friede, Freude, Eierkuchen mit meiner Ex machen muss, hab ich dann nicht noch den Nerv, die Sticheleien von ihrem Vater und die Dummheit ihrer Mutter zu ertragen.
Also hab ich ihr gesagt, dass es wirklich nicht so viel ist, was sie zusammen packen muss und dass ihre Eltern sie ja dann abholen könnten.
So langsam komm ich mit meiner Geduld und Beherrschtheit an meine Grenzen...

So, mal sehen, wie da morgen läuft.
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von lahnfee » Mi 24. Okt 2012, 20:59

Da drück ich dir mal die Daumen, dass du morgen alles gut über die Bühne bringst.

LG

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dracarys
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Do 25. Okt 2012, 07:09

Danke! Drück am besten die Zehen gleich mit :-D
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dracarys
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Do 25. Okt 2012, 17:16

Hey,

Sie ist gerade gegangen.

Und es war total komisch als sie ihre Sachen geholt hat. Sie hatte noch einen Freund dabei, der ihr beim Tragen der Kisten geholfen hat, der mir auch angemerkt hat, dass das echt hart für mich war. Er war wirklich sehr lieb.
Ich war auch die ganze Zeit freundlich, habe ihr ihre Sachen gegeben, die ich ihr geschenkt habe und auch ihr Geburtstagsgeschenk. Sie meinte sie lässt mir die Matratze und die Mikrowelle, weil sie es so für richtig hält.

Ich habe auch ein bisschen geholfen, war aber auch sehr angespannt.
Mir ist jetzt immer noch total schlecht.

Zum Schluss waren wir dann allein. Sie musste auch noch ein paar Sachen da lassen.
Und obwohl ich mir so fest vorgenommen habe, nicht zu fragen und nicht zu weinen, ging es nicht anders.
Sie meinte, es täte ihr weh, mich so zu sehen und hat mich umarmt und meine Hand gehalten. Ganz lange standen wir dicht beieinander.
Und natürlich konnte ich nicht anders als zu fragen, ob sie es sich nicht doch noch mal überlegen will. Aber sie will es nicht.
"Egal wie ich mich entschieden hätte, ich hätte einer von euch beiden weh getan." - Und da wählt sie lieber mich.

"Gefühle ändern sich eben." - Ja und vielleicht ändern sie sich ja noch mal zu meinen Gunsten. Aber so langsam glaube ich nicht mehr daran.
Ich glaube, dass es noch mehr Gründe gegeben haben muss, dass sie sich gegen mich entschieden hat.
Vielleicht die finanzielle Abhängigkeit zu mir oder dass ich eben zu verlustängstig bin.
Der Freund der dabei war, meinte nämlich zu mir, dass sie wohl in der Kur gemerkt habe, dass es ihr nicht mehr gut getan hätte, mit mir zusammen zu sein.
Und dass auch wenn andere in uns ein glückliches Paar gesehen haben, sie wohl auch in der Kur gemerkt habe, dass es schon angefangen hätte zu kriseln.

Ich wollte jetzt sein Vertrauen nicht missbrauchen und sie direkt darauf ansprechen, weshalb ich ihr noch eine sms hinterhergeschickt habe, dass wenn genügend Zeit vergangen ist, ich mir wünsche, dass wir noch mal aufrichtig und ehrlich über unsere Beziehung sprechen und sie mir dann ihre Gründe für die Trennung sagen soll.

Ihre momentane Situation ist wohl so, dass sie erst noch mal zur Berufsberatung geht, um sich zu informieren, was sie nun Bildungsmässig erreichen kann.
Sie ist noch nicht offiziell mit ihrer Neuen zusammen, aber darauf würde es wohl hinauslaufen. Sie wird in 3 Wochen entlassen. Na Prost!

Mir bleibt wirklich nur die Hoffnung, dass sich ihre Gefühle noch mal ändern werden oder dass sie in der neuen Beziehung nicht glücklich wird, wobei ich es natürlich nicht lassen konnte zu sagen, dass ich hoffe, dass ihr (also meiner Ex) nicht wehgetan wird. Dabei wäre das vielleicht das richtige.

Sie war so lieb, aber sie sagte auch, dass sie mir keine Hoffnungen machen wolle und dass sie gerne immer noch für mich da wäre, aber eben nur freundschaftlich. Zum Abschied hat sie mich auf die Stirn geküsst.
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von lahnfee » Fr 26. Okt 2012, 18:05

Oh Mann,

das war bestimmt echt hart für dich. War ja klar, dass das noch mal emotional wird.
Wie geht es dir denn heute?

Jetzt musst du dich erstmal wieder sammeln und nach vorne schauen. Warte nicht darauf, dass sie in der neuen Beziehung nicht glücklich wird. Willst du sie wirklich nach der Aktion wieder zurück haben?

Ich drück dir die Daumen, dass es dir bald besser geht!

LG

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Sa 27. Okt 2012, 14:48

Um ehrlich zu sein, wenn ich allein bin, geht es mir nur bedingt gut.

Mir spuken die ganze Zeit Erinnerungen an Donnerstag im Kopf herum oder an sie allgemein.
Wenn ich mich in der Wohnung umblicke könnte ich "kotzen", Regale leer, Kleiderschrank fast leer; nur ich bin hier. Vorhin habe ich alle Fotos und Liebesbekundungen abgehängt, alle Briefe und den ganzen Kleinkram wie Schmuck etc zusammengesucht und in "ihre" Kleiderschrankhälfte getan, damit ich es nicht die ganze Zeit sehen muss.
Natürlich bin ich auch sehr nah am Wasser gebaut. Dazu ist mir schlecht und Hunger hab ich auch nicht so wirklich. Seit sie Schluss gemacht hat, habe ich 3 Kilo verloren.

Meine Träume sind voll mit "Was wäre wenn".

Bin ich dagegen in Gesellschaft fällt es mir leichter loszulassen und zu akzeptieren. Ich bekomme Mut und Kraft und Zuversicht.
Ich kann lachen und abschalten und von wegen "Frustsaufen", dieses Stadium gab es nur vor drei Wochen einen Abend lang, nämlich als sie Schluss gemacht hat.

Mittlerweile bin ich mir vom Verstand her sicher, dass es für uns beide besser ist, dass sie sich getrennt hat. Denn ihre familiäre Situation und Selbstfindung hat mir schon sehr viel abverlangt, aber ich war froh darüber, dass ich ihr wenigstens ein bisschen helfen konnte, in ihrem Leben voranzukommen.
Dazu wäre es vielleicht gar nicht so gut weitergelaufen, mein Herz versucht aber, mir das Gegenteil zu versichern. Mein Herz ist sich sicher, dass wir es geschafft hätten. Mein Verstand nicht.

Sie hatte durch ihre Depression wenig Antrieb und war schnell überfordert, war beruflich unentschlossen wie es weiter gehen sollte und war finanziell von ihren Eltern und mir abhängig.
Während ich seelisch gewachsen bin und beruflich Erfolg hatte.
Ich glaube, das war eine zu große Diskrepanz, die unsere Liebe wohl eine zeitlang überbrücken konnte, aber jetzt eben nicht mehr.
Wahrscheinlich hat sie das in der Kur das herausgefunden, während mir das jetzt erst klar wird.
Dazu war es für ihre Weiterentwicklung wirklich zu einschränkend, dass ich meine Verlustangst nicht so gut im Griff hatte.

Irgendwie ist es doch ironisch, während mich meine Verlustangst zu Anrufen, sms und Zickereien getrieben hat, um diese Frau zu behalten, hat sie wahrscheinlich genau dazu geführt, dass sie sich nicht halten lassen wollte. Und obwohl ich dieses Schema doch kenne, hatte ich so sehr gehofft. Nun ja.

Das Problem ist, dass sie eine Menge ihrer Sachen vergessen hat, bzw auch dalassen musste, u.a. ihre E-Gitarre und die Laute ihrer Uroma.
Mein Verstand sagt, das ist eben typisch für sie, dieses unorganisatorische Handeln (sie hatte übrigens keine Umzugskartons mit, sondern Koffer).
Mein Herz (und ihre beste Freundin) sagt, dass sie vielleicht doch noch nicht ganz in ihrem Entschluss gefestigt ist und dass doch noch Hoffnung bestehen könnte.

Ich glaube, jeder verflucht sein Herz und seinen Verstand, dass sie so unterschiedlich sind. Genau wie ich, wobei ich sagen muss, dass ich keines der Gefühle missen möchte, die meine Ex in mir ausgelöst hat und noch auslöst. Nach dem Tod meiner Mutter habe ich habe eine ganze Zeit lang meine Gefühle nicht zugelassen und als sie in mein Leben kam, war ich dabei, mein Gefühlsleben aufzuarbeiten und wieder Gefühle zuzulassen und als ich dann fühlen konnte, wie Liebe für sie in mir gewachsen ist, war ich einfach unglaublich erleichtert und glücklich. Und ich konnte endlich abschließen und neu anfangen.

Natürlich habe ich weiterhin die Hoffnung, dass wir irgendwann wieder zusammen finden, aber wir müssen uns dann auf Augenhöhe begegnen. Und ich hoffe auch so sehr, dass sie auch so fühlt. Natürlich will sie mir das nicht zeigen, sie will mir ja auch keine Hoffnungen machen.
Ich weiß im Moment wirklich nicht, ob ich sie zurück will. Wie gesagt, wir haben sehr viel zusammen durchgemacht und ich liebe sie auch noch immer. Und es fällt mir auch sehr schwer wütend zu sein, wenn sie doch so lieb und verständnisvoll zu mir war. Aber das wird auch wieder kommen.

Ich werde jetzt einfach erst mal abwarten, bis sie sich wegen ihrer Sachen meldet. Auch wenn es schwer ist.
Hierbei gibt es aber auch wieder ein Problem, jedenfalls was die Kontaktsperre betrifft.
Sie hat in der Kur eine kleine Herzplatte aus Ton für das Grab meiner Mutter gefertigt. Und ich würde diese gern zusammen mit ihr an dem Geburtstag meiner Mutter an das Grab bringen. Das wäre in etwas mehr als 2 Wochen.
Ich habe ihr auch gleich meinen Wunsch mitgeteilt und sie hat gesagt, dass sie das gerne mit mir machen würde. Sie hat immer beteuert, wie gerne sie meine Mutter kennengelernt hätte und hat sich auch mit mir zusammen um das Grab gekümmert. Sie hat mir auch sehr dabei geholfen, mit der Trauer umzugehen.
Nun, soll ich einfach abwarten bis es soweit ist und sie dann noch mal fragen oder lieber ohne sie gehen? Das fände ich aber auch nicht richtig.

Es geht eben auch weiter. Zum Loslassen und Akzeptieren hilft es mir z.B. sehr, ihren Familienmitgliedern, die ich auch sehr lieb gewonnen habe, eine Mail zu schreiben, dass ich trotz allem Kontakt halten möchte und mich für die Zeit bedanke. Das hat etwas endgültiges, aber es wurde von mir initiiert und nicht von ihr. Und das fühlt sich zwar nicht gut, aber besser an.
Nur leider hatte ich gestern nicht die Kraft, sie bei facebook zu blockieren, weil dann alle Beiträge usw nicht mehr lesbar gewesewn wären und das hat mir einfach zu viel Angst gemacht ( bei Internet weiß man ja nie, was gespeichert bleibt und was nie). Naja, sie hat die Freundschaft bei fb beendet und es ist trotzdem noch alles da. Nur hätte ich diesen Schritt tun sollen, auch wernn es blöd und kindisch klingt, aber das hätte ihr ja auch noch mal demonstriert, dass ich die Trennung ernst nehme. Auch wenn ich bei dem Gespräch bestimmt nicht den Eindruck gemacht habe. Schließlich kamen von mir solche Sätze wie "Vielleicht wirst du mich irgendwann vermissen." und "Du weißt nie, wie sich Gefühle entwickeln.", das trieft doch vor trauriger Hoffnung. Aber ich wollte auch ehrlich sein.

Nun ja, jetzt gilt es für mich erst mal, die leeren Stellen in der Wohnung zu füllen und meine Attraktivität wieder zu finden und auch auszustrahlen. Und natürlich nach vorne zu schauen.
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von lahnfee » Sa 27. Okt 2012, 15:40

Hallo du,

erstmal Grüße ins scheene Hesse! Habt ihr schon Schnee? Ich wohne übrigens recht nah an der Grenze zu Hessen!

Am besten füllst du recht schnell die leeren Stellen in der Wohnung mit neuen Dingen, damit dich der Anblick nicht an sie erinnert. Und am besten lässt du die Kleiderschrankhälfte erstmal zu in der sich ihre Dinge befinden!!!!
Es ist schön, dass du in Gesellschaft wenigstens loslassen kannst. Mir ist das in der ersten Zeit überhaupt nicht gelungen!

Es war wirklich eine große Diskrepanz zwischen euch beiden! Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass gerade deine Verlustängste dich Partner aussuchen lassen, die von dir abhängig sein könnten? Mir ging es früher ähnlich. Ich hab mir unbewusst immer Partner mit Problemen ausgesucht, denen ich helfen musste......

Es ist schön, dass sie zugestimmt hat, die Herzplatte mit dir zusammen auf das Grab deiner Mutter zu tun. Ich würde abwarten, ob sie sich bis dahin meldet. Und ob du dann auch immer noch möchtest, dass sie dich begleitet. Denn wenn es dir bis dahin etwas besser geht, wird dich das mit Sicherheit wieder zurück werfen.

Zu FB:ich finde es nicht richtig, jemanden bei FB zu löschen, mit dem man mal zusammen war und den man geliebt hat. Aber hier wird ja eindeutig etwas anderes empfohlen. Ich finde der Mensch hat mal zu meinem Leben gehört und nur weil wir nicht mehr zusammen sind, heißt es ja nicht, dass wir uns nicht mehr kennen..... Aber ich hab da auch leicht reden, mein Ex ist nicht bei FB. Ich weiß nicht, ob ich zusehen könnte, wenn er auf FB aktiv wäre.....

Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

LG

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » So 28. Okt 2012, 20:39

Hey,

also in meiner Stadt hat es nur in den höhergelegenen Vororten geschneit, aber ich habe leider keine tanzenden Schneeflocken bewundern dürfen. Hat es denn bei Dir geschneit?

Ich hoffe es stört Dich nicht, dass meine Antworten meistens etwas länger ausfallen :)

Nachdem meine Freunde gestern Abend meine Wohnung beim Feiern auf den Kopf gestellt haben, hab ich heute eine totale Aufräumaktion gestartet. Alles, was noch von ihr in der Wohnung rumstand, u.a. auch die Gitarren, habe ich in "ihre" Hälfte des Kleiderschrankes gestopft und habe meine Sachen, die ich aus Platzmangel bei ihrem Einzug aussortieren musste, aus dem Keller wieder in die Wohnung geholt. Die Regale sind schon wieder gut gefüllt und die Möbel habe ich auch ein bisschen umgestellt.
Jetzt fühle ich mich wieder deutlich wohler hier.

"Loslassen" ist vielleicht nicht das richtige Wort, denn ich muss ja trotzdem noch an Sie denken, auch wenn ich mit meinen Freunden was unternehme. Es gibt so viele Situationen, die mich an Sie erinnern, wie sie darüber lachen oder sich aufregen oder sich freuen würde.
Ich würde es eher als "Entspannen" oder "Abschalten" bezeichnen, denn es fällt mir in Gegenwart meiner Freunde leichter, diese Erinnerungen oder Gedanken anzunehmen und nicht daran zu vezweifeln.
Ich glaube, es hat einfach was damit zu tun, wie man sich am besten vom Kopf her entspannen kann.
Wenn ich ganz für mich alleine in der Badewanne liegen würde, dann würden meine Gedanken nicht aufhören sich um Sie zu drehen, also bin ich eher nicht entspannt. Bin ich dagegen beschäftigt, mit der Arbeit oder etwas anderem, was meine Aufmerksamkeit verlangt, dann fällt es gar nicht mal auf, dass man genau in diesen Momenten nicht an den Expartner denkt.
Also die Formel "Such Dir eine Beschäftigung, die dich ausfüllt" scheint gar nicht mal verkehrt zu sein.
Wie lange hat es denn bei Dir gedauert, bis Du einigermassen loslassen konntest?

Naja diese Diskrepanz hat sich erst so nach und nach entwickelt, aber es ist mir bzw uns nie so wirklich aufgefallen, dass sie da war. Sie hat immer gesagt, ich wäre so viel reifer und vernünftiger als sie, manchmal hat sie genau das bewundert und manchmal hat sie das wütend gemacht. Wir haben einen Altersunterschied von 2 Jahren, also kann es daran wohl eher nicht liegen, dass wir hier so unterschiedlich waren. Sie ist eigentlich auch vernünftig, aber sie lässt sich sehr leicht von Träumereien mitziehen, während ich dann eher standfest und realistisch bin.
Ich glaube, das liegt aber auch an unseren Lebenserfahrungen. Während sie recht behütet aufgewachsen ist und sich nicht um so viel kümmern musste, musste ich schon als Kind anfangen, für mich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Wegen der Verlustangst, wir haben sie beide. Aber ich wahrscheinlich stärker aufgrund meiner Familiengeschichte.
Um ehrlich zu sein, habe ich darüber noch nie nachgedacht. Bislang hatte ich meine Beziehungen immer mit recht starken und selbstbewussten Menschen geführt, die ihre Freiheit gebraucht haben. Das war natürlich auch nicht einfach für mich, aber keine der Beziehungen war so intensiv wie diese hier. Es hat sich angefühlt, wie die erste große Liebe und hat alles in den Schatten gestellt, was ich bis dahin in Sachen Liebe erfahren habe.

Ich habe zwar ein sehr stark ausgeprägte Hilfsbereitschaft und ich bin auch manchmal wie eine alte Glucke, aber ich fühle mich eigentlich eher von standfesten Menschen angezogen. Wie gesagt, ihre Probleme haben sich irgendwie alle so im Laufe der Zeit entwickelt.
Am Anfang standen wir uns ganz anders gegenüber, sie hatte in der Zeit so viel Aufregendes und Neues und gleichzeitig so Vertrautes verkörpert und die Liebe zu ihr ist ja wirklich gewachsen und war nicht von einem Moment auf den anderen da.
Nur so nebenbei, sie war nicht meine erste gleichgeschlechtliche Beziehung, das war also nicht das Neue und Aufregende, sondern einfach ihre Art und die Gefühle, die sie in mir ausgelöst hat.

Naja, so wie es gerade aussieht, werden wir auf einer Feier von einer gemeinsamen Freundin nächste Woche schon aufeinandertreffen. Sie weiß, dass ich auch eingeladen bin und hat schon zugesagt, ich hab mich mit einer Zusage bislang noch zurückgehalten. Aber ich würde schon gerne hin und ich hoffe, dass ich an dem Abend genug Stärke aufbringen kann und ganz souverän und selbstbewusst auf sie wirke. Keinesfalls will ich ein kleines Elend an dem Abend sein!!

Zu facebook muss gesagt werden, dass es doch irgendwie erleichternd ist, nicht immer ihre Postings als Erstes angezeigt zu bekommen. Und wenn es für sie das richtige war, mich zu löschen, dann ist das eben so. Irgendwie bekomme ich trotzdem noch genug von ihrem Leben mit, aber ich versuche, ihre Sorgen nicht weiter als meine zu betrachten und kümmer mich lieber um mich selbst. Wie gesagt, ich versuche es, ganz abstellen kann ich es noch nicht.
Rückblickend war ich für sie wohl auch nicht nur eine Partnerin, sondern auch Mutter und Therapeutin, insofern ist es jetzt erst mal ein ganz neues Gefühl, nach der Zeit, meine Handlungen nicht mehr nach ihr auszurichten sondern nur nach mir und das ist schon zeimlich befreiend, auch wenn es traurig ist.

Ich hoffe, dass Du und ich und jeder, der verlassen wurde, irgendwann an dem Punkt ankommen, unser Leben selbst zu führen und glücklich damit zu sein und dass wir dann gestärkt in eine neue Beziehung gehen können, egalob mit dem Expartner oder mit jemand neuem :)
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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von lahnfee » Mo 29. Okt 2012, 17:35

Hallo,

bei uns hat es auch nur in den höher gelegenen Orten geschneit, liegen geblieben ist aber auch da nichts.
dracarys hat geschrieben:Es gibt so viele Situationen, die mich an Sie erinnern, wie sie darüber lachen oder sich aufregen oder sich freuen würde.
Das kenn ich nur zu gut! Es gibt so viele Gelegenheiten wo ich immer wieder denke: "Das würde ihm gefallen", "Was würde er wohl dazu sagen?". Ich möchte wie oft einfach zum Hörer greifen und ihm um Rat fragen oder ihm was erzählen.....

Ich glaube, du und ich wir ähneln uns in vielen Eigenschaften. Ich musste als Kind auch recht früh Verantwortung übernehmen und habe sehr früh auf eigenen Beinen gestanden. Auch bei mir ist die Hilfsbereitschaft sehr ausgeprägt.....

Wie lange es bei mir gedauert, bis ich einigermaßen loslassen konnte? Eigentlich erst jetzt so richtig, nach 4,5 Monaten :roll:
Bei uns waren es aber auch 10 Jahre Beziehung, ich denke dass es da normal ist, dass es länger dauert.

Ich habe meinen Ex in den vergangenen Monaten auch auf div. Feiern gesehen. Ich hab mich immer drauf gefreut, war an den Abenden auch einigermaßen souverän. Allerdings war das Loch in das ich dann danach gefallen bin, wieder um so tiefer..... Also überlege dir gut, ob du da wirklich hingehen willst!

Kannst ja mal weiter berichten.

LG

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Re: Schluss wegen "Kurschatten"

Beitrag von dracarys » Di 30. Okt 2012, 09:05

Hey,

auch wenn es traurig ist, dass Du ähnlich wie ich aufgewachsen bist, bin ich doch irgendwie froh, es gibt echt sehr wenige Menschen, die nachvollziehen können, wenn ich sage, dass ich eben nicht anders kann, als mich um andere zu kümmern und zu sorgen. Da finde ich es umso schöner, dass Du und ich uns auch mal gefunden haben.

Wahrscheinlich kann niemand eine Trennung gut wegstecken, vor allem derjenige nicht, der plötzlich verlassen wurde und es ist ja dann auch im Prinzip wie bei einem Todesfall. Man wird aus heiterem Himmel damit konfrontiert und mir hat mal eine Ärztin gesagt, dass jede Form der Trauer normal ist und dass keine Trauer mit der eines anderen vergleichbar ist, dass jeder seine eigene Zeit braucht.

Gestorben sind unsere Expartner ja nicht, sie sind einfach ''nur'' aus unserem Leben gegangen und das freiwillig. Und es besteht immer noch die Möglichkeit, sie wieder zu sehen oder zu kontaktieren. Und irgendwie ist das schön, aber auch blöd.

Insofern denke ich, dass man die Zeit, die man zum Abschließen braucht, nicht von der Zeit abhängig machen kann, die man miteinander verbracht hat. Jeder verarbeitet unterschiedlich und braucht auch unterschiedlich viel Zeit.

ich bin zwar an dem Punkt, dass ich die Trennung annehmen kann und auch zu dem Schluss gekommen, dass es früher oder später auch nicht mehr mit uns weitergegangen wäre, jedenfalls nicht, wenn unsere Lebensinhalte so unterschiedlich sind.
Aber was mich so richtig wütend macht, ist, dass ich von ihren Angehörigen einen Grund der Trennung erfahren muss, den sie mir bislang nicht gesagt hat. Ihrer Ansicht nach, hat es schon ''gekriselt'' und sie hat sich eingeengt gefühlt.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass sie sich eingeent gefühlt hat, vor allem in der Kur. Da hab ich manchmal regelrecht Panik geschoben, dass ich sie verlieren könnte und sie damit auch belastet. Aber als mir das klar geworden ist, bin ich auch auf Abstand gegangen.

Ich hätte eigentlich mal erwartet, dass sie wenigstens so mutig ist, mir das zu sagen. Nein, stattdessen sagt sie mir noch, dass ihr Entschluss zur Trennung wirklich nur daher kam, dass sie sich neu verliebt hat. Ich bin richtig enttäuscht und wütend.

Gestern hat sie sich dann wieder wegen ihrer Sachen gemeldet, ob sie diese noch bis Mittwoch abholen könnte, weil ihre Eltern solange noch Urlaub haben und dann die Sachen mit dem Auto transportieren könnten.
Ich habe ihr klar gesagt (der Kontakt beschränkte sich wieder nur auf sms) dass ich erstens mal keine Zeit habe und zweitens ich mich nicht bereit dazu fühle, sie schon wieder zu sehen.
Freitag Abend wird es ja anders sein, da sind wir nicht allein, sondern können uns gut aus dem Weg gehen. Aber ihr dabei zusehen, wie sie schon wieder ihre Sachen packt, das kann ich nicht. Nicht wenn es mir gerade ganz gut geht.
Ich habe sie einfach um Zeit gebeten, von ihr kam nur der Vorschlag, dass ihre Mutter die Sachen holen könnte.
Ganz ehrlich, meiner Meinung nach, soll sie sich schon selbst drum kümmern. So leicht kann sie sich da auch nicht rauswinden.

Andere hätten ihre Sachen schon längst in die Tonne gestopft oder vor die Tür gestellt, ich mache das nicht und ihre Sachen sind auch bei mir in Sicherheit. Also soll sie sich mal nicht beschweren, wenn sie ein bisschen warten muss oder?
Außerdem scheint sie zu vergessen, dass sie auch noch immer Sachen von mir hat, die ich gern zurück hätte. Aber danach fragt sie gar nicht...leider typisch.
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